Umgang mit Tod und Trauer
10.12.2021 12:55
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
privat
10.12.2021 13:06
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Unterhalte dich am besten mit deinen Liebsten daheim ganz viel drüber und lass deine Trauer zu. Das ist total normal. Wenn man vorher das Glück hatte und nie damit in Berührung kam ,dann haut es einen aus den Socken. Ich habe leider früh und schon viel zu oft Liebe Menschen gehen sehen und begleitet und es bricht einem immer wieder auf seiner Weise das Herz. Aber wir in der Familie haben immer viel miteinander darüber gesprochen um es alle für uns so zu verarbeiten ,wie wir es brauchen.
Natürlich kommen Momente der Angst, dass geliebte Menschen gehen werde.das ist der Lauf des Lebens, aber solange es meinen Lieben gut geht,verschwindet der Gedanke daran auch.
Wenn deine Sorgen und Ängste weiter zunehmen, dann wende dich an einen Arzt deines vertrauens.
10.12.2021 13:14
Zitat von Anonym 1 (207839):Genau in der gleichen Situation befinde ich mich momentan auch
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
10.12.2021 13:29
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Erstmal herzliches Beileid zu deinem Verlust.
Es ist ganz egal, ob ein geliebter Mensch, den man verliert alt war, oder nicht. Es ist der selbe Schmerz. Der Tod ist etwas ganz endgültiges und es wird einem von jetzt auf gleich klar, dass diese Person für immer weg ist. Keine Gespräche mehr, keine neuen gemeinsamen Erinnerungen. Das ist traurig und das darf man auch zulassen. Das ist sogar ganz wichtig.
Es wird mit der Zeit besser!
Ich habe vor 9 Jahren meinen Vater verloren und vor 7 Jahren meine Mutter. Die Anfangszeit war furchtbar. Ich habe oft im Alltag " vergessen ", dass sie gestorben ist und dachte, ich muss sie anrufen um ihr irgendwas zu erzählen. Dann wurde mir klar, dass sie ja nicht mehr da ist und ich ihr nie wieder etwas erzählen werde...
Ich dachte, das hört niemals auf. Und ich habe mich auch gefragt, ob es jemals besser wird.
Ja, wird es. Ich habe nicht aufgehört sie zu vermissen, aber es tut nicht mehr so weh. Das erinnern ist mittlerweile schön und nichtmehr so schmerzhaft.
Sprich mit deinen Lieben, mit anderen Verwandten sofern vorhanden. Mir hat der Kontakt und das Sprechen mit meinen Geschwistern sehr gut getan und mit Freunden meiner Eltern. Das gemeinsame Erinnern an sie...
Es gibt da ein Zitat von Bonnhoeffer, welches ich sehr passend und sehr wahr finde. :
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
10.12.2021 13:56
Mein Papa ist im Februar mit 67 gestorben :,(
An/mit/durch Corona. Das war das schrecklichste was ich je erleben musste.
Oft sagen meine großen, ab und zu auch der kleine, wie sehr sie Opa vermissen.
Ich habe im Alltag oft noch Einbrüche wo ich weine. Mittlerweile hasse ich Schnee. Es war alles komplett zugeschneit als Papa starb das triggert mich grad enorm.
An/mit/durch Corona. Das war das schrecklichste was ich je erleben musste.
Oft sagen meine großen, ab und zu auch der kleine, wie sehr sie Opa vermissen.
Ich habe im Alltag oft noch Einbrüche wo ich weine. Mittlerweile hasse ich Schnee. Es war alles komplett zugeschneit als Papa starb das triggert mich grad enorm.
10.12.2021 19:44
Das tut mir sehr leid Mein Beileid…
Meine Eltern zu verlieren, davor graut es mir auch schon. Zumal das für meine Kinder auch ein riesen Verlust wäre und der Gedanke, sie so traurig zu sehen, ist einfach grausam…
Meine Eltern zu verlieren, davor graut es mir auch schon. Zumal das für meine Kinder auch ein riesen Verlust wäre und der Gedanke, sie so traurig zu sehen, ist einfach grausam…
10.12.2021 19:44
Zitat von schoko_keks1234:
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Erstmal herzliches Beileid zu deinem Verlust.
