Mütter- und Schwangerenforum

Stillen- warum denn nicht?

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Blancanieves
2206 Beiträge
15.08.2015 20:22
Ja, ich dachte halt mal, dass ich einen Thread eroeffne, der die Gemueter erhitzen kann. Wobei cih eigentlich immer fuer sachliche Diskussionen bin.

Fur mich gab es diese Frage gar nicht- stillen oder nicht. Gestern habe ich dann auf Facebook gelesen, dass Krankenhaeuser in Mexiko Pulvermilch nur noch auf Rezept verkaufen duerfen. Es ist hier so, dass viele Krankenhaeuser in MX die Pulvermilch anhimmeln, da sie natuerlich ein monetaeres Interesse haben und deshalb die erste Monatsration Pulvermilch den Muettern schenken, den Neugeborenen gar die Milch verfuettern und das ohne das Einverstandnis der Eltern. Dies wird nun unterbunden. Krankenhaeuser haben ja auch etwas unparteiischer zu sein. Deshalb darf man jetzt nur noch Pulvermilch auf Rezept kaufen- wohlgemerkt, nur wenn man das im KH kaufen will. Ansonsten ist es auch so oder so im Landen erhaeltlich. Soweit die Sachlage.
Als Grund wurde haupsaechlich genannt, dass Pulvermilch die Wahrscheinlichkeit auf Uebergewicht erhoehen koennen- Mexiko ist das Land mit der hoechsten Zahl an uebergewichtigen Kindern und mit der geringsten Zahl an Muettern, die stillen. Trotz der Armut und dem Geld, dass man also durch das Stillen sparen koennte, wird Pulvermilch gegeben. Ich las neugierig die Kommentare. Viele Maenner waren irgendwie viel besser ueber das Stillen informiert als die Frauen. Ich verstand aber auch einige Argumente der anderen Seite. Sie sagten, dass sie arbeiten muessen. Das Mexiko sich der ersten Welt anpassen will, aber eben keine Anstalten dazu macht, dass die Muetter auch stillen koennen. Dagegen hielten dann wiederum jene Frauen, die sagten, dass man Muttermilch hervorragend abpumpen und lagern kann. Das Problem war, dass viele nicht richtig gelesen haben und dann damit ankamen, dass ihr Kind nur Pulvermilch bekam und nicht uebergewichtig ist. Oder damit, dass manche Muetter nicht stillen koennen/wollen und man sie damit schlecht machen wuerde und sie aergeten sich, dass ihnen nun diese gratis Ration Pulvermilch genommen wurde. Andere aergerten sich, dass sie nun die Brueste stillender Muetter oefter sehen muessten...dass sie das sogar anekelt.
Jetzt muss ich euch Fragen liebe Mamis, die ihr in der ersten Welt ( ) lebt: Ist es in Deutschland wirklich einfach zu stillen, auch wenn man arbeitet? Vielleicht gibt es die ein- oder andere Mutter, die es sogar so gemacht hat- abpumpen, lagern etc...
Und gibt es auch Muetter, denen es verweigert war zu stillen, weil sie arbeiten mussten? Fuehlen sich die Muetter in Deutschland generell gut ueber das Stillen informiert? Ist Deutschland ein Land, in dem man es mit dem Stillen einfach hat? Und wird man verteufelt, nur weil man nicht stillen wollte? In Frankreich z.B stillen auch nicht so viele Frauen, weil sie direkt wieder arbeiten.

Ich freue mich ueber Antworten und bedanke mich
Blancanieves
2206 Beiträge
15.08.2015 20:28
PS: Ich brauch unbedingt nochmal Deutschunterricht fuer die Kommasetzung. Ich schmeisse wahrlos mit Kommata um mich. Verzeiht. (Fuer einen Link, der mir da helfen kann, waere ich dankbar).
--Snoopy--
890 Beiträge
15.08.2015 20:39
Also ich finde dass Thema interessant.

Ich komme aus Österreich (wird jetzt nicht soooo einen Unterschied machen ) und gehe noch nicht wieder arbeiten. Dazu kann ich also nichts sagen.

Ich habe mir in der SS fest vorgenommen, trotz einer Brustreduktion vor einigen Jahren es zu versuchen - das Stillen.

