Mütter- und Schwangerenforum

Altersdemenz - verstehen und damit umgehen

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HibiscusFlower
9726 Beiträge
07.11.2012 15:19
Hallo zusammen.

Zur Zeit bewegt mich das Thema Altersdemenz aus aktuellem Anlass.
Betroffen ist die Oma meines Mannes, die für mich einfach auch meine Oma ist.
Und somit mache ich mir Gedanken/Sorgen um diese 84-jährige Frau, die vor 5 Monaten noch selbstversorgend, gut gelaunt und zufrieden in ihren eigenen 4 Wänden leben konnte.
Zurückblickend und mit den Informationen über Demenz hätte uns schon eher auffallen können, dass etwas nicht mit ihr stimmt. Aber wie das so ist, hat man es einfach mit dem fortgeschrittenen Alter abgetan. Schliesslich kann man ja mal etwas vergessen/durcheinanderbringen oder einfach mal ruhig in der Ecke sitzen.

Doch innerhalb von ein paar Tagen änderte sich alles und seither geht es rapide bergab.

Angefangen hat es Ende Juli, als sie eine zu hohe Dosis ihrer Tabletten genommen hat und total verwirrt war. Sie kam erstmal ins KH, danach in Kurzzeitpflege, von da aus wieder ins KH wegen einer Lungenentzündung, dann wieder ins Pflegeheim, wo sie mittlerweile einen festen Platz hat. Nun kam im Oktober noch ein Schlaganfall hinzu, der natürlich ihre körperliche Gesundheit total veränderte.
Seit letzter Woche ist sie wieder im Pflegeheim und mir bricht das Herz jeden Tag auf´s neue, wenn ich sie besuche.

Ich lasse es mir natürlich nicht anmerken, aber mein Kopf arbeitet lang nach dem Besuch noch weiter.

Mittlerweile bin ich mit der Definition, den Ursachen, der Diagnostik, den Symptomen etc. vertraut.
Auch habe ich mich mit den Therapiemöglichkeiten befasst.

ABER: Wie gehe ich richtig damit um ? Kann ich ihr irgendwie helfen ?
Kann man ihr die Ängste vor ihren Halluzinationen nehmen ? Kann man Einfluss auf ihre plötzlich auftretende Aggression nehmen ?
Wie reagiere ich richtig, wenn sie wie im Wahn Geschichten erzählt, die nie passiert sind ?

Sicher würden mir noch viel mehr Fragen einfallen. Aber im Moment bewegen mich die gestellten am Meisten.

Ich würde mich sehr freuen, wenn sich hier die eine oder andere findet, die vielleicht selbst betroffenes Familienmitglied ist oder jemand, der beruflich damit zu tun hat und den einen oder anderen Tipp geben kann.
(freuen in dem Sinn, jemanden zum Reden zu haben - ansonsten wünsche ich das niemanden)

LG Hibi
07.11.2012 15:23
Dieses Erkrankung ist in meinen Augen mit die schlimmste die es gibt.

Meine Oma wurde auch dement und hat uns am Ende sogar beschuldigt das wir ihr ans Leben wollen,sie war so verwirrt das sie im Pflegeheim überall Geld verteilt hat weil sie dachte wir kommen und holen es...das ging lange lange so und es ist schwer damit umzugehen.
Vorallem ist es hart wenn die Menschen die Agressionen gegen dich richten,da hätte ich so manches mal heulen können ABER sie können da leider Gottes nichts für.

Ich habe meiner Oma immer gesagt sie kann ganz normal mit mir sprechen und muss nicht böse mit mir sein weil ich möchte das es ihr gut geht.
Wenn sie auf schlimme Themen kam habe ich versucht sie abzulenken,ich habe mit meiner Oma immer Mensch ärgere dich nicht gespielt

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die Zeit die kommt
Tanzmaus83
4197 Beiträge
07.11.2012 15:34
Hallo

Mit Demenz leben ist sicherlich nicht leicht.

Wenn die demenzkranken ihre Sinne verlieren reagieren sie auf verschiedene Art
Manche sind ängstlich, zurückhaltend und Scheu, andere aber gehen in die Offensive und stoßen dann an ihre Grenzen.

Wichtig ist herauszufinden warum sich derjenige sich wie verhält, ob er vielleicht nur unruhig ist weil er Abends ein Nachtlicht braucht oder weil die Geliebte Marmelade durch Nutella ersetzt wurde.

