Mütter- und Schwangerenforum

Was hilft euch bei einer Histaminintoleranz?

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MatBau
132 Beiträge
20.09.2024 22:08
Gefühlt von einem Tag zum anderen hat mein Körper begonnen, verrückt zu spielen. Angefangen hat alles mit gelegentlichen Kopfschmerzen und Hautrötungen, aber mittlerweile machen mir auch Bauchschmerzen und Blähungen das Leben schwer.

Ich befürchte, dass es sich um eine Histaminintoleranz handeln könnte. Besonders nach Käse, Rotwein oder geräuchertem Fisch merke ich, dass es mir schlechter geht. Ich meide mittlerweile diese Lebensmittel, aber Histamin versteckt sich ja leider in vielen Lebensmitteln.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht? Und was tut ihr, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen? Gibt es Lebensmittel, die ihr besonders gut vertragt oder die ihr unbedingt meiden solltet? Und ja, ich wollte bereits einen Termin mit meiner Ärztin vereinbaren, aber sie hat zur Abwechslung mit Virusinfektionen alle Hände voll zu tun...
Traumtänzerin84
11144 Beiträge
20.09.2024 22:22
Bei mir hilft nur vermeiden. Gibt zwar Tabletten, die hab ich aber noch nicht ausprobiert.
Faltilse
198 Beiträge
21.09.2024 07:04
Zitat von Traumtänzerin84:

Bei mir hilft nur vermeiden. Gibt zwar Tabletten, die hab ich aber noch nicht ausprobiert.


Die Tabletten sind sehr gut, ohne die könnte ich gar nicht mehr, allerdings sollte man da trotzdem in die SIGHI Liste gucken, da die Tabletten nicht bei Histaminlineratoren helfen.

Ansonsten kann auch ein normales allergiemedikament helfen manche Symptome zu lindern, allerdings sollte man auch hier drauf achten dass diese verträglich sind, die app Whatsin hilft eimem da.

Ich selbst nutze allegra Tabletten wenn der histaminspiegel durchs Wetter steigt und ich merke ich bekomme langsam Probleme.

gommel
3906 Beiträge
21.09.2024 11:15
Ich selbst habe immer ceterizin bei mir. Ansonsten vermeide ich alles bzw. schaue wie viel ich probieren kann. Bei mir geht es teilweise innerhalb von 15 Minuten los, wenn der Histaminspiegel zu hoch ist. Sauerkraut, Bohnen…alles sowas vermeide ich komplett. Bei Milch merke ich mittlerweile, wann ich aufpassen muss. Früher dachte ich immer, dass es Laktose ist und habe alles umgestellt- die Beschwerden kamen trotzdem. Du entwickelst irgendwann ein Gefühl dafür. Bei mir fing es in der coronazeit an.
TiniBini
10020 Beiträge
21.09.2024 14:23
Ich finde das Thema Intoleranz sehr schwierig, weil es oft eine Kombination ist und viele Querverbindungen und Abhängigkeiten gibt. Ich hab eine nachgewiesene Sorbitintoleranz und vermutlich auch eine Histamin Intoleranz. Ich habe mehrere Listen von der Ernährungsberatung bekommen und Tagebuch geführt. Viel durch ausprobieren und weglassen herausgefunden. Zudem verzichte ich auf lange gekochtes und wiedererwämstes.
Aus der Akutphase kam ich durch eine Darmkur raus. Viel hat wohl auch das Microbiom damit zu tun.
EmiliaB
107 Beiträge
23.09.2024 12:02
Allergien und Unverträglichkeiten können sich auch im Laufe des Lebens erst entwickeln, die müssen nicht angeboren sein. Von daher ist das völlig normal.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, wenn man einige Lebensmittel weglässt, hilft das zwar, besser wird es dadurch aber nicht. Ich nehme Alleovite ein, das ist ein natürliches Mittel und hat keine Nebenwirkungen wie andere Allergiemittel (v.a. Müdigkeit). Hätte ich es damit nicht in den Griff bekommen hätte ich auch eine Hyposensibilisierung versucht. Die kann halt helfen, muss aber nicht.
Anfangs hatte ich ein wenig Panik weil ich nicht wollte, dass da noch mehr Allergien/Unverträglichkeiten dazukommen. Jetzt lebe ich schon seit mehreren Jahren damit ohne größere Probleme und trotzdem esse/Trinke ich alles (außer Rotwein - das ist aber kein Verlust, den habe ich davon auch schon nicht wirklich gemocht )
MatBau
132 Beiträge
08.10.2024 17:49
Vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge – ich bin echt überwältigt!

