Unterstützung für Alleinerziehende
07.11.2023 18:03
Zitat von nilou:
Zitat von Anonym 1 (210734):
Zitat von Marf:
Du bist bis 15 Uhr alleine ,so wie ich es verstehe. Da bleibt dir doch viel Zeit für dich und auch für den Haushalt.
Ich verstehe das man ausgebrannt ist und jede Frau sehnt sich sicher nach Zeit nur für sich.
Doch ich sage es extra überspitzt...Die Kinder waren deine Entscheidung und Haushalt kann man lernen.Routinen kann man lernen.
Du willst gerade all das komplett auf deinen Mann abwälzen was nicht fair ist. Flucht ist keine Lösung.
Hol dir Hilfe,rede mit deiner Familie/Mann,delegiere Arbeiten und schaff dir Freiräume.Such dir einen Ausgleich,den du dann aber auch nutzen musst.
Eigentlich arbeite ich auch noch und den Haushalt bekomme ich trotz "Freizeit " nicht hin, weil ich mich nicht aufraffen kann zurzeit.
Die Kinder waren meine Entscheidung stimmt, damals wusste ich aber nicht, dass sie mich kaputt machen, niemand bereitet einen darauf vor, dass man mit Kindern in den Selbstmord getrieben werden kann und ohne Tabletten, hatte ich so Gedanken schon.
Ich war bei der Entscheidung für Kinder damals schon ein paar Jahre relativ stabil, zumindest war ich frei von Selbstverletzung und hatte keine schweren depressiven Phasen .
Es ist leider nicht immer so einfach wie gesunde Menschen glauben, man kann sich nicht immer einfach nur in den Arsch treten und dann läuft es, wäre es so leicht, würde ich das machen. Ich bin nicht gerne verzweifelt und kaputt, auch wenn das hier so rüberkommen mag.
Entschuldige meinen kleinen Ausbruch, aber es macht mich wütend, wenn ich sowas lese, ich kämpfe hier jeden Tag und dann wird es so verharmlost...
Nicht die Kinder machen dich kaputt, die Ursachen liegen in dir und waren schon vorher da. Es ist auf der einen Art verständlich das du einen Sündenbock suchst, aber mit Verlaub die Kinder sind es ganz sicher nicht. Die sind gerade diejenigen in der ganzen Situation die am wenigsten dafür können. Ich hoffe für die, das du ihnen so was nicht sagst oder sie spüren lässt.
Wenn es dir so schlecht geht, geh zum Arzt, lass dich stationär einweisen. Bei Selbstgefährdung geht das schnell.
Naja doch, der mit den Kindern verbundene Stress macht mich fertig, Stress triggert meine Depressionen unheimlich und ich kann die Kinder ja nicht einfach abstellen und ich kann nicht fliehen, wenn es mir zu viel wird. Vielleicht wird es besser, wenn mein Mann morgens und Abends da ist und mich unterstützen kann, da hoffe ich noch drauf.
Ich sage das nicht zu ihnen, sie können ja nicht direkt was dafür, aber ich geh auch schnell mal hoch und das finde ich auch kacke ihnen gegenüber, ich habe Angst sie zu schädigen dadurch, dass ich so bin. Ich kenne es von mir. Es ist dann echt eine Abwärtsspirale an Selbsthass und Vorwürfen die ich mir mache.
Was mich auch entlasten würde, wäre, wenn mein Mann auch was im Haushalt machen würde, nicht sporadisch, sondern regelmäßig, wir habrn da schon oft drüber geredet, er weiß, dass ich das brauche dass hier Ordnung ist und wie schlecht es mir geht, wenn es aus den Fugen gerät. Dennoch sieht er das Chaos nicht und geht dann lieber Stunden am Tag seinem Hobby nach. Ich hab das schon aufgegeben mit ihm, ich kann und möchte nicht jeden Tag um Unterstützng betteln und ihm sagen was er wie tun muss, dazu habe ich gerade nicht die Ressourcen übrig.
Ich bin gerade dabei meine Selbstständigkeit aufzugeben, damit ich da schonmal eine Entlastung habe, es fällt mir echt schwer, da es mich eigentlich erfüllt, Gewinn kam damit aber sowieso noch nicht rein.
07.11.2023 18:05
Zitat von Anvil:
Zitat von Anonym 1 (210734):Du musst dich hier nicht rechtfertigen, du brauchst deine Kraft für wichtigere Dinge, jemand, der nie schwere Depressionen hatte, kann das nicht verstehen.
Zitat von Marf:
Du bist bis 15 Uhr alleine ,so wie ich es verstehe. Da bleibt dir doch viel Zeit für dich und auch für den Haushalt.
Ich verstehe das man ausgebrannt ist und jede Frau sehnt sich sicher nach Zeit nur für sich.
Doch ich sage es extra überspitzt...Die Kinder waren deine Entscheidung und Haushalt kann man lernen.Routinen kann man lernen.
Du willst gerade all das komplett auf deinen Mann abwälzen was nicht fair ist. Flucht ist keine Lösung.
Hol dir Hilfe,rede mit deiner Familie/Mann,delegiere Arbeiten und schaff dir Freiräume.Such dir einen Ausgleich,den du dann aber auch nutzen musst.
Eigentlich arbeite ich auch noch und den Haushalt bekomme ich trotz "Freizeit " nicht hin, weil ich mich nicht aufraffen kann zurzeit.
