Mütter- und Schwangerenforum

Ruhe in Frieden Papa

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Solaris
440 Beiträge
14.07.2015 17:02
Hallo,

ich hatte ja von meinem Vater geschrieben. Am Sonntag ist er gestorben. Es ging plötzlich alles ganz schnell. Am 01.07. kam er nach Hause, da dachte unser Hausarzt schon er würde das erste Wochenende nicht überleben da er so schlecht aussah. Er war auch sehr schwach und konnte kaum reden. Aber nach einigen Tagen ging es ihm besser. Er wurde nochmal etwas kräftiger, die Wassereinlagerungen wurden weniger, er sprach wieder recht deutlich und kräftig und er hatte einige Wünsche. Wir haben sie ihm alle erfüllen können.
Freitag waren wir bei ihm, da ging es ihm "gut" soweit es jemanden mit Leberkrebs gut gehen kann. Er bekam alle möglichen Medikamente und Schmerzmittel. Nie hätte ich gedacht, dass dies der letzte Tag ist an dem ich mit ihm rede. Sogar Samstag ging es ihm gut.

Sonntagmorgen allerdings wurde er immer schwächer, konnte kaum noch laufen. Aber meine Mutter hat noch mit ihm geredet, er hat sogar noch mit der Palliativschwester gescherzt, die er so mochte.

Nachmittags rief meine Mutter mich dann an, dass er im Sterben liegt. Ich bin sofort hin aber er war da schon nicht mehr bei sich. Ich hab ihn angesprochen aber er hat nur noch den Kopf hin und her geworfen und gestöhnt, die Augen verdreht, Luft bekam er auch ganz schlecht.

Es kam eine Palliativärztin und er bekam einen Tropf mit Morphium, Beruhigungsmitteln und dergleichen. Er wurde ruhiger und konnte besser atmen. Sieben Stunden hat sein Todeskampf am Ende gedauert, wir sind bei ihm geblieben meine Mutter, seine Schwester und ich, die Palliativschwester war auch dabei.
Die Palliativschwester sagte zu uns, wir sollen ihm sagen das er gehen darf. Manche Menschen können sonst einfach nicht los lassen.

Meine Mutter ging zu ihm und sagte ihm er darf gehen, er soll zu seinem Papa gehen. Daraufhin folgten noch ein paar letzte ruhige Atemzüge.

Es tut mir so weh. Ich weiß nicht einmal warum ich hier alles so öffentlich erzähle obwohl es ja etwas sehr privates ist. Wir sind froh das er nochmal aufgeblüht ist und zuhause sterben konnte. Das war sein Wunsch, auf keinen Fall wollte er ins Krankenhaus zurück, dort musste er immer Stunden! auf sein Schmerzmittel warten.

Was mich am meisten schockiert hat war die Tatsache das wir am Ende mit seiner Leiche alleine gelassen wurden. Er stab um kurz nach 22 Uhr und gegen 1 Uhr bin ich nach Hause gefahren. Meine Tante ist dann die ganze Nacht bei meiner Mama geblieben, richtig schlafen konnten die beiden nicht. Morgens kam unser Hausarzt und stellte den Totenschein aus und erst kurz vor Mittag kam das Beerdigungsinstitut.

Nun muss ich stark sein, für meine Mama.
Marf
28718 Beiträge
14.07.2015 17:09
Oh Soli,er hat es geschafft. Für euch ist es sicher schmerzhaft und traurig, jedoch ist er nun ohne Schmerzen,ohne Last. Und solange ihr ihn im Herzen habt ist er immer bei euch.
Er durfte in Würde zuhause von euch gehen.Ihr hattet diese letzen kostbaren Stunden miteinander,halt die fest.
Caromaus459
905 Beiträge
14.07.2015 17:10
Mein Beileid fühl dich gedrückt..
Ich musste mein Vater 2009 leider gehn lassen wegen Bauchspeicheldrüsenkrebs und unoperablen metastasen hinter der Lunge nach 3jahren kämpfen .
Pandora80
847 Beiträge
14.07.2015 17:23
Mein Beileid, mein Papa verstarb 2013 auch an krebs.
viel kraft für die kommende zeit
14.07.2015 17:25
Von mir auch mein Beileid. Auch wenn ich dich nicht kenne.

Eine ähnliche Situation steht mir wohl in der nächsten Zeit auch bevor, weswegen ich mich intensiv damit auseinandergesetzt habe. Ich denke, dass das Wichtigste ist, dass dein Vater mit sich selbst im Reinen war. Ihr habt ihm ja noch alle Wünsche erfüllen können; das ist sehr schön.
Mein zweiter Gedanke zu der Situation war, dass es zwar schmerzhaft ist aber am Ende auch natürlich, dass unsere Eltern vor uns sterben werden.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und hoffe dass die Trauer bald von schönen Erinnerungen verdrängt wird.
Kruemelchen07
1652 Beiträge
14.07.2015 18:15
Mein Beileid! Auch wenns sehr schmerzhaft ist wenn ein geliebter Mensch geht, dort wo er jetzt ist gehts ihm gut

Der Papa von meinem Sohn ist vor 6 Wochen gestorben, einfach so eingeschlafen und nich mehr aufgewacht und das mit grad mal 31. Bei der Obduktion kam dann raus das er an ´ner Lungenembolie gestorben ist. Symptome hatte er vorher keine, kam also völlig unerwartet.
Alaska
18945 Beiträge
14.07.2015 18:20
Mein herzliches Beileid.
Ich weiß, es ist momentan nur wenig Trost, aber es ist so wertvoll Zuhause, in gewohnter Umgebung und bei seinen Liebsten gehen zu dürfen.