Es ist ganz egal, ob ein geliebter Mensch, den man verliert alt war, oder nicht. Es ist der selbe Schmerz. Der Tod ist etwas ganz endgültiges und es wird einem von jetzt auf gleich klar, dass diese Person für immer weg ist. Keine Gespräche mehr, keine neuen gemeinsamen Erinnerungen. Das ist traurig und das darf man auch zulassen. Das ist sogar ganz wichtig.
Es wird mit der Zeit besser!
Ich habe vor 9 Jahren meinen Vater verloren und vor 7 Jahren meine Mutter. Die Anfangszeit war furchtbar. Ich habe oft im Alltag " vergessen ", dass sie gestorben ist und dachte, ich muss sie anrufen um ihr irgendwas zu erzählen. Dann wurde mir klar, dass sie ja nicht mehr da ist und ich ihr nie wieder etwas erzählen werde...
Ich dachte, das hört niemals auf. Und ich habe mich auch gefragt, ob es jemals besser wird.
Ja, wird es. Ich habe nicht aufgehört sie zu vermissen, aber es tut nicht mehr so weh. Das erinnern ist mittlerweile schön und nichtmehr so schmerzhaft.
Sprich mit deinen Lieben, mit anderen Verwandten sofern vorhanden. Mir hat der Kontakt und das Sprechen mit meinen Geschwistern sehr gut getan und mit Freunden meiner Eltern. Das gemeinsame Erinnern an sie...
Es gibt da ein Zitat von Bonnhoeffer, welches ich sehr passend und sehr wahr finde. :
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in stille Freude. Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.
Das Zitat ist wirklich schön! Vielen Dank für deine lieben Worte.
10.12.2021 20:00
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Erstmal drücke ich dich unbekannterweise.
Manche Zeilen könnten von mir sein und man liest diese unfassbare Liebe von dir für sie heraus.
Ich musste bisher zum Glück auch nur wenig Erfahrung in dieser Richtung sammeln, habe aber 2017 keinen lieben Opa (79) und dieses Jahr meine liebe Oma (96) verloren. Mein Opa hatte Demenz und konnte so die letzten Jahre seines Lebens gar nicht mehr voll genießen. Da hinterfragt man immer wieder das Schicksal. Und doch bin ich dann dankbar, dankbar dafür, dass es ja doch relativ jung Ipa wurde und so uns Enkelkinder hat aufwachsen sehen und sogar noch zwei seiner Urenkel richtig kennenlernen durfte.
Meine Oma hatte ein stolzes Alter, aber geht es nach meinem Herz hätte ich sie gerne noch 20 Jahre bei mir gehabt. Es war einfach immer wieder so schön sie jede Woche zu besuchen.
Sie fehlen mir beide unglaublich. Erst recht, wenn ich meine Kinder aufwachsen sehe und weiß, wie sehr sie sich daran erfreut hätten. Aber genau in diesen Momenten glaube ich ganz fest daran, dass ein Teil von ihnen immer bleibt und genau weiß, wie es uns hier "unten" geht.
Ich versuche die Traurigkeit, die dann kommt, durch schöne Erinnerungen "umzukehren", denn es ist leider wirklich der Lauf der Zeit.
10.12.2021 20:52
Zitat von Titanium2016:
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Erstmal drücke ich dich unbekannterweise.
Manche Zeilen könnten von mir sein und man liest diese unfassbare Liebe von dir für sie heraus.
Ich musste bisher zum Glück auch nur wenig Erfahrung in dieser Richtung sammeln, habe aber 2017 keinen lieben Opa (79) und dieses Jahr meine liebe Oma (96) verloren. Mein Opa hatte Demenz und konnte so die letzten Jahre seines Lebens gar nicht mehr voll genießen. Da hinterfragt man immer wieder das Schicksal. Und doch bin ich dann dankbar, dankbar dafür, dass es ja doch relativ jung Ipa wurde und so uns Enkelkinder hat aufwachsen sehen und sogar noch zwei seiner Urenkel richtig kennenlernen durfte.
