Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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Pauli
10295 Beiträge
21.04.2016 06:34
Zitat von nicole2104:

Zitat von LIttleOne13:

Zitat von Manveri:

Auf diese "was machst du, wenn es Medizin nehmen/zum Arzt muss??"- frage hab ich ja irgendwie eine Hasskappe.


Da könnte man direkt fragen, was tust du, wenn dein Kind auf der Autobahn Kreide malen will?


Diese Frage habe ich nicht als Provokation gemeint sondern mich hat es echt interessiert wie sie in dieser Situation reagiert....aber nun gut, Meinungen und Auffassungen sind verschieden


Mein Kind MUSS mehrmals am Tag seinen Blutzucker messen mit einem Pieks, mein Kind MUSS seine Pumpe alle drei Tage wechseln (noch mehr Pieks)...er hat da kein Mitspracherecht weil es mein Bedürfnis ist dass er nicht irgendwann in der Ecke liegt.

Aber natürlich darf mein Kind auf der Autobahn mit Kreide malen, selbstverständlich nur mit Warnweste.
21.04.2016 06:36
Zitat von Schaf:

Silbermarie: Alles Gute.

Ich komme gerade von einem interessanten Vortrag zum Thema Geschister. Einen Ansatz fand ich ganz spannend und wollte ihn gerne mit Euch diskutieren:

Streit kann gleichgesetzt werden mit Auseinandersetzung - und genau so soll im Falle eines Streits auch reagiert werden: die beiden auseinander auf den Boden setzen.
Anschließend den einen die Geschichte ohne Wertung erzählen lassen (also nur aha, hmmmm, usw), anschließend den anderen ("Es gibt genau so viele Wahrheiten wie Erzähler"). Die Ursache ist in keinem Streit das "aber der/die hat angefangen..." sondern die Geburt des 2. Kindes. Somit ist jeder zu 50% für den Streit verantwortlich. ("Geschwister sucht man sich nicht aus. Die bekommt man einfach.")
Und nun müssen die beiden gemeinsam eine Lösung finden, die Eltern gehen rein in die Moderatoren Rolle, nicht in die Problemlöser ("Es ist das Problem der Kinder, nicht Ihres!")
Wenn die Kinder immer wieder anfangen mit "Aber der... hat zuerst..." soll ein schlichtes "Das habe ich gehört - was wollt ihr jetzt machen?" kommen.

Die Kinder sollen dadurch lernen:
1) beide Kinder werden immer geliebt! Nicht einer wird geschimpft und somit gefühlt nicht geliebt.
2) Win-Win-Situationen erarbeiten
3) das "unterdrückte" Kind lernt sich besser zu behaupten, weil es sich nicht mehr hinter Mama verstecken kann.
4) das "böse" Kind lernt die Konsequenzen seines Handelns, er selbst ist für seine "Strafe" zuständig

Darüber hinaus sagte sie, dass körperliche Gewalt nicht akzeptiert werden soll. Wenn also ein Kind ein anderes beißt muss es beim anderes wieder "seine Weste rein waschen". Und das ist nicht ein gemurmeltes "Entschuldigung" sondern Bspw. Spielen mit dem Lieblingsspielzeug, helfen bei den Matheaufgaben usw. Die Kinder können kreativ sein. Das geht noch nicht bei einem 3/4 jährigem, ab 5/6 sollte es aber funktionieren.

So. Und jetzt bitte ich um Meinungen.

Das klingt für mich sehr gut.......ich bin immer dankbar für Tips für den Umgang mit Geschwistern. Meine Schwester und ich sind fast 6 Jahre auseinander. Wir hatten zu wenig Berührungspunkte für Zoff. Da fehlen mir die Erfahrungswerte.
Meine Großen sind 16 Monate auseinander, da knallt es täglich. Sie sind zwar erst 3 und 4, aber sprachlich sehr weit......deshalb werde ich das bei der nächsten Gelegenheit mal ausprobieren. Danke
Pauli
10295 Beiträge
21.04.2016 06:53
Zitat von silbermarie:

Was macht ihr eigentlich beim Thema Naschen/Essen?
Henry nascht immer, wenn irgendwo etwas gekocht oder gebacken wird, und ist manchmal dann schon vor der eigentlichen Mahlzeit satt.
Manchmal denke ich, so lange er satt ist, ist es ja egal. Aber manchmal hätte ich ihn schon gern mit ordentlich am Tisch sitzen und seine Mahlzeit einnehmen, und zwar am Stück, und nicht über eine Stunde mittels Häppchen verteilt
Ostern: Das Osterlamm meiner Schwägerin war gerade aus dem Ofen raus und abgekühlt.



