Mütter- und Schwangerenforum

Schulbegleiter - keine Qualifikation und kein Geld

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Palabras2
787 Beiträge
03.10.2022 18:29
Und mal am Thema vorbei....

Ich finde es aber gut dass es immer häufiger Jobs gibt in denen man nicht Fachkraft sein muss oder irgendwelche Qualifikationen haben muss, sondern auch tatsächlich quer einsteigen kann und sich seine Kenntnisse beim Tun aneignen kann.

Ich kenne viele, mich eingeschlossen, die ihren erlernten Beruf nicht mehr ausüben wollen, weil es keinen Spaß macht oder die absolut falsche Entscheidung damals war. Ne zweite Ausbildung kann sich ja kaum einer leisten und ne Umschulung geht nur unter bestimmten Voraussetzungen, die viele einfach nicht erfüllen (vielleicht auch zum Glück)

Ich finde es muss nicht für jeden Job immer die Top Qualifikation oder Ausbildung geben. Vieles lernt man eben beim Tun und durch Erfahrung, was doch dann oft viel individueller passt, um beim Thema zu bleiben:
Was bringt der Schulbegleitung ihre Qualifikation? Jedes Kind ist individuell und sie muss sich auf das jeweilige Kind einstellen, sich diesem und seinen Verhaltensweisen anpassen. Da hilft nicht wenn man in der Theorie weiß, dass man mit Kindern mit dem und dem Defizit so und so umgeht, in der Praxis zeigt sich aber das genau das nicht auf dieses Kind passt. Und was tut sie dann? Sie passt sich dem Kind an, spricht mit den Eltern und Lehrern und behandelt das Kind eben so wie es dieses Kind nun mal braucht. Und ich bin mir sicher, dass genau das auch eine nicht Fachkraft kann, die ihren Job gerne macht und mit Herz dabei ist
nilou
14354 Beiträge
03.10.2022 18:38
Es geht doch darum was die Aufgabe eines Schulbegleiters ist.

Ganz informativ:

https://www.betanet.de/schulbegleitung.html#schulb egleitung-in-der-praxis-13

Also ein Schulbegleiter soll idR weder medizinisch noch pädagogisch tätig sein.
nilou
14354 Beiträge
03.10.2022 18:40
Zitat von soev:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von nilou:

Ich lese die Anzeige ganz anders als du. Mag daran liegen, das wir Schulbegleiter beschäftigen.

Ein Schulschluss und eine Ausbildung sagt übrigens erstmal gar nichts über die Qualifikation per se aus. Da kannste noch so gute Noten in der Theorie haben und trotzdem in der Praxis eine Pfeife.

Finde deinen Beitrag viel zu sehr auf Provokation formuliert und an der Praxis vorbei.

Bezahlung stimmt allerdings. Liegt ja schlicht daran wie es finanziert wird.
Wir beschäftigen an unserer Schule auch Schulbegleiter. Ich habe also auch etwas praktische Erfahrung, und nicht nur Infos aus der Stellenanzeige.

Und bei uns ist es leider wirklich so, dass die Schulbegleiter zwar oft ein großes Herz, aber leider keine Ahnung haben. Letzte Woche sah ich eine Schulbegleiterin mit einem Kind im Rollstuhl am Rand des Schulhof es stehen. Dort hat sie geraucht. Und dann dem "armen" Kind im Rollstuhl einen Kuss gegeben.
Gab natürlich ein Gespräch danach. Die Frau hatte einfach absolut keine Ahnung und hat ganz nach Gefühl gehandelt - so wie sie es bei ihrem eigenen Kind auch machen würde.


Das Beispiel hat jetzt aber nicht unbedingt was mit der fehlenden fachlichen Ausbildung zu tun. Dass man nicht auf einem Pausenhof raucht, sollte jedem klar sein.

Ich bin auch Grundschullehrerin und wir hatten schon so oft ganz ganz tolle Schulbegleiterinnen (bisher nur Frauen), die absolut keine Ausbildung in der Richtung hatten. Ehemalige Dolmetscherinnen, Bäckerinnen etc.


So ist es.

Und „friss oder stirb“ ist es nun mal auch nicht bei der Auswahl des Schulbegleiters. In erster Linie müssen sie mit dem Kind können. Da spielen automatisch dann die Diagnosen des Kindes mit rein. Nicht jeder Schulbegleiter ist doch pauschal für jedes Kind geeignet.
03.10.2022 18:42
Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
.../quote]
Die Hürden, unm eine Schulbegleiterin zu bekommen sind bei uns aber sehr hoch. Also man muss schon viel Hilfe benötigen, sonst wird der Antrag abgelehnt. Ich denke, dass du mit einem gut eingestellten Diabetes keine Schulbegleitung bekommst. Da informiert man einfach nur die Lehrerin.

