Mütter- und Schwangerenforum

sollte sich ein 9 jähriger von seinem toten vater verabschieden dürfen???

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_Jessy_
2221 Beiträge
12.03.2011 00:35
Mein Beileid! Das tut mir schrecklich leid für die Familie

Ich würde es nicht am offenen Sarg machen lassen, das mit dem Foto oder dann alleine am Grab finde ich persönlich besser.
Das Bild eines toten Menschen, vorallem wenn es eine Bezugsperson war, bekommt man sicher nicht so leicht aus dem Kopf
merlin2003
6838 Beiträge
12.03.2011 00:35
Erstal ein Herzliches Beileid,
ich finde das das ein 9 jähriger noch nicht entscheiden kann, wie viele erwachsene können das nicht , er hat bisher doch noch nie einen toten gesehen und soll entscheiden können ob er das sehen kann?
Ich habe 2006 meine oa in den tot begleitet und 2010 eine mama und ir kann keiner erzählen das ein toter ja "normal "aussieht so ist es bestimt nicht, ich habe meinen kinder (sie sind 15,14 und 8 ) nicht erlaubt ihre oma nochmal zusehen , ich habe sie nicht danach gefragt den ich denke , das was sie gesehen hätten wäre ja nicht mehr die lustige oma gewesen die sie kannten und lieben.
Meine Mutter ist an einer schweren lungenkrankheit gestorben.
Ich selber habe schon einige tote gesehen und trotzde lässt mich das bild oft nicht los, der junge hat doch so genug damit zu kämpfen das der papa nicht mehr lebt, er sollte lieber einen abschiedsbrief schreiben den er dann it zur beerdigung nehmen kann (wenn er das will) so kann er auch den tot besser verarbeiten.
lg
kerstin
Britta
25259 Beiträge
12.03.2011 03:48
Also ich wuerde ihn auch entscheiden lassen, gerade weil es sein Papa war. Vielleicht braucht er es auch, um sich besser verabschieden zu koennen. Am besten in aller Ruhe mit ihm hinsetzten und mit ihm sprechen und ihm sagen, wass er fuer Optionen hat.
BlumeOoO
17634 Beiträge
12.03.2011 05:29
ich würde sagen, wenn er normal ausschaut, dann ja! aber it er blau, hat verletzungen oder sowas, dann nicht. denke das es dann noch schwieriger wird für den kleinen mann!
man sollte einen menschen ja "gut" in erinnerung behalten - gerade seinen eigenen vater. denn dieses bild hat man ja wirklch täglich vor den augen und das ein lebenlang!
Pünktchennr3
41320 Beiträge
12.03.2011 08:02
Herzliches Beileid!
Zuallerstmal:Wir reden hier über den Papa des kurzen.PAPA,nicht opa,onkel,oma.das verhältnis ist ein ganz anderes(wie den meisten hier bewußt sein müsste).Der kleine ist kein Säugling mehr aber auch nicht erwachsen.ich denke man sollte ihn fragen was er möchte(9 jährige können soetwas durchaus für sich entscheiden).Ich würde meinem jetzt 9 jährigen Sohn doch nicht verbieten seinen Vater zu sehen weil ich Angst oder komisches Denken vor toten und dem Tot habe(solange er halt ok aussieht).Ich spreche aus erfahrung:Jemanden nicht zu sehen und sich zu verabschieden ist meist schwerer als etwas sehendes zu verabschieden.Der kleine ist zu hause,dann kommt mama mit tante ect.alles fährt mit ihm auf dem friedhof zu einem erdhügel"So mein schatzu da ist jetzt der Papa drin,dann sag mal tschüß!"(übertrieben dargestellt)
Ich stelle mir vor ich verbiete meinem Sohn das er wollte das aber gern.Ich muss mir dann in 10 oder 15 Jahren die Vorwürfe anhören das ich ihn hab sich nicht mal von seinem Papi verabschieden lassen.
Aber ich finde mamamones vorschlag wieder einmal gold wert.Holt euch beistand von jemanden professionelles.Der dann auch egal für was sich das Kind entscheidet mit ihm "Arbeitet"
MamaVonKleinLuca
3559 Beiträge
12.03.2011 08:04
Hmm wenn er es möchte und bereit und reif dafür ist ja.
Ich in froh, dass ich meine Mama nicht mehr gesehen habe.. ich hätte diesen Anblick sicher nicht vergessen. Hab sie lieber so in erinnerung wie ich sie zuletzt gesehen hab.
nachtgewaechs
2047 Beiträge
12.03.2011 08:41
kommt drauf an wie er suizid begangen hat.
wenn er entstellt ist, dann lieber nicht, das wäre traumatisch, aber ansonsten wäre es gut um 1. den tod besser zu verstehen und 2. es besser zu verarbeiten.

als ich 10 war, ist mein opa gestorben. er lebte allerdings in ungarn, aber er war mein ein und alles und ich bin heute noch traurig darüber, das ich zurück bleiben musste und nur mein papa hingefahren ist.
12.03.2011 09:26
Guten Morgen!

