Mütter- und Schwangerenforum

Kind krank… und die liebe Arbeit

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Lealein
10277 Beiträge
08.07.2021 13:21
Zitat von Cookie88:

Zitat von Lealein:

Zitat von Cogito:

Zitat von Lealein:

...

In der Tat sorgt nur eine absolute Minderheit ausreichend vor und nicht wenige Paare teilen im
Falle einer Trennung ohnehin nur den Mangel…

Und in der Arbeit ist das für Frauen echt oft eine Abwärtsspirale: sie nimmt kind-krank, weil Teilzeit, geht immer pünktlich, ist nicht flexibel - ergo: keine interessanten Projekte mit Verantwortung, nur geringe Gehaltsanpassungen - der Mann steigt in der Zeit auf - ihr Job wird also im direkten Vergleich immer „unwichtiger” - sie übernimmt noch mehr Care-Tätigkeiten usw. und am Schluss stehen einige Frauen da und sind mega unzufrieden und schreien nach Gleichberechtigung

Richtig... Die schreie richten sich aber nicht gegenüber dem eigenen Mann, sondern dem Arbeitgeber. Oder noch besser: Dem Staat.

Aber es scheint, zumindest wenn man diesen Thread querliest, so zu sein, dass viele schon die Gleichberechtigung innerhalb der Familie praktizieren. hatte ich ehrlich gesagt, nicht erwartet.

Puh. Von fehlender Gleichberechtigung zu sprechen nur weil jemand ein anderes Familienmodell lebt als du - findest du das nicht selbst ziemlich arrogant?

Nein, da missverstehst du mich oder ich habe mich nicht gut genug ausgedrückt Es ist doch jedem selbst überlassen, was er aus seinem Leben macht. Und da gibt es auch kein richtig oder falsch. Egal ob Karrierefrau, Hausfrau oder was dazwischen. Mir ging es in diesem Beitrag eher darum, dass man, während man das Familienkosntrukt lebt und man beruflich was reißen möchte und sich ungerecht behandelt fühlt, weil man nun mal alleine nicht alles unter EINEN Hut bekommen kann und sich beschwert, wie ungerecht der Arbeitsmarkt ist und völlig vergisst, dass der Mann einen da durchaus unterstützen könnte, indem er mehr Carearbeit (nettes Wort Cogito) übernimmt und man wieder, trotz Familie, auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen hat. Nicht mehr und nicht weniger meinte ich.

Und ja, ich finde es ist Gleichberechtigung, wenn man sich abwechselt bei der Kinderbetreuung, ohne dass eine mehr Nachteile hat bei der Ausübung eines Berufes.

Dass ihr euch für euer Modell entschieden hat, heißt in meinen Augen nicht, dass es in eurer Beziehung nicht gleichberechtigt zugeht? Ihr haltet euch gegenseitig den Rücken frei und das ist fein.
Aber wolltest du arbeiten und nochmal richtig durchstarten wollen, dann wäre es keine Gleichberechtigung, wenn ihr das so weiterhin durchzieht, denn du müsstest ja dann alles alleine weiterhin machen, zusätzlich zu deiner Arbeit.
Das ist das was ich meinte.

Arrogant bin ich ganz sicher nicht. Mich triggert das Thema einfach nur, weil ich, als ich endlich gemerkt habe, dass mein Zug bald abgefahren ist um beruflich meinen Weg zu finden um nicht als Bürokauffrau zu arbeiten oder an der Kasse zu enden (für mich (!) der absolute Horror), von vielen Seiten gesagt bekommen habe, dass ich doch lieber etwas machen soll, was familienkompatibler wäre. Also an der Kasse arbeiten oder putzen. Es war also eine erwartungshaltung da, die schlicht davon ausgeht, dass ich doch bitte finanziell und beruflich zurückstecken soll... Weil ich bin ja Mutter. Dass Papa mich da voll hat hängen lassen, wird schlicht nicht gesehen.

Und jetzt, mit Hilfe meines neuen Partners sehe ich, dass er trotz seiner vielen Arbeit bereit ist, mich in meinem Tun und dem Willen weiter zu kommen, unterstützt.

Was ihr für euch macht, ist völlig nebensächlich, solange ihr beide damit zufrieden seid.
Lealein
10277 Beiträge
08.07.2021 13:39
Zitat von Agrippa:

Zitat von Lealein:

Richtig... Die schreie richten sich aber nicht gegenüber dem eigenen Mann, sondern dem Arbeitgeber. Oder noch besser: Dem Staat.