Das grundsätzliche Problem ist, dass man eine sehr hohe Hürde mit einem sehr großen Hilfsbedarf überwinden muss, um überhaupt eine Schulbegleiterung genehmigt zu bekommen. Man muss schon richtig heftige Probleme haben.
Und danach sagt man im Prinzip, dass das jeder machen kann. Das passt nicht für mich.
nilou
14354 Beiträge
03.10.2022 18:46
Zitat:
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
.../quote]
Die Hürden, unm eine Schulbegleiterin zu bekommen sind bei uns aber sehr hoch. Also man muss schon viel Hilfe benötigen, sonst wird der Antrag abgelehnt. Ich denke, dass du mit einem gut eingestellten Diabetes keine Schulbegleitung bekommst. Da informiert man einfach nur die Lehrerin.

Das grundsätzliche Problem ist, dass man eine sehr hohe Hürde mit einem sehr großen Hilfsbedarf überwinden muss, um überhaupt eine Schulbegleiterung genehmigt zu bekommen. Man muss schon richtig heftige Probleme haben.
Und danach sagt man im Prinzip, dass das jeder machen kann. Das passt nicht für mich.


Ich glaube dir ist nicht ganz klar wofür Schulbegleiter da sind. Sie sollen nicht die Probleme des Kindes „lösen“ sondern bei der Integration/Inklusion begleiten und somit den Lehrer entlasten. Sie „begleiten den Schulalltag“.
Titania
5903 Beiträge
03.10.2022 18:55
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
.../quote]
Die Hürden, unm eine Schulbegleiterin zu bekommen sind bei uns aber sehr hoch. Also man muss schon viel Hilfe benötigen, sonst wird der Antrag abgelehnt. Ich denke, dass du mit einem gut eingestellten Diabetes keine Schulbegleitung bekommst. Da informiert man einfach nur die Lehrerin.

Das grundsätzliche Problem ist, dass man eine sehr hohe Hürde mit einem sehr großen Hilfsbedarf überwinden muss, um überhaupt eine Schulbegleiterung genehmigt zu bekommen. Man muss schon richtig heftige Probleme haben.
Und danach sagt man im Prinzip, dass das jeder machen kann. Das passt nicht für mich.


Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können.

Ich finde es schwierig, wenn es sich z. B. um verhaltensauffallige Kinder handelt, da tatsächlich ungeschultes Personal einzusetzen . Im schlimmstenfall ist dieses komplett überfordert und reagiert dementsprechend.
nilou
14354 Beiträge
03.10.2022 19:06
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

...


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
.../quote]
Die Hürden, unm eine Schulbegleiterin zu bekommen sind bei uns aber sehr hoch. Also man muss schon viel Hilfe benötigen, sonst wird der Antrag abgelehnt. Ich denke, dass du mit einem gut eingestellten Diabetes keine Schulbegleitung bekommst. Da informiert man einfach nur die Lehrerin.

Das grundsätzliche Problem ist, dass man eine sehr hohe Hürde mit einem sehr großen Hilfsbedarf überwinden muss, um überhaupt eine Schulbegleiterung genehmigt zu bekommen. Man muss schon richtig heftige Probleme haben.
Und danach sagt man im Prinzip, dass das jeder machen kann. Das passt nicht für mich.


Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können.

Ich finde es schwierig, wenn es sich z. B. um verhaltensauffallige Kinder handelt, da tatsächlich ungeschultes Personal einzusetzen . Im schlimmstenfall ist dieses komplett überfordert und reagiert dementsprechend.


Na ja, inwieweit sind Lehrer idR den tatsächlich geschult im Umgang mit Kindern, besonders mit auffälligen. Wir hatten oft PH Studenten die ihre Praktika bei uns gemacht haben. IdR direkt von der Schule an die PH, außer Praktika nur Schule. Also jetzt zu sagen das gerade Lehrer besonders geschult sind kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, oft fehlt ihnen vieles aus der „normalen“ Arbeitspraxis.

Die Lehrer die ich kenne sowohl im Familien- als auch Bekanntenkreis sind nicht besonders geschult in diesen Themen. Das kann ich tatsächlich nur von unseren Sonderschulpädagigen behaupten.

