Geschlecht erfahren- traurig
05.01.2019 08:46
Ich kann es zwar nicht nachvollziehen, aber allein die Tatsache, dass du dir solche Gedanken machst, dass du solche Angst hast, dass dein Mädchen die gleiche Hölle durchleben muss wie du, zeigt doch, dass du schon jetzt nicht egoistisch deinem Kind gegenüber bist.
Du machst dir Gedanken, wie es deiner kleinen, wunderbaren Tochter in dieser Welt gehen wird, du hast Angst sie zu enttäuschen, hast Angst ihr nicht die Mutter sein zu können, die sie verdient hat. Das sind doch keine Gedanken, die sich ein egoistischer Mensch macht.
Wichtig ist nur, dass du dir der Fehler deiner Mutter bewusst bist und einschreiten kannst, wenn du in die gleiche Richtung driftest. Das wird schwierig, ist aber machbar, wenn man wirklich aufmerksam und ehrlich sich selbst und den eigenen Schwächen gegenüber ist.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und ich bin mir ganz, ganz sicher, dass du dich bald auf deine Tochter freuen kannst!
Du machst dir Gedanken, wie es deiner kleinen, wunderbaren Tochter in dieser Welt gehen wird, du hast Angst sie zu enttäuschen, hast Angst ihr nicht die Mutter sein zu können, die sie verdient hat. Das sind doch keine Gedanken, die sich ein egoistischer Mensch macht.
Wichtig ist nur, dass du dir der Fehler deiner Mutter bewusst bist und einschreiten kannst, wenn du in die gleiche Richtung driftest. Das wird schwierig, ist aber machbar, wenn man wirklich aufmerksam und ehrlich sich selbst und den eigenen Schwächen gegenüber ist.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und ich bin mir ganz, ganz sicher, dass du dich bald auf deine Tochter freuen kannst!
05.01.2019 08:49
Ich kenne es anders herum... Seit ich mit 15 das erste Mal an Kinder dachte, hatte ich ein Mädchen im Kopf als erstes Kind. Es war einfach so selbstverständlich und richtig...
Ich habe diese Selbstverständlichkeit, dieses Bild betrauert, als mein erster Sohn sein Outing hatte.... Ich habe es nochmal mehr betrauert, als mein 2. Baby auch ein Junge war, da ich dachte, dass es kein weiteres geben und ich somit nie mein Mädchen haben werde...
Und ja, es ist Trauer. Du beweinst ein Kind, dass du verloren hast... Nur dass es noch nicht geboren war, sondern in deinem Herz lebte.
Nimm dir die Zeit zum trauern und lasse sie raus... Komplett.... Denn wenn deine Tochter zur Welt kommt, ist dafür kein Raum... Da ist nur Platz für euch....
Ich bin übrigens zum Teil wie meine Eltern... Das merke ich immer dann, wenn meine Kraftreserven alle sind... ABER.... Ich weiß um die Problematik und arbeite aktiv daran, mich zu hinterfragen. Das hat nicht nur bei mir Veränderungen hervorgerufen, sondern auch bei meiner Mutter. Da du dich jetzt schon reflektierst, sehe ich da gute Chancen, dass ihr nicht die gleichen Probleme haben werdet wie du mit deiner Mutter... Und dann kann diese Konstellation auch sehr heilsam sein und versöhnen.
(Aber ich verstehe dich... Mein Vater war Messi.... Und obwohl mir alle sagen, dass ich keine werde, da ich so drauf achte und hinterfragt... Bleibt die Sorge davor... ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft )
Ich habe diese Selbstverständlichkeit, dieses Bild betrauert, als mein erster Sohn sein Outing hatte.... Ich habe es nochmal mehr betrauert, als mein 2. Baby auch ein Junge war, da ich dachte, dass es kein weiteres geben und ich somit nie mein Mädchen haben werde...
Und ja, es ist Trauer. Du beweinst ein Kind, dass du verloren hast... Nur dass es noch nicht geboren war, sondern in deinem Herz lebte.
Nimm dir die Zeit zum trauern und lasse sie raus... Komplett.... Denn wenn deine Tochter zur Welt kommt, ist dafür kein Raum... Da ist nur Platz für euch....
Ich bin übrigens zum Teil wie meine Eltern... Das merke ich immer dann, wenn meine Kraftreserven alle sind... ABER.... Ich weiß um die Problematik und arbeite aktiv daran, mich zu hinterfragen. Das hat nicht nur bei mir Veränderungen hervorgerufen, sondern auch bei meiner Mutter. Da du dich jetzt schon reflektierst, sehe ich da gute Chancen, dass ihr nicht die gleichen Probleme haben werdet wie du mit deiner Mutter... Und dann kann diese Konstellation auch sehr heilsam sein und versöhnen.
