Mütter- und Schwangerenforum

Schulbegleiter - keine Qualifikation und kein Geld

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cooky
12569 Beiträge
03.10.2022 22:13
Zitat:
Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können


Das wäre viel öfter durchaus möglich, wenn man sich in mehrere Teile teilen könnte. Wenn Schülerin X wieder alleine raus rennt, da würde eine Begleitung schon sehr helfen, egal wie intensiv geschult. Denn dann muss man nicht alle anderen Schülerinnen und Schüler theoretisch alleine lassen, um der Schülerin zu hinterher zu rennen. Da hätte man einfach einen anderen Erwachsenen, der unterstützt. Da ist schon ein Bufdi eine große Hilfe.
Lady_in_Green
544 Beiträge
03.10.2022 22:48
Zitat von cooky:

Zitat:
Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können


Das wäre viel öfter durchaus möglich, wenn man sich in mehrere Teile teilen könnte. Wenn Schülerin X wieder alleine raus rennt, da würde eine Begleitung schon sehr helfen, egal wie intensiv geschult. Denn dann muss man nicht alle anderen Schülerinnen und Schüler theoretisch alleine lassen, um der Schülerin zu hinterher zu rennen. Da hätte man einfach einen anderen Erwachsenen, der unterstützt. Da ist schon ein Bufdi eine große Hilfe.


Auf alle Fälle.
Wenn besagtes Kind aber gerade am abdrehen ist (aus welchem Grund auch immer) und sich nicht selbst runter fahren kann, sollte die SB aber zumindest ein paar Hilfsmittel an der Hand haben, um da intervenieren zu können. Damit es eben nicht nur für die LehrerIn und die Mitschüler was bringt, sondern im besten Fall auch für das betroffene Kind.

Die Behauptung, dass SB nicht pädagogisch arbeiten ist einfach Blödsinn. Und daher haben sie es auch verdient dementsprechend aus- und weitergebildet zu werden. Ich verlange ja gar keine dreijährige pädagogische Ausbildung als Einstellungskriterium. Aber irgendwas wäre schon nett. Für alle Beteiligten.
Marf
28679 Beiträge
03.10.2022 22:51
Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' ,es ist ja kein Beruf um davon zu leben.
03.10.2022 23:08
Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.
Jarla
7529 Beiträge
03.10.2022 23:15
Hier werden ein paar Sachen vertauscht.
Als Eltern eines kranken Kindes kann man darauf pochen, dass eine Fachkraft eingestellt wird. Nur machen das viele nicht. Gerade weil ich hier Diabetes immer lese. Die Eltern müssen das natürlich auch beantragen dementsprechend. Mir ist kein Kind mit Diabetes bekannt, dass nur eine unqualifizierte Kraft als Schulbegleitung hat. Zumindest in meinem Umfeld. Unqualifiziert im Sinne von "kein medizinischer Background".
Mein Sohn hat auch eine Fachkraft statt einer I Hilfe. Nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass es keine bessere Betreuung gibt, aber es gibt mir eine gewisse Sicherheit. Wenn er einen Anfall hat, muss die Person medizinisch geschult sein und auch die anderen Erkrankungen, die er hat. Da ist mir einfach wohler bei.
Grundsätzlich gibt es ganz tolle I Helfer und ich finde es beschämend, was sie verdienen. Völlig zu Unrecht! Der Job ist nämlich mehr als herausfordernd und anstrengend. Es gibt so viele Kinder, die keine I Kraft finden...
Jarla
7529 Beiträge
03.10.2022 23:17
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.

