Mütter- und Schwangerenforum

Das Schicksal meint's nicht gut mit uns...

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Mathelenlu
49378 Beiträge
09.10.2014 14:36
Das klingt wunderschön, und Mensch, eigentlich war es doch ein Glücksfall, dass Ihr beide so früh Euer gemeinsames Leben begonnen habt, Eure Familie gegründet habt. Sonst hätte es das nie gegeben! Vielleicht kannst Du es auch mal von der Seite betrachten?
09.10.2014 14:46
Und darf ich fragen warum du schwanger wurdest damals?

Habt ihr nicht verhütet?

Ich meine, toll dass alles so gut geworden war zwischenzeitlich. Aber wie konnte das passieren?
09.10.2014 14:48
Jugendlicher Leichtsinn im Zusammenhang mit der Pilleneinnahme. Habe das Risiko zu gering eingeschätzt.
Juniors-Mama
17885 Beiträge
10.10.2014 08:56
Schön, dass du wieder da bist
Ich würde auch nochmal mit deinem Schwager sprechen, wenn es sich etwas beruhigt hat und du einen guten Tag dafür hast.
Und dass du Rasmus so einen Nachmittag und Wochenende ermöglichst, ist genau das Richtige.
Es ist manchmal schwer zu verstehen, dass andere auch ganz anders trauern, aber das muss man einfach akzeptieren! Ich gehe zB nie, und hab das auch als Kind sehr befremdlich empfunden, zum Grab meiner Mutter. Für mich hatte das nie was mit ihr zu tun dort. Dafür hab ich immer und überall mit ihn in Gedanken gesprochen, da war sie mir viel näher und trostspendender.
Hast du auch Freunde, mit denen du noch Kontakt hast?
10.10.2014 12:49
Ich habe noch ein paar Freundinnen aus der Schulzeit. Die wohnen aber leider etwas weiter weg. Sonst ist unser Nachbar halt auch mein erster Ansprechpartner (ist der beste Freund meines Mannes und sein Trauzeuge gewesen).

Ich möchte so schon gerne 1x wöchentlich mindestens zum Grab gehen, aber ich fühle mich dazu auch irgendwie "verpflichtet". Ob es mir wirklich gut tut kann ich momentan noch gar nicht einschätzen. Ich habe es auch erst vor vier Wochen geschafft, unser Bett neu zu beziehen und die Klamotten meines Mannes zu waschen.
10.10.2014 15:16
Rasmus wird mir heute übrigens den Erstnamen verkünden, den er für seinen ungeborenen Bruder ausgesucht hat. Die Idee, ihn auch Gideon zu nennen, nach seinem Vater, fand er gut.
Vielleicht kann mir jemand sagen, wie ich es an ihn herantragen soll, wenn er einen ganz fürchterlichen Namen nennt?
10.10.2014 15:18
Erstmal den Namen abwarten und wenns nix ist sagen: Hmm meinst du nicht dir fällt etwas noch hübscheres ein? Ein Name, den du auch schön fändest, wenn du ihn hättest?
10.10.2014 15:42
Rasmus hat mir nun soeben direkt seine Namen genannt, ich bin mehr als begeistert, ein toller Junge ist das.
Er hat mir

- Jeremias
- Joshua
- Jonathan

genannt und sogar noch Jonathan David vorgeschlagen.
Erstmal bin ich erstaunt, woher der biblische Einschlag kommt? Aber das sind ja nun wirklich klasse Namen.

Wobei mir der Klang von "Rasmus, Thekla und Jeremias" am besten gefällt. Die sind dann alle drei sehr außergewöhnlich. (Heimlich finde ich aber Maximus immer noch toll, das war ja meine erste Wahl.)
10.10.2014 15:44
Das sind doch echt hübsche Namen

Mir gefällt Jonathan

So biblisch mag ichs nicht
10.10.2014 15:57
Wir haben eigentlich auch keinen biblischen Bezug, gehen zwar Weihnachten und Ostern in die Kirche und die Kinder sind getauft, aber mehr auch nicht.

Jonathan David gefällt mir auch gut, wäre aber mit Jonathan David Gideon zu lang.
Jeremias Gideon hat's mir aber irgendwie angetan.

