Juhu wir haben es geschafft Zusammen warten wir auf unser WUNDER **
30.07.2012 20:40
@ thema bausenken: bei mir hat sich der bauch so in der 34./35. woche gesenkt schon langsam.
30.07.2012 20:50
Zitat von Daphne:
Engelchen: gibt es noch ein bauchifoto ??
jupp muss es nur schnell hochladen (vom Handy) moment...
30.07.2012 21:03
blubberblasen merke ich schon wochenlang die hat sogar mein mann noch mitbekommen, wenn man die hand auf dem bauch hatte....
das ist jetzt aber schon nochmal ganz anders
das ist jetzt aber schon nochmal ganz anders
30.07.2012 21:04
Danke Daphne. Ich bin einfach nur noch froh, wenn der Bauch weg ist. Und sobald er weg ist, werde ich ihn bestimmt vermissen. So ein Teufelskreis.
30.07.2012 21:24
@engelchen: toller bauch, hat nochmal ganz schön nen Schub gemacht. Bald hast du es geschafft hin schon so gespannt.
@kala: auch toller bauch. Ich hatte ja nur nen Mini bauch.
Thema Bauchsenken: meiner hatte sich gar nicht gesenkt.
Gabs eigentlich schon Bilder von der kleinen Franzi?????
@kala: auch toller bauch. Ich hatte ja nur nen Mini bauch.
Thema Bauchsenken: meiner hatte sich gar nicht gesenkt.
Gabs eigentlich schon Bilder von der kleinen Franzi?????
30.07.2012 21:37
ich auch will doch so gern wissen wie er aussieht
*
nein gab noch keine Bilder von Franzi....
*
nein gab noch keine Bilder von Franzi....
30.07.2012 21:55
Zitat von Daphne:
Engelchen : bald hast du es geschafft und dann darfst du kuscheln
Imaginary : das bild kann man leider nicht sehen in deiner gallerie
Liza: oh wie schön das ist so ein tolles gefühl ich kann mich an meine ersten blubberbalsen im bauch auch noch gut erinnern und jetzt tanzt dieser süße fratz auf meinem bauch
Kala : wow also ich finde der ist noch mal richtig schön gewachsen ach ja da vermiss ich meinen bauch schon ein bisschen
MJ : schöne collage hast du da gemacht sieht super aus
danke
----------------
Engelchen: joa für Vorspulen wäre ich auch
30.07.2012 22:05
so - habe jetzt nochmal ne mini-collage hochgeladen, die müsste man jetzt sehen können (in meinem profil - wer in meiner FL ist ^^)
31.07.2012 00:35
In NatNats thread gibt's einen link zur Seite des kh wo sie entbunden hat. Da ist ein Bild von franzi.
31.07.2012 12:46
Soooo, nun endlich der versprochene Geburtsbericht.
Man erzählte mich mehrfach, dass du sicher 2 Wochen früher kommen würdest, da du bereits so groß und schwer warst, das darauf deutete, dass du einfach in der Entwicklung weiter bist. Doch zum Ende der Schwangerschaft meinte man bei der Geburtsplanung im Krankenhaus, dass du zeitgerecht entwickelt wärst. Also erwarteten wir dich zum errechneten Geburtstermin bis zum 24. Juni 2012. Doch du, kleiner Schatz, wolltest uns zappeln lassen…
Ich glaubte schon, dass du „drin“ bleiben willst. Wir hatten am Freitag (29. Juni 2012) einen Termin im Kreissaal zur Einleitung. Ich hatte etwas Angst und wollte unbedingt eine Einleitung abwenden, aber ich wusste nicht, was ich neben Treppensteigen, heiß Baden, lange Spaziergänge und akribisches Putzen noch tun konnte. Dein Papa durfte mir nicht mal mehr im Haushalt helfen, weil ich dachte, wenn ich mich verausgabe, kommst du vielleicht doch noch von alleine. Aber nichts passierte, außer dass unsere Wohnung jeden Tag übertrieben mehr glänzte.
