Mütter- und Schwangerenforum

❤ Septemberbabys 2018 ❤

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Malanea
995 Beiträge
21.05.2018 23:09
@elterngeld
ich finde auch, dass es uns da wahnsinnig gut geht und verstehe wirklich nicht, wie sich noch immer so viele Leute beschweren können, dass es zu wenig ist und wir hier schlecht behandelt werden.

Lebt eigentlich von euch in Bayern und kann vom Familiengeld profitieren?

@zwillinge
Ich drücke die Daumen, dass sie so lange wie möglich in deinem Bauch wachsen können - tschakka!!!!

@urlaub
War schön
Kinder sind nun ganz durch weil sie wieder zu Hause sind. Bin mal gespannt ob sie morgen zur Tagesmutter gehen... Ich habe aber tatsächlich auch schon die erste Beratung und ihnen/mir bleibt keine andere Wahl.
Heute haben sie auf jeden Fall schon mal ihren Papaentzug gestillt
Darwin27
10550 Beiträge
22.05.2018 07:15
vapa, auch von mir sind die Daumen gedrückt. Ein paar Wochen sollen sie noch aushalten!

Malanea: recht hast du. Wir haben es grundsätzlich sehr gut in Deutschland.
Warst du ohne Papa in Urlaub? Sorry, wenn ich das überlesen habe. ich hoffe, ihr konntet noch einmal vor dem Baby richtig abschalten.

Für mich war der Tag gestern im Matschpark auch ein kleiner Urlaubsersatz. Meine Mutter will über Nacht unsere Große holen, damit wir mal wieder alleine essen gehen können. Das fehlt mir sehr. Aber so schlecht, wie die einschläft, trau ich mich kaum, sie dorthin zu bringen

Nicola, dein Paket geht gleich auf den Weg

Ich wünsch euch allen einen entspannten Frühsommertag
Jolile
4583 Beiträge
22.05.2018 07:51
Vapa, ich drücke dir und den beiden Bauchmäusen auch ganz ganz sehr die Daumen

Ich werde mir das Elterngeld wieder für zwei Jahre auszahlen lassen. Das Elterngeld für meinen Sohn mussten wir jetzt umstellen, sodass ich im Juli zum letzten Mal Geld bekomme. Ab August beginnt somit wieder Mutterschutz für mich und ich bekomme Mutterschaftsgeld in der selben Höhe wie vor meinem ersten Kind Da haben wir wirklich Glück dass es so schnell geklappt hat und wir diesen netten Bonus mitnehmen können.

Wie macht ihr es in den Wochen nach der Geburt? Wir haben jetzt bei der Krankenkasse nachgefragt wie es mit einer Haushaltshilfe läuft. Wäre wohl überhaupt kein Problem. Ein 15/16 Monate altes Kind muss versorgt werden inkl tragen und wickeln. Ich bin im Wochenbett, also bekommen wir die Haushaltshilfe (die mein Mann machen wird) wohl ohne irgendwelche Anstalten genehmigt. Je nachdem wie meine Ärztin das Formular ausfüllt für 3-4 Wochen.
Malanea
995 Beiträge
22.05.2018 08:47
Ja waren ohne unterwegs
Mein Mann mag Urlaub eh nicht so gern und das war mal noch ganz ursprünglich eh so geplant, dass ich da allein im Urlaub mit den Kinder bin, weil wir uns den Urlau der Tagesmutter planen mussten

@haushaltshilfe
Wäre ja eigentlich eine Überlegung da auf Elternzeit zu verzichten und meinen Mann als Haushaltshilfe zu nehmen *grübel
Aber im Prinzip haben wir schon alles beantragt und genehmigt, macht dann also wohl doch keinen Sinn.

@heute
Ich geh jetzt gleich klettern und danach zur Beratung, freu mich auf beides schon
Wünsch euch auch einen schönen Tag!!!
Jolile
4583 Beiträge
22.05.2018 10:26
Zitat von Malanea:

Ja waren ohne unterwegs
Mein Mann mag Urlaub eh nicht so gern und das war mal noch ganz ursprünglich eh so geplant, dass ich da allein im Urlaub mit den Kinder bin, weil wir uns den Urlau der Tagesmutter planen mussten

@haushaltshilfe
Wäre ja eigentlich eine Überlegung da auf Elternzeit zu verzichten und meinen Mann als Haushaltshilfe zu nehmen *grübel
Aber im Prinzip haben wir schon alles beantragt und genehmigt, macht dann also wohl doch keinen Sinn.