Was willst du auch dem eigenen Mann einen Vorwurf machen? Die meisten sind ja schon stolz wenn er ein Kind richtig rum halten kann

Hoffentlich nicht ganz so schlimm
Wobei ich glaube mein Freund wäre allein mit einem Säugling total überfordert gewesen. Er hat sie gehalten wie eine Bombe die gleich explodiert.
Agrippa
117 Beiträge
08.07.2021 13:40
Zitat von Lealein:

Mir ging es in diesem Beitrag eher darum, dass man, während man das Familienkosntrukt lebt und man beruflich was reißen möchte und sich ungerecht behandelt fühlt, weil man nun mal alleine nicht alles unter EINEN Hut bekommen kann und sich beschwert, wie ungerecht der Arbeitsmarkt ist und völlig vergisst, dass der Mann einen da durchaus unterstützen könnte, indem er mehr Carearbeit (nettes Wort Cogito) übernimmt und man wieder, trotz Familie, auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen hat. Nicht mehr und nicht weniger meinte ich.


und damit hast du vollkommen recht!
Ich war Consultant bei einer großen amerikanischen Unternehmensberatung. Also das was man durchaus als Karriere bezeichnen kann. Es kam der Tag an dem ich wegen meines Kindes nicht mehr die Leistung bringen konnte die gefordert wurde und binnen 3 Monaten war ich draußen.
Es ist schlicht kaum möglich ein Kleinkind/Baby quasi im Alleingang groß zu ziehen und "nebenbei" Karriere zu machen.
Es mag da die eine oder andere geben aber das sind die berühmten Ausnahmen von der Regel.
Heute arbeite ich in einem 08/15 Betrieb zu 08/15 Konditionen habe die Verlässlichkeit das ich (für mich) mein Kind gut erziehen kann.
Kenne auch alleinerziehende Frauen die Vollzeit arbeiten aber das geht zumindest hier (westen/dörflich) auch bei denen nicht ohne Unterstützung der Großeltern. Du brauchst einfach wen der dich unterstützt sonst hat das mit Vollzeit oder gar Karriere nie im Leben hin. Mir ist als weißer Mann mit Studium auch der goldene Löffel aus dem Mund gefallen als ich das realisiert habe. Es liegt in den wenigsten Fällen am Geschlecht sondern an der Aufteilung.

Zitat von Lealein:

Hoffentlich nicht ganz so schlimm
Wobei ich glaube mein Freund wäre allein mit einem Säugling total überfordert gewesen. Er hat sie gehalten wie eine Bombe die gleich explodiert.

....du verstehst was ich meine. Hat Gründe weshalb ich auf Elternabend sehr oft als einziger Mann da sitze. Ab und zu verläuft sich mal einer aber die haben dann meistens null Ahnung von was da geredet wird. 2 sind da die kenne sich aus und werden dafür auch entsprechend bewundert.
08.07.2021 13:47
Zitat von Agrippa:

Zitat von Lealein:

Mir ging es in diesem Beitrag eher darum, dass man, während man das Familienkosntrukt lebt und man beruflich was reißen möchte und sich ungerecht behandelt fühlt, weil man nun mal alleine nicht alles unter EINEN Hut bekommen kann und sich beschwert, wie ungerecht der Arbeitsmarkt ist und völlig vergisst, dass der Mann einen da durchaus unterstützen könnte, indem er mehr Carearbeit (nettes Wort Cogito) übernimmt und man wieder, trotz Familie, auf dem Arbeitsmarkt bessere Chancen hat. Nicht mehr und nicht weniger meinte ich.


und damit hast du vollkommen recht!
Ich war Consultant bei einer großen amerikanischen Unternehmensberatung. Also das was man durchaus als Karriere bezeichnen kann. Es kam der Tag an dem ich wegen meines Kindes nicht mehr die Leistung bringen konnte die gefordert wurde und binnen 3 Monaten war ich draußen.
Es ist schlicht kaum möglich ein Kleinkind/Baby quasi im Alleingang groß zu ziehen und "nebenbei" Karriere zu machen.
Es mag da die eine oder andere geben aber das sind die berühmten Ausnahmen von der Regel.
Heute arbeite ich in einem 08/15 Betrieb zu 08/15 Konditionen habe die Verlässlichkeit das ich (für mich) mein Kind gut erziehen kann.
Kenne auch alleinerziehende Frauen die Vollzeit arbeiten aber das geht zumindest hier (westen/dörflich) auch bei denen nicht ohne Unterstützung der Großeltern. Du brauchst einfach wen der dich unterstützt sonst hat das mit Vollzeit oder gar Karriere nie im Leben hin. Mir ist als weißer Mann mit Studium auch der goldene Löffel aus dem Mund gefallen als ich das realisiert habe. Es liegt in den wenigsten Fällen am Geschlecht sondern an der Aufteilung.