Wahrscheinlich verdient er aber keine 520 Euro, denn das wäre ja gesetzlich auch verboten. Mein bester Freund hatte in Köln 1200 netto als Schulbegleitung. Es waren etwas weniger als 40 Stunden und irgendwie wurde da noch was wegen den Ferien verrechnet
Jarla
7529 Beiträge
03.10.2022 23:26
Zitat von shelyra:

Zitat von DieW:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

Es kommt ja drauf an,oder?
Ich hatte mich mal als Schulbegleiterin beworben und wäre für ein Kind zugeteilt worden,das medizinische Betreuung b.B.hätte bekommen müssen..Ich bin Krankenschwester.
Ich weiss nicht,in weit man immer Fachkräfte einsetzen muss.
Also eine Erzieherin oder anderweitige pädagogische Fachkraft wird dann ja eher in ihrem Fachgebiet arbeiten und bezahlt werden wollen.
Ja genau. Jede Fachkraft möchte natürlich mit angemessener Bezahlung arbeiten. Das heißt, sie arbeitet in den jeweiligen Einrichtungen ihres Berufsbildes wie Krankenhaus oder Kindergarten o. ä.
Aber man könnte ja auch an Schulbegleiter höhere Anforderungen stellen - angepasst an die Bedürfnisse des Kindes. Und dann natürlich auch besser bezahlen.


Hm!
Also Im einfachsten Fall hätte ich ein gut eingestelltes Kind mit Diab.mell..
Ich bin ggf.nur für den Fall der Fälle da und soll das Gehalt einer Krankenschwester verlangen?
Das geht doch nicht.Also was das kosten würde (selbst wenn man nur vom Mindestlohn für Krankenpflegepersonal ausgeht).
Zumal das auch Nichtfachkräfte könnten ,nach kurzer Einarbeitung.

Ich verstehe Dich grundsätzlich was Du meinst,aber das ist aus Kostengründen nicht machbar und letztendlich leben die Kinder in den allermeisten und allerbesten ja auch Zuhause und nicht jede Eltern sind Fachkräfte speziell für die Erkrankungen und/oder Probleme ihrer Kinder. Trotzdem machen sie es gut und richtig und die Kinder sind nicht in Heimen (da wären dann Fachkräfte)oder haben eine 24 Stundenbetreuung.

Wenn man mit Herzenswärme und Interesse als Schulbegleitung arbeitet ,ist das schon die sehr sehr viel wert.

Für Eltern ist es aber eine andere Situation.

Erstmal sind sie"hinein gewachsen", hatten Zeit ihre Strategien zu entwickeln, ihr Umgehen mit dem Kind im Laufe der Zeit zu verfeinern. Zeit Sich zu informieren.
Und dann gibt's für viele Erkrankungen/Einschränkungen auch Schulungen, Eltern Treffen, Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen, usw

Schulbegleiter werden aber ohne jegliche Kenntnisse auf das Kind zugelassen. Sie bekommen von ihrem AG keinerlei Hilfestellungen wie sie mit den Kindern umgehen müssen, was es für Besonderheiten bei ADHS/Autismus/down Syndrom/ usw zu beachten gibt.
Und das sollte nicht sein! Da sollte von AG Seite aus mehr Hilfen gegeben werden, zb in Weiterbildungen. Und das bevor sie mit den Kindern zu tun haben.

Sie müssen, wenn überhaupt, sich selbst informieren. Sich selbst Strategien erarbeiten

Die Eltern sind nicht geschult von Geburt an, aber ich kann sagen, dass sie die Spezialisten ihrer Kinder sind. Mehr noch wie alle Therapeuten, Pädagogen etc.
Das ist auch die ehrliche Rückmeldung aller guten Ärzte. Ich bekomme sehr oft gesagt: Sie sind uns eine große Hilfe, denn Sie kennen ihr Kind noch viel besser als wir.
Das entscheidet oft auch über Therapieansätze. Gerade bei nonverbalen Kindern.

Ich gebe Shelyra Recht. Es ist wirklich absolut nicht in Ordnung für beide Seiten. Keine Schulung einfach nichts. Es wird halt leider an unseren Kindern egal ob gesund oder krank sehr stark gespart
03.10.2022 23:28
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.
Aber unter Mindestlohn können Sie ja mit der Bezahlung nicht gehen, oder?

Ich dachte bei der Stellenanzeige sofort, dass das sicher keine 100% Arbeitszeit sein kann. Ich weiß aber auch, dass die Schulbegleiter nicht viel mehr als Mindestlohn bekommen.
Bei 12 Euro / Stunde und einem Monatsverdienst von 520 Euro kann man etwas mehr als 40 Stunden pro Monat arbeiten. Das wären dann nur ungefähr 10-12 Stunden pro Woche (je nach Verrechnung in den Schulferien).

