ET war der 20.08.2011 bei mir
Und sie kam bei 40+0 auf die Welt^^

14kugeln nur noch.. vor nem monat haben wir noch alle über die ss-beschwerden gejammert

So nun auch mein Geburtsbericht (ACHTUNG EXTREM LANGE)


Die letzten Meter von unserem harten Weg:

Die Untersuchung:

Am Donnerstag war es endlich soweit!!! Wir hatten die letzte Doppleruntersuchung und der Einleitungstermin sollte festgelegt werden. Die Nacht war einfach nur furchtbar und wunderschön gleichzeitig…. Ich zerbrach mir regelrecht den Kopf wann der Termin wohl sein wird…. Ob ich noch lange warten muss?

Donnerstag früh machte ich mich fertig, vergaß die einfachsten Dinge vor lauter Nervosität und packte ein weiteres Mal meine Tasche für das Krankenhaus. Als ich Leonard’s Kleidung in der Hand hatte und in die Tasche legen wollte wurde mir ganz anders. So ein kleines Wesen?! So etwas sollte ich bald versorgen?!.... Ich wurde nervös!

Im Krankenhaus angekommen begann der Krankenhaus-Tag wirklich katastrophal. Zuerst gingen wir (wie immer!) in den Kreissaal zum CTG, schließlich hatten wir einen Termin. „Wir sind total voll, bitte geht 30 min. spazieren, dann könnt ihr wieder kommen.“ Hä???? Wir haben aber in 30 min. bereits den Termin für den Doppler… naja gut gehen wir eben nach unten und Fragen ob die Oberärztin bereits Zeit hat. Im 4ten OG angekommen wurde uns freundlich mitgeteilt dass sie keine Zeit hat. Na klasse!!! Ich natürlich auf 360 und noch nervöser, da ich es nicht mehr abwarten konnte. Nach einer laaaaangen Wartezeit wurden wir zum Doppler gebeten (Die konnten mir den Rücken runter rutschen mit dem CTG *gg*). Sie fragte nach unserem befinden und fing dann sofort mit der Untersuchung an. Er wurde wieder auf 2500g geschätzt und bevor ich irgendetwas sagen konnte meinte sie danach: „Gut ok, dann leiten wir morgen ein“. Bitte wie??????? MORGEN?!... Ich dachte ich muss um jeden einzelnen Tag feilschen und sie würde es immer weiter nach hinten verschieben. Nichts da, wir werden morgen Eltern!

Ich fragte vorsichtig nach ob ich bereits heute stationär aufgenommen werden kann damit ich nicht wieder hin und her fahren muss. Ging nicht, alles voll – morgen wird jemand entlassen deshalb ist 1 Bett für mich frei. Gut ok, also fuhren wieder nach Hause.

Ich rechnete fest damit, dass ich den ganzen Tag unausstehlich sein würde und vor Nervosität und Aufregung fast platzen würde! Aber nichts… wir kuschelten auf der Couch, sprachen über Unizeugs und schauten Filme. Keine Aufregung, keine Nervosität, keine unausstehliche Dani. Unglaublich dachte ich mir nur!

Ich konnte super in der Nacht schlafen und hatte weder Alpträume noch andere Problemchen.

Die Einleitung:

Am nächsten Tag fuhren wir wieder in das Krankenhaus und dass wirklich zum LETZTEN mal! Wir kamen an, gingen in den Kreissaal und ich wurde an das CTG gehängt. Die Ärztin kam und mir wurde die Vorgehensweise erklärt. Meine erste Entmutigung kam bei dem Satz: „Erwarten sie nicht zuviel, viele Frauen sind hier 4 bis 5 Tage bevor sie ihr Kind dann wirklich bekommen!...“ Na toll dachte ich mir, so hab ich mir das Ganze aber nicht vorgestellt. Kurz darauf bekam ich die erste Einleitungstablette: 25µg Magentabletten. Ja echt! Man bekommt Tabletten die für den Magen sind und so rein nebenbei Gebärmutterkrämpfe auslösen. Ich wurde auf das Vorwehenzimmer gebracht (das schönste meiner Meinung nach in dem ich sooo gerne liegen wollte!) und wieder an das CTG angehängt. 4 Stunden später bekam ich die 2te Tablette mit 50µg. Weitere 4 Stunden später die stärkste und gleichzeitig letzte an diesem Tag: 100µg Wundermittelchen.

Ich merkte eine leichte Veränderung meines Körpergefühles, hatte weiterhin meine Übungswehen, vielleicht auch etwas stärker- ich kann es nicht so genau sagen. Nichts passierte an diesem Tag. Ich schickte Felix nach Hause und sagte ihm dass ich ihn morgen anrufe nachdem ich aufgestanden bin.

Der nächste Tag: Samstag, 13. August 2011
Gleich in der Früh gab es die erste Tablette- diesmal fingen wir gleich mit 50µg an. Es tat sich was, ich merkte nur sehr wenig, aber immerhin etwas dachte ich mir. 4 Stunden darauf, um 11:45 Uhr bekam ich die Zweite, diesmal 100µg. Etwas Zeit verging und ich rief Felix an er solle kommen da ich nicht alleine sein wollte und ich so langsam ‚Bauchkrummeln’ bekam. Bald darauf stand er in der Tür und wir entschlossen uns spazieren zu gehen da ich Wehen hatte. (Das war mir aber nur teilweise bewusst zu diesem Zeitpunkt, ich wusste es sind Wehen aber meiner Meinung nach reichte das noch laaaange nicht aus). Mein Muttermund war übrigens 2 Fingerdurchlässig zu diesem Zeitpunkt laut Hebamme.

Wir gingen im Krankenhauspark spazieren und mussten regelmäßig stehen bleiben da ich durch gewisse Schmerzen (*g*) nicht weiter gehen konnte. Wir hibbelten langsam los und die Hoffnung stieg dass der Kleine sich heute auf den Weg macht, schließlich stand noch eine Tablette bevor!