Bin froh, gerade mal auf andere Gedanken zu kommen und schaue nun mal nach den Bedeutungen der Namen.
10.10.2014 16:00
Und schon wieder musste ich heulen. Bedeutung von Jeremias: von Gott erhoben. Klar, das wird nicht unbedingt meinen, dass er von Gott im Himmel aufgenommen wurde, aber im Zusammenhang mit Gideons Tod ist diese Bedeutung umso heftiger.
10.10.2014 16:08
Na klasse, wer solche Familie hat braucht keine Feinde mehr
10.10.2014 16:09
Zitat von Thekla1989:

Und schon wieder musste ich heulen. Bedeutung von Jeremias: von Gott erhoben. Klar, das wird nicht unbedingt meinen, dass er von Gott im Himmel aufgenommen wurde, aber im Zusammenhang mit Gideons Tod ist diese Bedeutung umso heftiger.
schöne Bedeutung. mir gefällt der Name
boysmom
19 Beiträge
10.10.2014 16:34
Zitat von Ehemaliges Mitglied:

Hallo!

Mein Name ist Alexa, ich bin 25 Jahre jung und Mutter von zwei Kindern.
Mein Sohn Rasmus ist im Juni 9 Jahre alt geworden, meine Tochter Thekla wird im Dezember 2 Jahre alt.

Ich mache im Moment einen sehr schweren Lebensabschnitt durch und erhoffe mir durch die Anonymität des Internets und durch das Aufschreiben meiner Situation und meiner Gefühle etwas Erleichterung.

Wie man am Alter meines Sohnes sehen kann, bin ich eine "Teenie-Mutter". Ich hoffe sehr, nicht direkt Ablehnung von euch zu spüren, denn ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass ich nie eine "RTL-Teenie-Mama" war. Meine Schwangerschaft damals war natürlich ungeplant, aber mit der Hilfe meines Freundes und natürlich auch der Hilfe meiner Eltern haben wir es damals wirklich super geschafft. Ich habe mit 18 meinen erweiterten Realschulabschluss gemacht und danach eine Ausbildung zur Bankkauffrau.
Gideon (Rasmus' Vater) und ich haben direkt nach meiner Ausbildung geheiratet. Es war die Erfüllung unseres Traumes. Wir waren endlich richtig offiziell eine Familie.

Im Frühjahr 2012, kurz vor Rasmus' Geburtstag, erfuhren wir, dass ich wieder schwanger bin. Rasmus war seit einem Jahr in der Schule, ich habe schon einiges an Praxiserfahrung sammeln können, mein Mann hatte sowieso einen festen Job in einem deutschen Autokonzern - was konnte uns da besseres passieren?
Ich fühlte mich wie in einem Traum. War der Anfang mit Rasmus, Gideon und mir so schwer, schien es nun wirklich perfekt zu laufen. Am 21. Dezember 2012 erblickte unser zweites gemeinsames Kind, die kleine Thekla, das Licht der Welt.
Wir sind wirklich glücklich gewesen, bis wir im Mai diesen Jahres die Diagnose erhielten, dass Gideon unerwartet an Lungenkrebs erkrankt ist. Wir konnten es uns nicht erklären, er war immer Nichtraucher, hat nicht einmal an einer Zigarette gezogen. Natürlich gibt es auch bei Lungenkrebs viele Leute, die ohne geraucht zu haben, daran erkrankt sind.
Aber wieso denn mein Mann? Keine 30 Jahre alt, wir haben zwei Kinder, sind seit fast vier Jahren verheiratet gewesen, immer glücklich, waren nie getrennt oder schlimm verstritten.
Es wurde schnell schlechter. Sein Gesundheitszustand wurde immer besorgniserregender, er musste viele Chemos über sich ergehen lassen (ich bin gerade wieder am weinen), war fast nur im Krankenhaus. Wir haben ihn täglich besucht. Die Kinder haben ihm viele Bilder gemalt. Aber wie sollte ich meinen Kindern erklären, was dort mit ihrem Papa geschieht? Wieso er immer dünner wird? Wieso er kaum noch Haare hat und wieso er so oft weint? Er versuchte oft, sich vor den Kindern zusammenzureißen, aber das ging nicht immer.

