Mütter- und Schwangerenforum

"Abenteuerlicher Schulstart"

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Zirkonia85
2102 Beiträge
16.09.2023 12:16
Hausarbeit als Strafe halte ich nicht für richtig, überdenke das mal bitte.

Ich bin auch der Meinung, das die Schule die Konsequenzen erteilen muss. Was mich stutzig macht, warum solche Auffälligkeiten angeblich jetzt erst ans Tageslicht kommen. waren da wirklich noch nie Vorfälle?

Warum verhält ein Kind sich so. Hier sich nicht mal normalem Verhalten an. Wenn es so weiter geht, braucht ihr Unterstützung, nicht das Schulverweis irgendwann droht.
Anvil
435 Beiträge
16.09.2023 12:33
Ich kann mich einigen Vorschreiberinnen nur anschließen, die Konsequenzen für sein Verhalten müssen sofort in der Schule erfolgen und nicht später von dir bzw erst daheim. Da ist es allein Aufgabe der Lehrer, ihm zu erklären, was er wo machen darf und was nicht. Nachdem du schon mit ihm mehrmals geredet hast und er trotzdem dieselben Dinge wieder tut, würde ich mich auch nach professioneller Hilfe umsehen, dein Sohn sucht die Aufmerksamkeit, wenn er mit seinem positiven Verhalten keine bekommt, macht er "Unsinn", denn auch negative Aufmerksamkeit bewirkt, dass sich alles um ihn dreht.
cooky
12576 Beiträge
16.09.2023 12:54
Zitat von Anvil:

Ich kann mich einigen Vorschreiberinnen nur anschließen, die Konsequenzen für sein Verhalten müssen sofort in der Schule erfolgen und nicht später von dir bzw erst daheim. Da ist es allein Aufgabe der Lehrer, ihm zu erklären, was er wo machen darf und was nicht. Nachdem du schon mit ihm mehrmals geredet hast und er trotzdem dieselben Dinge wieder tut, würde ich mich auch nach professioneller Hilfe umsehen, dein Sohn sucht die Aufmerksamkeit, wenn er mit seinem positiven Verhalten keine bekommt, macht er "Unsinn", denn auch negative Aufmerksamkeit bewirkt, dass sich alles um ihn dreht.


Mit Sicherheit ist es in der Situation die Aufgabe der Lehrkraft.
Aber das klingt dann doch immer sehr vereinfacht. Eine Kooperation mit Zuhause ist nämlich dennoch unerlässlich. Auch Zuhause sollte thematisiert werden, was man dort darf und was nicht. Und eben nicht nur "Der Lehrer erklären, was man wo machen darf."
Titania
5947 Beiträge
16.09.2023 13:57
Erziehung erfolgt zuhause, meiner Meinung nach, haben größtenteils die Eltern dafür zu sorgen, dass solche Dinge nicht mehr passieren. Leider wird heutzutage ja gerne die Verantwortung auf andere Institutionen abgeschoben die das selber aber auch nicht immer leisten können.

Ich würde, wie hier bereits schon geschrieben wurde, nicht mehr viel reden sondern knosequent sein. Dabei muss man auch nicht immer nett und verständnisvoll sein, sondern man kann das Kind durchaus auch anmerken lassen, dass es einen wütend macht, wenn man immer wieder Dinge absichtlich beschädigt. Mit 6 Jahren (meine Tochter ist genauso alt) kann das Kind das durchaus auch schon unterscheiden, was Absicht und was Versehen ist.
Anvil
435 Beiträge
16.09.2023 14:30
Zitat von cooky:

Zitat von Anvil:

Ich kann mich einigen Vorschreiberinnen nur anschließen, die Konsequenzen für sein Verhalten müssen sofort in der Schule erfolgen und nicht später von dir bzw erst daheim. Da ist es allein Aufgabe der Lehrer, ihm zu erklären, was er wo machen darf und was nicht. Nachdem du schon mit ihm mehrmals geredet hast und er trotzdem dieselben Dinge wieder tut, würde ich mich auch nach professioneller Hilfe umsehen, dein Sohn sucht die Aufmerksamkeit, wenn er mit seinem positiven Verhalten keine bekommt, macht er "Unsinn", denn auch negative Aufmerksamkeit bewirkt, dass sich alles um ihn dreht.


