Mütter- und Schwangerenforum

Das verflixte erste Babyjahr??

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Anonym 1 (211804)
0 Beiträge
09.03.2025 13:33
Ach man ey...ich muss mich ausheulen bei euch.
Meine Ehe steht kurz vor dem Aus und gerade eben war so ein heftiger Streit !!Vor den Kindern!!, dass ich gerade echt kurz davor bin alles hinzuschmeissen, die Kids zu packen und zu gehen.

Ich kann hier grade keinen ganzen Roman schreiben deshalb kürze ich alles etwas.

Zusammen seit 2015.
Verheiratet seit 2018.
Erstes Kind kam 2020 (damals im ersten Jahr fast die Trennung aber haben dur Kurve gekriegt)
Zweites Kind kam Januar 2025. Stecken also wieder im ersten Babyjahr und aktuell streiten wir uns wo viel wie nie aber es wird immer schlimmer.
Er ist respektlos, hält sich an keine Grenzen und jagt unserer Tochter (2,5J.) Angst ein (Glaube ich?)
Aber eventuell übertreibe ich und meine Hormone gehen mit mir durch? Befinde mich noch im Wochenbett und bin völlig überfordert oder doch nicht?

Ich weiß grad nicht wo mir der Kopf steht.
Schon in der Schwangerschaft habe ich mich total respektlos behandelt gefühlt von ihm.
Dann ging es gleich nach der Geburt weiter.
Er hat die ersten Tage den Haushalt gemacht. Ja, das war ein absolutes Chaos aber immerhin gab es warmes Essen und die Waschmaschine lief.
Dafür war ich ihm einerseits dankbar aber irgendwie denke ich auch, das sollte ja selbstverständlich sein. Weiß aber, dass viele nichtmal das haben.

Nun nach einer Woche einigermaßen schonen fing ich an wieder mit anzupacken. Spülmaschine ein-/ausräumen, Mülleimer leeren, essen kochen etc.pp. Natürlich "half" er nach wie vor.
Ich hatte eine extrem hohe Belastung durch Wochenbett, Kleinkind, Stillproblemen, zudem waren wir alle 4 krank. Auch die Kleine mit gerade mal einer Woche. Mussten mit ihr ins Krankenhaus. Zum Kinderarzt, zur Stillberaterin. So viele Termine in den ersten Wochen. Nur Stress und Chaos.
Vor allem das Vollstillen zu schaffen war sehr schwer.
Stillen, Pumpen, Zufüttern und das alle 2h.

Seit einer Woche geht mein Mann wieder Arbeiten.
Die Nächte bestreite ich seit dem alleine.
Tagsüber versuche ich dann etwas im Haushalt zu machen und mich dann noch 1-2 Stunden schlafen zu legen (klappt allerdings oft nicht)

Heute kam es dann wieder zu einer Diskussion.
Er warf mir vor ich würde die Kleine nicht ordentlich füttern (Gewicht steht jetzt seit 2 Tagen, hatten wir aber schon paar Mal, danach ging es wieder weiter hoch) nur weil ich sie Nachts nicht mehr alle 2 Stunden wecke sondern nun warte bis sie sich meldet.
Tagsüber stillt sie sehr viel und Nachts schläft sie dann mal 4 oder sogar 5 Stunden.