Die Kinder waren meine Entscheidung stimmt, damals wusste ich aber nicht, dass sie mich kaputt machen, niemand bereitet einen darauf vor, dass man mit Kindern in den Selbstmord getrieben werden kann und ohne Tabletten, hatte ich so Gedanken schon.
Ich war bei der Entscheidung für Kinder damals schon ein paar Jahre relativ stabil, zumindest war ich frei von Selbstverletzung und hatte keine schweren depressiven Phasen.
Es ist leider nicht immer so einfach wie gesunde Menschen glauben, man kann sich nicht immer einfach nur in den Arsch treten und dann läuft es, wäre es so leicht, würde ich das machen. Ich bin nicht gerne verzweifelt und kaputt, auch wenn das hier so rüberkommen mag.
Entschuldige meinen kleinen Ausbruch, aber es macht mich wütend, wenn ich sowas lese, ich kämpfe hier jeden Tag und dann wird es so verharmlost...
Eine eigene Wohnung ist keine gute Idee, die Gefahr sich dort zu "vergraben" und noch mehr abzurutschen ist immens groß. Du brauchst dringend eine ambulante Therapie, wenn du selber keine Termin vereinbaren kannst bei deiner Therapeutin, bitte doch deinen Mann oder eine Freundin, Familie das zu erledigen.
Danke, ja das hat er auch angeboten, meine Therapeutin hat leider nur 3 Tage in der Woche wo sie für 30 Minuten bis 1,5h erreichbar ist, je nach Tag... das macht es etwas kompliziert, vor allem, wenn man dann nicht durchkommt und dann abgelenkt ist und es vergisst.
07.11.2023 18:17
Zitat von Anonym 1 (210734):
Zitat von nilou:
Zitat von Anonym 1 (210734):
Zitat von Marf:
Du bist bis 15 Uhr alleine ,so wie ich es verstehe. Da bleibt dir doch viel Zeit für dich und auch für den Haushalt.
Ich verstehe das man ausgebrannt ist und jede Frau sehnt sich sicher nach Zeit nur für sich.
Doch ich sage es extra überspitzt...Die Kinder waren deine Entscheidung und Haushalt kann man lernen.Routinen kann man lernen.
Du willst gerade all das komplett auf deinen Mann abwälzen was nicht fair ist. Flucht ist keine Lösung.
Hol dir Hilfe,rede mit deiner Familie/Mann,delegiere Arbeiten und schaff dir Freiräume.Such dir einen Ausgleich,den du dann aber auch nutzen musst.
Eigentlich arbeite ich auch noch und den Haushalt bekomme ich trotz "Freizeit " nicht hin, weil ich mich nicht aufraffen kann zurzeit.
Die Kinder waren meine Entscheidung stimmt, damals wusste ich aber nicht, dass sie mich kaputt machen, niemand bereitet einen darauf vor, dass man mit Kindern in den Selbstmord getrieben werden kann und ohne Tabletten, hatte ich so Gedanken schon.
Ich war bei der Entscheidung für Kinder damals schon ein paar Jahre relativ stabil, zumindest war ich frei von Selbstverletzung und hatte keine schweren depressiven Phasen .
Es ist leider nicht immer so einfach wie gesunde Menschen glauben, man kann sich nicht immer einfach nur in den Arsch treten und dann läuft es, wäre es so leicht, würde ich das machen. Ich bin nicht gerne verzweifelt und kaputt, auch wenn das hier so rüberkommen mag.
Entschuldige meinen kleinen Ausbruch, aber es macht mich wütend, wenn ich sowas lese, ich kämpfe hier jeden Tag und dann wird es so verharmlost...
Nicht die Kinder machen dich kaputt, die Ursachen liegen in dir und waren schon vorher da. Es ist auf der einen Art verständlich das du einen Sündenbock suchst, aber mit Verlaub die Kinder sind es ganz sicher nicht. Die sind gerade diejenigen in der ganzen Situation die am wenigsten dafür können. Ich hoffe für die, das du ihnen so was nicht sagst oder sie spüren lässt.
Wenn es dir so schlecht geht, geh zum Arzt, lass dich stationär einweisen. Bei Selbstgefährdung geht das schnell.
Naja doch, der mit den Kindern verbundene Stress macht mich fertig, Stress triggert meine Depressionen unheimlich und ich kann die Kinder ja nicht einfach abstellen und ich kann nicht fliehen, wenn es mir zu viel wird. Vielleicht wird es besser, wenn mein Mann morgens und Abends da ist und mich unterstützen kann, da hoffe ich noch drauf.
Ich sage das nicht zu ihnen, sie können ja nicht direkt was dafür, aber ich geh auch schnell mal hoch und das finde ich auch kacke ihnen gegenüber, ich habe Angst sie zu schädigen dadurch, dass ich so bin. Ich kenne es von mir. Es ist dann echt eine Abwärtsspirale an Selbsthass und Vorwürfen die ich mir mache.
