Schulbegleiter - keine Qualifikation und kein Geld
04.10.2022 07:01
Zitat von DieW:
Guten Morgen!
Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Bei uns im Saarland wäre es ohne deinen Sohn zu kennen keine Alternative (nur von deiner Erzählung). Hier gibt es eine hörbehinderten Schule und dort werden schwerst mehrfach behinderte Kinder (auch geistig starke Probleme) mit kognitiv normal begabten Kindern unterrichtet. Egal wie schlau sie sind, können sie nur den Hauptschulabschluss erwerben. Das finde ich ziemlich ungerecht und sehe deshalb für viele Kinder da keine Alternative zur Regelschule
04.10.2022 07:09
Zitat von Kugelbauch99:
Ein Thema, das noch schon lange bewegt und das ich jetzt hier mal zur Diskussion einstellen wollte. Aktueller Anlass war diese Stellenanzeige unserer Gemeinde
Schulbegleiter begleiten und unterstützen Kinder im Unterricht. Um einen Schulbegleiter überhaupt bezahlt zu bekommen, muss das Kind eine "ordentliche" Diagnose haben. Die Bewilligung eines Schulbegleiters bekommt man nicht so leicht und muss sehr dafür kämpfen.
Manche der Kinder haben starke psychologische Auffälligkeiten wie Autismus, ADHS u. ä. Andere Kinder haben Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder benutzen einen Rollstuhl o. ä.
Also alles nichts so einfaches...
Wenn ich mir aber jetzt anschaue, was der Schulbegleiter nun können muss, dann steht das dazu im krassen Gegensatz. Er muss nämlich eigentlich gar nichts können, außer "nett" zu Kindern und anderen Menschen zu sein.
Ein Schulbegleiter braucht keine Ausbildung im Bereich "Kinder" zu haben. Da ist noch nicht einmal überhaupt irgendeine Ausbildung oder ein Schulabschluss nötig. Er braucht natürlich auch keine speziellen Kenntnisse über Psychologie oder Medizin haben. Nichts...
Wer mal als Teenager Baby gesittet hat, verfügt über die nötige Erfahrung.
Und damit sollen dann oben genannte Kinder mit sehr herausfordernden Erkrankungen sinnvoll bei der Bewältigung des Schulalltag es unterstützt werden.
Ach ja - die Bezahlung dieser "Hilfstätigkeit" liegt knapp über dem Mindestlohn. Daher ist das Interesse von höher qualifizierten Menschen natürlich auch eher gering - klar.
Das ist so. Ich habe selbst als Klassenassistenz gearbeitet, zum Glück mit dem Thema vertraut, aber zur Begleitung eines einzelnen Kindes mit Diagnose bräuchte es Fachkompetenz, die man aber nicht bereit ist zu Zahlen. Mit etwas Glück erwischt man jemanden ü 30, der das als Übergang zu einem entsprechenden Job oder Ausbildung nutzt.
04.10.2022 07:11
Zitat von Irgendjemand:
Zitat von Marf:
Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .
Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.
Das unterschreibe ich. Warum sollte es Berufe geben, von denen man nicht leben kann! Genau das sollte es gar nicht geben!
04.10.2022 07:16
Zitat von Jarla:
Zitat von DieW:
Guten Morgen!
Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Bei uns im Saarland wäre es ohne deinen Sohn zu kennen keine Alternative (nur von deiner Erzählung). Hier gibt es eine hörbehinderten Schule und dort werden schwerst mehrfach behinderte Kinder (auch geistig starke Probleme) mit kognitiv normal begabten Kindern unterrichtet. Egal wie schlau sie sind, können sie nur den Hauptschulabschluss erwerben. Das finde ich ziemlich ungerecht und sehe deshalb für viele Kinder da keine Alternative zur Regelschule
Hier ist es ja fast 20 Jahre.Ich weiss nicht,in weit die Bestimmung etc.verändert haben.