Bei Demenz ist es wichtig an Gewohnheiten festzuhalten. Wenn jetzt jemand als Näherin gearbeitet hat kann man Stoffe reichen oder zusammen stricken.
Oder dass es jeden Morgen die Tageszeitung gibt,...

Auch wichtig wenn sie " halluziniert" oder Unwahrheiten erzählt versuche mit auf der Welle zu schweben. Wenn sie z. B. Sagt dass Ein Esel in der Ecke steht. Dann frag was er da macht und wie er aussieht und am Ende nimmst du ihm damit raus oder sagst dass er da am fressen ist und ruhig ist.

Lilly89
6 Beiträge
07.11.2012 15:34
Hey...
also ich mache eine Ausbildung zur Altenpflegerin und hatte auch schon desöfteren mit Demenz zu tun. Wichtig ist es auf jeden Fall selbst immer die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt. Eine gute Möglichkeit zur Kommunikation ist z.B. Validation. D.h. du begibst dich auf die Ebene, auf der sie sich grade "befindet" ...sprich, auf ihre Geschichten eingehen (auch wenn du weißt, dass sie erfunden sind), dass gibt ihr evtl. das Gefühl von Sicherheit und die Aggressionen lassen nach
Natürlich ist auch das keine Garantie, aber ein Versuch wäre es Wert
07.11.2012 15:41
Im Pflegeheim meiner Oma lebte eine ältere Frau die fest davon überzeugt war mit Semino Rossi verheiratet zu sein,die Schwestern haben ihr sogar ein großes Bild von ihm einlaminiert,das fuhr sie immer spazieren,auf solche Sachen sind wir auch eingegangen,haben ihr also zur Hochzeit gratuliert etc.
HibiscusFlower
9726 Beiträge
07.11.2012 15:42
Danke für deine Antwort und den Einblick in deine Geschichte Felily.

Die Aggressionen haben sich bisher nur dann gezeigt, wenn keiner von uns da war. Meist in der Nacht, weil sie sich einsam fühlt und nach einen von uns ruft.

Im Moment sind wir an dem Punkt, wo sie wilde Geschichten erzählt und wo Sachen verschwinden
Sie verletzt sich selbst, obwohl sie wegen dem Schlaganfall nicht mehr laufen und den linken Arm nicht bewegen kann.
Beispiel: sie hatte letzte Woche eine riesige Beule. Ihre Begründung: du weisst doch, ich hatte gestern einen Autounfall.

07.11.2012 15:45
Zitat von HibiscusFlower:

Danke für deine Antwort und den Einblick in deine Geschichte Felily.

Die Aggressionen haben sich bisher nur dann gezeigt, wenn keiner von uns da war. Meist in der Nacht, weil sie sich einsam fühlt und nach einen von uns ruft.

Im Moment sind wir an dem Punkt, wo sie wilde Geschichten erzählt und wo Sachen verschwinden
Sie verletzt sich selbst, obwohl sie wegen dem Schlaganfall nicht mehr laufen und den linken Arm nicht bewegen kann.
Beispiel: sie hatte letzte Woche eine riesige Beule. Ihre Begründung: du weisst doch, ich hatte gestern einen Autounfall.



Das ist natürlich schon hart,wenn sie sich selbst verletzt.
Ich würde sie fragen wo der Unfall denn war,wie es passierte etc.
Meine Oma wusste irgendwann nicht mehr weiter und sagte irgendwann "ach komm hör auf",ihre Geschichte fand quasi kein Ende.

Bekommt sie denn Psychopharmaka?
Dort ist es ja auch ganz wichtig das sie wenn richtig eingestellt wird.
HibiscusFlower
9726 Beiträge
07.11.2012 15:46
Zitat von joshijung:

Hallo

Mit Demenz leben ist sicherlich nicht leicht.

Wenn die demenzkranken ihre Sinne verlieren reagieren sie auf verschiedene Art
Manche sind ängstlich, zurückhaltend und Scheu, andere aber gehen in die Offensive und stoßen dann an ihre Grenzen.

Wichtig ist herauszufinden warum sich derjenige sich wie verhält, ob er vielleicht nur unruhig ist weil er Abends ein Nachtlicht braucht oder weil die Geliebte Marmelade durch Nutella ersetzt wurde.

Bei Demenz ist es wichtig an Gewohnheiten festzuhalten. Wenn jetzt jemand als Näherin gearbeitet hat kann man Stoffe reichen oder zusammen stricken.
Oder dass es jeden Morgen die Tageszeitung gibt,...

