Mütter- und Schwangerenforum

Home office und Kinder - hat echt jeder Probleme?

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Schnecke510
7213 Beiträge
18.03.2020 12:43
Zitat von Metalgoth:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Und noch ein hoch emotionaler Beitrag zum Thema Provokation: Wieso soll ich, die ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen, die ich viel Zeit und Geduld investiert habe, damit meine Kinder das so akzeptieren, das Privatleben all derer mittragen, die das zuvor Gesagte eben nicht tun? Ich komme mir da leicht verarscht vor, wenn ich E-Mails bekomme, wo mir ein erwachsener, promovierter (!) Mensch vorjammert, er könnte nur 2 Stunden täglich arbeiten mit zwei Kindern im Alter von 6 und 12...er ist nicht alleinerziehend, sondern hat eine Frau, die in Teilzeit arbeitet (nicht home Office). Verständnis ja, alle mit Kleinkindern oder ä., aber nicht in diesem Fall. Da drängt sich bei mir ein Verdacht auf. Ich habe es einfach satt, die Versäumnisse anderer Menschen aufzufangen, und mir gleichzeitig immer noch die gerümpfte Nase gefallen lassen zu müssen, wenn ich sage ich habe 7 Kinder - O-Ton: Die arbeitet bestimmt nix. Doch, und es ist/WAR nicht immer leicht. Aber man kann es schaffen, wenn man es will. Und viele wollen es nicht, weil ihre Mitmenschen ihnen egal sind.
Das ist mal die Perspektive einer Mitt-50erin, die seit den 90er Jahren an mehreren Fronten kämpft und sich nun im Jahr 2020 vom modernen, verheirateten, wohlhabenden, grün-wählenden Akademikermann sagen lassen muss, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammen NICHT funktionieren.

Ok, den Ärger versteh ich persönlich auch. Allerdings kann man eine Ungerechtigkeit nicht mit einer anderen wettmachen!

Aber es kennt doch keiner seine Ausgangslage. Jetzt ernsthaft, wer erlaubt sich, darüber zu urteilen? Natürlich ist es scheiße, wenn die Arbeit an anderen hängen bleibt. Aber wir kennen weder ihn, noch seine Kinder

Geht ja auch gar nicht um ihn persönlich, er steht nur für ein generelles Problem, das ich wahrnehme, wenn ich z.B. Medien einschalte, mit Bekannten spreche usw...ich erlebe es bei ihm nur besonders extrem.
18.03.2020 12:46
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Schnecke510:

Und noch ein hoch emotionaler Beitrag zum Thema Provokation: Wieso soll ich, die ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen, die ich viel Zeit und Geduld investiert habe, damit meine Kinder das so akzeptieren, das Privatleben all derer mittragen, die das zuvor Gesagte eben nicht tun? Ich komme mir da leicht verarscht vor, wenn ich E-Mails bekomme, wo mir ein erwachsener, promovierter (!) Mensch vorjammert, er könnte nur 2 Stunden täglich arbeiten mit zwei Kindern im Alter von 6 und 12...er ist nicht alleinerziehend, sondern hat eine Frau, die in Teilzeit arbeitet (nicht home Office). Verständnis ja, alle mit Kleinkindern oder ä., aber nicht in diesem Fall. Da drängt sich bei mir ein Verdacht auf. Ich habe es einfach satt, die Versäumnisse anderer Menschen aufzufangen, und mir gleichzeitig immer noch die gerümpfte Nase gefallen lassen zu müssen, wenn ich sage ich habe 7 Kinder - O-Ton: Die arbeitet bestimmt nix. Doch, und es ist/WAR nicht immer leicht. Aber man kann es schaffen, wenn man es will. Und viele wollen es nicht, weil ihre Mitmenschen ihnen egal sind.
Das ist mal die Perspektive einer Mitt-50erin, die seit den 90er Jahren an mehreren Fronten kämpft und sich nun im Jahr 2020 vom modernen, verheirateten, wohlhabenden, grün-wählenden Akademikermann sagen lassen muss, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammen NICHT funktionieren.

Ich kann deine Gedanken wirklich nachvollziehen!
Aber der entscheidende Unterschied ist, dass deine Kinder es nicht anders kennen.

