Mütter- und Schwangerenforum

Steißgeburt oder Kaiserschnitt?

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29.10.2011 20:50
@trrr: das schreibst du immer und immer wieder dein "tonfall" (in diesem sinne schreibstil) lässt anderes vermuten, je häufiger man es liest

Zitat von Stese:

Nur mal so eingeworfen: Ich will keine Hausgeburt in Steißlage! Da es aber im Umkreis von ca.100 Km keine Klinik gibt die Geburten in Steißlage durchführen, habe ich nur die Wahl zwischen Kaiserschnitt und Hausgeburt mit der Ärztin. Ich würde sofort im KH entbinden, wenn man mich lassen würde und ein KS im Notfall durchgeführt werden würde.
Ärtze haben eine andere Sicht auf die gebärende Frau wie eine Hebamme. Seit den 60igern ist es nun mal Alltag im KH zu entbinden und ein KS ist ein Routineeingriff geworden. Das ein KS ebenso Risiken mit sich bringt wird oft unter den Teppich gekehrt. Was ist mit Anpassungsstörungen, Atemproblemen oder auch Schädigungen an der Halswirbelsäule nach dem KS? Da gegen stehen Geburtskomplikationen wie abklemmen der Nabelschnur (das passiert ebenso auch bei SL) oder Hochschlagen der Arme. Ein erfahrener Geburtshelfer kann jedoch dann schnell eingreifen oder erkennt frühzeitig das ein KS nötig wird. Eine Steißgeburt kann ebenso ohne Komplikationen stattfinden wie ein normale Geburt.
Was mich ärgert, ist einfach die Tatsache das ein KS die Lösung für alles ist! Die werdende Mutter wird immer mehr in ihren Entscheidungen eingeschrenkt. Ich finde das, das wohlbefinden der Gebärenden einen großen Einfluss auf die Geburt hat. Eine entspannte Mutter, die selbstbestimmt mit fachlichen Geburtshelfern an ihrer Seite ihr Kind bekommt finde ich sehr anstrebsam.
In unseren Nachbarländern sind Hausgeburten oder im Geburtshaus üblich und da liegt die sterblichkeitsrate der Neugeborenen nicht über der bei uns. Nur hier in Deutschland werden die meisten Kinder im Krankenhaus geboren und die KSrate ist hier mit am höchsten. Warum? Haben deutsche Frauen etwa ein höhers Risiko??? Sorry, aber ich glaube nicht daran das ein KS immer die sichere Variante darstellt und die einzige Lösung sein soll. Viele Frauen leiden auch unter einer KSgeburt und Studien zeigen auch das die Wochenbettdepression bei KS und KHgeburten mehr auftritt, es öfter Stillprobelme gibt und ein zu viel an medizinischer Versorgung (Schmerzmittel, Einleitung und co, die oft viel zu schnell und zu einfach verabreicht werden) auch nicht positiv auf das Kind auswirkt.
Ich finde es wichtig das ich mich mit alldem auseinander setzte und erst dann entscheide wie und wo ich mein Kind bekommen möchte. Jede Frau muss das für sich entscheiden und deshalb ist es wichtig das man alle Seiten betrachtet. Eine Lösung für alle Frauen gibt es nicht!!! Aber da will die Medizin scheinbar hin


Das meine ich damit, dass die Geburt "kaputt" gemacht wurde
habe auch schon mit anderen gesprochen und es ist schlicht erschreckend, dass auf die Instinkte der Frauen zB an vielen stellen nix gegeben wird kein wunder, dass es nicht richtig funktionier

@Nickyzwerg:
Trrr09
2987 Beiträge
30.10.2011 02:22
Zitat von Stese:

Nur mal so eingeworfen: Ich will keine Hausgeburt in Steißlage! Da es aber im Umkreis von ca.100 Km keine Klinik gibt die Geburten in Steißlage durchführen, habe ich nur die Wahl zwischen Kaiserschnitt und Hausgeburt mit der Ärztin. Ich würde sofort im KH entbinden, wenn man mich lassen würde und ein KS im Notfall durchgeführt werden würde.
Ärtze haben eine andere Sicht auf die gebärende Frau wie eine Hebamme. Seit den 60igern ist es nun mal Alltag im KH zu entbinden und ein KS ist ein Routineeingriff geworden. Das ein KS ebenso Risiken mit sich bringt wird oft unter den Teppich gekehrt. Was ist mit Anpassungsstörungen, Atemproblemen oder auch Schädigungen an der Halswirbelsäule nach dem KS?

