Mütter- und Schwangerenforum

(Drohende) Fehlgeburt – ein Erfahrungsbericht von Anfang an

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Lillipilli
3979 Beiträge
05.01.2011 14:11
Um ehrlich zu sein bin ich heute ja auch schon viel besser drauf als gestern, nicht mehr ganz so traurig und ich schaue auch schon etwas positiver in die Zukunft. Ich handhabe das jetzt einfach etappenweise. 1. Etappe: Fehlgeburt überstehen ohne Komplikationen. 2. Etappe: Mit Ärztin abklären, wie sich mein Körper danach verhält, ab wann ich es nochmal probieren kann. 3. Etappe: Loslegen und abwarten 4. Schwanger sein und das diesmal auch bleiben!

Ich habe während der Schwangerschaft GynVital (Folsäure) eingenommen, das behalte ich wohl einfach mal bei? Auf der Packung steht ja explizit "Nahrungsergänzungsmittel für Frauen mit Kinderwunsch , Schwangere und Stillende".

Ich wünsch' Euch, die ihr in der gleichen Situation seid wie ich und allen werdenden Müttern, übrigens auch alles Gute, viel Glück und viele gesunde Babies!
05.01.2011 14:20
Zitat von Nellifee:

Um ehrlich zu sein bin ich heute ja auch schon viel besser drauf als gestern, nicht mehr ganz so traurig und ich schaue auch schon etwas positiver in die Zukunft. Ich handhabe das jetzt einfach etappenweise. 1. Etappe: Fehlgeburt überstehen ohne Komplikationen. 2. Etappe: Mit Ärztin abklären, wie sich mein Körper danach verhält, ab wann ich es nochmal probieren kann. 3. Etappe: Loslegen und abwarten 4. Schwanger sein und das diesmal auch bleiben!

Ich habe während der Schwangerschaft GynVital (Folsäure) eingenommen, das behalte ich wohl einfach mal bei? Auf der Packung steht ja explizit "Nahrungsergänzungsmittel für Frauen mit Kinderwunsch , Schwangere und Stillende".

Ich wünsch' Euch, die ihr in der gleichen Situation seid wie ich und allen werdenden Müttern, übrigens auch alles Gute, viel Glück und viele gesunde Babies!


Ich finde deine Einstellung sehr gut

GynVital kenn ich auch, das werde ich wohl als nächstes bekommen aber das Fembion ist eigentlich das Gleiche.
Ja nehme es ruhig weiter....schaden kann es nicht

Lillipilli
3979 Beiträge
07.01.2011 09:33
Hier der neuste Zwischenstand (für alle, die es interessiert ):
Ich war gerade bei meiner Vertretungsärztin zur Blutabnahme und habe dort angesprochen, dass die Fehlgeburt bereits im vollen Gange sei und ich nun abwarte, ob alles abgeht. Die Ärztin meinte, das sei okay so, ich solle eben darauf achten, dass ich nicht zu viel Blut verliere, wenn doch sofort ins Krankenhaus fahren. Die Blutergebnisse werden nun nächste Woche direkt an meine behandelnde Frauenärztin überstellt, so dass diese auf dem neusten Stand ist. Der HCG-Wert sollte sich üblicherweise jedenfalls schon gesenkt haben. Wichtig sei, dass er in den kommenden Tagen/Wochen komplett auf 0 runtergeht, dies müsse kontrolliert werden.

Bzgl. meines körperlichen Zustands kann ich sagen, dass momentan alles ganz gut aussieht. Ich blute seit Dienstag wie gehabt. Die meiste Zeit wie zu Zeiten meiner Menstruation, ab und zu kommt auch noch altes Blut mit raus. Zwischenheitlich hatte ich leichte Unterleibsschmerzen , ebenfalls wie zu Zeiten meiner Menstruation. Ganz leichte Rückenschmerzen waren ebenfalls vorhanden. Und gestern hatte ich wohl zweimal " Wehen ", das war etwas schmerzhaft, aber danach kam auch ein riesiger Gewebeklumpen mit raus, so dass ich hoffe, dass nun wirklich bis nächste Woche alles meinen Körper verlässt, das nun leider nicht mehr dahin gehört.

