Mütter- und Schwangerenforum

Übergewichtiges Kind - ratlos, hilflos

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Genki
2432 Beiträge
04.08.2024 18:50
Größe und Gewicht:
Sie ist knapp 1,50 m, aber ihr Gewicht kenne ich nicht, denn sie weigert sich natürlich, auf die Waage zu gehen. Auch beim Kinderarzt sollte ich ihr Gewicht nicht erfahren, aber dort wurde mir die Perzentilkurve gezeigt, auf der sie ziemlich weit oben lag. Allerding muss ich ihr Gewicht und ihre Größe auch gar nicht wirklich kennen, um zu erkennen, dass vor allem ihr Bauch massiv ist. Sie trägt aufgrund dessen auch schon 2 Kleidergrößen größer und dennoch sind viele Sachen eng... Und da gibt sie mir dann die Schuld, dass ich die Sachen ja falsch gewaschen hätte...

Veranlagung:
Auf meiner Seite der Familie gibt es viel Übergewicht und es wird gern gegessen... Ich selbst kann auch nicht essen, was und wie viel ich will, weil es sonst ausartet. Ich achte daher genau auf mein Essen, bewege mich viel, damit ich mehr essen kann (bin nämlich ständig hungrig... ) und mache mittlerweile auch Kraftsport, weil eben auch in meinem Leben das Gewicht leider schon immer ein großes Thema war.
Die Seite meines Ex-Mannes ist schlank. Er selbst kann essen, was er will und nimmt nicht zu. Nach ihm kommt unser Sohn. Meine Tochter eben nach mir. Ich befürchte daher, dass intuitives Essen bei ihr einfach nicht funktioniert. Sie muss vermutlich aktiv gegensteuern, bevor der Weg immer länger und beschwerlicher wird...

Sport:
Das liegt ihr einfach nicht. Sie tanzt zwar für sich ganz gerne, aber in den Tanzverein, wo zwei ihrer Freundinnen sind, will sie nicht. Und ich gestehe, dass sie da auch wirklich überhaupt kein Gefühl für hat... Ansonsten hatte sie mal mit Reiten angefangen, aber schnell wieder aufgehört aus fadenscheinigen Gründen. Ich denke aber der Grund war, dass sie einfach gemerkt hat, dass sie das nicht hinkriegt, während ihre Freundin das viel besser konnte. So etwas demotiviert sie. Ballgefühl hat sie auch null, sodass sie auch daran keine Freude hätte. Spaziergänge sind ihr zu langweilig. Fahrradfahren ist auch nur Mittel zum Zweck, um schneller von A nach B zu kommen. Bleibt also wirklich nur schwimmen...

Sonstiges:
Wir wohnen in MV. Und dann auch noch im Dorf. Ich denke, hier ist es wirklich schwierig, was Workshops, Ernährungsberatung oder irgendwelche Programme angeht. Ich hab aber auch noch nicht nachgeschaut.

Auf Ernährung achte ich, wie gesagt durchaus (offenbar nicht genug). Ich bin diejenige, die ihrem Kind nie was Süßes in die Brotdose gepackt hat und die deswegen jeden Tag zu hören bekam, dass alle anderen doch auch immer was mit haben. Wenn die Klassenlehrerin auf der Elternversammlung gesagt hat, dass in den Brotdosen Süßkram nichts verloren hat, haben alle Eltern die Augen verdreht, während ich hingegen froh war, dass ich dies dann bei meinem Kind als Argument anbringen konnte, damit ich nicht die böse Mama bin. Auf Ausflügen habe ich immer gesunde Sachen zum Snacken mit (Äpfel, Möhren, etc), oft auch was zum Mittagessen, damit wir nicht immer auf Pommes, Bratwurst oder all den Müll angewiesen sind. Am See neulich war ich die Mutti mit dem langweiligen Obst, während alle anderen Mütter wirklich Berge an Chips, Schokokeksen, Gebäckteilchen usw. mit hatten Was will man da machen? Natürlich futtern sich meine Kinder dann bei den anderen mit durch...

