Nachdem in sooooo vielen Diskussionen zum Thema Süßigkeiten bei Kleinkindern/kleinen Kindern immer wieder von einigen betont wird, wie schön kinder kein Interesse an Süßigkeiten haben, wenn sie ständig verfügbar sind, hab ich mir gedacht:

"Ach komm, Via, der Große ist inzwischen 3, versteht schon so vieles... prüfen wir diese Behauptung mal und führen eine Süßigkeiten-Box ein, über die der Junge frei verfügen darf..."

äh... ja...

Vorweg: gerade seit Anfang Dezember hatte der junge wirklich genug zugang zu Süßigkeiten Es ist also nicht so, dass er sabbernd danach lechzen dürfte...

Also haben wir ihm eine leere Keksdose gegeben... mit den Süßigkeiten einer Woche, seinem alter entsprechend (eine Hand voll (seiner größe) pro Tag). Wir haben ihm erklärt, dass das seine Süßigkeiten sind, dass ihm niemand die wegessen wird, und dass sie alle sind, wenn er sie aufisst. Neue gibt es dann erst beim nächsten Wocheneinkauf wieder.

Tjoa... am Abend war die Dose leer und der große war natürlich am freidrehen...

Da ich aber davon ausgehe, dass unser kleiner Dickschädel eben etwas braucht, die Änderung wirklich als Änderung zu begreifen und nicht nur als Eintagsfliege, werde ich noch ein paar Wochen weitermachen... und will festhalten, was passiert. Weil mich eben einfach auch interessiert, ob diese ganz oben genannte Aussage einfach Charakterbedingt ist, oder ob es wirklich bei jedem Kind so machbar ist... wie es einige ja darstellen

Mein Mann und ich werden auf die Frage nach Süßigkeiten halt einheitlich antworten, dass er die schon alle aufgegessen hat.

Heute gab es noch keine Nachfrage nach Süßem.

So... jetzt zu euch... wie geht ihr vor? Seid ihr davon verwöhnt, dass eure Kinder keinen süßen zahn haben? habt ihr ähnliches versucht? Wenn ja, ging es gut oder hats nicht geklappt? Habt ihr vielleicht andere Tips? Haut in die Tasten

Ps: was ich nicht lesen möchte, sind irgendwelche Verharmlosungen marke "lass dein Kind doch süßes essen, wie es will" - das ist ein Standpunkt, den ich hier als wenig produktiv sehe. Danke

Hi Viala,

leider noch keine Erfahrungen, aber sehr interessant - das merk ich mir mal und schau mal wer was so antwortet ...

wir haben einen süßigkeitenschrank. theoretisch können sie da immer dran, machen sie aber nicht. sie fragen von sich aus ob sie was haben können. meist erlaube ich dies auch. aber es gibt auch situationen wo ich nein sagen, zb wenn es in 10min essen gibt. oder sie schon einige sachen hatten. dann erklär ich ihnen auch den grund warum es jetzt gerade nix mehr gibt. haben sie bisher immer verstanden und akzeptiert.
es gibt sogar zeiten wo sie tagelang nicht nach süßem verlangen.

mit diesem system fahren wir ganz gut.

Ich kenne diesen Spruch auch nur zu gut und ich bin fest davon überzeugt, dass jedes Kind zu viel Süßes futtert wenn es die Möglichkeit dazu bekommt "Zu viel" bedeutet nur einfach für die Eltern etwas ganz unterschiedliches.

Unsere Kinder halte ich möglichst fern, verbiete aber nicht alles grundsätzlich. Es muss ja auch nicht immer "Naschen" im eigentlichen Sinne sein, Trockenfrüchte oder Bananenmuffins, die nur die Süße der Frucht enthalten, werden auch super angenommen

Bin sehr gespannt, wie es bei euch weitergeht. Selbst wenn sich das Verhalten eures Kindes noch verändern sollte, mir wären es bis dahin zu viele verdrückte Süßigkeiten.

Zitat von shelyra:

wir haben einen süßigkeitenschrank. theoretisch können sie da immer dran, machen sie aber nicht. sie fragen von sich aus ob sie was haben können. meist erlaube ich dies auch. aber es gibt auch situationen wo ich nein sagen, zb wenn es in 10min essen gibt. oder sie schon einige sachen hatten. dann erklär ich ihnen auch den grund warum es jetzt gerade nix mehr gibt. haben sie bisher immer verstanden und akzeptiert.
es gibt sogar zeiten wo sie tagelang nicht nach süßem verlangen.

mit diesem system fahren wir ganz gut.

So ist es bei uns auch.
Manchmal versucht sie mit mir zu diskutieren wenn ich Nein sage, aber ich bleibe dann bei Nein und dann akzeptiert sie es auch.