Er sagte also das wäre jetzt meine Schuld, dass sie nicht zugenommen hat.
Ich sagte daraufhin, dass ich es nicht packe Nachts so viel wach zu sein für die Kleine und dann zusätzlich noch wenn unsere ältere wach wird. Er könnte mich da ja auch unterstützen. Da wurde er lauter und sagte mir "dann musst du halt tagsüber schlafen, statt das Klo zu putzen" worauf ich fragte wer es dann macht? (Es sah aus wie sau und wir erwarteten Besuch) daraufhin ist er erstmal abgezogen ins andere Stockwerk.
Ich war gerade dabei das Mittagessen zuzubereiten und meine älteste half mir dabei. Sie bekam also alles mit. Soweit noch alles okay.
Kurze Zeit später kam er wieder zu uns stellte sich mit den Händen in den Taschen neben uns und guckt erstmal einfach nur zu (seine Aufgabe war es eigentlich vor dem Streit dass er dir Wäsche draußen abhängt und ich eben das Kochen übernehme) Ich guck ihn kurz an und koche dann weiter. und er wollte weiter streiten. Warf mir Dinge an den Kopf wie "ich kann nichts dafür dass du hier nichts geschissen bekommst" "schaffst nichts mit zwei Kindern" (warf mir aber noch kurz vorher vor ich sollte schlafen statt Haushalt machen) und wurde lauter. Sagte mir, dass er mir jetzt überhaupt nicht mehr hilft und ich alles alleine machen darf. (Hallo??helfen??ist genauso sein Dreck und Haushalt)

Da sagte ich " stop jetzt. Ich streite mich jetzt nicht vor ihr. Hör auf."

Das ignoriere er und machte einfach weiter. Dann wurde aber die Kleine wach und weinte.
Ich war am Kochen mit der ältesten, die kleine am Babyphone am weinen und er streitet einfach weiter.
Dann sagte ich "gehst du jetzt zu deiner weinenden Tochter oder ist dir streiten wichtiger?" (JA, provozierend ich weiß..)
Er ging also stampfend hoch zu der Kleinen... die schrie und schrie und schrie (ist halt erst 5 Wochen alt und beruhigt sich bei ihm sehr selten) meistens bringt er sie mir dann aber diesmal nicht.
Irgendwann rief ich hoch ob er mal runter kommt (die Kleine war schon total veruweifelt) und da kam er dann. Stinkwütend die Treppe runtergestampft. Die Kleine aus seinem Arm die große neben mir am Kochen und schrie mir entgegen "jetzt reicht es. Ich verpass dir gleich eine." Wieder vor den Kindern (als wäre es ohne besser..)

Da bin ich explodiert. Habe richtig laut geschrien er soll das Haus verlassen. Soll zu seinen Eltern gehen.
Ich lasse mir nicht vor den Kindern drohen und überhaupt warum er so respektlos ist.

Das verweigerte er. Also schnappte ich mein Telefon und rief seine Mutter an bevor alles noch mehr eskaliert. Damit sie ihn da rausholen kann quasi.
Er sagte dann nur er wird nicht gehen, soll ich halt dir zwei Kinder ihr mitgeben und dann reden wir.
(Klar mit 6 Wochen geb ich das Kind ab..)
Ich sagte ihm nein, die Kinder werden da jetzt nicht hingegeben. Die Kleine aufjedenfall nicht. Wir können reden wenn die abends schlafen er soll erstmal gehen. Hat er nicht eingesehen. Ist sein Zuhause und ich könnte ja gehen.
Schwiegermutter kam dann prompt (wohnt 4 Häuser weiter) und die Situation entschärfte sich erstmal.
(Zu meinen Eltern zu gehen war übrigens keine option, da besteht kein Kontakt und wir brauchten grade definitiv Luft)

So wirklich hilfreich ist sie allerdings nicht gewesen. Ich soll dankbar sein. Andere Männer machen gar nichts im Haushalt etc.pp. Wir sollen uns beide beruhigen. Was sie ihrem Sohn gesagt hat weiß ich nicht, weil die auf russisch gesprochen haben und ich das nicht verstehe. (Auch sehr respektlos aber gut. Das kenn ich ja mittlerweile.. )
Sie hat dann eben das angefangene Essen zu Ende gekocht und ging dann wieder.

Ich bin die letzten Monate immer wieder so nah dran zu gehen. Belese mich. Hole mir Infos. Schaue wo man sich beraten lassen kann. Träume sogar davon wenn ich schlafe.
Aber jedesmal verwerfe ich alles wieder.
Habe Angst alleine dazustehen (ich habe hier niemanden ausser ihn und seine Fam.)
Habe Angst die falsche Entscheidung zu treffen.
Will meinen kindern nicht den Vater nehmen.
Was, wenn es wieder nur am ersten Babyjahr liegt und es danach wieder besser wird.
Was, wenn ich es bereue?
Was, wenn es mir durch eine Trennung nicht besser sondern noch schlechter geht?