Drückt mir mal die Daumen, dass ich wenigstens so viel Glück habe, dass mein Körper mir nicht schon wieder eins auswischt, dass der Wert auf 0 runtergeht, keine Ausschabung nötig ist und dass sich alles schnell erholt und sich mein Zyklus zügig einpendelt.

Ich habe häufig gelesen, dass man ca. 3 Monate abwarten solle, bevor man erneut versucht schwanger zu werden, habe aber auch von Studien gehört, die dafür keinerlei Begründung finden konnten. Ich konnte lesen, dass das Limit von drei Monaten ein Relikt aus alten Zeiten sei. Und dass die drei Monate sich gar nicht auf die physische Erholung, sondern auf die Psyche bezogen. Man solle erst alles richtig verarbeiten, bevor es weiter geht. Ich würde gerne sobald wie möglich neu starten, halte meinen psychischen Zustand für absolut stabil und gehe mal aufgrund der Infos, die ich schon sammeln konnte, davon aus, dass mein Körper schon von alleine einschätzen wird, ob er bereit ist, eine erneute Schwangerschaft zuzulassen. Oder sehe ich das völlig falsch?
(natürlich kläre ich das auch einfach nächste Woche nochmal mit meiner Ärztin ab; Ärzte wissen sowas ja meistens am besten )
Lillipilli
3979 Beiträge
07.01.2011 16:24
Schaut mal, habe ich gerade per Zufall im Netz entdeckt: Ein Artikel in der Ärztezeitung mit Titel "Nach Fehlgeburt mit neuem Versuch nicht zu lang warten – Risiko einer erneuten Fehlgeburt geringer, wenn schnell wieder empfangen wird"

http://www.aerztezeitung.de/panorama/article/61459 7/nach-fehlgeburt-neuem-versuch-nicht-lang-warten. html

Interessant!
Lillipilli
3979 Beiträge
08.01.2011 12:22
Ich schreib einfach mal weiter, der Thread heißt ja "... von Anfang an", also muss es ja irgendwie auch ein "... bis", also ein richtiges Ende geben.

Gestern hatte ich den ganzen Tag lang relativ starke Unterleibsschmerzen. So um 20 Uhr wurden sie dann stärker, wehenartig. Ich hatte in Minutenabständen starke Krämpfe, danach wieder gar nichts, nach einer gewissen Zeit wieder Krämpfe... Das war ziemlich schmerzhaft und wurde immer schlimmer. Ich hatte leider keinerlei Schmerzmittel im Haus, wodurch ich das also aushalten musste. Zwischenzeitlich bin ich dann immer mal auf die Toilette gerannt und jedes Mal kam ein Schwall Blut mit etwas Schleim/Gewebe. Beim vierten oder fünften Mal – direkt nach einer Wehe – dann ein großer, leberartiger Brocken. Der war etwa 4-5 cm lang und 1-1,5 cm breit. Sah aus wie eine Nacktschnecke (sorry für diese Beschreibung ) und fühlte sich fest an, also nicht wie ein Klumpen Schleim, sondern echt wie ein Stück Organ. An diesem Teil hing an einem der länglichen Enden noch ein durchsichtiger, luftballonartiger, geleeartiger Sack. Ich habe mich schon ziemlich erschrocken, hatte nicht damit gerechnet, dass die Überreste meiner SS im Ganzen aus mir rauskämen... woher auch! Jedenfalls haben danach die Wehen sofort aufgehört (ganz, ganz leichte Schmerzen hatte ich noch). Ich habe jetzt natürlich die Vermutung, dass das gestern die letztendliche "Geburt" war und nun alles vorbei ist. Ich blute heute morgen noch ein bisschen, aber es hält sich in Grenzen... Schmerzen habe ich keine mehr.

(tut mir leid, dass ich das so ausführlich umschreibe, ich denke halt, dass jemand der sich darüber informieren möchte am ehesten was mit meiner Beschreibung anfangen kann, wenn sie möglichst auf Details eingeht...)

Hat jemand denn ähnliche Erfahrungen mit einer natürlichen Fehlgeburt gemacht (ohne AS) und kann mir sagen, was das jetzt war und ob es normal ist, dass man im Grunde eine richtige "Geburt" durchlebt? Würde mich interessieren...
Sanne022
112 Beiträge
09.01.2011 20:28
Hallo.

Ich weiß, wie du dich fühlst...

