Mütter- und Schwangerenforum

Habt ihr "unpopular opinions" (unbeliebte Meinungen)?

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Pakuna
7801 Beiträge
16.05.2020 18:07
Zitat von Titania:

Zitat von Anonym 7 (204326):

Vier Punkte. Die erste Meinung teilen die meisten in meinem Umfeld, die zweite werd ich so einfach sicher nicht öffentlich anschneiden, auch wenn ich damit sicher nicht alleine stehe.

Die erste Meinung: Stillen über zwei Jahren muss wirklich nicht mehr sein. Wir leben in keinem Land, in dem es zwingend notwendig ist, dem Kind so lange wie möglich Muttermilch einzuflößen, damit es kein verunreinigtes Wasser trinken muss.
Stillen über drei Jahren find ich in Industrienationen sogar bedenklich. Ich hab da meine Theorie, dass die Eltern da mehr Freude daran verspüren, ein so großes Kind an der Brust zu haben, als das Kind Freude an der Brust hat.

Die zweite Meinung: Es sollte die Zwangssterilisation geben, sowohl für Väter, als auch für Mütter. Ein vom Sozialstaat abhängiger Mensch der meint, er müsse drei und mehr Kinder in die Welt setzen, die er/sie aber nicht selber ernähren kann (also schon in der Ausgangssituation und über längere Zeit) und schon wieder ungeschützt in die Betten springt sollte keine weiteren Kinder bekommen dürfen. Mal ganz abgesehen von den Eltern, die das Wort gar nicht erst verdient haben, weil sie kein Interesse an ihren Kindern zeigen, sie verwahrlosen lassen, misshandeln, ausnutzen um die Staatsgelder zu kassieren etc.

Mit Auszubildenden und Studenten, die ewig lang rumstudieren, meist noch brotlose Kunst, aber schon 2-3 Kinder in die Welt gesetzt haben, kann ich auch nichts anfangen. Ich finde das in Ordnung, solange sie sich komplett selber finanzieren. Aber nicht, wenn auch da der Staat rangezogen wird.

Und last but not least finde ich, dass Eltern, die eine schwere Erbkrankheit weiter geben könnten keine Kinder bekommen sollten. Pauschal gesagt, denn jede Erbkrankheit bringt natürlich unterschiedliche Einschränkungen mit sich und nicht jede davon ist dramatisch.
Aber wenn ich bereits ein Kind habe, dass unter einer Krankheit leidet und zumindest im Alltag eingeschränkt wird versteh ich den Egoismus der Eltern nicht, das nochmal zu wagen. Das ist meiner Meinung nach schon makaber.


Ich finde, dass Menschen die ewig lange vom Staat leben, zwar Kinder in die Welt setzten dürfen, aber dadurch jegliche Unterstützung verlieren sollten.

Ich denke, das wäre wesentlich effektiver. Kein Kindergeld, Wohngeld usw. Das würde sie dann so ziemlich vom unüberlegtem Kinderkriegen abschrecken, als wenn man immer wieder das Kindergeld, Zulagen usw. erhöht. Das dienst doch eher als Anreiz dazu, weitere Kinder zu bekommen, die höchstwahrscheinlich dann genau das gleiche Schicksal fristen werden.


Das hat halt leider den Haken, dass damit die Kinder leiden.
Pakuna
7801 Beiträge
16.05.2020 18:08
Zitat von Cookie88:

Zitat von Pakuna:

Ich glaube, bei den meisten, die hier über die Studenten mit Kindern schimpfen, steckt einfach Neid.

Bestimmt.


Ich kann es mir nicht anders erklären
Christen
25087 Beiträge
16.05.2020 18:13
Zitat von Pakuna:

Zitat von Titania:

Zitat von Anonym 7 (204326):

Vier Punkte. Die erste Meinung teilen die meisten in meinem Umfeld, die zweite werd ich so einfach sicher nicht öffentlich anschneiden, auch wenn ich damit sicher nicht alleine stehe.

Die erste Meinung: Stillen über zwei Jahren muss wirklich nicht mehr sein. Wir leben in keinem Land, in dem es zwingend notwendig ist, dem Kind so lange wie möglich Muttermilch einzuflößen, damit es kein verunreinigtes Wasser trinken muss.
Stillen über drei Jahren find ich in Industrienationen sogar bedenklich. Ich hab da meine Theorie, dass die Eltern da mehr Freude daran verspüren, ein so großes Kind an der Brust zu haben, als das Kind Freude an der Brust hat.

Die zweite Meinung: Es sollte die Zwangssterilisation geben, sowohl für Väter, als auch für Mütter. Ein vom Sozialstaat abhängiger Mensch der meint, er müsse drei und mehr Kinder in die Welt setzen, die er/sie aber nicht selber ernähren kann (also schon in der Ausgangssituation und über längere Zeit) und schon wieder ungeschützt in die Betten springt sollte keine weiteren Kinder bekommen dürfen. Mal ganz abgesehen von den Eltern, die das Wort gar nicht erst verdient haben, weil sie kein Interesse an ihren Kindern zeigen, sie verwahrlosen lassen, misshandeln, ausnutzen um die Staatsgelder zu kassieren etc.

Mit Auszubildenden und Studenten, die ewig lang rumstudieren, meist noch brotlose Kunst, aber schon 2-3 Kinder in die Welt gesetzt haben, kann ich auch nichts anfangen. Ich finde das in Ordnung, solange sie sich komplett selber finanzieren. Aber nicht, wenn auch da der Staat rangezogen wird.