Ich wünsch dir und deiner Familie viel Kraft.

PS: Ja, das ist wirklich eine lange Zeit nach dem Tod, die ihr mit ihm alleine gelassen wurdet.
Meine Oma durfte auch nach langer Krankheit Zuhause einschlafen. Sie starb ebenfalls am Abend. Aber die Ärztin war innerhalb von einer Stunde da. Das Beerdigungsinstitut kam dann auch relativ rasch nach der Ärztin.
Aber haltet euch nicht an dieser Erinnerung fest.
14.07.2015 18:28
Mein herzliches Beileid! Ich kann dich so gut verstehen. Mein Vater ist auch im Juni gestorben. Es war für uns vollkommen überraschend. Er ist einfach im Urlaub umgekippt und war tot. Es gab keine Anzeichen. Ich hatte die Nacht vorher noch mit ihm telefoniert, da sie meinem Freund zum Geburtstag gratuliert haben. Trotzdem fehlt mir ein Abschied.
Es ist doch toll, dass ihr deinem Papa noch Wünsche erfüllen konnte. Aber ich weiß, es ist ein schwacher Trost.
joel2008
1241 Beiträge
14.07.2015 18:40
Erst mal möchte ich dir mein herzliches Beileid aussprechen.

Wir hätten im Juni auch einen sterbe Fall mein Opa war immer fit nie Kran am 10.06 hat er im Krankenhaus die Diagnose speise Röhrenkrebs bekommen. Am 16. 6 durfte er nach hause. Abends ging es ihm schon sehr schlecht und das palliativ Team kam alle 2 Stunden ausser nachts. Und ab dem 17.6 lag er im sterben. Er wollte nicht gegen das hat die palliativ Schwester und der palliativ arzt gesagt. Er hat hoch dosiert morphium bekommen und Beruhigungsmittel was aber nix gebracht hat so sehr hat er gekämpft. Am 20.06 ist er dann erschöpft eingeschlafen. Die palliativ Schwester war auch dabei die war so herzlich und hat selbst ein paar tränchen geweint. Meine Mama und mein Vater waren dabei und mein Onkel und seine Frau. Mein Onkel und die palliativ Schwester haben ihn noch gewaschen und schick gemacht. Dann kam 2 stunden nach dem er eingeschlafen ist der palliativ arzt und hat den Schein ausgestellt und nachts um 1 Uhr Kam der bestattet und hat ihn abgeholt.
Schicki.Micki
3473 Beiträge
14.07.2015 18:50
mein tief empfundenes beileid dir und deiner familie.
Krümel714
2489 Beiträge
14.07.2015 18:52
Tut mir leid mit deinem Vater. Das ging ja jetzt wirklich schnell. Aber schön, dass ihr ihm noch Wünsche erfüllen konntet und bei ihm wart.
Mein Vater ist auch vor ein paar Jahren gestorben und wir waren auch bei ihm. Mit kommen zwar gerade wieder die Tränen, wenn ich dran denke, aber es hilft mir. Und ich rede auch drüber, weil es mir gut tut es nicht in mich reinzufressen. Ich hoffe ihr findet gemeinsam einen Weg damit umzugehen und dann nur noch an die schöne gemeinsame Zeit zu denken. Auch wenn die nächsten Tage hart werden. Ich konnte erst nach der Beerdigung langsam zu Ruhe kommen
14.07.2015 19:56
Mein herzliches Beileid
14.07.2015 20:10
Mein Beileid!
Mein papa starb vor genau 10 Jahren! Herzinfarkt und 6 Wochen im Koma, ich hatte keine Möglichkeit mehr mit ihm zu reden mich zu verabschieden... 4 Monate zuvor meinen Opa, war eine harte Zeit!! Ich war auch dabei, man denkt darüber gar nicht nach in dem Moment man will die sterbenden nicket alleine lassen. Irgendwann verschwinden die Gedanken und mittlerweile denke ich an meinen Papa und sehe wie fröhlich und toll wg war und nicht wie er im KKH lag. Ich erinner mich an seine Scherze, wie liebevoll er war. Es tut aber auch nach 10 Jahren noch weh und es vergeht kein Tag wo man nicht an ihn denkt, aber der Schmerz lässt nach. Ich wünsche euch viel Kraft!
mamamarina
408 Beiträge
14.07.2015 20:16
Mein beileid.
Mein Papa starb im August 2011 ich kann dir sehr gut nachempfinden. Leider hatten wir nicht die Möglichkeit in zu begleiten . Das kh rief uns erst an Als er im sterben lag...Wir kamen leider 10 Minuten Zu spät. Daran hab ixh sehr zu knabbern. Aber mein Papa hat sich im Traum Von mir verabschiedet Und das gab mir eine ungeheure kraft.

Ich wünsche euch alles Gute rede wenn dir danach ist LG marina
14.07.2015 22:26
Mein aufrichtiges Beileid.

Nun muss er sich wenigstens nicht mehr quälen. Meine Großeltern
sind auch beide an Leberkrebs gestorben.
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