Meine Oma hatte ein stolzes Alter, aber geht es nach meinem Herz hätte ich sie gerne noch 20 Jahre bei mir gehabt. Es war einfach immer wieder so schön sie jede Woche zu besuchen.
Sie fehlen mir beide unglaublich. Erst recht, wenn ich meine Kinder aufwachsen sehe und weiß, wie sehr sie sich daran erfreut hätten. Aber genau in diesen Momenten glaube ich ganz fest daran, dass ein Teil von ihnen immer bleibt und genau weiß, wie es uns hier "unten" geht.
Ich versuche die Traurigkeit, die dann kommt, durch schöne Erinnerungen "umzukehren", denn es ist leider wirklich der Lauf der Zeit.
Danke dir für deine Worte.
Genau diese Gedanken habe ich auch ständig… Ich erlebe diese ganzen tollen Momenten mit meinen Kindern und denke die ganze Zeit, wie schön sie das auch alles gefunden hätten. Wie sie sich über dieses Kinderlachen gefreut hätten.
Meine Oma hat Kinder immer so geliebt. Irgendwann habe ich angefangen, unsere schönsten Momente in Form von Fotos und Videos auf einem USB-Stick mitzubringen. Sie haben sich das ständig und immer wieder angeschaut
Manchmal denke ich, ich war in letzter Zeit viel zu wenig dort. Es zerreißt mir wirklich fast das Herz. Im Nachgang gibt es so viel, was ich noch hätte fragen und sagen wollen. Meinem Opa konnte ich auf dem Sterbebett noch einiges sagen. Aber die Bilder lassen mich nicht los - wie er dort da lag und kaum wieder zu erkennen war.
Manchmal wünschte ich, sie wären einfach noch da, um die 60 und fit und könnten für meine Kinder so tolle Großeltern sein, wie sie es für mich waren Auch, wenn das biologisch natürlich nicht geht und generell Quatsch ist
Ach Mensch… die Welt ist irgendwie nicht mehr, wie sie vorher war.
Ich habe von meinem Opa deren komplette Weihnachtsdekoration bekommen. Sämtliche Nussknacker, Räuchermännchen und eine große Pyramide. Meine Oma hat die Weihnachtszeit so geliebt… Jedes Weihnachten werden sie mir nun besonders nah sein.
10.12.2021 23:22
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Ich habe im Sommer eine Klientin (bin Familienhilfe) durch einen tragischen Unfall verloren. Sie war so jung und ich bin nunmal in Familien mit Kindern. Dies blieb also auch zurück... Es ist schrecklich. Ich denke jeden Tag daran. Ich weine viel. Und sie ist nicht einmal meine! Familie. Zuvor habe ich meinen Opa verloren als ich 12 war und es scheint, als käme gerade auch aus der Zeit alles hoch, das nicht verarbeitet ist.
Ich weiß seither auch nicht wie ich mit Trauer und Tod umgehen soll. Ich habe nun solche Angst auch so plötzlich zu gehen..Ich habe drei Kinder. Was wird aus denen. Ich habe kürzlich Briefe "für den Fall der Fälle" an meine Kinder und meinen Mann geschrieben und im Familienbuch hinterlegt.. irgendwie ein wenig Kontrolle. Der Tod lässt sich nicht kontrollieren, ich denke, das wurde mir urplötzlich bewusst.
Sorry, ich kann nicht helfen, nur mitteilen.
10.12.2021 23:47
Erstmal mein Beileid zu deinem Verlust.
Ich habe meine Oma verloren als ich 12 war. Das war meine erste "richtige" Konfrontation mit dem Tod. Leider habe ich meine Trauer damals unterdrückt und mit niemandem darüber gesprochen. Als ich 15 war, starb meine andere Oma, mit Anfang 20 verlor ich meinen Opa, kurz danach starb mein Onkel und fünf Jahre später meine Tante.