Ich hatte im Mai letzten Jahres eine FG. Die SS hatte sich von Anfang an nicht richtig entwickelt und in der 8. Woche sah man nur eine leere Fruchthöhle und der Arzt meinte "50-50 dass sich da noch was entwickelt" und mir wurde Blut abgenommen um den HCG zu bestimmen. Das ganze Prozedere zog sich 1 Woche lang hin bis in der 9. SSW eine AS gemacht wurde. Es war eine Windmole und ich hatte keinerlei Symptome wie Schmerzen oder Blutungen. Ich kenne das Gefühl, wenn man auf den Monitor auf einen dunklen schwarzen Kreis schaut und dort nix ist. Da mein Körper die SS nicht von alleine beendet hatte, war ich froh, dass doch 1 Woche Zeit vergangen war, so konnte ich mir nachher nicht vorwerfen, überholt gehandelt zu haben.

Direkt nach dem Eingriff ging es mir eigentlich ganz gut und die Leute um mich herum, die davon wussten, waren erstaunt, wie gut ich das scheinbar wegstecke (auch ich hab mir das eingeredet). Von einer erneuten Schwangerschaft wollte ich erstmal überhaupt nix wissen, hatte noch mit den Auswirkungen der AS zu tun. Mir hat man auch unterschiedliches gesagt, wann erneute SS: von "sofort wieder möglich" bis "auf alle Fälle 3 Monate warten". Ich hab meine erste Periode abgewartet, welche relativ pünktlich Mitte Juni kam und in der Zeit dann entschieden, dass ich es doch wieder versuchen möchte (beim ersten Mal hatte es 10 Monate gedauert, mal sehen wie lange diesmal).
So, am Mo, 12.7. war NMT, war da aber noch relativ entspannt, da meine Regel öfter mal ein paar Tage später kam. Am WE darauf hatten wir Geburtstagsfeier und eigentlich wollte ich schon wissen, ob ich was trinken darf oder nicht. Mein Mann wollte aber nicht, dass ich teste und ich sollte noch abwarten. Instinktiv habe ich an dem WE nichts getrunken. So, nun war Di, der 20.7. und nun wollt ich doch endlich wissen, was ich eh schon erahnt habe: ein positiver SS-Test. Freude war da, diese aber doch etwas verhalten, da dies (wie ich wusste) nichts heißen muss aber ich war schon froh, dass zumindest das schwanger werden wieder funktioniert. Habe noch gewartet, bis ich zum FA gegangen bin, denn so zeitig sieht man ja noch nix und ich wollt nicht wieder enttäuscht werden. Nun am 29.7. doch zum FA und mir ging es echt nicht gut und ich war total angespannt und hätte heulen können. Noch eine Enttäuschung hätt ich nicht verkraftet. Im US war eine Fruchthülle zu sehen und darin was weißes (also diesmal war eine Struktur drin) aber noch kein Herzschlag. Wieder eine Woche warten und dann ENDLICH in der 8. Woche sah man ein Körnchen pulsieren. Der bis dahin schönste Moment überhaupt!!! Diesmal gab es schonmal ein Embryo mit Herzschlag! In der 11. SSW bekam ich endlich meinen Mutterpass und dachte, dass nun das Schlimmste überstanden ist (die Wochen davor immer zwischen Hoffen und Bangen und immer ängstlich auf Toilette gehen). Am gleichen Abend bekam ich plötzlich frische Blutungen - ab ins KH, dort 3 Tage geblieben, Krümel ging es aber gut. 1 Woche später wieder Blutungen, Diagnose: Hämatom in der Gebärmutter. Und dieses Sch... Ding plagte mich 5 Wochen lang (als ob ich es nicht schon schwer genug hatte!!!).
Ende vom Lied: ich bin morgen in der 31. SSW und seitdem läuft bei mir alles wie es sein soll! Meine kleine Püppi soll am 21.3. zur Welt kommen.

Ich kann nachvollziehen, dass du Angst vor einer erneuten SS hast und du auch immer Angst haben wirst, dass dir sowas wieder passiert (ich habe jetzt noch bei jedem Toilettengang das Bild vor Augen, wie scheinbar die ganze Toilette blutrot ist und gehe öfter als nötig auf Toilette nur um nachzusehen). Ich denke, diese Angst kann dir keiner nehmen und sie wird dich auch immer begleiten. Aber versuche (und ich weiß wie schwer das ist), dich davon nicht leiten zu lassen. 40 Wochen sind eine lange Zeit und permanentes Grübeln, Überlegen und Angst haben geht an die Substanz!

