Mütter- und Schwangerenforum

Folgechäden durch die Geburt

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SarahH1990
421 Beiträge
27.02.2022 20:27
Meine 1. Geburt war eine Einleitung (10 Tage über Termin weil schlechte Herztöne), Wehenstürme, Sternengucker, Geburtsstillstand, Saugglocke, Geburtsverletzungen 3. Grades und musste mehrfach genäht werden. Ich hatte eine erhöhten Blutverlust und musste 1 Woche im Krankenhaus bleiben mit verschiedenen Medikamenten über einen Tropf.
Ich muss sagen, dass ich mir doch nach dem Geburtsstillstand einen Kaiserschnitt gewünscht hätte weil ich einfach keine Kraft mehr hatte. Die Geburt hat insgesamt 22 Stunden gedauert und ich hoffe auf eine leichtere 2. Geburt .
serap1981
2740 Beiträge
28.02.2022 09:45
Ich kann nichts ankreuzen....
Zwilling 1 kam spontan ohne Probleme innerhalb von 1h auf die Welt. 17:55 war der Blasensprung, ab in den Kreissaal, Wehen fingen an und 19:17 war sie auf der Welt. Der Dammschnitt wurde erst nach ihrer Geburt gemacht.
Dadurch, dass es so schnell ging, war keine Hebamme dabei, die telefonierte gerade das Team zusammen. Nur eine Assistenzärztin war da, die mir gerade versuchte den Zugang zu legen als die Presswehen begannen. Ich habe sie dann losgeschickt um die Hebamme zu holen, aber beide kamen nur noch zum Auffangen zurück.
Mein Baby schrie und wurde sofort weg gebracht, kein kurzes zeigen, kein Wort, ob es wirklich ein Mädchen ist, nichts.

Ab da wurde es unschön. Die Geburt kam ins stocken und der Raum füllte sich immer mehr, ich lag nackt und ans CTG angeschlossen auf dem Bett, die Beobachter bauten sich gegenüber auf und starrten mich nur an. Sie fingen an über mich zu reden, aber niemand sprach mit mir. Wehentropf, Untersuchung (ganze Hand in mich rein ohne Vorwarnung...), dazu dieses nackt da liegen ohne mich irgendwie bedecken zu können und mir gegenüber mindestens fünf Männer und drei Frauen, dazu konnte mir niemand sagen, wie es meinem ersten Kind geht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde dann ein Ultraschall gemacht und festgestellt, dass mein zweites Baby quer liegt, also eiliger Kaiserschnitt. Ich wurde nackt auf eine Liege gepackt und nackt in den OP geschoben (ein mal über den Flur, wer will noch mal glotzen, wer hat noch nicht?)
Erst im OP sorgte der Anästhesist dafür, dass ich eine Decke bekam und so ein OP-Hemdchen. Ich liebe diesen Mann dafür noch heute. Er war auch der erste, der mit mir redete und mir erklärte, was er nun tut. Spinale gesetzt, warten, aufschneiden, Kind raus und sofort weg. Sie schrie nicht und wieder sagte mir niemand, was mit ihr ist. Zunähen und zurück in den Kreissaal.
Da war es dann 20:45 ca.
Erst 23Uhr kam eine Hebamme das erste mal zu mir und redete mit mir, sie brachte mir die Daten meiner Kinder und dass sie leben. Aber ob es wirklich Mädchen sind, konnte sie mir auch nicht sagen. Erst weit nach Mitternacht wurde ich das erste mal zu meinen Kindern gebracht. Der Arzt auf der Neo nahm sich dann endlich die Zeit um mit mir zu reden.
Eine Woche später konnte ich immer noch kaum laufen (T-Schnitt), Schmerzmittel ließ ich mir ins Krankenhaus schmuggeln (sie brauchen doch keine mehr) und die ersten drei Tage kam ich nicht allein zu meinen Kindern. Es war schrecklich.

Den Dammschnitt merkte ich nicht ein mal in der ganzen Zeit.