Ich habe mir immer Mühe gegeben, eine vernünftige Balance zwischen gesundem und ungesundem Essen zu finden. Bei den meisten Kindern reicht das vermutlich auch aus, aber bei meiner Tochter eben nicht. Und ich habe lange auch gehofft, dass es nur eine Phase ist, dass sich das in Kürze verwächst. Aber nachdem das nun in über 3 Jahren nicht passiert ist, muss ich nun wirklich andere Wege einschlagen. Ich werde nochmal versuchen, mit ihr zu reden. Herausfinden, was wir für bessere Alternativen auf den Tisch bringen können, Kompromisse finden. Bisher habe ich sie da immer raushalten wollen, aber ich glaube, ich muss sie dafür doch sensibilisieren.
Marf
28456 Beiträge
04.08.2024 19:59
Hm,ich finde das du Essen sehr zum Thema machst.So nach richtig freies genießen hört es sich nicht an.
Deine Tochter isst anders,sie ist anders und vielleicht auch nicht so ehrgeizig und darauf fixiert.
Ihr Köroer( gefühl) bildet sich gerade und ein dauerndes draufhalten kann Trotz auslösen.Oder Schutz.Dann ist sie halt mehr.
Wenn Sie gerne schwimmt, geht regelmäßig ins Bad.Kontinuität hilft Kalorien zu verbrennen.Aber bitte nicht stures Bahnenziehen.Das schreckt ab.
DLRG könnte ich da empfehlen. Da ist sie in einem Team,sportlich gefordert aber eben noch viel mehr als nur dass.
Ah...und wer futtert beim Ausflug am See Möhren? Das ist einfach Pommeszeit.
Genki
2432 Beiträge
04.08.2024 20:15
Zitat von Marf:

Hm,ich finde das du Essen sehr zum Thema machst.So nach richtig freies genießen hört es sich nicht an.
Deine Tochter isst anders,sie ist anders und vielleicht auch nicht so ehrgeizig und darauf fixiert.
Ihr Köroer( gefühl) bildet sich gerade und ein dauerndes draufhalten kann Trotz auslösen.Oder Schutz.Dann ist sie halt mehr.
Wenn Sie gerne schwimmt, geht regelmäßig ins Bad.Kontinuität hilft Kalorien zu verbrennen.Aber bitte nicht stures Bahnenziehen.Das schreckt ab.
DLRG könnte ich da empfehlen. Da ist sie in einem Team,sportlich gefordert aber eben noch viel mehr als nur dass.
Ah...und wer futtert beim Ausflug am See Möhren? Das ist einfach Pommeszeit.

Ich habe jetzt mehrere Jahre alle Augen zugedrückt und wollte die Sache laufen lassen, weil es sich vielleicht von selbst gibt. Natürlich hab auch ich neben den Möhren ein paar Kekse dabei und natürlich gibt es bei Restaurantbesuchen auch Pommes. Ich habe mir gewünscht, dass sie Essen frei genießen kann, weil das bei mir eben ein schwieriges Thema ist. Aber ich muss da jetzt wirklich gegensteuern. Klar würde ich das am liebsten nur über die Bewegung machen, aber das wird nicht reichen, zumal sie ja so vieles an Bewegung ablehnt. Und warum können für Kinder nicht Möhren und Pommes am See einfach nebeneinander existieren? Ist gesunde Ernährung irgendwie verpönt, spießig?
Aber wenn man kein Kind mit Gewichtsproblemen hat, kann man das vielleicht nicht nachvollziehen.
Marf
28456 Beiträge
04.08.2024 20:35
Zitat von Genki:

Zitat von Marf:

Hm,ich finde das du Essen sehr zum Thema machst.So nach richtig freies genießen hört es sich nicht an.
Deine Tochter isst anders,sie ist anders und vielleicht auch nicht so ehrgeizig und darauf fixiert.
Ihr Köroer( gefühl) bildet sich gerade und ein dauerndes draufhalten kann Trotz auslösen.Oder Schutz.Dann ist sie halt mehr.
Wenn Sie gerne schwimmt, geht regelmäßig ins Bad.Kontinuität hilft Kalorien zu verbrennen.Aber bitte nicht stures Bahnenziehen.Das schreckt ab.
DLRG könnte ich da empfehlen. Da ist sie in einem Team,sportlich gefordert aber eben noch viel mehr als nur dass.
Ah...und wer futtert beim Ausflug am See Möhren? Das ist einfach Pommeszeit.