Bei uns ist es auch so ähnlich wie bei Shelyra. Das mit dem Selbst-einteilen find ich gut, aber mit 3 Jahren find ich ihn noch zu jung dazu, ich glaub nicht das man in diesem Alter für eine Woche vorausschauend planen kann

Wie macht ihr das eigentlich selbst?

Mal ganz blöd - ich bin nämlich leider selbst so ein totales Süßmaul ...
Aktuell wenn ich einen Keks esse, kommt die Maus schon begeistert zu mir, nimmt aber eine Maiswaffel, wenn ich sie ihr dann anbiete - Zucker soll sie ja eh noch nicht - aber wenn sie älter ist ... (?)
Esst ihr Süßigkeiten nur, wenn es keiner mitbekommt - z.B. nach dem Schlafengehen?

---

Da fällt mir ein - eine Freundin von mir hatte früher auch Zugang zum Süßigkeitenschrank & einer vollen Kühltruhe mit Eis etc.
Die hatte nie Lust - ich stand ständig sabbernd davor - bei uns gab es sowas nie ...

Hallo

Also wir haben da irgendwie etwas Glück unser sohnemann (5)

Mag zwar Süßigkeiten über alles so wie alle kinder aber er ist wirklich mega bewusst geworden mit der zeit. Klar wir haben immer gesagt nach dem mittag darf er sich 2 dinge aussuchen und mittlerweile ist es sogar so , das wenn ihm jemand was süßes anbietet er schon sagt " ich hab noch nicht gegessen , sonst bekomme ich bauchweh "

Wenn man ihm dannach noch was gibt sagt er "nein danke ich hatte schon "

Denke das macht die zeit.

Also wir haben eine Dose mit Süßkram der nur ihm gehört, die frei zugänglich im Wohnzimmer steht. Ich habe auch eine Schublade mit persönlichem Knabberzeug und Schoki von mir
Er geht an nichts ungefragt ran. Aus seiner Dose darf er täglich nach der Kita EINE Sache und erstaunlicherweise klappt es gut.
Es gibt aber dafür auch mal Ausnahmen wie was süßes vom Bäcker oder Waffeln/Kuchen zuhause oder sowas. Manchmal kommt das auch noch obendrauf, manchmal einigen wir uns dann aber dass es nichts mehr aus der Dose gibt wenn es sowas schon gab

Ich bin sehr gespannt wie lange das noch gut geht bis er mal heimlich ran geht

Unser Großer hat im Herbst Schokolade und Bonbons zu seinem Lieblingsessen bestimmt. Wenn er könnte würde er morgens, mittags, abends Nutellabrot und zwischendurch Donuts und Schokomuffins und Gummibärchen futtern
Im moment reglementiere ich ziemlich und der Süßkram ist außer reichweite. Wie wir das später handhaben sollten/wollen wissen wir noch nicht. Ich hoffe es ist nur eine Phase
Vielleicht gibts hier noch Anregungen

Zitat von Schnucky86:

Wie macht ihr das eigentlich selbst?

Mal ganz blöd - ich bin nämlich leider selbst so ein totales Süßmaul ...
Aktuell wenn ich einen Keks esse, kommt die Maus schon begeistert zu mir, nimmt aber eine Maiswaffel, wenn ich sie ihr dann anbiete - Zucker soll sie ja eh noch nicht - aber wenn sie älter ist ... (?)
Esst ihr Süßigkeiten nur, wenn es keiner mitbekommt - z.B. nach dem Schlafengehen?

---

Da fällt mir ein - eine Freundin von mir hatte früher auch Zugang zum Süßigkeitenschrank & einer vollen Kühltruhe mit Eis etc.
Die hatte nie Lust - ich stand ständig sabbernd davor - bei uns gab es sowas nie ...

Ja ich habe immer bewusst darauf verzichtet, vor meinem Sohn zu naschen. Heutzutage teilt er dann mal seine Sachen mit mir
Er weiß auch dass ich viele Süßigkeiten habe aber hinterfragt das nicht

Wenn er mal sieht dass ich mir oder meinem Freund was Süßes zur Arbeit einpacke ist er manchmal kurz beleidigt - aber er akzeptiert wenn ich ihm sage, im Kindergarten ist ja nichts erlaubt und er darf eben nach dem Kindergarten naschen (und dass es bei unsan der Arbeit eben kein Verbot gibt)

Zitat von Lijo:

Ich kenne diesen Spruch auch nur zu gut und ich bin fest davon überzeugt, dass jedes Kind zu viel Süßes futtert wenn es die Möglichkeit dazu bekommt "Zu viel" bedeutet nur einfach für die Eltern etwas ganz unterschiedliches.

Unsere Kinder halte ich möglichst fern, verbiete aber nicht alles grundsätzlich. Es muss ja auch nicht immer "Naschen" im eigentlichen Sinne sein, Trockenfrüchte oder Bananenmuffins, die nur die Süße der Frucht enthalten, werden auch super angenommen

Bin sehr gespannt, wie es bei euch weitergeht. Selbst wenn sich das Verhalten eures Kindes noch verändern sollte, mir wären es bis dahin zu viele verdrückte Süßigkeiten.