Um 15:45 Uhr mussten wir wieder in den Kreissaal für das CTG. Die Vorgehensweise war immer dieselbe: 30 min. CTG, danach die nächste Tablette, 1 Stunde CTG.

Wir sind also in den 7. Stock und ich legte mich auf die rote Ledercouch während mir das CTG angelegt wurde. Die Wehen wurden plötzlich so stark dass sie extrem schmerzhaft wurden. 5 min. darauf hörte mich das ganze Stockwerk schreien. „Was soll das denn jetzt?!“, dachte ich mir. Die Wehen schlugen extrem aus und ich bekam keine Luft mehr. Die Hebamme unterstützte mich und sagte mir ich muss in den Bauch atmen damit Leonard nicht darunter leidet. Aber wie denn bitte? Ich bekam selbst keine Luft und die Wehen kamen ausnahmslos ohne Pause. Scheiß Einleitung, da merkt man dass das einfach künstliche Wehen sind, der Körper spielt verrückt. Furchtbar!

Die Hebamme verlässt wieder mal kurz den Raum und die Wehen kamen weiterhin ohne Pause. Dann kam SIE! Die Mutter aller Wehen!! Der Schmerz war einfach nur unbeschreiblich… ich lag am Rücken, bekam 0 Luft, hatte langsam aber sicher Angst zu ersticken (ja wirklich lol) und plötzlich machte es auf dem Höhepunkt der Wehe „BÄÄÄÄÄMMMMMMMMMMMMMM“ und mein ganzer Bauch wackelte wie er es noch nie getan hat und der super tolle wunderbare Wehenschmerz bekam noch einmal eine super tolle wunderbare Steigerung. Ich dachte ich spinne! Da geht noch mehr?!

„FELIX!!!, meine Fruchtblase ist glaube ich geplatzt“….
„Ne, so ein Blödsinn da läuft gar nix raus, mach dir keine Gedanken das dauert noch.“
„Ich hab gerade 3 mal Blubb Blubb da unten gemerkt… da muss nicht sofort ein Schwall raus laufen, meine verdammte scheiß Fruchtblase ist geplatzt Herr Gott noch mal!“

Die Hebamme kommt wieder und ich erzähle ihr von meinem Verdacht. Felix wieder: „Ne das stimmt nicht, da ist gar nix passiert!“

Ja ne ist klar Liebling, du weißt was in mir passiert und hast den totaaaalen Überblick.
„Idiot“, ging es durch meinen Kopf.

„Gut ok, ich kontrollier dann mal ihren MuMu, mal sehen ob sich etwas getan hat.“
„Ehm…. Neee bitte nicht! Ich glaub, ich weiß nicht, ehm, ohm, naja….. Ich glaub ich muss aufs KLO!!“…

Gut ok, gesagt getan, die wehende und schreiende Dani geht innerhalb von 4 Minuten den 2m langen Weg zum Klo. Am Klo angekommen kamen wieder die wunderbarsten Wehen die man sich nur vorstellen konnte. Rein nebenbei konnte ich meinen Darm und die Harnblase entleeren, wie ich das allerdings geschafft habe kann ich wirklich nicht sagen oder mir gar selbst erklären. Ich war fertig, nun runter vom Klo… Scheiße, wie soll ich aufstehen das geht nicht vor lauter Schmerzen. Ich grübelte, dachte nach, überlegte, verzweifelte, verfluchte Gott und die Welt das ich mein Kind nicht über meinem Kackhaufen bekommen will und dann kam mir die Lösung! Schmerz blendet Schmerz aus?! Nicht wahr?! War das nicht irgendwie so?!

Versuch macht klug… beziehungsweise Kopfschmerzen. Das WC war in eine Nische eingebaut und links und rechts super geflieste Wände. Schmerz blendet Schmerz aus! KLATSCH! Ich schlug meinen Kopf einfach gegen die wunderbar schöne Wand und durch den kurzen Stich im Schädel war die Wehe wie weggeblasen und ich bin aufgestanden. Was für ein Volltrottel ich bin denk ich mir jetzt, aber immerhin: Ich stand! Und konnte alles ‚fertig’ machen und wieder rausdackeln.

Ich glaube meine Klo-Action hat um die 15 Minuten gedauert lol.

Ich stand vor der Hebamme, ich schaute Felix schmerzverzehrt an und plötzlich lief es warm aus mir raus. „Ich glaub ich spinne, ich war doch gerade am Klo und jetzt hab ich mir in die Hose gepinkelt“… Ne Moment da war doch was! Die FRUCHTBLASE!

Ich zog meine Umstandsjogginghose runter und meine Omaunterhose die ich die letzten Wochen trug (weil mein Arsch einfach zu fett für den Rest geworden ist *hust*) und in der Unterhose schwamm Wasser und irgendetwas Dunkles. Kein Blut… aber etwas aus der Gebärmutter… keine Ahnung was das war ehrlich gesagt.

„Japp die Fruchtblase Fr. Binder… die hat sich verabschiedet“. Die Hebamme holte saugstarke Unterlagen, legte sie auf die Couch und stopfte mich in ein geiles Netzhöschen und 100000000000 Binden und Unterlagen und Windeln und was es nicht alles noch so gab in diesem Raum.

„Wir machen aber trotzdem noch einen Fruchtwassertest“, sagte sie während ich mich auf die Couch legte. (Die Wehen wehten natürlich weiter)

Felix schoss den Vogel ab: „Ja warten wir auf den Test, ich weiß nicht was es ist, aber ich glaube nicht dass es die Fruchtblase war.“

Ich sagte kein Wort, die Hebamme auch nicht.

Sie machte den Test irgendwo (ich hab es nicht gesehen wo), kam wieder und half mir dabei aufzustehen. „So, wir gehen in den Kreissaal“.
Jetzt kommt die überintelligente Dani zum Einsatz:
„Ok dann gehen wir und wie geht es dann weiter? Komm ich dann wieder in das Vorwehenzimmer oder auf Station runter?!“

„Ehm… neee?! Sie bleiben hier, ihr Kindchen ist unterwegs“.