Zu allem Übel bekam ich im Juni 2014 von meinem Frauenarzt eine erneute Schwangerschaft bestätigt, ich war bereits in der 10. Woche. Natürlich habe ich bemerkt, dass meine Regel ausblieb, aber ich habe so viel gelitten, mir ging es so schlecht, ich dachte, das sei gerade "normal".
Dort fragte ich mich: "Wieso?" Ich musste meinem Mann also beibringen, dass er zum 3. Mal Vater wird. Wollte ich das? Wollte ich ihm das antun in seiner Situation? Oder sollte ich dieses ungeborene Kind heimlich abtreiben?
Ich habe lange mit mir gehadert. Und mich dafür entschieden, es meinem Mann zu sagen.
Seine erste Reaktion war Entsetzen. Wir haben gemeinsam geweint, viel und lange. Fast die ganze Nacht.
Aber er sagte, ich soll dieses Kind bekommen. Es wurde vor seiner Diagnose gezeugt. Als wäre es ein Zeichen Gottes?

Am 19. August 2014 hat mein geliebter Mann Gideon, der mich seit mehr als 10 Jahren in meinem Leben begleitet hat, aufgehört zu leben. Er hat die letzte Woche daheim verbracht, nicht im Krankenhaus. Er ist neben mir im Bett eingeschlafen.

Mir laufen die Tränen. Mein Herz ist schwer, ich kann kaum atmen und muss mich doch jeden Tag auf's Neue zusammen reißen. Ich trage ein neues Leben unter meinem Herzen. Es wird ein Junge. Und ich versuche jeden Tag, an so viel Schönes zu denken, so viele schöne Dinge mit meinen Kindern zu erleben. Ich möchte nicht, dass mein Ungeborenes mit so viel negativen Gefühlen unter meinem Herzen heran wächst.
Bis vor Kurzem habe ich noch Hilfe von meinen Eltern erhalten, aber dies wollte ich nicht mehr. Ich möchte es alleine schaffen. Ich möchte eine starke Frau sein. Und doch bin ich so schwach. Jeden Tag. Immer wieder.


Liebe Alexa,
deine Geschichte berührt mich sehr...
Mit 16 Mama und sich durchs Leben "boxen" - ich finde es erstaunlich, was ihr gemeinsam geschafft habt! Ihr habt als Paar zusammengehalten, zwei tolle Kinder bekommen und als "Abschiedsgeschenk" darfst du dich jetzt auf ein drittes freuen.
Vielleicht hast du den Eindruck, dass dein Bauchzwerg nur negative Gefühle mitbekommt, aber wenn man trauert, heisst das doch auch, dass man geliebt hat. Ich finde das wichtig...
Für dich und deine Kinder ist es sicher GAAAANZ wichtig, Hilfe in Anspruch zu nehmen! Lass deine Eltern dir helfen - das bedeutet nicht, dass du dann schwach bist oder keine gute Mama - aber das hier ist grad ne echt harte Zeit! Lass dir selbst Zeit zu trauern!
Und zu deinen Sohn Rasmus: Er meint das eben sicher lieb und gut, wenn er dir unter die Arme greifen will, aber er sollte nicht in die "Vaterrolle" rutschen. Versuch einfach, ihm zuzuhören und für ihn da zu sein, wenn mal seine Gefühle über den Tod vom Papa raufkommen...
Ich wünsche dir und deinen Kindern alles alles Liebe - pass gut auf dich auf! Wenn es dir gut geht, geht es auch deinen Kindern gut!
Ich finde, du bist eine STARKE, BEWUNDERNSWERTE und TOLLE Frau!
Fühl dich liebevoll umarmt,
boysmom
12.10.2014 19:12
Vielen Dank, boysmom, für deine lieben Worte.

Ich berichte euch mal von meinem Wochenende, denn es war fast sogar schön. Freitagabend habe ich meine beiden Kinder zu ihren Großeltern gebracht und dann den Abend mit unserem Nachbarn verbracht. Es war mal wieder sehr nett, wir haben uns unser Hochzeitsvideo angeschaut, viel gelacht und doch auch geweint. Carlos war so lieb, er hat mir sogar den Rücken und die Füße massiert. Das tat wirklich gut.
Samstagfrüh hat mich meine Schwester abgeholt. Wir waren erst in der Therme, danach gab es eine tolle Ganzkörpermassage (leider sitzend ) und abends hat sie mich zum Essen eingeladen. Wir haben so viel geredet, es war wirklich toll.
Heute ist Jeremias verdächtig ruhig, mein Bauch war gestern und heute auch weniger hart, scheint, als sei die Entspannung auch bei ihm angekommen.
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