Mütter- und Schwangerenforum

Haus verkaufen - an wen?

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mama22manu
164 Beiträge
24.07.2023 16:10
Zitat von Lady_in_Green:

Zitat von mama22manu:

Vordergründig geb ich euch ja recht, aber oft steckt einfach mehr dahinter als nur Gier oder Boshaftigkeit. Ich kann mir schon Konstellationen vorstellen, in denen ich den Frust der Freundin verstehen könnte. Wenn man sich schon vom Bruder über den Tisch gezogen fühlte und jetzt das Haus, an dem man hängt, an Fremde geht, so dass man keinen Zugang mehr hat. Wie gesagt, ich werde wehmütig, wenn ich an das Haus und den Garten meiner Großeltern denke. Es gab Zeiten, da hab ich sogar von dem Haus geträumt, immer und immer wieder. Dass mein Vater es damals verkauft hat, war sein gutes Recht, aber es fühlt sich trotzdem blöd an.Das muss die Witwe nicht interessieren, aber vielleicht eine Freundin.


Stimmt der Verlust des Elternhauses ist natürlich dramatischer als der Verlust von Ehemann und Vater und den damit verbundenen finanziellen Sorgen.
Kann nicht verstehen wie man da als Geschwister des Verstorbenen norgens noch in den Spiegel schauen kann ohne vor Scharm im Boden zu versinken, weil man der eigenen Familie in dieser Situation nicht jeden Cent gönnt und ein Blödsinns-Argument wie "Das Haus muss in der Familie bleiben" über die Absicherung von Schwägerin und Nichten/Neffen stellt.
Dafür könnte ICH kein Verständnis haben und würde meiner Freundin ihren Egoismus auch ganz klar vor Augen führen. Auch auf die Gefahr hin, dass es die Freundschaft zerstört.
Ich verstehe aber, wenn man der Freundschaft Willen neutral bleibt. Aber Zustimmung und Verständnis könnte ich nicht heucheln.

Mimiminime
1816 Beiträge
24.07.2023 16:13
Zitat von Anonym 1 (210392):

Ich schildere euch eine Situation möglichst neutral und bitte um eure Meinungen. Ich möchte absichtlich nicht sagen, wer ich in dieser Situation bin, damit ich nicht beschimpft werde.

Eine Frau verwerbte vor ca. 25 Jahren ihr Haus an ihre vier Kinder. Der Sohn A wollte das Haus übernehmen. Die Kinder B, C und D hatten kein Interesse an dem Haus. Es wurde also von einer Maklerin geschätzt und der Sohn A zahlte die anderen Geschwister B, C und D aus. Sie bekamen je 1/4 der Summe, die die Maklerin damals geschätzt hatte und waren damals damit komplett einverstanden.

In der Zeit vor 25 Jahren bis heute hat das Haus mit Grundstück eine ziemlich große Wertsteigerung erfahren - so wie alle Immobilien an diesem Ort. Vom Kuhkaff zum begehrten Speckgürtel sozusagen.

A heiratete ein paar Jahre später eine Frau und bekam mehrere Kinder. Sie alle wohnten in dem Haus. Vor einigen Monaten verunglückte A tödlich.
Nun möchte die Witwe von A. das Haus verkaufen. Zum einen braucht sie Geld, weil nun für ihre Familie der Haupt-Verdiener wegfällt. Für die Kinder steht ein Studium mit den damit verbundenen hohen Kosten an. Sie sind gerade am Auszeihen bzw. schon ausgezogen. Zum anderen ist das Haus und vor allem das Grundstück für die Witwe zu groß.

Nun ließ die Witwe das Haus wieder von einem Makler schätzen und hat es zu diesem Preis den Geschwistern B, C, D ihres verstorbenen Mannes A angeboten. Diese möchten zwar das Haus übernehmen, aber nicht zu diesem Preis. Sie möchten nur die Summe bezahlen, die sie vor 25 Jahren von A. erhielten. Schließlich sei das Haus ja nicht besser, sondern durch die Abnutzung sogar schlechter geworden. Außerdem müsse man als neuer Besitzer da erst mal viel Geld für die Modernisierung reinstecken.

Darüber ist die Witwe von A. verärgert. Sie braucht das Geld (s.o.) und ist der Meinung, wenn es vor 25 Jahren zum seriös ermittelten Schätzwert an B, C und D ausbezahlt wurde, dann kann man es auch an eines dieser Geschwister jetzt zum seriös ermittelten neuen Schätzwert verkaufen.

