Mütter- und Schwangerenforum

Kriterien für die Auswahl eines Pflegeheimes

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Zirkonia85
2102 Beiträge
21.07.2020 22:19
20 qm ist doch groß. Zeit und Fürsorge sind viel mehr wert und die Nähe zu euch.
Weit weg fühlt er sich viel mehr unwohl. Und in einem kleinen Heim ist alles persönlicher, besser kann es nicht sein. Bei dem anderen zuerst und einer von 168... und so wird es auch laufen, du weißt doch in dem Pflegekräfte Mangel in Deutschland...also auf jeden Fall AAA
Titanium2016
3282 Beiträge
21.07.2020 22:31
Ich würde mich auch für Heim A entscheiden.
Ich weiß ja nicht, wie weit die, Demenz bereits fortgeschritten ist. Mein Opa hatte leider auch diese sch.... Krankheit. Er war jedoch einem wirklich tollen Heim. Sein Zimmer war mit Sicherheit kleiner, als 20 am, so dass eigentlich keine "alten" Möbel mitkonnten.
Er hatte einen Kleiderschrank, eine Kommode mit TV, einen Tisch und zwei Stücke und natürlich sein Bett.
Er war allerdings auch kaum noch mobil, so dass er sowieso anfangs wenig auf dem Zimmer war, sondern immer mit seinen "Gruppengliedern" In der offenen Wohnküche saß.
Das Heim wirkte sehr familiar, wir waren seeeehr oft bei ihm und durch die Nähe mit ihm unterwegs. Das Personal hatte vergleichsweise auch mehr Zeit, bzw einen besseren Schlüssel und das Wichtigsten, Opa hat sich wohl gefühlt.

Natürlich wollte auch er nicht ins Heim und hat bitterböse Worte gesprochen, aber es, wurde sein Zuhause. Manchmal haben wir ihn für ein paar Stunden zu meinen Eltern nach Hause geholt (seine gewohnte Umgebung) und er, sagte dann von selbst irgendwann, dass wir ihn zurück "nach Hause" bringen sollen.
Schnatterienchen
1865 Beiträge
21.07.2020 22:42
So von deinen Infos her, würde ich klar Heim A nehmen. Kleine Gruppen mit Pflegern, die sich auch Zeit nehmen können für die Pflegebedürftigen ist extrem wichtig. Gerade bei Demenzerkrankten. Ist eins von beiden denn auf Demenzerkrankung spezialisiert? Meine Mutter habe ich auch aufgrund von Demenz (mehrmals von zuhause weggelaufen und nicht mehr nachhause gefunden) in ein Heim bringen müssen. Da hab es extra eine Station für demente Personen und die Pfleger hatten sich auch viel Zeit genommen für die einzelnen Bewohner. Ich hatte extrem damit zu kämpfen, dass ich sie nicht selbst pflegen konnte und umso schöner war es, als ich gesehen habe, wieviel Spaß sie dort hatte.
EmViMoJa
2447 Beiträge
21.07.2020 22:56
Hier klinke ich mich mal ein, wenn ich darf?

Du schreibst, die Person möchte nicht ins Heim? Wie schafft ihr es, ihn dort trotzdem hinzubekommen?

Meine 88 jährige demente Oma vergisst so gut wie alles. Dachte heute, wir haben Oktober und die Äpfel müssen nun dringend geerntet werden. Aber wenn es um das Thema "Heim" oder betreutes Wohnen geht, ist sie ganz klar und weiß genau, dass sie dort nicht hingehen wird. Sie selbst kann aber nicht mehr allein.
Pflegegrad hat sie 1.

Wie ist es bei eurem Verwandten?
serap1981
2740 Beiträge
22.07.2020 00:04
Wie weit die Demenz fortgeschritten ist, kann ich nicht beurteilen.
Mich erkennt er beispielsweise nicht mehr, aber wenn ich ihm meinen Namen nenne, dann weiß er, wer ich bin.
Das Weglaufen hat einen Auslöser, aber der lässt sich nicht ändern.
Insgesamt hat er Pflegegrad 3, er ist zusätzlich kaum noch mobil, Diabetes und noch ein paar Kleinigkeiten.
In seine gewohnte Umgebung wird er nicht mehr zurück können. Er lebt seit 10 Jahren in einer Mietwohnung, die werden wir aufgeben müssen.

Keins der beiden Heime ist auf Demenz spezialisiert, haben aber auch beide demente Bewohner.

