Teenager-Terror - Wer weiss Rat??
19.09.2018 08:20
Meine 14 jährige Tochter macht uns gerade das Leben schwer. Ich weiss das sie im "besten" Alter dafür ist, aber das hilft mir gerade wenig...
Sie nimmt wirklich NULL Rücksicht auf uns. Wenn ich sie um etwas bitte gibt sie nur freche und schnippische Antworten. Ihr kleiner 1,5 jähriger Bruder hat sein Zimmer neben ihrem. Ich bitte sie seit einem halben Jahr darum, etwas Rücksicht zu nehmen und morgens leise zu sein, damit er nicht wach wird. Darauf pfeifft sie - sie redet laut, sie benutzt das Bad neben seiner Türe (obwohl wir noch ein zweites Bad im Flur haben), sie geht laut, sie öffnet Schränke und Türen laut. Wenn ich sie anspreche sagt sie nur emotionslos: "Entschuldigung". Aber sie macht es jeden Tag wieder.
Im Haushalt hilft sie nur bedingt, mit viel Widerstand. Aber bei uns ist es seit Jahren so üblich das wir alle zusammen helfen, weil wir auch eine grössere Familie sind und es einfach dazu gehört. Sie ist aber die meiste Zeit phlegmatisch und undankbar.
Wenn sie etwas von mir braucht, wird sie auf einmal nett und freundlich. Danach schlägt die Stimmung wieder um...
Ich versuche oft auf sie zu zugehen, aber darauf reagiert sie oft genervt. Nur wenn ich schon an ihrer Tür klopfe, ist sie schon genervt.
Wir versuchen sehr konsequent mit ihr zu sein, was ausgehen und Medien angeht. Das versteht sie natürlich als Angriff, denn "alle von ihrer Klasse dürfen ALLES". Aber der Spruch ist ja alt.
Auf Handy- und Alexa-Verbot reagiert sie gar nicht bzw. sie macht genau gleich weiter. Obwohl sie an ihrem Handy schon hängt. Ich sehe aber nicht ein das sie einen Grossteil ihrer freien Zeit am Handy sitzt und Whasapp schreibt und zu uns frech und respektlos ist.
Positiv an ihr ist das sie sehr reinlich und ordentlich ist. Aber sie ist leider manchmal schon überperfektionistisch und penibel. Da hat sie auch manchmal einen kleinen Tick. Es muss immer alles perfekt an seinem Platz sein und alles in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden (Duschen, Hausaufgaben, aufräumen) sonst dreht sie durch. Aber so war sie seit ich mich erinnern kann immer schon.
Seit ein paar Monaten ist sie auch richig "markengeil" geworden, bei Klamotten, was ich auf keinen Fall fördern möchte. Sie ist nie zufrieden mit dem was sie hat.
Ich weiss mir einfach keinen Rat mit ihr. Ich möchte sie nicht verlieren und unser Verhältnis soll sich wieder bessern. Nur strafen und schlechte Stimmung kanns doch nicht sein. Wisst ihr vielleicht ein paar Tipps?
Sie nimmt wirklich NULL Rücksicht auf uns. Wenn ich sie um etwas bitte gibt sie nur freche und schnippische Antworten. Ihr kleiner 1,5 jähriger Bruder hat sein Zimmer neben ihrem. Ich bitte sie seit einem halben Jahr darum, etwas Rücksicht zu nehmen und morgens leise zu sein, damit er nicht wach wird. Darauf pfeifft sie - sie redet laut, sie benutzt das Bad neben seiner Türe (obwohl wir noch ein zweites Bad im Flur haben), sie geht laut, sie öffnet Schränke und Türen laut. Wenn ich sie anspreche sagt sie nur emotionslos: "Entschuldigung". Aber sie macht es jeden Tag wieder.
Im Haushalt hilft sie nur bedingt, mit viel Widerstand. Aber bei uns ist es seit Jahren so üblich das wir alle zusammen helfen, weil wir auch eine grössere Familie sind und es einfach dazu gehört. Sie ist aber die meiste Zeit phlegmatisch und undankbar.
