Mütter- und Schwangerenforum

Schulpflicht

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30.07.2017 11:20
Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi
Choco
4255 Beiträge
30.07.2017 11:44
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi


Ich mag dich.

Könnte man fast mal einen eigenen Thread zu aufmachen zu dem Thema. Das finde ich sehr interessant. Wird nur sicher wieder eskalieren. Vorallem wahrscheinlich, weil viele gleich denken, man will seine Kinder verdummen lassen bzw Bildung verwehren, nur weil man nicht hinter dem deutschen Bildungssystem steht.
sineli
8300 Beiträge
30.07.2017 11:46
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi

Ich habe im Nachgang darüber nachgedacht und wollte es einschränken, war dann aber mit der Nachbarin quatschen.
Ich stimme dir zu: So wäre es perfekt ! Man hätte die Wahl, aber es wäre keine Beliebigkeit. Ich sehe schon auch, dass Menschen, die sich für eine andere Art der Beschulung entscheiden, dies sehr bewusst tun und sich meist ihrer Verantwortung mehr als bewusst sind .
30.07.2017 11:47
Zitat von Choco:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi


Ich mag dich.

Könnte man fast mal einen eigenen Thread zu aufmachen zu dem Thema. Das finde ich sehr interessant. Wird nur sicher wieder eskalieren. Vorallem wahrscheinlich, weil viele gleich denken, man will seine Kinder verdummen lassen bzw Bildung verwehren, nur weil man nicht hinter dem deutschen Bildungssystem steht.


Solche Threads gab es ja schon einige Male und sie enden oft gleich: In Streit. Da mich dieses Thema wirklich sehr bewegt, steiger ich mich da immens rein und am Ende nehme ich mir eine wochenlange Auszeit von MC. Besser also, ich bleibe einem solchem Thread fern.
30.07.2017 11:48
Zitat von sineli:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi

Ich habe im Nachgang darüber nachgedacht und wollte es einschränken, war dann aber mit der Nachbarin quatschen.
Ich stimme dir zu: So wäre es perfekt ! Man hätte die Wahl, aber es wäre keine Beliebigkeit. Ich sehe schon auch, dass Menschen, die sich für eine andere Art der Beschulung entscheiden, dies sehr bewusst tun und sich meist ihrer Verantwortung mehr als bewusst sind .


Ich weiß. Und deswegen mag ich dich so sehr, trotzdem du Lehrerin bist.
30.07.2017 13:02
Zitat von sineli:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi

Ich habe im Nachgang darüber nachgedacht und wollte es einschränken, war dann aber mit der Nachbarin quatschen.
Ich stimme dir zu: So wäre es perfekt ! Man hätte die Wahl, aber es wäre keine Beliebigkeit. Ich sehe schon auch, dass Menschen, die sich für eine andere Art der Beschulung entscheiden, dies sehr bewusst tun und sich meist ihrer Verantwortung mehr als bewusst sind .

Eigentlich wollte ich das Thema bewusst meiden.
Aber - und Zaubi weiß, was jetzt kommt - man öffnet der Indoktrination auf diese Weise Tür und Tor.
Ich denke da z.B. an Deutschlands berühmtestes Beispiel Moritz Neubronner. Auch ein Abischnitt von 2,5 macht noch keine umfassende, gesinnungsneutrale, wissenschaftsbasierte Bildung.

Daher - nein, so wäre es für mich nicht perfekt. Es muss einen anderen Weg geben, diesen Kindern gerecht zu werden. Zumindest solange auf den Homeschoolingportalen noch die Gesinnungstäter dominieren und die Homeschoolingprogramme genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Das wird im öffentlichen Diskurs mE viel zu wenig thematisiert.
30.07.2017 13:19
Zitat von Mamota:

Zitat von sineli:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von sineli:

Jetzt musste ich doch schmunzeln. Generell finde ich ja die Schulpflicht gut, wenn es um Kinder geht, die in Deutschland sonst völlig untergehen würden. Wie viele Kinder gibt es in Großstädten, die noch nie in einem Bildungssystem - sei es Kindergarten oder Grundschule - waren. Wir schulen zuweilen Kinder ins 3. Schuljahr ein, die sozusagen im Untergrund gelebt haben bei Großeltern, weil die Eltern im Gefängnis saßen, die über Nacht nach Deutschland gekarrt wurden und bettelnd am Bahnhof saßen, oder, oder...