Achja da war ja etwas…..Kindchen… in mir… soll raus… muss raus…. Die Wehen machten mich echt denkunfähig wie es wohl aussieht!

Die Geburt:

Wir kamen im Kreissaal an und Felix und ich waren für einen kurzen Moment alleine.
Die überintelligente Dani kommt ein zweites Mal zum Einsatz:
„Glaubst du ich darf mich auf das Kreissaalbett legen Felix??“
„Ja klar dass wird doch wieder sauber gemacht wenn es dann wer anders braucht.“
Gut ok, ich legte mich auf das geile Kreissaalbett (ich hatte den schöneren der beiden Kreissäle.. juhu!!) Ich lag auf viele Unterlagen die das Fruchtwasser aufsaugten und schrie um mein Leben. Diese beschissenen Schmerzen. War mir doch scheiß egal wer mich hörte, ich hielt diese Schmerzen einfach nicht aus!

Die Hebamme kam und fragte mich ob ich etwas gegen die Schmerzen haben möchte, ich nickte wie ein Wackeldackel.
Eine Spritze, oder auch einen Tropf? „Was ist stärker?!“… „Der Tropf“… „Her damit!“

„Oder wollen sie eine PDA?!“….. (Ich hatte tierische Angst vor der PDA und wollte eigentlich keine haben“…. Die nächste Wehe kam in dem Moment und während ich AHHH… OHHHH…. SCHEISSE…. ÄHHHHHHHHHHHHWDJNKBNGFEDNF aus mir rausbrüllte nickte ich die PDA ab und meinte danach nur „Ja, ja, ja, ja“

Es verging etwas Zeit und 2 niedliche Männer kamen rein. (Ja echt! DAS weiß ich noch lol)
Sie richteten alles her und ich bekam Angstschweiß… aber mir war das egal, ich wollte einfach nur noch diese PDA haben.

Die Wehen waren so stark dass ich Wehenhemmer bekommen habe damit ich in der sitzenden Position etwas ‚Ruhe’ bekommen kann. Herzrasen ist eine kleine Nebenwirkung von diesen Teilen übrigens. Mir wurde das Zeug in meinen Zugang auf den rechten Handrücken gespritzt und vom Herzrasen bekam ich nichts mit. Mein Puls muss so und so kurz vorm explodieren gewesen sein. Die Wehen hörten aber irgendwie nicht auf… komisch oder?!... EINLEITUNG sag ich nur! Da ist nix mehr mit Wehenhemmer… wenn da schon was künstlich gemacht wird dann kann man es auch nicht mehr entkünsteln laut meinem Körper.

Felix hielt meinen Kopf der unten bleiben musste. Er sah wie ich an beiden Beinen zitterte wie Estenlaub und Angstschweiß präsentieren konnte. Es wurde zugestochen, mit der Betäubungsspritze. War gar nicht so schlimm! HEY, tat nicht weh!

Er stach mit der dicken, fetten, bösen Mamanadel, der PDA rein…. KNOCHEN! AUA… scheiße ey, wieso ich?!
Das Spielchen ging 4 oder 5 mal ich weiß es nicht genau… immer 2 Spritzen.. sprich ich wurde zwischen 8 und 10 mal in den Rücken gestochen.. Welch ein Traum!
Immer mein Knochen… das Gefühl ist echt super zu beschreiben: Wenn man beim Zahnarzt liegt und er bohrt so tief, dass der Schmerz in den Zahn ganz runter bis in den Kiefer geht und es so böse gaga sticht… genau SO fühlte es sich bei meiner Lendenwirbelsäule an!

Ok die PDA lag.. sie wurde mir erklärt… hier drücken... alle 30 Minuten… zuviel ist nicht möglich da eine Sperre drin ist bla bla bla … ok verstanden!

Nach der Erklärung meinte er noch zu mir: „Aber erwarten sie nicht zuviel! Es ist kein Wundermittel, ihr Kind müssen sie schließlich noch selbst bekommen!“

Ja ist doch klar Mensch, aber nur 5% weniger Schmerzen machen mich bereits überglücklich!!!

Und es passierte: Die Schmerzen waren weg… WEG… FUTSCH… NICHT MEHR DA…. ABWESEND…. NICHT EXISTENT…. What the fuck ist das?!

GEILES Zeug dachte ich mir….. Ich legte mich auf den Rücken… und grinste wie ein frisch gefi***** Eichhörnchen vor mich hin….

Felix nahm links von mir Platz, die Hebamme stand 2 Meter entfernt und meinte „Der Fruchtwassertest war übrigens positiv, es ist schon die Blase gewesen“…

„HA!!!“ sagte ich zu Felix…. Er guckte nur weg und tat so als ob nie etwas gewesen wäre.
Felix holte mir Wasser… ‚fütterte’ mich mit dem Strohhalm und ließ mich keine Sekunde aus den Augen. Er tat nichts was ich nicht wollte und tat alles was ich wollte. Perfektes Dreamteam würde ich jetzt sagen.

Die Hebamme ging und meinte es dauert jetzt noch etwas… wir machen später wieder eine Muttermundkontrolle. (Achja hätte ich fast vergessen… nach der Klo-Action war der Muttermund 2cm offen. STUNDENLANGE Wehen, beim Spazierengehen bis zum Platzen der Fruchtblase und ich war von 2 Fingerdurchlässig auf 2 cm gekommen…. Man beachte: 2 Finger sind nicht wirklich schmaler als 2 cm…. Es ist praktisch das Selbe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!)

Mir ging es super, ich war glücklich, mein Sohn sollte bald auf der Welt sein und ich war praktisch schmerzfrei. „Dieses Zeug hätte ich gerne 10 Mal zum Mitnehmen für zu Hause.“, dachte ich mir.