Eine Einigung irgendwo in der Mitte ist gescheitert, jeder beharrt auf seinem Strandpunkt.

Nun hat die Witwe eine Frist gesetzt. Entweder kauft es jemand von den Geschwistern B, C oder D bis zum 31.8. zum jetzigen Schätzwert oder sie verkauft das Haus an fremde Personen. Sie kennt da eine junge Familie, die es zum jetzigen Schätzwert sofort kaufen würden.

Was meint ihr dazu?


Die Witwe ist im Recht! Ganz schön frech zu verlangen, dass Haus zum Kaufpreis von damals abzugeben und auch ziemlich respektlos der Witwe gegenüber! Damals wollte es keiner! Und jetzt wo das Haus mehr Wert ist ärgert man sich wahrscheinlich und will wenig zahlen? Sorry, wäre ich die Witwe ich würde es allen verkaufen, nur der damit nicht! Diese Frau hat ihren Mann verloren, Muss für die Kinder sorgen. Ein faires Angebot wäre Unterhalb des Marktwertes, aber über dem Kaufpreis damals. Man kann doch nicht mit alten kamellen kommen!
Ich gehe doch jetzt auch nicht ans Kiosk und sage, dass ich die kippen nur für 4 Euro kaufe, hätten sie damals auch gekostet der Verkäufer würde mir einen Vogel zeigen
Anvil
441 Beiträge
24.07.2023 16:43
Zitat von mama22manu:

Vordergründig geb ich euch ja recht, aber oft steckt einfach mehr dahinter als nur Gier oder Boshaftigkeit. Ich kann mir schon Konstellationen vorstellen, in denen ich den Frust der Freundin verstehen könnte. Wenn man sich schon vom Bruder über den Tisch gezogen fühlte und jetzt das Haus, an dem man hängt, an Fremde geht, so dass man keinen Zugang mehr hat. Wie gesagt, ich werde wehmütig, wenn ich an das Haus und den Garten meiner Großeltern denke. Es gab Zeiten, da hab ich sogar von dem Haus geträumt, immer und immer wieder. Dass mein Vater es damals verkauft hat, war sein gutes Recht, aber es fühlt sich trotzdem blöd an.Das muss die Witwe nicht interessieren, aber vielleicht eine Freundin.
Aber dann kann man vlt miteinander reden und sich nicht hinter dem Rücken bei Freunden über die Ungerechtigkeit bzw Dreistigkeit der Witwe beschweren.
Ausserdem hat die Witwe der Familie bis August Zeit gegeben, das Haus doch noch zu erwerben und miteinander reden hilft manchmal.
mama22manu
164 Beiträge
24.07.2023 17:25
Zitat von Anvil:

Zitat von mama22manu:

Vordergründig geb ich euch ja recht, aber oft steckt einfach mehr dahinter als nur Gier oder Boshaftigkeit. Ich kann mir schon Konstellationen vorstellen, in denen ich den Frust der Freundin verstehen könnte. Wenn man sich schon vom Bruder über den Tisch gezogen fühlte und jetzt das Haus, an dem man hängt, an Fremde geht, so dass man keinen Zugang mehr hat. Wie gesagt, ich werde wehmütig, wenn ich an das Haus und den Garten meiner Großeltern denke. Es gab Zeiten, da hab ich sogar von dem Haus geträumt, immer und immer wieder. Dass mein Vater es damals verkauft hat, war sein gutes Recht, aber es fühlt sich trotzdem blöd an.Das muss die Witwe nicht interessieren, aber vielleicht eine Freundin.
Aber dann kann man vlt miteinander reden und sich nicht hinter dem Rücken bei Freunden über die Ungerechtigkeit bzw Dreistigkeit der Witwe beschweren.
Ausserdem hat die Witwe der Familie bis August Zeit gegeben, das Haus doch noch zu erwerben und miteinander reden hilft manchmal.