Ich möchte dir mit meiner Geschichte Mut machen! Nach FG gleich wieder schwanger, ein absolut beschissener Start in die neue SS mit wieder unsicherem Ausgang und in 10 Wochen hab ich hoffentlich den Lohn für das alles in meinen Händen!!!

ganz liebe Grüße, Sanne
Sanne022
112 Beiträge
09.01.2011 20:36
Ach so, als ich Ende August wegen der Blutung im KH war (auch dort wurde die AS durchgeführt) habe ich mich endlich getraut, nach dem Befund zu fragen. Da stand dann drin, dass man keinerlei embryonale Strukturen gefunden hat (also hätte ich noch Wochen warten können, es hätte sich nix getan) und sich das Gewebe in der GM schon verändert hatte, also wäre es sowieso irgendwann abgestoßen worden.

Dass ich gleich wieder schwanger wurde, war für mich gut. So konnte ich nicht so viel grübeln und überlegen "warum gerade ich", sondern mich auf meine neue SS konzentrieren (die mir ja auch einiges abverlangt hat). Trotzdem merke ich, dass ich die FG im Mai immer noch nicht verarbeitet habe - höchstens verdrängt. Im Dezember war es nochmal schlimm, denn da sollte es ja beim ersten Mal soweit sein und ich stellte mir vor, wie ich ein Kind in den Armen hielt. Andererseits erinnerte mich meine kleine Bauchmaus auch immer wieder mit energischen Tritten daran, dass sie dann nicht da wäre und sie tröstete mich schon über die Zeit hinweg, dass es nun eben 13 Wochen später soweit ist und statt dem Christkind ein Frühlingskind auf mich wartet!
09.01.2011 22:21
Erstmal DANKE für Eure Beiträge, es ist toll wenn man was positives liest nach einer FG...bei mir ist es jetzt 16 Tage her und bisher war ich ziemlich stark aber ich weis nicht warum....irgendwie tut es heute besonders weh
Wir sind auch schon wieder fleißig am üben...hatte am Freitag eine kurze Blutung und seitdem ab und zu mal braunes Geschmiere....keine Ahnung was das soll??

Ich hoffe einfach es klappt und ich bekomme mein Sternchen zurück.
Lillipilli
3979 Beiträge
11.01.2011 15:56
Hallo ihr,
erstmal vielen Dank für Eure "seelische Unterstützung"! Eure Berichte fördern bei mir das positive Denken und helfen mir sehr, alles zu verarbeiten und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Heute ist allerdings wieder ein echter Scheißtag. Stress bei der Arbeit, gepaart mit einem FA-Termin, bei dem natürlich nicht nur Gutes herauskam – wie sollte das auch anders sein.

Mein HCG-Wert ist zwar schon gesunken, aber verhältnismäßig wenig. Heute wurde erneut Blut abgenommen, nächste Woche Mittwoch dann nochmal. Zudem ist meine Gebärmutter noch nicht leer. Irgendwo verbirgt sich wohl noch der ein oder andere Überrest und nun gilt es erneut abzuwarten. Ich sag Euch, dieses ewige Abwarten kotzt mich an!

Meine Blutungen haben ja nun auch schon langsam aufgehört (und ich Naivling dachte, das wäre ein gutes Zeichen), wie wahrscheinlich ist es denn da bitte, dass der Rest nun doch noch rauskommt? Mir wurde Globuli verschrieben, vielleicht bringt das ja die Erlösung. Am nächsten Mittwoch um 9 Uhr weiß ich mehr. Der nächste Termin auf meiner Liste der unerfreulichen Arztbesuche.

Jedenfalls war ich nach dem Gespräch mit meiner Ärztin so aufgewühlt, dass ich danach wie in Trance durch die Stadt gelaufen bin und zu allem Übel nun vergessen habe, wieviel Globuli ich täglich überhaupt einnehmen soll. Mein Kopf ist total leer. Die Ärztin war so verständnisvoll und hat die ganze Zeit darauf hingewiesen, dass einen so eine FG mehr belastet als man denken würde und sich auch nicht einfach verdrängen ließe. Wenn man das so hört, kommt einem der ganze Kummer plötzlich wieder hoch. Autofahren und gleichzeitig Heulen ist übrigens ne ziemlich bescheuerte Angelegenheit kann ich Euch sagen...