Felix und ich scherzten im Kreissaal herum, machten ein oder zwei Fotos und hatten richtig Spaß. Ab und zu bewegte sich etwas in mir und ich musste einfach nur tief und langsam atmen, bis alles vorbei war. Easy going Mädels sag ich euch!

Ca. 30 Minuten nach der PDA wurde mir plötzlich komisch… ich horchte in mich hinein… ich musste atmen, vermutlich eine ‚PDA-Wehe’ und dann schaute ich Felix verdutzt an. „Ehm Schatz… ich weiß es ist total lächerlich… aber ich habe das Gefühl dass ich sein Köpfchen spüre… als ob es schon runterrutscht in mir…“

Wir lachten uns beide gegenseitig aus und ich griff mir mit dem Finger auf die Stirn… das sind sicher die Drogen, dachte ich mir.

Die Hebamme kam, machte die besagte Muttermundkontrolle und meinte: „Oh, ja…. Mhmm… jop“.. „Was denn?!“, „Sind wir etwa schon bei 4 cm?!“…

„Tja Fr. Binder, wir sind bei 10cm und ich sehe I---------------------------I soviel vom Kopf“.

WHAT?!?!?!?!??! Geile Sacheeeeeee!!! Ein mega Lächeln blitzte in meinem Gesicht.
Ich möchte hier zusammenfassen:
15:45 Uhr – Ankunft auf dem 7. OG für das CTG
16:10 Uhr – Fruchtblase meinte platzen zu müssen (die 3te Einleitungstablette fiel deshalb natürlich aus)
18:00 Uhr – die PDA war gelegt und Dani wurde immer glücklicher
18:30 Uhr – Muttermund war offen und Köpfen unterwegs

Die Hebamme blieb nun bei mir, Felix fütterte mich weiterhin brav mit leckerem Sprudelwasser und ich scherzte weiter…. Ob wir ein kleines Äffchen bekommen? Laut den Ultraschallbildern muss er ja viele Haare am Köpfchen haben. Na mal abwarten…

Die Zeit verging wie im Fluge und die Hebamme guckte da unten immer wieder einmal nach… plötzlich sagte sie: „So noch 5 Wehen und dann pressen wir das erste Mal.“

BITTE WAS?! Pressen????? Ich muss doch gar nicht pressen….. wie soll ich pressen wenn ich kein Bedürfnis habe?

„Wie wenn sie aufs Klo müssten“, sagte sie.
„Na toll“, entgegnete ich ihr.

Die 5 Wehen kamen und gingen, ich legte mich von der Seite die ich die letzte Zeit als Position eingenommen habe auf den Rücken und die Hebamme erklärte mir wo ich meinen rechten Fuß bei ihr reindrücken sollte damit ich pressen kann. Wie erwähnt, ich drehte mich auf den Rücken. Das ging noch so irgendwie alleine…. Doch dann sollte ich meine Beine aufstellen, das ging nicht!

Mein linkes Bein war tot… ich lag die ganze Zeit auf der linken Seite und dadurch wurde die PDA auch links sehr stark. So musste man sich also als gelähmter fühlen, ich spürte nichts und hatte null Kontrolle über mein Beinchen.

„Gut Papa, dann müssen sie jetzt ran, hier hinsetzen und das Bein von ihrer Frau aufrecht halten“ Felix verzog keine Miene, setzte sich auf das Kreissaalbett und tat was ihm gesagt wurde. (Gott bin ich gerade stolz auf ihn!)
Mein rechtes Bein klemmte ich in die Hüfte der Hebamme und ich sollte pressen. Ohne Pressbedürfnis… aber ich sollte eben pressen….

Die Hebamme sagte zu mir: „So und nun PRESSEN!“…
„Ich will aber nicht, ich hab das Gefühl ich muss auf’s Klo und es drückt hinten so sehr… ich will nicht pressen“!
Die Hebamme antwortete ganz locker: „Wenn da noch etwas drin sein würde, dann wäre das schon längst raus gekommen.“
„Wie echt?“
„Ja wirklich und nun pressen Sie“

Komisches Gefühl!

Das Ganze ging mit hecheln und pressen glaube ich 4 oder 5 Mal…
„Gut das wird noch nichts, wir warten noch mal 5 Wehen ab.“

Selbes Spiel von vorne!

Die Hebamme holte während den 5 Wehen die Ärztin. Na Frau DOKTOR! Meine Lieblingsärztin aus dem Krankenhaus die mich schon die letzten Wochen regelmäßig begleitete erschien in der Tür.

„Na Frau Binder… jetzt wird es ernst, bald haben sie es geschafft.“

Wieder durfte ich Lächeln… und das während der Zeit wo andere noch schreien, schimpfen, fluchen und verzweifeln *freu*
Die Ärztin kam zu mir auf Brusthöhe und beobachtete die nächsten 2 oder 3 Presswehen… das Köpfchen ist gleich da!

So der Kopf war da!... Felix wagte immer wieder einen Blick zwischen meine Beine und hielt mein linkes Bein weiterhin so wie es gehalten werden sollte.

„Geben Sie ihre Hand her, dann können Sie sein Köpfchen fühlen Frau Binder“… „NEIN!“… ich wollte, ich wollte nicht, es war mir egal ich konnte nicht da ich mich mit beiden Händen im Kreissaalbett verkrallt habe um mich irgendwo festhalten zu können für das Pressen. Hätte ich losgelassen wäre ich nach hinten gefallen und ich sollte ja aufrecht sitzen, also kein Köpfchen greifen bitte!

Ich presste weiterhin und irgendwie merkte ich, dass da unten etwas komisch ist, etwas passte mir einfach nicht! Es war ein böses Gefühl.

„Was macht denn deine Hand da???“, sagte die Hebamme plötzlich.

Mein Sohn hatte seine Hand neben den Kopf rausgeschoben, denn anscheinend hatte er nichts Besseres zu tun.