Mit 29 bekam ich plötzlich Panikattacken und Depressionen. Ein stationärer Klinikaufenthalt hat zutage gefördert, dass die Ursache in dem verborgen lag, was damals passiert war. Ich habe das dann alles in einer Therapie aufgearbeitet. Vorher hatte mich die Angst, noch jemanden zu verlieren, regelrecht gelähmt.
Vor 10 Jahren starb mein Vater und dank der Dinge, die ich in der Therapie gelernt hatte, konnte ich gut damit umgehen.
Was ich sagen will: Wenn du merkst, dass es so gar nicht besser wird, scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen.
Aber es ist auch ganz normal, dass Trauer eine Weile braucht.
Sie bleibt für immer im Hintergrund, aber man lernt mit ihr zu leben und wieder glücklich zu sein.
Ich habe meine Oma verloren als ich 12 war. Das war meine erste "richtige" Konfrontation mit dem Tod. Leider habe ich meine Trauer damals unterdrückt und mit niemandem darüber gesprochen. Als ich 15 war, starb meine andere Oma, mit Anfang 20 verlor ich meinen Opa, kurz danach starb mein Onkel und fünf Jahre später meine Tante.
Mit 29 bekam ich plötzlich Panikattacken und Depressionen. Ein stationärer Klinikaufenthalt hat zutage gefördert, dass die Ursache in dem verborgen lag, was damals passiert war. Ich habe das dann alles in einer Therapie aufgearbeitet. Vorher hatte mich die Angst, noch jemanden zu verlieren, regelrecht gelähmt.
Vor 10 Jahren starb mein Vater und dank der Dinge, die ich in der Therapie gelernt hatte, konnte ich gut damit umgehen.
Was ich sagen will: Wenn du merkst, dass es so gar nicht besser wird, scheu dich nicht, dir Hilfe zu holen.
Aber es ist auch ganz normal, dass Trauer eine Weile braucht.
Sie bleibt für immer im Hintergrund, aber man lernt mit ihr zu leben und wieder glücklich zu sein.
11.12.2021 07:09
Zitat von Anonym 1 (207839):
Zitat von Titanium2016:
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
.....
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden.....
Ich habe von meinem Opa deren komplette Weihnachtsdekoration bekommen. Sämtliche Nussknacker, Räuchermännchen und eine große Pyramide. Meine Oma hat die Weihnachtszeit so geliebt… Jedes Weihnachten werden sie mir nun besonders nah sein.
Ich hab jetzt nur ein bisschen herausgepickt...
(OT: FURCHTBAR ist dieses Forum programmiert bzgl. Zitieren ...)
Warum ich glaube, etwas beitragen zu können:
Meine Mom verstarb plötzlich vor 20 Jahren, da war mein Sohn 6 Monate alt... und wir waren NICHT im Reinen miteinander.
Zwischen 2011 und 2014 durfte ich alle 4 Grosselternteile (in unterschiedlicher Intensität) an ihrem Lebensende begleiten.
Und ich bin seit 30 Jahren in der Altenpflege tätig.
Versuch, dir auch ins Herz zu holen, dass es offenbar für deine Großeltern Zeit war. Du beschreibst das ja ganz schön und deutlich. Es klingt für mich auch, als wären ssie sicher gewesen, dass du jetzt alleine klarkommst.
Sterben zu dürfen, wenn Freude und Kraft zu Ende sind, ist eine Gnade - gönne sie ihnen.
Weiterzuleben - und weiterzugeben, was wir von Ihnen gelernt haben - ist unsere Aufgabe.
Ich hab ein ganzes Highboard, da stehen Fotos all unserer "Vorangegangenen" (ich bin bissi älter, da stehen auch schon 2 liebe Freunde,...), Pflanzen, Kerzen, Deko...
Und ich habe für mich Rituale: ich hole mir bewusst "Hilfe", indem ich Kerzen anzünde, z. B. für Oma V., der pedantischen Superhausfrau, wenn ich putze.
Sie sind nur physisch weg, mit der Weihnachtsdeko bist Du mE am richtigen Weg.