Hier ist es ziemlich viel genauso wie bei euch.
Da gibts auch mal ein Keks beim Kaffeetrinken, wenn man zu Besuch ist. Oder die Tage in der Konfesserie ein kleines Stück Schokolade von der Verkäuferin (wobei ich dieses "Hier du darfst doch bestimmt ein Tütchen Gummibärchen" zack dem Kind in die Hand gedrückt, echt total nervig finde). Aber an sich gibts so hier (noch) nicht wirklich was Süßes. Selbstgebackene Kekse die Tage oder so ein Fruchtriegel, das ist dann schon das Süße was es mal gibt im Alltag.

wenn wir was da haben
kriegen sie auch was
kommt immer drauf an
hier und da mal einen keks

aber eben auch nicht rund um die uhr

sie essen aber auch lieber Obst

Zitat von shelyra:

wir haben einen süßigkeitenschrank. theoretisch können sie da immer dran, machen sie aber nicht. sie fragen von sich aus ob sie was haben können. meist erlaube ich dies auch. aber es gibt auch situationen wo ich nein sagen, zb wenn es in 10min essen gibt. oder sie schon einige sachen hatten. dann erklär ich ihnen auch den grund warum es jetzt gerade nix mehr gibt. haben sie bisher immer verstanden und akzeptiert.
es gibt sogar zeiten wo sie tagelang nicht nach süßem verlangen.

mit diesem system fahren wir ganz gut.

Ich find das echt interessant und würd es gern auch versuchen. Ab wann hast du das gemacht, wie alt waren deine Kids da?

*

@ Via: Ich glaube, das Problem ist, dass dein Kleiner noch nicht so lang vorausplanen kann. Eine Woche ist für einen Dreijährigen ja doch eine lange Zeit. Wie ist denn die Konsequenz, dass er seine Dose jetzt leer hat? Gibts die ganze Woche nichts mehr?

Ich hab grade folgende Gedankenspielchen...:
Entweder, du packst den Süßkram auch in eine Schüssel/einen Schrank, der für ihn frei zugänglich ist. Du kannst ja (heimlich^^) etwas schauen, dass da nicht 10 Tafeln Schokolade liegen... aber halt so, dass es sich frei bedienen darf ohne die Angabe, dass es bis nächste Woche reichen muss. Ich denke, er würde das erstmal ausnutzen, und es dauert etwas bis es sich einpendelt.
Oder du machst ihm morgens eine Schüssel, die für einen Tag ausreichen soll. Das ist natürlich viel viel weniger. Wenn ers nach dem Frühstück verputzt, ists halt leer. Ein Tag ist aber dennoch viel überschaubarer als eine Woche, dann könnte man das mit der Zeit ausdehnen, bis du die zeitlichen Beschränkungen weglassen kannst.

Soviel dazu. Sind wie gesagt nur Gedanken, ich hab ja noch kein Kind in dem Alter.

Zitat von TiniBini:

Unser Großer hat im Herbst Schokolade und Bonbons zu seinem Lieblingsessen bestimmt. Wenn er könnte würde er morgens, mittags, abends Nutellabrot und zwischendurch Donuts und Schokomuffins und Gummibärchen futtern
Im moment reglementiere ich ziemlich und der Süßkram ist außer reichweite. Wie wir das später handhaben sollten/wollen wissen wir noch nicht. Ich hoffe es ist nur eine Phase
Vielleicht gibts hier noch Anregungen

Woher kommt der Hyper denn? Also gabs dann Nutella regelmäßig zum Frühstück? Ich frag, weil hier kennt unsere Tochter halt sowas nicht, deswegen wohl auch kein Hyper. Deswegen interessiert mich wie genau man sowas "einführt"

Klar, irgendwann wird sie es kennenlernen und auch mal essen dürfen. Aber gerade beim älteren Kind hält man es doch länger fern meist?

Wobei hier gibts ja nichtmal irgendwelche Joghurts a la Obstgarten, Froop etc...wie bei einigen beim gemeinsamen Spielgruppenfrühstuck. Stattdessen Naturjoghurt halt und dann mit etwas Fruchtjoghurt gemischt (manchmal selbstgemacht, manchmal so eine 500g Packung Bio Joghurt, klar teurer, aber die ist ja nicht in zwei Tagen leergefuttert).
Aber uns wird oft eben auch Unverständnis entgegengebracht. Aber unserem Kind mangelt es an nichts, Sußkram ist ja durchaus auch mal erlaubt. Nur so Joghurt mit Smarties, dann Milchschnitte und Konsorten, das finde ich alles noch so überflüssig.