Es brannte, es stach, ich schrie, ich presste, ich machte alles gleichzeitig…

„Sie macht zu wenig.“
„So wird das nichts.“
„Wir müssen nachhelfen.“
„Ja ok.“

HÄ? Ich presste doch wie eine Irre meiner Meinung nach, aber anscheinend war es mehr Einbildung als alles Andere.
Meine Lieblingsärztin schmiss sich auf meinen Bauch mit ihrem ganzen Körper und drückte und drückte und drückte.

Es brannte zwischen den Beinen, ich schrie und ‚presste’…. Ich merkte wie sich etwas bewegte und ich merkte wie mein Sohn geboren wurde.

ER WAR DA!

„WÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH, hicks, WÄHHHHHH, hicks hicks, WÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!“, schrie der Kleine sofort los.

„Mein BABY!, oh mein Gott mein BABY!, Mein, mein, mein mein mein, mein BABY, oh mein Gooootttttt!“, schrie ich durch den Kreissaal, verdrückte einige Tränen und schrie weiter vor Glück und Freude. (Sogar jetzt kommen mir bei der Erinnerung noch die Tränen)

Ich schaute zu Felix. Er sagte kein einziges Wort. Nichts, gar nichts, absolute Stille in seinem Gesicht. Es rannen ihm Tränen über die Wangen. Eine nach der Anderen. Viele Tränen. Ich habe meinen Mann noch nie weinen gesehen. Er weinte!, er weinte wirklich.
Ich bekam meinen Sohn sofort auf die Brust gelegt und jetzt kam eines zum Anderen… ich weiß die richtige Reihenfolge gar nicht mehr wirklich. Auf jeden Fall sagte mir die Ärztin dass der kleine Mann die Augen sofort komplett offen hatte und dass das sehr selten ist. Das er sehr stark ist und bei dem APGAR-Test 9,10,10 Punkte bekommen hat von ihr.

Super!, perfekt!

Die Hebamme zog etwas an der Nabelschnur, die Nachgeburt kam mit ein bisschen pressen von mir und das Nabelschnurrblut wurde entnommen da wir eine Einlagerung machen wollten.
Felix schnitt die Nabelschnur durch, was ich überhaupt nicht mitbekommen habe. Ich habe einfach nicht gemerkt wann was passiert ist. Ich hatte nur Augen für dieses Miniwesen auf meiner Brust welches schnell atmete, etwas blutig und mit Käseschmiere verziert war.

Wir riefen nach einiger Kuschelzeit als aller erstes meine Mama in Österreich vom Kreissaal aus an. Sie bedankte sich 5 Mal bei mir für das wunderbare Geschenk. Denn der Geburtstag meines Sohnes ist der 13. August 2011 und meine Mama hat am 13. November Geburtstag. Es war ihr Wunschtag für die Einleitung und ich konnte ihr diesen Wunsch erfüllen!


Leonard Max
2860g
49cm
33,5cm Kopfumfang


Unser ganzer Stolz, unser Leben!

Was ein toller Bericht. Am Anfang musste ich als lachen, wg der tollen Schreibweise und jetzt am Schluss hab ich tränen in den Augen

Mein Geburtsbericht!!