Zitat von Lealein:

Hoffentlich nicht ganz so schlimm
Wobei ich glaube mein Freund wäre allein mit einem Säugling total überfordert gewesen. Er hat sie gehalten wie eine Bombe die gleich explodiert.

....du verstehst was ich meine. Hat Gründe weshalb ich auf Elternabend sehr oft als einziger Mann da sitze. Ab und zu verläuft sich mal einer aber die haben dann meistens null Ahnung von was da geredet wird. 2 sind da die kenne sich aus und werden dafür auch entsprechend bewundert.

Mein Mann bringt und holt seit etwa einem
Jahr die Kinder - wir haben klar kommuniziert, dass er der Ansprechpartner für den Kindergarten ist, weil ich beruflich momentan sehr eingespannt bin. Trotzdem rufen die Erzieherinnen mich an, wenn etwas ist! Nur mich! Obwohl ich nie hingehe und dann immer! mein Mann zurückruft. Schon irgendwie schräg…
Agrippa
117 Beiträge
08.07.2021 14:05
Zitat von Cogito:

Mein Mann bringt und holt seit etwa einem
Jahr die Kinder - wir haben klar kommuniziert, dass er der Ansprechpartner für den Kindergarten ist, weil ich beruflich momentan sehr eingespannt bin. Trotzdem rufen die Erzieherinnen mich an, wenn etwas ist! Nur mich! Obwohl ich nie hingehe und dann immer! mein Mann zurückruft. Schon irgendwie schräg…


haha der kann sich das doch eh nicht merken bis du zuhause bist Aber das kenne ich alles, bei uns wurde die Oma zur Sicherheit informiert.
Mein bisheriges highlight in der Hinsicht war beim Vorgespräch in der Schule zur Einschulung "Herr Agrippa, Schule ist ja schon eine ganz andere Hausnummer als Kindergarten. Haben sie mal darüber nachgedacht den "Sohn" in eine Pflegefamilie zu geben? Dort hätte er eine liebvolle Mutter die sich um ihn kümmert wenn er aus der Schule kommt. Sie können arbeiten und am Wochenende Zeit mit ihm verbringen" ....ich blödmann frag die doch freundlich lächelnd ob ich das schriftlich haben könnte....MAAAAN das ärgert mich heute noch, die ist immer noch sauer.
Senami3
1553 Beiträge
08.07.2021 14:07
Zitat von Cogito:

Zitat von nilou:

Zitat von Agrippa:

Zitat von nilou:

Ich habe bereits im Vorstellungsgespräch zu meinem aktuellen Arbeitgeber gesagt das wenn das Kind krank ist oder das irgendetwas ist ich nicht da bin. Ich bin also immer zu Hause wenn das Kind betreut werden muss. Da mein Arbeitgeber ein Feind es Home Office ist, ist es letztendlich sein Problem das meine Arbeit liegen bleibt wenn ich nicht da bin. Im Lockdown konnte ich von zu hause arbeiten, aber er hat es schnellstmöglich wieder eingestampft.


An der Stelle waren meine Bewerbungsgespräche immer zu ende "Wir melden uns bei ihnen". Das ging an die Substanz da ich wirklich geglaubt habe das das was die Medien und die Arbeitgeber so zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sagen auch wirklich stimmt und es an mir persönlich liegt...jaaaa das war naiv das weis ich heute auch
Daher hab ich das gleich weg gelassen. Wenn ein Mann im Lebenslauf Kind 1 Familienstand ledig stehen hat fragt ja auch keiner (m/w/d) nach ob das kind bei ihm lebt. Da wird höchstens mal gefragt wie alt das Kind ist "13 Monate OHHHH wie süüüüüß" und das wars dann.
Bei meinem jetzigem Arbeitgeber war ich zugegeben etwas arschig da hab ich die Katze erst aus dem Sack gelassen als ich zur Vertragsunterschrift eingeladen war und er allen anderen Bewerbern abgesagt hatte.