Vier lange Tage habe ich „übertragen“, aber das sehnsüchtige Warten hat sich gelohnt.
Geburtsbericht Nelly Aurelia
Es war der 27. Juni 2012. Ich telefonierte mit deiner Tante Manu. Ich erzählte ihr, dass ich am Freitag die Einleitung habe. Sie gab mir mehrere Tipps, was ich tun könnte, dass du dich vielleicht doch alleine auf den Weg machst. Sie erzählte mir, dass man sie damals in Zimtöl gebadet hat um die Geburt voranzutreiben und dass das bei Ihr geholfen hat. Zimt?! Mhhh, ich kann es ja mal probieren. Aber wo bekomme ich Zimtöl her? Ich dachte mir, etwas anderes „zimtiges“ wird es auch tun und durchstöberte unseren Küchenschrank und was fand ich?? Zimtstangen. Mh, sollte das wirklich funktionieren? Ich fühle mich auch heute nicht so, als ob ich dich wirklich bald in den Armen halten dürfte. Aber wie fühlt man sich denn eigentlich so kurz vor der Geburt? Ich wusste es nicht. Also, ein Versuch war es wert. Da ich nicht baden gehen wollte, weil ich alleine war, beschloss ich ca. 15:30 Uhr ständig an den Zimtstangen zu richten. Ich kam mir so bescheuert vor – hätte mich jemand beobachtet, der hätte mich eingewiesen - aber ich wollte es wissen. Und dann bekam ich tatsächlich ca. 16:30 Uhr leichte Wehen. Noch glaubte ich, dass es Zufall war, doch die Wehenabstände wurden kürzer.
Eigentlich war geplant, dass wir am Abend grillen. Doch dein Papa musste, als er 18:30 Uhr von der Arbeit kam, alleine essen, denn mir war irgendwie übel. An Essen konnte ich nicht denken. Ich habe lediglich ein trockenes Brötchen gegessen. Ich stellte mir die Frage, ob es wirklich losgehen könnte, oder ob es ein Fehlalarm war. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich mir das nur einrede und schaute noch etwas fern mit deinem Papa. Immer wieder leichte Wehen. Oh, ich glaube ich verabschiede mich mal in die Badewanne und schaue, ob sie dann verschwindenden oder intensiver werden.
Gesagt, getan.
Die Wehen gingen nicht weg, wurden aber auch nicht schlimmer. Wir beschlossen, zu warten, dass die Abstände kürzer wurden.
20:45 Uhr:
Es lief gerade die Fernsehübertragung der EM und es spielte im Halbfinale Portugal gegen Spanien. Wehen alle 7-8 Minuten. Wir schauten ein bisschen. Doch nicht lange.
21:00 Uhr:
„Schatz, lass uns langsam und in Ruhe ins Krankenhaus fahren und nachsehen lassen, ob es ernste Wehen sind.“
Wir packten in Ruhe die letzten Sachen zusammen und fuhren los. Wir waren beide erstaunlich ruhig.
21:55 Uhr :
Ankunft im Kreissaal. Wir wurden sofort in den Kreissaal gebeten und ich dachte nur, wenn das jetzt ein Fehlalarm ist, wie peinlich. Nun waren wir dort und ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier bin und ich dachte, man schickt uns wieder nach Hause, weil die Wehen doch keine richtigen „ernsten“ Wehen sind. Weit gefehlt, wie sich rausstellte. Es folgte eine letzte Ultraschalluntersuchung. Man sagte mir, dass du ca. 56 cm lang wärst und 3.600g wiegen würdest. Gleichzeitig sagte man mir allerdings, dass diese letzte Messung meist die ungenaueste ist, da das Baby schon so tief im Becken liegt. Ich dachte mir nur „Gut, kein 4 kg – Baby!“. Der Muttermund war etwa 1,5 cm geöffnet. Na prima, da hat sich ja zur letzten Untersuchung am Morgen bei der Frauenärztin nichts verändert. Ich wurde an das CTG (Wehenschreiber) gehangen und man sah regelmäßige Wehen – ca. alle 5-6 Minuten. Trotzdem glaubte ich, dass man uns wieder heimschickt.