Auch wichtig wenn sie " halluziniert" oder Unwahrheiten erzählt versuche mit auf der Welle zu schweben. Wenn sie z. B. Sagt dass Ein Esel in der Ecke steht. Dann frag was er da macht und wie er aussieht und am Ende nimmst du ihm damit raus oder sagst dass er da am fressen ist und ruhig ist.



vielen lieben Dank für diese ausführliche Antwort.
gerade der letzte Absatz hilft mir sehr weiter, weil dies das gravierendste zur Zeit ist.
HibiscusFlower
9726 Beiträge
07.11.2012 15:50
Zitat von Lilly89:

Hey...
also ich mache eine Ausbildung zur Altenpflegerin und hatte auch schon desöfteren mit Demenz zu tun. Wichtig ist es auf jeden Fall selbst immer die Ruhe zu bewahren, auch wenn es schwer fällt. Eine gute Möglichkeit zur Kommunikation ist z.B. Validation. D.h. du begibst dich auf die Ebene, auf der sie sich grade "befindet" ...sprich, auf ihre Geschichten eingehen (auch wenn du weißt, dass sie erfunden sind), dass gibt ihr evtl. das Gefühl von Sicherheit und die Aggressionen lassen nach
Natürlich ist auch das keine Garantie, aber ein Versuch wäre es Wert


Auch dir danke ich für deine Antwort.
Meine Schwiegermama und ich sind ja ihre Hauptbezugspersonen. Unsere Namen vergisst sie nicht und sie ist sehr fixiert auf uns. Was wohl auch darin liegt, dass wir beide bei der Angelegenheit die Ruhe selbst sind UND vor allem keine Berührungsängste haben.
Deine Empfehlung zeigt mir, dass wir bisher gar nicht so schlecht mit ihr und gerade den erfundenen Geschichten umgegangen sind.
HibiscusFlower
9726 Beiträge
07.11.2012 15:57
Zitat von Felily:

Das ist natürlich schon hart,wenn sie sich selbst verletzt.
Ich würde sie fragen wo der Unfall denn war,wie es passierte etc.
Meine Oma wusste irgendwann nicht mehr weiter und sagte irgendwann "ach komm hör auf",ihre Geschichte fand quasi kein Ende.

Bekommt sie denn Psychopharmaka?
Dort ist es ja auch ganz wichtig das sie wenn richtig eingestellt wird.


ja, das ist hart. vor allem, weil der ganze Körper die Zeichen aufweist.
am Schlimmsten ist der linke Arm, den sie ja durch den Schlaganfall nicht mehr bewegen kann. stellenweise behandelt sie ihn, wie ein Baby und redet auch so mit ihm.

durch dieses ganze Hin und Her von KH zu Pflegeheim und wieder zurück, wird im Moment noch nach der richtigen Dosierung gesucht. jetzt, nach dem Schlaganfall und den urplötzlichen aggressiven Anfällen, wurde sie natürlich erstmal ruhiggestellt. aber das kann ja kein Dauerzustand sein.
an Montag hat sie erstmal einen Rollstuhl und Physio verschrieben bekommen. dann haben wir einen Antrag für das Gitter am Bett gestellt, damit sie nicht mehr rausfallen kann und ansonsten wollten wir ihr erstmal Zeit lassen, im Pflegeheim wieder anzukommen.
sie sollte ja in ein RehaZentrum, doch das hätte sie wohl nicht mehr verpackt bekommen. wieder alles neu, wieder neue Menschen und viel zu weit von uns weg.
07.11.2012 16:18
Hallo,