Mittwoch 03.08.2011

Heute war der Tag der Tage..ich hatte den Termin bei einer Belegärztin des Marienkrankenhauses, in dem ich unbedingt entbinden wollte. Habe dort schon öfter mal Freundinnen besucht, die entbunden hatten und fand es dort immer sehr familiär und gemütlich…nicht das das unbedingt wichtig ist, wenn man dabei ist ein Baby zu bekommen aber ich hatte mich eben darauf eingestellt dort zu entbinden und tat nun alles, um dies ausreichend vorzubereiten.
Die Praxis der Ärztin war richtig groß und ich fühlte mich gleich wohl (so wohl, wie man sich beim Frauenarzt eben fühlen kann). Zuerst musste ich wie immer Urin abgeben, dann die teuflische Waage besteigen und dann durfte ich endlich mal wieder 20min den Herzschlägen unserer Tochter lauschen.
Danach ging es dann ins Behandlungszimmer und ich lernte die Ärztin kennen. Nun musste ich erstmal alle Besonderheiten der Schwangerschaft aufzählen und wurde dann im Anschluss untersucht. Unter anderem wurde auch geschallt und ich habe nochmal 3 schöne Bilder vom Gesicht unserer Kleinen bekommen (in 3D). Die Werte waren laut der Ärztin völlig in Ordnung und von der lang und breit angekündigten Unterversorgung durch die verkalkte Plazenta (2.-3. Grades seit der 32. SSW) war auf einmal nix mehr zu sehen (klar habe ich mich darüber mehr als gefreut aber auch gleichzeitig wahnsinnig geärgert, weil man mich über Wochen mit diesem Befund geradewegs in den Wahnsinn getrieben hat).
Die anderen Untersuchungen machten allerdings schnell klar, dass meine Beckenringlockerung bereits so stark fortgeschritten war, dass ein Kaiserschnitt unumgänglich wurde. Das Risiko einer Beckensprengung war einfach zu hoch.
Puhh…das war wirklich ein Schock für mich, denn ich wollte unbedingt spontan entbinden. Naja…ich konnte es nicht ändern und habe auch eingesehen, dass es so besser für meine eigene Gesundheit sein wird. Der Kaiserschnitt sollte am 16.08.2011 (37+6 SSW) durchgeführt werden, ich bekam Infomaterial mit und einen Termin für den 15.08.2011. An diesem Tag sollte alles nochmal genau besprochen werden, unter anderem auch mit dem Arzt der mich dann operieren würde (er war im Urlaub). Außerdem sollte ich nochmals einen Orthopäden aufsuchen und mir eine weitere qualifizierte Meinung einholen…dies tat ich noch am selben Tag. Auch dieser sagte, die Lockerung sei sehr extrem und mit jd Tag der Druck aufs Becken höher wird und die Gefahr einer Beckensprengung steigt aber wann das Kind geholt werden kann, dass kann nur ein Gynäkologe entscheiden und bei dem liege auch die letzte Entscheidung. Netterweise verschrieb er mir dann noch 6 Physiotherapie-Anwendungen mit Hausbesuchen (nett gemeint aber in der 36. SSW ja wohl doch ETWAS spät). Egal...ich nehme alles mit, was evtl. Linderung verschaffen kann.
Am Montag den 08.08.2011 hatte ich einen Termin bei einem anderen Orthopäden, von dem ich noch ein Gutachten benötigte. Ich überlegte mir auf der Fahrt dorthin, dass ich diesen a ebenfalls nochmal fragen könnte bezüglich meines Beckens, dann habe ich zwei Meinungen und kann filtern, ob und was ernst zu nehmen ist. Mit dem tatsächlichen Ergebnis der Untersuchung hatte ich dann aber trotzdem nicht gerechnet…ich sollte sofort in die Uniklinik fahren und mich dort vorstellen, da einige Werte wohl so schlecht sind, dass Grund zur Annahme besteht, dass meine Nerven schon betroffen sind und ich Symptome eines Bandscheibenvorfalls aufweise (ohne einen zu haben). Er sagte klipp und klar, dass jede Stunde und jd weitere Tag der Schwangerschaft sehr riskant sei und er die Verantwortung dafür nicht übernehmen möchte. Der Gute wollte mich direkt in einen Krankenwagen verfrachten, da ich schon 2 Std anstatt im Wartezimmer auf einer Liege liegen musste wg der starken Schmerzen (an dem Tag war ne Menge in der Praxis los und ich musste eben laaaaaaaaaange warten). Selbstverständlich konnte ich ihn überzeugen, mich ohne Krankenwagen-Service gehen zu lassen und versprach ihm direkt meinen Mann anzurufen und dann in die Uni zu fahren.
Dies tat ich dann auch tatsächlich, weil der Arzt mir auch ne ordentliche Portion Angst eingejagt hatte. Florian war noch auf der Arbeit, wollte aber gleich Feierabend machen (hoch lebe die Gleitzeit) und mich dann abholen. Meine Gedanken konnten in der Zwischenzeit überall hin abdriften und ich war fast darauf gefasst, dass ich direkt im KH bleiben muss…also packten wir meine Klinik-Tasche und brachen Richtung Uni auf.
Dort angekommen wurde erstmal wieder CTG geschrieben…ich hatte Schmerzen und Florian pennte fast auf dem Stuhl ein. Zum Glück war das CTG aber unauffällig und wir wurden in einen anderen Raum gebracht. Hier warteten wir wieder eine halbe Ewigkeit und dann machte eine Ärztin kurz nen Ultraschall und fragte mich über meinen Befund vom Orthopäden aus. Irgendwie fand sie das alles nicht so toll und meinte, sie komme gleich wieder…müsse nur was mit der Oberärztin besprechen.
Also warteten wir wieder eine Ewigkeit, bis sie wiederkam und meinte, dass ich mir jetzt aussuchen kann, ob der Kaiserschnitt am Mi, Do oder Freitag durchgeführt werden soll. Ich war erstmal wieder komplett überfordert…ich meine…häää?? Wie soll ich das denn jetzt bitte entscheiden? Das fragte ich dann auch direkt und bekam nur zur Antwort, dass ich das meinen Körper fragen müsse und mir dabei wohl keiner helfen kann. Naja…gut…wenn ich meinen Körper frage, dann sagt der lieber schon vorgestern als morgen…aber okay. Ich bat dann um eine kurze Unterredung mit meinem Mann (allein) und hoffte, dieser könnte mir dabei helfen eine kluge Entscheidung zu treffen. Joar…Florian meinte gleich, dass ich das schnellstmöglich durchziehen soll, weil ich schon so lange ausgehalten habe und es irgendwann auch mal gut sei. Er meinte, dass er das so auch nicht mehr mitmacht und ich aufhören soll die Starke zu spielen.
Gut….also teilten wir der netten Dame mit, dass wir am Mittwoch den Kaiserschnitt machen lassen möchten. Diese meinte dann, ich solle am nä Tag um 20Uhr stationär aufgenommen werden und am Mittwoch gegen 9Uhr geht es dann los.
Nachdem wir das KH verlassen hatten, waren wir beide erstmal still und in Gedanken….war doch etwas viel für den Moment aber nun stand es fest….am Mittwoch kommt die Kleine und es gibt da jetzt kein zurück mehr. Ich grübelte und grübelte….sprach mit vielen mir nahestehenden Menschen darüber und fand mich so nach und nach mit allem ab. Florian war da mal wieder etwas gelassener (zumindest schien es so) und war so der „Fels in der Brandung“.
Je länger ich nachdachte, umso mehr wurde mir klar, dass ich keinen Bock hatte schon den Abend vor der OP im KH einzuchecken…also sprach ich das aus und kam mit Hilfe von Doreen auf die Idee nochmal im Kreißsaal anzurufen und zu fragen, ob ich nicht auch erst Mittwochmorgen dort auftauchen dürfte. Um Widerstand zwecklos zu machen, schwindelte ich ein kleines bisschen 
Ich sagte der Hebamme, dass ich ein Betreuungsproblem für meinen Großen hätte und daher die Nacht zuhause verbringen müsse. Das schien der Hebamme plausibel und sie willigte ein…ich müsse dann nur nochmal heute in die Uni kommen, um Blut abzapfen zu lassen und am Mittwoch muss ich pünktlich um 7Uhr auf der Matte stehen. Klaro…das war ja kein Problem…Hauptsache die letzte Nacht noch zuhause.
Abends bekam ich dann den absoluten Putzanfall, wütete durch die Wohnung, machte eine Waschmaschine nach der nächsten an, telefonierte nebenbei mit allen Leuten, die davon wissen sollten, dass morgen DER Tag ist und ging Florian wohl gewaltig auf die Nerven. Aber man mag es kaum glauben, ich konnte richtig gut schlafen….als ich dann endlich mal eingeschlafen war.