22:30 Uhr:
Ich wurde vom CTG „erlöst“ und durfte im Aufenthaltsraum des Kreissaals noch mit deinem Papa den Rest Fußball gucken. Dann stöbselte man mich nach dem Spiel wieder an. Die Wehen kamen zwar regelmäßig, aber ich konnte umherlaufen und sie waren erträglich.
23:15 Uhr:
Muttermund erst 2 cm geöffnet – Ich ging noch mal mit deinen Papa ans Auto und holte die Kliniktasche. Dann bekam ich einen Einlauf.
01:00 Uhr:
Muttermund 3-4 cm geöffnet. Wow, ich realisierte langsam, dass ich den Kreissaal nicht mehr ohne dich, kleines Wunder, verlassen werde – aber glaube konnte ich es bis zum Schluss nicht. Dein Papa bestätigte mir, dass er sich sicher ist, dass du heute kommst. Ich wurde langsam leicht nervös.
Zur Entspannung ging ich in die Gebärdenwanne. Während ich dort anfing meine nun langsam intensiveren Wehen veratmen zu müssen und dein Papa fing an, mir den Arm zu kraulen und hielt mir die Hand. Alles war aushaltbar und erträglich. Ich dachte mir noch, wenn es das war, dann ist Kinderkriegen doch gar nicht so schlimm.
02:30 Uhr:
Muttermund auf 5 cm geöffnet. Alles ist noch gut aushaltbar. Trotzdem verabreichte man mir homöopathische Kügelchen. Die Hebamme meinte, das ist gut für mich und für dich. Also, her damit. Ich merkte gar nichts, wusste aber auch ehrlich gesagt nicht, wie sich das auswirken sollte.
03:30 Uhr:
Auaaahh, jetzt fängt es an wirklich weh zu tun. Und ich sitze immer noch in der Wanne. Ich will dich nämlich eigentlich in der Wanne bekommen.
Die Hebamme untersuchte mich noch einmal 7 cm. Was?? Nur 7 cm. Ich krampfe mich zusammen. Die Wehen in der Wanne weiter zu veratmen, geht nicht. Ich drücke mich heftig am Badewannenrand ab. Immer und immer wieder, aber der Schmerz wird zu hefig. Ich muss hier raus.
Etwa 04:00 Uhr – ich verliere jegliches Zeitgefühl.
Abtrocknen. Uhi, mir ist schwindlig. „Sie können ja noch ein wenig umherlaufen.“ Umherlaufen? Zwei, drei Schritte – und ich entscheide mich für das Bett! Dein Papa kuschelte sich mit zu mir und streichelte mich und massiert mir den Rücken mit einem Igelball zur Entspannung. Das tut gut, aber Schmerzen habe ich immer noch.
8 cm. Nee, ich steig aus, ich will nicht mehr. Das tut ja höllisch weh und es fehlen noch 2 cm. Wie soll ich das nur aushalten. „Entspannen Sie sich zwischen den Wehen, machen Sie die Augen zu, Sie werde Ihre Kräfte noch brauchen.“ meinte die Hebamme ganz ruhig und mitfühlend. Tja, wenn das mal so einfach wäre. Die Wehen kamen gefühlt alle 1-2 Min. – wie gesagt, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.
Ich fragte die Hebamme, ob sie glaubt, dass ich es in ihrer Schicht (die ging bis 6:00 Uhr) noch schaffe. Sie meinte, sie denkt schon, aber es könnte knapp werden. Sie würde aber auch noch etwas länger bleiben, denn sie will mich so kurz vor der „Erlösung“ nicht alleine lassen, schließlich sei sie auch neugierig.