(Aber ich verstehe dich... Mein Vater war Messi.... Und obwohl mir alle sagen, dass ich keine werde, da ich so drauf achte und hinterfragt... Bleibt die Sorge davor... ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft )
05.01.2019 08:58
Gich war beim zweiten kind auch etwas traurig nachdem outing. Ich und mädchenmama? Nie im leben... Ich hasse doch alles was rosa, lila, blinkt und glitzert.
Tzja, mittlerweile ist meine kleine über 6 jahre und ich liebe sie so wie sie ist. Auch wenn sie mein wahr gewordener albtraum ist
Hast du schonmal deine Vergangenheit aufgearbeitet? Da scheint ja einiges vorgefallen zu sein.
Vielleicht hilft es dir wenn du dies mit professioneller hilfe angehst um die fehler deiner mutter zu vermelden
Tzja, mittlerweile ist meine kleine über 6 jahre und ich liebe sie so wie sie ist. Auch wenn sie mein wahr gewordener albtraum ist
Hast du schonmal deine Vergangenheit aufgearbeitet? Da scheint ja einiges vorgefallen zu sein.
Vielleicht hilft es dir wenn du dies mit professioneller hilfe angehst um die fehler deiner mutter zu vermelden
05.01.2019 08:59
Ich kann dich ein kleines bisschen verstehen. Nachdem ich schon zwei Mädchen habe, war in dieser Schwangerschaft der Wunsch groß, einen Jungen zu bekommen. Ich selber bin mit einer Schwester und einem Bruder aufgewachsen, wäre also die selbe Konstellation gewesen. Der Gedanke war so fest in meinem Kopf, dass ich selber das Gefühl hatte, es wird ein Junge - so in der Art: es MUSS einer werden. Auch mein Mann hat sich natürlich sehnlichst männliche Unterstützung gewünscht.
Als dann also der ersehnte Ultraschalltermin war und die Ärztin zu 100 % versichern konnte, dass die Damen Unterstützung bekommen würden, war das erstmal ein seltsames Gefühl. Natürlich habe ich mich gefreut, aber ein kleines bisschen war ich dennoch enttäuscht. Wir hatten uns schon zu Beginn der Schwangerschaft auf Namen geeinigt, also sprechen wir sie nur noch mit ihrem Namen an und beziehen sie so ein, als wäre sie schon da. Ich freue mich wahnsinnig auf meine dritte Tochter und sehe es jetzt nur noch positiv.
Deine Ängste kommen, weil du (entschuldige!) eine saublöde Kindheit hattest. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du genau aus dem Grund eine ganz tolle Mutter für deine Tochter werden wirst. Es wird seinen Sinn haben warum dir ein Mädchen geschenkt wird! Es ist doch in Ordnung wenn du enttäuscht bist, aber das wird sich ganz sicher bald legen!
Ich wünsche dir alles Gute!
Als dann also der ersehnte Ultraschalltermin war und die Ärztin zu 100 % versichern konnte, dass die Damen Unterstützung bekommen würden, war das erstmal ein seltsames Gefühl. Natürlich habe ich mich gefreut, aber ein kleines bisschen war ich dennoch enttäuscht. Wir hatten uns schon zu Beginn der Schwangerschaft auf Namen geeinigt, also sprechen wir sie nur noch mit ihrem Namen an und beziehen sie so ein, als wäre sie schon da. Ich freue mich wahnsinnig auf meine dritte Tochter und sehe es jetzt nur noch positiv.
Deine Ängste kommen, weil du (entschuldige!) eine saublöde Kindheit hattest. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du genau aus dem Grund eine ganz tolle Mutter für deine Tochter werden wirst. Es wird seinen Sinn haben warum dir ein Mädchen geschenkt wird! Es ist doch in Ordnung wenn du enttäuscht bist, aber das wird sich ganz sicher bald legen!
Ich wünsche dir alles Gute!
05.01.2019 09:34
Du hast als Tochter schlechte Erfahrungen mit Deiner Mutter gemacht, und hast Angst, das es sich wiederholt. Sieh es als Chance es besser zu machen. Vielleicht solltest Du Dir professionelle Hilfe suchen, um es zu verarbeiten. Denn in Deinem Anfangspost lese Ich deutlich heraus, das Du es noch verarbeitet hast.
