Mütter- und Schwangerenforum

Ab wann Beikost?

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MIU28
1527 Beiträge
22.03.2015 21:16
Ah ich weiss jetzt worum es geht. Das ist leider nichts für mich. Da bin ich ein gebranntes Kind....will das hier aber nicht weiter ausführen. Ich werde, wenn es soweit ist, lieber beim Brei bleiben.
Mel-Ann
5657 Beiträge
22.03.2015 21:24
Als mein Kinderarzt meinte, ab 4,5 Monaten könnte man mit Beikost beginnen, hab ich ihm quasi einen Vogel gezeigt. Für mich war immer klar: 6 Monate lang wird voll gestillt. Aber mein Sohn war da auch gar nicht für. Er war soooo gierig auf's Essen! Bei ihm fing es auch mit 4 Monaten an. Aber ich wollte partout nicht. Das passte nicht in meine Ideologie. Aber als er 4 Monate und 2, 3 Wochen alt war, da saß ich mit einer Freundin und deren etwas älterer Tochter im Café und die Kleine aß Breichen. Mein Sohn fing bei jedem einzelnen Löffelchen an, vor Freude zu glucksen, auf und ab zu vibrieren, streckte die HÄndchen aus und sperrte den Mund auf. Und bei jedem einzelnen Löffel, der im Mund des anderen Babys verschwand - fassungsloses Gesichtchen, trauuurig. Der nächste Löffel - das selbe Spiel. Da hab ich gedacht,nee, verdammt. Scheiß auf irgendwelche Ideologien. Dieses Kind ist reif für Beikost.

Bin zum Bioladen, hab Möhrchen und Öl gekauft und gekocht. In meinem Beikost-Buch stand, man solle anfangs nur 2-3 Teelöffelchen pro Tag geben, aber er hat ein richtiges Schälchen voll gegessen, und mit einer solchen Begeisterung und Freude. Da war für mich einfach klar, das Kind ist reif dafür, und gut is. Hätte er jetzt Probleme gehabt oder nicht gewollt oder was auch immer, dann hätte ich halt den Brei gegessen und noch nen Monat gewartet. Ist doch kein Ding.

Von daher: Probier es einfach aus. Du siehst sofort, ob das Kind reif ist oder nicht. Knatscht es, schiebt den Löffel weg, läuft der Brei wieder aus dem Mund raus, kriegt er Bauchweh, Blähungen, ähnliches - dann lass es eben nochmal für eine Weile. Aber wenn er so ist wie meiner - warum dem Kind dann etwas vorenthalten? Wenn wir Kindern zutrauen, zu entscheiden, wann und wieviel Milch sie wollen, warum trauen wir ihnen dann nicht zu, selbst zu entscheiden, wann sie reif für mehr sind? Alle jammern immer, dass die Kinder in Normen gepresst werden, aber sobald es um Beikost geht, wird auf einmal von vielen doch wieder so eine willkürliche 6-Monats-Grenze für alle gezogen. Oder die Ideologie gefahren: je länger man ausschließlich stillt, desto besser die Mutter.
Das scheint mir wenig sinnvoll.
In sehr vielen Gesellschaften ist es total normal, das Säuglinge immer mal Kleinigkeiten vom Tisch zum dran lutschen o.ä. bekommen, sobald sie sich dafür interessieren. In Deutschland wird das alles sehr viel enger gesehen, warum auch immer. Ist ja inzwischen eine regelrechte Lehre geworden...
Ich denke jedenfalls, dass ich die Sache bei meinem Sohn viel zu dogmatisch gesehen habe, mich damit viel zu sehr verrückt gemacht habe und irgendwie die Beikost für mich auch immer so ein erstes Stück... naja, Ablösung und Groß werden symbolisiert hat und ich mich deswegen so dagegen gewehrt habe. Im Rückblick war das wenig sinnvoll. Bei meinem zweiten werde ich das viel entspannter sehen. Wenn sie im 5. Monat Brei will, kriegt sie den. Wenn sie mit 8 Monaten immer noch nicht will, dann eben nicht. Und wenn sie statt Brei lieber an ner Banane mümmeln will, dann eben das. Es gibt nicht nur den einen, perfekten Weg, das zu machen. Wie so oft.

Den Vergleich mit dem Alkohol finde ich übrigens total daneben. Es geht hier nicht um Gift. Es geht um Essen. Die Devise ist da eigentlich: Die Eltern suchen ein breites, gesundes Angebot aus, d.h. sie entscheiden, was es gibt, das Kind nimmt davon, was und wieviel es mag. Warum bloß wird bei solchen Themen immer gleich die Polemik ausgepackt? Man hört schon förmlich die Schaufeln klirren, mit denen hier wieder die Gräben gezogen werden.