Aber wenn es gar nicht besser wird und dein Leben beeinträchtigt, hol Dir professionelle Hilfe.
Wir haben ein wenig verlernt, mit Tod und Trauer umzugehen ...
Alles Liebe!
11.12.2021 07:37
Also ich hab nicht alle Beiträge gelesen.
Ich kann dir sagen, es wird besser, aber es wird nie ganz aufhören. Man hatte mir mal geschrieben, dass es so wellenartig kommt.
Erst sind es große Wellen, mit kurzem Abstand.
Dann werden die Abstände größer, dann die Wellen kleiner. Aber in gewissen Abständen taucht die ein oder andere auf.
Ich habe meine Oma ebenfalls 2010 verloren, mit 91. Sie hat mich ebenfalls mit großgezogen.
Ich habe mir auch immer wieder vor Sugen gehalten, dass sie ein stolzes Alter hatte.
Dann starb im Juni 2016, einen Tag nach der Geburt meiner Tochter, mein Vater. Ich konnte mich noch nicht mal verabschieden.
Im Februar 2017 plötzlich meine Mutter mit 59 Jahren.
Das hat mir das Genick gebrochen.
Im Juni 2017 meine beste Freundin, mit gerade mal 33.
Ich war also mir noch 35 Vollwaise und hab nun quasi keinen mehr.
Es ist auch heute noch alles so unfassbar für mich. Der Schmerz hört nicht auf, man lernt nur damit umzugehen.
Rede viel, weine, schimpfe. Und hol die schönen Erinnerungen hoch.
Es gibt kein Patentrezept. Und gerade die jetzige Zeit macht es immer etwas schwerer.
Ich drücke dich und wünsche dir ganz viel Kraft.
Ich kann dir sagen, es wird besser, aber es wird nie ganz aufhören. Man hatte mir mal geschrieben, dass es so wellenartig kommt.
Erst sind es große Wellen, mit kurzem Abstand.
Dann werden die Abstände größer, dann die Wellen kleiner. Aber in gewissen Abständen taucht die ein oder andere auf.
Ich habe meine Oma ebenfalls 2010 verloren, mit 91. Sie hat mich ebenfalls mit großgezogen.
Ich habe mir auch immer wieder vor Sugen gehalten, dass sie ein stolzes Alter hatte.
Dann starb im Juni 2016, einen Tag nach der Geburt meiner Tochter, mein Vater. Ich konnte mich noch nicht mal verabschieden.
Im Februar 2017 plötzlich meine Mutter mit 59 Jahren.
Das hat mir das Genick gebrochen.
Im Juni 2017 meine beste Freundin, mit gerade mal 33.
Ich war also mir noch 35 Vollwaise und hab nun quasi keinen mehr.
Es ist auch heute noch alles so unfassbar für mich. Der Schmerz hört nicht auf, man lernt nur damit umzugehen.
Rede viel, weine, schimpfe. Und hol die schönen Erinnerungen hoch.
Es gibt kein Patentrezept. Und gerade die jetzige Zeit macht es immer etwas schwerer.
Ich drücke dich und wünsche dir ganz viel Kraft.
11.12.2021 10:27
Zitat von Anonym 1 (207839):
Zitat von Titanium2016:
Zitat von Anonym 1 (207839):
Hallo ihr Lieben,
ich habe 2020 meine Oma und 2021 meinen Opa verloren. Sie wurden 87 und 89 Jahre alt.
In meiner Kindheit habe ich gefühlt mehr Zeit bei Ihnen als bei meinen Eltern verbracht. In der Kindergarten-/ Grundschulzeit war ich jeden Nachmittag bei Ihnen. Sie hatten einen kleinen Schrebergarten, in dem ich mich im Sommer immer noch im Plantschbecken sitzen oder mit meiner Oma unter‘m Sonnenschirm puzzeln sehe
Sie hatten ein langes und erfülltes Leben, konnten gemeinsam alt werden, ihre Kinder und ihr einziges Enkelkind (mich) erwachsen werden sehen und haben auch ihre Urenkel noch kennen gelernt. Man merkte in den letzten Jahren, dass sie genug hatten vom Leben. Es fing an mit meiner Oma, die irgendwann die Wohnung gar nicht mehr verlassen wollte und auch geistig abbaute. Als sie verstarb, schwand auch der letzte Lebenswille meines Opas. Er hatte keine „Aufgabe“ mehr, war sicherlich sehr einsam und hat ihren Tod nie ganz überwunden. Sie starb quasi in seinen Armen, als sie zu Hause einfach umkippte und das Herz stehenblieb.
