Mütter- und Schwangerenforum

Binge-Eating-Störung

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Anonym 1 (208659)
0 Beiträge
26.05.2022 16:44
Hallo!

Ich verfasse den Beitrag anonym, erstens weil es mir unangenehm ist und zweitens damit auch andere Betroffene sich frei äußern können.

Ich weiß nicht wie lange ich schon an einer Essstörung leide, ich habe es erst in meiner Ausbildung vor über 10 Jahren überhaupt realisiert, dass mein Verhalten rund ums Essen nicht normal ist.

"Diäten" mache ich schon seit ich 13 oder 14 bin, habe ich mir wohl von meiner Mama abgeschaut, bei ihr ist es auch ein rauf und runter.
Mit ca 18 habe ich eine Phase gehabt wo ich am Tag nach jedem Klogang und nach jedem Essen auf die Waage gestiegen bin, damals war mein "bestes" Gewicht bei 53 Kilo auf 1,63cm Größe. Dann hatte ich eine schlechte Phase physisch und ein Jahr später war ich dann auch bei 63 Kilo. Das ist so im allgemeinen auch das Gewicht was ich seitdem durchschnittlich hatte, war natürlich immer unglücklich damit und fühlte mich zu dick.

Dieses Binge-Eating mache ich auch schon wirklich lange und momentan fühle ich mich wirklich schrecklich, jedesmal wenn ich gerade abnehmen will bekomme ich kurz später wieder Fressanfälle die Wochen anhalten und hab dann 2 Kilo mehr drauf. Vor Weihnachten war ich auf 63 Kilo und dann hab ich den kompletten Advent und den halben Januar gefressen was das Zeug hielt. Hatte dann wieder 66 Kilo. Dann kam ein Mäßigungsversuch und dann wieder der Einbruch, wieder 2 Kilo mehr, dann neuer Versuch, neuer Einbruch, noch 2 Kilo mehr... nun ist ein erneuter Versuch gescheitert, ich möchte gerade nicht auf die Waage gehen. Seit gut 3 Wochen esse ich wieder unkontrolliert. Mir gehts auch psychisch einfach nicht besonders gut. Das viele Mist essen macht mir keinen Spaß, ich fühle mich danach oder dabei schlecht und wenn ich dann in den Spiegel sehe, sehe ich mich unansehnlich dick. An Tagen die mal gut laufen mit Ernährung finde ich mich gut aussehend und sogar schlank.

Nun kommt unser Urlaub bei meinen Eltern immer näher und ich hab so Angst bis dahin mehr zuzunehmen oder nicht abzunehmen, Angst dass andere mich sehen und denken, oh ist sie wieder dick geworden, auch meine Eltern. Generell habe ich viel Angst davor dass andere mich dick finden und urteilen, obwohl ich weiß, dass mich das nicht jucken sollte.
Am liebsten würde ich wieder auf irgendwas zwischen 52 und 58 Kilo kommen, aber das zu erreichen ist mir Jahre nicht geglückt und es ist unrealistisch und so wie ich mich kenne, werde ich auch damit nach einer Weile wieder unglücklich sein.

Mein Leidensdruck ist momentan enorm und es geht mir echt schlecht mit meiner Ernährungsweise, aber ich schaffe es nicht mich auf Dauer zu kontrollieren.

Gibt es hier Leidensgenossen? Gerne können wir uns austauschen. Vielleicht ein paar Tipps wie ihr Fressattacken wieder eindämmt, wo wendet man sich am Besten hin? Ich stehe schon auf einem Warteplatz für Verhaltenstherapie, aber wegen Depressionen, ist das vielleicht auch da der richtige Weg?

Binge-Eating ist bei mir nicht diagnostiziert, aber es passt einfach gut zu meinem Verhalten, zumindest ist es sicherlich ähnlich.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Eventuell unangenehmes Thema für Betroffene

shelyra
69189 Beiträge
26.05.2022 18:57
Hol dir professionelle Hilfe vom Therapeuten, am besten einer der sich mit Essstörungen auskennt!
Alles andere wird dauerhaft nix bringen. Und dir nicht helfen!