@Traumtänzerin84: Vermeiden ist sicher ein wichtiger Punkt, aber ich halte es für schwierig, alle histaminhaltigen Lebensmittel zu identifizieren und konsequent zu meiden. Wie gelingt es dir, alle betroffenen Lebensmittelgruppen zu vermeiden?

@Faltilse und @Gommel: Die Tabletten klingen interessant, aber ich bin etwas unsicher, ob ich Medikamente nehmen möchte. Habt ihr Erfahrungen mit Nebenwirkungen? Und Faltilse, was genau hat es mit der SIGHI-Liste und der WhatsIn-App auf sich?

@Gommel: Ich habe das Gefühl, dass es bei mir manchmal Stunden und nie weniger als eine Stunde dauert, bis die Beschwerden auftreten. Das macht es häufig schwierig, die Auslöser zu finden.

@TiniBini: Ich habe auch schon überlegt, ob eine Darmkur sinnvoll sein könnte. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du damit aus der Akutphase herausgekommen bist?

@EmiliaB: Oh ja, die Angst vor weiteren Allergien kenne ich auch. Es ist beruhigend zu hören, dass du trotz Histaminintoleranz ein relativ normales Leben führen kannst. Und wie zuvor erwähnt, bei Medikamenten bin ich mir unsicher, ob ich sie einnehmen möchte. Das ist wieder etwas anderes. Wie häufig greifst du zu dem Mittel?
Traumtänzerin84
11144 Beiträge
08.10.2024 20:36
Ich hab für mich einfach rausgefunden was geht und was nicht, da ich sowieso auf sehr viel achten muss (Gluten, Laktose, Fructose, Soja usw) macht es das Histamin dann auch nicht mehr. Rotwein zb vertrag ich nicht gut, lass ich dann eben weg.
TiniBini
10020 Beiträge
08.10.2024 21:53
Ich hab das ganze mit einer Ernährungsberatung gemacht. Ich glaube das waren knapp 3 Monate und dann konnte ich es weg lassen. Wenn ich merke, dass es wieder anfängt nehme ich wieder die Kur für ca. 4 Wochen und hab dan meist 3 Monate ruhe, wenn ich es nicht übertreibe.
gommel
3906 Beiträge
09.10.2024 11:43
Wie gesagt, irgendwann hast du ein Gefühl dafür, wann du aufpassen solltest.
Mein Arzt meinte nur zu mir, wenn ich mit den Tabletten zurecht komme, dann ist das gut so. Er macht leider kein Blutbild, um das abzuklären.
Ich habe die Tabletten zwar immer bei mir, aber brauche sie kaum noch. Du wirst sie ja nicht täglich nehmen. Mein letzter schlimmer Schub / Anfall war im Februar. Momentan kann ich ganz gut damit leben.
Faltilse
198 Beiträge
10.10.2024 08:38
Zitat von MatBau:

Vielen Dank für eure Antworten und Ratschläge – ich bin echt überwältigt!

@Traumtänzerin84: Vermeiden ist sicher ein wichtiger Punkt, aber ich halte es für schwierig, alle histaminhaltigen Lebensmittel zu identifizieren und konsequent zu meiden. Wie gelingt es dir, alle betroffenen Lebensmittelgruppen zu vermeiden?

@Faltilse und @Gommel: Die Tabletten klingen interessant, aber ich bin etwas unsicher, ob ich Medikamente nehmen möchte. Habt ihr Erfahrungen mit Nebenwirkungen? Und Faltilse, was genau hat es mit der SIGHI-Liste und der WhatsIn-App auf sich?

@Gommel: Ich habe das Gefühl, dass es bei mir manchmal Stunden und nie weniger als eine Stunde dauert, bis die Beschwerden auftreten. Das macht es häufig schwierig, die Auslöser zu finden.

@TiniBini: Ich habe auch schon überlegt, ob eine Darmkur sinnvoll sein könnte. Wie lange hat es bei dir gedauert, bis du damit aus der Akutphase herausgekommen bist?

@EmiliaB: Oh ja, die Angst vor weiteren Allergien kenne ich auch. Es ist beruhigend zu hören, dass du trotz Histaminintoleranz ein relativ normales Leben führen kannst. Und wie zuvor erwähnt, bei Medikamenten bin ich mir unsicher, ob ich sie einnehmen möchte. Das ist wieder etwas anderes. Wie häufig greifst du zu dem Mittel?