Ich bin da ganz offen, die Kinderbetreuung steht bei mir an erster Stelle. Ich bin allein und habe niemanden der einspringen könnte. Den Stress gebe ich mir nicht. Und wenn das für einen Arbeitgeber ein Problem ist fange ich da nicht an. Man könnte wenn man will ja Home Office anbieten, also an meinen Willen hängt es da nicht. Wer nicht will der hat schon. Im Leben nicht würde ich Urlaub nehmen wenn das Kind krank ist. Das setzt völlig falsche Zeichen.

Und ich möchte beruflich noch mehr erreichen und da ist sehr viel Engagement gefragt, die Konkurrenz ist groß…


Wieso setzt du bzw. deine Firma Engagement mit Anwesenheit gleich? Da ist doch was schief ....
Lealein
10277 Beiträge
08.07.2021 14:10
Zitat von Agrippa:

Zitat von Cogito:

Mein Mann bringt und holt seit etwa einem
Jahr die Kinder - wir haben klar kommuniziert, dass er der Ansprechpartner für den Kindergarten ist, weil ich beruflich momentan sehr eingespannt bin. Trotzdem rufen die Erzieherinnen mich an, wenn etwas ist! Nur mich! Obwohl ich nie hingehe und dann immer! mein Mann zurückruft. Schon irgendwie schräg…


haha der kann sich das doch eh nicht merken bis du zuhause bist
Mein bisheriges highlight in der Hinsicht war beim Vorgespräch in der Schule zur Einschulung "Herr Agrippa, Schule ist ja schon eine ganz andere Hausnummer als Kindergarten. Haben sie mal darüber nachgedacht den "Sohn" in eine Pflegefamilie zu geben? Dort hätte er eine liebvolle Mutter die sich um ihn kümmert wenn er aus der Schule kommt. Sie können arbeiten und am Wochenende Zeit mit ihm verbringen" ....ich blödmann frag die doch freundlich lächelnd ob ich das schriftlich haben könnte....MAAAAN das ärgert mich heute noch, die ist immer noch sauer.

ernsthaft jetzt???
Das ist ja echt. Puh. Ich finde gerade keine Worte.
Agrippa
117 Beiträge
08.07.2021 14:22
Zitat von Senami3:

Wieso setzt du bzw. deine Firma Engagement mit Anwesenheit gleich? Da ist doch was schief ....


Anders als in den Meiden und Pressemitteilungen propagiert tun das die meisten Firmen:
https://www.macwelt.de/news/Home-Office-Apple-Mita rbeiter-wollen-nicht-ins-Buero-zurueck-11040581.ht ml
https://www.spiegel.de/karriere/nach-corona-mehrhe it-der-firmen-will-mitarbeiter-aus-dem-homeoffice- zurueckholen-a-cf94242a-7b70-488d-86a4-08a17cf7912 a
Ist bei uns auch so, 4 Tage die Woche während des Lockdowns Präsenz und wenn die Coronazahlen so bleiben ist ab September wieder 5 Tage die Woche Büro.

Zitat von Lealein:

ernsthaft jetzt???
Das ist ja echt. Puh. Ich finde gerade keine Worte.

Ach was da oder auch bei vermeintlich lustigen Sprüchen der Mütter stehe ich mittlerweile drüber.
Wo es wirklich unglaublich war als das Jugendamt sich einschaltete....das glaubt einem niemand der es nicht selbst erlebt hat.
Senami3
1553 Beiträge
08.07.2021 14:27
Zitat von Agrippa:

Zitat von nilou:

Ich bin da ganz offen, die Kinderbetreuung steht bei mir an erster Stelle. Ich bin allein und habe niemanden der einspringen könnte. Den Stress gebe ich mir nicht. Und wenn das für einen Arbeitgeber ein Problem ist fange ich da nicht an. Man könnte wenn man will ja Home Office anbieten, also an meinen Willen hängt es da nicht. Wer nicht will der hat schon. Im Leben nicht würde ich Urlaub nehmen wenn das Kind krank ist. Das setzt völlig falsche Zeichen.