Ach, manchmal beschwert man sich doch einfach bei Freunden, um sein Herz leichter zu machen. Aber hier sind alle so perfekt
Zwerginator
7839 Beiträge
24.07.2023 18:16
Zitat von mama22manu:

Zitat von Anvil:

Zitat von mama22manu:

Vordergründig geb ich euch ja recht, aber oft steckt einfach mehr dahinter als nur Gier oder Boshaftigkeit. Ich kann mir schon Konstellationen vorstellen, in denen ich den Frust der Freundin verstehen könnte. Wenn man sich schon vom Bruder über den Tisch gezogen fühlte und jetzt das Haus, an dem man hängt, an Fremde geht, so dass man keinen Zugang mehr hat. Wie gesagt, ich werde wehmütig, wenn ich an das Haus und den Garten meiner Großeltern denke. Es gab Zeiten, da hab ich sogar von dem Haus geträumt, immer und immer wieder. Dass mein Vater es damals verkauft hat, war sein gutes Recht, aber es fühlt sich trotzdem blöd an.Das muss die Witwe nicht interessieren, aber vielleicht eine Freundin.
Aber dann kann man vlt miteinander reden und sich nicht hinter dem Rücken bei Freunden über die Ungerechtigkeit bzw Dreistigkeit der Witwe beschweren.
Ausserdem hat die Witwe der Familie bis August Zeit gegeben, das Haus doch noch zu erwerben und miteinander reden hilft manchmal.

Ach, manchmal beschwert man sich doch einfach bei Freunden, um sein Herz leichter zu machen. Aber hier sind alle so perfekt

Da sagt absolut niemand was dagegen, aber sich beschweren und traurig sein darüber, oder sich wie ein missgünstiger Egomane zu verhalten sind zwei Paar Stiefel. Hat auch nichts mit "so perfekt" zu tun sondern damit, charakterlich nicht im letzten Loch zu wohnen.
Umi
Umi
43329 Beiträge
24.07.2023 18:36
Zitat von Anonym 1 (210392):

Und alle drei Geschwister finden es total unfair, dass das Haus jetzt soooo viel Geld Kosten soll, obwohl es ja inzwischen viel "abgenutzter" ist als vor 25 Jahren. Ein neueres Haus muss doch mehr Wert sein als ein älteres - das ist ihr Argument. Die Witwe wolle sich nun bereichern, die Witwe habe niemals auch nur einen Cent in das Haus gesteckt .... ect. ect.


Die Aussage finde ich echt dreist.
Wenn sie "ein paar Jahre" nach dem Hauskauf geheiratet haben, dann wohnt die doch sicher an die 20Jahre in dem Haus und hat somit sicher auch einiges investiert.

Die "Familie" ist so missgünstig...
Die Witwe tut mir wirklich leid.
Anonym 1 (210392)
0 Beiträge
25.07.2023 16:00
Danke für alle Beiträge. Ihr habt mir sehr geholfen.

Ich vermute, dass die Familie sehr wohl Geld ins Haus gesteckt hat. Wir selbst haben auch ein älteres Haus mit ähnlichem Baujahr. Das geht ja gar nicht anders. Da ist immer mal wieder etwas kaputt. Aber solche Reparaturen sieht man halt nicht immer auf den ersten Blick. Beispiel: Eine neue Heizung kostet seeehr viel und keiner sieht es.
Außerdem ist es in meinen Augen unwichtig, ob die Witwe ihr eigenes, also selbst verdientes Geld da rein gesteckt hat oder ob das vom Familieneinkommen war.

Ich werde es jetzt so machen, dass ich gegenüber meiner Freundin dieses Thema vermeide. Mit ihr nicht mehr darüber spreche. Wir sind da einfach komplett unterschiedlicher Meinung. Ich sehr es eher sachlich. Sie sieht es vollkommen emotional, weil es ihr Elternhaus ist an dem viele Erinnerungen hängen.
Anonym 1 (210392)
0 Beiträge
25.07.2023 16:03
Zitat von Umi:

Zitat von Anonym 1 (210392):

Und alle drei Geschwister finden es total unfair, dass das Haus jetzt soooo viel Geld Kosten soll, obwohl es ja inzwischen viel "abgenutzter" ist als vor 25 Jahren. Ein neueres Haus muss doch mehr Wert sein als ein älteres - das ist ihr Argument. Die Witwe wolle sich nun bereichern, die Witwe habe niemals auch nur einen Cent in das Haus gesteckt .... ect. ect.


Die Aussage finde ich echt dreist.
Wenn sie "ein paar Jahre" nach dem Hauskauf geheiratet haben, dann wohnt die doch sicher an die 20Jahre in dem Haus und hat somit sicher auch einiges investiert.

Die "Familie" ist so missgünstig...
Die Witwe tut mir wirklich leid.
Die Witwe und ihr (damals zukünftiger) Mann sind wohl sofort nach der Übergabe dort eingezogen. Also vor 25 Jahren. Damals noch unverheiratet und kinderlos.
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