Sind das meine Hormone? Übertreib ich? Verlange ich zu viel von ihm?

Ich könnte das ganze jetzt noch ewig ausschweifend erklären was alles die letzten Jahre gewesen ist. Wad wir sonst noch alles für Konflikte haben (er ist gamer, vernachlässigst dadurch unter anderem mich)
Hochzeitstage werden einfach vergessen etc.pp)
Wie respektlos er ab und an ist.
Aber ich denke das braucht es für die Situation nicht.

Was sagt ihr ich bin am Ende.

Anonym weil ich mich schäme..

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ich schäme mich für meine Situation

Anonym 1 (211804)
0 Beiträge
09.03.2025 13:34
Und jetzt ist es doch ein halber roman geworden
-M-Y-A-
23467 Beiträge
09.03.2025 18:04
Du übertreibst nicht. Wenn du die Möglichkeit hast, trenn dich. Er ist eine wandelnde redflag.
Pusteblume99
231 Beiträge
09.03.2025 19:06
Ganz ehrlich: trenn dich von ihm wenn du die Möglichkeit dazu hast. Es ist weder für dich noch (besonders) für deine Kinder gut da länger zu bleiben und zu hoffen dass er sich ändern wird. Alles gute dir und fühl dich ganz lieb gedrückt
heyisi
384 Beiträge
09.03.2025 20:07
Du übertreibst absolut gar nicht!
Mein Partner und ich sind genau so lang zusammen wie ihr zwei und ja, das erste Babyjahr hat uns sehr herausgefordert und auch die Beziehung belastet ABER respektlos darf es einfach nicht werden.
Er hat dir Schläge angedroht und in meiner Kindheit musste ich leider lernen, dass Männer, die das schon androhen auch weiter gehen. Abgesehen davon, kann er sich nicht vor den Kindern zusammenreißen. Das geht gar nicht!

Es ist hart, es ist richtig hart aber schütze dich und deine Kinder
schoko_keks1234
3539 Beiträge
09.03.2025 21:17
Liebe TS,

ich schließe mich den anderen an: trenn dich und bring dich und deine Kids in Sicherheit und schaff euch ein ruhiges friedliches Umfeld.

Dass er dich zu wenig unterstützt so kurz nach der Geburt ist die eine Sache. An der könnte man noch arbeiten.
Aber Gewalt geht gar nicht! Und auch schreien, dich runtermachen und dir Schläge androhen ist bereits Gewalt!

Das Umfeld ist toxisch und schadet dir und deinen Töchtern.
Sieh zu, dass ihr da rauskommt bevor es noch mehr eskaliert.

Hast du Freunde, die dir helfen können?