Ob du die Tabletten testen willst musst natürlich letztendlich du entscheiden.

Die sighi Liste ist die Liste woraus ersichtlich ist welche Lebensmittel histamin enthalten. Gerade am Anfang ist die sehr hilfreich.

Die whatsin App ist halt eine App wo du alergene eingeben kannst und dann gezielt gucken kannst welche Medikamente mit deiner Unverträglichkeit überhaupt verträglich sind. Schmerzmittel zb sind nämlich super viele gar nicht verträglich, nasentropfen und spray genau so.
EmiliaB
107 Beiträge
18.10.2024 11:00
Zitat von MatBau:

@EmiliaB: Oh ja, die Angst vor weiteren Allergien kenne ich auch. Es ist beruhigend zu hören, dass du trotz Histaminintoleranz ein relativ normales Leben führen kannst. Und wie zuvor erwähnt, bei Medikamenten bin ich mir unsicher, ob ich sie einnehmen möchte. Das ist wieder etwas anderes. Wie häufig greifst du zu dem Mittel?


Kommt natürlich immer darauf an, welche Allergie und mit welcher Ausprägung man sie hat. Ich kann zum Glück gut damit leben und musste nicht viel umstellen/verändern. Ich hoffe auch es bleibt so und wird nicht schlimmer oder neue Allergien kommen dazu.
Im Grunde muss ich nur aufpassen wenn ich auswärts essen gehe ob in den Gerichten Rotwein drinnen ist. Trinken tu ich den so und so nicht. Bei mir hat sich das damals in der Adventzeit gezeigt als ich Punsch getrunken habe. Sonst trinke ich nie Rotwein. Zum Kochen verwende ich ihn auch nicht. Also ist das jetzt für mich kein großer Verlust.
Im Frühling nehme ich Alleovite jeden Tag ein. Bin allergisch gegen Birke. Da startet die Saison ab ca. März und geht dann bis in den Juni. Mir ist lieber ich nehme die Kapseln als ich schränke mein Leben ein im Frühling. Ich gehe gerne durch den Wald spazieren und mach auch in Frühling viel Sport im Freien. Würde ich das Allergiemittel nicht nehmen, hätte ich Schnupfen und meine Augen beginnen zu tränen.
MatBau
132 Beiträge
19.10.2024 22:43
@Traumtänzerin84: Auf dermaßen viele Dinge gleichzeitig achten zu müssen, wäre für mich eine Herausforderung! Respekt, dass du das so gut hinbekommst. Hast du denn von Anfang an alles weggelassen oder nach und nach Lebensmittelgruppen gestrichen?

@TiniBini: Also, die Tatsache, dass du dann drei Monate lang Ruhe hast, klingt auf jeden Fall vielversprechend. Gibt es dafür verschiedene Ansätze, und wenn ja, welche Kur hast du denn genau gemacht? Außerdem – hast du die Ernährungsberatung aus eigener Tasche bezahlt, oder wurde das von der Krankenkasse übernommen?

@Gommel: Das beruhigt mich, dass du die Tabletten kaum noch brauchst. Hast du vor dem „schlimmen Schub“ im Februar etwas Bestimmtes gegessen, oder kam das gewissermaßen aus dem Nichts?

@FaltIlse: Die Unterlagen zur SIGHI-Liste habe ich mir mittlerweile heruntergeladen, und ich werde mir gleich einmal die WhatsIn-App installieren. Wusstest du, dass es so viele unverträgliche Schmerzmittel gibt? Darauf wäre ich nie gekommen...

@EmiliaB: Dann ergibt eine Einnahme für dich im Frühling Sinn. Wenn ich herausgefunden habe, worauf ich genau reagiere, kann ich das Mittel ebenfalls probieren. Hast du es einfach so in der Apotheke bekommen?
TiniBini
10020 Beiträge
20.10.2024 10:02
Ich hab die Ernährungsberatung bezahlt bekommen mit Eigenanteil, weil ich eine nachgewiesene Sorbitintoleranz habe. In der Therapie ist dann aufgefallen, daß ich auf Histamin auch massiv reagiere. Letztlich hängt das alles eng zusammen und du musst einfach deine Toleranzgrenzen finden. Ich hab 2 verschiedene Kuren gehabt und als Dauermedikament das SR9 von Omni biotic
Traumtänzerin84
11144 Beiträge
20.10.2024 10:11
Ich hab das dann direkt weggelassen, nützt mir ja nichts wenn ich hinterher um liege.

Aber ja, es ist manchmal schon eine Herausforderung.
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