Ich habe jetzt mehrere Jahre alle Augen zugedrückt und wollte die Sache laufen lassen, weil es sich vielleicht von selbst gibt. Natürlich hab auch ich neben den Möhren ein paar Kekse dabei und natürlich gibt es bei Restaurantbesuchen auch Pommes. Ich habe mir gewünscht, dass sie Essen frei genießen kann, weil das bei mir eben ein schwieriges Thema ist. Aber ich muss da jetzt wirklich gegensteuern. Klar würde ich das am liebsten nur über die Bewegung machen, aber das wird nicht reichen, zumal sie ja so vieles an Bewegung ablehnt. Und warum können für Kinder nicht Möhren und Pommes am See einfach nebeneinander existieren? Ist gesunde Ernährung irgendwie verpönt, spießig?
Aber wenn man kein Kind mit Gewichtsproblemen hat, kann man das vielleicht nicht nachvollziehen.

Klar können Pommes und Möhren zusammen existieren An solchen Tagen aber sind es eher die ungesunden Varianten die gefragt sind.
Zu deinem letzten Satz....ich kann es nachvollziehen, glaub mir.
Genki
2432 Beiträge
04.08.2024 20:46
Zitat von Marf:

Zitat von Genki:

Zitat von Marf:

Hm,ich finde das du Essen sehr zum Thema machst.So nach richtig freies genießen hört es sich nicht an.
Deine Tochter isst anders,sie ist anders und vielleicht auch nicht so ehrgeizig und darauf fixiert.
Ihr Köroer( gefühl) bildet sich gerade und ein dauerndes draufhalten kann Trotz auslösen.Oder Schutz.Dann ist sie halt mehr.
Wenn Sie gerne schwimmt, geht regelmäßig ins Bad.Kontinuität hilft Kalorien zu verbrennen.Aber bitte nicht stures Bahnenziehen.Das schreckt ab.
DLRG könnte ich da empfehlen. Da ist sie in einem Team,sportlich gefordert aber eben noch viel mehr als nur dass.
Ah...und wer futtert beim Ausflug am See Möhren? Das ist einfach Pommeszeit.

Ich habe jetzt mehrere Jahre alle Augen zugedrückt und wollte die Sache laufen lassen, weil es sich vielleicht von selbst gibt. Natürlich hab auch ich neben den Möhren ein paar Kekse dabei und natürlich gibt es bei Restaurantbesuchen auch Pommes. Ich habe mir gewünscht, dass sie Essen frei genießen kann, weil das bei mir eben ein schwieriges Thema ist. Aber ich muss da jetzt wirklich gegensteuern. Klar würde ich das am liebsten nur über die Bewegung machen, aber das wird nicht reichen, zumal sie ja so vieles an Bewegung ablehnt. Und warum können für Kinder nicht Möhren und Pommes am See einfach nebeneinander existieren? Ist gesunde Ernährung irgendwie verpönt, spießig?
Aber wenn man kein Kind mit Gewichtsproblemen hat, kann man das vielleicht nicht nachvollziehen.

Klar können Pommes und Möhren zusammen existieren An solchen Tagen aber sind es eher die ungesunden Varianten die gefragt sind.
Zu deinem letzten Satz....ich kann es nachvollziehen, glaub mir.