Ich habe in einem "Stillfreundlichen" KH entbunden und die Hebammen haben mich beim Anlegen mehr oder weniger Unterstützt. Einen Tag nach der Geburt wurde die kleine von der Kinderärztin untersucht und sie fragte nach dem Stillen. Ich erwähnte meine OP und die Ärztin meinte, dass Stillen nicht das wichtigste sei. Das verunsicherte mich! Auch die Ärzte machten mir wenig Hoffnung auf ein erfolgreiches Stillen! sie meinten ich solle mich bis zum Abend entscheiden.

Da lag ich nun,...... Mit einem zwei Tagen alten Säugling, völlig überfordert und im Hormonchaos. Unter Tränen entschied ich mich fürs abstillen! Ich hatte Angst vor Komplikationen!

Im Nachhinein hat meiner Tochter die Pulvermilch nie geschadet. Sie ist ein Fliegengewicht, hatte bis jetzt nur einen Schnupfen und ist topfit.

Aber ich hätte mir mehr Unterstützung gewünscht. Es hätte mir sehr geholfen, wenn sich eine Hebamme zu mir gesetzt hätte und mir Mut gemacht hätte, mich aufgeklärt hätte, worauf ich achten müsste, mir gesagt hätte, dass ich jederzeit kommen kann!

Jetzt bin ich wieder Schwanger und ich weiß, diesmal werde ich es Versuchen, auf jeden Fall!
LoisLane
4828 Beiträge
15.08.2015 20:43
Also ich hab ja erst nach nem Jahr wieder gearbeitet - da war das mit dem stillen eh schon erledigt.
Aber meine Mama hat meine Schwester (jetzt 20) gestillt und ist aber nach dem Mutterschutz direkt wieder Vollzeit arbeiten gegangen.
Sie hat aber nah am Heimatort gearbeitet und ich weiß, dass mein stiefpapa meine Schwester mind. einmal am Tag zu ihr gefahren hat um sie stillen zu lassen.
Das ist generell ja sogar gesetzl. geregelt, dass extra Pausen für stillen/ abpumpen gewährt werden.

LoisLane
4828 Beiträge
15.08.2015 20:47
Ach ja. Ich hab auf einer Hebammen-geführten Geburtsstation entbunden - die haben auch eher ermuntert zum stillen und wirklich unterstützt. Hat mir sehr geholfen.
15.08.2015 20:48
Ich habe gestillt und gearbeitet.
Einfach wars nicht, aber auch nur, weil ich keine Stillstunden bekommen habe, die mir rein theoretisch zugestanden hätten. In den großen Pausen abpumpen bei Leitung einer ersten Klasse war von vorn herein zum Scheitern verurteilt. Also gab es nach einiger Zeit, als die Reserven aufgebraucht waren, vormittags zusätzlich ein Fläschchen Lactana und mittags war ich entweder zu Hause oder Schatz hat Schnappi mal eben vorbeigebracht.

Grundsätzlich würde ich sagen, es ist meist machbar, aber fast nie leicht. Je nach Beruf, Gesetzeslage und Arbeitgeber kann es einem auch unmöglich gemacht werden. Ich nehme an, dass in Mexiko da leider wenig Rücksicht genommen wird, so wie du die Situation schilderst.
Nuya
10602 Beiträge
15.08.2015 20:53
Ich hoffe auch, dass das Stillen bei uns diesmal besser klappt.

Im KH wo ich entbunden habe gab es wenig Unterstützung was das Stillen anging. Zudem war mein Kind ein Schreibaby, ich die ersten Monate allein mit ihm ohne irgendwelche familiäre oder anderweitige Unterstützung... All dies setzte mich psychisch so unter Stress, dass das Stillen wirklich nicht so gut klappte. Voll gestillt habe ich glaube ich nie wirklich. Mindestens für unterwegs hatte ich immer ne Flasche dabei.

Mit 5 Monaten habe ich dann abgestillt, da ich zurück an die Uni ging (ich hatte dann ziemlich nahtlos drei aufeinanderfolgende 4-Wochen Blockpraktika, plus anschließend 9 Wochen Abschlussarbeit, alles im Labor, daher gut vergleichbar mit einer 40 Stunden Woche plus Fahrtzeit außer Haus). Zu der Zeit hatten mein jetzt Mann und ich uns auch wieder zusammengerauft und Mini war bei ihm bzw dann bei einer TaMu.