Mit Sicherheit ist es in der Situation die Aufgabe der Lehrkraft.
Aber das klingt dann doch immer sehr vereinfacht. Eine Kooperation mit Zuhause ist nämlich dennoch unerlässlich. Auch Zuhause sollte thematisiert werden, was man dort darf und was nicht. Und eben nicht nur "Der Lehrer erklären, was man wo machen darf."
Da gebe ich dir schon recht, aber ich wäre zB nicht mit ihm durch den Klassenraum bzw durch die Schule gegangen, das ist mM nach Sache der Lehrer, aber natürlich gehört es zuhause thematisiert.
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 15:37
Zitat von Zirkonia85:

Hausarbeit als Strafe halte ich nicht für richtig, überdenke das mal bitte.

Ich bin auch der Meinung, das die Schule die Konsequenzen erteilen muss. Was mich stutzig macht, warum solche Auffälligkeiten angeblich jetzt erst ans Tageslicht kommen. waren da wirklich noch nie Vorfälle?

Warum verhält ein Kind sich so. Hier sich nicht mal normalem Verhalten an. Wenn es so weiter geht, braucht ihr Unterstützung, nicht das Schulverweis irgendwann droht.


Ich sehe es nicht als Strafe, dass er jetzt mehr im Haushalt übernehmen muss.

Es ist eher so, dass ich den Eindruck habe, dass er dringend mehr Verständnis darüber benötigt, was (Haus-)Arbeit bedeutet. Dass ein Kind in diesem Alter am Haushalt beteiligt wird, ist auch absolut nicht ungewöhnlich. Im Gegenteil. Daher soll er diese Aufgabe jetzt auch nicht eine Woche übernehmen, sondern ab sofort immer. Unser Modell ist jetzt, dass er sich jeden Sonntag aussuchen darf, was eine Woche lang seine Aufgabe des Tages ist (jeden Tag einen Raum saugen oder jeden Tag nach dem Essen den Tisch abwischen oder jeden Tag das große Bett mit der Tagesdecke abdecken, ...).

Das ist also einfach ein neuer Teil des Großwerdens. Parallel thematisieren wir, wenn er meckert, dass wir verstehen, dass er es doof findet, aber dass jeder Mensch Aufgaben übernehmen muss und dass es eben auch wichtig ist, zu vermeiden, dass man anderen zusätzlichen Aufwand verursacht. Vorher konnte er das vielleicht auch gar nicht nachfühlen, weil er so eine richtig feste Aufgabe noch nicht hatte. Wir waren da vielleicht auch einfach zu inkonsequent.

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass wir ihm eventuell zu viel abgenommen haben.

Dass er etwas beschädigt, ist (uns) neu. Und da wir zu Hause keine Pinnwand haben und es in der Kita meines Wissens auch keine gab, muss ich einfach erstmal glauben, dass mein Sohn vielleicht wirklich nicht wusste, dass man das Gemalte nicht mehr abwischen kann. Daher war mir wichtig, dies nun zu besprechen.

Die Frage, warum unser Sohn das macht, finde ich total zentral. Ich weiß es nicht und habe ja ein paar Ideen oben geäußert. Die Idee, dass es auch in Richtung ADHS deuten könnte, finde ich auch sehr interessant. Manchmal bin ich auch nicht sicher, ob er nicht auch autistische Züge hat...

Jetzt schon in Richtung Schulverweis zu denken, halte ich jedoch für stark übertrieben. Ein Schulverweis ist der seltene und allerletzte Schritt einer langen Eskalationstreppe.

Marf
28845 Beiträge
16.09.2023 16:26
Kinder können auch so Aufgaben des Alltags übernehmen. Sogar mehr als eine pro Woche oder Tag.
In direkter Konsequenz zu einem Mistbauen sollte es nicht stehen.Sondern Normalität sein.
Schule das Klo verdreckt - in der Schule das Klo wieder säubern.Das wäre richtig.
Zuhause das Bett zudecken...naja....
Ich denke das er einfach noch seinen Platz dort sucht und die Grenzen testet.Dazu dann noch deine ausgiebige Bereitschaft zu diskutieren ohne direkte und sofortige Strafe...im Endeffekt also riskiert er wenig.
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 16:29
Zitat von Marf:

Kinder können auch so Aufgaben des Alltags übernehmen. Sogar mehr als eine pro Woche oder Tag.
In direkter Konsequenz zu einem Mistbauen sollte es nicht stehen.Sondern Normalität sein.
Schule das Klo verdreckt - in der Schule das Klo wieder säubern.Das wäre richtig.
Zuhause das Bett zudecken...naja....
Ich denke das er einfach noch seinen Platz dort sucht und die Grenzen testet.Dazu dann noch deine ausgiebige Bereitschaft zu diskutieren ohne direkte und sofortige Strafe...im Endeffekt also riskiert er wenig.