An den Folgen knabbere ich noch heute, die Narbe tut immer noch regelmäßig weh, aber noch schlimmer sind die psychischen Folgen. Ich konnte lange nicht glauben, dass meine Kinder wirklich meine sind, mir hätte man jedes Baby unter jubeln können, das ausgeliefert sein und das behandelt werden wie ein Stück Vieh nackt in der Fußgängerzone.
Da das nächste Kind definitiv ein Kaiserschnitt werden muss, werde ich sicher keine weiteren Kinder bekommen.
Anonym 1 (208230)
0 Beiträge
28.02.2022 10:18
Ihr wisst das ihr mehrere Antworten ankreuzen könnt? Weil jetzt viele schon geschrieben haben das sie nichts ankreuzen können.
Lady_in_Green
544 Beiträge
28.02.2022 10:37
Ich hatte fünf gute spontane Geburten. Einmal davon Zwillinge und einmal BEL. Geburtsverletzungen waren minimal.
Meine Zweitjüngste hat es sich dann ebenfalls in BEL gemütlich gemacht und die Krankenhäuser vor Ort (waren zwischenzeitlich) umgezogen, wollten das nicht versuchen. Also wurde es ein geplanter Kaiserschnitt. Lief ok. Auch wenn die Schmerzen heftiger waren und ich lange gebraucht habe um wieder auf die Beine zu kommen. Bei der Kleinen riet man mir dann erneut zum Kaiserschnitt: bessere Planbarkeit, vorrangegangener Kaiserschnitt, hohes Alter... Die OP selber war ok, aber ich habe seit über 3 Jahren Probleme mit der Narbe. Immer noch taub und die Narbe ist dick, wulstig und schlecht verheilt. Kein Vergleich zum ersten Kaiserschnitt. In wie weit ich diesen Schaden jetzt als leicht, mittelgradig oder schwer einteilt hängt von meiner Tagesform ab.
Yuria
353 Beiträge
28.02.2022 12:05
Zitat von serap1981:

Ich kann nichts ankreuzen....
Zwilling 1 kam spontan ohne Probleme innerhalb von 1h auf die Welt. 17:55 war der Blasensprung, ab in den Kreissaal, Wehen fingen an und 19:17 war sie auf der Welt. Der Dammschnitt wurde erst nach ihrer Geburt gemacht.
Dadurch, dass es so schnell ging, war keine Hebamme dabei, die telefonierte gerade das Team zusammen. Nur eine Assistenzärztin war da, die mir gerade versuchte den Zugang zu legen als die Presswehen begannen. Ich habe sie dann losgeschickt um die Hebamme zu holen, aber beide kamen nur noch zum Auffangen zurück.
Mein Baby schrie und wurde sofort weg gebracht, kein kurzes zeigen, kein Wort, ob es wirklich ein Mädchen ist, nichts.

Ab da wurde es unschön. Die Geburt kam ins stocken und der Raum füllte sich immer mehr, ich lag nackt und ans CTG angeschlossen auf dem Bett, die Beobachter bauten sich gegenüber auf und starrten mich nur an. Sie fingen an über mich zu reden, aber niemand sprach mit mir. Wehentropf, Untersuchung (ganze Hand in mich rein ohne Vorwarnung...), dazu dieses nackt da liegen ohne mich irgendwie bedecken zu können und mir gegenüber mindestens fünf Männer und drei Frauen, dazu konnte mir niemand sagen, wie es meinem ersten Kind geht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit wurde dann ein Ultraschall gemacht und festgestellt, dass mein zweites Baby quer liegt, also eiliger Kaiserschnitt. Ich wurde nackt auf eine Liege gepackt und nackt in den OP geschoben (ein mal über den Flur, wer will noch mal glotzen, wer hat noch nicht?)
Erst im OP sorgte der Anästhesist dafür, dass ich eine Decke bekam und so ein OP-Hemdchen. Ich liebe diesen Mann dafür noch heute. Er war auch der erste, der mit mir redete und mir erklärte, was er nun tut. Spinale gesetzt, warten, aufschneiden, Kind raus und sofort weg. Sie schrie nicht und wieder sagte mir niemand, was mit ihr ist. Zunähen und zurück in den Kreissaal.
Da war es dann 20:45 ca.
Erst 23Uhr kam eine Hebamme das erste mal zu mir und redete mit mir, sie brachte mir die Daten meiner Kinder und dass sie leben. Aber ob es wirklich Mädchen sind, konnte sie mir auch nicht sagen. Erst weit nach Mitternacht wurde ich das erste mal zu meinen Kindern gebracht. Der Arzt auf der Neo nahm sich dann endlich die Zeit um mit mir zu reden.
Eine Woche später konnte ich immer noch kaum laufen (T-Schnitt), Schmerzmittel ließ ich mir ins Krankenhaus schmuggeln (sie brauchen doch keine mehr) und die ersten drei Tage kam ich nicht allein zu meinen Kindern. Es war schrecklich.