Man verabreichte mir noch mal ein paar Kügelchen. Ich bekam dann irgendwann auch noch eine Spitze in mein Gesäß. Was war das für Zeug? Ich hatte keine Ahnung. Mir war alles egal. Tu was du willst, aber mach, dass das aufhört. Ich merkte um mich herum kaum noch was. Da war nur der Schmerz und zwischen den Wehen merkte ich, wie dein Papa ebenfalls tapfer und mitfühlend meine Hand hielt und mich besorgt ansah. Dann platze die Fruchtblase. Ich meinte nur „Oooooohhh“ – dein Papa erzählte mir später, dass er dachte, ich habe jegliche Kontrolle über meinen Körper verloren und habe „eingepullert“! Immer wieder schwappte Fruchtwasser raus. Mir war alles egal. Ich konnte noch nicht mal darüber nachdenken, was das jetzt ist. Irgendwann meinte die Hebamme zu mir, dass das Fruchtwasser sei und dass das sehr klar aussieht und alles gut ist.
Ein Blick zur Uhr – kurz vor 06:00 Uhr:
Die Hebamme meinte auf mein Nachfragen, wie lange es noch dauert, dass sie das nicht sagen kann, aber ein bisschen brauche ich noch. Die neue Hebamme kam und stellte sich vor. Mit ihr kamen auch noch etliche Ärzte. Mir war das alles so egal. Die andere Hebamme, die mich bis jetzt betreut hatte ging so gegen 06:45 Uhr – glaub ich. Keiner sagte mir, dass ich mal mitschieben dürfte, aber ich versuchte es hin und wieder im Alleingang. Keiner hielt mich davon ab, meinen Pressdrang zu befriedigen. Das tat gut, aber es ging einfach nicht voran.
Etwa 07:00 Uhr:
Ich merkte, wie ich langsam aber sicher meine Kraft verlor und wimmerte und schrie abwechselt. Wo ist der Ausgang – ich will hier raus?! Sofort! Stattdessen ließ man mich mit deinem Papa hin und wieder alleine. Das war ganz und gar nicht gut. Ich wollte die Hebamme hier haben. Ich schreie und schreie und hoffe, sie kommt mal langsam wieder her. Ich merkte, dass die Ärzte wiederkamen und sich beratschlagten. Sie redeten von Wehentropf, soviel bekam ich mit. Ich hatte zwar genügend und starke Wehen, aber die sind nicht lang genug, so dass ich richtig pressen könnte. Sie gingen wieder und ich wimmerte nur „nicht alleine lassen“ – dann merkte ich, dass noch eine Ärztin bei mir war. Das beruhigt mich wieder. Sie schaute noch mal nach dem Muttermund, der scheinbar vollständig eröffnet war.
Sie gab mir zu verstehen, dass ich versuchen soll mitzuschieben. Das gab auch einen ordentlichen Ruck, denn die Ärzte und die Hebamme haben den Wehentropf dann doch nicht so stark eingestellt, wie sie es eigentlich vorhatten. Meine Erinnerungen sind ab da lückenhaft. Ich höre nur noch auf meinen Körper und hin und wieder auf die Ermahnungen des Arztes und der Hebamme, wie ich atmen soll. Alles tat so weh, aber ich merkte auch, dass es zum Endspurt ging. Man schaute noch einmal nach deinem Köpfchen und stellte fest, dass du total umherzappelst. Das hätte ich denen auch sagen könnten. Lach. Ich hatte das Gefühl du drückst dich mit den Beinen und Armen an mir ab und schiebst mit nach unten. Um deine Herztöne im Auge zu behalten, was mit dem CTG leider nicht mehr möglich war, weil du zu tief warst, setzte man dir eine Elektrode an den Kopf. Als der Wehentropf dran war, waren es gefühlte 5-6 richtig derbe Presswehen und ein Dammschnitt, bis man mir sagte, dass dein Köpfchen zu sehen ist. Ich fragte, ob ich mal fühlen dürfte. Ich fühlte deinen Kopf und Haare und ich konnte nichts weiter sagen als „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“. Ich sah zu deinem Papi und er sah mich mit aufgerissenen Augen an und er lächelt mich unsicher an.