Was mich auch entlasten würde, wäre, wenn mein Mann auch was im Haushalt machen würde, nicht sporadisch, sondern regelmäßig, wir habrn da schon oft drüber geredet, er weiß, dass ich das brauche dass hier Ordnung ist und wie schlecht es mir geht, wenn es aus den Fugen gerät. Dennoch sieht er das Chaos nicht und geht dann lieber Stunden am Tag seinem Hobby nach. Ich hab das schon aufgegeben mit ihm, ich kann und möchte nicht jeden Tag um Unterstützng betteln und ihm sagen was er wie tun muss, dazu habe ich gerade nicht die Ressourcen übrig.
Ich bin gerade dabei meine Selbstständigkeit aufzugeben, damit ich da schonmal eine Entlastung habe, es fällt mir echt schwer, da es mich eigentlich erfüllt, Gewinn kam damit aber sowieso noch nicht rein.
Ja der Stress, dein Mann, die mangelnde Unterstützung, die Selbstständigkeit etc. Aber eben nicht die Kinder an sich. Die können gar nichts dafür, das sind Kinder (4 und 7 Jahre alt). Das ist für mich ein wesentlicher Unterschied. Und demnach wird nicht alles toll sobald die Kinder „weg“ sind.
Und die Kids können rein gar nichts tun um die Situation zu ändern. Du und dein Mann schon. Wenn du es nicht schaffst anzurufen, warum dein Mann auch nicht? Handy stellen wenn die Telefonzeiten sind und dann im Minutentakt versuchen bis man durchkommt.
07.11.2023 18:28
Zitat von Anonym 1 (210734):Kleines Gedankenspiel...
Zitat von Anvil:
Zitat von Anonym 1 (210734):Du musst dich hier nicht rechtfertigen, du brauchst deine Kraft für wichtigere Dinge, jemand, der nie schwere Depressionen hatte, kann das nicht verstehen.
Zitat von Marf:
Du bist bis 15 Uhr alleine ,so wie ich es verstehe. Da bleibt dir doch viel Zeit für dich und auch für den Haushalt.
Ich verstehe das man ausgebrannt ist und jede Frau sehnt sich sicher nach Zeit nur für sich.
Doch ich sage es extra überspitzt...Die Kinder waren deine Entscheidung und Haushalt kann man lernen.Routinen kann man lernen.
Du willst gerade all das komplett auf deinen Mann abwälzen was nicht fair ist. Flucht ist keine Lösung.
Hol dir Hilfe,rede mit deiner Familie/Mann,delegiere Arbeiten und schaff dir Freiräume.Such dir einen Ausgleich,den du dann aber auch nutzen musst.
Eigentlich arbeite ich auch noch und den Haushalt bekomme ich trotz "Freizeit " nicht hin, weil ich mich nicht aufraffen kann zurzeit.
Die Kinder waren meine Entscheidung stimmt, damals wusste ich aber nicht, dass sie mich kaputt machen, niemand bereitet einen darauf vor, dass man mit Kindern in den Selbstmord getrieben werden kann und ohne Tabletten, hatte ich so Gedanken schon.
Ich war bei der Entscheidung für Kinder damals schon ein paar Jahre relativ stabil, zumindest war ich frei von Selbstverletzung und hatte keine schweren depressiven Phasen.
Es ist leider nicht immer so einfach wie gesunde Menschen glauben, man kann sich nicht immer einfach nur in den Arsch treten und dann läuft es, wäre es so leicht, würde ich das machen. Ich bin nicht gerne verzweifelt und kaputt, auch wenn das hier so rüberkommen mag.
Entschuldige meinen kleinen Ausbruch, aber es macht mich wütend, wenn ich sowas lese, ich kämpfe hier jeden Tag und dann wird es so verharmlost...
Eine eigene Wohnung ist keine gute Idee, die Gefahr sich dort zu "vergraben" und noch mehr abzurutschen ist immens groß. Du brauchst dringend eine ambulante Therapie, wenn du selber keine Termin vereinbaren kannst bei deiner Therapeutin, bitte doch deinen Mann oder eine Freundin, Familie das zu erledigen.
Danke, ja das hat er auch angeboten, meine Therapeutin hat leider nur 3 Tage in der Woche wo sie für 30 Minuten bis 1,5h erreichbar ist, je nach Tag... das macht es etwas kompliziert, vor allem, wenn man dann nicht durchkommt und dann abgelenkt ist und es vergisst.
1. Schritt zur Therapie:
Du oder dein Mann ruft bei deiner Therapeutin an.
1. Schritt zur eigenen Wohnung:
Du suchst mit viel Aufwand im Internet und der Zeitung nach geeigneten Wohnungen, die bezahlbar sind.
Du versuchst seeeeehr oft, Vermieter und Makler telefonisch oder per Mail zu erreichen.
Du musst "jedem Fremden" erklären, wie du die Wohnung bezahlen / die Miete finanzieren möchtest. Sehr schwierig wenn man selbstständig ist und gerade nicht arbeitet.
Du solltest einen guten, engagierten Eindruck bei der Wohnungsbesichtigung machen. Auf keinen Fall darf der Eindruck entstehen, dass du dich dort einigelst und die Wohnung verkommen lässt.
Eine Therapie bringt dir nicht nur viel mehr - auch langfristig. Sie ist auch viel leichter erreichbar. Alles Gute.
07.11.2023 21:34
Ich habe jetzt nur deinen Eingangspost gelesen, liebe Ts,
Wende dich mal ans Jugendamt. Wenn dir aktuell schon der Haushalt und alles über den Kopf wächst.