Und last but not least finde ich, dass Eltern, die eine schwere Erbkrankheit weiter geben könnten keine Kinder bekommen sollten. Pauschal gesagt, denn jede Erbkrankheit bringt natürlich unterschiedliche Einschränkungen mit sich und nicht jede davon ist dramatisch.
Aber wenn ich bereits ein Kind habe, dass unter einer Krankheit leidet und zumindest im Alltag eingeschränkt wird versteh ich den Egoismus der Eltern nicht, das nochmal zu wagen. Das ist meiner Meinung nach schon makaber.


Ich finde, dass Menschen die ewig lange vom Staat leben, zwar Kinder in die Welt setzten dürfen, aber dadurch jegliche Unterstützung verlieren sollten.

Ich denke, das wäre wesentlich effektiver. Kein Kindergeld, Wohngeld usw. Das würde sie dann so ziemlich vom unüberlegtem Kinderkriegen abschrecken, als wenn man immer wieder das Kindergeld, Zulagen usw. erhöht. Das dienst doch eher als Anreiz dazu, weitere Kinder zu bekommen, die höchstwahrscheinlich dann genau das gleiche Schicksal fristen werden.


Das hat halt leider den Haken, dass damit die Kinder leiden.
so ist es leider ich würde solchen Familien ja gar kein Geld mehr in die Hand drücken. Die bekämen bei mir Gutscheine für Essen, Schulzeug etc..
Tanzbär
13559 Beiträge
16.05.2020 18:16
Zitat von Pakuna:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Pakuna:

Ich glaube, bei den meisten, die hier über die Studenten mit Kindern schimpfen, steckt einfach Neid.

Bestimmt.


Ich kann es mir nicht anders erklären

Das glaub ich gar nicht mal, dass da Neid hintersteckt. Manchmal vielleicht, ja, und dann wird gestänkert, um diejenigen runterzumachen. Aber ich denke beim Großteil sind es tatsächlich Unwissenheit und / oder Vorurteile. Oder Unverständnis dem gewählten Weg gegenüber, weil man es sich für sich selbst nicht vorstellen kann. Wo man wieder beim Thema Toleranz und leben und leben lassen wäre.

Ich z.B. kann mir überhaupt nicht vorstellen mit über 40 ein Kind zu bekommen. Da ich aber weiss, dass es manchmal unverschuldet ist oder die Paare ein anderes Lebensmodell gewählt haben, schweige ich zu solchen Themen und werfe nicht mit Vorurteilen um mich. Aber Neid würde ich mir nicht unterstellen lassen wollen, denn es wäre eher das Gegenteil
Titania
5905 Beiträge
16.05.2020 18:20
Zitat von Pakuna:

Zitat von Titania:

Zitat von Anonym 7 (204326):

Vier Punkte. Die erste Meinung teilen die meisten in meinem Umfeld, die zweite werd ich so einfach sicher nicht öffentlich anschneiden, auch wenn ich damit sicher nicht alleine stehe.

Die erste Meinung: Stillen über zwei Jahren muss wirklich nicht mehr sein. Wir leben in keinem Land, in dem es zwingend notwendig ist, dem Kind so lange wie möglich Muttermilch einzuflößen, damit es kein verunreinigtes Wasser trinken muss.
Stillen über drei Jahren find ich in Industrienationen sogar bedenklich. Ich hab da meine Theorie, dass die Eltern da mehr Freude daran verspüren, ein so großes Kind an der Brust zu haben, als das Kind Freude an der Brust hat.

Die zweite Meinung: Es sollte die Zwangssterilisation geben, sowohl für Väter, als auch für Mütter. Ein vom Sozialstaat abhängiger Mensch der meint, er müsse drei und mehr Kinder in die Welt setzen, die er/sie aber nicht selber ernähren kann (also schon in der Ausgangssituation und über längere Zeit) und schon wieder ungeschützt in die Betten springt sollte keine weiteren Kinder bekommen dürfen. Mal ganz abgesehen von den Eltern, die das Wort gar nicht erst verdient haben, weil sie kein Interesse an ihren Kindern zeigen, sie verwahrlosen lassen, misshandeln, ausnutzen um die Staatsgelder zu kassieren etc.

Mit Auszubildenden und Studenten, die ewig lang rumstudieren, meist noch brotlose Kunst, aber schon 2-3 Kinder in die Welt gesetzt haben, kann ich auch nichts anfangen. Ich finde das in Ordnung, solange sie sich komplett selber finanzieren. Aber nicht, wenn auch da der Staat rangezogen wird.

Und last but not least finde ich, dass Eltern, die eine schwere Erbkrankheit weiter geben könnten keine Kinder bekommen sollten. Pauschal gesagt, denn jede Erbkrankheit bringt natürlich unterschiedliche Einschränkungen mit sich und nicht jede davon ist dramatisch.
Aber wenn ich bereits ein Kind habe, dass unter einer Krankheit leidet und zumindest im Alltag eingeschränkt wird versteh ich den Egoismus der Eltern nicht, das nochmal zu wagen. Das ist meiner Meinung nach schon makaber.


Ich finde, dass Menschen die ewig lange vom Staat leben, zwar Kinder in die Welt setzten dürfen, aber dadurch jegliche Unterstützung verlieren sollten.

Ich denke, das wäre wesentlich effektiver. Kein Kindergeld, Wohngeld usw. Das würde sie dann so ziemlich vom unüberlegtem Kinderkriegen abschrecken, als wenn man immer wieder das Kindergeld, Zulagen usw. erhöht. Das dienst doch eher als Anreiz dazu, weitere Kinder zu bekommen, die höchstwahrscheinlich dann genau das gleiche Schicksal fristen werden.