Mein Kopf weiß: das ist der Lauf der Dinge. Sie durften alt werden und am Ende war es eine Erlösung. Aber es tut trotzdem so unfassbar weh. Es gibt keinen Tag, an dem ich nicht an sie denke. Es fühlt sich an, als hätte ich einen großen Stein im Bauch. Und ich kann es nicht fassen, dass ich sie nie wieder in die Arme schließen werde.
Es ist, als hätte ich 30 Jahre in einer „Heile-Welt-Blase“ gelebt. Ich hatte das Glück, vorher keine Berührung mit dem Tod gehabt zu haben, und plötzlich ist es, als wäre die Härte des Lebens über mich hereingebrochen.
Wird das jemals besser? Welche Erfahrungen habt ihr mit der Trauerbewältigung gemacht?
Mich lässt das Thema Tod auf einmal nicht mehr los. Ich weiß nicht, wie man den Tod einen Menschen verkraften soll, der unerwartet und viel zu jung aus dem Leben gerissen wird. Bei meinen Großeltern war es ja „absehbar“. Aber auf einmal beschäftigt mich, andere geliebte Menschen plötzlich verlieren zu können…
Erstmal drücke ich dich unbekannterweise.
Manche Zeilen könnten von mir sein und man liest diese unfassbare Liebe von dir für sie heraus.
Ich musste bisher zum Glück auch nur wenig Erfahrung in dieser Richtung sammeln, habe aber 2017 keinen lieben Opa (79) und dieses Jahr meine liebe Oma (96) verloren. Mein Opa hatte Demenz und konnte so die letzten Jahre seines Lebens gar nicht mehr voll genießen. Da hinterfragt man immer wieder das Schicksal. Und doch bin ich dann dankbar, dankbar dafür, dass es ja doch relativ jung Ipa wurde und so uns Enkelkinder hat aufwachsen sehen und sogar noch zwei seiner Urenkel richtig kennenlernen durfte.
Meine Oma hatte ein stolzes Alter, aber geht es nach meinem Herz hätte ich sie gerne noch 20 Jahre bei mir gehabt. Es war einfach immer wieder so schön sie jede Woche zu besuchen.
Sie fehlen mir beide unglaublich. Erst recht, wenn ich meine Kinder aufwachsen sehe und weiß, wie sehr sie sich daran erfreut hätten. Aber genau in diesen Momenten glaube ich ganz fest daran, dass ein Teil von ihnen immer bleibt und genau weiß, wie es uns hier "unten" geht.
Ich versuche die Traurigkeit, die dann kommt, durch schöne Erinnerungen "umzukehren", denn es ist leider wirklich der Lauf der Zeit.
Danke dir für deine Worte.
Genau diese Gedanken habe ich auch ständig… Ich erlebe diese ganzen tollen Momenten mit meinen Kindern und denke die ganze Zeit, wie schön sie das auch alles gefunden hätten. Wie sie sich über dieses Kinderlachen gefreut hätten.
Meine Oma hat Kinder immer so geliebt. Irgendwann habe ich angefangen, unsere schönsten Momente in Form von Fotos und Videos auf einem USB-Stick mitzubringen. Sie haben sich das ständig und immer wieder angeschaut
Manchmal denke ich, ich war in letzter Zeit viel zu wenig dort. Es zerreißt mir wirklich fast das Herz. Im Nachgang gibt es so viel, was ich noch hätte fragen und sagen wollen. Meinem Opa konnte ich auf dem Sterbebett noch einiges sagen. Aber die Bilder lassen mich nicht los - wie er dort da lag und kaum wieder zu erkennen war.