Aber das Problem ist, dass diese Ausnahmen irgendwann plötzlich die Regel werden... Ich bin ja nicht nur 1x im Monat am See, sondern phasenweise auch täglich. Mir ist bewusst, dass Ungesundes auch gefragt ist und natürlich lasse ich mein Kind nicht am Sellerie nagen und den anderen beim Essen zuschauen. Aber dann gibt es da die Pommes und dann folgt noch ein Eis, weil's ja so warm ist und kann ich nicht zwei Kugeln und darf ich noch Popcorn und bitte noch ne Fanta und ne Sprite... Und ich weiß, dass ich auch zu oft ja gesagt habe, weil ich eben nicht immer die fiese Mutter sein wollte. Doch irgendwann wird sie mich vermutlich dafür verurteilen, dass ich sie in diese Lage gebracht habe, ohne einzuschreiten.

Ok, ich glaube dir, dass du es nachvollziehen kannst. Der Grat zur Essstörung ist natürlich sehr schmal. Ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und weiß nicht, ob ich vorher zu viel falsch gemacht habe oder jetzt erst vieles falsch machen werde/will...
Marf
28456 Beiträge
04.08.2024 20:59
Dann leg fest wieviel Fanta,Eis etc.es gibt am See.Wieviel Popcorn /Hamburger beim Kinobesuch...Feste Regel...Die du einhälst und sie auch.Sicherlich nicht immer einfach.Aber ich denke das mit einer liebevollen Erklärung vorher - nicht in der Situation, da gilt es ja dann - sie es akzeptieren kann.
Du kennst dein Mädel am besten mit was du ihr kommen kannst.
Und wer zu 80% gesund isst darf auch Pommes genießen. Nur halt im festgelegten Rahmen.
Aber versuch dich nichtvzu sehr verrückt zu machen, es ändert ja nichts.
In erster Linie muss sie immer das Gefühl haben dass sie ok ist.Mit Bauch und ohne.Sie zu unterstützen ohne Bewertung.
-M-Y-A-
23342 Beiträge
04.08.2024 22:26
Mein großes Kind war immer dürre. Dann fing die Pubertät an, es gab zusätzlich mobbing in der schule und naja, die Kilos wurden langsam sichtbar. Hab das Kind beiseite genommen und gradeaus gesagt, dass es dick geworden ist,es aber gerne bleiben darf, wenn es sich so wohlfühlt und falls nicht, jetzt die Notbremse gezogen werden muss. Das Kind hat erfolgreich die Notbremse gezogen und hat jetzt mit 16 normalgewicht.

Das zweite Kind (14j) war immer etwas mopsiger (trotz 2 Jahre stillen) und jetzt in der Pubertät ebenfalls dick. Ca 1,60cm & 73kg. Wir hatten das gleiche Gespräch. Wir haben auch mal die Kalorien zusammengezählt, die täglich so verschlungen wurden/werden. Sie ist aktuell noch nicht in dem Modus, dass das Gewicht weniger werden muss, dafür isst sie einfach viel zu gerne und solange Sie körperlich keine Einschränkungen hat, werden wir Sie auch nicht zum abnehmen zwingen.

Ich verstehe selbstverständlich die Sorge über das Übergewicht, finde aber, solange sich die Kids regelmäßig bewegen und selbst kein Problem mit dick sein haben, alles noch im grünen Bereich in diesem altersabschnitt (solange wir hier nicht von mehr als 10-15 kg Übergewicht sprechen).
Genki
2432 Beiträge
05.08.2024 07:25
Zitat von -M-Y-A-:

Mein großes Kind war immer dürre. Dann fing die Pubertät an, es gab zusätzlich mobbing in der schule und naja, die Kilos wurden langsam sichtbar. Hab das Kind beiseite genommen und gradeaus gesagt, dass es dick geworden ist,es aber gerne bleiben darf, wenn es sich so wohlfühlt und falls nicht, jetzt die Notbremse gezogen werden muss. Das Kind hat erfolgreich die Notbremse gezogen und hat jetzt mit 16 normalgewicht.