Ella-Bella
2902 Beiträge
09.03.2025 21:34
Das was du beschreibst, ist wirklich schlimm. Aber es hat absolut nichts mit dem ersten Babyjahr zu tun. Dein Mann ist dir gegenüber absolut respektlos. Er beschimpft dich, schreit dich an und droht mit Gewalt. Und alles vor den Kindern. Lass dir das nicht gefallen. Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, dann geh!!! Vielleicht sind Freunde eine Möglichkeit? Oder ein Frauenhaus? Lass dich mal beraten bei einer Einrichtung wie Caritas oder lass dich anwaltlich beraten (falls das geht).
Vom Mann würde ich für die Zukunft eine Therapie verlangen, dass er lernt mit seiner Aggressivität umzugehen. Das ist ja wirklich schrecklich, was du da gerade durchmachst. Fühl dich fest gedrückt und ich wünsche dir ganz viel Kraft. Du bist jetzt verantwortlich für deine Zukunft und die deiner Kinder. Geh es an. Du schaffst das.
Anonym 2 (211804)
0 Beiträge
10.03.2025 07:00
Ich finde sein Verhalten definitiv nicht tolerabel.
Aber....
Es gibt einfach Extremsituationen im Leben wo man überreagiert. Er scheint Haushalt machen nicht gewöhnt zu sein und dementsprechend auch belastet / gestresst.
Die Frage ist mehr, was passiert nach dem Streit. Entschuldigt er sich? Versucht er es besser zu machen?
Ich hatte auch schon einige heftige Momente mit meinem Mann. Der hat eine schlechte Impulskontrolle, fühlt sich schnell getriggert. Der Grund warum wir trotzdem noch zusammen sind ist, dass er es jeweils einsieht, dass es nicht ok war und immer versucht es besser zu machen. Wir können darüber reden.
Anonym 1 (211804)
0 Beiträge
10.03.2025 07:05
Hey ihr. Puh...ihr seid euch ja einig.
Ganz so "klar" sieht es für mich irgendwie nicht aus..
Es hängt so viel dran. Wir haben ein Eigenheim, die zwei Kids. Ich habe keine Familie im Background zu der ich könnte.
Freunde, ja, naja. Die sind eher rar.
Vor ca 1,5 Jahren lernte ich zwei Frauen in der Spielgruppe kennen zu der ich mit Kind 1 ging.
Die Gruppe besuchen wir drei nicht mehr aber treffen uns unter uns noch ab und zu.
Die zwei würden mir bestimmt helfen aber ich wüsste nicht sie die das könnten. Beide sind aktuell ebenfalls schwanger. Eine mit Kind No. 2 und eine mit K No.3.
Haben also selber alle Hände voll zutun und ich will keinem zur Last fallen.

Dann gibt es noch die Cousine von meinem Mann.
Sie ist Alleinerziehend. Wurde damals vom Mann verlassen als Kind 2 gerade mal 1 Woche alt war. Und das erste war auch erst 2J. oder so. Sie kennt also die Situation wie es ist mit 2 so Kleinen alleine da zu stehen. Ich verstehe mich sehr gut mit ihr und sie kommt diesen Monat sogar noch vorbei. Das Treffen steht. Aber ganz ehrlich? Sie ist die Cousine von ihm.
Ich bezweifle irgendwie, dass im Falle einer Scheidung sie mir helfen würde. Keine Ahnung ...

Habe noch eine weitere Bekanntschaft.
Sie hat 2 Kinder und war kurzzeitig getrennt von ihrem Mann. Haben wieder zusammengefunden, war aber lange eine On/Office Geschichte. Wir haben allerdings nur noch selten Kontakt seit den Kindern.
Zum einen weil man einfach jetzt die Tage kaum noch Zeit hat zum anderen weil sie sehr unterschiedliche Erziehungsansichten hat und dann hat es sich irgendwie ein bisschen auseinander gelebt..
Haben uns das letzte Mal vor glaube 2 Monaten getroffen zum Frühstück. Aber ja, Kontakt besteht und auch sie könnte ich villt um Rat fragen.

Das Ding ist.. Ich will da gar nicht mit so vielen drüber reden...nicht bevor die Scheidung wirklich steht...