Man erklärte mir ganz ruhig, wenn die nächste Wehe kommt, gib alles. Richtig atmen und dann press was das Zeug hält, du hast es gleich geschafft. Dieses Gefühl was mich durchflutete war der Wahnsinn – ich wusste noch ein –oder zweimal pressen und du bist da. Es beflügelte mich geradezu, noch einmal alles zu geben.
Und dann kam die letzte Wehe. Ich nahm all meine letzte Kraft zusammen und presste eine gefühlte Ewigkeit. Ich merkte wie du rausflutschst.
Ein überwältigendes Gefühl überkommt mich, als ich dich das erste Mal sehe. Ich sehe wie dein Papa in deine Richtung schaut, wie er mit fassungsloser Miene mit den Tränen kämpft. Er küsst mich und hält immer noch meine Hand fest. Du schreist. Man nimmt dich hoch und legt dich mir auf die Brust. Ich küsse deinen kleinen Kopf. Einen Moment lang steht die Welt still. Ich liebe dich für immer, mein kleines Wunder!
Seit 28.06.2012 um 7:52 Uhr, rauben uns 4130 g und 54 cm den Schlaf, aber nicht die Träume!
Man erzählte mich mehrfach, dass du sicher 2 Wochen früher kommen würdest, da du bereits so groß und schwer warst, das darauf deutete, dass du einfach in der Entwicklung weiter bist. Doch zum Ende der Schwangerschaft meinte man bei der Geburtsplanung im Krankenhaus, dass du zeitgerecht entwickelt wärst. Also erwarteten wir dich zum errechneten Geburtstermin bis zum 24. Juni 2012. Doch du, kleiner Schatz, wolltest uns zappeln lassen…
Ich glaubte schon, dass du „drin“ bleiben willst. Wir hatten am Freitag (29. Juni 2012) einen Termin im Kreissaal zur Einleitung. Ich hatte etwas Angst und wollte unbedingt eine Einleitung abwenden, aber ich wusste nicht, was ich neben Treppensteigen, heiß Baden, lange Spaziergänge und akribisches Putzen noch tun konnte. Dein Papa durfte mir nicht mal mehr im Haushalt helfen, weil ich dachte, wenn ich mich verausgabe, kommst du vielleicht doch noch von alleine. Aber nichts passierte, außer dass unsere Wohnung jeden Tag übertrieben mehr glänzte.
Vier lange Tage habe ich „übertragen“, aber das sehnsüchtige Warten hat sich gelohnt.
Geburtsbericht Nelly Aurelia
Es war der 27. Juni 2012. Ich telefonierte mit deiner Tante Manu. Ich erzählte ihr, dass ich am Freitag die Einleitung habe. Sie gab mir mehrere Tipps, was ich tun könnte, dass du dich vielleicht doch alleine auf den Weg machst. Sie erzählte mir, dass man sie damals in Zimtöl gebadet hat um die Geburt voranzutreiben und dass das bei Ihr geholfen hat. Zimt?! Mhhh, ich kann es ja mal probieren. Aber wo bekomme ich Zimtöl her? Ich dachte mir, etwas anderes „zimtiges“ wird es auch tun und durchstöberte unseren Küchenschrank und was fand ich?? Zimtstangen. Mh, sollte das wirklich funktionieren? Ich fühle mich auch heute nicht so, als ob ich dich wirklich bald in den Armen halten dürfte. Aber wie fühlt man sich denn eigentlich so kurz vor der Geburt? Ich wusste es nicht. Also, ein Versuch war es wert. Da ich nicht baden gehen wollte, weil ich alleine war, beschloss ich ca. 15:30 Uhr ständig an den Zimtstangen zu richten. Ich kam mir so bescheuert vor – hätte mich jemand beobachtet, der hätte mich eingewiesen - aber ich wollte es wissen. Und dann bekam ich tatsächlich ca. 16:30 Uhr leichte Wehen. Noch glaubte ich, dass es Zufall war, doch die Wehenabstände wurden kürzer.