Ich weiss nur,dass der Enkelsohn (ebenfalls hörbehindert) eine solche Schule besucht hat.
Für uns kam das nicht in Frage,weil er ja mit den Möglichkeiten hier zurecht kam und er dort auch hätte unter der Woche wohnen müssen (die Schule ist knapp 80 km entfernt).
Aber richtig optimal war es halt auch nicht.
Der Schallisolierte Klassenraum kam erst in der 2.Klasse.Die FM-Anlage auch und einige andere "Kleinigkeiten " waren eben auch nicht so toll.
04.10.2022 08:18
Hmm, wie schon öfter Erwähnt.
Es kommt darauf an.
Meine Tochter ist Asperger Autistin und hat eine Schulbegleitung. Jetzt das 2. Jahr.
Sie ist auch "nur" eine Mama von 3 eigenen Kindern, aber ihre ganze Art, wie sie mit ihr umgeht, meine Tochter unterstüttz und ohne jegliche Ausbildung gewisse aufflammende Krisensituationen im Keim schon ersticken kann ist bemerkenswert.
Sie ist wahrhaftig das beste ohne AUsbildung für meine Tochter.
Es kommt enfach darauf an, WAS genau das Kind braucht.
Bei meiner Tochter ist es einfach, Begleiten, Unterstützten, Erinnern, Schuhe binden/Jacke helfen. So kleine Sachen die ihr mit der Diagnose Schwerfallen. Rauszugehen wenn ihr alles zu viel/laut wird.
Dafür brauchts keine Ausbildung. Ich würde sie um NICHTS hergeben wollen <3
Es kommt darauf an.
Meine Tochter ist Asperger Autistin und hat eine Schulbegleitung. Jetzt das 2. Jahr.
Sie ist auch "nur" eine Mama von 3 eigenen Kindern, aber ihre ganze Art, wie sie mit ihr umgeht, meine Tochter unterstüttz und ohne jegliche Ausbildung gewisse aufflammende Krisensituationen im Keim schon ersticken kann ist bemerkenswert.
Sie ist wahrhaftig das beste ohne AUsbildung für meine Tochter.
Es kommt enfach darauf an, WAS genau das Kind braucht.
Bei meiner Tochter ist es einfach, Begleiten, Unterstützten, Erinnern, Schuhe binden/Jacke helfen. So kleine Sachen die ihr mit der Diagnose Schwerfallen. Rauszugehen wenn ihr alles zu viel/laut wird.
Dafür brauchts keine Ausbildung. Ich würde sie um NICHTS hergeben wollen <3
04.10.2022 08:21
Ich kann verstehen, dass Eltern auf "geschultes" Personal freiwillig verzichten wenn ich sehen, wie viele wie lange auf überhaupt irgendeine Begleitung warten. Ich fände eine formell unqualifizierte Person immer noch besser als niemanden.
04.10.2022 10:26
Zitat von DieW:Die Alternative wäre einfach, dass man mal ein bisschen Geld in die Hand nimmt. Davon dann entweder vorhandene Schulbegleiter schult oder davon qualifiziertes Personal einstellt, das natürlich mehr als Mindestlohn verdienen muss.
Guten Morgen!
Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Ich habe doch nirgends geschrieben oder gemeint, dass alle Kinder mit besonderen Förderbedarf auf eine Sonderschule gehen müssen.
04.10.2022 10:32
Dieses ' mehr Lohn ' richtig.Dann aber müssen Eltern zuzahlen,die Träger wälzen diese Mehrkosten ab.Und dann wird es wieder unschön wenn weniger betuchte sich es nicht leisten können o.einige gleichgültige Eltern es nicht wollen.Das Kind steht dann wieder am Anfang und verliert.
Die hiesigen Begleiter arbeiten eng mit den Eltern zusammen. Da wird sich dann auch über eventuelle spezielle Probleme ausgetauscht und Lö sungen gesucht.