Gestern abend als beide Kinder schliefen kam mein Mann zu mir um die Situation nochmal zu besprechen.
Er sagte mir was ihn so wütend gemacht hat, ich habe ihm erklärt das er das falsch aufgefasst hat aber habe auch gesagt was er falsch gemacht hat.
Ich habe ihm gesagt, es bringt nichts die Situation jetzt Wort für Wort auseinander zu fummeln und zu gucken wer hat wen provoziert.
Ich sagte ihm, dass wir ein Vorbild für unsere Tochter sind und habe ihm den Spiegel vorgehalten.
Habe ihn gefragt, was er seiner Tochter raten würde, wenn sie zu ihm kommt und erzählt wie ihr Freund sie behandelt. Also das sie erwachsen wäre und einen Freund hat der ihr Schläge androht. Er sagte er würde ihr raten sich zu trennen.und fragte dann wieso ich es nicht tu. Ja darauf hatte ich erstmal keine Antwort.
Hab gesagt "villt bin ich dumm."
Aber erklärte ihm auch, dass ich nicht vergesse dass wir auch tolle Momente hatten. Das es n Grund gibt warum man mal geheiratet hat etc.pp
Das es so jetzt aber nicht weiter gehen kann.
Das Grenzen überschritten wurden.
Das es nur noch die Optionnt Scheidung oder sofortiger Start einer Therapie für uns gibt. Also eine gemeinsame Ehetherapie oder sowas.
Und ich habe ihm gesagt er muss sich vor unserer Tochter bei mir dafür entschuldigen was er gesagt hat.
Na mal sehen. Heute Abend setzen wir uns erneut zusammen. Wollten beide ne Nacht drüber schlafen.
Und ich habe ihn gesagt, dass er an seinem Umgang mit Wut arbeiten muss. Hatte ihn auch gefragt wieso er sowas sagt. Er meinte "weiß ich nicht. Um ne Grenze aufzuzeigen." Aber er sagte er würde mich nie schlagen.
Das Ding ist...wenn wir so wie gestern Abend dann nochmal zusammen sitzen, können wir halt noch gut über so Situationen sprechen (machen wir definitiv zu selten), weshalb ich halt irgendwie denke, dass man das reparieren könnte mit etwas Hilfe. Ach ich weiß doch auch nicht...
Ich bin hin und her gerissen...

Ja es kann sein, wenn ein Mann sowas sagt, dass er es auch irgendwann tut. Aber glaubt ihr nicht, dass es auch genug gibt die sowas in Wut sagen und dann nie handgreiflich werden?
Es sagen, weil sie es bei den eigenen Eltern so gelernt haben ?

(Ich erklärte ihm natürlich auch, dass selbst wenn er mir oder den Kids nie was tun würde, das bloße Androhen den Kindern ebenfalls Angst macht. Angst vor ihm. Angst vor Schläge. Und vor allem auch, dass wenn Kind No.1 das jetzt im Kindergarten erwähnt, weil es sie halt beschäftigt, dass die bei Verdacht natürlich auch das Jugendamt informieren dürfen)

Achja unsere Maus habe ich gerade gewogen und es sind +70g drauf zu gestern . Ich brauch mir also keinen Kopf machen und bin im Recht sie einfach nach Bedarf zu Stillen, so wie sie sich meldet. Aber er wird dazu nichts sagen oder gar sich entschuldigen für die Anschuldigung, weshalb der Streit ja überhaupt erst anfing.
Meine Tochter hat das noch den ganzen Tag beschäftigt gestern.. :/
Anonym 1 (211804)
0 Beiträge
10.03.2025 07:16
Zitat von Anonym 2 (211804):

Ich finde sein Verhalten definitiv nicht tolerabel.
Aber....
Es gibt einfach Extremsituationen im Leben wo man überreagiert. Er scheint Haushalt machen nicht gewöhnt zu sein und dementsprechend auch belastet / gestresst.
Die Frage ist mehr, was passiert nach dem Streit. Entschuldigt er sich? Versucht er es besser zu machen?
Ich hatte auch schon einige heftige Momente mit meinem Mann. Der hat eine schlechte Impulskontrolle, fühlt sich schnell getriggert. Der Grund warum wir trotzdem noch zusammen sind ist, dass er es jeweils einsieht, dass es nicht ok war und immer versucht es besser zu machen. Wir können darüber reden.


Oh der Beitrag kam gerade als ich meinen schrieb.
Ja also wie es abends ablief habe ich gerade geschrieben.

Hinterher entschuldigen? Nein. Das kann er nicht und tut er nicht.
Es besser machen wollen. Mh..kurzzeitig ja. Fällt aber wieder in alte Muster. Wir hatten schon so viele Abmachungen. Sei es seine Zeit am Computer, sei es gemeinsamen Spieleabend in der Woche, sich mal zu informieren über Erziehung etc.pp.
Alles wird für kurze Zeit mitgemacht und dann schläft es ein, wenn ich es nicht einfordere.