Es gibt im Rahmen der " Hilfen zur Erziehung " diverse Möglichkeiten der Unterstützung. Man kann eine Haushaltshilfe bekommen, eine Familienhilfe, teils auch Unterstützung beim bringen und holen der Kinder. Es gibt sogar Familientherapeutische Hilfsangebote.
Sprich mit denen und schildere deine/ eure Situation.
Keine Sorge, die sind nicht darauf aus, die Kinder wegzunehmen oder sowas. Es liegt immer erstmal der Fokus darauf, Familienintern zu helfen.
Wenn du magst kannst du mich auch per PN anschreiben.
Alles Gute und scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen.
Wende dich mal ans Jugendamt. Wenn dir aktuell schon der Haushalt und alles über den Kopf wächst.
Es gibt im Rahmen der " Hilfen zur Erziehung " diverse Möglichkeiten der Unterstützung. Man kann eine Haushaltshilfe bekommen, eine Familienhilfe, teils auch Unterstützung beim bringen und holen der Kinder. Es gibt sogar Familientherapeutische Hilfsangebote.
Sprich mit denen und schildere deine/ eure Situation.
Keine Sorge, die sind nicht darauf aus, die Kinder wegzunehmen oder sowas. Es liegt immer erstmal der Fokus darauf, Familienintern zu helfen.
Wenn du magst kannst du mich auch per PN anschreiben.
Alles Gute und scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen.
07.11.2023 21:37
Zitat von schoko_keks1234:
Ich habe jetzt nur deinen Eingangspost gelesen, liebe Ts,
Wende dich mal ans Jugendamt. Wenn dir aktuell schon der Haushalt und alles über den Kopf wächst.
Es gibt im Rahmen der " Hilfen zur Erziehung " diverse Möglichkeiten der Unterstützung. Man kann eine Haushaltshilfe bekommen, eine Familienhilfe, teils auch Unterstützung beim bringen und holen der Kinder. Es gibt sogar Familientherapeutische Hilfsangebote.
Sprich mit denen und schildere deine/ eure Situation.
Keine Sorge, die sind nicht darauf aus, die Kinder wegzunehmen oder sowas. Es liegt immer erstmal der Fokus darauf, Familienintern zu helfen.
Wenn du magst kannst du mich auch per PN anschreiben.
Alles Gute und scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen.
Danke, ich schau mal.
08.11.2023 06:43
Ich kann dich verstehen.
Ich hatte auch schon immer mit depressiven Verstimmungen zu tun. Seit ich Kinder habe, ist das deutlich mehr und schlimmer geworden. Aber nicht explizit wegen der Kinder, sondern wegen dem vermehrten Stress, weniger Zeit für mich selbst, meinem Anspruch an mich selbst alles 150%ig zu erledigen, keine Schwäche zu zeigen,...
Letztes Jahr bin ich dann auch in eine schwere Depression gerutscht. Wie oft habe ich mir gedacht: ich will weg hier, ich will einfach nur meine Ruhe. Sie gingen mir nur noch auf die Nerven. Wie oft dachte ich: einfach gegen einen Baum, dann ist Ruhe. Aber das ist nicht die Lösung. Durch weg gehen, ist zwar der aktuelle Druck weg, aber nicht die Krankheit. Am liebsten hätte ich die Kinder eingefroren bis es mir wieder besser geht, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte nicht komplett für sie da sein zu können und so viel Zeit ihrer Kindheit zu verschwenden.
In mir drinnen wusste ich, dass nicht sie das Problem sind. Ich hatte auch oft den Gedanken was das wohl mit ihnen macht. Sie spüren das ja auch. Selbst mein damals knapp 2 jähriger hat mitbekommen wie oft ich traurig war. Aber es hilft ihnen nicht, wenn du weg bist, sondern wenn du dafür sorgt, dass es dir besser geht.
Am Ende hat mir ein 4 wöchiger Aufenthalt in der Psychatrie und das richtige Medikament (hatte vorher schon zwei andere probiert) geholfen. Es tat so gut mal keinerlei Verpflichtungen zu haben, einfach nichts tun zu müssen. Und ich lasse jetzt auch eher mal was liegen, nehme mir mehr Zeit für mich, arbeite wieder. Vorher habe ich gemacht, gemacht, gemacht und konnte eigentlich schon lange nicht mehr.
Jetzt ist nicht alles super. Es gibt immer noch Tage an denen mir alles zu viel ist. Ich denke, das wird auch bleiben bis die Kinder groß sind. Aber ich kann auch wieder Spaß mit ihnen haben.
Nun hat mein Mann schwere Depressionen. Ich führe gerade jedes Telefonat für ihn, weil er es einfach nicht kann. Er steht auf einer Warteliste für eine Klinik und ich bin froh, wenn es endlich los geht. Ich rutsche nämlich gerade schon wieder in die "ich mache und mache und mache bis nichts mehr geht" Schiene, Zeit für mich ist nahezu unmöglich, weil ich meine und einen großen Teil seiner Aufgaben erledige und das wird so nicht lange gut gehen für mich selbst.