Jetzt sitze ich hier zuhause vorm Rechner (als Selbständige kann ich ja wenigstens Feierabend machen wann immer ich möchte) und weiß nichts mit mir anzufangen. Am liebsten wäre mir, wenn mir jemand kräftig auf den Kopf haut und ich für die nächsten zwei Monate im Koma liege, danach ist vielleicht alles wieder normal und schön.
Fyra
15576 Beiträge
17.01.2011 20:36
Zitat von Nellifee:

Hallo ihr,
erstmal vielen Dank für Eure "seelische Unterstützung"! Eure Berichte fördern bei mir das positive Denken und helfen mir sehr, alles zu verarbeiten und zuversichtlich in die Zukunft zu schauen.

Heute ist allerdings wieder ein echter Scheißtag. Stress bei der Arbeit, gepaart mit einem FA-Termin, bei dem natürlich nicht nur Gutes herauskam – wie sollte das auch anders sein.

Mein HCG-Wert ist zwar schon gesunken, aber verhältnismäßig wenig. Heute wurde erneut Blut abgenommen, nächste Woche Mittwoch dann nochmal. Zudem ist meine Gebärmutter noch nicht leer. Irgendwo verbirgt sich wohl noch der ein oder andere Überrest und nun gilt es erneut abzuwarten. Ich sag Euch, dieses ewige Abwarten kotzt mich an!

Meine Blutungen haben ja nun auch schon langsam aufgehört (und ich Naivling dachte, das wäre ein gutes Zeichen), wie wahrscheinlich ist es denn da bitte, dass der Rest nun doch noch rauskommt? Mir wurde Globuli verschrieben, vielleicht bringt das ja die Erlösung. Am nächsten Mittwoch um 9 Uhr weiß ich mehr. Der nächste Termin auf meiner Liste der unerfreulichen Arztbesuche.

Jedenfalls war ich nach dem Gespräch mit meiner Ärztin so aufgewühlt, dass ich danach wie in Trance durch die Stadt gelaufen bin und zu allem Übel nun vergessen habe, wieviel Globuli ich täglich überhaupt einnehmen soll. Mein Kopf ist total leer. Die Ärztin war so verständnisvoll und hat die ganze Zeit darauf hingewiesen, dass einen so eine FG mehr belastet als man denken würde und sich auch nicht einfach verdrängen ließe. Wenn man das so hört, kommt einem der ganze Kummer plötzlich wieder hoch. Autofahren und gleichzeitig Heulen ist übrigens ne ziemlich bescheuerte Angelegenheit kann ich Euch sagen...

Jetzt sitze ich hier zuhause vorm Rechner (als Selbständige kann ich ja wenigstens Feierabend machen wann immer ich möchte) und weiß nichts mit mir anzufangen. Am liebsten wäre mir, wenn mir jemand kräftig auf den Kopf haut und ich für die nächsten zwei Monate im Koma liege, danach ist vielleicht alles wieder normal und schön.


Hallo, geht es dir mittlerweile wieder besser???
Lillipilli
3979 Beiträge
17.01.2011 22:11
Hallo. Danke der Nachfrage, sehr lieb
Mir geht's mittlerweile ganz gut. Seelisch passt alles soweit. Ich bin zwar ab und an noch traurig, aber es ist nicht mehr ganz so schlimm. Und was den Körper angeht, fühle ich mich auch wieder echt fit und ausgeruht und gesund. Allerdings hab ich immer noch ganz, ganz leichte Blutungen und am Mittwoch Morgen dann den finalen Arzttermin: Ausschabung nötig, ja oder nein. Wenn ich auf meinen Körper hören müsste/dürfte, würde ich ja sagen, alles ist gut. Selbst wenn noch Schleimhautreste übrig sind, würde ich tippen, dass die mit der nächsten Mens abgehen, aber in der Regel verlassen sich Ärzte nicht auf Gefühle und sichern sich lieber einmal mehr ab. Mal schau'n was der HCG-Wert spricht. Ich hoffe nur, dass das zeitlich auch alles hinhaut, denn ich fahre am Samstag für eine Woche in die Berge zum Skifahren und irgendwie freu ich mittlerweile schon, bzw. wieder drauf und denke, das tut mir echt gut. Wenn ich dann so knapp vorher noch eine Ausschabung hätte... ich weiß ja nicht...