Aber in diesem Fall hatte ich von Anfang an gedacht: Bloß niemals beim Schulamt melden . Behaltet euren Wohnsitz in den USA und meldet die Kinder in Deutschland wohnhaft, wenn es so weit ist. Ansonsten genießt die Zeit.

In bildungsnahen Familien grummelt es nie in meinem Bauch . Mir geht es immer nur um Bildungsgerechtigkeit und deshalb bin ich für Schulpflicht.


Aber leider passt das ja nicht. Es gibt ja auch die anderen Kinder, die ganz andere Gründe haben, nicht in eine Schule zu gehen. Und denen gegenüber ist es eben auch nicht gerecht, wenn sie hingezwungen werden.
Deshalb ist eine überprüfbare Bildungspflicht das gerechteste, was mir einfällt. Kinder, die eben anderes Lernen, dürfen und sollen sogar regelm. überprüft werden (i.d.R. haben sie mehr drauf, als der Lehrplan es in ihrem Alter es fordert, weil sie ja von sich aus lernen und nicht unter Zwang). STellt man dabei dann fest, dass ein Kind einfach nur zu Hause bleibt/ betteln gehen muss/ sonstwas tut, statt lernen... kann man immer noch die Keule erzwingen. Da fände ich es dann auch richtig, denn, da stimmen wir überein, Bildung ist immens wichtig und das höchste Gut. Nur gibt es eben eigentlich viele Wege, die nach Rom führen und die meisten anderen Länder kennen sie und nutzen sie.
Aber ich weiß, dass du da ansich offen bist und ich mich nicht erklären muss. Wollte es nur nochmal gesagt haben.

LG Zaubi

Ich habe im Nachgang darüber nachgedacht und wollte es einschränken, war dann aber mit der Nachbarin quatschen.
Ich stimme dir zu: So wäre es perfekt ! Man hätte die Wahl, aber es wäre keine Beliebigkeit. Ich sehe schon auch, dass Menschen, die sich für eine andere Art der Beschulung entscheiden, dies sehr bewusst tun und sich meist ihrer Verantwortung mehr als bewusst sind .

Eigentlich wollte ich das Thema bewusst meiden.
Aber - und Zaubi weiß, was jetzt kommt - man öffnet der Indoktrination auf diese Weise Tür und Tor.
Ich denke da z.B. an Deutschlands berühmtestes Beispiel Moritz Neubronner. Auch ein Abischnitt von 2,5 macht noch keine umfassende, gesinnungsneutrale, wissenschaftsbasierte Bildung.

Daher - nein, so wäre es für mich nicht perfekt. Es muss einen anderen Weg geben, diesen Kindern gerecht zu werden. Zumindest solange auf den Homeschoolingportalen noch die Gesinnungstäter dominieren und die Homeschoolingprogramme genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Das wird im öffentlichen Diskurs mE viel zu wenig thematisiert.


Ach Quatsch. Menschen, wie Moritz Neubronner, würden auch nach einem Schulbesuch noch immer genau derselben Gesinnung sein und an das glauben, was seine Eltern und eben auch er so vehement vertreten.
Schule und auch Lehrer - und das sage ich mit allem Respekt, weil ich ja den positiven Ansatz dabei sehe - messen sich selbst dabei viel zu viel Einfluss zu. Den habt ihr nicht, das glaubt ihr blos. Ich habe meinem Kind beigebracht, zuzuhören, freundlich zu nicken, zu lächeln und dabei "jaja.." zu denken. Zuhause erzählt er es mir dann und wir lachen gemeinsam drüber. Wir sind halt nur relativ normal und glauben nicht an irgendwelche Hirngespinste, wobei man ja den Glauben an Gott auch als Hirngespinst abtun könnte, denn den haben wir numal beide. Und wenn Schule meint, zu sehr in mein nicht vorhandenes Erziehungssystem eingreifen zu wollen, gehe ich hin und rede ein ernstes Wörtchen mit ihnen. Macht nur niemand mehr.
Also nein, so viel Einfluss, wie Schule gern hätte, hat sie letztlich in einem sich kümmernden Elternhaus eben nicht, auch wenn sie das gern glaubt. Und nein, das ist kein persönlicher Angriff. Ich schreib es lieber dazu.
30.07.2017 13:56
Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Mamota:

Zitat von sineli:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

...