Den Dammschnitt merkte ich nicht ein mal in der ganzen Zeit.

An den Folgen knabbere ich noch heute, die Narbe tut immer noch regelmäßig weh, aber noch schlimmer sind die psychischen Folgen. Ich konnte lange nicht glauben, dass meine Kinder wirklich meine sind, mir hätte man jedes Baby unter jubeln können, das ausgeliefert sein und das behandelt werden wie ein Stück Vieh nackt in der Fußgängerzone.
Da das nächste Kind definitiv ein Kaiserschnitt werden muss, werde ich sicher keine weiteren Kinder bekommen.


Wow das ist echt eine heftige Geschichte.
Ich fand es bei mir schon traumatisch.
Bei der großen war auch 36 h nach Aufnahme spontaner ks (aber nicht not). Die kleine wäre sonst nie lebendig da raus gekommen (stranguliert & verkeilt). In der Zeit hatte ich gefühlt das ganze Krankenhaus zwischen meinen Beinen, wurde zugedröhnt mit allem möglichen das ich nicht mehr wusste ob ich Männlein oder Weiblein bin. Musste Sachen unterschreiben obwohl ich völlig überfordert war mehr als meine eigene Atmung wahrzunehmen. Ich hatte überall Zugänge, aber die Anästhesie hat nicht richtig gewirkt bzw war nicht richtig gelegt (ich hatte wahnsinnig Angst vor der OP dadurch). Ob oder was ich an hatte könnte ich nicht mal sagen.. Im OP wurde die kleine geholt und so weit war alles ok mit ihr, aber ich hatte rasende Kopfschmerzen und konnte nicht sprechen. Beides weil ich so zugepumpt war und nichts trinken durfte (Mund völlig ausgetrocknet). Ich hab es irgendwie geschafft der weg rennenden Schwester zu verstehen zu geben das ich die kleine sehen will. Sie hat das wie am Spieß schreiende Baby direkt neben meinen Kopf gelegt. Ich konnte sie nicht sehen dadurch, dafür ist mein Kopf fast explodiert.. Ich konnte ihr nicht mitteilen dass sie das Kind da weg nehmen soll. Unsere erste Begegnung war also ehr Folter.
Als ich dann irgendwann wieder im Kreißsaal war mit Mann und Kind konnte ich auch nichts positives für sie empfinden. Das war alles nicht schön.
Die Bindung kam recht schnell, aber ich bin im Nachhinein froh das ich das doch alles recht gut verarbeitet habe.

Ich kann absolut verstehen das du keine Kinder mehr möchtest. Bei meiner kleinen hatte ich dann eine beleghebamme die mir versprechen musste mich um Himmelswillen nicht allein zu lassen . Wir haben dann auch ganz genau im Vorfeld festgelegt wie der ks ablaufen soll.

Ich wünsch dir das du dieses Erlebnis gut verarbeitet bekommst.
FrauKugelrund
903 Beiträge
28.02.2022 16:15
Ich hatte vier vaginale Geburten. Bei einer wäre mein Kind beinahe gestorben, bei einer anderen beinahe ich.
Zwei dieser Geburten waren so von Gewalt im Kreißsaal geprägt, dass ich mich für 2 Kaiserschnitte entschieden habe.
Im Vergleich zu den psychischen & physischen Folgen der Gewalt im Kreißsaal waren die zwei Kaiserschnitte ein Spaziergang.
Nie wieder möchte ich mich so ausgeliefert und wie vergewaltigt fühlen. Nie wieder!
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