Hach!
Lillipilli
3979 Beiträge
19.01.2011 15:52
Ich war heute bei der Ärztin.
Der HCG-Wert ist zwar deutlich gesunken (ist jetzt wohl bei 400), er muss aber noch weiter runter (auf 50 bis 100). Blut wurde mir abgenommen. Ergebnis bekomme ich morgen telefonisch mitgeteilt. Reste sind laut US immer noch vorhanden. Rechts sieht's gut aus, links ist noch was. Verdachtäußerung: Myom! (welches operativ entfernt werden müsste)

Soll heißen, ich warte erneut. Der Anruf morgen entscheidet: entweder ich muss am Freitag zur Ausschabung (Wert ist nicht ausreichend gesunken) oder ich darf bis zur nächsten Mens abwarten, ob alles abgeht (Wert ist gesunken) oder ich darf am Freitag zur Ausschabung inkl. Untersuchung und OP (??) des Myom oder ich warte bis zur Mens und hinterher stellt sich raus, da ist immernoch was, oder vielleicht erst ne Ausschabung am Freitag und dann noch eine Myom-OP eine Woche später. Insgesamt also alles keine wirklich positiven Aussichten, ganz im Gegenteil!

Ich sag Euch, ich bin langsam fertig. Vielleicht stelle ich mich ja auch total an, aber irgendwie komme ich JEDESMAL aus der Praxis und JEDESMAL gibt es im Grunde nur schlechte Nachrichten. Ich will endlich, dass das aufhört! Wieso kann ich denn nicht eine Fehlgeburt haben, die neben den Schmerzen und der Belastung, die ich durchgemacht habe, dann eben auch endlich mal vorbei ist. Und warum stellt sich immer wieder was Neues raus? Jetzt ist es also ein Myom! Eine weitere OP! Wer weiß ob ich jemals dazu kommen werde, nochmal schwanger zu sein und zu bleiben. Mein Körper scheint ja ein richtiges Arschloch zu sein.
Lillipilli
3979 Beiträge
20.01.2011 13:56
Ich glaub' ja fast, hier liest gar keiner mehr mit – aber egal: Wer weiß, wer irgendwann diesen Beitrag hier findet und dann total begeistert ist von meiner kontinuierlichen Berichterstattung

Anruf meiner Ärztin heute: Gute Nachrichten! Der hcg-Wert ist runter auf 32! Sie meinte, das sei super und ich müsse mir jetzt erstmal keine Gedanken mehr machen, könne in Skiurlaub fahren und danach sehen wir uns zur nächsten Kontrolle. Ich nehme mal an, der Wert sinkt bis dahin auf 0. Wisst ihr wie sich das verhält: Wenn der Wert auf 0 ist, kann es dann trotzdem noch sein, dass Reste in der Gebärmutter verblieben sind oder schließt sich das aus?

Was das angebliche Myom angeht, nehme ich an, dass danach gezielt nach der nächsten Mens per Ultraschall geguckt wird. Wenn ich eins haben sollte, müsste das wohl entfernt werden, da besser für zukünftige Schwangerschaften. Aber das wird sich dann zeigen. Ich gehe wieder einen Schritt nach dem nächsten. Und versuche weitesgehend positiv zu denken (obwohl es mir oft sehr, sehr schwer fällt).

@kleenedine: Wie sieht's denn bei dir aus? Gibt es irgendwelche News?
SweetPea
1 Beiträge
05.11.2014 14:08
Hallo. Ich weiß das Thema ist alt. Ich bin durch Google auf deinen Bericht gestoßen und möchte dir dafür danken. Ich befinde mich gerade in einer ähnlichen Situation. Bei mir ging es am Sonntag los und ich warte nun darauf, dass das Ganze endlich ein Ende hat. Ich finde mich in deiner Schilderung wieder und hoffe dass ich bald damit abschließen und einen neuen Versuch starten kann.
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