Die hiesigen Begleiter arbeiten eng mit den Eltern zusammen. Da wird sich dann auch über eventuelle spezielle Probleme ausgetauscht und Lö sungen gesucht.
04.10.2022 10:35
Puh, schwieriges Thema.
Wir haben ein sonderpädagogisches Zentrum im Ort, eine Schule für körperbehinderte Kinder, auf die mein Sohn theoretisch hätte gehen können. Wir haben uns aber für Inklusion an einer Regelschule entschieden inkl. Schulbegleitung. Bei uns kommt die Schulbegleitung (2x pro Woche) direkt aus der benachbarten sonderpäd. Schule, sprich: Pädagoginnen/ Physiotherapeuten.
Bei meinem Sohn würde in manchen Bereichen sicherlich auch ein Laie ausreichen, der einigermaßen informiert ist und, sagen wir mal, einen gesunden Menschenverstand und ein "offenes Auge" mitbringt. Allerdings ist die Schulbegleitung bei uns teilweise auch im Physiobereich tätig, noch dazu ist sie Vermittlerin zu den Lehrern, d.h. sie kommuniziert mit den Lehrerinnen über Optimierungsmöglichkeiten, Ausstattung (mein Sohn hat einen speziellen Tisch und Stuhl), Nachteilsausgleich, etc. Das wären Punkte, die ich definitiv nicht bei einer ungeschulten Person sehen würde.
Mein Neffe hat das Asperger Syndrom, da stelle ich mir die Begleitung durch eine ungeschulte Person ebenfalls schwierig vor.
Ich denke, das Feld ist sehr weit und es gibt sicherlich Anwendungsfälle, bei denen ungeschulte Personen eine gute Hilfe und Begleitung sein können, aber pauschal würde ich das nicht sehen.
Die Anzeige ist aber vielleicht auch gezielt inseriert für ein Kind mit weniger gravierenden Problemen?
Wir haben ein sonderpädagogisches Zentrum im Ort, eine Schule für körperbehinderte Kinder, auf die mein Sohn theoretisch hätte gehen können. Wir haben uns aber für Inklusion an einer Regelschule entschieden inkl. Schulbegleitung. Bei uns kommt die Schulbegleitung (2x pro Woche) direkt aus der benachbarten sonderpäd. Schule, sprich: Pädagoginnen/ Physiotherapeuten.
Bei meinem Sohn würde in manchen Bereichen sicherlich auch ein Laie ausreichen, der einigermaßen informiert ist und, sagen wir mal, einen gesunden Menschenverstand und ein "offenes Auge" mitbringt. Allerdings ist die Schulbegleitung bei uns teilweise auch im Physiobereich tätig, noch dazu ist sie Vermittlerin zu den Lehrern, d.h. sie kommuniziert mit den Lehrerinnen über Optimierungsmöglichkeiten, Ausstattung (mein Sohn hat einen speziellen Tisch und Stuhl), Nachteilsausgleich, etc. Das wären Punkte, die ich definitiv nicht bei einer ungeschulten Person sehen würde.
Mein Neffe hat das Asperger Syndrom, da stelle ich mir die Begleitung durch eine ungeschulte Person ebenfalls schwierig vor.
Ich denke, das Feld ist sehr weit und es gibt sicherlich Anwendungsfälle, bei denen ungeschulte Personen eine gute Hilfe und Begleitung sein können, aber pauschal würde ich das nicht sehen.
Die Anzeige ist aber vielleicht auch gezielt inseriert für ein Kind mit weniger gravierenden Problemen?
04.10.2022 10:37
Zitat von Zwerginator:
Ich kann verstehen, dass Eltern auf "geschultes" Personal freiwillig verzichten wenn ich sehen, wie viele wie lange auf überhaupt irgendeine Begleitung warten. Ich fände eine formell unqualifizierte Person immer noch besser als niemanden.