Ich muss mich oft selbst maßregeln, wenn Frauen über die viele Arbeit und den wenigen Schlaf jammern, weil sie ein Baby bekommen haben und zu Hause sitzen und einfach mal nichts anderes zu tun haben, als sich um ihre Kinder zu kümmern.
Habe ich doch meine Kinder während der Ausbildung bekommen und das war so viel mehr Arbeit. Habe ich doch beim 3. Kind mit Baby im Tragetuch gearbeitet und einen Mann gepflegt, der von heute auf morgen im Rollstuhl saß und sich anfangs nicht mal den Hintern alleine abwischen konnte.

War es. Aber es war meine Entscheidung (zumindest die Kinder während der Ausbildung) und ich führe nur mein eigenes Leben und nicht das der anderen.
Für sie ist es in diesem Moment zu viel, jeder ist unterschiedlich belastbar und jeder hat eine andere Ausgangslage.
Ich kann mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, wo andere Menschen ihre Belastungsgrenzen haben.

Viele Kinder kennen es schlicht nicht, dass ihre Eltern zu Hause arbeiten und brauchen grade eher noch mehr Unterstützung, weil die Situation sie überfordert.
Meine beiden Großen haben wirklich viele, viele Aufgaben von der Schule mitbekommen und brauchen da einfach Hilfe.
Ehrlich, ich wüsste nicht, wie ich derzeit noch von zu Hause arbeiten sollte. Das fand ich mit kleineren Kindern sogar noch einfacher, die haben wenigstens Mittagsschlaf gemacht!

Wenn Kinder es kennen, dass man Homeoffice macht, ist das kein Problem.
Die meisten kennen es nicht und die Umstellung ist für alle Beteiligten echt schwer

Verstehe ich. Aber auch die Kinder nicht an solche Situationen zu gewöhnen, war deren Entscheidung. Und ich würde alle bitten, das jetzt auszubaden und nicht die anderen damit zu belasten.

Weißt Du, was ich schade finde? Dass aus Dir eine gewisse Verbitterung spricht; diese kann ich auf der einen Seite sehr gut nachempfinden, da wir auch nichts geschenkt bekommen haben und ich mich (an ganz anderer Stelle, aber das Prinzip ist dasselbe) auch oft gräme, wenn wir dann für andere, die es sich deutlich leichter gemacht haben, einstehen sollen. Andererseits führen mir Deine Aussagen gerade vor Augen, zu welch unfairen Urteilen einen das bringen kann.
18.03.2020 12:54
Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von cogito_ergo_sum:

...

Aber es kennt doch keiner seine Ausgangslage. Jetzt ernsthaft, wer erlaubt sich, darüber zu urteilen? Natürlich ist es scheiße, wenn die Arbeit an anderen hängen bleibt. Aber wir kennen weder ihn, noch seine Kinder

Naja, ich unterstelle Schnecke jetzt einfach, dass die Sachen, die sie schildert, zutreffen. Und wenn die Mutter Teilzeit arbeitet, sollten bei gesunden 6- und 12-Jährigen definitiv mehr als zwei Stunden drin sein! Da würde ich mich auch ärgern. Die generalisierenden Aussagen empfinde ich auch als unverschämt, das habe ich oben ja schon geschrieben.

Ich glaube, ich spreche da trotzdem nicht nur für mich alleine, sondern für viele Frauen in meiner Generation, die - ohne die Infrastruktur von heute - Beruf und Kinder unter einen Hut bekommen haben. Und als Frau würde ich mir niemals sagen trauen "Ich kann nicht wg. der Kinder..." - da ist man als Frau, das wisst ihr auch, gerne mal abgestempelt. Und bitte tut jetzt nicht alle so, als hättet ihr so verständnisvolle Chefs. Dass dies ein gesellschaftliches Problem ist, ist bekannt.
Und deswegen muss ich sagen, finde ich es einfach überempfindlich. Nicht nur in dem Fall - bei jüngeren Mitarbeitern mit kleinen Kindern, die weniger wichtige Posten haben, kann ich nachsichtig sein, aber in so einer Position erwarte ich mir eine gewisse Performance - und das ist eine grundlegende Erwartungshaltung, keine, die an eine bestimmte Person gebunden wäre. Er wird ja auch anders bezahlt als der normale Angestellte....