@heute
Ich geh jetzt gleich klettern und danach zur Beratung, freu mich auf beides schon
Wünsch euch auch einen schönen Tag!!!

Die Haushaltshilfe wird auch von jeder Krankenkasse unterschiedlich übernommen. Manche übernehmen nur den Mindestlohn, andere mehr. Unsere ist da zum Glück recht "großzügig" und somit kommt mein Mann dann auf knapp 90% seines Gehaltes. Und behält seinen Urlaub
Jolile
4583 Beiträge
22.05.2018 10:27
Zitat von Malanea:

Ja waren ohne unterwegs
Mein Mann mag Urlaub eh nicht so gern und das war mal noch ganz ursprünglich eh so geplant, dass ich da allein im Urlaub mit den Kinder bin, weil wir uns den Urlau der Tagesmutter planen mussten

@haushaltshilfe
Wäre ja eigentlich eine Überlegung da auf Elternzeit zu verzichten und meinen Mann als Haushaltshilfe zu nehmen *grübel
Aber im Prinzip haben wir schon alles beantragt und genehmigt, macht dann also wohl doch keinen Sinn.

@heute
Ich geh jetzt gleich klettern und danach zur Beratung, freu mich auf beides schon
Wünsch euch auch einen schönen Tag!!!

Und zum klettern kann ich nur sagen dass ich dich um deine Beweglichkeit beneide ich bekomme noch nicht mal mehr in seitenlage auf dem Sofa ein Bein angehoben
Darwin27
10550 Beiträge
22.05.2018 10:55
Mein Mann bekommt 10 ganze Sonderurlaubstage für die Geburt eines Kindes. Ich denke, das sollte reichen für den Anfang. Dann lasse ich das mit der Haushaltshilfe. Das können wir auch eher schlecht noch zusätzlich beantragen, dann flippt sein Chef ganz aus

Aber schön, dass es das gibt.
Nicola92
2146 Beiträge
22.05.2018 11:52
10 Sonderurlaubstage ist ja wirklich sehr großzügig

ich freue mich schon richtig wenn die Post dann die Tage kommt Darwin

Viel Spaß beim klettern Malanea

Dass dein Mann als Haushaltshilfe zuhause bleiben kann ist ja sehr cool, auch dass das geht, das dein Mann das dann macht.
Das werden wir aber denke ich nicht versuchen, wir machen das denke ich jetzt so wie es geplant ist mit der Elternzeit

Heute morgen sind absolut die Hormone mit mir durchgegangen, ich hatte wieder eine katastrophale Nacht und konnte ab 1 Uhr nicht mehr schlafen, mein Bauch hat auch total gezogen, ich denke mal der wächst. Ich habe dann mit meinem Mann morgens was gefrühstückt und einfach angefangen zu weinen am Tisch, ich konnte ihm nicht mal sagen warum. Er hat mich aber trotzdem getröstet

Mit dem Elterngeld haben wir dann ja wirkliches Glück hier in Deutschland. Wenn das ganze Gehalt wegfallen würde, das würde ja doch schon sehr weh tun.
Das klingt aber gut das ihr das trotzdem hinbekommt das dass Baby dann das erste Jahr bei euch bleiben kann vivi Ich denke, das tut den Mäusen gut, wenn sie die erste Zeit Mama und/oder Papa haben.
vivi20
21583 Beiträge
22.05.2018 16:21
Zitat von Nicola92:

10 Sonderurlaubstage ist ja wirklich sehr großzügig

ich freue mich schon richtig wenn die Post dann die Tage kommt Darwin

Viel Spaß beim klettern Malanea

Dass dein Mann als Haushaltshilfe zuhause bleiben kann ist ja sehr cool, auch dass das geht, das dein Mann das dann macht.
Das werden wir aber denke ich nicht versuchen, wir machen das denke ich jetzt so wie es geplant ist mit der Elternzeit