Da wird rein garnichts unter den Tisch gekehrt, genau anders herum ist es. Über die Risiken einer spontan Geburt muss nicht aufgeklärt werden, aber über einen KS MUSS aufgeklärt werden und da steht auch dass es zu Anpassungsstörungen kommen kann...
Aber du vergisst, dass die Risiken die du genannt hast bei einer spontan Geburt genauso vorkommen können, wo ist da der Nachteil?? Anpassungsstörungen kommen gleich häufig vor, Atemprobleme sind leicht erhöht nach KS, allerdings nur um 1% mehr. Und Schädigungen an der Halswirbelsäule sind oft schon im Mutterleib gegeben bei beispielsweise BEL, QL oder große schwere Kinder, wo Platznot besteht. Andere Faktoren sind dafür das Kristellern (auf den Bauch schmeißen) und andere gewaltsame Eingriffe, dass Kind aus der Vagina oder Bauch zu bekommen. Also auch hier kein alleiniges Risiko des KS.


Da gegen stehen Geburtskomplikationen wie abklemmen der Nabelschnur (das passiert ebenso auch bei SL) oder Hochschlagen der Arme.

Und ein Sauerstoffmangel ist in meinen Augen eine schwerwiegendere Komplikation als ein paar Anpassungsstörungen etc.

Ein erfahrener Geburtshelfer kann jedoch dann schnell eingreifen oder erkennt frühzeitig das ein KS nötig wird.

Ja natürlich, aber die Nabelschnur wird bei einer BEL immer für einen Moment abgeklemmt und zwar wenn Körper geboren ist und der Kopf noch nicht. Und wenn da was nicht weiter geht, kann man kein Not-KS machen, auch wenn der Arzt es jetzt entscheiden würde. Da ist die SL im klaren Vorteil!

Eine Steißgeburt kann ebenso ohne Komplikationen stattfinden wie ein normale Geburt.

Ja das stimmt natürlich.

Was mich ärgert, ist einfach die Tatsache das ein KS die Lösung für alles ist! Die werdende Mutter wird immer mehr in ihren Entscheidungen eingeschrenkt. Ich finde das, das wohlbefinden der Gebärenden einen großen Einfluss auf die Geburt hat. Eine entspannte Mutter, die selbstbestimmt mit fachlichen Geburtshelfern an ihrer Seite ihr Kind bekommt finde ich sehr anstrebsam.

Da sollte auch jeder das Recht zu haben. Und da sehe ich ja eben das Problem, dass Ärzte wegen jedem "Furz" was bei einer vaginal Geburt passieren kann verklagt werden können. Für einen KS nicht. Und da es wirklich satte Strafen sind die Ärzte bekommen können wollen sie ein Risiko nicht eingehen.
Dann gibt es wiederum Ärzte die dann solche "Marktlücken" wie die BEL spontan füllen wollen, oder allgemein ein KH was mit einer äußerst niedrigen KS-Rate wirbt - wobei man dann aber wieder das Risiko eingeht, dass die Ärzte zu unvorsichtig sind. Dahinter steckt aber meiner Meinung nach nur Profit hinter.

Wie gesagt, ich verstehe nicht warum ein Arzt für das Schicksal der Natur verklagt werden kann. Er kann auch nur die Situation nach bestem Gewissen abschätzen, aber WISSEN tun auch sie es nicht.


In unseren Nachbarländern sind Hausgeburten oder im Geburtshaus üblich und da liegt die sterblichkeitsrate der Neugeborenen nicht über der bei uns.

So weit ich weiß, hat die Niederlande die höchste Hausgeburtenrate und aber auch die höchste Säuglingssterblichkeit.

Nur hier in Deutschland werden die meisten Kinder im Krankenhaus geboren und die KSrate ist hier mit am höchsten. Warum? Haben deutsche Frauen etwa ein höhers Risiko??? Sorry, aber ich glaube nicht daran das ein KS immer die sichere Variante darstellt und die einzige Lösung sein soll.

Ne war sie sicherlich nicht, aber sollte man es lieber austesten? Es gibt sicherlich viele secundäre Kaiserschnitte die recht problemlos auch spontan beendet werden können. Und was wäre dann im Falle "oh shit, hätten wir doch lieber eher einen KS gemacht"? Man kann es doch vorher nicht wissen.