Ich habe im Nachgang darüber nachgedacht und wollte es einschränken, war dann aber mit der Nachbarin quatschen.
Ich stimme dir zu: So wäre es perfekt ! Man hätte die Wahl, aber es wäre keine Beliebigkeit. Ich sehe schon auch, dass Menschen, die sich für eine andere Art der Beschulung entscheiden, dies sehr bewusst tun und sich meist ihrer Verantwortung mehr als bewusst sind .

Eigentlich wollte ich das Thema bewusst meiden.
Aber - und Zaubi weiß, was jetzt kommt - man öffnet der Indoktrination auf diese Weise Tür und Tor.
Ich denke da z.B. an Deutschlands berühmtestes Beispiel Moritz Neubronner. Auch ein Abischnitt von 2,5 macht noch keine umfassende, gesinnungsneutrale, wissenschaftsbasierte Bildung.

Daher - nein, so wäre es für mich nicht perfekt. Es muss einen anderen Weg geben, diesen Kindern gerecht zu werden. Zumindest solange auf den Homeschoolingportalen noch die Gesinnungstäter dominieren und die Homeschoolingprogramme genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Das wird im öffentlichen Diskurs mE viel zu wenig thematisiert.


Ach Quatsch. Menschen, wie Moritz Neubronner, würden auch nach einem Schulbesuch noch immer genau derselben Gesinnung sein und an das glauben, was seine Eltern und eben auch er so vehement vertreten.
Schule und auch Lehrer - und das sage ich mit allem Respekt, weil ich ja den positiven Ansatz dabei sehe - messen sich selbst dabei viel zu viel Einfluss zu. Den habt ihr nicht, das glaubt ihr blos. Ich habe meinem Kind beigebracht, zuzuhören, freundlich zu nicken, zu lächeln und dabei "jaja.." zu denken. Zuhause erzählt er es mir dann und wir lachen gemeinsam drüber. Wir sind halt nur relativ normal und glauben nicht an irgendwelche Hirngespinste, wobei man ja den Glauben an Gott auch als Hirngespinst abtun könnte, denn den haben wir numal beide. Und wenn Schule meint, zu sehr in mein nicht vorhandenes Erziehungssystem eingreifen zu wollen, gehe ich hin und rede ein ernstes Wörtchen mit ihnen. Macht nur niemand mehr.
Also nein, so viel Einfluss, wie Schule gern hätte, hat sie letztlich in einem sich kümmernden Elternhaus eben nicht, auch wenn sie das gern glaubt. Und nein, das ist kein persönlicher Angriff. Ich schreib es lieber dazu.

Ich dachte eigentlich, du wüsstest nach den vielen vergangenen Diskussionen bereits, dass ich nicht Lehrern, sondern Mitschülern diesen Einfluss zuschreibe. (Vergessen oder gezielt angriffslustig?) Damit bin ich auch nicht allein, das sagen die Leute, die über Peer Groups forschen. Diese Peer Groups für die Kinder vorauszuwählen und homogen zu gestalten ist fatal.

Ja, die Wahrscheinlichkeit ist da, dass Moritz Neubronner auch so an zionistische Weltverschwörungen und Reptiloide Unterwanderung glauben würde. Aber in der Schule hätte er wenigstens schonmal engeren Kontakt mit anderen Menschen gehabt und sich dem argumentativ stellen.
Nur weil es keine 100%-Garantie gibt, dass es mit Schule anders läuft, ist das kein Argument für die gezielte Förderung homogener Parallelgesellschaften durch deren Lobby in der Homeschooling-Bewegung. Und nichts anderes macht diese zumindest in Deutschland derzeit mit einigem Erfolg.

Ich finde übrigens schade, dass du diesen Thread mal wieder in das alte Karussell führst. Denn das Problem der TS kann ich tatsächlich gut nachvollziehen und bin da ganz bei Sineli. Nicht gleich ummelden halte ich für eine gute Lösung. Das ist deutlich unkomplizierter und erfolgversprechender als sich eine Ausnahmegenehmigung zu besorgen.
30.07.2017 15:18
Zitat von Mamota:

Zitat von Die-zauberhafte-Patin:

Zitat von Mamota:

Zitat von sineli:

...

Eigentlich wollte ich das Thema bewusst meiden.
Aber - und Zaubi weiß, was jetzt kommt - man öffnet der Indoktrination auf diese Weise Tür und Tor.
Ich denke da z.B. an Deutschlands berühmtestes Beispiel Moritz Neubronner. Auch ein Abischnitt von 2,5 macht noch keine umfassende, gesinnungsneutrale, wissenschaftsbasierte Bildung.