Abpumpen klappte bei mir sehr schlecht. Für 100ml als Mini nen paar Monate alt war, brauchte ich 2-3 Stunden konsequentes Dauerpumpen mit Elektropumpe (NICHT angenehm!) aus der Apotheke... Mit einem Kind, was dauerhaften Körperkontakt und am Besten bewegte Mama dazu braucht, ist das ein Ding der Unmöglichkeit. Bei mir wäre Abpumpen und lagern also nicht gegangen. Ich habs dann dran gegeben, denn so wie es bei mir (nicht) klappte wäre das einfach Unsinn gewesen. Es gibt aber durchaus Mamas, wo das klappt mit dem Pumpen.

Beim zweiten Kind hoffe ich, dass das Stillen besser klappt, ich würde gern bis zu 1 Jahr stillen, und auf jeden Fall 6 Monate vollstillen. 1 Jahr ist irgendwie meine persönliche Grenze, weiß nciht genau warum...

Ja, ich finde es schwierig, wenn man arbeitet, also den ganzen Tag außer Haus ist, zu pumpen und die Milch dann per Flasche zu verfüttern, denn es ist nunmal einfach so, dass bei manchen Mamas das Pumpen funktioniert und bei anderen nicht... Daher kann es gut sein, dass es auch diesmal nicht klappen wird, mit dem 1 Jahr stillen, da ich nicht ewig nach der Geburt daheim bleiben werde, sondern sobald wie möglich an die Uni zurück gehen werde.

Was es nun mit Pulvermilch und Übergewicht auf sich hat, kann ich nciht sagen Da hab ich keine Ahnung und eine Stichprobe mit n=1 ist wenig Aussagekräftig, daher erlaube ich mir, als Mutter bisher EINES Kindes kein Urteil darüber.^^

Finanziell: Ja, ich denke da hat Stillen allemal Vorteile.
Natalie20
2595 Beiträge
15.08.2015 21:21
Also bei mir hat das Stillen/Arbeiten und Abpumpen super geklappt!
Ich habe ein Frühchen geboren, das anfangs zu schwach war, um voll gestillt zu werden.Ich habe dann sofort angefangen mit dem Abpumpen! Im KH hatte ich hier super Unterstützung.
Anfangs ging das sehr schleppend und war echt zeitaufwendig, wurde jedoch mit der Zeit mengenmäßig echt besser!
Ich habe dann ( besonders in den ersten 12 Wochen) soviel Milch wie mir irgendwie möglich war abgepumpt und überschüssige Mumi eingefroren.
Dadurch habe ich mir einen großen Vorrat angesammelt, der mir es später dann ermöglichte bei wichtigen beruflichen Terminen und Fortbildungen etc. teilzunehmen.
Wie gesagt, bei mir hat es gut geklappt jedoch war es wirklich extrem anstrengend. Mein Sohn hat dann trotz häufigen Anlegen die Brust nicht mehr genommen und hat die Mumi nur noch aus der Flasche getrunken. Dies bescherte mir wiederum öfters mal eine ruhige Nacht da mein Mann einfach mal übernehmen konnte!
Fünf Monate hat er nur Muttermilch bekommen und im Monat 6 u. 7 Muttermilch und Pre-Nahrung, da meine abgepumpte Milch nicht mehr gereicht hat.
Sonce
7220 Beiträge
15.08.2015 21:28
Ich empfand das Stillen schon als schwierig, obwohl ich nicht arbeiten musste. Wenn Baby grad wollte, konnte ich aber nicht immer sofort (unterwegs oder was weiss ich was). Es war undenkbar länger als 1 Stunde von ihr getrennt zu sein, weil sie ja wieder hunger haben könnte... Es war für mich Stress pur. Wenn ich nebenbei noch hätte arbeiten müssen, das hätte ich niemals geschafft.
Abpumpen hat leider gar nicht geklappt, somit konnte ich auch nichts lagern. Es sei denn ich hätte so lange an meinen brüsten herum gestrichen, sodass ich wenigstens bisschen was zusammen bekomme. Aber selbst das war nur Stress pur, denn es hat Ewigkeiten gedauert und lohnte sich nicht. Mal davon abgesehen taten die Brüste hinterher weh.
Ich bewundere Mütter bei denen das einfach so klappt, für mich war das alles irgendwie nur mit Stress verbunden :/
Dreamgate
35234 Beiträge
15.08.2015 21:29
Ich habe alle drei gestillt bzw. Zwergi wird noch gestillt.