05.01.2019 10:25
Ich finde man darf enttäuscht sein und ist deshalb auch keine schlechte Mutter. Mir ging es in der zweiten Schwangerschaft ähnlich. Ich wollte total gern ein zweites Mädchen und war dann richtig traurig, als sich rausstellte, dass es ein junge ist. Ich hab lange gebraucht, um mich an den Gedanken zu gewöhnen, es hat sich einfach fremd angefühlt. Heute weiß ich, dass es totaler Quatsch war. Ich liebe diesen kleinen Jungen genauso wie ich meine Tochter liebe. Er ist genau richtig, so wie er ist und ich würde ihn auch NIE gegen ein Mädchen eintauschen wollen.
05.01.2019 10:31
Ich danke euch wirklich allen für eure Antworten, waren wirklich sehr aufbauende und nette Worte dabei. Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe und durch die Trittchen von meinem Töchterchen wach geworden bin, sieht für mich die Welt schon ganz anders aus. Ich denke das war einfach einfach der erste "Schock" den ich erstmal verinnerlichen musste & an die Damen die mir raten meine Vergangenheit aufzuarbeiten, da liegt ihr völlig richtig. Bisher kam ich mit der Verdrängung ganz gut klar und sobald Traurigkeit hoch kam habe ich es einfach in Wut verwandelt, bisschen geschimpft und geflucht & mich dann abgelenkt. Da nun aber diese große Veränderung bevor steht denke ich sollte ich es, zumindest meinem Kind zu Liebe, mal aufarbeiten- am besten mit ärztlicher Hilfe.
05.01.2019 10:35
Jede Mama hat doch innerlich den Wunsch nach einem bestimmten Geschlecht.
Ich wollte immer ein Mädchen, mein Mann genauso.
Wir haben zwei wundervolle Jungs, waren aber, ich nur kurz, enttäuscht, als es hieß ein Junge .
Bei Matteo habe ich dann auf einen Jungen gehofft, weil man einfach alles hatte für einen Jungen ( bis auf Kleidung, Kinderwagen und Co ...)
Spielzeug war aber reichlich da
Man darf enttäuscht sein!
Das ist menschlich und völlig ok!!!
Ich wollte immer ein Mädchen, mein Mann genauso.
Wir haben zwei wundervolle Jungs, waren aber, ich nur kurz, enttäuscht, als es hieß ein Junge .
Bei Matteo habe ich dann auf einen Jungen gehofft, weil man einfach alles hatte für einen Jungen ( bis auf Kleidung, Kinderwagen und Co ...)
Spielzeug war aber reichlich da
Man darf enttäuscht sein!
Das ist menschlich und völlig ok!!!
05.01.2019 12:22
Zitat von Schaf:
Du bist nicht traurig weil es ein Mädchen ist sondern weil du Angst davor hast dass sich die Geschichte wiederholt.
Ich glaube daran, dass das Geschlecht des Kindes ein Geschenk ist. Eine Überraschung. Etwas Unplanbates. Etwas wunderbares. Weil es so wenig und trotzdem so viel ist.
Du willst nicht die egoistische Schnepfe sein wie deine Mitter? DAnn sei es nicht! Beweise Deiner Mutter wir gut eine Mutter sein kann. Trage Deinen Rucksack und lerne daraus. Wenn Du das schlechte Vorbild vor Aufen hast siehst Du was Du alles anders machen kannst.
Das glaube ich auch, nachdem ich mich lange gefragt habe wieso ich kein Mädchen haben möchte und mein Bruder umgekehrt keinen Jungen (bisher klappte es). Ich glaub auch, dass es oft mit der eigenen Geschichte und Identität zu tun hat....komplexer als man denkt vielleicht sogar. Auch jetzt noch muss ich mich daran erinnern, dass das zweite Kind (falls es mal kommt) ein Mädchen werden könnte, wenn ich wieder nur nach Jungsnamen suche oder in meinem Kopf schon ganz fest ein zweiter Junge verankert ist es ist einfach so in meinem Kopf, dass es sicher sehr sehr komisch für mich wird, falls es anders kommt...
05.01.2019 12:34
Zitat von De_La_Rose:das liegt daran das du im Kopf auf einen
Zitat von CrazyMya:
Du wirst eine sehr gute Mutter sein und dein Kind lieben, ganz sicher.
Danke dir, ich hoffe es sehr.. lieben werde ich es selbstverständlich, tue ich jetzt ja schon, auch wenn die "negativen" Gefühle leider grad so ziemlich alles überdecken.