Ich war 23 mal ganz offen mit Zeichen setzen und wäre heute mit 23 Absagen in Hartz4 wenn ich das weiter durchgezogen hätte. Ist halt so, in der Zeit habe ich generell viel über Gleichstellung, Toleranz etc. gelernt


Habe ich so noch nie erlebt. Vielleicht lag es dann auch an der Qualifikation und nicht an den Kindern? Schließlich passt man ja nicht immer auf den Wunschjob bzw. jemand anders passt besser?
Senami3
1553 Beiträge
08.07.2021 14:30
Zitat von nilou:

Zitat von Cogito:

Zitat von nilou:

Zitat von Agrippa:

...


Ich bin da ganz offen, die Kinderbetreuung steht bei mir an erster Stelle. Ich bin allein und habe niemanden der einspringen könnte. Den Stress gebe ich mir nicht. Und wenn das für einen Arbeitgeber ein Problem ist fange ich da nicht an. Man könnte wenn man will ja Home Office anbieten, also an meinen Willen hängt es da nicht. Wer nicht will der hat schon. Im Leben nicht würde ich Urlaub nehmen wenn das Kind krank ist. Das setzt völlig falsche Zeichen.

Und ich möchte beruflich noch mehr erreichen und da ist sehr viel Engagement gefragt, die Konkurrenz ist groß…


Ja das ist richtig. Aber gerade in deinem Beruf sollte man eben auch wissen was Arbeitsschutzrechte sind. Und Arbeitgeber die auf Gesetze/Rechte nichts legen bzw. so mit ihren Arbeitnehmern umgehen sind nichts für mich. Und indem man genau bei so etwas immer kuscht wird sich auch auch auf seiten der Arbeitgeber nichts ändern.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Mensch ist nicht nur eine Nummer sondern ein soziales Wesen mit u.a. Familie. Arbeitgeber die das nicht berücksichtigen werden im "Kampf" um qualifizierte Arbeitskräfte irgendwann das nachsehen haben. Vom Fachkräftemangel weil der Nachwuchs fehlt mal ganz zu schweigen.


Kann ich dir nur beipflichten: da will ich dann gar nicht arbeiten. Auch obiges Beispiel mit dem Chef der meinte er hätte die Frau alleinerziehend nicht eingestellt: da hatte ich mich aber schnell nach einem.neuen Arbeitgeber umgesehen und noch in der Probezeit das Weite gesucht.
Agrippa
117 Beiträge
08.07.2021 14:36
Zitat von Senami3:

Habe ich so noch nie erlebt. Vielleicht lag es dann auch an der Qualifikation und nicht an den Kindern? Schließlich passt man ja nicht immer auf den Wunschjob bzw. jemand anders passt besser?

Dachte ich auch erst bis ich verschwieg das ich AE bin und mich 2 mal bewarb mit zwei Zusagen.
Senami3
1553 Beiträge
08.07.2021 14:46
Zitat von Agrippa:

Zitat von Senami3:

Habe ich so noch nie erlebt. Vielleicht lag es dann auch an der Qualifikation und nicht an den Kindern? Schließlich passt man ja nicht immer auf den Wunschjob bzw. jemand anders passt besser?

Dachte ich auch erst bis ich verschwieg das ich AE bin und mich 2 mal bewarb mit zwei Zusagen.


Ich habe es so bisher tatsächlich noch nie erlebt. Ich habe mich beworben (sprich dass die neue Stelle für mich passt) und erklärt, dass die Betreuung gesichert ist und damit war das kein Thema. Zwar habe ich auch nicht jede Stelle erhalten, aber bei den Absagen hatte ich teilweise auch nur 60 Prozent der geforderten Qualifikation. Daher empfand ich es da schon gut, dass ich überhaupt eingeladen wurde.
Nuya
10608 Beiträge
08.07.2021 14:48
Zitat von Senami3:

Zitat von Agrippa:

Zitat von nilou:

Ich bin da ganz offen, die Kinderbetreuung steht bei mir an erster Stelle. Ich bin allein und habe niemanden der einspringen könnte. Den Stress gebe ich mir nicht. Und wenn das für einen Arbeitgeber ein Problem ist fange ich da nicht an. Man könnte wenn man will ja Home Office anbieten, also an meinen Willen hängt es da nicht. Wer nicht will der hat schon. Im Leben nicht würde ich Urlaub nehmen wenn das Kind krank ist. Das setzt völlig falsche Zeichen.