Unser Bundesland gibt jedenfalls nicht sehr viel aus ...
Jarla
7529 Beiträge
03.10.2022 23:33
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.
Aber unter Mindestlohn können Sie ja mit der Bezahlung nicht gehen, oder?

Ich dachte bei der Stellenanzeige sofort, dass das sicher keine 100% Arbeitszeit sein kann. Ich weiß aber auch, dass die Schulbegleiter nicht viel mehr als Mindestlohn bekommen.
Bei 12 Euro / Stunde und einem Monatsverdienst von 520 Euro kann man etwas mehr als 40 Stunden pro Monat arbeiten. Das wären dann nur ungefähr 10-12 Stunden pro Woche (je nach Verrechnung in den Schulferien).

Unser Bundesland gibt jedenfalls nicht sehr viel aus ...

Eigentlich nicht. Deshalb kann das nicht sein. Es gibt ja auch Kinder, die nur stundenweise I Helfer haben. Da kenne ich auch einige Kinder. Sie haben die Begleitung nur an 3 Tagen die Woche. Unter Mindestlohn ist es nicht machbar.

Noch eine generelle Anmerkung von mir und das meine ich gar nicht als Besserwisser oder sonst irgendwie böse. Hier wird oft von Autismus gesprochen und bei vielen = Asperger. Die meisten Autisten sind frühkindlich (wobei man das so eigentlich eh nicht mehr eingliedert) und somit in den aller meisten Fällen nonverbal! Ich wusste das früher auch nicht, aber möchte das erwähnen, weil's zumindest mir so scheint als sei das nicht so klar. Da ist es also mit etwas anleiten nicht getan, weil die Kommunikation gänzlich schwierig ist.
Ich kann's nur fürs Saarland sagen. Es wird auch das Jugendamt erwähnt. Jugendamt bearbeitet nur Anträge, wenn das Kind sonst keine körperlichen Probleme hat. Ansonsten geht der Antrag an das Landesamt. Sobald ein körperliches Problem auftritt. Ein Kind mit "nur ADHS" (das ist auch ein großes Problem) bekommt den Antrag vom Jugendamt bearbeitet. Hat es zusätzlich noch eine Hörschwäche kommt das Landesamt ins Spiel. Es gibt da also gewaltige Unterschiede
03.10.2022 23:45
Zitat von Jarla:

Hier werden ein paar Sachen vertauscht.
Als Eltern eines kranken Kindes kann man darauf pochen, dass eine Fachkraft eingestellt wird. Nur machen das viele nicht. Gerade weil ich hier Diabetes immer lese. Die Eltern müssen das natürlich auch beantragen dementsprechend. Mir ist kein Kind mit Diabetes bekannt, dass nur eine unqualifizierte Kraft als Schulbegleitung hat. Zumindest in meinem Umfeld. Unqualifiziert im Sinne von "kein medizinischer Background".
Mein Sohn hat auch eine Fachkraft statt einer I Hilfe. Nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass es keine bessere Betreuung gibt, aber es gibt mir eine gewisse Sicherheit. Wenn er einen Anfall hat, muss die Person medizinisch geschult sein und auch die anderen Erkrankungen, die er hat. Da ist mir einfach wohler bei.
Grundsätzlich gibt es ganz tolle I Helfer und ich finde es beschämend, was sie verdienen. Völlig zu Unrecht! Der Job ist nämlich mehr als herausfordernd und anstrengend. Es gibt so viele Kinder, die keine I Kraft finden...
Vermutlich ist es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Und wir gehören wohl zu den besonders sparsamen.