Viele Frauen leiden auch unter einer KSgeburt und Studien zeigen auch das die Wochenbettdepression bei KS und KHgeburten mehr auftritt, es öfter Stillprobelme gibt und ein zu viel an medizinischer Versorgung (Schmerzmittel, Einleitung und co, die oft viel zu schnell und zu einfach verabreicht werden) auch nicht positiv auf das Kind auswirkt.

Das kommt drauf an in wie fern die Vorstellungen einer Geburt sind und wie sie dann enden. Wer ins KH geht, sollte auch wissen, das dort teils zu viel eingegriffen wird.

Ich finde es wichtig das ich mich mit alldem auseinander setzte und erst dann entscheide wie und wo ich mein Kind bekommen möchte. Jede Frau muss das für sich entscheiden und deshalb ist es wichtig das man alle Seiten betrachtet. Eine Lösung für alle Frauen gibt es nicht!!! Aber da will die Medizin scheinbar hin


Im letzten stimme ich dir zu, allerdings betrachtet man die Seiten auch meist so wie man sie gerne haben möchte. Und von daher sollte man einfach so entscheiden wie man sich am besten fühlt.

Und was die "Lösung" angeht. Ja jede Geburt kann auf jeden Fall per KS beendet werden und ich denke dass wir auch immer weiter dahin treiben werden, immer mehr per KS zu entbinden. Gut, für mich, keine schande, aber für Frauen die dann keine Chance mehr haben so entbinden zu können wie sie möchten ist das wirklich grauenvoll.

Stese
380 Beiträge
30.10.2011 07:53
Jede Geburt birgt ein Risiko und es ist gut das die Medizin heute so weit ist rechtzeitig einzugreifen. Ich sage ja nicht, Steißgeburten sind pauschal besser wie Kaiserschnitte.
Mich ärgert es nur das ich, wenn ich mich für eine vaginale Geburt entscheiden möchte noch mal ein höheres Risiko eingehen muss, da kein KH hier bereit ist auf einen KS zu verzichten. Erst eine Ärztin von außerhalb, hat außreichend Erfahrung mit Steißgeburten und ich bin darauf angewiesen das sie mich zu hause begleitet. Das kann es doch nicht sein, oder? Hier heißt es gleich: Oh BEL, da müssen wir einen KS machen. Auch wenn die Möglichkeit einer vaginalen Entbindung sehr günstig stehen, machen wir das hier nicht.
Mir ist klar, wenn der Körper des Kindes geboren ist, der Kopf in binnen 10 min folgen muss. Tut er das nicht, wird mein Kind schaden nehmen. In einem KH könnte man sich auf einen KS vorbereiten, zu hause muss dann erst noch der Rettungswagen gerufen werden. Tja und ich glaube kaum das es realistisch ist das dieser in 10 min bei uns ist und ich rechtzeitig im OP liege.
So jetzt stehe ich vor der Entscheidung: gehe ich das Risiko zu hause ein und vertraue darauf das ich durch die hilfe erfahrener Geburtshelfer / Arzt und besten Vorraussetzungen für eine Steißgeburt problemlos vaginal entbinde oder "gehe ich gleich auf Nummer sicher" und lass mir einfach mal fix 10 Tage vor dem ET den Bauch aufschneiden und nehme dafür andere Risiken in kauf. So was ist jetzt das kleiner Übel für mich? Da helfen mir auch keine Statisiken und hellsehen kann auch niemand. Eine Lösung so wie ich sie mir vorstelle (Steißgeburt im KH und Notfalls KS oder KS erst dann wenn mein Sohn sein kommen ankündigt) will hier kein KH machen. Die Einzigen die auf mich eingehen, sind die Hebammen, die mich beraten, versuchen mir die Ängste vor dem KS zu nehmen und versuchen mir Möglichkeiten aufzuzeigen. Von den werten Ärtzten kommt nichts außer KS mit festen Termin. Herzlichen dank, ich fühle mich in der jetzigen Situation von der Medizin dezent allein gelassen und werde mich wohl mit der Standartlösung KS abfinden müssen. Wie ich und mein Sohn dann damit klar kommen, weiß ich nicht! Eins kann ich jedoch sagen, ich fühle mich jetzt schon nicht mehr selbstbestimmt!!!
nickizwerg11
228 Beiträge
30.10.2011 08:31
Zitat von Stese:

Jede Geburt birgt ein Risiko und es ist gut das die Medizin heute so weit ist rechtzeitig einzugreifen. Ich sage ja nicht, Steißgeburten sind pauschal besser wie Kaiserschnitte.
Mich ärgert es nur das ich, wenn ich mich für eine vaginale Geburt entscheiden möchte noch mal ein höheres Risiko eingehen muss, da kein KH hier bereit ist auf einen KS zu verzichten. Erst eine Ärztin von außerhalb, hat außreichend Erfahrung mit Steißgeburten und ich bin darauf angewiesen das sie mich zu hause begleitet. Das kann es doch nicht sein, oder? Hier heißt es gleich: Oh BEL, da müssen wir einen KS machen. Auch wenn die Möglichkeit einer vaginalen Entbindung sehr günstig stehen, machen wir das hier nicht.
Mir ist klar, wenn der Körper des Kindes geboren ist, der Kopf in binnen 10 min folgen muss. Tut er das nicht, wird mein Kind schaden nehmen. In einem KH könnte man sich auf einen KS vorbereiten, zu hause muss dann erst noch der Rettungswagen gerufen werden. Tja und ich glaube kaum das es realistisch ist das dieser in 10 min bei uns ist und ich rechtzeitig im OP liege.
So jetzt stehe ich vor der Entscheidung: gehe ich das Risiko zu hause ein und vertraue darauf das ich durch die hilfe erfahrener Geburtshelfer / Arzt und besten Vorraussetzungen für eine Steißgeburt problemlos vaginal entbinde oder "gehe ich gleich auf Nummer sicher" und lass mir einfach mal fix 10 Tage vor dem ET den Bauch aufschneiden und nehme dafür andere Risiken in kauf. So was ist jetzt das kleiner Übel für mich? Da helfen mir auch keine Statisiken und hellsehen kann auch niemand. Eine Lösung so wie ich sie mir vorstelle (Steißgeburt im KH und Notfalls KS oder KS erst dann wenn mein Sohn sein kommen ankündigt) will hier kein KH machen. Die Einzigen die auf mich eingehen, sind die Hebammen, die mich beraten, versuchen mir die Ängste vor dem KS zu nehmen und versuchen mir Möglichkeiten aufzuzeigen. Von den werten Ärtzten kommt nichts außer KS mit festen Termin. Herzlichen dank, ich fühle mich in der jetzigen Situation von der Medizin dezent allein gelassen und werde mich wohl mit der Standartlösung KS abfinden müssen. Wie ich und mein Sohn dann damit klar kommen, weiß ich nicht! Eins kann ich jedoch sagen, ich fühle mich jetzt schon nicht mehr selbstbestimmt!!!


Das es bei euch in der Nähe kein "spezalisiertes" KH für BEL-Geburten gibt es echt blöd. Eine Möglichkeit wäre irgendwo rund um den ET Urlaub zu machen, dass du dann im "richtigen" KH entbinden kannst. Aber wie lange soll der gehen...

Auf geplanten KS würde ich mich nicht einlassen. Fahr doch einfach mit Wehen zum KH deiner Wahl. Was wollen die denn machen, wenn du dann da ankommst? Ich finde es auch wichtig, dass das Kind seinen Geburtstag selber bestimmen kann.
Wenn bei mir Spontangeburt nicht möglich gewesen wäre, hätte ich auch einen spontanen KS gemacht.

Ich drück dir die Daumen, dass dein Zwerg sich durch Moxen dreht und du ansonsten eine Lösung für euch findest.

Bezüglich Drehen schwört meine Hebi übrigens auf Tauchen. Also mach mit deinem Männe mal einen schönen Ausflug ins Schwimmbad und tauch eine Runde.
(Bei mir hats leider nicht geklappt, aber meiner konnte sich auch nicht mehr drehen, weil ich eine Herzförmige Gebährmutter habe.)
elina
883 Beiträge
30.10.2011 11:50
Herlich ...schonwieder eine Sinnlose KS vs Spontan Diskusion...nur mit dem Zusatz BEL......

Ich wollte nur kurz was dazu sagen " das KH weigert sich zu warten bis die Wehen einsetzten"...wie kann das denn sein.? Das entscheidet doch auch die Mutter...wenn du erst ins KH gehst wenn du Wehen hast, dann ist das eben so....wie wollen sie dich vorher ins KH bekommen?????
Kommen die dich mit Zwangsjacke zu hause abholen?????
Verstehst wie ich das meine...die sagen zwar, dass es ihnen lieber ist, wenn sie den KS ohne Wehen machen, ist ja auch ungefährlicher, ohne wehenden Uterus zu schneiden. Aber dazu zwingen können sie dich nicht.
Bei mir ging es fast 3 Wochen vor ET mit Wehen los, ganz spät am Abend, sofort ins KH und da war noch genug Zeit um einen KS zu machen....Und bei mir war es ein WKS, und selbst da haben sie nicht gezögert, sondern sofort alles für die OP vorbereitet...warum sollte das dann bei einer BEL anders sein?