Als ich in der Klinik war, war übrigens mein Mann als Haushaltshilfe zuhause (damals war ich in Elternzeit und er hat voll gearbeitet) und nun werde dann ich als Haushaltshilfe zuhause bleiben (momentan arbeite ich und er ist zuhause)
Ich hatte auch schon immer mit depressiven Verstimmungen zu tun. Seit ich Kinder habe, ist das deutlich mehr und schlimmer geworden. Aber nicht explizit wegen der Kinder, sondern wegen dem vermehrten Stress, weniger Zeit für mich selbst, meinem Anspruch an mich selbst alles 150%ig zu erledigen, keine Schwäche zu zeigen,...
Letztes Jahr bin ich dann auch in eine schwere Depression gerutscht. Wie oft habe ich mir gedacht: ich will weg hier, ich will einfach nur meine Ruhe. Sie gingen mir nur noch auf die Nerven. Wie oft dachte ich: einfach gegen einen Baum, dann ist Ruhe. Aber das ist nicht die Lösung. Durch weg gehen, ist zwar der aktuelle Druck weg, aber nicht die Krankheit. Am liebsten hätte ich die Kinder eingefroren bis es mir wieder besser geht, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte nicht komplett für sie da sein zu können und so viel Zeit ihrer Kindheit zu verschwenden.
In mir drinnen wusste ich, dass nicht sie das Problem sind. Ich hatte auch oft den Gedanken was das wohl mit ihnen macht. Sie spüren das ja auch. Selbst mein damals knapp 2 jähriger hat mitbekommen wie oft ich traurig war. Aber es hilft ihnen nicht, wenn du weg bist, sondern wenn du dafür sorgt, dass es dir besser geht.
Am Ende hat mir ein 4 wöchiger Aufenthalt in der Psychatrie und das richtige Medikament (hatte vorher schon zwei andere probiert) geholfen. Es tat so gut mal keinerlei Verpflichtungen zu haben, einfach nichts tun zu müssen. Und ich lasse jetzt auch eher mal was liegen, nehme mir mehr Zeit für mich, arbeite wieder. Vorher habe ich gemacht, gemacht, gemacht und konnte eigentlich schon lange nicht mehr.
Jetzt ist nicht alles super. Es gibt immer noch Tage an denen mir alles zu viel ist. Ich denke, das wird auch bleiben bis die Kinder groß sind. Aber ich kann auch wieder Spaß mit ihnen haben.
Nun hat mein Mann schwere Depressionen. Ich führe gerade jedes Telefonat für ihn, weil er es einfach nicht kann. Er steht auf einer Warteliste für eine Klinik und ich bin froh, wenn es endlich los geht. Ich rutsche nämlich gerade schon wieder in die "ich mache und mache und mache bis nichts mehr geht" Schiene, Zeit für mich ist nahezu unmöglich, weil ich meine und einen großen Teil seiner Aufgaben erledige und das wird so nicht lange gut gehen für mich selbst.
Als ich in der Klinik war, war übrigens mein Mann als Haushaltshilfe zuhause (damals war ich in Elternzeit und er hat voll gearbeitet) und nun werde dann ich als Haushaltshilfe zuhause bleiben (momentan arbeite ich und er ist zuhause)
08.11.2023 07:03
Du kannst dich auch beim Jugendamt melden und um Hilfe bitten. Ich als Familienhilfe kümmere mich regelmäßig um psychisch labile Eltern, deren therapeutische Anbindung, Entlastung im Alltag usw. Auch Haushaltshilfen gingen darüber. Vor allem aber wärst du flexibler bei der Terminierung mit bspw Therapeuten, da Familienhelfer auch mal die Kinder betreuen. Der Familienhelfer kann auch mit dir gemeinsam oder selbst anrufen. Eine eigene Wohnung würde deine Symptomatik vermutlich nur noch pushen.
Kann dein Mann auf weniger Stunden gehen für die nächste Zeit? Elternzeit beantragen? Würde eine finanzielle Aufstockung reichen? (Gedankenanstöße für dich, nicht für den Thread)
Kann dein Mann auf weniger Stunden gehen für die nächste Zeit? Elternzeit beantragen? Würde eine finanzielle Aufstockung reichen? (Gedankenanstöße für dich, nicht für den Thread)
08.11.2023 07:28
Zitat von Reset:
Ich kann dich verstehen.
Ich hatte auch schon immer mit depressiven Verstimmungen zu tun. Seit ich Kinder habe, ist das deutlich mehr und schlimmer geworden. Aber nicht explizit wegen der Kinder, sondern wegen dem vermehrten Stress, weniger Zeit für mich selbst, meinem Anspruch an mich selbst alles 150%ig zu erledigen, keine Schwäche zu zeigen,...
Letztes Jahr bin ich dann auch in eine schwere Depression gerutscht. Wie oft habe ich mir gedacht: ich will weg hier, ich will einfach nur meine Ruhe. Sie gingen mir nur noch auf die Nerven. Wie oft dachte ich: einfach gegen einen Baum, dann ist Ruhe. Aber das ist nicht die Lösung. Durch weg gehen, ist zwar der aktuelle Druck weg, aber nicht die Krankheit. Am liebsten hätte ich die Kinder eingefroren bis es mir wieder besser geht, weil ich so ein schlechtes Gewissen hatte nicht komplett für sie da sein zu können und so viel Zeit ihrer Kindheit zu verschwenden.
In mir drinnen wusste ich, dass nicht sie das Problem sind. Ich hatte auch oft den Gedanken was das wohl mit ihnen macht. Sie spüren das ja auch. Selbst mein damals knapp 2 jähriger hat mitbekommen wie oft ich traurig war. Aber es hilft ihnen nicht, wenn du weg bist, sondern wenn du dafür sorgt, dass es dir besser geht.