Eigentlich war geplant, dass wir am Abend grillen. Doch dein Papa musste, als er 18:30 Uhr von der Arbeit kam, alleine essen, denn mir war irgendwie übel. An Essen konnte ich nicht denken. Ich habe lediglich ein trockenes Brötchen gegessen. Ich stellte mir die Frage, ob es wirklich losgehen könnte, oder ob es ein Fehlalarm war. Ich kam zu dem Entschluss, dass ich mir das nur einrede und schaute noch etwas fern mit deinem Papa. Immer wieder leichte Wehen. Oh, ich glaube ich verabschiede mich mal in die Badewanne und schaue, ob sie dann verschwindenden oder intensiver werden.
Gesagt, getan.
Die Wehen gingen nicht weg, wurden aber auch nicht schlimmer. Wir beschlossen, zu warten, dass die Abstände kürzer wurden.
20:45 Uhr:
Es lief gerade die Fernsehübertragung der EM und es spielte im Halbfinale Portugal gegen Spanien. Wehen alle 7-8 Minuten. Wir schauten ein bisschen. Doch nicht lange.
21:00 Uhr:
„Schatz, lass uns langsam und in Ruhe ins Krankenhaus fahren und nachsehen lassen, ob es ernste Wehen sind.“
Wir packten in Ruhe die letzten Sachen zusammen und fuhren los. Wir waren beide erstaunlich ruhig.
21:55 Uhr :
Ankunft im Kreissaal. Wir wurden sofort in den Kreissaal gebeten und ich dachte nur, wenn das jetzt ein Fehlalarm ist, wie peinlich. Nun waren wir dort und ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier bin und ich dachte, man schickt uns wieder nach Hause, weil die Wehen doch keine richtigen „ernsten“ Wehen sind. Weit gefehlt, wie sich rausstellte. Es folgte eine letzte Ultraschalluntersuchung. Man sagte mir, dass du ca. 56 cm lang wärst und 3.600g wiegen würdest. Gleichzeitig sagte man mir allerdings, dass diese letzte Messung meist die ungenaueste ist, da das Baby schon so tief im Becken liegt. Ich dachte mir nur „Gut, kein 4 kg – Baby!“. Der Muttermund war etwa 1,5 cm geöffnet. Na prima, da hat sich ja zur letzten Untersuchung am Morgen bei der Frauenärztin nichts verändert. Ich wurde an das CTG (Wehenschreiber) gehangen und man sah regelmäßige Wehen – ca. alle 5-6 Minuten. Trotzdem glaubte ich, dass man uns wieder heimschickt.
22:30 Uhr:
Ich wurde vom CTG „erlöst“ und durfte im Aufenthaltsraum des Kreissaals noch mit deinem Papa den Rest Fußball gucken. Dann stöbselte man mich nach dem Spiel wieder an. Die Wehen kamen zwar regelmäßig, aber ich konnte umherlaufen und sie waren erträglich.
23:15 Uhr:
Muttermund erst 2 cm geöffnet – Ich ging noch mal mit deinen Papa ans Auto und holte die Kliniktasche. Dann bekam ich einen Einlauf.
01:00 Uhr:
Muttermund 3-4 cm geöffnet. Wow, ich realisierte langsam, dass ich den Kreissaal nicht mehr ohne dich, kleines Wunder, verlassen werde – aber glaube konnte ich es bis zum Schluss nicht. Dein Papa bestätigte mir, dass er sich sicher ist, dass du heute kommst. Ich wurde langsam leicht nervös.
Zur Entspannung ging ich in die Gebärdenwanne. Während ich dort anfing meine nun langsam intensiveren Wehen veratmen zu müssen und dein Papa fing an, mir den Arm zu kraulen und hielt mir die Hand. Alles war aushaltbar und erträglich. Ich dachte mir noch, wenn es das war, dann ist Kinderkriegen doch gar nicht so schlimm.