lasst euch doch nicht immer so bequatschen, von fremden Leuten, es ist euer Körper und euer Kind...niemand kann euch zu irgendwas zwingen, und ob KS oder Spontan das entscheidet auch die Mutter ganz allein.

lieben Gruß.
Phillygirl
8697 Beiträge
30.10.2011 11:52
also meine schwester stand auch vor der entscheidung. sie hat dann den KS gewählt. war auch ihr erstes kind. und mann kann dann von glück reden das es ein KS war. denn der grund warum sich das kind nicht gedreht hat war, weil es die nabelschnur 4mal um den hals hatte. wahrscheinlich haette der kleine die normale geburt nicht überlebt. also ich würde zum KS tendieren. besser geplant als ne not.sectio
Trrr09
2987 Beiträge
30.10.2011 13:23
Zitat von Stese:

Jede Geburt birgt ein Risiko und es ist gut das die Medizin heute so weit ist rechtzeitig einzugreifen. Ich sage ja nicht, Steißgeburten sind pauschal besser wie Kaiserschnitte.
Mich ärgert es nur das ich, wenn ich mich für eine vaginale Geburt entscheiden möchte noch mal ein höheres Risiko eingehen muss, da kein KH hier bereit ist auf einen KS zu verzichten. Erst eine Ärztin von außerhalb, hat außreichend Erfahrung mit Steißgeburten und ich bin darauf angewiesen das sie mich zu hause begleitet. Das kann es doch nicht sein, oder? Hier heißt es gleich: Oh BEL, da müssen wir einen KS machen. Auch wenn die Möglichkeit einer vaginalen Entbindung sehr günstig stehen, machen wir das hier nicht.

Ja das ist sehr schade, wirklich, versetze mich immer anders herum in deine Lage und ich würde verzweifeln wenn mir meine gewünschte Geburt nicht möglich wäre. Aber eben weil die BEL etwas gefährlicher ist, möchten eben die meisten Frauen einen gepl. KS, siehst du ja auch hier im Thread, dass die meisten einen KS bei BEL wählen würden oder es getan haben. Die Nachfrage ist also viel zu gering. Selbst wenn jede Klinik die BEL spontan anbieten würde, so würde es viel zu wenig Praxis geben, um dass sie es richtig beherrschen. Und ich nenn es jetzt mal dass du etwas "ausergewöhnliches" willst, nämlich eine BEL spontan entbinden, dann würde ich auch wie Elina sagt, mir eventuell Urlaub nehmen um näher in der Klinik zu sein die spontan entbindet. Die Sache ist ja auch dass du bei einer BEL nach Blasensprung unbedingt liegend transportiert werden musst... jaaa alles nicht so einfach zu gestalten...

Mir ist klar, wenn der Körper des Kindes geboren ist, der Kopf in binnen 10 min folgen muss. Tut er das nicht, wird mein Kind schaden nehmen. In einem KH könnte man sich auf einen KS vorbereiten, zu hause muss dann erst noch der Rettungswagen gerufen werden. Tja und ich glaube kaum das es realistisch ist das dieser in 10 min bei uns ist und ich rechtzeitig im OP liege.

Ne du, das ist ja der Punkt, wenn der Körper geboren ist, so kann kein Not-KS mehr erfolgen. Wie sollte man das tun? Per Bauchschnitt das Kind wieder reinziehen und aus dem Bauch dann wieder raus? Einen KS kann man bei BEL nur durchführen wenn noch nichts vom Kind geboren ist und es eben zum Geburtsstillstand kommt oder eben das Kind mit zu schlechten Herztönen reagiert. Also für wirkliche Notfälle ist da kein KS mehr möglich.