Mittwoch 10.08.2011

Morgens um 5 Uhr war ich hellwach und glotzte auf meinen Wecker, der um halb sechs klingeln sollte. Das tat er dann auch und ich ging ins Bad, um mich ein letztes Mal schwanger in die Fluten meiner Badewanne zu stürzen. In Anbetracht dessen, dass ich sonst eig nur mit Hilfe von Florian in das Ding ein-und wieder aussteigen konnte, hatte ich an diesem Morgen kaum Schmerzen und schiebe das Mal auf die heftigen Adrenalinschübe, die vermutlich meinen Körper überfluteten.
Wir kamen pünktlich um 6.54 Uhr in der Frauenklinik an und ich durfte direkt in einem der sehr lieblos eingerichteten Kreißsäle Platz nehmen, wurde ans CTG angeschlossen und mit den Thrombose-Strümpfen bekannt gemacht. Ab da begann der Horror…
Zuerst wurde mir ein Zugang in die linke Hand gelegt, der übelst weh tat und ich mir diesen fast schon wieder allein gezogen hätte, wenn nicht alsbald eine Ärztin vorbei geschaut hätte und dies dann an meiner Stelle tat. Die Zeit verging natürlich nicht besonders schnell und warten ist eh keine Stärke von mir. Es wurde 10Uhr, die bereits zweite Infusion strömte durch meine Venen und die Hebamme teilte uns mit, dass wir leider noch lange nicht dran sind. Dann irgendwann kam eine Ärztin, entschuldigte sich für die Verzögerung und meinte, wir würden vor 13Uhr wohl nicht in den OP kommen. Halleluhhjaaaa….13Uhr???
Wollen die mich vorher schon umbringen??? Ich versuchte mich abzulenken, schrieb 1000 Sms an die Personen, die mitfieberten und telefonierte mit meinen Schwestern. Florian las Zeitung und zwischendrin machten wir ein wenig Quatsch….dennoch schien es wirklich ewig zu dauern und ich hatte Hunger, Durst, Angst, Aggressionen und jede Menge Wut im Bauch. Leider musste ich ja nüchtern bleiben und habe es somit geschafft insgesamt 10 Std ohne Essen und Trinken zu überleben 
Dann plötzlich kommen gefühlte 20 Leute (in echt waren es glaube ich 4) in den Kreißsaal und teilen uns mit, dass es jetzt los geht…gaben mir noch sone Flüssigkeit zu trinken und führen mich in den OP. Ich musste mich auf den Tisch setzten, um mich herum wirbeln gefühlte 100 Leute herum (in echt waren es glaube ich und ich fühle mich so fehl am Platz, wie noch nie in meinem Leben zuvor. Eine Person nach der anderen stellt sich mir vor und bereitete weiter den Op vor. Dann kommt die Anästhesistin und erklärte mir ihr Vorgehen…erst werde ich desinfiziert, dann wird der Rücken mit nem Tuch abgedeckt, dann bekomme ich eine lokale Betäubung und dann wird die Spinale gelegt (also die Spritze ins Rückenmark gejagt). Ich nicke nur und lasse alles geschehen…zwischendurch kommt ein Op-Heini dazu und quatscht mich mit iwas zu, von dem ich irgendwie nur die Hälfte mitbekommen habe. Dass er mich ständig am Arm tätschelte machte die Gesamtsituation für mich auch nicht besser aber im Endeffekt war er ja nur nett und wollte mich auflockern. Der Gute kannte mich halt nicht und konnte daher auch nicht wissen, dass ich nicht gern angefasst werde…und schon gar nicht von Fremden 
Ich bekam also die Betäubung, wurde im Sitzen nach vorne gezogen, so dass der Rücken richtig rund gebogen war und dann merkte ich nur nen richtig heftigen Stich im Rücken, musste auch direkt zusammenzucken und hatte dann tierische Angst. Angst, dass durch mein Zucken nun irgendwas schief gegangen ist und ich vielleicht nie wieder laufen kann. So viele Gedanken konnte ich mir aber gar nicht machen, weil ich dann nach hinten gelegt wurde, meine Beine wurden auf die Halterungen gelegt und es begann in meinen Füßen und Beinen zu kribbeln. Ich wurde außerdem an alle Geräte angeschlossen und das aus Arztserien bekannte Piepen der Geräte drang in meine Ohren. Die Leute befestigten ein Tuch direkt vor meinem Kopf und mir wurde mitgeteilt, dass nun der Katheter gelegt würde. Ich fragte nur: “Jetzt schon?“ Es kam mir so vor, als wäre ich erst vor 2min betäubt worden und hatte Angst, dass es weh tut. Tja…scheinbar wirkt das Zeug fix, denn ich spürte rein gar nix und die eine Narkoseschwester meinte, es sei auch schon alles vorbei.
Nun wurde mit Hilfe von einer Art Eis am Stiel immer wieder getestet, bis wohin die Betäubung schon wirkt und einmal kniff mir irgendwer mit ner Zange in den Bauch. Ohjaaa…das tat weh…und nein…scheinbar wirkt die Spinale noch nicht so intensiv, wie ihr denkt. All das ging für mich wahnsinnig schnell und ich bekam plötzlich Panik, dass die vergessen, Florian rein zu holen, also bat ich:“ Vergessen Sie bitte nicht meinen Mann rein zu holen.“ Mittlerweile machte die Spinale komische Sachen mit meinem Körper und mir ging es gar nicht gut. Ich verlor die Kontrolle über meinen Körper und das gefiel mir gar nicht. Immerhin war nun Florian an meiner linken Kopfseite und hielt meine Hand. Mir wurde plötzlich richtig, richtig übel und ich hatte das Gefühl bald brechen zu müssen, also fragte ich:“ Was ist, wenn ich jetzt spucken muss?“ Die Antwort war:“ Dann spucken sie einfach.“ und wurde von einer Nierenschale begleitet, welche direkt auf meine Brust gelegt wurde. Zum Glück musste ich nicht spucken aber was dann passierte war nicht viel besser.
Auf einmal bekam ich heftige Schweißausbrüche und mein Blutdruck sank drastisch. Das immer doller werdende Piepen der Geräte machte mich fast irre und ich hatte das Gefühl, gleich würde ich sterben. Ich drehte meinen Kopf immer hin und her, in der Hoffnung dies Gefühl würde schnell aufhören. Ich hatte keinen Speichel im Mund und fühlte mich völlig ausgetrocknet. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu konzentrieren…so wie ich es immer tue, wenn ich mich unter Kontrolle bekommen will.
Ein Glück ging es mir schnell wieder besser und die Op begann….ich merkte zwischendurch ordentlich Geruckel an mir aber spürte weiterhin nix…keinen Schmerz o.ö.
Ich wartete immer nur darauf, dass sie sagen: “Wir holen jetzt das Baby raus.“ Ob sie es gesagt haben, weiß ich heute gar nicht mehr..ich weiß nur noch, dass ich das Schreien unseres Babys hörte und alles von mir abfiel…die Ängste…das Leiden…die Sorgen…einfach alles. Ich war so wahnsinnig froh, dass Laya schrie…also ging es ihr gut, dachte ich…dann muss sie sicher nicht auf die Kinderstation und gleich darf ich sie sehen. Das war wohl unsere größte Sorge…immerhin war es rund 3 Wochen zu früh für unsere Kleine und die Gefahr, dass sie nicht richtig atmen könnte od iwas anderes nicht ganz in Ordnung sei, die war einfach greifbar.
Ich musste heftig weinen und die Tränen kullerten nur so mein Gesicht herunter. Ich guckte immer wieder zu Florian und war so froh, dass er bei mir war. Wir drückten unsere Hände gegenseitig und waren mehr als ergriffen von der Situation. Alles wird nun gut, ging es mir immer wieder durch den Kopf. Trotzdem war die Hebamme noch nicht wieder da, um uns die Kleine zu bringen….diese Warterei machte mich wieder unruhig aber ich versuchte mich zu kontrollieren und Ruhe zu bewahren. Florian half mir dabei…indem er einfach da war du mich nicht allein ließ. Schon bald kam dann endlich die Hebamme und überreichte Florian unsere kleine Maus. Man..das war mehr als emotional und selbst mein Mann hatte Tränen in den Augen…das hatte ich zuvor auch noch nie gesehen.
Leider konnte ich meine Tochter nicht richtig berühren oder auf den Arm nehmen, weil ich ja immer noch auf dem Op-Tisch lag und betäubt bis zur Brust war. Nun kam dann auch die Hebamme wieder und nahm Florian mitsamt der Kleinen mit, um sie zu wiegen usw.
Ich lag also weiterhin im OP und ließ die Dinge um mich herum geschehen. Die Ärzte nähten mich zu…was in meinen Augen auch wieder ewig gedauert hat…und dann endlich wurde das Tuch vor meinem Gesicht entfernt. Ich konnte zur Abwechslung mal sehen, was da mit mir angestellt wurde aber toll war das auch nicht 
Schon komisch, wenn du siehst wie die Ärzte deine Beine hin und her bewegen aber du selber spürst rein gar nix!!
Ich fragte mich, wie die mich senn so übermäßig betäubt überhaupt vom OP-Tisch in das Bett bekommen und fragte auch direkt nach. Nach dieser Frage hatte ich dann Grund zur Annahme, dass die Op-Leute dachten ich hab ne Meise 
Nachdem ich ins Bett gehoben wurde, kam ich in den Kreißsaal zurück und durfte endlich meine kleine Laya in den Arm nehmen….nun war alles gut (auch wenn ich immer noch inständig hoffte, dass ich meine Beine schon bald wieder bewegen kann und nicht gelähmt bleibe)!