Am Ende hat mir ein 4 wöchiger Aufenthalt in der Psychatrie und das richtige Medikament (hatte vorher schon zwei andere probiert) geholfen. Es tat so gut mal keinerlei Verpflichtungen zu haben, einfach nichts tun zu müssen. Und ich lasse jetzt auch eher mal was liegen, nehme mir mehr Zeit für mich, arbeite wieder. Vorher habe ich gemacht, gemacht, gemacht und konnte eigentlich schon lange nicht mehr.
Jetzt ist nicht alles super. Es gibt immer noch Tage an denen mir alles zu viel ist. Ich denke, das wird auch bleiben bis die Kinder groß sind. Aber ich kann auch wieder Spaß mit ihnen haben.
Nun hat mein Mann schwere Depressionen. Ich führe gerade jedes Telefonat für ihn, weil er es einfach nicht kann. Er steht auf einer Warteliste für eine Klinik und ich bin froh, wenn es endlich los geht. Ich rutsche nämlich gerade schon wieder in die "ich mache und mache und mache bis nichts mehr geht" Schiene, Zeit für mich ist nahezu unmöglich, weil ich meine und einen großen Teil seiner Aufgaben erledige und das wird so nicht lange gut gehen für mich selbst.
Als ich in der Klinik war, war übrigens mein Mann als Haushaltshilfe zuhause (damals war ich in Elternzeit und er hat voll gearbeitet) und nun werde dann ich als Haushaltshilfe zuhause bleiben (momentan arbeite ich und er ist zuhause)
Du sprichst mir echt aus der Seele.
Ich hoffe dein Mann findet schnell was!
Meiner beginnt im Dezember eine neue Stelle, ich denke das wäre nicht gut, wenn er in der Probezeit als Haushaltshilfe daheim bleiben würde.
08.11.2023 07:33
Zitat von Litschi:
Du kannst dich auch beim Jugendamt melden und um Hilfe bitten. Ich als Familienhilfe kümmere mich regelmäßig um psychisch labile Eltern, deren therapeutische Anbindung, Entlastung im Alltag usw. Auch Haushaltshilfen gingen darüber. Vor allem aber wärst du flexibler bei der Terminierung mit bspw Therapeuten, da Familienhelfer auch mal die Kinder betreuen. Der Familienhelfer kann auch mit dir gemeinsam oder selbst anrufen. Eine eigene Wohnung würde deine Symptomatik vermutlich nur noch pushen.
Kann dein Mann auf weniger Stunden gehen für die nächste Zeit? Elternzeit beantragen? Würde eine finanzielle Aufstockung reichen? (Gedankenanstöße für dich, nicht für den Thread)
Danke, ich schau da mal.
08.11.2023 09:45
Fühl dich gedrückt. Mir ging es vor ein paar Jahren auch so. Hier wurden ja schon gute Tipps gegeben. Aber vielleicht wäre auch eine tagesklinik etwas für dich. Du hast dadurch weiterhin einen strukturierten Tag, Entspannung und Therapie.
Auch hat mir geholfen, den Haushalt wirklich mal Haushalt sein zu lassen und mir Auszeiten zu nehmen, wenn ich das Bedürfnis dazu habe.
Auch hat mir geholfen, den Haushalt wirklich mal Haushalt sein zu lassen und mir Auszeiten zu nehmen, wenn ich das Bedürfnis dazu habe.
08.11.2023 10:12
Zitat von -M-Y-A-:
Fühl dich gedrückt. Mir ging es vor ein paar Jahren auch so. Hier wurden ja schon gute Tipps gegeben. Aber vielleicht wäre auch eine tagesklinik etwas für dich. Du hast dadurch weiterhin einen strukturierten Tag, Entspannung und Therapie.
Auch hat mir geholfen, den Haushalt wirklich mal Haushalt sein zu lassen und mir Auszeiten zu nehmen, wenn ich das Bedürfnis dazu habe.
Danke
10.11.2023 08:27
Ich wünsche Dir nur das Beste und hoffe, dass Du schnell die Hilfe findest, die Du brauchst. Viele Tipps hast Du ja hier schon bekommen.
Ich möchte ohne Deine Lage herabzuwürdigen einmal meine Sicht schildern. Mein Partner hatte lange Zeit mit Depressionen zu kämpfen. Ich habe ihm so gut es eben ging, versucht zu helfen. Wie hier angesprochen habe ich Telefonate für ihn übernommen, ihn zu Therapeuten gefahren, ihn in der Kur besucht usw. Ich habe Haushalt und Kinder alles neben Arbeit allein gestämmt. Mein Partner lag monatelang fast nur im Bett, kam zum Essen herunter, hat dort ins Leere gestarrt und nur mit "hm" an der Kommunikation teilgenommen.
Er hatte die selbe Idee wie Du. Er wollte eine Weile in eine eigene Wohnung ziehen.
Ich habe es natürlich verstanden, dass er eine andere Umgebung braucht, um daraus zu finden, jedoch hätte ich ebenfalls einen Klinikaufenthalt für besser empfunden, als ein "Weglaufen, in sein unbewachtes Loch".