Essen muss hier leider recht geregelt ablaufen durch den Diabetes des Großen. Der muss nach einer Mahlzeit immer zwei Stunden Pause einlegen und das gilt dann für alle. In den zwei Stunden darf Gemüse gegessen werden oder andere Kohlenhydratfreie Sachen.
Also frühstücken wir zusammen gegen sieben, um neun/halb zehn darf Anton dann im Kindergarten noch was zu sich nehmen. Dann Mittagessen um zwölf. Bis er dann wieder essen darf ist es meist halb drei/drei. Dann darf hier bis vier Uhr gegessen werden und danach ist Schluss. Nachmittags greifen er und Lotta dann meist zu den Süßkgkeiten sie dürfen selbst entscheiden was sie essen wollen.
Natürlich läuft es nicht jeden Tag strikt nach dem Plan, Ausnahmen gibt es öfter mal. Naturli gibt es z.B. mal ein Eis zwischendurch wenn wir unterwegs sind und an der Eisdiele vorbeikommen, unbeachtet der Zeit...da steht dann das Lebensgefühl vorne an.
Beim Kuchen backen wird natürlich genascht! Und beim Essen machen dürfen sie auch naschen, Gemüse, Käse...am liebsten alles Kohlenhydratfreie
Eigentlich haben wir so keine Probleme dass sie vorher satt sind.
Obsidian
15967 Beiträge
21.04.2016 07:54
Ich möchte mal noch den Sonderfall hinzufügen, den meine Vorschreiberin mit dem zuckerkranken Kind bereits angeschnitten hat: Ich muss manchmal Bedürfnisse meines Kindes durchsetzen, die meinem Kind nicht bewußt sind. Oft weil ihr Zustandekommen in der Zukunft und für das Kind unabsehbar liegt.

Ich MUSS mein Kind bougieren und noch einige andere Dinge tun, die er haßt, gegen die er sich mit allen Kräften wehrt, die ihn zum Weinen bringen und mich manchmal auch.
Aber ich weiß ziemlich sicher, dass es sein Bedürfnis als Erwachsener sein wird, nicht stuhlinkontinent zu sein.

Ich weiß es in dem Moment einfach besser als er. Und sein Bedürfnis danach, dass das jetzt grade nicht mit ihm gemacht wird ist ganz sicher geringer als sein späteres Bedürfnis nach dem Aussbleiben der Folgen des Nichthandelns.
EarlyBird
4961 Beiträge
21.04.2016 07:59
Wir sind beim Thema Essen ziemlich locker. Wenn er unbedingt meint, er muss vor dem Essen noch was anderes essen, okay. Ich versuche schon, ihn dazu zu bringen, zu warten bzw. sich nicht vollzustopfen. Oft klappt es, manchmal nicht. Aber so what? Meistens isst er trotzdem noch was mit uns oder sitzt zumindest eine Weile mit uns am Tisch. Überwiegend isst er aber zu den gemeinsamen Mahlzeiten eine normale Portion. Manchmal verputzt er alles vom Teller weg, manchmal will er nur den Käse essen oder fischt sich die Kichererbsen raus.
Mir ist es wichtig eine halbwegs gemütliche und entspannte Essatmosphäre zu schaffen, für alle. Und bisher klappt es ganz gut. Er sitzt die meiste Zeit mit uns zusammen, aber wenn er mal lieber spielen gehen mag, ist das auch okay.

Süßes gibt es immer mal wieder. Er fragt oft tagelang nach nichts und dann gibt es wieder Tage, da will er Kekse oder fragt nach einem Eis. Ich muss zugeben mit dem selbstbestimmten Süßigkeitenessen habe ich etwas Probleme. Ich dufte als Kind so viel Süßes essen, wie ich will und hab das auch gemacht. Da ich von Natur aus nicht die besten Zähne habe, hatte ich ständig Löcher. Das will ich für den Löwen einfach nicht.
Ich versuche bei ihm jetzt einen Mittelweg. Ich will auch kein riesen Geheimnis um Süßes machen, da wird er ja nur noch wilder drauf. Aber es frei zugänglich zu machen, widerstrebt mir auch. Bisher fragt er ja nur selten danach und dann gebe ich ihm auch was. Ich hoffe, das bleibt noch lange so.
Indira
13683 Beiträge
21.04.2016 09:31
Unser Jüngster isst auch noch wann und was er will. Er ist erst 22 Monate alt.
Er hat meist riesigen Hunger wenn ich anfange zu kochen oder den Tisch zu decken.

Bei den Mahlzeiten isst er dann oft wenig bis gar nicht. Er muss dann nicht einmal sitzen bleiben.