Wie wir es schaffen ihn ins Heim zu bekommen, weiß ich noch nicht. Wenn wir mit ihm drüber reden, will er zu hause bleiben. Er schafft das ja allein. Aber ein paar Minuten später hat er es wieder vergessen.
Momentan haben wir es so organisiert, dass immer einer bei ihm übernachtet und den Tag mit ihm verbringt. Aber das ist auf Dauer nicht leistbar. Er hat eine zwei Zimmer-Wohnung und die Person, die bei ihm übernachtet, schläft auf seiner Couch.
Wir drei arbeiten alle vollzeit, mit den Urlaubstagen können wir gerade mal ein drittel des Jahres abdecken.
Ich würde ihm gern das Heim ersparen, aber ich weiß einfach nicht, wie...
Tanzbär
13559 Beiträge
22.07.2020 04:37
Ich würde auch ganz klar Heim A sagen. Ich wünsch euch alles Gute!
nilou
14392 Beiträge
22.07.2020 06:30
Heim ersparen? Heim ist doch nicht per se schlecht? Es geht um Hilfe und Unterstützung. Ihr solltet euch die Einrichtungen erstmal allein ansehen und selber überlegen was ihr wollt. Mit einer negativen Einstellung von euch allen wird’s schwieriger.

Nach dem geschriebenen wärs klar A, aber so was würde ich mir immer persönlich ansehen.
Bradana
2275 Beiträge
22.07.2020 07:14
Ich bin altenpflegerin mit Zusatzausbildung für demenzerkrankte Menschen, selbst ich tendiere zu A.

Ich hab bisher in kleinen und großen Heimen gearbeitet und kann nur sagen kleine heime haben schon viele Vorteile. Solange ihr dort ein gutes Gefühl habt und den pflegern vertraut. Vielleicht sprecht ihr mal mit den Bewohnern selbst wie es ihnen dort gefällt.

Wichtige Gegenstände sind wie schon erwähnt, meist keine Möbel, sondern Gegenstände und die passen in 20qm gut rein. Warum ich mich für heim a entscheide ist ganz klar, dass es sehr nah bei euch ist. Ihr könnt jederzeit zu ihm und evtl suchen helfen. Die hinlauftendenz hört im heim meist nicht so schnell auf und wirklich aufhalten dürfen sie ihn nicht.

Eins will ich noch aufklären, nur weil ein heim viele Betten hat, heisst es nicht, dass es nicht familiär ist. Dort gibt es einfach verschiedene Stationen mit festen pflegern. Ich bin momentan in einem angestellt mit über 100 Betten, meine Station (die größte im haus) hat aber nur 35 Betten. Wir waren immer zu 3-4 je nach Schicht. Wir kennen da auch unsere Bewohner. Allerdings gelingt es einem mit hinlauftendenz am anfang eher abzuhauen, da einfach mehr Menschen im Haus unterwegs sind.

Kennt er selbst beide? Durfte er mitreden und anschauen?
22.07.2020 07:19
Zitat von nilou:

Heim ersparen? Heim ist doch nicht per se schlecht? Es geht um Hilfe und Unterstützung. Ihr solltet euch die Einrichtungen erstmal allein ansehen und selber überlegen was ihr wollt. Mit einer negativen Einstellung von euch allen wird’s schwieriger.

Nach dem geschriebenen wärs klar A, aber so was würde ich mir immer persönlich ansehen.


Bevor ich alles gelesen habe, wollte ich genau das gleiche schreiben.

Nehmt euch die Zeit und macht euch selber ein Bild der beiden Pflegeeinrichtungen.

Anhand der Beschreibung wär es eindeutig A. Wenn nicht viele Bewohner zu Pflegen sind, bleibt ganz klar mehr Zeit um sich um jeden einzelnen zu kümmern.
Das wäre für mich persönlich ein ganz großer Pluspunkt.
Zirkonia85
2102 Beiträge
22.07.2020 07:51
Noch mal zum Thema, demzenz ist Echt sch... meine Oma wird Freitag 94. die glaubt manchmal wir haben 1977 und erzählt immer von einem großen Preis den wir gewonnen haben. Sie hat im Rundfunk ihren Namen gehört und nennt dabei ihren Mädchennamen. Und sie weiß nicht wann wir da waren. Sie ist aber nicht im Heim, sie wohnt mit meiner Mutter (73) zusammen, die sie pflegt. Wir sind aber auch 4 Geschwister die ständig nach dem rechten sehen. Ich mache zb viel Haushalt wenn ich da bin. Der eine bringt Müll raus, meine Schwester kauft ein. Meine Mutter ist leider auch nicht fit. Aber kaum einer macht sowas und opfert sich auf. Das ist so eine große Aufgabe und ich könnte das auch nicht. Meine Mutter ist auch schon 15 Jahre verwitwet und meine Oma hat selbst ihre Eltern gepflegt bis zum Tod. Pflegeheim war oft Thema, aber meine Mutter will das nicht ä. Aber ohne unsere Hilfe ginge halt nix. Wenn Oma mal stürzt steht meine Mutter da. Wir werden das jetzt weitermachen und ich hoffe meine Oma hat noch ein bischen Zeit mit uns. Aber die hat auch nur ein 12 qm Zimmer und kann dies gar nicht verlassen quasi. Sie fühlt sich wohl. Sie braucht nur ihr Bett, einen Fernseher und Kuchen. Und die Bilder von den Enkelkindern und Urenkeln und Ur Ur Enkelin. Das macht sie glücklich
Marf
28846 Beiträge
22.07.2020 08:15
Bevor sich die Familie an der Pflege aufreibt würde ich da energisch reagieren.
Meine Omi war ihre letzten 2 Jahre auch in einem Heim.Sie konnte einfach nicht alleine bleiben.Vrgass den Herd auszumachen,lies das Wasser laufen....Zuerst war sie auch maulig,wollte nicht.Wir haben sie dann mitgenommen,alles gezeigt,alles abgelaufen...mehrmals.
Am Ende war sie ganz froh,sie hatte ein schönes Zimmer und ihren ganzen Kram,sie konnte nun auch jederzeit klingeln ,klopfen oder rufen und es kam jemand.
Wenn es nicht mehr geht ist es so.
Deswegen sollte jeder eine Patientenverfügung machen.Da kann man diese Dinge festlegen und man nimmt den Angehörigen das Gefühl sie im Stich zu lassen.
Janna90
1611 Beiträge
22.07.2020 08:20
Zitat von Benutzername:

A. Zeit für Patienten ist wertvoller als 10qm mehr Platz.


So ist es

Die soziale Betreuung wäre vll noch interessant (wie oft jemand von der zusätzlichen Betreuung auf dem Bereich ist), das ist gerade bei Demenz sehr wichtig.
Floh83
104 Beiträge
22.07.2020 08:56
Also ich würde mir alle 3 Altenheime erstmal anschauen, bevor ich mich entscheide. Natürlich ist viel Zeit für die Bewohner wertvoll, wenn sie dann auch sinnvoll genutzt wird.
Ich arbeite auch im Altenheim und wir haben einen extra wohnbereich für Demenzerkrankte.

Also wirklich nur nach hörensagen oder internethomepage würde ich nicht gehen
serap1981
2740 Beiträge
22.07.2020 10:09
Wir haben uns beide heime angesehen, bei heim a war ich persönlich dabei, bei heim b die anderen beiden und ich war in der Zeit bei der zu pflegenden Person.

Mit Heim ersparen meinte ich, dass wir gern seinen Wunsch, zu Hause zu bleiben, umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein Heim das beste für ihn ist. Wir können die 24h Pflege einfach auf Dauer nicht leisten, weil wir drei alle arbeiten. Aber allein bleiben kann er auch nicht mehr, weil er sich selbst gefährdet.
In seiner Wohnung sind alle Geräte, die gefährlich werden können, wie der Herd seit Jahren abgeklemmt, scharfe Messer etc sind weg.
Letzte Woche war er tagsüber in einer tagespflege, kam 16uhr zurück und ist dann 3 mal in 4 Tagen losgegangen. Von den drei malen ist er am zwei Tagen heftig gestürzt und wurde mit dem Krankenwagen in die notaufnahme gebracht. Einmal konnte er entlassen werden, einmal blieb er zwei Tage.
In welcher Zeit er hängt, weiß ich nicht, er wollte jedes Mal ins Krankenhaus um jemanden zu besuchen.
Das Krankenhaus ist 20km entfernt in das er wollte.
Das kann man doch nicht mehr verantworten? Seitdem ist er 24h unter Aufsicht.
22.07.2020 10:19
Zitat von serap1981:

Wir haben uns beide heime angesehen, bei heim a war ich persönlich dabei, bei heim b die anderen beiden und ich war in der Zeit bei der zu pflegenden Person.

Mit Heim ersparen meinte ich, dass wir gern seinen Wunsch, zu Hause zu bleiben, umsetzen würden. Ich bin überzeugt, dass ein Heim das beste für ihn ist. Wir können die 24h Pflege einfach auf Dauer nicht leisten, weil wir drei alle arbeiten. Aber allein bleiben kann er auch nicht mehr, weil er sich selbst gefährdet.
In seiner Wohnung sind alle Geräte, die gefährlich werden können, wie der Herd seit Jahren abgeklemmt, scharfe Messer etc sind weg.
Letzte Woche war er tagsüber in einer tagespflege, kam 16uhr zurück und ist dann 3 mal in 4 Tagen losgegangen. Von den drei malen ist er am zwei Tagen heftig gestürzt und wurde mit dem Krankenwagen in die notaufnahme gebracht. Einmal konnte er entlassen werden, einmal blieb er zwei Tage.
In welcher Zeit er hängt, weiß ich nicht, er wollte jedes Mal ins Krankenhaus um jemanden zu besuchen.
Das Krankenhaus ist 20km entfernt in das er wollte.
Das kann man doch nicht mehr verantworten? Seitdem ist er 24h unter Aufsicht.

Sind das dann abgeschlossene Heime in die er gehen soll?
Ich würde Heim A nehmen. Dort können die Pfleger auch aufpassen dass er nicht raus geht. Weil wenn er jetzt schon geht wird er das weiter machen.
Da wäre es mir schon wichtig dass die Pfleger ein Auge darauf haben, bei über 100 Leuten ist das eben nicht immer möglich
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