Beim Mittleren habe ich nach dem Mutterschutz meine Ausbildung weiter gemacht...die lief nur Teilzeit
Bis ca. 13/14 Uhr war ich weg und danach wurde gestillt...
Für die Zeit wo ich weg war habe ich abgepumpt...
Das habe ich allerdings bald aufgegeben und dann bekam er Prenahrung, weil einfach so wenig aus meiner Brust kam....
Er bekam also Mo-Fr in der Zeit von ca. 7.30-14 Uhr Pre, die restliche Zeit sowie am Wochenende wurde gestillt

Nanny86
2538 Beiträge
15.08.2015 21:43
Mein Sohn wollte partout nicht meine Brust annehmen.
Im Krankenhaus haben wir es so oft versucht. Auch zu Hause immer und immer wieder. Aber es funktionierte einfach nicht. Ich habe dann von Anfang an abgepumpt. Und das 3 Monate lang. Danach wurde es mir zuviel. Ich hatte Milch für bestimmt 3 Kinder. Ich kam mit dem abpumpen nicht mehr hinterher. Überall musste ich meine elektrische Pumpe mitnehmen. Ich habe dann nach und nach abestillt und bin auf die Pre umgestiegen.
steph28
4167 Beiträge
15.08.2015 22:37
Ich hab vier Monate lang voll gestillt, dann schrittweise abgestillt. Als Milena 6 Monate alt war, musste ich wieder in die Uni. Mit abpumpen hätte ich das nicht geschafft. Hab ab und zu abgepumpt, wenn ich mal zum Sport wollte etc. Um eine Mahlzeit zusammenzukriegen, hab ich zwei Tage vorher begonnen zu pumen, sooo viel kam nämlich nicht.
cooky
12570 Beiträge
15.08.2015 22:55
Hab sechs Monate voll gestillt und ging nach vier Monaten wieder zur Uni. Hat mit Abpumpen und ohne Pre geklappt. War aber auch einfach keine Option irgendwie
Abpumpen klappte am besten am Morgen. Musste dann halt auch täglich sein. Im nachhinein schon etwas stressif, aber in derSSituation war es halt so und man dachte nicht groß nach ^^
Oktopusssy
426 Beiträge
15.08.2015 23:11
ich hab versucht zustillen und mich hat das psychisch fertig gemacht, das ich auf flaschen milch umgestiegen bin.
meinem wurm ging es damit auch gut und bekam genauso viel liebe von mir als er die flasche bekam
Niji
32929 Beiträge
15.08.2015 23:23
die gesetzlichen grundlagen für eine stillende, vollzeit arbeitende muter sind in deutschland gegeben. ja, aber in der praxis sieht das wohl eher ganz anders aus.
man hat still- bzw. pumppausen die einem zustehen in bestimmten zeitabständen. arbeitest du aber in einem bereich mit kundenkontakt kannst du ja nciht imerm zu zeitpunkt x weg.
und jeder chef machtd as sicher auch nciht mit.
mal abgesehen davon, dass einfach nicht jeder abpumpen kann. bei manchen geht das super, andere bekommen dann nur 3tropfen raus, während das kind an der brust direkt problemlos gestillt werden kann.

es gibt viele studien, die einen zusammenhang zwischen flaschennahrung (da aber eigentlich nur die folgemilch, kindermilch usw mit zuckerzusatz udn co und nicht die reine pre) und einer erhöhten negung zu übergewicht.
ich denke mexico is da glatt mal ein riesen beispiel
aber das liegt dann wohl eher auch allgemein an der art der ernährung dort. normale deutsche hausmannskost ist zwar alles andere als fettfrei, aber wohl noch gesünder als mexicanisches essen...

die bessere still-quote hier komtm denke ich eher durch elternzeit und die allgemeine finanzielle absicherung durch den staat. mama kann daheim beim kind bleiben und bekommt dafür auch 1-3jahre unterstützung.

keiens meiner kinde rhat je pre bekommen. ich habe auch für die uni abgepumpt, und die große in die stundenweise betreuung gegeben als sie 5monate war. sie hat dort allerdings einfahc nur geschlafen und nix getrunken. das wurde gemacht wenn ich wieder da war (war immer für 2h maximal 4). vollzeit arbeiten und nebenbei stillen ercheint mir für mich unrealistisch, da ich zu denen gehöre wo abpumpen eher uneffektiv ist.
vollzeit arbeiten mit papa in elternzeit, der das kind zur brust bringt und zwischendurch abgepumpt wird. das kann ich mri sehr gut vorstellen allein von der machbarkeit. wollen würde ich das nicht nach 8 wochen mutterschutz.
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