Wenn sie etwas von mir braucht, wird sie auf einmal nett und freundlich. Danach schlägt die Stimmung wieder um...
Ich versuche oft auf sie zu zugehen, aber darauf reagiert sie oft genervt. Nur wenn ich schon an ihrer Tür klopfe, ist sie schon genervt.
Wir versuchen sehr konsequent mit ihr zu sein, was ausgehen und Medien angeht. Das versteht sie natürlich als Angriff, denn "alle von ihrer Klasse dürfen ALLES". Aber der Spruch ist ja alt.
Auf Handy- und Alexa-Verbot reagiert sie gar nicht bzw. sie macht genau gleich weiter. Obwohl sie an ihrem Handy schon hängt. Ich sehe aber nicht ein das sie einen Grossteil ihrer freien Zeit am Handy sitzt und Whasapp schreibt und zu uns frech und respektlos ist.
Positiv an ihr ist das sie sehr reinlich und ordentlich ist. Aber sie ist leider manchmal schon überperfektionistisch und penibel. Da hat sie auch manchmal einen kleinen Tick. Es muss immer alles perfekt an seinem Platz sein und alles in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden (Duschen, Hausaufgaben, aufräumen) sonst dreht sie durch. Aber so war sie seit ich mich erinnern kann immer schon.
Seit ein paar Monaten ist sie auch richig "markengeil" geworden, bei Klamotten, was ich auf keinen Fall fördern möchte. Sie ist nie zufrieden mit dem was sie hat.
Ich weiss mir einfach keinen Rat mit ihr. Ich möchte sie nicht verlieren und unser Verhältnis soll sich wieder bessern. Nur strafen und schlechte Stimmung kanns doch nicht sein. Wisst ihr vielleicht ein paar Tipps?
19.09.2018 08:29
Ehrlich: Sie klingt in deiner Beschreibung noch völlig unkompliziert für die Pubertät und das Alter.
19.09.2018 08:33
Zitat von malladonna:
Ehrlich: Sie klingt in deiner Beschreibung noch völlig unkompliziert für die Pubertät und das Alter.
Das hilft mir jetzt aber leider nicht.
19.09.2018 08:38
Ihr Gehirn ist im Umbau begriffen. Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass einige Wissenschaftler die teilweisen Zustände im Gehirn von Teenagern mit den Zustand der Unzurechnungsfähigkeit gleich setzen.
Halte durch, habe Mitleid mit ihr und mit euch. Sie macht das nicht aus böser Absicht. Sie kann einfach nicht anders. Ich glaube nicht, dass hart auf hart setzen da irgendwas bringt.
Halte durch, habe Mitleid mit ihr und mit euch. Sie macht das nicht aus böser Absicht. Sie kann einfach nicht anders. Ich glaube nicht, dass hart auf hart setzen da irgendwas bringt.
19.09.2018 08:39
Meine Tochter ist genauso. Will sie etwas, ist sie das liebste Kind. Und sonst nur frech usw...
Leider kann ich dir keinen Tip geben, wäre selbst über Tips froh. Wahrscheinlich wird es so sein, dass wir da einfach durch müssen.
Leider kann ich dir keinen Tip geben, wäre selbst über Tips froh. Wahrscheinlich wird es so sein, dass wir da einfach durch müssen.
19.09.2018 08:49
Ich würde versuchen kompromisse zu finden.
Sie will markenkleidung - dann gibt es die. Sie bekommt von euch summe x die ihr auch sonst ausgeben würdet. Den rest soll sie vom taschengeld beisteuern, notfalls dafür nen kleinen job suchen.