Manchmal wünschte ich, sie wären einfach noch da, um die 60 und fit und könnten für meine Kinder so tolle Großeltern sein, wie sie es für mich waren Auch, wenn das biologisch natürlich nicht geht und generell Quatsch ist
Ach Mensch… die Welt ist irgendwie nicht mehr, wie sie vorher war.
Ich habe von meinem Opa deren komplette Weihnachtsdekoration bekommen. Sämtliche Nussknacker, Räuchermännchen und eine große Pyramide. Meine Oma hat die Weihnachtszeit so geliebt… Jedes Weihnachten werden sie mir nun besonders nah sein.
Und genau das alles darfst und musste du ganz fest in deinem Herzen behalten.
Zugegeben, manchmal fehlte mir schon die Motivation für einen Besuch, aber ich hatte immer im Hinterkopf, dass wir nie wüssten, wann es das letzte Mal sein könnte. Ich habe gerne gebacken und bin dann zu Oma gegangen oder eben zu Opa. Ich habe auch noch Videos, auf denen meine Oma mit meiner Großen singt
Meinen Opa habe ich bis zum letzten Atemzug begleitet. Ja, es war kein schönes Bild, aber das hatte er sich ja nicht ausgesucht. Und wir waren einfach da.
Oma habe ich auf Grund von Corona ein paar Tage vor ihrem Tod noch gesehen. Kinder durften leider nicht mit rein. Ich habe mit ihr gesprochen oder ihr aus ihrer Hochzeitszeitung vorgelesen, sie gestreichelt. Auch diese Momente waren einfach so viel wert. Zu dem Zeitpunkt als sie verstorben ist, haben mein Mann und ich übrigens gerade unsere Hochzeitsringe gekauft - vielleicht war das auch ein Zeichen
11.12.2021 18:17
Mein geliebter Opa ist vor fast 4 Monaten gestorben.
Die meiste Zeit komme ich gut klar, der Alltag halt mit 3 Kindern der einen immer auf Trab hält.
Aber immer wieder überkommt es mich doch.
Da ist dieser eine Satz in meinen Kopf, den ich mir immer wieder stelle und der mich umhaut… „Kannst du das glauben, das du ihn jetzt nie wieder sehen wirst?!“.
Selbst jetzt wenn ich das schreibe, kommen mir wieder die Tränen.
Das ist so unfassbar. Nie mehr. So endgültig. Mein Herz tut so weh dabei.
Ich bete, das irgendwann die Trauer der Dankbarkeit weicht.
Dankbarkeit über so wundervolle Großeltern, die ich jedem Kind vom Herzen wünsche.
Irgendwann kann ich hoffentlich aufhören zu weinen, wenn ich an unseren Schrebergarten, ans Enten füttern und an Straciatella Eis denke, und erfreue mich an diese wertvollen Momente.
Das wünsche ich dir auch von Herzen.
Es wird besser werden. Noch nicht jetzt, aber bald.
Die meiste Zeit komme ich gut klar, der Alltag halt mit 3 Kindern der einen immer auf Trab hält.
Aber immer wieder überkommt es mich doch.
Da ist dieser eine Satz in meinen Kopf, den ich mir immer wieder stelle und der mich umhaut… „Kannst du das glauben, das du ihn jetzt nie wieder sehen wirst?!“.
Selbst jetzt wenn ich das schreibe, kommen mir wieder die Tränen.
Das ist so unfassbar. Nie mehr. So endgültig. Mein Herz tut so weh dabei.
Ich bete, das irgendwann die Trauer der Dankbarkeit weicht.
Dankbarkeit über so wundervolle Großeltern, die ich jedem Kind vom Herzen wünsche.
Irgendwann kann ich hoffentlich aufhören zu weinen, wenn ich an unseren Schrebergarten, ans Enten füttern und an Straciatella Eis denke, und erfreue mich an diese wertvollen Momente.
Das wünsche ich dir auch von Herzen.
Es wird besser werden. Noch nicht jetzt, aber bald.
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