Ich war 23 mal ganz offen mit Zeichen setzen und wäre heute mit 23 Absagen in Hartz4 wenn ich das weiter durchgezogen hätte. Ist halt so, in der Zeit habe ich generell viel über Gleichstellung, Toleranz etc. gelernt


Habe ich so noch nie erlebt. Vielleicht lag es dann auch an der Qualifikation und nicht an den Kindern? Schließlich passt man ja nicht immer auf den Wunschjob bzw. jemand anders passt besser?

Ich auch nicht. Bei meinem jetzigen Job waren die letzten Mitbewerber, die noch im Rennen waren alles kinderlose Männer (ich arbeite in einer Männerdomäne). Ich (Frau mit Kind) habe den Job bekommen.

Und auch jetzt, wo ich schwanger bin, versucht mein Chef sehr engagiert, sämtliche Steine aus dem Weg zu räumen (Gefahrstoffproblematik wird z.B. auf nicht unaufwändige und auch nicht unbedingt billige Art und Weise gelöst, indem ein ehemaliger Kollege für die Zeit zurück kommt, um die Handgriffe zu erledigen, was ich nicht mehr selbst machen darf, damit ich mein großes und ganzes bis zum Schluss weiter machen kann).

Also es gibt auch Chefs, denen klar ist, dass Kinder, Nachwuchs, Steuerzahler der Zukunft, etc. irgendwoher kommen müssen.
Ich habe da wohl wirklich viel Glück mit meinem Chef. Das weiß ich auch. Trotzdem finde ich seine Einstellung korrekt. Und bei uns zumindest nutzt niemand die Freiheiten aus, die er uns lässt. Er sagt, er hat die Erfahrung gemacht, dass es im Grunde egal ist, wie er seine Wissenschaftler anpackt, die besten Resultate kriegte er mit größtmöglicher Freiheit, den Leuten in den Nacken atmen hat bei ihm noch nie zu größerer Produktivität geführt. Leute sind unterschiedlich und arbeiten unterschiedlich. Hat mit seinen Leuten in der überzeugenden Mehrheit der Fälle funktioniert.

Bei meinem Partner übrigens gibt es auf der Arbeit ein Spielbüro, wo man sein Kind mit hinbringen kann, wenn mal keine Betreuung vorhanden, eben mit Spielzeug, Sofaecke, Fernseher, plus Schreibtisch für den AN. Und wenns alle Stricke reißen, gibt es einen Familienservice, über den eine Notfallbetreuung organisiert wird, wenn der AN arbeiten muss und das Kind in der Zeit keine Betreuung hat. Dann wird eine Kinderbetreuung über den AG gestellt (in Räumen vor Ort, und im Extremfall kommt sogar jemand nach Hause).
Und sehr großzügige Homeoffice-Regelungen.
nilou
14364 Beiträge
08.07.2021 14:51
Zitat von Nuya:

Zitat von Senami3:

Zitat von Agrippa:

Zitat von nilou:

Ich bin da ganz offen, die Kinderbetreuung steht bei mir an erster Stelle. Ich bin allein und habe niemanden der einspringen könnte. Den Stress gebe ich mir nicht. Und wenn das für einen Arbeitgeber ein Problem ist fange ich da nicht an. Man könnte wenn man will ja Home Office anbieten, also an meinen Willen hängt es da nicht. Wer nicht will der hat schon. Im Leben nicht würde ich Urlaub nehmen wenn das Kind krank ist. Das setzt völlig falsche Zeichen.


Ich war 23 mal ganz offen mit Zeichen setzen und wäre heute mit 23 Absagen in Hartz4 wenn ich das weiter durchgezogen hätte. Ist halt so, in der Zeit habe ich generell viel über Gleichstellung, Toleranz etc. gelernt


Habe ich so noch nie erlebt. Vielleicht lag es dann auch an der Qualifikation und nicht an den Kindern? Schließlich passt man ja nicht immer auf den Wunschjob bzw. jemand anders passt besser?

Ich auch nicht. Bei meinem jetzigen Job waren die letzten Mitbewerber, die noch im Rennen waren alles kinderlose Männer (ich arbeite in einer Männerdomäne). Ich (Frau mit Kind) habe den Job bekommen.

Und auch jetzt, wo ich schwanger bin, versucht mein Chef sehr engagiert, sämtliche Steine aus dem Weg zu räumen (Gefahrstoffproblematik wird z.B. auf nicht unaufwändige und auch nicht unbedingt billige Art und Weise gelöst, indem ein ehemaliger Kollege für die Zeit zurück kommt, um die Handgriffe zu erledigen, was ich nicht mehr selbst machen darf, damit ich mein großes und ganzes bis zum Schluss weiter machen kann).