Wir anderen 4 essen gemeinsam, bleiben sitzen bis alle fertig sind. Unterhalten uns schön. Ich bin sicher, dass das Vorleben in diesem Fall reicht.
EarlyBird
4961 Beiträge
21.04.2016 10:12
Jesper Juul hat mal was zu zum Thema 'Esstisch' geschrieben: http://derstandard.at/1389858857441/Warum-waehrend -des-Essens-nicht-erzogen-werden-soll
21.04.2016 10:16
Vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen und Antworten.
Letztendlich war meine Art der "Erziehung" so,natürlich mit individuellen Abweichungen.

Thema Medikamente etc.-wenn es um die Gesundheit geht,dann setzte ich mich immer über den Kopf der Kinder hinweg.Da ist kein Spielraum für Kompromisse.Erklären natürlich, aber was muss,dass muss-Punkt.
Ebenso wenn es um andere Dinge geht, die eine Gefahr darstellen.Anschnallen im Auto,alleine mit Feuer spielen.....

Tja und das liebe Essen....laaange Zeit großes Thema gewesen.Nun sage und rede kaum bis garnicht mehr darüber und es wird besser(zumindest für meine Nerven).
Da die Kinder normal gewichtig sind,keinerlei Mangelerscheinungen haben und auch die Zähne okay sind,rege ich mich nicht mehr auf,wenn alles besser schmeckt,als Mittag, Obst und Gemüse.

Geschwister?!Ein Thema das mich verzweifeln lässt.
Da ist ich verschont wurde vor diesem Übel,erlebe ich erstmals mit meinen Kindern das Geschwisterhaben.So ein Wust aus wechselnden Emotionen, Streit,Harmonie,Eifersucht und was weiss ich-da komm ich nicht hinter.
Ich versuche es auch garnicht mehr,sondern bemühe mich immer neutral zu bleiben, allen zuzuhören und nur im Notfall einzugreifen.
21.04.2016 10:44
Vor einiger Zeit schrieb hier mal jemand von Triggern. Weiß jemand wie man damit umgehen kann und wie man den Impuls irgendwie abstellt?
shelyra
69187 Beiträge
21.04.2016 13:10
@Schaf: ich denk bei größeren kindern kann das funktionieren. aber wie du sagst, bei 3-4jährigen nicht. und solang ein kind aber noch so klein sit wird es schwer eine lösung zu finden die beidne gerecht wird.

@thema essen: ich erinner meine kids schonmal daran, dass es in 15min essen gibt wenn sie der meinung sind sofort etwas essen zu müssen. beide sind aber auch alt genug um das zu verstehen und mal warten zu können.
genascht werden darf trotzdem beim zubereiten, sie helfen ja oft mit. aber da essen sie ja nicht soviel dass sie davon satt werden.
LIttleOne13
26290 Beiträge
21.04.2016 13:14
Glückskeks, ich habe da mal was zu gelesen. Müsste es raussuchen, wenn ich die Zeit dazu finde... in den nächsten Tagen schaff ich das nicht. Eilt es? Sonst glaube ich, Skadi wusste da auch was zu.

Essen: Die Eule isst viel Gemüse nur roh, daher bin ich ganz froh, wenn sie beim Kochen futtert und anschließend beim Essen trockene Nudeln/Kartoffeln/sonstwas isst.
21.04.2016 13:38
Danke Little! Nein es eilt nicht, ich muss mich aber mal damit auseinander setzen. Gerade in Verbindung mit der (bescheuerten) Hochsensibilität

Bei uns darf auch beim Kochen genascht werden, allerdings mindert das kein bisschen den Hunger
LIttleOne13
26290 Beiträge
21.04.2016 13:56
21.04.2016 14:40
Zitat von LIttleOne13:

http://www.heftig.co/jaime-primak-sullivan/

Schon gelesen?

Also ich finde es schön, wenn sie ihren Kindern Höflichkeit vermitteln will. Aber so??
Das ist doch wieder nur so ein Vorführen der Kinder und dafür lässt sie sich feiern. Mit 8/7/5 hätte sie ja wohl auch ganz normal mit ihnen reden können.
Schaf
12473 Beiträge
21.04.2016 14:54
Zitat von Adara:

Zitat von LIttleOne13:

http://www.heftig.co/jaime-primak-sullivan/

Schon gelesen?

Also ich finde es schön, wenn sie ihren Kindern Höflichkeit vermitteln will. Aber so??
Das ist doch wieder nur so ein Vorführen der Kinder und dafür lässt sie sich feiern. Mit 8/7/5 hätte sie ja wohl auch ganz normal mit ihnen reden können.

Der sabbernde Blick auf dieses wunderbare Eis wäre mir Dank genug! Sowohl als Mutter als auch als Verkäuferin. Hätten sie genölt "Wir wollen noch mehr!!!" wäre es etwas anders. Aber danke ist nur ein minimaler Bruchteil von Dankbarkeit.
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