Mir sind leider gleich drei Kinder eingefallen, die keine qualifizierten Schulbegleiter haben.
Darunter ein Kind mit einem schlecht einstellbaren Diabetes. Da heißt es dann: "Die Schulbegleiterin soll halt die Eltern anrufen, wenn etwas ist" oder ggf. den Krankenwagen.
Ein anderes Kind muss einen Rollstuhl benutzen. Das wird von seiner Schulbegleiterin geküsst. Nett gemeint, weil es ja soooo ein armes Kind ist. Aber aus meiner Sicht einfach 1.) total grenzüberschreitend und 2.) eine unnötige Infektionsquelle. Beide Punkte konnten nach mehreren Gesprächen dann erklärt und geklärt werden. Aber da hätte ich mir für das Kind dringend jemanden gewünscht, der das schon vorher weiß.
Jarla
7529 Beiträge
03.10.2022 23:49
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von Jarla:

Hier werden ein paar Sachen vertauscht.
Als Eltern eines kranken Kindes kann man darauf pochen, dass eine Fachkraft eingestellt wird. Nur machen das viele nicht. Gerade weil ich hier Diabetes immer lese. Die Eltern müssen das natürlich auch beantragen dementsprechend. Mir ist kein Kind mit Diabetes bekannt, dass nur eine unqualifizierte Kraft als Schulbegleitung hat. Zumindest in meinem Umfeld. Unqualifiziert im Sinne von "kein medizinischer Background".
Mein Sohn hat auch eine Fachkraft statt einer I Hilfe. Nicht, weil ich davon überzeugt bin, dass es keine bessere Betreuung gibt, aber es gibt mir eine gewisse Sicherheit. Wenn er einen Anfall hat, muss die Person medizinisch geschult sein und auch die anderen Erkrankungen, die er hat. Da ist mir einfach wohler bei.
Grundsätzlich gibt es ganz tolle I Helfer und ich finde es beschämend, was sie verdienen. Völlig zu Unrecht! Der Job ist nämlich mehr als herausfordernd und anstrengend. Es gibt so viele Kinder, die keine I Kraft finden...
Vermutlich ist es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Und wir gehören wohl zu den besonders sparsamen.

Mir sind leider gleich drei Kinder eingefallen, die keine qualifizierten Schulbegleiter haben.
Darunter ein Kind mit einem schlecht einstellbaren Diabetes. Da heißt es dann: "Die Schulbegleiterin soll halt die Eltern anrufen, wenn etwas ist" oder ggf. den Krankenwagen.
Ein anderes Kind muss einen Rollstuhl benutzen. Das wird von seiner Schulbegleiterin geküsst. Nett gemeint, weil es ja soooo ein armes Kind ist. Aber aus meiner Sicht einfach 1.) total grenzüberschreitend und 2.) eine unnötige Infektionsquelle. Beide Punkte konnten nach mehreren Gesprächen dann erklärt und geklärt werden. Aber da hätte ich mir für das Kind dringend jemanden gewünscht, der das schon vorher weiß.

Sprich die Eltern falls die Möglichkeit besteht darauf an eine Fachkraft zu beantragen. Beim Diabetes ist das ohne Probleme möglich, aber es ist natürlich ein Sonderantrag. Vielleicht wissen sie nicht, dass das machbar ist.
Das mit dem Küssen geht für mich so oder so nicht. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu den Therapeuten meiner Kinder, aber das ist für mich definitiv eine Grenze, die nicht überschritten werden darf
04.10.2022 00:17
Zitat von Jarla:

Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.

Wahrscheinlich verdient er aber keine 520 Euro, denn das wäre ja gesetzlich auch verboten. Mein bester Freund hatte in Köln 1200 netto als Schulbegleitung. Es waren etwas weniger als 40 Stunden und irgendwie wurde da noch was wegen den Ferien verrechnet


Ich weiß tatsächlich nicht, was er verdient. Ich finde die 520 trotzdem unangemessen. Das sind, Mindestlohn berücksichtigt, 43 Stunden im Monat. Selbst wenn die Schulbegleitung nur von 8-12 in der Grundschule mitläuft, reicht es nur einen halben Monat.
nilou
14354 Beiträge
04.10.2022 06:06
Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von nilou:

Zitat von Kugelbauch99:

Zitat von DieW:

...


Insbesondere, weil mit den Kindern nicht mal geschultes Personal, sprich Lehrer, umgehen können.