So jetzt stehe ich vor der Entscheidung: gehe ich das Risiko zu hause ein und vertraue darauf das ich durch die hilfe erfahrener Geburtshelfer / Arzt und besten Vorraussetzungen für eine Steißgeburt problemlos vaginal entbinde oder "gehe ich gleich auf Nummer sicher" und lass mir einfach mal fix 10 Tage vor dem ET den Bauch aufschneiden und nehme dafür andere Risiken in kauf. So was ist jetzt das kleiner Übel für mich? Da helfen mir auch keine Statisiken und hellsehen kann auch niemand. Eine Lösung so wie ich sie mir vorstelle (Steißgeburt im KH und Notfalls KS oder KS erst dann wenn mein Sohn sein kommen ankündigt) will hier kein KH machen. Die Einzigen die auf mich eingehen, sind die Hebammen, die mich beraten, versuchen mir die Ängste vor dem KS zu nehmen und versuchen mir Möglichkeiten aufzuzeigen. Von den werten Ärtzten kommt nichts außer KS mit festen Termin. Herzlichen dank, ich fühle mich in der jetzigen Situation von der Medizin dezent allein gelassen und werde mich wohl mit der Standartlösung KS abfinden müssen. Wie ich und mein Sohn dann damit klar kommen, weiß ich nicht! Eins kann ich jedoch sagen, ich fühle mich jetzt schon nicht mehr selbstbestimmt!!!


Wie gesagt, wenn du einfach mit Wehen oder mit Blasensprung ins KH kommst, dürfen sie dich nicht wieder wegschicken, weil sie in dem Moment verpflichtet sind dir zu helfen und da sie keine vaginale Geburt durchführen, so werden sie dann auch einen KS nach Einsetzen der Wehen durchführen.

Wirklich Rat geben kann dir hier glaube ich niemand. Hoffe einfach mal, dass sich dein Baby noch drehen wird.
31.10.2011 01:57
Zitat von Viala:

Du glaubst, ich glaube ebenso und betrachtet man die simplen Fakten aus der sicht der person die damit arbeiten muss: ja, ich denke ein KS und eine PDA sind auch für die angestellten des Krankenhauses zumindest in der Form bequemer, dass sie weniger psychische Belastung haben... außerdem wählt der Mensch, was er kennt, und was ihm beigebracht wird... neuland betreten ist unbequem Leider
(ah ja... und dass ein standardeingriff dessen länge abschätzbar ist, bequemer ist als eine u.U. viele Stunden dauernde Geburt, bei der man nciht weiß, wie sie abläuft, bequemer ist... ist denke ich logisch, oder nicht? )

Deine Statistik ist btw. in einer Welt, in der Ärzte sich kaum für BEL ausbilden lassen und die Geburt an sich "kaputtgemacht" worden ist von der gesellschaft, zwar aussagekräftig, aber nicht die allgemeingültige Wahrheit, neben der es nichts anderes gibt
Sei mir nicht böse, aber egal wie oft du deine Meinung wiederholst... das allein stimmt mich nicht um dazu habe ich mich zu intensiv mit dem Thema beschäftigt




Außerdem muss ich sagen das ich es sehr traurig finde das die BEL immer mehr ausstirbt heutzutage, lieber sollte man hier investieren und die Hebammen und Ärzte darauf vorbereiten/lehren etc. und nicht auf KS "trillen".
31.10.2011 01:58
Zitat von Stese:

Nur mal so eingeworfen: Ich will keine Hausgeburt in Steißlage! Da es aber im Umkreis von ca.100 Km keine Klinik gibt die Geburten in Steißlage durchführen, habe ich nur die Wahl zwischen Kaiserschnitt und Hausgeburt mit der Ärztin. Ich würde sofort im KH entbinden, wenn man mich lassen würde und ein KS im Notfall durchgeführt werden würde.
Ärtze haben eine andere Sicht auf die gebärende Frau wie eine Hebamme. Seit den 60igern ist es nun mal Alltag im KH zu entbinden und ein KS ist ein Routineeingriff geworden. Das ein KS ebenso Risiken mit sich bringt wird oft unter den Teppich gekehrt. Was ist mit Anpassungsstörungen, Atemproblemen oder auch Schädigungen an der Halswirbelsäule nach dem KS? Da gegen stehen Geburtskomplikationen wie abklemmen der Nabelschnur (das passiert ebenso auch bei SL) oder Hochschlagen der Arme. Ein erfahrener Geburtshelfer kann jedoch dann schnell eingreifen oder erkennt frühzeitig das ein KS nötig wird. Eine Steißgeburt kann ebenso ohne Komplikationen stattfinden wie ein normale Geburt.
Was mich ärgert, ist einfach die Tatsache das ein KS die Lösung für alles ist! Die werdende Mutter wird immer mehr in ihren Entscheidungen eingeschrenkt. Ich finde das, das wohlbefinden der Gebärenden einen großen Einfluss auf die Geburt hat. Eine entspannte Mutter, die selbstbestimmt mit fachlichen Geburtshelfern an ihrer Seite ihr Kind bekommt finde ich sehr anstrebsam.
In unseren Nachbarländern sind Hausgeburten oder im Geburtshaus üblich und da liegt die sterblichkeitsrate der Neugeborenen nicht über der bei uns. Nur hier in Deutschland werden die meisten Kinder im Krankenhaus geboren und die KSrate ist hier mit am höchsten. Warum? Haben deutsche Frauen etwa ein höhers Risiko??? Sorry, aber ich glaube nicht daran das ein KS immer die sichere Variante darstellt und die einzige Lösung sein soll. Viele Frauen leiden auch unter einer KSgeburt und Studien zeigen auch das die Wochenbettdepression bei KS und KHgeburten mehr auftritt, es öfter Stillprobelme gibt und ein zu viel an medizinischer Versorgung (Schmerzmittel, Einleitung und co, die oft viel zu schnell und zu einfach verabreicht werden) auch nicht positiv auf das Kind auswirkt.
Ich finde es wichtig das ich mich mit alldem auseinander setzte und erst dann entscheide wie und wo ich mein Kind bekommen möchte. Jede Frau muss das für sich entscheiden und deshalb ist es wichtig das man alle Seiten betrachtet. Eine Lösung für alle Frauen gibt es nicht!!! Aber da will die Medizin scheinbar hin