Danke fürs Lesen!

© T.F.

toller geburtsbericht, sehr spannend geschrieben!

Nachdem ich auch wieder da bin, wollte ich nur stolz hier vermelden, dass meine kleine Tochter am 25.8. (2 Tage nach ET) gesund und munter zur Welt gekommen ist. Bis auf schlaflose Nächte läuft alles bestens und die Kleine ist gesund und munter. Hatte mit genau 50cm und 3490 g auch echte Idealmaße. Kann es noch gar nicht so ganz fassen.

Nachdem ich auch wieder da bin, wollte ich nur stolz hier vermelden, dass meine kleine Tochter am 25.8. (2 Tage nach ET) gesund und munter zur Welt gekommen ist. Bis auf schlaflose Nächte läuft alles bestens und die Kleine ist gesund und munter. Hatte mit genau 50cm und 3490 g auch echte Idealmaße. Kann es noch gar nicht so ganz fassen.

Zitat von maja84:

Nachdem ich auch wieder da bin, wollte ich nur stolz hier vermelden, dass meine kleine Tochter am 25.8. (2 Tage nach ET) gesund und munter zur Welt gekommen ist. Bis auf schlaflose Nächte läuft alles bestens und die Kleine ist gesund und munter. Hatte mit genau 50cm und 3490 g auch echte Idealmaße. Kann es noch gar nicht so ganz fassen.

herzlichen glückwunsch

Hallo, ich bin wieder zuhause, Ben schlummert seelig im Stubenwagen *g*

im mom hab ich echt wenig zeit zu schreiben, wollte nur eben mitteilen:
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Ben, geboren am 28.08.2011 um 1:32 Uhr
51cm, 3510g, KU 35,5cm
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Geburt war erst nervenzehrend, dann traumhaft und dann Horror, aber das erzähl ich wenn ich zeit hab

Allen neuen Mamas wünsche ich alles alles Gute zur Geburt, eine wunderschöne Kennenlernzeit