Ich finde es schwierig, wenn es sich z. B. um verhaltensauffallige Kinder handelt, da tatsächlich ungeschultes Personal einzusetzen . Im schlimmstenfall ist dieses komplett überfordert und reagiert dementsprechend.


Na ja, inwieweit sind Lehrer idR den tatsächlich geschult im Umgang mit Kindern, besonders mit auffälligen. Wir hatten oft PH Studenten die ihre Praktika bei uns gemacht haben. IdR direkt von der Schule an die PH, außer Praktika nur Schule. Also jetzt zu sagen das gerade Lehrer besonders geschult sind kann ich nicht bestätigen. Im Gegenteil, oft fehlt ihnen vieles aus der „normalen“ Arbeitspraxis.

Die Lehrer die ich kenne sowohl im Familien- als auch Bekanntenkreis sind nicht besonders geschult in diesen Themen. Das kann ich tatsächlich nur von unseren Sonderschulpädagigen behaupten.

Und mal ganz ehrlich: inwieweit sind Eltern „verhaltensauffälliger“ Kinder den geschult? Also hier von ungeschult=ungeeignet pauschal zu reden halte ich für falsch. Empathie, Einfühlunsgvermögem, Soziale Kompetenzen lassen sich nicht schulen wenn da keine persönliche Grundlagen da sind.
Du würdest also einen Lehrer auf genau die gleiche Qualifizierungsstufe stellen wie eine nette ungelernte Kraft, wenn sie es mit einem verhaltensauffälligen Kind zu tun haben?


du liest mir viel zu selektiv was du lesen willst.

Und um es ganz platt zu sagen: ich kenne mehr Schulbegleiter als Lehrer (keine Sonderschulpädagogen) die fachlich im Umgang mit verhaltensauffälligen Kindern tatsächlich geschult sind. Und nu?
DieW
3689 Beiträge
04.10.2022 06:21
Guten Morgen!

Ich frage mich seit gestern,was die Alternativen wären?
Mein Sohn ist beidseits hörbehindert,hat eine Regelschule besucht und in einigen Fächern sonderpädagogischen Föderbedarf(längere Zeit bei Diktaten und Arbeiten ,bzw. die Möglichkeit eine Arbeit/Diktat alleine zu schreiben.
Er kam relativ gut mit,wäre aber auf einer Schule für Hörbehinderte sicher noch besser gefördert worden.
Und das wäre dann doch für alle Kinder mit Sonderbedarf die Alternative,wenn die Schulbegleitungen zu wenig ausgebildet sind.
Das hört sich nicht freundlich an,ist aber nicht böse gemeint.
Marf
28679 Beiträge
04.10.2022 06:29
Zitat von Irgendjemand:

Zitat von Marf:

Von einer Freundin der Sohn ist Autist.Desen Begleitung war nicht geschult,hatte nur selbst Autismus in der Familie und wollte anderen helfen.
Ich denke das auch solche Geschichten und Erlebnisse jemanden zum Schulbegleiter 'machen' , es ist ja kein Beruf um davon zu leben .


Sollte es aber sein. 520 Euro dafür, dass ich jeden Tag den Schulalltag mit begleite, ist schon sehr wenig. In der Grundschule, in der um 12.00 Feierabend ist, finde ich es schon grenzwertig. In den höheren Schulen oder vielleicht sogar Gymnasium finde ich eine Frechheit.
In der Klasse eines meiner Kinder (Gymnasium) ist ein Asperger Autist und er hat einen Schulbegleiter. Er ist zum Schulbeginn (7.30) dort und bleibt täglich bis zum Ende. Das bedeutet einmal die Woche bis 15.45 Uhr, zweimal bis 14.25 und die restlichen Tage bis 13.15.
Das sind ca. 32 Zeitstunden in der Woche, rund 128 Stunden im Monat und bei 520 Euro /128 wäre das ein Stundenlohn von 4,06 Das ist nicht nur ein Minimum unter dem Stundenlohn.

Bei uns machen es viele pensionierte Lehrer oder als Minijob.Oder im Ehrenamt.Ich kenne keinen der es als Erstjob hat.
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