Beim bad nutzen würde ich ihr "ihr bad" lassen. Warum muss sie das andere nehmen? Ein badbesuch ist jetzt nicht sooo laut. Da kann sich auch ein kleinkind dran gewöhnen
Sie will markenkleidung - dann gibt es die. Sie bekommt von euch summe x die ihr auch sonst ausgeben würdet. Den rest soll sie vom taschengeld beisteuern, notfalls dafür nen kleinen job suchen.
Beim bad nutzen würde ich ihr "ihr bad" lassen. Warum muss sie das andere nehmen? Ein badbesuch ist jetzt nicht sooo laut. Da kann sich auch ein kleinkind dran gewöhnen
19.09.2018 08:55
Mein Sohn ist 20 und sehr unkompliziert gewesen,sein Bruder(12,5)eher anstrengend....
Ich denke ,dass man viele Dinge einfach akzeptieren muss.Das Hormonchaos ist nicht zu verachten,dann ist man irgendwie zwischen den Welten -nicht mehr wirklich Kind,aber auch nicht wirklich erwachsen .Man will sich abgrenzen und zeitgleich nicht anders sein,als die Freunde.
Und natürlich wird man zickig und schnippisch,wenn man immer wieder auf Dinge hingewiesen wird,die man vielleicht selbst gerne anders hätte.
Ich für meinen Teil würde ihr vermitteln,dass Ihr Eltern wisst,dass es grad eine anstrengende Zeit ist,man sich aber trotzdem irgendwie zusammenraufen muss(beide Seiten).
Und wenn es Strafen geben muss,dann doch lieber im Zusammenhang mit dem Grund.Also Handyverbot oder so,nur weil sie frech war,finde ich "komisch".
Zum Thema Rücksichtnahme-die gehört dazu,keine Frage. Da würde ich erklären warum und weshalb und ihr notfalls mal demonstrieren,wie es umgekehrt wäre.
Wenn sie z.B.am Wochenende gerne länger schläft vor der Tür staubsaugen oder so .Aber nicht als Retourekutsche,sondern als Beispiel.
Hm-mwhr fällt mir nicht ein.
Starke Nerven....
Ich denke ,dass man viele Dinge einfach akzeptieren muss.Das Hormonchaos ist nicht zu verachten,dann ist man irgendwie zwischen den Welten -nicht mehr wirklich Kind,aber auch nicht wirklich erwachsen .Man will sich abgrenzen und zeitgleich nicht anders sein,als die Freunde.
Und natürlich wird man zickig und schnippisch,wenn man immer wieder auf Dinge hingewiesen wird,die man vielleicht selbst gerne anders hätte.
Ich für meinen Teil würde ihr vermitteln,dass Ihr Eltern wisst,dass es grad eine anstrengende Zeit ist,man sich aber trotzdem irgendwie zusammenraufen muss(beide Seiten).
Und wenn es Strafen geben muss,dann doch lieber im Zusammenhang mit dem Grund.Also Handyverbot oder so,nur weil sie frech war,finde ich "komisch".
Zum Thema Rücksichtnahme-die gehört dazu,keine Frage. Da würde ich erklären warum und weshalb und ihr notfalls mal demonstrieren,wie es umgekehrt wäre.
Wenn sie z.B.am Wochenende gerne länger schläft vor der Tür staubsaugen oder so .Aber nicht als Retourekutsche,sondern als Beispiel.
Hm-mwhr fällt mir nicht ein.
Starke Nerven....
19.09.2018 08:57
Zitat von Amalthea:
Meine 14 jährige Tochter macht uns gerade das Leben schwer. Ich weiss das sie im "besten" Alter dafür ist, aber das hilft mir gerade wenig...
Sie nimmt wirklich NULL Rücksicht auf uns. Wenn ich sie um etwas bitte gibt sie nur freche und schnippische Antworten. Ihr kleiner 1,5 jähriger Bruder hat sein Zimmer neben ihrem. Ich bitte sie seit einem halben Jahr darum, etwas Rücksicht zu nehmen und morgens leise zu sein, damit er nicht wach wird. Darauf pfeifft sie - sie redet laut, sie benutzt das Bad neben seiner Türe (obwohl wir noch ein zweites Bad im Flur haben), sie geht laut, sie öffnet Schränke und Türen laut. Wenn ich sie anspreche sagt sie nur emotionslos: "Entschuldigung". Aber sie macht es jeden Tag wieder.