Dieses Thema hat mich nicht losgelassen, deshalb schreibe ich nochmal...

In meinem Bekanntenkreis hatten wir einen ähnliches Fall. Der Vater hat sich umgebracht. Hinterlassen hat er eine Frau und 2 Kinder... die Kleine war noch nicht mal ein Jahr... sie hat es nicht bewußt mitbekommen, aber die Große war 7 oder 8... ich weiß, dass sie einen Seelsorger zu Hause hatten und ich weiß, dass Paula ( also die Große) völlig dicht gemacht hat... hat ignoriert, was er sagte... usw.. ich weiß gar nicht mehr, wie das ausgegangen ist... und ich weiß auch nicht, ob sie auf der Beerdigung war... wenn du möchtest, dann kann ich nochmal nachfragen, wie sie das dann damals gelöst haben.

Ich drück euch nochmal alle... und schicke viel kraft für euch alle, aber besonders für die Frau des Verstorbenen, denn ich denke, sie wird die meiste Kraft brauchen.... die arme.

LG Zaubi
melly2
1546 Beiträge
12.03.2011 09:32
Hm schwer zu sagen, man muss den Kleinen dazu denk ich kennen, wie sensibel er ist und alles

Mein Herzlichstes Beileid an deine Famillie, vorallem an die beiden Kleinen und die Frau

Ich hoffe das ihr in dieser eh schon sehr sehr heftigen, herzzerreisenden, schweren Situation die beste Lösung für den Kleinen Sohn findet

Ich wünsche euch alles alles Liebe!!!

Und schicke euch allen ganz ganz ganz viel Kraft!!!!

Viele Liebe Grüße
Melanie.
swabian
1678 Beiträge
12.03.2011 09:43
Aus meinem Bekanntenkreis hat sich auch ein Vater das Leben genommen. Gefunden hat ihn damals sein Sohn.. da war er 13 oder 14... Das hat ihn auch ganz schön heftig runtergerissen und er wünscht sich bis heute er hätte ihn so in Erinnerung behalten wie er ihn kannte. (Der Vater hatte keine äußeren Verletzungen und war auch nicht lange tot,als er gefunden wurde).
Er hat ihn so auch kein 2. Mal sehen wollen.. denn auch er hätte an der Beerdigung die Möglichkeit gehabt.

Achjeee.. Eure Geschichte geht mir voll nach... echt schlimm alles. Vor allem findet man so schwer die richtigen Worte.. Weil nichts das ausdrücken kann, was die Betroffenen tröstet oder aufmuntert.
12.03.2011 09:47
ich denke schon das er sich verabschieden sollen darf. es ist sein vater.

meine mama starb als mein bruder 10 war sie wurde eingeäschert. sie hatte krebs. nun stand bei der trauerfeier ein bild von ihr als sie schon tot krank war. das letzte was er also von seiner mutter sah war eine totkranke frau. fand das unmöglich......
ich war nicht dabei habs nur von seiner oma gehört die dabei war
12.03.2011 09:47
1999 ist mein opa von uns gegangen, da war ich auch grade neun jahre geworden.
Man hat mich gefragt ob ich mich verabschieden möchte, da der sarg noch offen in friedhofshaus steht.
Ich bin mitgegangen und war sehr froh drüber. Aber es war auch sehr schlimm, ich würde es nicht nochmal machen...

ich denke ihr solltet ihn fragen, ob er es möchtet, aber auch sagen wie das abläuft und alles.
selma75
107 Beiträge
12.03.2011 16:43
Zitat von Viala:

Zitat von jessi801:

Zitat von EnqelRina:

Zitat von Viala:

Also ich habe mich im september, mit 24, von meinem Vater verabschiedet. Er sah aus, als würde er schlafen und war halt nur blass und noch nicht lange tot... erst ein paar minuten...
ich habe ewig gebraucht, das bild aus meinem Kopf zu bekommen... es hat mich eine weile echt verfolgt
Auch mein Kollege tut sich das nie wieder an, sich einen toten Menschen anzusehen und eine andere Kollegin auch nie wieder
Meine Azubine hingegen fand es wichtig, sich von ihrer Oma zu verabschieden...