ich möchte zur der Sache mit "auf einer Ebene schwimmen" was sagen. Es ist im Grunde richtig auf ihre Gefühle einzugehen. Aber nicht das Spielchen mitzuspielen. Wenn sie zum Beispiel verunsichert ist, dass da "ein Esel im Zimmer steht", um das Beispiel mal aufzugreifen. Dann ist es wichtig, dass du ihre Ängste verstehst und für sie da bist. Aber du solltest keineswegs " zu dem Esel gehen" Wenn du nämlich einen Fehler machst z.B.: was sagst, was deine Oma gar nicht sieht, dann kann sie sich sehr veräppelt fühlen, weil sie merkt, dass du ihr nicht glaubst! Viel mehr geht es darum sie sachte aus der Situation raus zu holen. Mit verschiedenen Fragetechniken. Beispiel: Oh ein Esel? Hast du früher viel Zeit bei Eseln verbracht? Hast du sie gerne gehabt?... etc. So lenkst du sie ab, nimmst sie aber dennoch ernst. Es ist wichtig an demenz erkrankte Menschen aus negativen Gefühlen rauszuholen. Noch ein Beispiel: Sie ruft nach ihrer Mama. Dann wäre es schlimm zu sagen: " Ach deine Mama ist doch schon lange gestorben!" Stell dir vor du bist fest davon überzeugt und dann kommt jemand sagt, deine Mama ist tot. Besser: Du hast deine Mama sehr lieb gehabt, hm? Habt ihr viel gemeinsam unternommen? Möchetst du mir erzählen, was ihr alles zusammen schönes erlebt habt? So, kommt sie von der negativen Angst weg in ein schönes Gefühl. Diese Themen kannst du dann Stück für Stück abscheifen lassen. Beispiel: Ach iihr habt immer Kuchen zusammen gebacken. Da fällt mir was ein, kannst du mir sagen wie lange man nochmal einen Marmorkuchen backen muss? Usw. Ich hoffe, du verstehst meinen Wirrwarr an Gedanken. Liebe Grüße und viel Kraft!!
08.11.2012 00:35
Oh aj das ist eine Schwierige Situation. ich gehe heuet wiederzu meiner Oma isn Pflegeheim ,auch mit einem seh muligen gefühl zumal man nichtw eiß wie sie genau an diesem tag drauf ist.
Aber versuche es bei zu behalten sie zu besuchen ,wenn das fehlt iste s für sie noch schlimmer.

wenn du magst können wir gerne Pn schreiben.

ich muß sagen ich kann mit unseren patienten (haben 3 die auch Demenz haben) besser umgehen als mit meiner eigenen Oma ,weil mir ad der "Abstand" fehlt.
08.11.2012 00:38
Zitat von mirfälltnixein:

Hallo,

ich möchte zur der Sache mit "auf einer Ebene schwimmen" was sagen. Es ist im Grunde richtig auf ihre Gefühle einzugehen. Aber nicht das Spielchen mitzuspielen. Wenn sie zum Beispiel verunsichert ist, dass da "ein Esel im Zimmer steht", um das Beispiel mal aufzugreifen. Dann ist es wichtig, dass du ihre Ängste verstehst und für sie da bist. Aber du solltest keineswegs " zu dem Esel gehen" Wenn du nämlich einen Fehler machst z.B.: was sagst, was deine Oma gar nicht sieht, dann kann sie sich sehr veräppelt fühlen, weil sie merkt, dass du ihr nicht glaubst! Viel mehr geht es darum sie sachte aus der Situation raus zu holen. Mit verschiedenen Fragetechniken. Beispiel: Oh ein Esel? Hast du früher viel Zeit bei Eseln verbracht? Hast du sie gerne gehabt?... etc. So lenkst du sie ab, nimmst sie aber dennoch ernst. Es ist wichtig an demenz erkrankte Menschen aus negativen Gefühlen rauszuholen. Noch ein Beispiel: Sie ruft nach ihrer Mama. Dann wäre es schlimm zu sagen: " Ach deine Mama ist doch schon lange gestorben!" Stell dir vor du bist fest davon überzeugt und dann kommt jemand sagt, deine Mama ist tot. Besser: Du hast deine Mama sehr lieb gehabt, hm? Habt ihr viel gemeinsam unternommen? Möchetst du mir erzählen, was ihr alles zusammen schönes erlebt habt? So, kommt sie von der negativen Angst weg in ein schönes Gefühl. Diese Themen kannst du dann Stück für Stück abscheifen lassen. Beispiel: Ach iihr habt immer Kuchen zusammen gebacken. Da fällt mir was ein, kannst du mir sagen wie lange man nochmal einen Marmorkuchen backen muss? Usw. Ich hoffe, du verstehst meinen Wirrwarr an Gedanken. Liebe Grüße und viel Kraft!!


Danke für deinen Tipp ,also mache ich net immer alel sfalsch mit meiner Oma. ich erde nämlich auch so mit ihr. Wenn sie was erzählt ,das sie zb am We wieder wäsceh ewaschen hat sage ich ja Oma du warst FRüher schon immer am We am Wäsche waschen und viel drausen usw.