Im Haushalt hilft sie nur bedingt, mit viel Widerstand. Aber bei uns ist es seit Jahren so üblich das wir alle zusammen helfen, weil wir auch eine grössere Familie sind und es einfach dazu gehört. Sie ist aber die meiste Zeit phlegmatisch und undankbar.
Wenn sie etwas von mir braucht, wird sie auf einmal nett und freundlich. Danach schlägt die Stimmung wieder um...
Ich versuche oft auf sie zu zugehen, aber darauf reagiert sie oft genervt. Nur wenn ich schon an ihrer Tür klopfe, ist sie schon genervt.
Dann lass ihr hier doch ihren Freiraum. In dem Alter hat man doch eher wenig Lust auf Unterhaltung durch die Mama.
Wir versuchen sehr konsequent mit ihr zu sein, was ausgehen und Medien angeht. Das versteht sie natürlich als Angriff, denn "alle von ihrer Klasse dürfen ALLES". Aber der Spruch ist ja alt.
Auf Handy- und Alexa-Verbot reagiert sie gar nicht bzw. sie macht genau gleich weiter. Obwohl sie an ihrem Handy schon hängt. Ich sehe aber nicht ein das sie einen Grossteil ihrer freien Zeit am Handy sitzt und Whasapp schreibt und zu uns frech und respektlos ist.
Es ist doch aber ihre Freizeit. Vielleicht braucht sie das einfach als Ausgleich zur Schule. Ich finde es schwer in dem Alter noch sowas einzuschränken. Wenn sie nicht bei euch zu Hause wäre, würdest du doch gar nicht merken, ob sie am Handy hängt.
Positiv an ihr ist das sie sehr reinlich und ordentlich ist. Aber sie ist leider manchmal schon überperfektionistisch und penibel. Da hat sie auch manchmal einen kleinen Tick. Es muss immer alles perfekt an seinem Platz sein und alles in einer bestimmten Reihenfolge erledigt werden (Duschen, Hausaufgaben, aufräumen) sonst dreht sie durch. Aber so war sie seit ich mich erinnern kann immer schon.
Seit ein paar Monaten ist sie auch richig "markengeil" geworden, bei Klamotten, was ich auf keinen Fall fördern möchte. Sie ist nie zufrieden mit dem was sie hat.
Mach ihr den Vorschlag, dass sie ihr Taschengeld dafür nutzen kann. Zu Weihnachten und Geburtstag wäre es ja auch mal möglich ein ersehntes Teil zu schenken.
Ich weiss mir einfach keinen Rat mit ihr. Ich möchte sie nicht verlieren und unser Verhältnis soll sich wieder bessern. Nur strafen und schlechte Stimmung kanns doch nicht sein. Wisst ihr vielleicht ein paar Tipps?
Ich finde es hört sich bis jetzt wirklich nicht so furchtbar an.
19.09.2018 09:00
Sie ist ein Teenie! Wenn du schon morgens wegen der Lautstärke rummeckerst, wäre ich wohl auch schon bedient gewesen und nur noch genervt von dir. Hinzu kommt, dass heutzutage das Handy nun mal eine wesentliche Rolle im Leben eines Teenagers spielt, darüber würde ich auch nicht soviel meckern, eher kleine Komprisse fordern, wie kein Handy beim Essen etc. Ich würde sie versuchen ein bisschen zu ködern. Wenn das und das gut klappt (zb morgens leise sein), dann kann sie auch mal länger weg (vorher mit der Mama der besten Freundin mal reden wie lange diese rausdarf).
19.09.2018 09:08
Oh das kenne ich auch. Wir haben bereits 3 Pubertiere durch diese Phase gebracht. Auch wenn es vllt nicht beruhigt, aber das ist eine "normale" Entwicklung.