02:30 Uhr:
Muttermund auf 5 cm geöffnet. Alles ist noch gut aushaltbar. Trotzdem verabreichte man mir homöopathische Kügelchen. Die Hebamme meinte, das ist gut für mich und für dich. Also, her damit. Ich merkte gar nichts, wusste aber auch ehrlich gesagt nicht, wie sich das auswirken sollte.
03:30 Uhr:
Auaaahh, jetzt fängt es an wirklich weh zu tun. Und ich sitze immer noch in der Wanne. Ich will dich nämlich eigentlich in der Wanne bekommen.
Die Hebamme untersuchte mich noch einmal 7 cm. Was?? Nur 7 cm. Ich krampfe mich zusammen. Die Wehen in der Wanne weiter zu veratmen, geht nicht. Ich drücke mich heftig am Badewannenrand ab. Immer und immer wieder, aber der Schmerz wird zu hefig. Ich muss hier raus.
Etwa 04:00 Uhr – ich verliere jegliches Zeitgefühl.
Abtrocknen. Uhi, mir ist schwindlig. „Sie können ja noch ein wenig umherlaufen.“ Umherlaufen? Zwei, drei Schritte – und ich entscheide mich für das Bett! Dein Papa kuschelte sich mit zu mir und streichelte mich und massiert mir den Rücken mit einem Igelball zur Entspannung. Das tut gut, aber Schmerzen habe ich immer noch.
8 cm. Nee, ich steig aus, ich will nicht mehr. Das tut ja höllisch weh und es fehlen noch 2 cm. Wie soll ich das nur aushalten. „Entspannen Sie sich zwischen den Wehen, machen Sie die Augen zu, Sie werde Ihre Kräfte noch brauchen.“ meinte die Hebamme ganz ruhig und mitfühlend. Tja, wenn das mal so einfach wäre. Die Wehen kamen gefühlt alle 1-2 Min. – wie gesagt, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren.
Ich fragte die Hebamme, ob sie glaubt, dass ich es in ihrer Schicht (die ging bis 6:00 Uhr) noch schaffe. Sie meinte, sie denkt schon, aber es könnte knapp werden. Sie würde aber auch noch etwas länger bleiben, denn sie will mich so kurz vor der „Erlösung“ nicht alleine lassen, schließlich sei sie auch neugierig.
Man verabreichte mir noch mal ein paar Kügelchen. Ich bekam dann irgendwann auch noch eine Spitze in mein Gesäß. Was war das für Zeug? Ich hatte keine Ahnung. Mir war alles egal. Tu was du willst, aber mach, dass das aufhört. Ich merkte um mich herum kaum noch was. Da war nur der Schmerz und zwischen den Wehen merkte ich, wie dein Papa ebenfalls tapfer und mitfühlend meine Hand hielt und mich besorgt ansah. Dann platze die Fruchtblase. Ich meinte nur „Oooooohhh“ – dein Papa erzählte mir später, dass er dachte, ich habe jegliche Kontrolle über meinen Körper verloren und habe „eingepullert“! Immer wieder schwappte Fruchtwasser raus. Mir war alles egal. Ich konnte noch nicht mal darüber nachdenken, was das jetzt ist. Irgendwann meinte die Hebamme zu mir, dass das Fruchtwasser sei und dass das sehr klar aussieht und alles gut ist.
Ein Blick zur Uhr – kurz vor 06:00 Uhr:
Die Hebamme meinte auf mein Nachfragen, wie lange es noch dauert, dass sie das nicht sagen kann, aber ein bisschen brauche ich noch. Die neue Hebamme kam und stellte sich vor. Mit ihr kamen auch noch etliche Ärzte. Mir war das alles so egal. Die andere Hebamme, die mich bis jetzt betreut hatte ging so gegen 06:45 Uhr – glaub ich. Keiner sagte mir, dass ich mal mitschieben dürfte, aber ich versuchte es hin und wieder im Alleingang. Keiner hielt mich davon ab, meinen Pressdrang zu befriedigen. Das tat gut, aber es ging einfach nicht voran.