Daher - nein, so wäre es für mich nicht perfekt. Es muss einen anderen Weg geben, diesen Kindern gerecht zu werden. Zumindest solange auf den Homeschoolingportalen noch die Gesinnungstäter dominieren und die Homeschoolingprogramme genau auf deren Bedürfnisse zugeschnitten werden. Das wird im öffentlichen Diskurs mE viel zu wenig thematisiert.


Ach Quatsch. Menschen, wie Moritz Neubronner, würden auch nach einem Schulbesuch noch immer genau derselben Gesinnung sein und an das glauben, was seine Eltern und eben auch er so vehement vertreten.
Schule und auch Lehrer - und das sage ich mit allem Respekt, weil ich ja den positiven Ansatz dabei sehe - messen sich selbst dabei viel zu viel Einfluss zu. Den habt ihr nicht, das glaubt ihr blos. Ich habe meinem Kind beigebracht, zuzuhören, freundlich zu nicken, zu lächeln und dabei "jaja.." zu denken. Zuhause erzählt er es mir dann und wir lachen gemeinsam drüber. Wir sind halt nur relativ normal und glauben nicht an irgendwelche Hirngespinste, wobei man ja den Glauben an Gott auch als Hirngespinst abtun könnte, denn den haben wir numal beide. Und wenn Schule meint, zu sehr in mein nicht vorhandenes Erziehungssystem eingreifen zu wollen, gehe ich hin und rede ein ernstes Wörtchen mit ihnen. Macht nur niemand mehr.
Also nein, so viel Einfluss, wie Schule gern hätte, hat sie letztlich in einem sich kümmernden Elternhaus eben nicht, auch wenn sie das gern glaubt. Und nein, das ist kein persönlicher Angriff. Ich schreib es lieber dazu.

Ich dachte eigentlich, du wüsstest nach den vielen vergangenen Diskussionen bereits, dass ich nicht Lehrern, sondern Mitschülern diesen Einfluss zuschreibe. (Vergessen oder gezielt angriffslustig?) Damit bin ich auch nicht allein, das sagen die Leute, die über Peer Groups forschen. Diese Peer Groups für die Kinder vorauszuwählen und homogen zu gestalten ist fatal.

Ja, die Wahrscheinlichkeit ist da, dass Moritz Neubronner auch so an zionistische Weltverschwörungen und Reptiloide Unterwanderung glauben würde. Aber in der Schule hätte er wenigstens schonmal engeren Kontakt mit anderen Menschen gehabt und sich dem argumentativ stellen.
Nur weil es keine 100%-Garantie gibt, dass es mit Schule anders läuft, ist das kein Argument für die gezielte Förderung homogener Parallelgesellschaften durch deren Lobby in der Homeschooling-Bewegun g. Und nichts anderes macht diese zumindest in Deutschland derzeit mit einigem Erfolg.

Ich finde übrigens schade, dass du diesen Thread mal wieder in das alte Karussell führst. Denn das Problem der TS kann ich tatsächlich gut nachvollziehen und bin da ganz bei Sineli. Nicht gleich ummelden halte ich für eine gute Lösung. Das ist deutlich unkomplizierter und erfolgversprechender als sich eine Ausnahmegenehmigung zu besorgen.


Ich schrieb Schule und Lehrer... Schule schließt alles mit ein, was Schule eben bietet: Unterrichtsinhalte, Lehrmethoden und eben auch Mitschüler. Für letztere gilt dasselbe, wie für die Lehrer. Wenn es meinungstechnisch nicht passt, dann passt es halt nicht. Mein Sohn kommt mit seinen unmittelbaren Klassenkameraden zwar gut zurecht, mehr aber auch nicht. Eben weil er mit ihnen und ihrer Meinung nicht viel anfangen kann. Die, mit denen er klarkommt, die seinen FReundeskreis bilden, sind alle nicht in seiner Klasse, manche nicht mal auf seiner Schule. Das sind die Menschen, die er mag, mit denen er Dinge bespricht, die ihm wichtig sind und von denen er auch Meinungen annimmt, die anders als seine eigenen sind. ABER sie ticken alle gleich! Ein Moritz Neubronner hätte es wohl genauso gemacht, auch wenn ich mich von seiner Ideologie distanzieren möchte, das ist ja nun auch nicht unsere. Und naja... was irgendwelche Forscher forschen und behaupten, ist manchmal interessant, aber gerade was Psychologie angeht, muss ich mich ja lange nicht dranhalten, denn es gibt immer genug Ausnahmen, die die Regel bestätigen und genau diese Ausnahmen würden auch den Großteil von Homeschooling ausmachen, die ja eh verschwindet gering wären.