Das hat halt leider den Haken, dass damit die Kinder leiden.


Für mich stellt sich die Frage, ob das Geld überhaupt bei den Kindern ankommt oder es eher für andere Dinge verprasst wird. Meiner Meinung nach, fristen sie mit oder ohne finanzielle Unterstützung kein schönes Dasein.
Janna90
1610 Beiträge
16.05.2020 18:22
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Pakuna:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Pakuna:

Ich glaube, bei den meisten, die hier über die Studenten mit Kindern schimpfen, steckt einfach Neid.

Bestimmt.


Ich kann es mir nicht anders erklären

Das glaub ich gar nicht mal, dass da Neid hintersteckt. Manchmal vielleicht, ja, und dann wird gestänkert, um diejenigen runterzumachen. Aber ich denke beim Großteil sind es tatsächlich Unwissenheit und / oder Vorurteile. Oder Unverständnis dem gewählten Weg gegenüber, weil man es sich für sich selbst nicht vorstellen kann. Wo man wieder beim Thema Toleranz und leben und leben lassen wäre.

Ich z.B. kann mir überhaupt nicht vorstellen mit über 40 ein Kind zu bekommen. Da ich aber weiss, dass es manchmal unverschuldet ist oder die Paare ein anderes Lebensmodell gewählt haben, schweige ich zu solchen Themen und werfe nicht mit Vorurteilen um mich. Aber Neid würde ich mir nicht unterstellen lassen wollen, denn es wäre eher das Gegenteil



16.05.2020 18:31
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Pakuna:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Pakuna:

Ich glaube, bei den meisten, die hier über die Studenten mit Kindern schimpfen, steckt einfach Neid.

Bestimmt.


Ich kann es mir nicht anders erklären


Ich z.B. kann mir überhaupt nicht vorstellen mit über 40 ein Kind zu bekommen. Da ich aber weiss, dass es manchmal unverschuldet ist oder die Paare ein anderes Lebensmodell gewählt haben, schweige ich zu solchen Themen und werfe nicht mit Vorurteilen um mich. Aber Neid würde ich mir nicht unterstellen lassen wollen, denn es wäre eher das Gegenteil



Kiddo89
2025 Beiträge
16.05.2020 19:19
Zitat von Gwen85:

Sehr unpopuläre Meinung:
Wer kümmert sich eigentlich um die Kids, wenn die ganzen Muttis hier dauerhaft online sind?
Viele sehr bekannte User, bunte Mischung, manche die sich gern selbst gut dastehen lassen und wie man liest beruflich sehr erfolgreich sind, sind ständig online. Auch während der Arbeitszeit? Wird man dafür tatsächlich auch bezahlt?


Das frage ich mich ja auch. Ich würde auch gerne öfter meinen Senf dazu geben, fehlt mir aber einfach die Zeit dazu.

Was ich an diesem Thread ja echt geil finde: Es fällt vielen so leicht, Urteile über andere (Lebensmodelle) zu fällen, obwohl hier ja sonst alle so mega tolerant sind. Besonders hart wird natürlich immer von denjenigen geurteilt, die nicht zu der jeweiligen Gruppierung gehören. Warum fällt es vielen so schwer sich in andere hinein zu versetzen?

Bsp.: Angenommen man wäre selbst von einer schlimmen erblichen Krankheit betroffen, könnte man wirklich so einfach sagen "Ok, dann bekomm ich mal lieber keine Kinder, gibt ja genug andere die Kinder in die Welt setzen."

2. Bsp.: Hätte man die Möglichkeit zu studieren und würde dabei meinetwegen (ist oft ja gar nicht der Fall) viele Erleichterungen vom Staat bekommen, wenn man währendessen Kinder bekommt, würde man dann tatsächlich sagen: " Ne komm, ist irgendwie unfair anderen Leuten gegenüber. Ich will ja kein Schmarotzer sein. Ich wart mal lieber bis mein Studium/Bachelor/Master/Referendariat/Doktorarbeit /Facharzt whatever abgeschlossen ist, hoffe dann, dass ich mit Mitte 30 noch einen Partner habe und bekomme dann erst meine Kinder. Muss dann halt hoffen, dass das funktioniert und ich dann nach der Elternzeit überhaupt noch einen Berufseinstieg schaffe. Achso an meine Altersvorsorge muss ich natürlich auch noch irgendwann denken" Ich weiß, sehr überspitzt. Aber dieses Gerede hier finde ich echt zum Kotzen. Ich selbst habe übrigens in der Regelstudienzeit studiert und bekomme meine Kinder erst nach der Verbeamtung. Trotzdem finde ich es eine Frechheit über diejenigen zu urteilen, die ein anderes Lebensmodell gewählt haben. Als Student (vor allem als weiblicher!) muss man nämlich sehr genau überlegen, wie die zeitliche Lebensgestaltung aussehen soll, sodass man im Idealfall ein bisschen was für die Altersvorsorge/Eigenheim hat, die Kinder rechtzeitig bekommt und gleichzeitig noch im Beruf Karriere machen kann.