Mein Großer ist 16, da war die Infrastruktur auch nicht so wie heute; für meine Vollzeitstelle brauchten wir damals auch Kindermädchen. Nachmittagsbetreuung? Kein Platz, weil andere bedürftiger waren. Nochmal: ich versteh Deinen Groll durchaus, aber das bringt einen doch nicht weiter und ein wenig differenzierter solltest Du die Mütter von heute schon betrachten
Schnecke510
7213 Beiträge
18.03.2020 13:14
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Schnecke510:

Und noch ein hoch emotionaler Beitrag zum Thema Provokation: Wieso soll ich, die ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen, die ich viel Zeit und Geduld investiert habe, damit meine Kinder das so akzeptieren, das Privatleben all derer mittragen, die das zuvor Gesagte eben nicht tun? Ich komme mir da leicht verarscht vor, wenn ich E-Mails bekomme, wo mir ein erwachsener, promovierter (!) Mensch vorjammert, er könnte nur 2 Stunden täglich arbeiten mit zwei Kindern im Alter von 6 und 12...er ist nicht alleinerziehend, sondern hat eine Frau, die in Teilzeit arbeitet (nicht home Office). Verständnis ja, alle mit Kleinkindern oder ä., aber nicht in diesem Fall. Da drängt sich bei mir ein Verdacht auf. Ich habe es einfach satt, die Versäumnisse anderer Menschen aufzufangen, und mir gleichzeitig immer noch die gerümpfte Nase gefallen lassen zu müssen, wenn ich sage ich habe 7 Kinder - O-Ton: Die arbeitet bestimmt nix. Doch, und es ist/WAR nicht immer leicht. Aber man kann es schaffen, wenn man es will. Und viele wollen es nicht, weil ihre Mitmenschen ihnen egal sind.
Das ist mal die Perspektive einer Mitt-50erin, die seit den 90er Jahren an mehreren Fronten kämpft und sich nun im Jahr 2020 vom modernen, verheirateten, wohlhabenden, grün-wählenden Akademikermann sagen lassen muss, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammen NICHT funktionieren.

Ich kann deine Gedanken wirklich nachvollziehen!
Aber der entscheidende Unterschied ist, dass deine Kinder es nicht anders kennen.

Ich muss mich oft selbst maßregeln, wenn Frauen über die viele Arbeit und den wenigen Schlaf jammern, weil sie ein Baby bekommen haben und zu Hause sitzen und einfach mal nichts anderes zu tun haben, als sich um ihre Kinder zu kümmern.
Habe ich doch meine Kinder während der Ausbildung bekommen und das war so viel mehr Arbeit. Habe ich doch beim 3. Kind mit Baby im Tragetuch gearbeitet und einen Mann gepflegt, der von heute auf morgen im Rollstuhl saß und sich anfangs nicht mal den Hintern alleine abwischen konnte.

War es. Aber es war meine Entscheidung (zumindest die Kinder während der Ausbildung) und ich führe nur mein eigenes Leben und nicht das der anderen.
Für sie ist es in diesem Moment zu viel, jeder ist unterschiedlich belastbar und jeder hat eine andere Ausgangslage.
Ich kann mir nicht anmaßen, darüber zu urteilen, wo andere Menschen ihre Belastungsgrenzen haben.

Viele Kinder kennen es schlicht nicht, dass ihre Eltern zu Hause arbeiten und brauchen grade eher noch mehr Unterstützung, weil die Situation sie überfordert.
Meine beiden Großen haben wirklich viele, viele Aufgaben von der Schule mitbekommen und brauchen da einfach Hilfe.
Ehrlich, ich wüsste nicht, wie ich derzeit noch von zu Hause arbeiten sollte. Das fand ich mit kleineren Kindern sogar noch einfacher, die haben wenigstens Mittagsschlaf gemacht!

Wenn Kinder es kennen, dass man Homeoffice macht, ist das kein Problem.
Die meisten kennen es nicht und die Umstellung ist für alle Beteiligten echt schwer

Verstehe ich. Aber auch die Kinder nicht an solche Situationen zu gewöhnen, war deren Entscheidung. Und ich würde alle bitten, das jetzt auszubaden und nicht die anderen damit zu belasten.

Weißt Du, was ich schade finde? Dass aus Dir eine gewisse Verbitterung spricht; diese kann ich auf der einen Seite sehr gut nachempfinden, da wir auch nichts geschenkt bekommen haben und ich mich (an ganz anderer Stelle, aber das Prinzip ist dasselbe) auch oft gräme, wenn wir dann für andere, die es sich deutlich leichter gemacht haben, einstehen sollen. Andererseits führen mir Deine Aussagen gerade vor Augen, zu welch unfairen Urteilen einen das bringen kann.

...naja, ein bisschen Wahrheit ist schon dran. Unfair ist vieles, das ganze Leben ist unfair.
18.03.2020 13:52
Zitat von serap1981:

Kann es sein, dass du dich über den einen Kollegen ärgerst und den Frust jetzt über alle auskippst?