Er hat nur sehr wenig Bereitschaft zu diskutieren. Diese Themen stressen ihn, aber er antwortet. Für ihn ist das keine Aufmerksamkeit, die er möchte. Er sagt auch sehr oft während solcher Gespräche "Lass mich." oder "Ich will nicht mehr reden!". Mir ist aber wichtig, dass wir darüber sprechen.
Marf
28845 Beiträge
16.09.2023 16:36
Zitat von Anonym 1 (210544):

Zitat von Marf:

Kinder können auch so Aufgaben des Alltags übernehmen. Sogar mehr als eine pro Woche oder Tag.
In direkter Konsequenz zu einem Mistbauen sollte es nicht stehen.Sondern Normalität sein.
Schule das Klo verdreckt - in der Schule das Klo wieder säubern.Das wäre richtig.
Zuhause das Bett zudecken...naja....
Ich denke das er einfach noch seinen Platz dort sucht und die Grenzen testet.Dazu dann noch deine ausgiebige Bereitschaft zu diskutieren ohne direkte und sofortige Strafe...im Endeffekt also riskiert er wenig.


Er hat nur sehr wenig Bereitschaft zu diskutieren. Diese Themen stressen ihn, aber er antwortet. Für ihn ist das keine Aufmerksamkeit, die er möchte. Er sagt auch sehr oft während solcher Gespräche "Lass mich." oder "Ich will nicht mehr reden!". Mir ist aber wichtig, dass wir darüber sprechen.

Was ist für ihn wichtig? Das zerreden oder zu lernen, dass sein ( negatives)Handeln ( negative) Folgen hat? Und es Grenzen gibt ,die er zu wahren hat.Diese erklärt man 2 oder 3 mal,dann aber ist Ende.
Er wird irgendwann während deiner Reden auf Durchzug schalten.Was nachvollziehbar ist.
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 16:49
Moment, es hatte doch jetzt negative Folgen für ihn. Unmittelbar nach der Aktion hat er die Pause direkt bei der Lehrerin sitzend verbracht, konnte also nicht spielen. Zu Hause hat er (dadurch dass wir ja jetzt auch alle anderen Aufgaben wie Anziehen/Ausziehen, Geschirr abräumen, usw. immer konsequent einfordern und durch die neue tägliche Aufgabe) sehr viel mehr "zu tun". Er musste Taschengeld abgeben (immerhin 12€, was bei 2€ die Woche für ihn einfach auch eine ganze Menge Geld ist). Er hat jetzt nur noch 3€ übrig und merkt das natürlich.

Auf die Strafen und Konsequenzen in der Schule habe ich nur bedingt Einfluss, aber das ist sicher ein Punkt, bei dem die Lehrerin und ich uns noch mal austauschen sollten. Ich kann und will aber natürlich nicht diktieren, wie sie damit pädagogisch umgeht. Schon gar nicht kann ich mein Kind mit Putzzeug in die Schule schicken und das Klo putzen lassen. Das kann ich halt ggf. zu Hause. Da wir unser Bad jedoch regelmäßig putzen, sehe ich jetzt auch wenig Sinn darin, es ihm "einfach so" also Strafe putzen zu lassen.
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 16:53
Seine Medienzeit (außer Toniebox, Tiptoi und so) ist mittlerweile auch schon auf 0. Das habe ich jedoch nicht mit aufgeführt, weil wir schon vor dem Schulstart aufgrund von seinen Wutausbrüchen zu Hause eine Woche medienfrei eingeführt hatten und es nach den Vorfällen jetzt einfach auf unbestimmte Zeit so belassen.
nilou
14392 Beiträge
16.09.2023 17:02
Zitat von Anonym 1 (210544):

Seine Medienzeit (außer Toniebox, Tiptoi und so) ist mittlerweile auch schon auf 0. Das habe ich jedoch nicht mit aufgeführt, weil wir schon vor dem Schulstart aufgrund von seinen Wutausbrüchen zu Hause eine Woche medienfrei eingeführt hatten und es nach den Vorfällen jetzt einfach auf unbestimmte Zeit so belassen.


Mir erschließt sich da leider der Zusammenhang nicht zwischen Wutausbrüchen/diesen Vorfällen und Medienfrei.

Ich weiß nicht, irgendwie macht ihr jetzt viel, aber Struktur und Zusammenhang fehlen mir da ein bisschen.

Außerdem scheint es ja doch nicht aus „heiterem Himmel“ zu kommen sondern es gab schon einiges vorher.

Ich würde schauen da strukturierter und Vorfallbezogener ranzugehen.
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 17:26
Zitat von nilou:

Zitat von Anonym 1 (210544):

Seine Medienzeit (außer Toniebox, Tiptoi und so) ist mittlerweile auch schon auf 0. Das habe ich jedoch nicht mit aufgeführt, weil wir schon vor dem Schulstart aufgrund von seinen Wutausbrüchen zu Hause eine Woche medienfrei eingeführt hatten und es nach den Vorfällen jetzt einfach auf unbestimmte Zeit so belassen.