Und mal ganz ehrlich: inwieweit sind Eltern „verhaltensauffälliger“ Kinder den geschult? Also hier von ungeschult=ungeeignet pauschal zu reden halte ich für falsch. Empathie, Einfühlunsgvermögem, Soziale Kompetenzen lassen sich nicht schulen wenn da keine persönliche Grundlagen da sind.

Lady_in_Green
544 Beiträge
03.10.2022 19:53
Als Mutter eines "betroffenen" Kindes würde ich mir schon wünschen, dass es zumindest verpflichtende Weiterbildungen gäbe und mehr Begleitung. Sowohl für Lehrer als auch Schulbegleiter.
Die Intergrationshelferin, die mein Sohn seit diesem Jahr hat ist eine ganz Nette, Ende 30, selbst drei Kinder, eher der mütterliche Typ. Definitiv liebevoll und bemüht und ich sage nicht, dass sie mit einer pädagogischen Ausbildung geeigneter wäre, aber ein bisschen Wissen wäre schon schön. Auch für sie. Denn sie ist nunmal leider öfters mit ihm auf sich allein gestellt (sollte nicht der Fall sein, aber ist leider Realität) und da geht nicht immer nur "lieber, kleiner Downie"-Kuschelkurs.
Und ich glaube gar nicht, dass sie dafür irgendwelches Fachwissen bräuchte, sondern mehr einen Paradigmenwechsel. Kein armes, kleines behindertes Kind tüddeln, sondern dem Trotzkopf auch mal Feuer unterm Hintern machen wie jedem anderen Kind auch in der gleichen Situation.
Und ja klar habe ich es angesprochen. Mehrmals. Und es ist ja auch noch nicht so viel Zeit vergangen. Und auch von den Lehrern muss da mehr kommen. Schwierige Kiste.
Ich weiß von Schulbegleitern, die teilweise völlig allein gelassen werden mit höchst aggressiven und z.B. schwer autistischen Schülern (an Förderschulen wohl gemerkt). Das ist dann als Laie wohl wirklich nur noch ein Überlebenskampf.
Kartonkatze
1829 Beiträge
03.10.2022 20:01
Moin, also ich bin Schulbegleitung und bin studierte Diplom Ergotherapeutin…. Hier in Niedersachsen müssen die SB‘s alle qualifiziert sein, Erzieher, Sozialarbeiter, pensionierte Lehrer, Therapeuten etc. oder eine Zusatzausbildung zu ihrem Beruf machen in der sozialpädagogische Grundlagen vermittelt werden. Ich werde nach TVÖD bezahlt und bin total zufrieden mit meinem Job, bzw. mit den Rahmenbedingungen. Ich habe eine feste Stelle, bekomme regelmäßig und angemessen Geld, habe alle Ferien und Brückentage frei und arbeite mich definitiv nicht kaputt.
Bevor ich Mama wurde habe ich im Jugendvollzug gearbeitet und klar- das war schon mega spannend und es hat mich letztlich mehr ausgefüllt als das Leben als SB, für mich als Mama ist das so wie es jetzt ist aber optimal.
03.10.2022 20:27
Zitat von Kartonkatze:

Moin, also ich bin Schulbegleitung und bin studierte Diplom Ergotherapeutin…. Hier in Niedersachsen müssen die SB‘s alle qualifiziert sein, Erzieher, Sozialarbeiter, pensionierte Lehrer, Therapeuten etc. oder eine Zusatzausbildung zu ihrem Beruf machen in der sozialpädagogische Grundlagen vermittelt werden. Ich werde nach TVÖD bezahlt und bin total zufrieden mit meinem Job, bzw. mit den Rahmenbedingungen. Ich habe eine feste Stelle, bekomme regelmäßig und angemessen Geld, habe alle Ferien und Brückentage frei und arbeite mich definitiv nicht kaputt.
Bevor ich Mama wurde habe ich im Jugendvollzug gearbeitet und klar- das war schon mega spannend und es hat mich letztlich mehr ausgefüllt als das Leben als SB, für mich als Mama ist das so wie es jetzt ist aber optimal.
Ich finde es wirklich sehr gut, wie es bei euch in Niedersachsen läuft. Qualifizierte Schulbegleiter bekommen entsprechende Bezahlung. Super
03.10.2022 20:30
Zitat von Lady_in_Green:

Als Mutter eines "betroffenen" Kindes würde ich mir schon wünschen, dass es zumindest verpflichtende Weiterbildungen gäbe und mehr Begleitung. Sowohl für Lehrer als auch Schulbegleiter.
Die Intergrationshelferin, die mein Sohn seit diesem Jahr hat ist eine ganz Nette, Ende 30, selbst drei Kinder, eher der mütterliche Typ. Definitiv liebevoll und bemüht und ich sage nicht, dass sie mit einer pädagogischen Ausbildung geeigneter wäre, aber ein bisschen Wissen wäre schon schön. Auch für sie. Denn sie ist nunmal leider öfters mit ihm auf sich allein gestellt (sollte nicht der Fall sein, aber ist leider Realität) und da geht nicht immer nur "lieber, kleiner Downie"-Kuschelkurs.
Und ich glaube gar nicht, dass sie dafür irgendwelches Fachwissen bräuchte, sondern mehr einen Paradigmenwechsel. Kein armes, kleines behindertes Kind tüddeln, sondern dem Trotzkopf auch mal Feuer unterm Hintern machen wie jedem anderen Kind auch in der gleichen Situation.
Und ja klar habe ich es angesprochen. Mehrmals. Und es ist ja auch noch nicht so viel Zeit vergangen. Und auch von den Lehrern muss da mehr kommen. Schwierige Kiste.
Ich weiß von Schulbegleitern, die teilweise völlig allein gelassen werden mit höchst aggressiven und z.B. schwer autistischen Schülern (an Förderschulen wohl gemerkt). Das ist dann als Laie wohl wirklich nur noch ein Überlebenskampf.
Genau das meine ich. Manchmal reicht es halt einfach nicht, wenn man nur "nett" ist und das "arme" Kind betreuen möchte.
03.10.2022 20:33
Zitat von nilou:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

...


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
.../quote]
Die Hürden, unm eine Schulbegleiterin zu bekommen sind bei uns aber sehr hoch. Also man muss schon viel Hilfe benötigen, sonst wird der Antrag abgelehnt. Ich denke, dass du mit einem gut eingestellten Diabetes keine Schulbegleitung bekommst. Da informiert man einfach nur die Lehrerin.

Das grundsätzliche Problem ist, dass man eine sehr hohe Hürde mit einem sehr großen Hilfsbedarf überwinden muss, um überhaupt eine Schulbegleiterung genehmigt zu bekommen. Man muss schon richtig heftige Probleme haben.
Und danach sagt man im Prinzip, dass das jeder machen kann. Das passt nicht für mich.


Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können.

Ich finde es schwierig, wenn es sich z. B. um verhaltensauffallige Kinder handelt, da tatsächlich ungeschultes Personal einzusetzen . Im schlimmstenfall ist dieses komplett überfordert und reagiert dementsprechend.


Na ja, inwieweit sind Lehrer idR den tatsächlich geschult im Umgang mit Kindern, besonders mit auffälligen. Wir hatten oft PH Studenten die ihre Praktika bei uns gemacht haben. IdR direkt von der Schule an die PH, außer Praktika nur Schule. Also jetzt zu sagen das gerade Lehrer besonders geschult sind kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, oft fehlt ihnen vieles aus der „normalen“ Arbeitspraxis.

Die Lehrer die ich kenne sowohl im Familien- als auch Bekanntenkreis sind nicht besonders geschult in diesen Themen. Das kann ich tatsächlich nur von unseren Sonderschulpädagigen behaupten.

Und mal ganz ehrlich: inwieweit sind Eltern „verhaltensauffälliger“ Kinder den geschult? Also hier von ungeschult=ungeeignet pauschal zu reden halte ich für falsch. Empathie, Einfühlunsgvermögem, Soziale Kompetenzen lassen sich nicht schulen wenn da keine persönliche Grundlagen da sind.
Du würdest also einen Lehrer auf genau die gleiche Qualifizierungsstufe stellen wie eine nette ungelernte Kraft, wenn sie es mit einem verhaltensauffälligen Kind zu tun haben?
Marf
28679 Beiträge
03.10.2022 20:55
Kind und Begleiter müssen passen.Da es eine freundschaftliche Basis ist,hier geht es nicht um Erziehung, sondern Begleitung und Unterstützung.
Das können viele,dass passiert tausendfach ,meist im Ehrenamt.Da fragt keiner.
Wenn die Begleitung Zugang zum Kind findet und das Kind sich wohlfühlt ...
Lady_in_Green
544 Beiträge
03.10.2022 21:08
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von Lady_in_Green:

Als Mutter eines "betroffenen" Kindes würde ich mir schon wünschen, dass es zumindest verpflichtende Weiterbildungen gäbe und mehr Begleitung. Sowohl für Lehrer als auch Schulbegleiter.
Die Intergrationshelferin, die mein Sohn seit diesem Jahr hat ist eine ganz Nette, Ende 30, selbst drei Kinder, eher der mütterliche Typ. Definitiv liebevoll und bemüht und ich sage nicht, dass sie mit einer pädagogischen Ausbildung geeigneter wäre, aber ein bisschen Wissen wäre schon schön. Auch für sie. Denn sie ist nunmal leider öfters mit ihm auf sich allein gestellt (sollte nicht der Fall sein, aber ist leider Realität) und da geht nicht immer nur "lieber, kleiner Downie"-Kuschelkurs.
Und ich glaube gar nicht, dass sie dafür irgendwelches Fachwissen bräuchte, sondern mehr einen Paradigmenwechsel. Kein armes, kleines behindertes Kind tüddeln, sondern dem Trotzkopf auch mal Feuer unterm Hintern machen wie jedem anderen Kind auch in der gleichen Situation.
Und ja klar habe ich es angesprochen. Mehrmals. Und es ist ja auch noch nicht so viel Zeit vergangen. Und auch von den Lehrern muss da mehr kommen. Schwierige Kiste.
Ich weiß von Schulbegleitern, die teilweise völlig allein gelassen werden mit höchst aggressiven und z.B. schwer autistischen Schülern (an Förderschulen wohl gemerkt). Das ist dann als Laie wohl wirklich nur noch ein Überlebenskampf.
Genau das meine ich. Manchmal reicht es halt einfach nicht, wenn man nur "nett" ist und das "arme" Kind betreuen möchte.

Nett sein ist echt wichtig. Und mir ist es lieber so rum als, dass mein Sohn Angst vor seiner Assistenzkraft hat, aber es fehlt einfach an allen Ecken. Auch bei den Lehrern
Mein Kind wird z.B. auf Grund seiner geistigen Behinderung in Mathe zieldifferent unterrichtet. Das bedeutet nun mal, dass die SB ganz oft mit ihm dasitzt und versucht ihm seinen Unterrichtsstoff zu erklären. Weil die Lehrerin noch 20 weitere Regelschüler da sitzen hat. Jetzt brauch mal für den Zahlenraum bis 20 nicht zwsngsläufig ein Mathestudium oder eine Didaktikausbildung, aber eine Idee davon wie Menschen mit DS lernen wäre schon hilfreich. Denn damit würde man sich so einigen Stress ersparen und mein Kind würde seltener unterm Tisch sitzen und Quatsch machen. Wo man ihn dann vielleicht auch weg holen könnte. Egal wie süß er doch ist
shelyra
69197 Beiträge
03.10.2022 21:37
Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
Das geht doch nicht.Also was das kosten würde (selbst wenn man nur vom Mindestlohn für Krankenpflegepersonal ausgeht).
Zumal das auch Nichtfachkräfte könnten ,nach kurzer Einarbeitung.

Ich verstehe Dich grundsätzlich was Du meinst,aber das ist aus Kostengründen nicht machbar und letztendlich leben die Kinder in den allermeisten und allerbesten ja auch Zuhause und nicht jede Eltern sind Fachkräfte speziell für die Erkrankungen und/oder Probleme ihrer Kinder. Trotzdem machen sie es gut und richtig und die Kinder sind nicht in Heimen (da wären dann Fachkräfte)oder haben eine 24 Stundenbetreuung.

Wenn man mit Herzenswärme und Interesse als Schulbegleitung arbeitet ,ist das schon die sehr sehr viel wert.

Für Eltern ist es aber eine andere Situation.

Erstmal sind sie"hinein gewachsen", hatten Zeit ihre Strategien zu entwickeln, ihr Umgehen mit dem Kind im Laufe der Zeit zu verfeinern. Zeit Sich zu informieren.
Und dann gibt's für viele Erkrankungen/Einschränkungen auch Schulungen, Eltern Treffen, Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, usw

Schulbegleiter werden aber ohne jegliche Kenntnisse auf das Kind zugelassen. Sie bekommen von ihrem AG keinerlei Hilfestellungen wie sie mit den Kindern umgehen müssen, was es für Besonderheiten bei ADHS/Autismus/down Syndrom/ usw zu beachten gibt.
Und das sollte nicht sein! Da sollte von AG Seite aus mehr Hilfen gegeben werden, zb in Weiterbildungen. Und das bevor sie mit den Kindern zu tun haben.

Sie müssen, wenn überhaupt, sich selbst informieren. Sich selbst Strategien erarbeiten
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