schnibbe
2235 Beiträge
01.11.2011 08:31
Ich mag nur noch eine Sache loswerden

Man bedenke, dass BELs ja nun zum Glück nicht sehr häufig vorkommen. Man hat als Frau also schon auch besonderes Pech, wenn sich das Baby wirklich bis zum Schluss nicht drehen mag. Und weil das so wenig vorkommt, kennen sich Ärzte und Geburtshelfer ja zwangsläufig nicht so gut damit aus. Woran sollen sie auch Erfahrungen sammeln? Da macht das für mich schon Sinn, dass sich bestimmte Kliniken darauf spezialisieren und man eben (leider) dahin muss, wenn man trotzdem "normal" entbinden will. Natürlich ist es auch ganz doof, wenn diese Klinik dann weiter weg ist. Ich musste zur Filderklinik etwa eine Stunde fahren, das hätte ich mir unter normalen Umständen (also kein vorzeitiger Blasensprung mit grünem Fruchtwasser) auch zugetraut. Aber das ist alles Spekulation, es kam ja nicht dazu.
Meiner Ansicht nach muss man sich in so einer Klinik vorstellen und beraten lassen, um wirklich gut und verantwortungsbewusst entscheiden zu können, was das Beste fürs Baby und einen selbst ist. So eine Beratung tut doch nicht weh, warum also nicht so viel wie möglich drüber erfahren? Man muss es ja letzten Endes nicht so machen.

Alle KS-Geburten (aus welchen Gründen auch immer der KS erfolgt) mit den KS-Geburten bei einer BEL gleichzusetzen finde ich nicht in Ordnung.
Bei einer BEL ist bei gut der Hälfte der Frauen laut Filderklinik der KS die bessere Wahl, weil einfach die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt schelcht sind (und das sagen selbst die Kliniken, die auf BELs spezialisiert sind und wirklich möchten, dass möglichst viele BELs natürlich kommen). Und bei den Frauen, dies dann mit guten Voraussetzungen versuchen wird dann bei fast der Hälfte unter der Geburt doch noch ein sek. KS nötig.

Unter so einer speziellen Problematik ist ein KS manchmal einfach die erste Wahl, wenns um die Gesundheit des Babys geht. Klar, es ist eine OP, es gibt Risiken (wobei die für die Mutter deutlich höher sind) und mir persönlich wäre eine natürliche Geburt immer lieber. Aber wenns um die Sicherheit meines Babys geht, vertraue ich auf die Fachleute aus einer Klinik, die sich mit der Thematik gut auskennt. Und wenn es da heißt "Tut uns leid, wir glauben, dass das nichts wird mit der spontanen Geburt" dann reiß ich mich zusammen und tu das beste für mein Kind.