Er hat definitiv eine schlechte impulskontrolle und weiß selber nicht wie er reagieren soll.

Was mich aber auch immer wieder stört ist das Gefühl zu haben das ihm das alles egal ist. Das er mich schon länger nicht mehr liebt und bei den Kindern gibt er sich halt auch keine Mühe.
Als wir gestern Abend über die Scheidung sprachen und ich ihn fragte ob er glaubt das es der richtige weg wäre fragte er mich, "was soll denn eine Therapie bringen?" (Tolle einstellung)
Ich habe ihm erklärt, dass er seine Kinder bei einer Scheidung ja viel weniger sehen würde und die Bindung zu Kind 1 (2,5J.) Ja jetzt schon nicht soooo toll ist.
Darauf hin kam von ihm "ja, also wenn ich sie noch weniger sehen würde kann man es besser ganz lassen. Zeitverschwendung für beide Seiten."
(Also würde er gar keinen Kontakt wollen so hatte ich das verstanden.)
Die Aussage hat mich natürlich wieder getroffen und ich habe ihm dann direkt gesagt, dass er für das Verhältnis selbst verantwortlich ist.
Das er es ja nicht bei jedem 2.wochenende belassen muss. Er könnte nach der Arbeit für ne Stunde vorbei kommen zum spielen oder so.
Daraufhin kam nicht wirklich was. Ich glaube das wär ihm zu viel "aufwand".
heyisi
384 Beiträge
10.03.2025 08:39
Ich verstehe deine Bedenken und Sorgen hinsichtlich einer Trennung und dem anschließenden alleinerziehend sein. Das ist erstmal ein riesen Schritt ins Ungewisse. Aber das allein ist m.M.n keine Basis für eine Ehe.
Du sagst dein Mann würde ggf. den Kontakt zu seinen Kindern ganz unterlassen und kümmert sich weder richtig um den Haushalt, noch um die Kinder.
Gleichzeitig unterstellt er dir respektlos, dass du nichts auf die Reihe bekommst und will dir vorschreiben wie du was zu machen hast. Also selbst wenn er nicht handgreiflich werden sollte wäre es für mich eine klare Sache. Natürlich hat man sich mal geliebt und es hängt viel dran.

Deswegen hat meine Mutter sich damals auch nicht getrennt. In unserem Fall ist die Situation immer mehr eskaliert. Ich wünsche dir und deinen Kindern, dass ihr das nicht erleben müsst!
Kiddo89
2028 Beiträge
10.03.2025 09:17
Also ich oute mich jetzt mal mit anderer Meinung, da ich sehr vieles aus meiner Ehe kenne.

Meiner Meinung nach seit ihr beide extrem überfordert, hinzu kommen die falschen gegenseitigen Erwartungen. Ihr könnt euch gegenseitig nicht mehr ineinander hineinversetzen und somit fehlt die Wertschätzung, aber auch der Respekt für das was der andere leistet. Ich würde mich vermutlich nicht gleich trennen und auch nicht mit Scheidung drohen. Jedoch ist es wichtig, dass dein Mann an sich arbeitet. Androhung von Gewalt, generell seine Kommunikation dir gegenüber geht gar nicht. Meiner Meinung nach resultiert das aber aus der Überforderung. Er will im Haushalt helfen, weiß aber erstmal nicht wie, da nie gelernt. Er will dass das Baby satt ist und erwartet das von dir, weiß aber nicht, wie man das besser hinbekommt.
Ihr müsst dringend lernen ruhige und klärende Gespräche führen zu können und dafür muss das 2Jährige Kind auch mal bei jemand anders sein.
Ich kenne das von uns, manchmal muss man sich auch mal entladen, weil alles zu viel ist. Aber es sind halt immer die Kinder um einen rum. Das dann bis abends aufzuschieben, kann schwierig sein.