Genau das Gleiche, wie hier oft über Hartz4-Empfänger geurteilt wird. Wir wissen nichts über die Lebensgeschichte der jeweiligen Personen und trotzdem wird so oft so schnell über andere hergezogen und das oft nur, weil man glaubt sich in einer überlegeneren Position zu befinden.
Schnecke510
7213 Beiträge
16.05.2020 19:27

Zitat von Alaska:

Ich gehör auch zur Fraktion, dass das Studentenleben (je nach Studiengang) sehr chillig ist. Gerade Geisteswissenschaften sind eigentlich ein "Zeitvertreib".
Mein Grund - und Hauptschulstudium war nett. Eigentlich war es die sorgloseste und einfachste Zeit meines Lebens (abgesehen jetzt, von der Elternzeit).
Ich weiß nicht, wie oft wir in der Kantine saßen, im städtischen Eiscafé, wir abends gefeiert haben.
Zwischendurch haben wir mal gelernt und sind morgens zu den Vorlesungen gegangen (wir durfen uns alles so legen, wie es uns passt und haben uns oft die Mittage frei gehalten).

Krankenkasse selber zahlen? Nö? Nie.
Ich bekam nicht sehr viel Bafög, aber ich bekam es. Davon musste ich Jahre später die Hälfte zurück zahlen. Ich hab also auch noch ein fettes Plus vom Staat gemacht.

Gerade Politikwissenschaften, Literaturwissenschaften, Philosophie, Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschafen etc. pp. sind meist sehr einfache, sehr lockere Studiengänge. Das braucht man nicht dramatisieren.

Dazu hat man im Studium im Gegensatz zu einer Ausbildung einen unschlagbaren Vorteil: oft kann man sich die Stunden pro Semester selber wählen (bis auf den Pflichtteil), schieben und legen, wie es einem gut passt.

Auch in meinem Studiengang waren die meisten Studenten ohne Kinder. Ist ja auch der wesentlich sinnigere Vorgang. Die wenigsten gehen von der Schule in die Berufsausbildung und wollen gleich noch Kinder dazu.
Mit zwei Mamas war ich näher befreundet. Abgesehen davon, dass sie auf den meisten abendlichen Hockede gefehlt haben, bekamen sie aber einige Vergünstigungen: Kinderzuschlag, Verlängerung von Bafög, Vergünstigungen durch manche Uni/Hochschule, Wohngeld etc.
Je nach den Umständen daheim kann man da schon gut ausschöpfen.
Und: Studenten haben einfach meist noch einen niedrigeren Lebensstandart,sprich, nicht die Ausgaben, wie eine Familie mit Eigenheim.

Trotzallem werden ja auch hier manche Studenten nicht müde zu betonen, was sie sich alles kaufen können, reisen etc. Also so schlecht gehts manchem Studenten mit Kindern nicht. Es gibt sehr, sehr wohl das easy peasy Studentenleben, auch mit 2-3 Kindern.
Und dann muss man noch betonen, dass man sich dieses Leben ja auch bewusst ausgesucht hat.

Dann hast du es einfach nicht ernsthaft betrieben. Eine 1,7 ist in einer Geisteswissenschaft das "durchgefallen" in den sog. "ernsthaften" Fächern. Wer das weiß, nimmt das Studium nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter.
16.05.2020 19:33
Zitat von Kiddo89:

Zitat von Gwen85:

Sehr unpopuläre Meinung:
Wer kümmert sich eigentlich um die Kids, wenn die ganzen Muttis hier dauerhaft online sind?
Viele sehr bekannte User, bunte Mischung, manche die sich gern selbst gut dastehen lassen und wie man liest beruflich sehr erfolgreich sind, sind ständig online. Auch während der Arbeitszeit? Wird man dafür tatsächlich auch bezahlt?


Das frage ich mich ja auch. Ich würde auch gerne öfter meinen Senf dazu geben, fehlt mir aber einfach die Zeit dazu.

Was ich an diesem Thread ja echt geil finde: Es fällt vielen so leicht, Urteile über andere (Lebensmodelle) zu fällen, obwohl hier ja sonst alle so mega tolerant sind. Besonders hart wird natürlich immer von denjenigen geurteilt, die nicht zu der jeweiligen Gruppierung gehören. Warum fällt es vielen so schwer sich in andere hinein zu versetzen?

Bsp.: Angenommen man wäre selbst von einer schlimmen erblichen Krankheit betroffen, könnte man wirklich so einfach sagen "Ok, dann bekomm ich mal lieber keine Kinder, gibt ja genug andere die Kinder in die Welt setzen."

2. Bsp.: Hätte man die Möglichkeit zu studieren und würde dabei meinetwegen (ist oft ja gar nicht der Fall) viele Erleichterungen vom Staat bekommen, wenn man währendessen Kinder bekommt, würde man dann tatsächlich sagen: " Ne komm, ist irgendwie unfair anderen Leuten gegenüber. Ich will ja kein Schmarotzer sein. Ich wart mal lieber bis mein Studium/Bachelor/Master/Referendariat/Doktorarbeit /Facharzt whatever abgeschlossen ist, hoffe dann, dass ich mit Mitte 30 noch einen Partner habe und bekomme dann erst meine Kinder. Muss dann halt hoffen, dass das funktioniert und ich dann nach der Elternzeit überhaupt noch einen Berufseinstieg schaffe. Achso an meine Altersvorsorge muss ich natürlich auch noch irgendwann denken" Ich weiß, sehr überspitzt. Aber dieses Gerede hier finde ich echt zum Kotzen. Ich selbst habe übrigens in der Regelstudienzeit studiert und bekomme meine Kinder erst nach der Verbeamtung. Trotzdem finde ich es eine Frechheit über diejenigen zu urteilen, die ein anderes Lebensmodell gewählt haben. Als Student (vor allem als weiblicher!) muss man nämlich sehr genau überlegen, wie die zeitliche Lebensgestaltung aussehen soll, sodass man im Idealfall ein bisschen was für die Altersvorsorge/Eigenheim hat, die Kinder rechtzeitig bekommt und gleichzeitig noch im Beruf Karriere machen kann.