Soll heißen:
Lasst euch beraten und informieren. Entscheidet dann und schließt nicht schon im Vorhinein das eine oder andere aus. Man tut sich einfach keinen Gefallen damit. Ganz im Gegenteil: wenns mit der Wunschentbindnung dann halt doch nicht klappt, dann macht einen das doch total fertig. Wenn man da (bei einer BEL) einfach nicht so verbohrt ist, kann einem das vieles leichter machen. So jedenfalls meine Erfahrung.
nickizwerg11
228 Beiträge
02.11.2011 14:06
Zitat von schnibbe:

Ich mag nur noch eine Sache loswerden

Man bedenke, dass BELs ja nun zum Glück nicht sehr häufig vorkommen. Man hat als Frau also schon auch besonderes Pech, wenn sich das Baby wirklich bis zum Schluss nicht drehen mag. Und weil das so wenig vorkommt, kennen sich Ärzte und Geburtshelfer ja zwangsläufig nicht so gut damit aus. Woran sollen sie auch Erfahrungen sammeln? Da macht das für mich schon Sinn, dass sich bestimmte Kliniken darauf spezialisieren und man eben (leider) dahin muss, wenn man trotzdem "normal" entbinden will. Natürlich ist es auch ganz doof, wenn diese Klinik dann weiter weg ist. Ich musste zur Filderklinik etwa eine Stunde fahren, das hätte ich mir unter normalen Umständen (also kein vorzeitiger Blasensprung mit grünem Fruchtwasser) auch zugetraut. Aber das ist alles Spekulation, es kam ja nicht dazu.
Meiner Ansicht nach muss man sich in so einer Klinik vorstellen und beraten lassen, um wirklich gut und verantwortungsbewusst entscheiden zu können, was das Beste fürs Baby und einen selbst ist. So eine Beratung tut doch nicht weh, warum also nicht so viel wie möglich drüber erfahren? Man muss es ja letzten Endes nicht so machen.

Alle KS-Geburten (aus welchen Gründen auch immer der KS erfolgt) mit den KS-Geburten bei einer BEL gleichzusetzen finde ich nicht in Ordnung.
Bei einer BEL ist bei gut der Hälfte der Frauen laut Filderklinik der KS die bessere Wahl, weil einfach die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt schelcht sind (und das sagen selbst die Kliniken, die auf BELs spezialisiert sind und wirklich möchten, dass möglichst viele BELs natürlich kommen). Und bei den Frauen, dies dann mit guten Voraussetzungen versuchen wird dann bei fast der Hälfte unter der Geburt doch noch ein sek. KS nötig.

Unter so einer speziellen Problematik ist ein KS manchmal einfach die erste Wahl, wenns um die Gesundheit des Babys geht. Klar, es ist eine OP, es gibt Risiken (wobei die für die Mutter deutlich höher sind) und mir persönlich wäre eine natürliche Geburt immer lieber. Aber wenns um die Sicherheit meines Babys geht, vertraue ich auf die Fachleute aus einer Klinik, die sich mit der Thematik gut auskennt. Und wenn es da heißt "Tut uns leid, wir glauben, dass das nichts wird mit der spontanen Geburt" dann reiß ich mich zusammen und tu das beste für mein Kind.

Soll heißen:
Lasst euch beraten und informieren. Entscheidet dann und schließt nicht schon im Vorhinein das eine oder andere aus. Man tut sich einfach keinen Gefallen damit. Ganz im Gegenteil: wenns mit der Wunschentbindnung dann halt doch nicht klappt, dann macht einen das doch total fertig. Wenn man da (bei einer BEL) einfach nicht so verbohrt ist, kann einem das vieles leichter machen. So jedenfalls meine Erfahrung.


Daggi
1708 Beiträge
02.11.2011 14:30
Hallo,

ich habe meine Tochter (1.Kind) spontan aus BEL geboren, weil ich das unbedingt so wollte. Ich war dazu aber in einer sehr erfahrenen Klinik (Filderklinik, wurde hier schon mal erwähnt) und wurde vorher speziell untersucht und beraten.

Die Geburt wurde ab ET eingeleitet und Daria kam ET+3 auf die Welt, 15 Stunden nach Blasensprung und Einsetzen der Wehen. Leider haben wir an Komplikationen so fast alles mitgenommen, was geht und ich war heilfroh, dass erfahrene Ärzte die Geburt begleitet haben. Einzelheiten schreibe ich hier keine, wens interessiert, dem antworte ich gerne auf eine private Nachricht. Ich weiß nicht, was ich mache, wenn das Kind, das ich gerade erwarte, auch wieder in BEL liegt. Ein KS ist ja schließlich auch kein Kindergeburtstag, aber wenn spontan entbinden, dann wirklich nur in einer erfahrenen Klinik mit erfahrenen Ärzten. nix anderes. Achja: Die Filderklinik liegt auch 70 km von uns entfernt, das haben wir in Kauf genommen.

Daggi
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