Und nur weil das bestehende System zu etwa 90% ganz passend ist, ist das ein Grund Alternativen von vornherein abzulehnen? Stinkt unglaublich nach Angst, dass eben diese Alternativen doch Erfolg haben könnten, wenn man mal Moritz Neubronner aus dem Kopf bekäme, der nur einer von vielen ist. Mit wie vielen Homeschoolern hast du so Kontakt? Von wie vielen weißt du, warum sie diese Alternative, leider viel zu oft im Ausland, gewählt haben? Ich kenne die Antwort bereits. Selbst deine Fakten über M.N. entstammen doch ausschließlich den Medien. Oder irre ich mich?

Naja, tut mir leid, dass ich dir Kummer bereite, aber es wurde gefragt, ich habe geantwortet. Es wurde mehrfach gesagt, dass es doch für die Kinder nicht gut sei, wenn sie so viel hin- und herreisen, dass man sich entscheiden müsse und und und... alles Meinungen, die weit über die eigentliche Frage hinausgingen. M.M. nach vollkommen okay, aber meine Meinung ist dann wieder falsch? Warum? Warum darf ich es nicht sagen? Es ist halt meine Meinung und ich sehe es anders. Ich finde nicht, dass viele Reisen Kindern schaden und nur ein Erwachsener die Dinge machen könnte, die Kids dann schon hierbleiben und dann ja auch in die Schule müssten... Es ist eine Chance für die ganze Familie, es eben anders zu machen. Und ja, würden sie sich hier anmelden, hätten sie diese Chance dann mal nicht eben so. Denn es ist egal, ob es mitten im Schuljahr ist oder nicht. Kind müsste zur Schule. Es tut mir also leid, dass meine Meinung dann die falsche ist, die nicht in dein Weltbild passt. Überlies sie, ignorier mich oder sonstwas, aber pup mich doch nicht dauernd an. Den Hinweis, dass diese Diskussion (zu der es jetzt ja geworden ist, vorher war nichts) in diesem Thread unerwünscht ist, steht nur der TS zu und da würde ich sie auch akzeptieren. Du hast ja die Wahl und musst nicht auf mich eingehen. Deine Entscheidung, aber den Mund lasse ich mir nicht verbieten. Und ich habe auch niemanden angegriffen, sondern explizit dazugeschrieben, dass ich niemanden direkt meine, sich keiner angegriffen fühlen soll und dass ich bei allem Respekt die Dinge eben doch anders sehe.

An der Stelle @Freya? Möchtest du, dass wir die Diskussion beenden?

LG Zaubi
30.07.2017 15:31
Also bei uns gibts wie Zaubi das vorschlägt ne Bildungspflicht und keine Schulpflicht und es sind, wenn ichs richtig im Kopf hab, knappe 99% die in die Schule gehen. Also ich hab mir da noch keine Sorgen gemacht das das jetzt irgendwelche Fanatiker ausnutzen und sich verbreiten oder ähnliches.

Trotz das man es darf macht es quasi niemand - das ist ne mehr als nur überschaubare Menge.
30.07.2017 15:43
Zitat von StilleWasser:

Also bei uns gibts wie Zaubi das vorschlägt ne Bildungspflicht und keine Schulpflicht und es sind, wenn ichs richtig im Kopf hab, knappe 99% die in die Schule gehen. Also ich hab mir da noch keine Sorgen gemacht das das jetzt irgendwelche Fanatiker ausnutzen und sich verbreiten oder ähnliches.

Trotz das man es darf macht es quasi niemand - das ist ne mehr als nur überschaubare Menge.


Genau so ist es nämlich. Gerade Österreich und Schweiz leben es gut vor. Es gibt ganz strenge Richtlinien und Überprüfungen, aber es ist eben möglich. Niemand redet von amerikanischen System, dass ja nun vollkommen unkontrolliert ist und wo einige Fanatiker das Ganze ausnutzen oder wo es eben genug Kinder gibt, die gar nicht lernen dürfen.
30.07.2017 16:59
Zitat von StilleWasser:

Also bei uns gibts wie Zaubi das vorschlägt ne Bildungspflicht und keine Schulpflicht und es sind, wenn ichs richtig im Kopf hab, knappe 99% die in die Schule gehen. Also ich hab mir da noch keine Sorgen gemacht das das jetzt irgendwelche Fanatiker ausnutzen und sich verbreiten oder ähnliches.