Heute morgen sind absolut die Hormone mit mir durchgegangen, ich hatte wieder eine katastrophale Nacht und konnte ab 1 Uhr nicht mehr schlafen, mein Bauch hat auch total gezogen, ich denke mal der wächst. Ich habe dann mit meinem Mann morgens was gefrühstückt und einfach angefangen zu weinen am Tisch, ich konnte ihm nicht mal sagen warum. Er hat mich aber trotzdem getröstet

Mit dem Elterngeld haben wir dann ja wirkliches Glück hier in Deutschland. Wenn das ganze Gehalt wegfallen würde, das würde ja doch schon sehr weh tun.
Das klingt aber gut das ihr das trotzdem hinbekommt das dass Baby dann das erste Jahr bei euch bleiben kann vivi Ich denke, das tut den Mäusen gut, wenn sie die erste Zeit Mama und/oder Papa haben.


Ja ich finde einfach ein so kleines Baby /Kind was sich noch nicht selbst betun oder richtig äußern kann gehört zu Mama und papa und nicht zu einer „fremden“ auch wenn man die vielleicht durch die großen Kinder kennt
22.05.2018 17:18
Zitat von feis...:

Ich habe dieses Wochenende gesündigt

Ich hatte soo viel HUnger, habe für meine Verhältnisse echt viel und schlimme Sachen gegessen. Es gab Pizza und Schoki, und Babybrei... Aber es gab auch leckeres Wok Gemüse..

Ich habe dadurch aber nichts zugenommen, habe mich extra heute morgen gewogen..
Ich habe schon befürchtet 3 Kilo mehr drauf zu haben...
22.05.2018 17:21
Hallo, ihr Lieben. Ich habe ein paar einzelne Beiträge nach dem 09.05. gelesen, aber ich konnte dann einfach nicht mehr. Also verzeiht mir, wenn ich hier einfach so dazwischen grätsche - ich will euch auch gar nicht lange 'stören'.
Erstmal freue ich mich, dass ihr an mich und uns gedacht habt - das hat mir direkt Tränen in die Augen getrieben. Es ist ein unvergleichlich schönes Gefühl, dass irgendwo so liebe Mädels sitzen, die ihr Mitgefühl hier zum Ausdruck bringen.