Odre wenn sie mich mit meiner Cousine verwechselt sage ich, ja ich bin dein Enkel He.. sa.. war aber früher auch oft da ,ich grüß sie von dir.
HibiscusFlower
9726 Beiträge
08.11.2012 07:01
Zitat von mirfälltnixein:

Hallo,

ich möchte zur der Sache mit "auf einer Ebene schwimmen" was sagen. Es ist im Grunde richtig auf ihre Gefühle einzugehen. Aber nicht das Spielchen mitzuspielen. Wenn sie zum Beispiel verunsichert ist, dass da "ein Esel im Zimmer steht", um das Beispiel mal aufzugreifen. Dann ist es wichtig, dass du ihre Ängste verstehst und für sie da bist. Aber du solltest keineswegs " zu dem Esel gehen" Wenn du nämlich einen Fehler machst z.B.: was sagst, was deine Oma gar nicht sieht, dann kann sie sich sehr veräppelt fühlen, weil sie merkt, dass du ihr nicht glaubst! Viel mehr geht es darum sie sachte aus der Situation raus zu holen. Mit verschiedenen Fragetechniken. Beispiel: Oh ein Esel? Hast du früher viel Zeit bei Eseln verbracht? Hast du sie gerne gehabt?... etc. So lenkst du sie ab, nimmst sie aber dennoch ernst. Es ist wichtig an demenz erkrankte Menschen aus negativen Gefühlen rauszuholen. Noch ein Beispiel: Sie ruft nach ihrer Mama. Dann wäre es schlimm zu sagen: " Ach deine Mama ist doch schon lange gestorben!" Stell dir vor du bist fest davon überzeugt und dann kommt jemand sagt, deine Mama ist tot. Besser: Du hast deine Mama sehr lieb gehabt, hm? Habt ihr viel gemeinsam unternommen? Möchetst du mir erzählen, was ihr alles zusammen schönes erlebt habt? So, kommt sie von der negativen Angst weg in ein schönes Gefühl. Diese Themen kannst du dann Stück für Stück abscheifen lassen. Beispiel: Ach iihr habt immer Kuchen zusammen gebacken. Da fällt mir was ein, kannst du mir sagen wie lange man nochmal einen Marmorkuchen backen muss? Usw. Ich hoffe, du verstehst meinen Wirrwarr an Gedanken. Liebe Grüße und viel Kraft!!


lieben Dank für deine Zeilen und vor allem für die Kraftwünsche.
gerade letzteres muss man ganz gut einteilen.

mich hatte ja gestern eine MC´lerin per PN angeschrieben. und bei den Fragen fiel mir ein:

wie kann man sich als betroffener die Kraft bewahren, damit man täglich diesen geliebten Menschen pflegen kann ?

und wie schafft man es, sich nicht ganz von der Gefühlslawine diesbezüglich wegrollen zu lassen...schliesslich sind wir ja auch eine kleine Familie mit 2 Kindern und diese brauchen einen ja auch ?
HibiscusFlower
9726 Beiträge
08.11.2012 07:23
Zitat von ICH2011:

Oh aj das ist eine Schwierige Situation. ich gehe heuet wiederzu meiner Oma isn Pflegeheim ,auch mit einem seh muligen gefühl zumal man nichtw eiß wie sie genau an diesem tag drauf ist.
Aber versuche es bei zu behalten sie zu besuchen ,wenn das fehlt iste s für sie noch schlimmer.

wenn du magst können wir gerne Pn schreiben.

ich muß sagen ich kann mit unseren patienten (haben 3 die auch Demenz haben) besser umgehen als mit meiner eigenen Oma ,weil mir ad der "Abstand" fehlt.


ein mulmiges Gefühl habe ich eigentlich nicht. vor allem, weil meine Besuchen so zwischen meinem Tagesablauf passieren und ich einiges auf dem Programm habe. nur im Nachhinein schlittern die Gedanken dann in mir rum, wenn ich sie halt gesehen und gehört habe.

und natürlich ist der Bezug zu Patienten immer anders, als zu einem Familienmitglied. das eine ist sicher eine liebevolle Betreuung, wenn man den Job liebt. bei einem Familienmitglied ist die Verbindung so viel tiefer. man hat sie jahrelang einfach anders mitten sich gehabt. und nun muss man einfach davon loslassen. es ist nichts, wie es war und es wird auch nie wieder so werden. schon allein den Punkt muss man verstehen.

ich sehe das ja an meinem Schwiegerdad und meinem Mann. beide kommen recht schlecht darauf klar.
mein Schwiegerdad ist einer von ihren 8 Kindern, hat sie immer stark erlebt. doch mit der Situation jetzt kommt er gar nicht klar. er ist ja auch ihr Vormund. auf einmal muss er so viel entscheiden, organisieren und dann noch der "Verfall".
mein Mann...ja für ihn ist das immer noch die taffe Oma und blubbert fleissig vor sich hin, ohne darauf zu achten, dass sie gar nicht mehr drauf klarkommt, wenn ihr einer zu viel erzählt.
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