Wir haben ja oben über die Bezahlung geredet. Mindestlohn, 520 Euro im Monat etc. Da wundert es mich überhaupt nicht, dass es viel zu wenig Schulbegleiter gibt. Ideal für vielleicht für Mütter mit eigenen schulpflichtigen Kinder, bei denen der Mann gut verdient. Aber sonst?
Ich argumentiere jetzt genau anders herum wie du:
Wenn das ein normal qualifizierter Job wäre - ein Job mit einer guten Bezahlung, von der man leben kann, dann gäbe es auch sicherlich viel mehr Schulbegleiter. Und dann bräuchten Eltern auch nicht ewig suchen und warten
04.10.2022 11:17
Also idR ist ein Schulbegleiter für 1 Kind zuständig. Sprich dessen Schulzeiten sind seine max. Arbeitszeiten. Das ist per se oft schon kein Vollzeit-Job.
Und dann ist es eben einfach so, das die Bezahlung idR über das Jugendamt/Sozialhilfeträger und somit über Sozialkassen/öffentliche Gelder läuft. Und da sieht es schlicht mau aus. Vorteil ist das die Eltern keinen Zuschuss zahlen müssen.
Und dann ist es eben einfach so, das die Bezahlung idR über das Jugendamt/Sozialhilfeträger und somit über Sozialkassen/öffentliche Gelder läuft. Und da sieht es schlicht mau aus. Vorteil ist das die Eltern keinen Zuschuss zahlen müssen.
04.10.2022 11:19
Zitat von Kugelbauch99:
Zitat von Zwerginator:
Ich kann verstehen, dass Eltern auf "geschultes" Personal freiwillig verzichten wenn ich sehen, wie viele wie lange auf überhaupt irgendeine Begleitung warten. Ich fände eine formell unqualifizierte Person immer noch besser als niemanden.
Wir haben ja oben über die Bezahlung geredet. Mindestlohn, 520 Euro im Monat etc. Da wundert es mich überhaupt nicht, dass es viel zu wenig Schulbegleiter gibt. Ideal für vielleicht für Mütter mit eigenen schulpflichtigen Kinder, bei denen der Mann gut verdient. Aber sonst?
Ich argumentiere jetzt genau anders herum wie du:
Wenn das ein normal qualifizierter Job wäre - ein Job mit einer guten Bezahlung, von der man leben kann, dann gäbe es auch sicherlich viel mehr Schulbegleiter. Und dann bräuchten Eltern auch nicht ewig suchen und warten
Du solltest dabei einfach mal erwähnen das es ein Mini-Job ist, der oben ausgeschrieben ist und deshalb 520 €. Sprich es ist ein Zusatz/Neben-Job und eben kein Haupt-Job von den man sich finanziert.
04.10.2022 11:19
Zitat von Kugelbauch99:
Zitat von DieW:Die Alternative wäre einfach, dass man mal ein bisschen Geld in die Hand nimmt. Davon dann entweder vorhandene Schulbegleiter schult oder davon qualifiziertes Personal einstellt, das natürlich mehr als Mindestlohn verdienen muss.
Guten Morgen!
Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Ich habe doch nirgends geschrieben oder gemeint, dass alle Kinder mit besonderen Förderbedarf auf eine Sonderschule gehen müssen.
Ah, okay. So einfach ist das. Das geschulte, gut ausgebildete Personal kann man ja dann einfach aus Kindergärten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen abziehen. Die sind ja sowieso alle überbesetzt.
Edit: Sorry, mein ironischer Ton richtet sich nicht an dich persönlich. Ich glaub aber, du weißt eigentlich sehr wenig zu diesem Thema und hast dafür aber eine ziemlich genaue Vorstellung dafür, wie es "zu laufen hat". So einfach ist das aber nicht.
Da ich gerade nicht wirklich Zeit für eine detaillierte Antwort habe, meine etwas sarkastische Schnell-/Kurzantwort. Später vielleicht mehr, wenn ich es schaffe.