Die letzten zwei Wochen waren.. hart. Alles, was passiert ist, kommt mir zuweilen wie ein Traum vor, als wäre es jemand ganz anderem passiert und ich wäre nur Zuschauerin aus der Ferne gewesen. Wie bereits die Mädels aus der Whatsapp-Gruppe geschrieben haben, wurde beim Kontrolltermin am 09.05. festgestellt, dass das Herzchen unseres Babys nicht mehr schlug - das Wachstumstadium wurde auf 20+5 berechnet. Also war es bereits seit eineinhalb Wochen tot, ohne, dass ich etwas gemerkt hätte. Auch körperlich ging es mir abgesehen von ein bisschen Migräne sehr gut.
Ich kam dann am selben Abend noch in die Frauenklinik in der Taxisstraße in München und dort stellte man mich nach bestätigter Diagnose vor die Wahl: entweder Kaiserschnitt oder eine eingeleitete Totgeburt. Ich entschied mich für Letzteres. Also wurde gegen 21 Uhr eine PDA gelegt (die mir die Klinikpsychologin empfahl, damit die Geburt nicht noch traumatischer für mich werden würde) und ich bekam vaginal Tabletten eingeführt, die den Muttermund weiten sollten. Da sich stundenlang nichts tat, brauchte ich insgesamt 3 Runden davon. Erst um 11 Uhr am nächsten Morgen merkte ich zum ersten Mal richtig deutlich Wehentätigkeit und die Hebamme meinte, der Muttermund wäre bei 7 cm. Danach dauerte es aber tatsächlich noch bis 14 Uhr, bevor ich mitpressen durfte, da war dann auch keine Zeit mehr, in den Kreißsaal zu wechseln. Unsere kleine, perfekte und bildschöne Tochter kam um 14:32 Uhr, am 10.05.2018 zur Welt. Sie wog 400 Gramm und war 14.3 cm groß. Und obwohl sie keinen Ton von sich gab und schon Tage zuvor gegangen war, durfte ich sie halten und ihr gut zu reden, so lange und so viel ich wollte. Mein Freund ebenso. Wir behielten sie bei uns und gaben ihr ihren Namen - Thorina, wie hier auch schon mitgeteilt wurde; eine kleine Kämpferin - und im Anschluss folgte die Kürettage. Dafür wurde einfach nochmals die PDA aufgespritzt, da ich keine Vollnarkose mit Intubation wollte.
Ich weiß noch, als ich so in diesem weißen, sterilen OP lag, dass ich dachte.. erst jetzt folgt das wirklich Schlimme. Und damit meinte ich nicht meine bevorstehende Ausschabung. Die ganzen Geburtsschmerzen würden nicht halb so schlimm werden als das, was uns nach dem Krankenhausaufenthalt widerfahren würde. Und ich behielt Recht.
Die Ärztinnen und Krankenschwestern lobten mich für meine Tapferkeit und meine "guten Venen" und meine allgemein gute Gesundheit.. ich hätte sie am liebsten alle angeschrien. Versteht mich nicht falsch - die Ärzte und Schwestern waren wirklich alle super, auch sehr einfühlsam - aber bei diesen Kommentaren hätte ich aus der Haut fahren können. Ich fühlte mich überhaupt nicht tapfer. Oder stark. Oder gesund. Ich fühlte mich - und fühle mich auch jetzt, beinahe zwei Wochen später, genauso - hilflos. Klein, hilflos und leer. Ich und mein Freund blieben noch eine weitere Nacht, da die PDA noch bis 18 Uhr nachwirkte und sie mich zu dem Zeitpunkt noch nicht gehen lassen wollten. Wir luden die Eltern meines Freundes dazu ein, vorbeizukommen - so konnten sie sich ebenfalls noch persönlich von ihrer Enkelin verabschieden. Diesen Anblick werde ich wohl nie vergessen.. wie dieser große, starke und breitschulterige Mann - der Stiefvater meines Freundes - unsere winzige Thorina in die Arme nahm, ganz vorsichtig.. auf sie hinabblickte und in tiefes Schluchzen ausbrach. Nicht mal, als seine Eltern gestorben waren, hatte er geweint. Das erzählte mir mein Freund später. Und an diesem Abend hörte er für fast 3 Stunden nicht mehr auf. Sie blieben, bis die Schwestern kamen und mir eine Schlaftablette oder etwas gegen die Schmerzen andrehen wollten. Ich lehnte wieder ab und gemeinsam legten wir uns in dieses schmale Krankenbett und weinten zusammen, bis wir irgendwann einschliefen. Thorina durfte sogar ein letztes Mal bei Mama und Papa im Zimmer übernachten. Am nächsten Morgen folgte die Visite, ein Abschlussultraschall und je ein Gespräch mit der Hebamme, der Chefärztin und der Klinikpsychologin. Wir vereinbarten, dass wir keine anonyme Bestattung für unsere Tochter wollten und ich wurde entlassen.
Um 13 Uhr verließen wir die Klinik, Thorina wurde von der Schwester abgeholt und in die Pathologie gebracht. Diese pathologische Untersuchung wollten wir ausdrücklich - genauso eine genetische. Wir möchten einfach für Thorinas zukünftige Geschwisterchen Bescheid wissen. Und ich persönlich brauche das auch, um mit dem allem besser abschließen zu können. Aus diesem Grund haben wir uns auch für eine individuelle Bestattung entschieden - Thorina wog zwar unter 500 Gramm, aber das spielt vielleicht für den Gesetzgeber eine Rolle, nicht für uns. Sie wird in die Heimatgemeinde meines Freundes zu ihren Urgroßeltern ins Familiengrab kommen; sie bekommt eine Trauerfeier und einen kleinen Grabstein. Auch haben wir eine Geburts- sowie Sterbeurkunde für sie angefordert. Das war für uns von vornherein klar. Diese Trauerfeier wird kommenden Freitag stattfinden - ich hoffe, dass das uns beiden ein bisschen bei der Verarbeitung hilft. Ich denke, ich werde das wohl nicht ohne Hilfe durchstehen - die werde ich mir auch besorgen. Bislang habe ich bereits ein Gespräch mit meiner Hebamme vereinbart, die auch die Ausbildung zur Seelsorgerin hat. Eventuell suche ich mir zusätzlich aber noch psychiatrische Hilfe. Diese unbeschreibliche Leere, diese nagende Frage nach dem "Warum?".. das verlangt wohl etwas mehr Unterstützung. Körperlich habe ich das Ganze sehr schnell verarbeitet - ich hatte weder Schmerzen noch allzu starke Blutungen. Aber meine Seele und mein Herz.. ich befürchte, das wird wohl nie vollständig heilen.