Bei uns war das erste Jahr mit erstem Kind (Schreibaby) auch super schwer. In mir war so viel Hass und Wut und mein Mann war so oft einfach weg, weil er die Situation daheim nicht ausgehalten hat (allerdings hat er mir nie Vorwürfe gemacht). Ich hab ihm das sehr lange nachgetragen, eigentlich bis zum inzwischen dritten Kind. Aber wir haben aus unseren Fehlern gelernt und ich weiß inzwischen genau, was ich von ihm erwarten kann und wo meine eigenen (Belastungs)Grenzen sind und wie ich diese verteidige.

Das heißt, zuerst rate ich euch zu einem ruhigen klärenden Gespräch mit Ich-Botschaften. Was ist dir zu viel, was wünschst du ihm konkret für Hilfe, was ist für dich ein absolutes Nogo (Androhen von Gewalt, Schreien vor Tochter…) und hat über kurz oder lang dann auch entsprechende Konsequenzen. Dabei musst du aber auch realistisch sein. Je nach Job kann er dich nachts nicht unterstützen. Er muss da dann auch in deine Mutterkompentenzen vertrauen (das Baby muss nicht geweckt werden!) Vielleicht wäre es hier gut, wenn die Hebamme noch ab und zu kommt und das Gewicht mit im Blick hat. Das ständige Wiegen hat mich übrigens auch verrückt gemacht und mich psychisch echt aus der Bahn geworfen, aber das ist ein anderes Thema. Und dann holt euch so viel Hilfe wie möglich von außen. Statt dir tolle Ratschläge zu geben und den Sohn zu loben, soll die Oma dir doch unter die Arme greifen, sodass DU mehr Freiräume hast und dich auch mal selbst wieder sammeln kann. Sobald das wieder besser klappt (du bist wieder bei dir), schafft ihr es vielleicht auch wieder mehr Paarzeit aufzubauen und entdeckt so vielleicht wieder, warum ihr euch mal füreinander entschieden habt. Das wünsche ich euch!
Kiddo89
2028 Beiträge
10.03.2025 09:22
…übrigens ja von einer Mutter wird in unserer Gesellschaft ganz viel erwartet und sie bekommt sehr wenig Werschätzung und Dank dafür. Das Patriarchat gibt es nach wie vor und das ist alles ätzend und man kann sich darüber aufregen. ABER: ganz viele Väter wollen anders sein, geben sich Mühe, wissen aber oft nicht wie, einerseits weil eben alles von der Frau übernommen wird, andererseits, weil ihnen die guten männlichen Vorbilder fehlen. Da muss man durch ganz viel Reden gemeinsam dran arbeiten
Anonym 3 (211804)
0 Beiträge
10.03.2025 09:37
Liebe TE,

fühl dich umarmt. Nur du kannst erfühlen und entscheiden, was richtig ist. Nur du weißt, wie eure Geschichte bisher aussah und wie es sich am wahrscheinlichsten entwickeln wird.

Wir waren, glaube ich, an einem ähnlichen Punkt (bei einem Kind und ohne Androhen von Gewalt). Auf dem Weg zum Krankenhaus mit Wehen z. B. stritten wir uns und es fiel der Satz: "Du kannst auch aussteigen und zu Fuß weitergehen!" (Da dauerte die Fahrt noch 20 Minuten), zu Hause fühlte ich mich ständig und immer wieder stark dafür kritisiert zu wenig zu tun, obwohl ich sieben Brustentzündungen in den ersten drei Monaten wegen des Abpumpens hatte (das Stillen wollte einfach nicht klappen) und immer wieder kam es zu sehr verletzendem Streit. Auch unser Kind musste Demütigungen mit anhören.

Wir haben das nach und nach besser hinbekommen. Ich selbst gehe zur Therapie. Mein Partner bräuchte das viel mehr, aber kann oder will sich da nicht überwinden. In Coronazeiten ging es hier wirklich heftig an die Substanz. Mittlerweile ist unser Kind in der Schule.