Daher setzt dich am besten heute noch hin und Google nach passenden Psychotherapeuten / Psychologen
Marf
28612 Beiträge
26.05.2022 19:32
Ich würde dir eine Ernährungsberatung empfehlen die auch den Schwerpunkt hat auf Verhaltensmuster.
Und dann noch unbedingt eine Gesprächstherapie wegen den antrainiertem Nachahmen deiner Mutter.Du bist nicht Sie!
Dein Selbstbild ist total kaputt,was gefährlich werden kann.
Aber das kann besser werden wenn du es durchzieht!
honigcocoon
599 Beiträge
27.05.2022 06:56
Bei einem langjährigen Muster, kann nur eine Verhaltenstherapie helfen. Auf der Warteliste bist du ja bereits

Du kannst ja in der Praxis anrufen und erfragen, ob sie auch Erfahrung mit Essstörungen haben. In der Regel wird ja auch erstmal ein Diagnosegespräch geführt um zu schauen wo das Problem liegt
-M-Y-A-
23398 Beiträge
27.05.2022 07:04
Ich oute mich mal. Bin auch binge eater. Kann dir zwar keine Tipps geben, aber du bist nicht alleine
Anonym 2 (208659)
0 Beiträge
27.05.2022 07:24
Dein Beitrag könnte auch von mir sein…sowohl Vorgeschichte, als auch der Gewichtsverlauf.
Rat habe ivh leider keinen. Ich suche gerade nach einem Therapeuten.
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 09:31
Ich oute mich mal als Thread Erstellerin.

Vielen Dank für euren Zuspruch. Ich muss das jetzt wirklich angehen, ich möchte ja auch nicht dass meine Kinder das von mir übernehmen, davor habe ich große Angst, weil ich weiß wie es bei mir war.

Ich soll mich ja eh immer mal melden bei der Therapeutin wo ich den Platz habe, da werde ich dann mal fragen ob sie auch Essstörungen behandelt.
Am Dienstag habe ich einen Arzttermin wo ich mein Essverhalten auch ansprechen werde.
Es kann so einfach nicht weitergehen
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 09:32
Zitat von -M-Y-A-:

Ich oute mich mal. Bin auch binge eater. Kann dir zwar keine Tipps geben, aber du bist nicht alleine


Bist du damit in Therapie?
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 09:33
Zitat von Anonym 2 (208659):

Dein Beitrag könnte auch von mir sein…sowohl Vorgeschichte, als auch der Gewichtsverlauf.
Rat habe ivh leider keinen. Ich suche gerade nach einem Therapeuten.


Dann wünsche ich dir viel Erfolg bei der Suche und dass es dir bald besser geht .
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 09:47
Achja, was mir manchmal einigermaßen hilft ist Intervallfasten, ich kann mich besser zusammenreißen wenn ich nicht so früh mit dem Essen anfange. Schwieriger ist es das Essverhalten zu regulieren, wenn ich schon was gegessen habe.

Allerdings kriege ich das nicht hin wenn ich grad dauermüde oder sehr gestresst bin wie es momentan der Fall ist.
Bei mir vermischen sich einfach auch viele Probleme und Störungen glaube ich, das macht es nicht einfacher...
-M-Y-A-
23398 Beiträge
27.05.2022 10:32
Zitat von Feloidea:

Zitat von -M-Y-A-:

Ich oute mich mal. Bin auch binge eater. Kann dir zwar keine Tipps geben, aber du bist nicht alleine


Bist du damit in Therapie?
tatsächlich nicht, da ich nicht drunter leide.

Ich schreib gern später ausführlich, bin grade arbeiten
-M-Y-A-
23398 Beiträge
27.05.2022 12:25
So, Mittagspause

Als Kind wurde mein natürliches Sättigungsgefühl einfach vollkommen ignoriert ("iss zumindest noch die Kartoffeln auf", "das eine Stück Kuchen geht ja wohl noch, sonst muss ich das wegwerfen"). Im Grunde ziehen sich diese Sprüche bis heute, ich höre aber trotzdem auf zu essen. Das war und ist so bei meiner Oma, bei der ich aufgewachsen bin.

Als ich zeitweise bei meiner Mutter lebte, war es genau das Gegenteil. Wir hatten zwar genug Lebensmittel im Haus, ich durfte aber "die guten Sachen" nicht haben. Das war ihres.

Zurück bei meiner Oma fing die Störung bei mir dann an. Im Nachhinein betrachtet auch manische Depression.