Menschen sind unterschiedlich. Pauschal kann man das nicht beantworten... aber ich pers. würde meinen Kindern das nicht antun. Eine Beerdigung reicht schon, denke ich


Genau so geht es mir bis heute bei meinem Opa der vor zwei Jahren verstorben ist ...

ja die bilder verfolgen einen, mich auch, ich sah meine tante vor 10 jahren und meine oma letztes jahr im sept, ich habe die bilder von allen beiden auch noch ganz ganz genau im kopf, aber dennoch finde ich kann man anders damit abschließen, findet ihr nicht?
ich bin ein mensch ich komm mit dem tod garnicht klar, aber das ist was das mir ein stück hilft, ich finde, man sieht das es nur noch die hülle ist die da liegt aber das "ICH" dieses menschen nichtmehr da ist.
An der Beerdigung zb, als ich omas sarg ansah wusste ich als einzigste die auf der beerdigung war, wie oma da drin liegt, es half mir das ganze als real zu betrachten.
meine ganze familie, vorallem meine eltern verstanden es nicht das ich sie nochmal sehen wollte.
am anfang wollte ich das die frau vom bestattungsdienst bei mir bleibt, aber sie meinte ich pack das und sie is vor der tür ich soll nur rufen, und es tat gut, meiner oma ganz allein nochmal sagen zu können wie sehr ich sie liebe.
sorry für den text, eigentlich wollt ich nur fragen ob es euch nicht auch geholfen hat, besser damit klar zu kommen???

Nein, eher im Gegenteil. Es hat mich fast zerrissen, ihn zu sehen, ohne lächeln, blass... und gleichzeitig Dankbar zu sein, dass er so gegangen ist.
Erst, als das Bild langsam gewichen ist, konnte ich das gute darin sehen und damit klarkommen... es ist noch nicht ganz weg, aber ich bin in der Lage, andere Bilder davor zu schieben... Bilder von ihm, wie er wirklich war.


mir hat es auch sehr geholfen meine omi nach ihrem tod noch einmal zu sehen,und ich bereue nur,das ich nicht noch einmal ihre hand oder ihr gesicht streicheln konnte,weil sie leider hinter einer glasscheibe lag,aber jeder reagiert eben anders.
ich finde es sowieso schade,dass das thema "tod" in unserer gesellschaft so tabuisiert wird. noch vor ein paar jahrzehnten war es normal,das der verstorbene zu hause aufgebahrt wurde,und freunde und verwandte inklusive der kinder dort von ihm abschied nehmen konnten.
lg selma
Lindara
4081 Beiträge
12.03.2011 16:47
auf jeden fall ja !!!
als mein papa gestorben ist durfte ich ihn nicht mehr sehen weder die tage davor noch die tage danach
für mich war es unverständlich .... dann einfach ein geschlossener sarg und ich soll wissen das er wirklich da drin liegt ??
mir fehlt diese verabschiedung auf jeden Fall !!!
Also jaaa
die mutter sollte es ihm genau erklären und er sollte sich verabschieden dürfen !!!
Kindgerecht evtl mit Hilfe des Pfarrers kriegt ihr das schon hin !!
Sonst wird ihm immer was fehlen schließlich war es 9 jahre lang sein papa !!! und er wird ihn danach niiiiie wieder sehen
Tear30
6385 Beiträge
12.03.2011 16:52
ich wollte mich von meinem opa verabschieden da war ich 8 jahre alt..... ich durfte es weil ich wohl so ein riesen theater gemacht habe...........

ich habe jahrelang drunter gelitten.... mein opa sah zwar normal aus aber trotzdem...... ich habe ihn in jedem spiegel, in jedem fenster... bei nacht wenn das licht schwummerig war... gesehen.... das bild von ihm habe ich immer noch in meinem kopf drinne....... ich bin heute 34.......

ich habe angstzustände bekommen.... nein das war alles nicht sehr schön und ich würde meinem kind heute mit dem wissen sowas verwehren.......

aus diesem grunde bin ich auch als meine omi 2005 starb nicht ins leichen schauhaus gegangen...... es hätte mir mehr als weh getan sie dort liegen zu sehen.......
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