Genau das Gleiche, wie hier oft über Hartz4-Empfänger geurteilt wird. Wir wissen nichts über die Lebensgeschichte der jeweiligen Personen und trotzdem wird so oft so schnell über andere hergezogen und das oft nur, weil man glaubt sich in einer überlegeneren Position zu befinden.

Jetzt nutze ich den auch mal (ich glaube, tatsächlich zum ersten mal):
MiramitLionel
7485 Beiträge
16.05.2020 19:33
Zitat von Kiddo89:

Zitat von Gwen85:

Sehr unpopuläre Meinung:
Wer kümmert sich eigentlich um die Kids, wenn die ganzen Muttis hier dauerhaft online sind?
Viele sehr bekannte User, bunte Mischung, manche die sich gern selbst gut dastehen lassen und wie man liest beruflich sehr erfolgreich sind, sind ständig online. Auch während der Arbeitszeit? Wird man dafür tatsächlich auch bezahlt?


Das frage ich mich ja auch. Ich würde auch gerne öfter meinen Senf dazu geben, fehlt mir aber einfach die Zeit dazu.

Was ich an diesem Thread ja echt geil finde: Es fällt vielen so leicht, Urteile über andere (Lebensmodelle) zu fällen, obwohl hier ja sonst alle so mega tolerant sind. Besonders hart wird natürlich immer von denjenigen geurteilt, die nicht zu der jeweiligen Gruppierung gehören. Warum fällt es vielen so schwer sich in andere hinein zu versetzen?

Bsp.: Angenommen man wäre selbst von einer schlimmen erblichen Krankheit betroffen, könnte man wirklich so einfach sagen "Ok, dann bekomm ich mal lieber keine Kinder, gibt ja genug andere die Kinder in die Welt setzen."

2. Bsp.: Hätte man die Möglichkeit zu studieren und würde dabei meinetwegen (ist oft ja gar nicht der Fall) viele Erleichterungen vom Staat bekommen, wenn man währendessen Kinder bekommt, würde man dann tatsächlich sagen: " Ne komm, ist irgendwie unfair anderen Leuten gegenüber. Ich will ja kein Schmarotzer sein. Ich wart mal lieber bis mein Studium/Bachelor/Master/Referendariat/Doktorarbeit /Facharzt whatever abgeschlossen ist, hoffe dann, dass ich mit Mitte 30 noch einen Partner habe und bekomme dann erst meine Kinder. Muss dann halt hoffen, dass das funktioniert und ich dann nach der Elternzeit überhaupt noch einen Berufseinstieg schaffe. Achso an meine Altersvorsorge muss ich natürlich auch noch irgendwann denken" Ich weiß, sehr überspitzt. Aber dieses Gerede hier finde ich echt zum Kotzen. Ich selbst habe übrigens in der Regelstudienzeit studiert und bekomme meine Kinder erst nach der Verbeamtung. Trotzdem finde ich es eine Frechheit über diejenigen zu urteilen, die ein anderes Lebensmodell gewählt haben. Als Student (vor allem als weiblicher!) muss man nämlich sehr genau überlegen, wie die zeitliche Lebensgestaltung aussehen soll, sodass man im Idealfall ein bisschen was für die Altersvorsorge/Eigenheim hat, die Kinder rechtzeitig bekommt und gleichzeitig noch im Beruf Karriere machen kann.

Genau das Gleiche, wie hier oft über Hartz4-Empfänger geurteilt wird. Wir wissen nichts über die Lebensgeschichte der jeweiligen Personen und trotzdem wird so oft so schnell über andere hergezogen und das oft nur, weil man glaubt sich in einer überlegeneren Position zu befinden.


Also ich hatte vorhin Vorlesung von 8 - 16.30 Uhr und musste nicht arg aufpassen.

Wegen den Krankheiten. Ich muss sagen, ich verurteile da tatsächlich das Elternpaar, von dem ich vorhin geschrieben habe. Ich komme da nicht aus meiner Haut dem Rest stimme ich zu
Alaska
18963 Beiträge
16.05.2020 19:50
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Alaska:

Ich gehör auch zur Fraktion, dass das Studentenleben (je nach Studiengang) sehr chillig ist. Gerade Geisteswissenschaften sind eigentlich ein "Zeitvertreib".
Mein Grund - und Hauptschulstudium war nett. Eigentlich war es die sorgloseste und einfachste Zeit meines Lebens (abgesehen jetzt, von der Elternzeit).
Ich weiß nicht, wie oft wir in der Kantine saßen, im städtischen Eiscafé, wir abends gefeiert haben.
Zwischendurch haben wir mal gelernt und sind morgens zu den Vorlesungen gegangen (wir durfen uns alles so legen, wie es uns passt und haben uns oft die Mittage frei gehalten).

Krankenkasse selber zahlen? Nö? Nie.
Ich bekam nicht sehr viel Bafög, aber ich bekam es. Davon musste ich Jahre später die Hälfte zurück zahlen. Ich hab also auch noch ein fettes Plus vom Staat gemacht.

Gerade Politikwissenschaften, Literaturwissenschaften, Philosophie, Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschafen etc. pp. sind meist sehr einfache, sehr lockere Studiengänge. Das braucht man nicht dramatisieren.

Dazu hat man im Studium im Gegensatz zu einer Ausbildung einen unschlagbaren Vorteil: oft kann man sich die Stunden pro Semester selber wählen (bis auf den Pflichtteil), schieben und legen, wie es einem gut passt.