Etwa 07:00 Uhr:
Ich merkte, wie ich langsam aber sicher meine Kraft verlor und wimmerte und schrie abwechselt. Wo ist der Ausgang – ich will hier raus?! Sofort! Stattdessen ließ man mich mit deinem Papa hin und wieder alleine. Das war ganz und gar nicht gut. Ich wollte die Hebamme hier haben. Ich schreie und schreie und hoffe, sie kommt mal langsam wieder her. Ich merkte, dass die Ärzte wiederkamen und sich beratschlagten. Sie redeten von Wehentropf, soviel bekam ich mit. Ich hatte zwar genügend und starke Wehen, aber die sind nicht lang genug, so dass ich richtig pressen könnte. Sie gingen wieder und ich wimmerte nur „nicht alleine lassen“ – dann merkte ich, dass noch eine Ärztin bei mir war. Das beruhigt mich wieder. Sie schaute noch mal nach dem Muttermund, der scheinbar vollständig eröffnet war.
Sie gab mir zu verstehen, dass ich versuchen soll mitzuschieben. Das gab auch einen ordentlichen Ruck, denn die Ärzte und die Hebamme haben den Wehentropf dann doch nicht so stark eingestellt, wie sie es eigentlich vorhatten. Meine Erinnerungen sind ab da lückenhaft. Ich höre nur noch auf meinen Körper und hin und wieder auf die Ermahnungen des Arztes und der Hebamme, wie ich atmen soll. Alles tat so weh, aber ich merkte auch, dass es zum Endspurt ging. Man schaute noch einmal nach deinem Köpfchen und stellte fest, dass du total umherzappelst. Das hätte ich denen auch sagen könnten. Lach. Ich hatte das Gefühl du drückst dich mit den Beinen und Armen an mir ab und schiebst mit nach unten. Um deine Herztöne im Auge zu behalten, was mit dem CTG leider nicht mehr möglich war, weil du zu tief warst, setzte man dir eine Elektrode an den Kopf. Als der Wehentropf dran war, waren es gefühlte 5-6 richtig derbe Presswehen und ein Dammschnitt, bis man mir sagte, dass dein Köpfchen zu sehen ist. Ich fragte, ob ich mal fühlen dürfte. Ich fühlte deinen Kopf und Haare und ich konnte nichts weiter sagen als „Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott!“. Ich sah zu deinem Papi und er sah mich mit aufgerissenen Augen an und er lächelt mich unsicher an.
Man erklärte mir ganz ruhig, wenn die nächste Wehe kommt, gib alles. Richtig atmen und dann press was das Zeug hält, du hast es gleich geschafft. Dieses Gefühl was mich durchflutete war der Wahnsinn – ich wusste noch ein –oder zweimal pressen und du bist da. Es beflügelte mich geradezu, noch einmal alles zu geben.
Und dann kam die letzte Wehe. Ich nahm all meine letzte Kraft zusammen und presste eine gefühlte Ewigkeit. Ich merkte wie du rausflutschst.
Ein überwältigendes Gefühl überkommt mich, als ich dich das erste Mal sehe. Ich sehe wie dein Papa in deine Richtung schaut, wie er mit fassungsloser Miene mit den Tränen kämpft. Er küsst mich und hält immer noch meine Hand fest. Du schreist. Man nimmt dich hoch und legt dich mir auf die Brust. Ich küsse deinen kleinen Kopf. Einen Moment lang steht die Welt still. Ich liebe dich für immer, mein kleines Wunder!
Seit 28.06.2012 um 7:52 Uhr, rauben uns 4130 g und 54 cm den Schlaf, aber nicht die Träume!
31.07.2012 13:37
ns86: der geburtsbericht ist wirklich schon geschrieben hatte ein bisschen pippi in den augen
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