Das zweite Kind (14j) war immer etwas mopsiger (trotz 2 Jahre stillen) und jetzt in der Pubertät ebenfalls dick. Ca 1,60cm & 73kg. Wir hatten das gleiche Gespräch. Wir haben auch mal die Kalorien zusammengezählt, die täglich so verschlungen wurden/werden. Sie ist aktuell noch nicht in dem Modus, dass das Gewicht weniger werden muss, dafür isst sie einfach viel zu gerne und solange Sie körperlich keine Einschränkungen hat, werden wir Sie auch nicht zum abnehmen zwingen.

Ich verstehe selbstverständlich die Sorge über das Übergewicht, finde aber, solange sich die Kids regelmäßig bewegen und selbst kein Problem mit dick sein haben, alles noch im grünen Bereich in diesem altersabschnitt (solange wir hier nicht von mehr als 10-15 kg Übergewicht sprechen).

Danke für deinen Beitrag!
Seri20
82 Beiträge
05.08.2024 09:31
Mein Sohn (14) ist auch übergewichtig. So richtig begann es Mitte der Grundschule und seitdem begleitet uns dieses Thema. Ich bin auch übergewichtig, bekomme mein Gewicht seit Jahren nicht wirklich runter. Mein 12 jähriger war ne zeitlang mopsig, ist nun aber auch wieder sportlich und sieht richtig fit aus.

Mein 14 jähriger bewegt sich einfach zu wenig und isst oft viel zu große Portionen. Süßes und Knabbereien gibt es hier gar nicht so oft, auch keine süßen Getränke. Wir trinken alle Wasser. Dafür liebt er alles was mit Käse überbacken ist und Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Brot und Co. Das setzt bei uns leider gleich an.
Eine Zeitlang war er in einem Gesundheitszentrum angemeldet, wo er an Sportgeräten (E-Geräte) sich betätigen konnte. Hat ihm aber irgendwann keinen Spaß mehr gemacht, weil dort halt nur ältere waren und er das einzige Kind. Wir haben schon mehrfach versucht die Ernährung umzustellen, aber ja...oft landet man beim Altbekannten. Ich versuche natürlich trotzdem gesund und ausgewogen zu kochen. Es gelingt mir nicht immer und man hat ab einem bestimmten Alter nicht mehr so einen großen Einfluss.
Er geht sich aber zum Glück nichts heimlich kaufen, sein Taschengeld geht meistens für andere Sachen drauf.

Da mein Sohn auch unzufrieden mit sich ist, reden wir viel darüber. Ich liebe meinen Sohn, so wie er ist. 10 Kilo weniger würden daran nichts ändern. Ich versteh ihn natürlich total und fühle mich oft schuldig. Bin auch alleinerziehend jahrelang gewesen und da Ernährung hier stattfindet, trage ich wohl auch meinen Teil dazu bei. Unsere Devise im Momemt lautet "Gewicht halten". Ich bin gerade schwanger, hier stehen viele Veränderungen an, da geht das Thema im Alltag auch etwas unter. Was aber nicht schlecht ist, denn als leicht übergewichtige Jugendliche weiß ich noch ganz genau wie schlimm es für mich war, dass mein Gewicht immer wieder zum Thema gemacht wurde.

Was ich/wir versuchen zu verändern, dagegen zu machen?
Ich treibe meinen großen regelmäßig mit dem Hund vor die Tür. Wir gehen regelmäßig ins Sportbad, ich ziehe meistens ein paar Bahnen und die Kinder "toben" Im Wasser. Ich schleppe sie immer unter dem Vorwand mit, dass ich schwimmen möchte, dann sieht das nicht so nach ehrgeizigen Sportprogramm für die Kinder aus.
Ansonsten maßregel ich schon die Kinder wenn sie zu oft in die Küche gehen und nach einem Snack suchen.
Und wir versuchen schon im Alltag uns gesund zu ernähren - klappt natürlich nicht immer. Aber wir sind gewillt.
Mein Sohn überlegt es sich jetzt, ob er sich im Fitnesscenter anmeldet - da unterstütze ich ihn natürlich.

Ich kann jedenfalls sehr gut verstehen, wie du sich fühlst. Und wie schlecht man sich manchmal fühlt.