Mein Freund und ich sind dennoch sehr dankbar, dass wir Thorina bekommen haben und empfinden es als Geschenk, dass sie uns als ihre Eltern ausgesucht hat. Sie hat uns zu Mama und Papa gemacht und das kann uns niemand mehr wegnehmen.

Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit. Ich will euch dennoch nicht zu lange hier die Freude an euren kleinen Wundern nehmen - ich wünsche euch von Herzen alles, alles Liebe und Gute für eure restlichen Schwangerschaften. Ich hoffe, dass bei euch alles gut geht und dass ihr selbst gesund und wohlbehalten die Geburt übersteht. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere kleine Maus jetzt da oben als Schutzengelchen über uns alle wacht - besonders über die kleinen Mäuse, die jetzt noch auf dem Weg sind.

Fühlt euch gedrückt!
vapa
296 Beiträge
22.05.2018 17:44
Zitat von Pantoufle27:

Hallo, ihr Lieben. Ich habe ein paar einzelne Beiträge nach dem 09.05. gelesen, aber ich konnte dann einfach nicht mehr. Also verzeiht mir, wenn ich hier einfach so dazwischen grätsche - ich will euch auch gar nicht lange 'stören'.
Erstmal freue ich mich, dass ihr an mich und uns gedacht habt - das hat mir direkt Tränen in die Augen getrieben. Es ist ein unvergleichlich schönes Gefühl, dass irgendwo so liebe Mädels sitzen, die ihr Mitgefühl hier zum Ausdruck bringen.