Jedes Kind ist anders. Jede Familie ist anders. Die Familie wird in der Regel den besten Weg für ihr ganz spezielles, individuelles Kind und ihre ganz spezielle, individuelle Situation finden.
Ratgeberbücher haben auch nicht die Weisheit mit goldenen Löffeln gefressen...
Schaf
12473 Beiträge
22.03.2015 21:32
Zitat von MIU28:

Ah ich weiss jetzt worum es geht. Das ist leider nichts für mich. Da bin ich ein gebranntes Kind....will das hier aber nicht weiter ausführen. Ich werde, wenn es soweit ist, lieber beim Brei bleiben.

BLW ist nicht nur Fingerfood sondern eher die Überzeugung, dass das Kind entscheidet, wann es essen will.

Baby Led Weaning = Baby gesteuertes Abstillen

Der allerallerallerallererste Schritt ist das Interesse für Essen. Dann kommen die Faktoren wie Zungenstoßreflex usw dazu. Wenn das alles passt, kann das Baby Essen probieren.

Wichtig!!! Essen probieren - nicht essen!! Anfangs geht es nur darum
Wie schmeckt Kürbis? Wie unterscheidet sich die Konsistenz von Banane zu Birne? Usw. Satt wird das Baby noch über die Muttermilch.

Mach doch das nächste Mal kein Salz an die Kartoffeln, Matsch es mit Deiner Gabel zusammen und gib dem Kind 2-3 Löffel. Daran erkennst Du auch den azungenstoßreflex sehr gut. Wenn es wieder raus kommt warte noch ein bisschen. Dann kannst Du bspw mal mit einem Löffel ein bisschen Banane Löffeln. Und so Schritt für Schritt.

BLW heißt auch Familientisch. Die Versuchung bei 150g Kürbis-Pastinake ist, dass das Kind 150g Kürbis Padtinake essen muss. Wenn Du statt dessen einfach Kürbissuppe ohne Gewürze machst (zumindest einen kleinen Teil), dann ist das Kind mal 5 Löffel und mal 35.000 Löffel. Den Rest kannst Du einfach zu Deiner gewürzten Suppe kippen.

Oder Naturjoghurt füttern usw. Im Sommer kannst Du noch ein paar unbehandelte Ersbeeren dazu manschen.

So lange Dein Kind voll gestillt wird, brauchst Dir über Nährstoffe keine Gedanken machen (im 1. Jahr zumindest nicht, danach bin ich mir nicht mehr sicher)
MIU28
1527 Beiträge
22.03.2015 21:34
Mel Ann ich finde du hast einen tollen Text geschrieben. Ich finde auch vieles wird sehr dogmatisch gesehen.Meine Hebamme lässt z.b auch gar keine andere Meinung gelten. Ich selbst fühle mich da schon unter Druck gesetzt. Dabei stille ich total gern und es geht mir auch gar nicht darum das zu beenden,sondern darum zu überlegen, ob ich ihm damit etwas gutes tue....
MIU28
1527 Beiträge
22.03.2015 21:37
Schaf da hast dh recht! Würd wenn überhaupt eh frisch kochen
Krümel714
2489 Beiträge
22.03.2015 21:40
Ich hatte auch andere Pläne
Aber bei uns war es wie bei euch. Habe mich dann mit BLW beschäftigt und es klappt prima
Lui.lu
831 Beiträge
22.03.2015 21:52
Zitat von shelyra:

Zitat von Winterkinder:

Meine haben Beikost bekommen, als sie sich selbst hinsetzen konnten, der Zungenstreckreflex weg war, sie selbst nach essbarem gegriffen haben, "mitgeschmatzt" und "gekaut" haben, wenn wir gegessen haben.
Bei der einen war das mit 5,5 Monaten, bei der anderen mit knapp 6 Monaten.


so war es bei uns auch... das alter spielt dabei keien rolle finde ich. jedes kidn sit halt anders


Richtig und nicht früher, nur weil es auf den Gläschen steht.
Bei Fynn fing das so richtig erst mit 7-8 Monaten an, da wir mit BLW begonnen haben durfte er einfach mit an meinen Teller. Abrr so richtig gegessen, nicht mehr nur rum gelutscht hat er erst so mit 12 Monaten, bis dahin hab ich auch noch voll gestillt dann hat er langsam angefangen die Brust zu ersetzen durch feste Nahrung
Mel-Ann
5657 Beiträge
22.03.2015 22:23
Da schau, so verschieden sind Kinder eben. Meiner hat mit 10 Monaten schon großangelegte Essens-Raubzüge gestartet. Sich einen ganzen Apfel aus der Obstschale am Couchtisch gefischt, während ich in der Küche seinen Obstbrei geprutschelt habe, und mit seinen paar Zähnchen total strahlend daren rumgenagt, oder sich Brote von unseren Teller geklaut, wenn wir ihm nicht schnell genug was eigenes gegeben haben. Gestillt hab ich trotzdem noch, bis er fast 1,5 Jahre alt war. Aber er hat immer sehr danach gedrängt, unser Essen zu kriegen. Mit ca. 10 Monaten lief Mahlzeit am Familientisch 3x am Tag schon super. Halt mit den üblichen Einschränkungen natürlich, aber klar als Hauptnahrungsquelle.
Lui.lu
831 Beiträge
22.03.2015 22:28
Zitat von Mel-Ann:

Da schau, so verschieden sind Kinder eben. Meiner hat mit 10 Monaten schon großangelegte Essens-Raubzüge gestartet. Sich einen ganzen Apfel aus der Obstschale am Couchtisch gefischt, während ich in der Küche seinen Obstbrei geprutschelt habe, und mit seinen paar Zähnchen total strahlend daren rumgenagt, oder sich Brote von unseren Teller geklaut, wenn wir ihm nicht schnell genug was eigenes gegeben haben. Gestillt hab ich trotzdem noch, bis er fast 1,5 Jahre alt war. Aber er hat immer sehr danach gedrängt, unser Essen zu kriegen. Mit ca. 10 Monaten lief Mahlzeit am Familientisch 3x am Tag schon super. Halt mit den üblichen Einschränkungen natürlich, aber klar als Hauptnahrungsquelle.


Ja klar, jeder Mensch ist anders. Zum Glück
Mel-Ann
5657 Beiträge
22.03.2015 22:29
Zitat von MIU28:

Mel Ann ich finde du hast einen tollen Text geschrieben. Ich finde auch vieles wird sehr dogmatisch gesehen.Meine Hebamme lässt z.b auch gar keine andere Meinung gelten. Ich selbst fühle mich da schon unter Druck gesetzt. Dabei stille ich total gern und es geht mir auch gar nicht darum das zu beenden,sondern darum zu überlegen, ob ich ihm damit etwas gutes tue....


Danke Dir. Das ist wirklich schade, dass Deine Hebi Dich da so unter Druck setzt. Meine hat auch erstmal sehr skeptisch geguckt, als ich ihr erzählt habe, dass unserer jetzt Brei kriegt, aber sie hat dann ganz neutral gefragt, warum ich das mache. Als ich ihr dann erzählt habe, wie heiß unser Sohn auf alles ist, was auf Löffeln kommt, meinte sie gleich, dann wäre es gut, wenn er das zeigt, dass er das mag. Sie findet es nur nicht gut, wenn Eltern ihrem Kind das aufdrängen, weil sie schnell abstillen wollen oder weil der KiA meint, das muss so.

Ist echt seltsam, dass so viele Leute denken, man wäre faul oder so, wenn man auf eindeutige Signale des Kindes hin früh zufüttert. Ich fand das sooo doof, als er auf einmal Beikost wollte. Nur Stillen ist echt enspannt, auf einmal musst Du entweder speziell für das Kind kochen oder beim Kochen ständig darauf achten, was rein darf und was nicht. Und einfach mal unterwegs fix Stillen geht auch nimmer so ohne weiteres, wenn der Herr doch eigentlich lieber seine Kartöffelchen möchte... Mit Bequemlichkeit hat das echt nix zu tun, finde ich.
MIU28
1527 Beiträge
23.03.2015 08:13
Find ich auch.
Ich frage mich wie ich das machen soll ,also wie schnell steigert man? Also fuhrt noch eine mahlzeit ein und und und
Ich denke ich werde noch ein bissel warten mit dem zufüttern...aber wenn es soweit ist uber welchen Zeitraum habt ihr die stillmahlzeiten ersetzt?
MIU28
1527 Beiträge
23.03.2015 08:16
Find ich auch mel-ann.es wird oft kritisch beäugt wie man was macht mit baby.
Krümel714
2489 Beiträge
23.03.2015 09:50
Zitat von MIU28:

Find ich auch.
Ich frage mich wie ich das machen soll ,also wie schnell steigert man? Also fuhrt noch eine mahlzeit ein und und und
Ich denke ich werde noch ein bissel warten mit dem zufüttern...aber wenn es soweit ist uber welchen Zeitraum habt ihr die stillmahlzeiten ersetzt?


Hör auf dein Gefühl und dein Baby
Wolkenlicht
10230 Beiträge
23.03.2015 14:27
Vor ein paar Tagen haben wir mit ein paar Löffel angefangen. Heut hat er 125g Pastinake gefuttert unsere Große war damals auch in dem Alter und es hat super geklappt.
MIU28
1527 Beiträge
23.03.2015 15:46

Na da schmeckts ja einem
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