Mir erschließt sich da leider der Zusammenhang nicht zwischen Wutausbrüchen/diesen Vorfällen und Medienfrei.

Ich weiß nicht, irgendwie macht ihr jetzt viel, aber Struktur und Zusammenhang fehlen mir da ein bisschen.

Außerdem scheint es ja doch nicht aus „heiterem Himmel“ zu kommen sondern es gab schon einiges vorher.

Ich würde schauen da strukturierter und Vorfallbezogener ranzugehen.


Die Wutausbrüche traten fast immer auf, wenn nach einer Folge z. B. das Tablet ausgeschaltet werden sollte. Er konnte sich einfach nicht lösen.

Außerdem gab es den ganzen Tag immer wieder "kann ich was gucken?". Morgens, mittags, nachmittags, abends hat er gefragt und das, obwohl wir dafür eine feste Zeit am Abend vor dem Abendbrot hatten. Also haben wir es erstmal eine Woche abgeschafft.

Alles wir dann auch noch die ganzen Vorfälle in der Schule wahrgenommen haben, haben wir nicht auch zeitgleich wieder die Medien starten wollen. Und da das ständige Fragen und die Aggressionen zu Hause jetzt auch tatsächlich zurück gegangen sind, halten wir es für einen guten Weg. Aber ja, ohne die Vorfälle hätten wir nach einer Woche medienfrei vermutlich wenigstens die Wochenenden wieder geöffnet und geguckt, ob er damit klar kommt.
Titania
5947 Beiträge
16.09.2023 17:29
Zitat von Anonym 1 (210544):

Zitat von Marf:

Kinder können auch so Aufgaben des Alltags übernehmen. Sogar mehr als eine pro Woche oder Tag.
In direkter Konsequenz zu einem Mistbauen sollte es nicht stehen.Sondern Normalität sein.
Schule das Klo verdreckt - in der Schule das Klo wieder säubern.Das wäre richtig.
Zuhause das Bett zudecken...naja....
Ich denke das er einfach noch seinen Platz dort sucht und die Grenzen testet.Dazu dann noch deine ausgiebige Bereitschaft zu diskutieren ohne direkte und sofortige Strafe...im Endeffekt also riskiert er wenig.


Er hat nur sehr wenig Bereitschaft zu diskutieren. Diese Themen stressen ihn, aber er antwortet. Für ihn ist das keine Aufmerksamkeit, die er möchte. Er sagt auch sehr oft während solcher Gespräche "Lass mich." oder "Ich will nicht mehr reden!". Mir ist aber wichtig, dass wir darüber sprechen.


gerade dieses viele Reden überfordert die Kinder doch erst recht. Fass dich kurz, es werden keine Sachen beschädigt Punkt. Beim nächsten Mal folgt dann unmittelbar eine Konsequenz.
Bei uns ist es z. B. so, dass sich das steigert. Ich habe noch 2 größere Kinder, beim ersten Mal wird eine Konsequenz angedroht, beim nächsten Mal folgt die Konsequenz z. B. bleibt der PC aus, das Handy kommt weg, was gerade bei ihnen wichtig ist. Zuerst für 1 Tag und dann wird verdoppelt. Das funktioniert recht gut. Das wird dann auch kompromisslos durchgezogen und ist, zumindest bei uns, sehr effektiv.
Früher habe ich mir bei meinem Sohn auch den Mund fusselig geredet. Er war auch immer sehr einsichtig und hat immer an den richtigen Stellen genickt und dann trotzdem weiter wie bisher gemacht. Ich kann es sehr gut nachvollziehen .
Anonym 1 (210544)
0 Beiträge
16.09.2023 17:31
Und zum "aus heiterem Himmel kommen":

Ich finde unser Kind schon lange irgendwie auffällig, gerade weil er zu Hause seine Impulse nicht im Griff hat, aber auch noch aus anderen Gründen. Die Kita hat uns auch auf Nachfragen immer und immer wieder deutlich gemacht, dass er sozial kompetent sei, dass er zwar auch mal (wie alle Kinder) Blödsinn mache, aber nichts Schlimmes. Wir hatten nie ein von der Kita ausgehendes Krisengespräch, während sein bester Freund zeitweise fast jede Woche eins hatte.

In der Schule jetzt kommt es daher für uns tatsächlich überraschend, den bisher gingen wir ja davon aus, dass er sich außerhalb von zu Hause okay benimmt und gut zurechtkommt.

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