Sprich ruhig mit deiner Tochter über deine Gefühle und welche Ängste du hast und wie sie das empfindet. Eben ganz ohne "Anklage" dass sie abnehmen muss, sondern einfach wie die Situation gerade ist.
Das hat meinem Sohn und mir enorm geholfen, offen darüber reden zu können.
Marf
28456 Beiträge
05.08.2024 09:49
Zitat von Seri20:

Mein Sohn (14) ist auch übergewichtig. So richtig begann es Mitte der Grundschule und seitdem begleitet uns dieses Thema. Ich bin auch übergewichtig, bekomme mein Gewicht seit Jahren nicht wirklich runter. Mein 12 jähriger war ne zeitlang mopsig, ist nun aber auch wieder sportlich und sieht richtig fit aus.

Mein 14 jähriger bewegt sich einfach zu wenig und isst oft viel zu große Portionen. Süßes und Knabbereien gibt es hier gar nicht so oft, auch keine süßen Getränke. Wir trinken alle Wasser. Dafür liebt er alles was mit Käse überbacken ist und Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Brot und Co. Das setzt bei uns leider gleich an.
Eine Zeitlang war er in einem Gesundheitszentrum angemeldet, wo er an Sportgeräten (E-Geräte) sich betätigen konnte. Hat ihm aber irgendwann keinen Spaß mehr gemacht, weil dort halt nur ältere waren und er das einzige Kind. Wir haben schon mehrfach versucht die Ernährung umzustellen, aber ja...oft landet man beim Altbekannten. Ich versuche natürlich trotzdem gesund und ausgewogen zu kochen. Es gelingt mir nicht immer und man hat ab einem bestimmten Alter nicht mehr so einen großen Einfluss.
Er geht sich aber zum Glück nichts heimlich kaufen, sein Taschengeld geht meistens für andere Sachen drauf.

Da mein Sohn auch unzufrieden mit sich ist, reden wir viel darüber. Ich liebe meinen Sohn, so wie er ist. 10 Kilo weniger würden daran nichts ändern. Ich versteh ihn natürlich total und fühle mich oft schuldig. Bin auch alleinerziehend jahrelang gewesen und da Ernährung hier stattfindet, trage ich wohl auch meinen Teil dazu bei. Unsere Devise im Momemt lautet "Gewicht halten". Ich bin gerade schwanger, hier stehen viele Veränderungen an, da geht das Thema im Alltag auch etwas unter. Was aber nicht schlecht ist, denn als leicht übergewichtige Jugendliche weiß ich noch ganz genau wie schlimm es für mich war, dass mein Gewicht immer wieder zum Thema gemacht wurde.

Was ich/wir versuchen zu verändern, dagegen zu machen?
Ich treibe meinen großen regelmäßig mit dem Hund vor die Tür. Wir gehen regelmäßig ins Sportbad, ich ziehe meistens ein paar Bahnen und die Kinder "toben" Im Wasser. Ich schleppe sie immer unter dem Vorwand mit, dass ich schwimmen möchte, dann sieht das nicht so nach ehrgeizigen Sportprogramm für die Kinder aus.
Ansonsten maßregel ich schon die Kinder wenn sie zu oft in die Küche gehen und nach einem Snack suchen.
Und wir versuchen schon im Alltag uns gesund zu ernähren - klappt natürlich nicht immer. Aber wir sind gewillt.
Mein Sohn überlegt es sich jetzt, ob er sich im Fitnesscenter anmeldet - da unterstütze ich ihn natürlich.

Ich kann jedenfalls sehr gut verstehen, wie du sich fühlst. Und wie schlecht man sich manchmal fühlt.

Sprich ruhig mit deiner Tochter über deine Gefühle und welche Ängste du hast und wie sie das empfindet. Eben ganz ohne "Anklage" dass sie abnehmen muss, sondern einfach wie die Situation gerade ist.
Das hat meinem Sohn und mir enorm geholfen, offen darüber reden zu können.

Ich finde das sich das toll anhört.Und ich denke ihr bekommt es hin.
Marleeni
4 Beiträge
05.08.2024 12:54
Hallo an Alle, hab jetzt mal ein paar Antworten hier überflogen und gerade die Kommunikation von Seri und ihrem Sohn ist super!