Ich habe auch eine großartige Kollegin, tut nichts, betreibt Stundenbetrug und kann nicht im Homeoffice arbeiten, weil sie einen Hund hat, der wird auch, trotz Verbot und Allergien mit ins Büro gebracht.
Das ist ne olle Schnepfe. Aber nicht alle Hundebesitzer, die kinderlos sind, haben deswegen einen an der Klatsche.
das ist die perfekte Antwort

Schnecke, einfach Mal die Mühe machen zu differenzieren... Ist schwerer als mit der Keule rundum zu wirbeln, macht aber das Leben angenehmer
Litschi
1121 Beiträge
18.03.2020 15:54
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Und noch ein hoch emotionaler Beitrag zum Thema Provokation: Wieso soll ich, die ich mir den Allerwertesten aufgerissen habe, um Beruf und Kinder unter einen Hut zu bekommen, die ich viel Zeit und Geduld investiert habe, damit meine Kinder das so akzeptieren, das Privatleben all derer mittragen, die das zuvor Gesagte eben nicht tun? Ich komme mir da leicht verarscht vor, wenn ich E-Mails bekomme, wo mir ein erwachsener, promovierter (!) Mensch vorjammert, er könnte nur 2 Stunden täglich arbeiten mit zwei Kindern im Alter von 6 und 12...er ist nicht alleinerziehend, sondern hat eine Frau, die in Teilzeit arbeitet (nicht home Office). Verständnis ja, alle mit Kleinkindern oder ä., aber nicht in diesem Fall. Da drängt sich bei mir ein Verdacht auf. Ich habe es einfach satt, die Versäumnisse anderer Menschen aufzufangen, und mir gleichzeitig immer noch die gerümpfte Nase gefallen lassen zu müssen, wenn ich sage ich habe 7 Kinder - O-Ton: Die arbeitet bestimmt nix. Doch, und es ist/WAR nicht immer leicht. Aber man kann es schaffen, wenn man es will. Und viele wollen es nicht, weil ihre Mitmenschen ihnen egal sind.
Das ist mal die Perspektive einer Mitt-50erin, die seit den 90er Jahren an mehreren Fronten kämpft und sich nun im Jahr 2020 vom modernen, verheirateten, wohlhabenden, grün-wählenden Akademikermann sagen lassen muss, dass Homeoffice und Kinderbetreuung zusammen NICHT funktionieren.

Ok, den Ärger versteh ich persönlich auch. Allerdings kann man eine Ungerechtigkeit nicht mit einer anderen wettmachen!

Aber es kennt doch keiner seine Ausgangslage. Jetzt ernsthaft, wer erlaubt sich, darüber zu urteilen? Natürlich ist es scheiße, wenn die Arbeit an anderen hängen bleibt. Aber wir kennen weder ihn, noch seine Kinder

Geht ja auch gar nicht um ihn persönlich, er steht nur für ein generelles Problem, das ich wahrnehme, wenn ich z.B. Medien einschalte, mit Bekannten spreche usw...ich erlebe es bei ihm nur besonders extrem.


Tatsächlich stellte am Montag jemand bei meinem Mann nen Sonderurlaubsantrag wegen 15jährigem Sohn!
Ich unterstelle auch mal, dass einige die Situation schamlos ausnutzen wollen.
18.03.2020 17:21
Also hier geht das schon, vorzugsweise abends oder wenn Danilo seine Schulaufgaben macht.

Viele Stellen mit denen ich arbeite sind aber eh geschlossen, daher läuft es über Email oder Telefon.

Mails kann ich auch abends schreiben, meine Ausschreibungen haben ja alle meistens etwas Vorlauf, selten das etwas sehr kurzfristig fertig sein muss.
diecher
9592 Beiträge
19.03.2020 11:07
Ich komme auch gerade nicht am Tag zum arbeiten das leg ich dann auf Abends. Meine Kinder sind 7, 10 und 13 Jahre. Alle haben Aufgaben von der Schule. Bei meiner kleinen ist es nicht soviel aber bei den großen sind es ca. 4h am Tag die sie mit Schulaufgaben zubringen. Klar sind sie sehr selbstständig aber wenn sie neue Themen selbst erarbeiten müssen ist es nicht immer so leicht. Ich helf dann als Mama was selbstverständlich ist und alles andere bleibt dann erstmal auf der Strecke. Also langeweile herrscht hier bei den Kindern auf keinen Fall
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