Trotz das man es darf macht es quasi niemand - das ist ne mehr als nur überschaubare Menge.

Ich habe mich jetzt mal durch den entsprechenden BIFIE-Report gelesen. Dieses eine Prozent bei euch ist auch überwiegend hamlos und betrifft hauptsächlich das Vorschuljahr. Der überwiegende Rest teilt sich auf in Bergbauernhofbewohner, schwerkranke Kinder usw., die auch in Deutschland Ausnahmen von der regulären Schulpflicht bilden.
Aus ideologischen oder individuellen Gründen bleiben noch knapp 100 Kinder übrig. Also tatsächlich nicht allzu viele. (Mal abgesehen davon, dass auch deren Kindeswohl zählt.) Wobei da auch richtige Knaller dabei sind wie "Die Schulen sind eh voller Migranten". Einige andere sind mMn auch eher kritisch zu sehen, weil sie ein sehr esoterisches, pseudonatürliches Weltbild postulieren. Ähnliche Argumentation wie bei Sarah Schmid.

Einen lustigen Satz muss ich noch zitieren:
"Eine aktuelle Erscheinung ist es wohl auch, dass Eltern aus Deutschland nur deswegen nach Österreich übersiedeln wollen, um auch ihrem Kind häuslichen Unterricht zu ermöglichen. Das Netzwerk der Freien Schulen sieht dieses Phänomen dann etwas kritisch, wenn Eltern über den häuslichen Unterricht ein Schlupfloch finden wollen, um ihre Kinder aus radikalen religiösen oder esoterischen Überlegungen nicht im öffentlichen Schulsystem einschulen zu müssen."

Das wird zwar gleich wieder relativiert, aber es spricht aus meiner Sicht Bände, zumal die Autoren das aus rein österreichischer Perspektive betrachten und von einer anderen Schullandschaft ausgehen.
Freya85
110 Beiträge
30.07.2017 18:16
Ich finde die Diskussion gerade sehr interessant. Hätte nicht gedacht das es da solch verschiedene Meinungen zu gibt.

Ich kann jetzt mal von der amerikanischen Seite des homeschooling berichten....hab mich anfangs nicht getraut das zu schreiben, aber jetzt muss es wohl doch mal raus.

Unsere große geht seit letzten Jahr nur noch 1x ein Woche zur Schule - dort gibt sie alle ihre Materialien ab, bekommt neue und bespricht eine Stunde lang mit ihrer Lehrerin den Unterrichtsverlauf der nächsten Woche. Eliza wollte damals einfach nicht mehr zur Schule gehen, sie fand die anderen Kinder nicht so toll (Und das heißt nicht das sie nicht sozialisiert ist - sie hat ziemlich viele Freunde, die mehr Interessen mit ihr gemeinsam haben) und für sie war das einfach nichts jeden Tag von 8-15 Uhr in der Schule zu hocken und dann noch Hausaufgaben machen zu müssen.

Jetzt arbeitet sie ihre Materialien ab und macht Schule ca. 4h am Tag. Insgesamt. Das lässt sehr viel Zeit für andere Hobbys - welche Kinder hier haben sonst Zeit jeden Tag noch 5h Hobbys zu betreiben?
Desweiteren können die Homeschooling Kinder hier trotzdem noch Nachmittagsaktivitäten in der Schule belegen. Eliza geht da zB Kunst Unterricht. Die Materialien sind so aufgebaut das sie sich selbständig alles erarbeiten kann, zusätzlich ist sie bei einem Online Programm angemeldet, bei dem sie immer die aktuellen Lektionen als Videos anschauen kann und ihre Lehrerin steht auch immer bereit für Fragen (und wir natürlich).
Ehrlich gesagt ist es unglaublich angenehm ein homeschooling Kind zu haben - und ich hab noch 3 andere Kinder im "normalen" Schulsystem. Mit meiner anderen Tochter sitze ich teilweise noch 1-2h nach der Schule da und mache Hausaufgaben mit ihr.