Jungen eingestellt warst, wenn deine Maus da ist
wirst du sie genau so lieben
Sieh es als Chance all das was deine Mama falsch
gemacht hat besser zu machen
05.01.2019 12:36
Ich kenne ähnliche Gedanken. Mit meiner Mutter war es nicht ganz so schlimm, aber auch ich hatte wegen ihr keine tolle Jugend. Immer nur Erwartungen, Respektlosigkeiten, Vorwürfe, verbale Gewalt, Drohungen, etc. Ich wurde im Januar 2017 schwanger und hatte irgendwann Angst, dass ich genau so eine Mutter werde wie sie. Hab so viele Tränen vergossen. Ständig wurde mir von meinem Mann gesagt, das wird nicht passieren. Auch von anderen Leuten. Ich habe es als Kopfgetätschel abgetan. Heute ist der Zwerg 15 Monate alt und ich bin in keinster Weise so wie sie. Meine eigene Mutter hat mir gesagt, dass ich eine viel bessere Mutter sei als sie selbst es war. So traurig es war - es ging runter wie Öl.
Es ist so wie mein Mann und meine Freude mir gesagt haben - ich mache mir Gedanken darüber, allein deshalb werde ich nicht so wie sie. Es stimmt. Zwar sind wir alle nicht perfekt. Auch eine gute Mutter hat mal ein paar miserable Tage, aber das ist einfach so und es ist okay. Ich möchte dich ermutigen - es wird alles okay!
Es ist so wie mein Mann und meine Freude mir gesagt haben - ich mache mir Gedanken darüber, allein deshalb werde ich nicht so wie sie. Es stimmt. Zwar sind wir alle nicht perfekt. Auch eine gute Mutter hat mal ein paar miserable Tage, aber das ist einfach so und es ist okay. Ich möchte dich ermutigen - es wird alles okay!
05.01.2019 12:46
Ich kann die Bücher von Jesper Juul empfehlen. Außerdem „das Kind in Dir muss Heimat finden“.
05.01.2019 12:52
Jetzt hab ich den Laptop an.
Ich hab mir immer ein Mädchen gewünscht. Das erste Jungenouting hab ich noch relativ gut weggesteckt, war ja das erste Kind, alles gut, es wird definitiv noch eines geben. Also nochmal eine Chance.
Beim zweiten Jungenouting war mein Mann dabei und als wir im Auto saßen, fragte er, ob alles gut ist und ich hab angefangen zu heulen wie ein Schloßhund. Noch ein Junge.
Ich liebe meinen ersten Jungen über alles, er hat mir gezeigt, wie wundervoll Jungs sind und gegen kein Mädchen der Welt hätte ich ihn jemals eingetauscht, aber ich wollte eben unbedingt auch meinen Traum vom Mädchen. Alles das, was ein Mädchen eben in der Regel ausmacht. Zöpfe flechten, Glitzer kaufen, ein Mädchenkinderzimmer herrichten.
Mit dem zweiten Jungen war der Traum nun defintiv geplatzt. Ich hab zwar nur einen Tag lang geheult und danach konnte ich mich auch recht schnell anfreunden, aber die innere Enttäuschung blieb lang, vor allem, weil meine gute Freundin (wir bekamen zufällig immer zur gleichen Zeit unsere Kinder) beim zweiten Kind tatsächlich das Mädchenouting bekam.
Anfangs hab ich mich für dieses Gefühl auch geschämt, aber in meinem Monatsthread hier im Forum gab es noch andere, die gleich empfanden und sie waren es auch (ich glaube sogar Viala, die die hier auch geschrieben hat), die mir sagten, wie in Ordnung diese Gefühle sind. Das hat mir sehr geholfen. Denn es stimmt schon, nie war mein Kind die Enttäuschung, das kann ich inzwischen ganz klar abgrenzen, sondern das Begraben von einem Traum, der eben nicht Realität wird.
Meine beiden Jungs sind so perfekt - jeder für sich, aber vor allem zusammen. Es ist ein regelrechtes Dreamteam, ich bin jeden Tag so stolz auf alle beide, es sind so empathische, liebevolle, fürsorgliche kleine Jungs, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten.
Es hätte nicht besser kommen können. Ich bin sehr dankbar, dass man in Deutschland das Geschlecht noch nicht bestimmen kann, sonst wäre unter Garantie einer meiner Jungs nicht hier und da hätte ich ordenlich was verpasst. Heute darf ich da gar nicht mehr dran denken, ich lieb die beiden abgöttisch.