Jetzt kommen wir zum "ich leide nicht darunter" : ich FRESSE wenn ich am Tag sehr viel Stress mit Adrenalinausschüttung habe. Sobald das andrenalin sinkt, bekomme ich schlimmen Hunger mit starken Kopfschmerzen, das ist schon mal Punkt eins, wo ich mich unkontrolliert vollstopfe. Bei mir gibt es generell auch kein "ich hab ein wenig Appetit. Bei mir gibt es nur" satt "oder" gib mir essen, sonst fress ich dich "

Punkt 2: die Langeweile. Ich esse manchmal etwas, aus Langeweile (zb beim Fernsehen) und kann dann nicht wieder aufhören. Das artet dann schlimmstenfalls auch in eine richtige fressattacke aus. (bestenfalls reicht das 5er Pack pickup, andernfalls kommen noch 1-2 Türen chips oder anderes hinzu, quasi bis kurz vorm erbrechen)

Ich leide nicht darunter, da ich essen als etwas sehr positives ansehe. Ich liebe essen. Und ich hab keine Gewichtsprobleme. Ich schwanke ebenfalls immer um die 60 kilo (bei 1,63 m), wobei das letzte wiegen schon länger her ist und da war ich bei 65 kg.
Erdbi137
848 Beiträge
27.05.2022 13:16
Es wird in dem Fall eine Verhaltenstheralie gemacht. Depressionen gehen oft damit einher, beides gibt sich eben auch oft die Hand, weshalb man dann immer weiter in diese Abwärtsspirale rutscht.

Am besten ist ein Therapeut, der auch auf Essstörungen spezialisiert ist. Ich habe 6 Monate auf einen Platz warten müssen, bin aber auch dann bei einem Therapeuten unter gekommen, der darauf spezialisiert ist. Und daher auch, lass bloß die Finger von solchen Sachen, wie Ibtervallfasten, Diäten und solchen Sachen. Das kann auch total nach hinten losgehen, weil du wieder in einer Art Zwang steckst, z. B. Du hast Hunger, darfst aber dann noch nicht essen, weil noch Fastenzeit ist. Das kann Essanfälle auslösen.
Ziel ist es ja, zu essen, wenn man Hunger hat und eben das, das was der Körper tatsächlich braucht. Ist ein langer Weg und geht nicht von jetzt auf Gleich. Im Prinzip lernt man mit der Therapie wieder intuitives Essen, wie man aber am besten dahin kommt, weiß der Therapeut.
Und du kannst selber so pauschal gar nicht sagen, ob es Binge Eating ist. Wenn du der Zunahme sogar versucht entgegen zu steuern in Form von massiven Sport, Erbrechen usw. Geht es wieder in Richtung Bulimie. Da alleine rauszukommen ist sau schwer. Ich musste zu Beginn der Therapie sogar erst noch ein Antidepressivum nehmen, wo es hätte sein können, dass ich davon zunehme. Ich musste da echt mit mir kämpfen zu akzeptieren, dass ich erst die Depression in den Griff kriegen musste. Ich wollte unbedingt abnehmen, hatte aber auch starke Adipositas.
Aber das Essen normalisierte sich dann von ganz alleine.
Und immer, wenn es mir dann wieder nicht schnell genug mit der Abnahme ging, fing ich an alles zu hinterfragen und verbot mir wieder essen... Das endete dann wieder in Essanfällen und Zunahmen. Ich fiel wieder in mein Loch... Das passierte viele Male, bis ich vor knapp 1 Jahr dann endlich eingesehen habe, dass es mir körperlich, wie seelisch viel besser geht, wenn ich ganz intuitiv Esse. Ich konnte ein Normalgewicht erreichen und auch halten. Zwischendurch ging meine Essstörung sogar in Richtung Magersucht, nicht vom Gewicht her, sondern vom Verhalten. Ich wollte unbedingt noch weniger wiegen, obwohl ich in einem für meine Größe üblichen Gewicht lag.

Ich begann die Therapie November 2016 und war erst letztes Jahr sehr gut gefestigt. "Rückfalle" wird es allerdings immer mal geben, es wird aber einfacher, dort wieder herauszufinden. Es lohnt sich aber den Weg der Therapie zu gehen.
Aktuell triggert mich die Zunahme Ss bedingt. Mein Kopf will nicht so ganz einsehen, dass es nunmal aktuell zur Zunahme kommt.