Auch in meinem Studiengang waren die meisten Studenten ohne Kinder. Ist ja auch der wesentlich sinnigere Vorgang. Die wenigsten gehen von der Schule in die Berufsausbildung und wollen gleich noch Kinder dazu.
Mit zwei Mamas war ich näher befreundet. Abgesehen davon, dass sie auf den meisten abendlichen Hockede gefehlt haben, bekamen sie aber einige Vergünstigungen: Kinderzuschlag, Verlängerung von Bafög, Vergünstigungen durch manche Uni/Hochschule, Wohngeld etc.
Je nach den Umständen daheim kann man da schon gut ausschöpfen.
Und: Studenten haben einfach meist noch einen niedrigeren Lebensstandart,sprich, nicht die Ausgaben, wie eine Familie mit Eigenheim.

Trotzallem werden ja auch hier manche Studenten nicht müde zu betonen, was sie sich alles kaufen können, reisen etc. Also so schlecht gehts manchem Studenten mit Kindern nicht. Es gibt sehr, sehr wohl das easy peasy Studentenleben, auch mit 2-3 Kindern.
Und dann muss man noch betonen, dass man sich dieses Leben ja auch bewusst ausgesucht hat.

Dann hast du es einfach nicht ernsthaft betrieben. Eine 1,7 ist in einer Geisteswissenschaft das "durchgefallen" in den sog. "ernsthaften" Fächern. Wer das weiß, nimmt das Studium nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter.


Die Frage ist eher, schafft man es, eine 2.0 in so einem Studium zu schreiben, wenn man wirklich Interesse daran hat? Da muss man schon sehr wenig in die Unterlagen schauen.
Meiner bescheidenen Meinung nach, waren das eher die Studenten, die noch nicht recht wussten, was sie machen sollten. Meist wurde das gar nicht zu Ende studiert, weil es nur ein Lückenbüßer war und genauso haben sie auch gelebt.
Und nein, ich mein das nicht negativ. Aber es war schon ein deutlicher Unterschied zu den anderen Studenten.
Schnecke510
7213 Beiträge
16.05.2020 19:54
Zitat von Alaska:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Alaska:

Ich gehör auch zur Fraktion, dass das Studentenleben (je nach Studiengang) sehr chillig ist. Gerade Geisteswissenschaften sind eigentlich ein "Zeitvertreib".
Mein Grund - und Hauptschulstudium war nett. Eigentlich war es die sorgloseste und einfachste Zeit meines Lebens (abgesehen jetzt, von der Elternzeit).
Ich weiß nicht, wie oft wir in der Kantine saßen, im städtischen Eiscafé, wir abends gefeiert haben.
Zwischendurch haben wir mal gelernt und sind morgens zu den Vorlesungen gegangen (wir durfen uns alles so legen, wie es uns passt und haben uns oft die Mittage frei gehalten).

Krankenkasse selber zahlen? Nö? Nie.
Ich bekam nicht sehr viel Bafög, aber ich bekam es. Davon musste ich Jahre später die Hälfte zurück zahlen. Ich hab also auch noch ein fettes Plus vom Staat gemacht.

Gerade Politikwissenschaften, Literaturwissenschaften, Philosophie, Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschafen etc. pp. sind meist sehr einfache, sehr lockere Studiengänge. Das braucht man nicht dramatisieren.

Dazu hat man im Studium im Gegensatz zu einer Ausbildung einen unschlagbaren Vorteil: oft kann man sich die Stunden pro Semester selber wählen (bis auf den Pflichtteil), schieben und legen, wie es einem gut passt.

Auch in meinem Studiengang waren die meisten Studenten ohne Kinder. Ist ja auch der wesentlich sinnigere Vorgang. Die wenigsten gehen von der Schule in die Berufsausbildung und wollen gleich noch Kinder dazu.
Mit zwei Mamas war ich näher befreundet. Abgesehen davon, dass sie auf den meisten abendlichen Hockede gefehlt haben, bekamen sie aber einige Vergünstigungen: Kinderzuschlag, Verlängerung von Bafög, Vergünstigungen durch manche Uni/Hochschule, Wohngeld etc.
Je nach den Umständen daheim kann man da schon gut ausschöpfen.
Und: Studenten haben einfach meist noch einen niedrigeren Lebensstandart,sprich, nicht die Ausgaben, wie eine Familie mit Eigenheim.

Trotzallem werden ja auch hier manche Studenten nicht müde zu betonen, was sie sich alles kaufen können, reisen etc. Also so schlecht gehts manchem Studenten mit Kindern nicht. Es gibt sehr, sehr wohl das easy peasy Studentenleben, auch mit 2-3 Kindern.
Und dann muss man noch betonen, dass man sich dieses Leben ja auch bewusst ausgesucht hat.

Dann hast du es einfach nicht ernsthaft betrieben. Eine 1,7 ist in einer Geisteswissenschaft das "durchgefallen" in den sog. "ernsthaften" Fächern. Wer das weiß, nimmt das Studium nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter.


Die Frage ist eher, schafft man es, eine 2.0 in so einem Studium zu schreiben, wenn man wirklich Interesse daran hat? Da muss man schon sehr wenig in die Unterlagen schauen.
Meiner bescheidenen Meinung nach, waren das eher die Studenten, die noch nicht recht wussten, was sie machen sollten. Meist wurde das gar nicht zu Ende studiert, weil es nur ein Lückenbüßer war und genauso haben sie auch gelebt.
Und nein, ich mein das nicht negativ. Aber es war schon ein deutlicher Unterschied zu den anderen Studenten.