Aber - homeschooling ist nicht für jedes Kind, Amara genießt die Schule, um sich mit ihren Freunden zu treffen, auf dem Spielplatz in der Pause zu spielen....sie hätte auch gar nicht die Motivation alleine Aufgaben zu machen.
Eliza ist gerade mal 6 1/2 Jahre alt, aber jeden Morgen setzt sie sich von selbst hin und arbeitet an ihren Materialien. Sie hat endlich Spaß am lernen. Oft ist auf den Materialien auch mal ein Videolink angegeben oder eine Aufgabe "Springe 10x auf einem Bein und zähle laut mit" - Schule macht ihr Spaß mittlerweile. Am Ende des Schuljahres schreibt sie Tests mit wo ihr Wissensstand überprüft wird. Dieses Jahr hat sie überall mit 120% bestanden - über das Klassenziel hinaus.
Homeschooling ermöglicht die Förderung in bestimmten Bereichen - wenn sie ihre Matheaufgaben schnell fertig hat, dann fängt sie halt mit dem nächsten Thema an. Andererseits hat sie ein paar Probleme bei andere Sachen, da gibt es dann die nächste Woche nochmal intensive Aufgaben zu.

Wir haben gerade Ferien - 3 Monate. Trotzdem steht sie jeden Tag auf und macht erstmal ein paar Arbeitsblätter, nicht weil sie muss, sondern weil es ihr Spaß macht.

Mir graut es ehrlich gesagt davor in Deutschland wenn sie zur Regelschule gehen MUSS. Hier hat sie die Freiheit zu entscheiden und das klappt super.
sineli
8300 Beiträge
30.07.2017 18:37
Zitat von StilleWasser:

Also bei uns gibts wie Zaubi das vorschlägt ne Bildungspflicht und keine Schulpflicht und es sind, wenn ichs richtig im Kopf hab, knappe 99% die in die Schule gehen. Also ich hab mir da noch keine Sorgen gemacht das das jetzt irgendwelche Fanatiker ausnutzen und sich verbreiten oder ähnliches.

Trotz das man es darf macht es quasi niemand - das ist ne mehr als nur überschaubare Menge.

Finde ich gut, dass du das so runterbrichst. Ich kann mir wirklich vorstellen, dass sehr viele das gar nicht machen wollen würden, denn wie oft begegnet uns das Phänomen, liebe Mamota,: "Das sollen die mal schön in der Schule machen. Mir ist das alles zu viel mit der ganzen Bildung."

Und wir reden hier ja nicht von "Bildungsschwänzern", sondern von Familien, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind.

Am Rande: In Großstadtschulen erlebe ich leider Indoktrination einer ganz neuen Art, gerade durch die Peergroup... .
30.07.2017 18:41
Genau so stelle ich mir das vor. Klingt doch traumhaft gut.

Wir haben das ja phasenweise praktizieren können. Unser Sohn war damals (3. Klasse, also 8/9 Jahre alt) auch binnen 2 h mit dem Schulstoff durch und fragte dann immer: Lernen wir jetzt was Richtiges? Sagt doch irgendwie alles, dieser Satz.
Und klar, ich weiß, dass ich ihn nicht als Masstab für jedes Kind nehmen kann, aber es gibt eben mehr, wie ihn. Er ist ja nun nicht der Einzige auf der Welt. Und leider muss ich sagen, auch wenn er nun ohne Probleme geht: Dieser natürliche Lernwille, dieser Durst nach mehr und mehr und mehr Wissen, die wurde in der Schule kaputtgemacht. Er geht, weil er muss. Mehr nicht. Und da er nun in die 11. kommt, heißt das eben, dass er bis zum Nachmittag in der Schule hockt, um seinen Kopf mit unnützem Wissen vollstopfen zu lassen, dass er nie wieder braucht (Mathe z. Bsp.) und die Fächer, die ihn im Leben weiterbringen würden (Geschichte und Deutsch) nur an der Oberfläche ankratzen kann. Nun kann man sagen, dass er ja zu Hause noch das lernen könnte, was ihn interessiert, aber wenn er irgendwann zwischen frühstens 15.00 und spätestens 16.45 hier ankommt, noch Hausaufgaben machen muss... da bleibt dann eben auch keine Zeit mehr dafür.

Eine Frage an dich: Müsst ihr denn nach Deutschland zurückziehen? Ich würde das ja um jeden Preis vermeiden, solange ich noch schulpflichtige Kinder habe, die von sich aus eben lieber anders lernen und wenn ich schonmal weg bin.
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