Ich hatte ein ähnliches Problem mit meiner Tochter (13), die sobald sie mit ihren Freundinnen draußen war zum Kiosk gelaufen ist uns sich eine bunte Tüte gekauft hat. Irgendwann bin ich heimlich mal hinterher und hab sie gestellt. Dann wurde etwas Taschengeld gestrichen und ab da an war es besser. Ich hab dann zugesehen, dass wir immer gemeinsam kochen und ich ihr die Lebensmittel nahe bringe, die gut für sie sind. Außerdem sind wir oft schwimmen gefahren, sowohl ins Freibad auch als an den Baggersee. Das hat sie geliebt. Zusätzlich gabs noch ein Trampolin zum Geburtstag, und das Problem hat sich relativ schnell geklärt. Jetzt ist sie in den Anfängen der Pupertät und benutzt das Trampolin nicht mehr so oft, aber durch Instagram wird ihr sowieso suggeriert, dass man dünn sein muss um schön zu sein. Dafür macht sie jetzt immer im Zimmer irgndwelche Übungen von Influencern und hat sich extra Hanteln gekauft. Bin eher etwas besorgt, dass es in die andere Richtung geht. Das ist aber ein anderes Thema. Spielerisch den Kids zu erklären wie Gesundheit funktioniert und sie mit gesunden 'Süßßigkeiten' zu belohnen ist der richtige Weg, denke ich.
LG
YellowBird
3871 Beiträge
05.08.2024 20:42
Zitat von Seri20:

Mein Sohn (14) ist auch übergewichtig. So richtig begann es Mitte der Grundschule und seitdem begleitet uns dieses Thema. Ich bin auch übergewichtig, bekomme mein Gewicht seit Jahren nicht wirklich runter. Mein 12 jähriger war ne zeitlang mopsig, ist nun aber auch wieder sportlich und sieht richtig fit aus.

Mein 14 jähriger bewegt sich einfach zu wenig und isst oft viel zu große Portionen. Süßes und Knabbereien gibt es hier gar nicht so oft, auch keine süßen Getränke. Wir trinken alle Wasser. Dafür liebt er alles was mit Käse überbacken ist und Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Brot und Co. Das setzt bei uns leider gleich an.
Eine Zeitlang war er in einem Gesundheitszentrum angemeldet, wo er an Sportgeräten (E-Geräte) sich betätigen konnte. Hat ihm aber irgendwann keinen Spaß mehr gemacht, weil dort halt nur ältere waren und er das einzige Kind. Wir haben schon mehrfach versucht die Ernährung umzustellen, aber ja...oft landet man beim Altbekannten. Ich versuche natürlich trotzdem gesund und ausgewogen zu kochen. Es gelingt mir nicht immer und man hat ab einem bestimmten Alter nicht mehr so einen großen Einfluss.
Er geht sich aber zum Glück nichts heimlich kaufen, sein Taschengeld geht meistens für andere Sachen drauf.

Da mein Sohn auch unzufrieden mit sich ist, reden wir viel darüber. Ich liebe meinen Sohn, so wie er ist. 10 Kilo weniger würden daran nichts ändern. Ich versteh ihn natürlich total und fühle mich oft schuldig. Bin auch alleinerziehend jahrelang gewesen und da Ernährung hier stattfindet, trage ich wohl auch meinen Teil dazu bei . Unsere Devise im Momemt lautet "Gewicht halten". Ich bin gerade schwanger, hier stehen viele Veränderungen an, da geht das Thema im Alltag auch etwas unter. Was aber nicht schlecht ist, denn als leicht übergewichtige Jugendliche weiß ich noch ganz genau wie schlimm es für mich war, dass mein Gewicht immer wieder zum Thema gemacht wurde.