Ja. Aber du darfst die 10% "echten" Geisteswissenschaftler nicht vergessen, die exzellente Leistungen in ihren Disziplinen erbringen und ihr Studium extrem ernst nehmen.
Warum vergibt man denn als Professor solche Noten? Weil man sich mit den Idioten nicht abgeben will. So einfach ist das.
Und diejenigen, die eine Geisteswissenschaft halbherzig studieren, sind auch diejenigen, die sagen, man würde arbeitslos werden mit einem geisteswissenschaftlichen Studium. Allen anderen stehen alle Türen offen.
Alaska
18963 Beiträge
16.05.2020 20:00
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Kiddo89:

Zitat von Gwen85:

Sehr unpopuläre Meinung:
Wer kümmert sich eigentlich um die Kids, wenn die ganzen Muttis hier dauerhaft online sind?
Viele sehr bekannte User, bunte Mischung, manche die sich gern selbst gut dastehen lassen und wie man liest beruflich sehr erfolgreich sind, sind ständig online. Auch während der Arbeitszeit? Wird man dafür tatsächlich auch bezahlt?


Das frage ich mich ja auch. Ich würde auch gerne öfter meinen Senf dazu geben, fehlt mir aber einfach die Zeit dazu.

Was ich an diesem Thread ja echt geil finde: Es fällt vielen so leicht, Urteile über andere (Lebensmodelle) zu fällen, obwohl hier ja sonst alle so mega tolerant sind. Besonders hart wird natürlich immer von denjenigen geurteilt, die nicht zu der jeweiligen Gruppierung gehören. Warum fällt es vielen so schwer sich in andere hinein zu versetzen?

Bsp.: Angenommen man wäre selbst von einer schlimmen erblichen Krankheit betroffen, könnte man wirklich so einfach sagen "Ok, dann bekomm ich mal lieber keine Kinder, gibt ja genug andere die Kinder in die Welt setzen."

2. Bsp.: Hätte man die Möglichkeit zu studieren und würde dabei meinetwegen (ist oft ja gar nicht der Fall) viele Erleichterungen vom Staat bekommen, wenn man währendessen Kinder bekommt, würde man dann tatsächlich sagen: " Ne komm, ist irgendwie unfair anderen Leuten gegenüber. Ich will ja kein Schmarotzer sein. Ich wart mal lieber bis mein Studium/Bachelor/Master/Referendariat/Doktorarbeit /Facharzt whatever abgeschlossen ist, hoffe dann, dass ich mit Mitte 30 noch einen Partner habe und bekomme dann erst meine Kinder. Muss dann halt hoffen, dass das funktioniert und ich dann nach der Elternzeit überhaupt noch einen Berufseinstieg schaffe. Achso an meine Altersvorsorge muss ich natürlich auch noch irgendwann denken" Ich weiß, sehr überspitzt. Aber dieses Gerede hier finde ich echt zum Kotzen. Ich selbst habe übrigens in der Regelstudienzeit studiert und bekomme meine Kinder erst nach der Verbeamtung. Trotzdem finde ich es eine Frechheit über diejenigen zu urteilen, die ein anderes Lebensmodell gewählt haben. Als Student (vor allem als weiblicher!) muss man nämlich sehr genau überlegen, wie die zeitliche Lebensgestaltung aussehen soll, sodass man im Idealfall ein bisschen was für die Altersvorsorge/Eigenheim hat, die Kinder rechtzeitig bekommt und gleichzeitig noch im Beruf Karriere machen kann.

Genau das Gleiche, wie hier oft über Hartz4-Empfänger geurteilt wird. Wir wissen nichts über die Lebensgeschichte der jeweiligen Personen und trotzdem wird so oft so schnell über andere hergezogen und das oft nur, weil man glaubt sich in einer überlegeneren Position zu befinden.


Also ich hatte vorhin Vorlesung von 8 - 16.30 Uhr und musste nicht arg aufpassen.

Wegen den Krankheiten. Ich muss sagen, ich verurteile da tatsächlich das Elternpaar, von dem ich vorhin geschrieben habe. Ich komme da nicht aus meiner Haut dem Rest stimme ich zu


Bzgl. Erbkrankheiten wollte ich auch noch was schreiben. Ich find auch, da muss man sehr genau aufpassen, ob man mit Krankheit XY Kinder in die Welt setzt.
Wir haben vorher Gespräche an zwei verschiedenen Unikliniken geführt, ob das, was mein Mann hat, vererbar ist. Aus zweierlei Gründen. Zum einen hatte mein Mann eine wahnsinnig schwere und lebensbedrohliche Epilepsie, da MUSS man sich die Frage stellen, ob man einem Kind sowas zumuten darf. Mein Mann war die halbe Zeit seiner Kindheit und Jugend nur stationär, durfte dies nicht, durfte jenes nicht. Musste zuschauen, wie andere Kinder klettern und toben. Wurde gemobbt. Konnte seinen Traumberuf nicht lernen (auch wenn er heute sehr glücklich in seinem Beruf ist).
Wäre die Medizin nicht eine Methode erfunden worden, wäre er heute gar nicht mehr am Leben. Und trotzdem hat es uns 2018 wieder massiv gebeutelt.