Allerdings rat ich dir auch noch zur Aufarbeitung deiner Kindheit MIT psychologischer Hilfe, alleine hat man da keinen Durchblick.
Es mag vielleicht ab und zu ein Kampf werden, in bestimmtne Situationen nicht in ein ähnliches Schema zu fallen, aber das packst du. Das packen viele, wenn man nur den Willen dazu hat.
Ich hab mir immer ein Mädchen gewünscht. Das erste Jungenouting hab ich noch relativ gut weggesteckt, war ja das erste Kind, alles gut, es wird definitiv noch eines geben. Also nochmal eine Chance.
Beim zweiten Jungenouting war mein Mann dabei und als wir im Auto saßen, fragte er, ob alles gut ist und ich hab angefangen zu heulen wie ein Schloßhund. Noch ein Junge.
Ich liebe meinen ersten Jungen über alles, er hat mir gezeigt, wie wundervoll Jungs sind und gegen kein Mädchen der Welt hätte ich ihn jemals eingetauscht, aber ich wollte eben unbedingt auch meinen Traum vom Mädchen. Alles das, was ein Mädchen eben in der Regel ausmacht. Zöpfe flechten, Glitzer kaufen, ein Mädchenkinderzimmer herrichten.
Mit dem zweiten Jungen war der Traum nun defintiv geplatzt. Ich hab zwar nur einen Tag lang geheult und danach konnte ich mich auch recht schnell anfreunden, aber die innere Enttäuschung blieb lang, vor allem, weil meine gute Freundin (wir bekamen zufällig immer zur gleichen Zeit unsere Kinder) beim zweiten Kind tatsächlich das Mädchenouting bekam.
Anfangs hab ich mich für dieses Gefühl auch geschämt, aber in meinem Monatsthread hier im Forum gab es noch andere, die gleich empfanden und sie waren es auch (ich glaube sogar Viala, die die hier auch geschrieben hat), die mir sagten, wie in Ordnung diese Gefühle sind. Das hat mir sehr geholfen. Denn es stimmt schon, nie war mein Kind die Enttäuschung, das kann ich inzwischen ganz klar abgrenzen, sondern das Begraben von einem Traum, der eben nicht Realität wird.
Meine beiden Jungs sind so perfekt - jeder für sich, aber vor allem zusammen. Es ist ein regelrechtes Dreamteam, ich bin jeden Tag so stolz auf alle beide, es sind so empathische, liebevolle, fürsorgliche kleine Jungs, die wie Pech und Schwefel zusammenhalten.
Es hätte nicht besser kommen können. Ich bin sehr dankbar, dass man in Deutschland das Geschlecht noch nicht bestimmen kann, sonst wäre unter Garantie einer meiner Jungs nicht hier und da hätte ich ordenlich was verpasst. Heute darf ich da gar nicht mehr dran denken, ich lieb die beiden abgöttisch.
Allerdings rat ich dir auch noch zur Aufarbeitung deiner Kindheit MIT psychologischer Hilfe, alleine hat man da keinen Durchblick.
Es mag vielleicht ab und zu ein Kampf werden, in bestimmtne Situationen nicht in ein ähnliches Schema zu fallen, aber das packst du. Das packen viele, wenn man nur den Willen dazu hat.
05.01.2019 12:58
Zitat von Lobulus:
Ich kann die Bücher von Jesper Juul empfehlen. Außerdem „das Kind in Dir muss Heimat finden“.
Das Kind in Dir muss Heimat finden, habe ich auch
Sehr tolles Buch !
05.01.2019 13:15
Bei meiner großen ging es mir auch so. Ich hatte gedacht, ich sei eine typische Jungs Mama. Als dann das Outing kam und es ein Mädchen war, war ich auch erst einmal enttäuscht. Allerdings eher, weil ich dachte ich bin nicht so die, Glitzer, Verkleide, Puppenspiel - Mama. Als sie da war, konnte ich mir gar nicht vorstellen, warum ich so dachte. Beim zweiten hatte ich insgeheim den Wunsch nach einem Mädchen, allerdings, weil ich wegen des großen Abstandes der beiden dachte mit Junge wird es schwierig. Sie wurde auch ein Mädchen, aber ich wäre dieses Mal auch nicht enttäuscht gewesen, wenn es ein Junge gewesen wäre, einfach, weil ich glücklich war überhaupt nochmal ein gesundes Kind zu bekommen. Alles Gute für euch. Und du wirst sie sehr lieben. Ganz bestimmt
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