Was ich/wir versuchen zu verändern, dagegen zu machen?
Ich treibe meinen großen regelmäßig mit dem Hund vor die Tür. Wir gehen regelmäßig ins Sportbad, ich ziehe meistens ein paar Bahnen und die Kinder "toben" Im Wasser. Ich schleppe sie immer unter dem Vorwand mit, dass ich schwimmen möchte, dann sieht das nicht so nach ehrgeizigen Sportprogramm für die Kinder aus.
Ansonsten maßregel ich schon die Kinder wenn sie zu oft in die Küche gehen und nach einem Snack suchen.
Und wir versuchen schon im Alltag uns gesund zu ernähren - klappt natürlich nicht immer. Aber wir sind gewillt.
Mein Sohn überlegt es sich jetzt, ob er sich im Fitnesscenter anmeldet - da unterstütze ich ihn natürlich.

Ich kann jedenfalls sehr gut verstehen, wie du sich fühlst. Und wie schlecht man sich manchmal fühlt.

Sprich ruhig mit deiner Tochter über deine Gefühle und welche Ängste du hast und wie sie das empfindet. Eben ganz ohne "Anklage" dass sie abnehmen muss, sondern einfach wie die Situation gerade ist.
Das hat meinem Sohn und mir enorm geholfen, offen darüber reden zu können.


Ich finde es schade, dass du dich da so in der Schuld siehst. Ich hatte bisher immer halbwegs normales Gewicht. Seit Februar nehme ich Antidepressiva und diese haben bei mir die Nebenwirkung, mein Hungergefühl zu unterdrücken. Dadurch habe ich in wenigen Monaten ungeplant 8 kg abgenommen. Ohne irgendein Vorhaben in diese Richtung.

Was ich damit sagen will: Worauf wir Hunger haben und wann wir Hunger haben, können wir nur bedingt beeinflussen. Das sind sooo komplizierte Prozesse, dass sich niemand die Schuld für Übergewicht bei sich selbst oder den Kindern geben sollte, wenn man sich nicht ignorant verhalten und Kinder aus Faulheit mit Fastfood vollgestopft hat.

Es ist natürlich trotzdem gut und richtig, sich Unterstützung zu suchen oder gut auf die Ernährung zu achten. Aber bitte fühlt euch nicht schuldig. Ich glaube, die meisten Mamas, die hier angemeldet sind, wollen und wollten immer das Beste für ihre Kinder.
Genki
2432 Beiträge
06.08.2024 18:50
Danke für all eure Antworten! Da sind einige Anregungen dabei, die uns hoffentlich weiterhelfen
Marleeni
4 Beiträge
10.08.2024 16:40
Eine Sache wollte ich noch loswerden, wo ich sehr großes Vertrauen habe: Das Leben verläuft nicht geradelinig sondern in Wellen (Höhen, Tiefen, und alles dazwischen). Und so sehe ich das auch bei meiner Tochter. Ich versuche meiner Tochter Vertrauen entgegen zu bringen und sie positiv zu unterstützen. Ihr die richtigen Impulse zu geben. Man will natürlich immer nur das Beste für seine Kinder, und manchmal muss man sie auch machen lassen. Damit meine ich nicht sie auf sich allein gestellt bestimmte Probleme angehen zu lassen, aber ihr Vertrauen zu schenken, dass nach einer solchen Phase auch wieder eine gesunde Phase kommt. Bildung über Ernährung, Lebensweise, Gesundheit und Sport wird auf Dauer Früchte tragen. Und manchmal will meine Tochter diese Bildung nicht von mir bekommen, weil manchmal sowieso alles uncool und falsch ist, was ich sage, jedoch an sich an dieser Bildung interessiert ist. Ob Onlineblogs, Influencer, Youtubevideos usw... (ich wurde damals auch durch die Bravo aufgeklärt und wollte nichts von meinen Eltern zum Thema Sexualität hören).. Naja das als kleiner Nachtrag von mir. Ich weiß, dass eure Kinder nicht alle in der Pupertät sind, aber vielleicht hilft ja etwas von dem was ich geschrieben hab. Liebe Grüße zusammen.
FranziskaBrahmli
10 Beiträge
27.08.2024 17:00
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