Also es gibt auch Chefs, denen klar ist, dass Kinder, Nachwuchs, Steuerzahler der Zukunft, etc. irgendwoher kommen müssen.
Ich habe da wohl wirklich viel Glück mit meinem Chef. Das weiß ich auch. Trotzdem finde ich seine Einstellung korrekt. Und bei uns zumindest nutzt niemand die Freiheiten aus, die er uns lässt. Er sagt, er hat die Erfahrung gemacht, dass es im Grunde egal ist, wie er seine Wissenschaftler anpackt, die besten Resultate kriegte er mit größtmöglicher Freiheit, den Leuten in den Nacken atmen hat bei ihm noch nie zu größerer Produktivität geführt. Leute sind unterschiedlich und arbeiten unterschiedlich. Hat mit seinen Leuten in der überzeugenden Mehrheit der Fälle funktioniert.

Bei meinem Partner übrigens gibt es auf der Arbeit ein Spielbüro, wo man sein Kind mit hinbringen kann, wenn mal keine Betreuung vorhanden, eben mit Spielzeug, Sofaecke, Fernseher, plus Schreibtisch für den AN. Und wenns alle Stricke reißen, gibt es einen Familienservice, über den eine Notfallbetreuung organisiert wird, wenn der AN arbeiten muss und das Kind in der Zeit keine Betreuung hat. Dann wird eine Kinderbetreuung über den AG gestellt (in Räumen vor Ort, und im Extremfall kommt sogar jemand nach Hause).
Und sehr großzügige Homeoffice-Regelungen.



Das finde ich sehr gut und da sehe ich auch die Zukunft.
Lealein
10277 Beiträge
08.07.2021 14:54
Zitat von Senami3:

Zitat von nilou:

Zitat von Cogito:

Zitat von nilou:

...

Und ich möchte beruflich noch mehr erreichen und da ist sehr viel Engagement gefragt, die Konkurrenz ist groß…


Ja das ist richtig. Aber gerade in deinem Beruf sollte man eben auch wissen was Arbeitsschutzrechte sind. Und Arbeitgeber die auf Gesetze/Rechte nichts legen bzw. so mit ihren Arbeitnehmern umgehen sind nichts für mich. Und indem man genau bei so etwas immer kuscht wird sich auch auch auf seiten der Arbeitgeber nichts ändern.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird immer mehr an Bedeutung gewinnen. Der Mensch ist nicht nur eine Nummer sondern ein soziales Wesen mit u.a. Familie. Arbeitgeber die das nicht berücksichtigen werden im "Kampf" um qualifizierte Arbeitskräfte irgendwann das nachsehen haben. Vom Fachkräftemangel weil der Nachwuchs fehlt mal ganz zu schweigen.


Kann ich dir nur beipflichten: da will ich dann gar nicht arbeiten. Auch obiges Beispiel mit dem Chef der meinte er hätte die Frau alleinerziehend nicht eingestellt: da hatte ich mich aber schnell nach einem.neuen Arbeitgeber umgesehen und noch in der Probezeit das Weite gesucht.

Das war ich. Ich habe aber nun mal kein Studium und als Bürokauffrau arbeiten kam auch nicht in Frage, da zu schlecht bezahlt, keine Berufserfahrung. Mit diesem Job habe ich meinen beruflichen Neustart gewagt als Quereinsteiger und würde vermutlich nur genommen, weil ich dänisch beherrsche.
Mir blieb nichts anderes übrig, als das etwas auszuhalten um wenigstens etwas Berufserfahrung zu sammeln. Letztlich hat dieser besagte Chef mir einen Anwalt besorgt und mir Geld geliehen um einen bezahlen zu können. Also ganz so arschig war er nicht.
Und nach einem Jahr konnte ich dann letztlich diesem Arbeitgeber auch den Rücken kehren um mehr Unterstützung durch meinen Partner zu bekommen. Von daher war das A*&#backen zusammenkneifen das richtige.

Einfach so den Job wechseln oder zu kündigen ist eben nicht so leicht. Alternativ hätte ich ja auch Arbeitslosengeld beziehen können, aber dann wäre das Ende vorprogrammiert gewesen als AE.
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