04.10.2022 12:03
Zitat von Kugelbauch99:
Zitat von DieW:Die Alternative wäre einfach, dass man mal ein bisschen Geld in die Hand nimmt. Davon dann entweder vorhandene Schulbegleiter schult oder davon qualifiziertes Personal einstellt, das natürlich mehr als Mindestlohn verdienen muss.
Guten Morgen!
Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Ich habe doch nirgends geschrieben oder gemeint, dass alle Kinder mit besonderen Förderbedarf auf eine Sonderschule gehen müssen.
Das hast Du nicht,das stimmt.
Aber diese 1 zu 1 Betreuung mit oder durch qualifizierte Kräfte ist finanziell nicht aufzufangen. Da wäre dann eine Gruppe oder Klasse mit Kindern mit ein und dem selben oder ähnlichen Handycaps günstiger und nur 2 oder 3 Fachkräfte für mehrere Kinder.
Unser Kiga hat 2 I-Gruppen. 15 Kinder,davon 4 oder 5 Kinder mit I-Bedarf. 2 Heilerzieher ,eine "normale"Erzieherin(oder Sozialassistent) und mein Mann kommt 2 zweimal die Woche zur Ergotherapie und eine Logopädin halt zu Logopädie.
Ob das in einer Regelschule möglich wäre-keine Ahnung.
Ich finde das ein sensibles Thema,weil ICH das Gefühl habe,womöglich jemandem auf die Füße zu treten ,obwohl das nicht meine Absicht ist.
04.10.2022 12:06
Zitat von shelyra:
Zitat von DieW:
Zitat von Kugelbauch99:
Zitat von DieW:Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.
Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
Das geht doch nicht.Also was das kosten würde (selbst wenn man nur vom Mindestlohn für Krankenpflegepersonal ausgeht).
Zumal das auch Nichtfachkräfte könnten ,nach kurzer Einarbeitung.
Ich verstehe Dich grundsätzlich was Du meinst,aber das ist aus Kostengründen nicht machbar und letztendlich leben die Kinder in den allermeisten und allerbesten ja auch Zuhause und nicht jede Eltern sind Fachkräfte speziell für die Erkrankungen und/oder Probleme ihrer Kinder. Trotzdem machen sie es gut und richtig und die Kinder sind nicht in Heimen (da wären dann Fachkräfte)oder haben eine 24 Stundenbetreuung.
Wenn man mit Herzenswärme und Interesse als Schulbegleitung arbeitet ,ist das schon die sehr sehr viel wert.
Für Eltern ist es aber eine andere Situation.
Erstmal sind sie"hinein gewachsen", hatten Zeit ihre Strategien zu entwickeln, ihr Umgehen mit dem Kind im Laufe der Zeit zu verfeinern. Zeit Sich zu informieren.
Und dann gibt's für viele Erkrankungen/Einschränkungen auch Schulungen, Eltern Treffen, Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, usw
Schulbegleiter werden aber ohne jegliche Kenntnisse auf das Kind zugelassen. Sie bekommen von ihrem AG keinerlei Hilfestellungen wie sie mit den Kindern umgehen müssen, was es für Besonderheiten bei ADHS/Autismus/down Syndrom/ usw zu beachten gibt.
Und das sollte nicht sein! Da sollte von AG Seite aus mehr Hilfen gegeben werden, zb in Weiterbildungen. Und das bevor sie mit den Kindern zu tun haben.
Sie müssen, wenn überhaupt, sich selbst informieren. Sich selbst Strategien erarbeiten
Aber das kann man doch nicht verallgemeinern!? Mein Arbeitgeber schult Diagnosespezifisch… da gibt es einmal eine Grund-Schulung von 3 Tagen und dann je nach Krankheitsbild nochmal zwei Tage extra… und hier in Niedersachsen sind wie schon erwähnt seit zwei Jahren nur noch qualifizierte Schulbegleiter zugelassen
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