Unser Zusammenleben ist wahrlich kein Vorzeigefamilienmodell, Aber auch der Vater arbeitet kontinuierlich an seiner Einstellung, an seinem Umgang mit mir und er ist tatsächlich ein sehr engagierter Vater (geworden) und auch aktiver im Haushalt (geworden). Mit dem Kind geht er toll um.

Wäre unser Kind glücklicher, wenn wir uns getrennt hätten? Wäre ich glücklicher? Wäre mein Partner glücklicher?

Ich weiß es nicht. Vielleicht. Diese Beziehung ist mit viel Arbeit zu einer geworden, für die ich mittlerweile sicher weiß, dass uns die Diskussion um das Wohlbefinden unseres Kindes immer wieder auf eine gemeinsame Ebene bringt. Sie ist keine Liebesbeziehung, aber eine Beziehung gegenseitiger Achtung geworden.

Warum schreibe ich dir das? Weil ich finde, dass hier oft sehr schwarz-weiß geantwortet wird. Und ja, dein Mann zeigt viele Red Flags und ja, meine Tendenz sagt auch, dass das im Moment nicht nach einer stabilen und guten Zukunft aussieht. Ich verstehe aber auch wirklich gut deine ganz real existierenden Probleme fehlender sozialer Netze, der finanziellen Situation vor allem mit dem Haus usw.

Daher möchte ich dir einfach ganz ehrlich deutlich machen, dass es auch Lebensentwürfe geben kann, die - nicht perfekt, aber irgendwie akzeptabel - durchaus funktionieren können.

Ich sehe bei euch Ansätze dafür. Dass du deinen Mann darauf angesprochen hast, was er sich für die Tochter wünschen würde, dass er ehrlich geantwortet hat, dass ihr das Gespräch überhaupt wieder aufnehmen konntet. Ich glaube wirklich, dass das kleine Samen sein können, aus denen wieder mehr Vertrauen und mehr Miteinander erwachsen könnte.

Ich finde, du hast auch schon gut deutlich gemacht, dass hier eine Grenze überschritten wurde. Ich habe auch gesagt: "Ich gehe jetzt. Das kannst du vergessen, dass du so mit mir umgehst.". Ich hatte sogar schon meine Eltern kontaktiert und sie gefragt, ob ich zu ihnen kommen kann, und ich habe es gemeint. Er hat dann wirklich und ehrlich etwas gelernt, hat sich sehr ins Zeug gelegt und ich habe mich umentschieden. Ich bin doch geblieben.

Ich will damit nicht sagen, dass du deinen Mann künstlich unter Druck setzen sollst. Aber tatsächlich auf etwas zu bestehen & gleichzeitig sowohl in die eine Richtung als auch in die andere flexibel zu bleiben - dazu möchte ich dich bestärken.

Ich habe mich übrigens nach und nach immer unabhängiger gemacht, sodass es zunehmend einfacher geworden wäre mich zu trennen. Aus dem gemeinsamen Konto wurden wieder zwei eigene usw. Auch das hat meinem Partner klar gemacht, dass ich meine Forderungen ernst meine.

Es ist und bleibt Arbeit. Aber wahrscheinlich wäre es das getrennt auch. Er wäre dann vielleicht nicht mehr dein Mann, aber ja immer noch der Vater deiner Kinder.
DieOhneNamen
29346 Beiträge
10.03.2025 09:43
Huhu.

Wollte gerade ansetzen und sehe Kiddos Beitrag.
Da geh ich absolut mit. Ähnlich hätte ich es auch formulieren wollen.

Was ich noch anmerken möchte.
Ich finde es sehr ungeschickt in dieser Situation seine Mutter anzurufen,um ihn rausholen zu lassen (bzw zu wollen).

Die gehört erstmal gar nicht in solch eine Streitsituation.

Anrufen und nach Oma/Enkelzeit fragen, macht da für mich mehr Sinn.

Überlegt mal in Ruhe, welche Rolle dies bei euch spielt, denn das fänd ich sehr unangenehm im Gesamten.

Lg
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