Ich kann dir nur den Tipp geben, dir selber den Druck rauszunehmen. Und WEG MIT DER WAAGE. Das Gewicht triggert doch scheinbar sehr, aus Erfahrung kann ich sagen, auch wenn es die erste Zeit komisch ist, diesen Druck der Zahl nicht zu haben, tut auf länger Sicht sehr gut. Und Angst vor einer riesen Zunahme braucht man nicht haben. Man merkt ja eine Veränderung am Körper und die Kleidung würde es ja verraten, wenn es in die falsche Richtung geht. Du bist nunmal auch in einer Gewichtsklasse, die zu deiner Körpergröße passt, daher würde ich bis zur Therapie primär schauen, das Gewicht zu halten und versuchen zu erlernen mehr auf den Körper zu hören.
Vielleicht hilft es dir auch hin und wieder in ein essenstagebuch reinzuschreiben, was du isst. Es gibt, oft auch auf Seiten von Therapeuten spezielle Blätter zum runterladen, auf denen aber nicht primär die Menge und was gegessen wurde notiert wird, sondern eben auch, wie war vor der Mahlzeit das Hungergefühl, wie war die Gefühlslage, wie war es nach dem Essen. Es hilft gerade an Tagen, an denen man Essanfälle hatte, zu erkennen, was vielleicht die Auslöser waren.
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 14:01
Zitat von -M-Y-A-:

So, Mittagspause

Als Kind wurde mein natürliches Sättigungsgefühl einfach vollkommen ignoriert ("iss zumindest noch die Kartoffeln auf", "das eine Stück Kuchen geht ja wohl noch, sonst muss ich das wegwerfen"). Im Grunde ziehen sich diese Sprüche bis heute, ich höre aber trotzdem auf zu essen. Das war und ist so bei meiner Oma, bei der ich aufgewachsen bin.

Als ich zeitweise bei meiner Mutter lebte, war es genau das Gegenteil. Wir hatten zwar genug Lebensmittel im Haus, ich durfte aber "die guten Sachen" nicht haben. Das war ihres.

Zurück bei meiner Oma fing die Störung bei mir dann an. Im Nachhinein betrachtet auch manische Depression.

Jetzt kommen wir zum "ich leide nicht darunter" : ich FRESSE wenn ich am Tag sehr viel Stress mit Adrenalinausschüttung habe. Sobald das andrenalin sinkt, bekomme ich schlimmen Hunger mit starken Kopfschmerzen, das ist schon mal Punkt eins, wo ich mich unkontrolliert vollstopfe. Bei mir gibt es generell auch kein "ich hab ein wenig Appetit. Bei mir gibt es nur" satt "oder" gib mir essen, sonst fress ich dich "

Punkt 2: die Langeweile. Ich esse manchmal etwas, aus Langeweile (zb beim Fernsehen) und kann dann nicht wieder aufhören. Das artet dann schlimmstenfalls auch in eine richtige fressattacke aus. (bestenfalls reicht das 5er Pack pickup, andernfalls kommen noch 1-2 Türen chips oder anderes hinzu, quasi bis kurz vorm erbrechen)

Ich leide nicht darunter, da ich essen als etwas sehr positives ansehe. Ich liebe essen. Und ich hab keine Gewichtsprobleme. Ich schwanke ebenfalls immer um die 60 kilo (bei 1,63 m), wobei das letzte wiegen schon länger her ist und da war ich bei 65 kg.


Früher konnte ich mein Gewicht auch gut halten, wollte aber trotzdem immer abnehmen, nur nach den Schwangerschaften war ich generell bei 10 Kilo mehr als vorher. Ich habe letztes Jahr schön abgenommen und war wieder bei 63 und dann kam die Weihnachtszeit. Aber eigentlich ist es egal gewesen wieviel ich gewogen habe, mir ging es nie gut mit den Anfällen und das Essen macht mir dann auch keinen Spaß mehr. Ein satt gibt es dann bei mir auch nicht wirklich.

Mir ist auch viel zu wichtig wieviel ich wiege bzw wie dünn ich bin, glücklicherweise würde ich nie erbrechen um abzunehmen, aber Lebensqualität sieht anders aus
Feloidea
4129 Beiträge
27.05.2022 14:27
Zitat von Erdbi137:

Es wird in dem Fall eine Verhaltenstheralie gemacht. Depressionen gehen oft damit einher, beides gibt sich eben auch oft die Hand, weshalb man dann immer weiter in diese Abwärtsspirale rutscht.