Aber ich habe die ganze Zeit miterlebt, wie er zu den Kindern gewesen ist. Abweisend, maulig, er hat ihnen das Gefühl gegeben, falsch zu sein. Alles nicht absichtlich, das weiß ich, das wirst Du auch nicht tun. Jedenfalls stand ich deshalb seinem Plan nicht im Weg, ich habe gemerkt, für mich und die Kinder ist es so besser, denn auf alles andere hat er nicht reagiert. Die Wohnung war sein Plan.
Aber aus meiner Sicht kann ich nur sagen, unsere Beziehung wurde danach beendet. Er war ausgezogen und wir waren ehrlich gesagt nur froh und erleichtert. Das Gefühl dass wir falsch seien - und das ich dies besonders nicht für die Kinder wollte - war weg. Die Arbeit die ich mit ihm zusätzlich hatte, die Last fiel von den Schultern.
Ich weiß dass er nichts dafür kann. Wir haben als es ihm besser ging viel geredet. Aber es war so viel kaputt, durch das Weglaufen, statt Hilfe anzunehmen, durch die Zeit davor und durch das Gefühl "das Problem" zu sein, vor dem er weggelaufen war. Das er "es nicht mit / bei uns ausgehalten hat". Das könnt jedes Reden nicht mehr verschwinden lassen.
Ich möchte Dir das einfach nur als Erfahrung mitteilen. Eine eigene Wohnung mag vielleicht die Lösung für den aktuellen Stress sein. Dein Problem ist aber die Depression (nicht die Kinder!) und die wird dadurch nicht verschwinden. Im Moment mag Dir das nicht wichtig sein oder Du magst keine Kraft haben, über so etwas nachzudenken. Dennoch wollte ich Dir meine Erfahrung aus der "anderen Perspektive" dazu mitteilen.
Damals konnte ich es noch nicht in Worte fassen, weil ich mit der ganzen Situation, ihm zu helfen und alles nebenbei zu stämmen überfordert war. Vielleicht geht es Deinem Mann ähnlich?
Ich würde meinen Ex-Partner nie wieder einziehen lassen, die Sorge um meine Kinder ist einfach zu groß. So sehr ich es mir anders wünschen würde.
Alles Gute Dir!
Ich möchte ohne Deine Lage herabzuwürdigen einmal meine Sicht schildern. Mein Partner hatte lange Zeit mit Depressionen zu kämpfen. Ich habe ihm so gut es eben ging, versucht zu helfen. Wie hier angesprochen habe ich Telefonate für ihn übernommen, ihn zu Therapeuten gefahren, ihn in der Kur besucht usw. Ich habe Haushalt und Kinder alles neben Arbeit allein gestämmt. Mein Partner lag monatelang fast nur im Bett, kam zum Essen herunter, hat dort ins Leere gestarrt und nur mit "hm" an der Kommunikation teilgenommen.
Er hatte die selbe Idee wie Du. Er wollte eine Weile in eine eigene Wohnung ziehen.
Ich habe es natürlich verstanden, dass er eine andere Umgebung braucht, um daraus zu finden, jedoch hätte ich ebenfalls einen Klinikaufenthalt für besser empfunden, als ein "Weglaufen, in sein unbewachtes Loch".
Aber ich habe die ganze Zeit miterlebt, wie er zu den Kindern gewesen ist. Abweisend, maulig, er hat ihnen das Gefühl gegeben, falsch zu sein. Alles nicht absichtlich, das weiß ich, das wirst Du auch nicht tun. Jedenfalls stand ich deshalb seinem Plan nicht im Weg, ich habe gemerkt, für mich und die Kinder ist es so besser, denn auf alles andere hat er nicht reagiert. Die Wohnung war sein Plan.
Aber aus meiner Sicht kann ich nur sagen, unsere Beziehung wurde danach beendet. Er war ausgezogen und wir waren ehrlich gesagt nur froh und erleichtert. Das Gefühl dass wir falsch seien - und das ich dies besonders nicht für die Kinder wollte - war weg. Die Arbeit die ich mit ihm zusätzlich hatte, die Last fiel von den Schultern.
Ich weiß dass er nichts dafür kann. Wir haben als es ihm besser ging viel geredet. Aber es war so viel kaputt, durch das Weglaufen, statt Hilfe anzunehmen, durch die Zeit davor und durch das Gefühl "das Problem" zu sein, vor dem er weggelaufen war. Das er "es nicht mit / bei uns ausgehalten hat". Das könnt jedes Reden nicht mehr verschwinden lassen.
Ich möchte Dir das einfach nur als Erfahrung mitteilen. Eine eigene Wohnung mag vielleicht die Lösung für den aktuellen Stress sein. Dein Problem ist aber die Depression (nicht die Kinder!) und die wird dadurch nicht verschwinden. Im Moment mag Dir das nicht wichtig sein oder Du magst keine Kraft haben, über so etwas nachzudenken. Dennoch wollte ich Dir meine Erfahrung aus der "anderen Perspektive" dazu mitteilen.
Damals konnte ich es noch nicht in Worte fassen, weil ich mit der ganzen Situation, ihm zu helfen und alles nebenbei zu stämmen überfordert war. Vielleicht geht es Deinem Mann ähnlich?
Ich würde meinen Ex-Partner nie wieder einziehen lassen, die Sorge um meine Kinder ist einfach zu groß. So sehr ich es mir anders wünschen würde.