Die letzten zwei Wochen waren.. hart. Alles, was passiert ist, kommt mir zuweilen wie ein Traum vor, als wäre es jemand ganz anderem passiert und ich wäre nur Zuschauerin aus der Ferne gewesen. Wie bereits die Mädels aus der Whatsapp-Gruppe geschrieben haben, wurde beim Kontrolltermin am 09.05. festgestellt, dass das Herzchen unseres Babys nicht mehr schlug - das Wachstumstadium wurde auf 20+5 berechnet. Also war es bereits seit eineinhalb Wochen tot, ohne, dass ich etwas gemerkt hätte. Auch körperlich ging es mir abgesehen von ein bisschen Migräne sehr gut.
Ich kam dann am selben Abend noch in die Frauenklinik in der Taxisstraße in München und dort stellte man mich nach bestätigter Diagnose vor die Wahl: entweder Kaiserschnitt oder eine eingeleitete Totgeburt. Ich entschied mich für Letzteres. Also wurde gegen 21 Uhr eine PDA gelegt (die mir die Klinikpsychologin empfahl, damit die Geburt nicht noch traumatischer für mich werden würde) und ich bekam vaginal Tabletten eingeführt, die den Muttermund weiten sollten. Da sich stundenlang nichts tat, brauchte ich insgesamt 3 Runden davon. Erst um 11 Uhr am nächsten Morgen merkte ich zum ersten Mal richtig deutlich Wehentätigkeit und die Hebamme meinte, der Muttermund wäre bei 7 cm. Danach dauerte es aber tatsächlich noch bis 14 Uhr, bevor ich mitpressen durfte, da war dann auch keine Zeit mehr, in den Kreißsaal zu wechseln. Unsere kleine, perfekte und bildschöne Tochter kam um 14:32 Uhr, am 10.05.2018 zur Welt. Sie wog 400 Gramm und war 14.3 cm groß. Und obwohl sie keinen Ton von sich gab und schon Tage zuvor gegangen war, durfte ich sie halten und ihr gut zu reden, so lange und so viel ich wollte. Mein Freund ebenso. Wir behielten sie bei uns und gaben ihr ihren Namen - Thorina, wie hier auch schon mitgeteilt wurde; eine kleine Kämpferin - und im Anschluss folgte die Kürettage. Dafür wurde einfach nochmals die PDA aufgespritzt, da ich keine Vollnarkose mit Intubation wollte.
Ich weiß noch, als ich so in diesem weißen, sterilen OP lag, dass ich dachte.. erst jetzt folgt das wirklich Schlimme. Und damit meinte ich nicht meine bevorstehende Ausschabung. Die ganzen Geburtsschmerzen würden nicht halb so schlimm werden als das, was uns nach dem Krankenhausaufenthalt widerfahren würde. Und ich behielt Recht.
Die Ärztinnen und Krankenschwestern lobten mich für meine Tapferkeit und meine "guten Venen" und meine allgemein gute Gesundheit.. ich hätte sie am liebsten alle angeschrien. Versteht mich nicht falsch - die Ärzte und Schwestern waren wirklich alle super, auch sehr einfühlsam - aber bei diesen Kommentaren hätte ich aus der Haut fahren können. Ich fühlte mich überhaupt nicht tapfer. Oder stark. Oder gesund. Ich fühlte mich - und fühle mich auch jetzt, beinahe zwei Wochen später, genauso - hilflos. Klein, hilflos und leer. Ich und mein Freund blieben noch eine weitere Nacht, da die PDA noch bis 18 Uhr nachwirkte und sie mich zu dem Zeitpunkt noch nicht gehen lassen wollten. Wir luden die Eltern meines Freundes dazu ein, vorbeizukommen - so konnten sie sich ebenfalls noch persönlich von ihrer Enkelin verabschieden. Diesen Anblick werde ich wohl nie vergessen.. wie dieser große, starke und breitschulterige Mann - der Stiefvater meines Freundes - unsere winzige Thorina in die Arme nahm, ganz vorsichtig.. auf sie hinabblickte und in tiefes Schluchzen ausbrach. Nicht mal, als seine Eltern gestorben waren, hatte er geweint. Das erzählte mir mein Freund später. Und an diesem Abend hörte er für fast 3 Stunden nicht mehr auf. Sie blieben, bis die Schwestern kamen und mir eine Schlaftablette oder etwas gegen die Schmerzen andrehen wollten. Ich lehnte wieder ab und gemeinsam legten wir uns in dieses schmale Krankenbett und weinten zusammen, bis wir irgendwann einschliefen. Thorina durfte sogar ein letztes Mal bei Mama und Papa im Zimmer übernachten. Am nächsten Morgen folgte die Visite, ein Abschlussultraschall und je ein Gespräch mit der Hebamme, der Chefärztin und der Klinikpsychologin. Wir vereinbarten, dass wir keine anonyme Bestattung für unsere Tochter wollten und ich wurde entlassen.
Um 13 Uhr verließen wir die Klinik, Thorina wurde von der Schwester abgeholt und in die Pathologie gebracht. Diese pathologische Untersuchung wollten wir ausdrücklich - genauso eine genetische. Wir möchten einfach für Thorinas zukünftige Geschwisterchen Bescheid wissen. Und ich persönlich brauche das auch, um mit dem allem besser abschließen zu können. Aus diesem Grund haben wir uns auch für eine individuelle Bestattung entschieden - Thorina wog zwar unter 500 Gramm, aber das spielt vielleicht für den Gesetzgeber eine Rolle, nicht für uns. Sie wird in die Heimatgemeinde meines Freundes zu ihren Urgroßeltern ins Familiengrab kommen; sie bekommt eine Trauerfeier und einen kleinen Grabstein. Auch haben wir eine Geburts- sowie Sterbeurkunde für sie angefordert. Das war für uns von vornherein klar. Diese Trauerfeier wird kommenden Freitag stattfinden - ich hoffe, dass das uns beiden ein bisschen bei der Verarbeitung hilft. Ich denke, ich werde das wohl nicht ohne Hilfe durchstehen - die werde ich mir auch besorgen. Bislang habe ich bereits ein Gespräch mit meiner Hebamme vereinbart, die auch die Ausbildung zur Seelsorgerin hat. Eventuell suche ich mir zusätzlich aber noch psychiatrische Hilfe. Diese unbeschreibliche Leere, diese nagende Frage nach dem "Warum?".. das verlangt wohl etwas mehr Unterstützung. Körperlich habe ich das Ganze sehr schnell verarbeitet - ich hatte weder Schmerzen noch allzu starke Blutungen. Aber meine Seele und mein Herz.. ich befürchte, das wird wohl nie vollständig heilen.