Am besten ist ein Therapeut, der auch auf Essstörungen spezialisiert ist. Ich habe 6 Monate auf einen Platz warten müssen, bin aber auch dann bei einem Therapeuten unter gekommen, der darauf spezialisiert ist. Und daher auch, lass bloß die Finger von solchen Sachen, wie Ibtervallfasten, Diäten und solchen Sachen. Das kann auch total nach hinten losgehen, weil du wieder in einer Art Zwang steckst, z. B. Du hast Hunger, darfst aber dann noch nicht essen, weil noch Fastenzeit ist. Das kann Essanfälle auslösen.
Ziel ist es ja, zu essen, wenn man Hunger hat und eben das, das was der Körper tatsächlich braucht. Ist ein langer Weg und geht nicht von jetzt auf Gleich. Im Prinzip lernt man mit der Therapie wieder intuitives Essen, wie man aber am besten dahin kommt, weiß der Therapeut.
Und du kannst selber so pauschal gar nicht sagen, ob es Binge Eating ist. Wenn du der Zunahme sogar versucht entgegen zu steuern in Form von massiven Sport, Erbrechen usw. Geht es wieder in Richtung Bulimie. Da alleine rauszukommen ist sau schwer. Ich musste zu Beginn der Therapie sogar erst noch ein Antidepressivum nehmen, wo es hätte sein können, dass ich davon zunehme. Ich musste da echt mit mir kämpfen zu akzeptieren, dass ich erst die Depression in den Griff kriegen musste. Ich wollte unbedingt abnehmen, hatte aber auch starke Adipositas.
Aber das Essen normalisierte sich dann von ganz alleine.
Und immer, wenn es mir dann wieder nicht schnell genug mit der Abnahme ging, fing ich an alles zu hinterfragen und verbot mir wieder essen... Das endete dann wieder in Essanfällen und Zunahmen. Ich fiel wieder in mein Loch... Das passierte viele Male, bis ich vor knapp 1 Jahr dann endlich eingesehen habe, dass es mir körperlich, wie seelisch viel besser geht, wenn ich ganz intuitiv Esse. Ich konnte ein Normalgewicht erreichen und auch halten. Zwischendurch ging meine Essstörung sogar in Richtung Magersucht, nicht vom Gewicht her, sondern vom Verhalten. Ich wollte unbedingt noch weniger wiegen, obwohl ich in einem für meine Größe üblichen Gewicht lag.

Ich begann die Therapie November 2016 und war erst letztes Jahr sehr gut gefestigt. "Rückfalle" wird es allerdings immer mal geben, es wird aber einfacher, dort wieder herauszufinden. Es lohnt sich aber den Weg der Therapie zu gehen.
Aktuell triggert mich die Zunahme Ss bedingt. Mein Kopf will nicht so ganz einsehen, dass es nunmal aktuell zur Zunahme kommt.

Ich kann dir nur den Tipp geben, dir selber den Druck rauszunehmen. Und WEG MIT DER WAAGE. Das Gewicht triggert doch scheinbar sehr, aus Erfahrung kann ich sagen, auch wenn es die erste Zeit komisch ist, diesen Druck der Zahl nicht zu haben, tut auf länger Sicht sehr gut. Und Angst vor einer riesen Zunahme braucht man nicht haben. Man merkt ja eine Veränderung am Körper und die Kleidung würde es ja verraten, wenn es in die falsche Richtung geht. Du bist nunmal auch in einer Gewichtsklasse, die zu deiner Körpergröße passt, daher würde ich bis zur Therapie primär schauen, das Gewicht zu halten und versuchen zu erlernen mehr auf den Körper zu hören.
Vielleicht hilft es dir auch hin und wieder in ein essenstagebuch reinzuschreiben, was du isst. Es gibt, oft auch auf Seiten von Therapeuten spezielle Blätter zum runterladen, auf denen aber nicht primär die Menge und was gegessen wurde notiert wird, sondern eben auch, wie war vor der Mahlzeit das Hungergefühl, wie war die Gefühlslage, wie war es nach dem Essen. Es hilft gerade an Tagen, an denen man Essanfälle hatte, zu erkennen, was vielleicht die Auslöser waren.


Danke für den ausführlichen Beitrag!
6 Monate warten ist ja absolut im Rahmen, ich warte schon ein halbes Jahr und nun ist es noch ein Jahr bis zu meinem Platz.
Ein Antidepressiva nehme ich schon seit Ende Dezember, dennoch habe ich gerade eine echt schlechte Phase. Ich habe nebenher auch eine Gesprächstherapie bei der Diakonie wo ich das auch mal ansprechen werde.

Für ein Essenstagebuch bin ich nicht dizipliniert und ausdauernd genug fürchte ich. So Dinge ziehe ich meist nicht lange durch, aber ich werde mich damit mal beschäftigen.
Ich glaube bei mir fallen sehr viele psychische Dinge zusammen, das ist sehr komplex. Ich bin froh wenn meine Verhaltenstherapie beginnt
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