Alles Gute Dir!
10.11.2023 10:16
Wie sich die Geschichten doch gleichen...
Und das zeigt, dass es eine Krankheit ist!
Bei uns war es mein Mann der an einer schweren Depression erkrankt ist.
Auch er hatte die Wahrnehmung, dass eine räumliche Trennung die Lösung sei.
Er ist auch tat ausgezogen, parallel hat er dazu aber endlich eine medikamentöse Behandlung begonnen.
Das hat gegen die Wahrnehmungsverzerrung, die Gefühlskälte geholfen.
Wir sind nach dieser Krise noch ein Paar, er ist auch nach 2,5 Monaten wieder eingezogen.
Das ganze ist inzwischen 4,5 Jahre her.
Und das zeigt, dass es eine Krankheit ist!
Bei uns war es mein Mann der an einer schweren Depression erkrankt ist.
Auch er hatte die Wahrnehmung, dass eine räumliche Trennung die Lösung sei.
Er ist auch tat ausgezogen, parallel hat er dazu aber endlich eine medikamentöse Behandlung begonnen.
Das hat gegen die Wahrnehmungsverzerrung, die Gefühlskälte geholfen.
Wir sind nach dieser Krise noch ein Paar, er ist auch nach 2,5 Monaten wieder eingezogen.
Das ganze ist inzwischen 4,5 Jahre her.
10.11.2023 10:39
Zitat von Anonym 2 (210734):
Ich wünsche Dir nur das Beste und hoffe, dass Du schnell die Hilfe findest, die Du brauchst. Viele Tipps hast Du ja hier schon bekommen.
Ich möchte ohne Deine Lage herabzuwürdigen einmal meine Sicht schildern. Mein Partner hatte lange Zeit mit Depressionen zu kämpfen. Ich habe ihm so gut es eben ging, versucht zu helfen. Wie hier angesprochen habe ich Telefonate für ihn übernommen, ihn zu Therapeuten gefahren, ihn in der Kur besucht usw. Ich habe Haushalt und Kinder alles neben Arbeit allein gestämmt. Mein Partner lag monatelang fast nur im Bett, kam zum Essen herunter, hat dort ins Leere gestarrt und nur mit "hm" an der Kommunikation teilgenommen.
Er hatte die selbe Idee wie Du. Er wollte eine Weile in eine eigene Wohnung ziehen.
Ich habe es natürlich verstanden, dass er eine andere Umgebung braucht, um daraus zu finden, jedoch hätte ich ebenfalls einen Klinikaufenthalt für besser empfunden, als ein "Weglaufen, in sein unbewachtes Loch".
Aber ich habe die ganze Zeit miterlebt, wie er zu den Kindern gewesen ist. Abweisend, maulig, er hat ihnen das Gefühl gegeben, falsch zu sein. Alles nicht absichtlich, das weiß ich, das wirst Du auch nicht tun. Jedenfalls stand ich deshalb seinem Plan nicht im Weg, ich habe gemerkt, für mich und die Kinder ist es so besser, denn auf alles andere hat er nicht reagiert. Die Wohnung war sein Plan.
Aber aus meiner Sicht kann ich nur sagen, unsere Beziehung wurde danach beendet. Er war ausgezogen und wir waren ehrlich gesagt nur froh und erleichtert. Das Gefühl dass wir falsch seien - und das ich dies besonders nicht für die Kinder wollte - war weg. Die Arbeit die ich mit ihm zusätzlich hatte, die Last fiel von den Schultern.
Ich weiß dass er nichts dafür kann. Wir haben als es ihm besser ging viel geredet. Aber es war so viel kaputt, durch das Weglaufen, statt Hilfe anzunehmen, durch die Zeit davor und durch das Gefühl "das Problem" zu sein, vor dem er weggelaufen war. Das er "es nicht mit / bei uns ausgehalten hat". Das könnt jedes Reden nicht mehr verschwinden lassen.
Ich möchte Dir das einfach nur als Erfahrung mitteilen. Eine eigene Wohnung mag vielleicht die Lösung für den aktuellen Stress sein. Dein Problem ist aber die Depression (nicht die Kinder!) und die wird dadurch nicht verschwinden. Im Moment mag Dir das nicht wichtig sein oder Du magst keine Kraft haben, über so etwas nachzudenken. Dennoch wollte ich Dir meine Erfahrung aus der "anderen Perspektive" dazu mitteilen.
Damals konnte ich es noch nicht in Worte fassen, weil ich mit der ganzen Situation, ihm zu helfen und alles nebenbei zu stämmen überfordert war. Vielleicht geht es Deinem Mann ähnlich?
Ich würde meinen Ex-Partner nie wieder einziehen lassen, die Sorge um meine Kinder ist einfach zu groß. So sehr ich es mir anders wünschen würde.
Alles Gute Dir!
Danke für deine Erfahrung.
Ganz so schlimm ist es bei mir noch nicht. Ich mache immernoch das Meiste im Haushalt und für die Kinder, aber gerade deswegen versumpft hier ja alles und das hemmt mich dann wieder anfangen zu können.
Manchmal bin ich auch maulig zu den Kids, aber oftmals nicht, das Größte Problem habe ich einfach mit mir und meinen Aufgaben, die ich nicht hinbekomme.
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