Mein Freund und ich sind dennoch sehr dankbar, dass wir Thorina bekommen haben und empfinden es als Geschenk, dass sie uns als ihre Eltern ausgesucht hat. Sie hat uns zu Mama und Papa gemacht und das kann uns niemand mehr wegnehmen.

Wenn ihr noch Fragen habt, immer her damit. Ich will euch dennoch nicht zu lange hier die Freude an euren kleinen Wundern nehmen - ich wünsche euch von Herzen alles, alles Liebe und Gute für eure restlichen Schwangerschaften. Ich hoffe, dass bei euch alles gut geht und dass ihr selbst gesund und wohlbehalten die Geburt übersteht. Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere kleine Maus jetzt da oben als Schutzengelchen über uns alle wacht - besonders über die kleinen Mäuse, die jetzt noch auf dem Weg sind.

Fühlt euch gedrückt!


Liebe Pantoufle,
Ich kann und möchte mir gar nicht vorstellen, wie du dich in den letzten Wochen gefühlt haben musst. Ich war wirklich erschrocken, als ich hier davon gelesen habe
Ich wünsche dir und deinem Freund viel Kraft für die nächste Zeit. Fühle du dich auch gedrückt!
22.05.2018 17:46
Pantoufle:
Fühl ich gedrückt!!
Ich kann mir vorstellen, wie weh das tut...
Und ich finde es total stark von dir, dass du dich gegen den Kaiserschnitt entschieden hast!
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt, wie es wohl ist, sein nicht mehr lebendiges Kind gebären zu müssen.
Du magst dich vielleicht nicht stark fühlen, aber du bist es!!!
Irgendwann wirst auch du das sehen

Ich wünsche dir und deinem Mann alles Gute un viel Kraft.
Und, dass durch die "Autopsie" oder wie das nochmal heißt, herausgefunden werden kann, woran es lag.
Du hast zwar nie so eine scherst behinderte Schwester gehabt wie ich, aber denke einfach daran, wenn die kleine Thorina etwas hatte, wie es hätte sein können, wenn sie da gewesen wäre. Mir hilft das immer sehr soetwas zu verarbeiten!
Es ist zwar sehr schade und traurig, aber ich denke mir immer, ann besser so, als das, was ich Jahre lang mit meiner Schwester erlebt habe...

Darwin27
10550 Beiträge
22.05.2018 19:30
Liebe Pantoufle,

es tut mir immer noch so unfassbar leid.

Mein erstes Kind habe ich in der 13./14. Woche verloren - ich kann dir, bis auf diese tapfere Geburt - sehr gut nachempfinden. Diese Leere, dieses Schwarz und diese unendliche Traurigkeit. Sei dir sicher, dass die Zeit die Wunden heilt. Du wirst natürlich nie vergessen, und das ist auch gut so, aber der Schmerz wird weniger. Bis dahin: Seid weiterhin so toll füreinander da, verarbeitet aktiv (die Idee mit der Seelsorgerin ist sehr gut) und liebt eure Tochter im Himmel.

Ich schicke euch unendlich viel Kraft für die nächsten Wochen und Monate. Und ich hoffe sehr für euch, dass ihr herausfindet, woran es lag. Das hilft sicher auch.

Pustekuchen
6291 Beiträge
22.05.2018 19:33
Liebe Pantoufle,
Mir kamen die Tränen beim Lesen
Jeder der ein Kind in sich trägt, oder schon mal getragen hat, weiß wie sehr eine Frau lieben und leiden kann und weiß, dass es das Schlimmste sein muss, so etwas mit durch zu machen.

Fühl dich auch von mir ganz fest in die Arme genommen!
Ich wünsche dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und Halt von euren Familien. Du bist wirklich unglaublich stark und irgendwann wirst du das verstehen.
Hoffentlich bekommst du eine Antwort auf die Frage nach dem "Warum"!

Bleib weiterhin so tapfer! Ich wünsche dir von Herzen alles erdenklich Gute
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