Zum anderen aus egoistischen Gründen: will ich das als Mama miterleben? Will ich z.B. ein gesundes Kind bekommen und das zweite erbt das dann? Will ich, wie meine Schwiegermutter, von Krankenhaus zu Krankenhaus springen, übernachten? Die ständige Sorge ums Kind? Nie wissen, wann er sich mal den Kopf so böse anschlägt, dass er nicht mehr aufwacht oder die Vielzahl an Krampfanfällen nicht mehr schafft?
Meine Schwiegermutter hatte zwei weitere Kinder, als bei meinem Mann die Epilepsie auftrat. Die wuchsen sehr viel bei der Oma auf. Ich behaupte, keiner hat eine wirkliche Bindung zum anderen (aber darf man ja nicht laut sagen). Die Ehe ging kaputt, weil sie irgendwann Heilpraktier, katholische Beter usw. aufgesucht hat, er (Intensivpfleger) hat dabei die Krise bekommen und nicht mitgezogen.
Letzendlich hat die ganze Familie massiv darunter gelitten, bis heute. Ich behaupte, das was seine Eltern und seine Brüder mitmachen mussten, darf man nicht einfach wegwischen. Das hat sie alle geprägt.
Darf man sowas wirklich wissentlich in Kauf nehmen?
Vor allem, wenn bereits ein Kind erbrkank ist, darf man dann wirklich nochmal mit dem Feuer spielen?

@Jarla: Bei dir find ich das nochmal etwas anderes. Als Jannes Epilepsie auftrat, war Elian schon unterwegs. Das ist f.i. nicht vergleichbar.
Alaska
18963 Beiträge
16.05.2020 20:05
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Alaska:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Alaska:

Ich gehör auch zur Fraktion, dass das Studentenleben (je nach Studiengang) sehr chillig ist. Gerade Geisteswissenschaften sind eigentlich ein "Zeitvertreib".
Mein Grund - und Hauptschulstudium war nett. Eigentlich war es die sorgloseste und einfachste Zeit meines Lebens (abgesehen jetzt, von der Elternzeit).
Ich weiß nicht, wie oft wir in der Kantine saßen, im städtischen Eiscafé, wir abends gefeiert haben.
Zwischendurch haben wir mal gelernt und sind morgens zu den Vorlesungen gegangen (wir durfen uns alles so legen, wie es uns passt und haben uns oft die Mittage frei gehalten).

Krankenkasse selber zahlen? Nö? Nie.
Ich bekam nicht sehr viel Bafög, aber ich bekam es. Davon musste ich Jahre später die Hälfte zurück zahlen. Ich hab also auch noch ein fettes Plus vom Staat gemacht.

Gerade Politikwissenschaften, Literaturwissenschaften, Philosophie, Sozialwissenschaften, Gesellschaftswissenschafen etc. pp. sind meist sehr einfache, sehr lockere Studiengänge. Das braucht man nicht dramatisieren.

Dazu hat man im Studium im Gegensatz zu einer Ausbildung einen unschlagbaren Vorteil: oft kann man sich die Stunden pro Semester selber wählen (bis auf den Pflichtteil), schieben und legen, wie es einem gut passt.

Auch in meinem Studiengang waren die meisten Studenten ohne Kinder. Ist ja auch der wesentlich sinnigere Vorgang. Die wenigsten gehen von der Schule in die Berufsausbildung und wollen gleich noch Kinder dazu.
Mit zwei Mamas war ich näher befreundet. Abgesehen davon, dass sie auf den meisten abendlichen Hockede gefehlt haben, bekamen sie aber einige Vergünstigungen: Kinderzuschlag, Verlängerung von Bafög, Vergünstigungen durch manche Uni/Hochschule, Wohngeld etc.
Je nach den Umständen daheim kann man da schon gut ausschöpfen.
Und: Studenten haben einfach meist noch einen niedrigeren Lebensstandart,sprich, nicht die Ausgaben, wie eine Familie mit Eigenheim.

Trotzallem werden ja auch hier manche Studenten nicht müde zu betonen, was sie sich alles kaufen können, reisen etc. Also so schlecht gehts manchem Studenten mit Kindern nicht. Es gibt sehr, sehr wohl das easy peasy Studentenleben, auch mit 2-3 Kindern.
Und dann muss man noch betonen, dass man sich dieses Leben ja auch bewusst ausgesucht hat.

Dann hast du es einfach nicht ernsthaft betrieben. Eine 1,7 ist in einer Geisteswissenschaft das "durchgefallen" in den sog. "ernsthaften" Fächern. Wer das weiß, nimmt das Studium nicht mehr so sehr auf die leichte Schulter.


Die Frage ist eher, schafft man es, eine 2.0 in so einem Studium zu schreiben, wenn man wirklich Interesse daran hat? Da muss man schon sehr wenig in die Unterlagen schauen.
Meiner bescheidenen Meinung nach, waren das eher die Studenten, die noch nicht recht wussten, was sie machen sollten. Meist wurde das gar nicht zu Ende studiert, weil es nur ein Lückenbüßer war und genauso haben sie auch gelebt.
Und nein, ich mein das nicht negativ. Aber es war schon ein deutlicher Unterschied zu den anderen Studenten.

Ja. Aber du darfst die 10% "echten" Geisteswissenschaftler nicht vergessen, die exzellente Leistungen in ihren Disziplinen erbringen und ihr Studium extrem ernst nehmen.
Warum vergibt man denn als Professor solche Noten? Weil man sich mit den Idioten nicht abgeben will. So einfach ist das.
Und diejenigen, die eine Geisteswissenschaft halbherzig studieren, sind auch diejenigen, die sagen, man würde arbeitslos werden mit einem geisteswissenschaftlichen Studium. Allen anderen stehen alle Türen offen.


Oh, ich behaupte mal, dass z.B. Kulturwissenschaften generell eher eine brotlose Kunst ist.
Das würde ich nämlich gerne nebenbei studieren, ohne Berufsziel.
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