Auch wenn man ein solches Verhalten am liebsten sanktionieren möchte ...bitte zeige ihr Verständnis für ihre Phase, aber auch, dass du ein derartiges Fehlverhalten nicht duldest. Erkläre ihr bitte auch, dass du selbst ja mal ein 14jähriges Mädel warst und es nachfühlen kannst. Sie hängt nämlich gerade zwischen Ich-bin-kein-Kind-mehr und erwachsen-bin-ich-noch-nicht. Das erklärt auch ihre sprunghafte Laune. Wahrscheinlich mag sie ihr Verhalten im Moment selber nicht und ist unsicher. Verständnis (natürlich nicht die fam. Regeln außer Kraft setzen) und Erklärung bringen etwas mehr Sicherheit. Natürlich sind Erklärungen und Verständnis allein nicht die Lösung. Sie muss sich in Klaren werden, dass ihr Verhalten auch Konsequenzen haben. Klingt jetzt vllt drastisch, aber es hilft. Knallt sie die Schranktüren - baue sie aus. Poltert sie im Bad - schließ es ab. Redet sie zu laut - sprich kein Wort mit ihr, handle nur. Benimmt sie sich wie die Axt im Wald - sei der Baum: stark,stumm und tief verwurzelt.
Ich hab mich während dieser Phasen meißt nach ihrem eigenen Verhalten gerichtet. Wenn sie der Meinung waren, dass sie ja schon ach so erwachsen sind und sich nicht an Regeln halten müssten, dann durften sie auch gleich sämtliche Pflichten eines Erwachsenen ausleben. Das fing beim Wecken morgens schon an. Ich kam dann nämlich NICHT 3x wecken, hab keine Brote für die Schule geschmiert, hab die dreckige Wäsche im Zimmer liegen lassen, hab sie auch nicht zum essen gerufen usw usw. Es gab also keinerlei Annehmlichkeiten, bis sie sich überlegt hatten, dass sie doch lieber am Familienleben teilnehmen möchten und es wesentlich angenehmer ist, wenn man sich an gewisse Regeln hält. So haben wir gemeinsam die Pubertät geschafft.
Auch wenn man ein solches Verhalten am liebsten sanktionieren möchte ...bitte zeige ihr Verständnis für ihre Phase, aber auch, dass du ein derartiges Fehlverhalten nicht duldest. Erkläre ihr bitte auch, dass du selbst ja mal ein 14jähriges Mädel warst und es nachfühlen kannst. Sie hängt nämlich gerade zwischen Ich-bin-kein-Kind-mehr und erwachsen-bin-ich-noch-nicht. Das erklärt auch ihre sprunghafte Laune. Wahrscheinlich mag sie ihr Verhalten im Moment selber nicht und ist unsicher. Verständnis (natürlich nicht die fam. Regeln außer Kraft setzen) und Erklärung bringen etwas mehr Sicherheit. Natürlich sind Erklärungen und Verständnis allein nicht die Lösung. Sie muss sich in Klaren werden, dass ihr Verhalten auch Konsequenzen haben. Klingt jetzt vllt drastisch, aber es hilft. Knallt sie die Schranktüren - baue sie aus. Poltert sie im Bad - schließ es ab. Redet sie zu laut - sprich kein Wort mit ihr, handle nur. Benimmt sie sich wie die Axt im Wald - sei der Baum: stark,stumm und tief verwurzelt.
Ich hab mich während dieser Phasen meißt nach ihrem eigenen Verhalten gerichtet. Wenn sie der Meinung waren, dass sie ja schon ach so erwachsen sind und sich nicht an Regeln halten müssten, dann durften sie auch gleich sämtliche Pflichten eines Erwachsenen ausleben. Das fing beim Wecken morgens schon an. Ich kam dann nämlich NICHT 3x wecken, hab keine Brote für die Schule geschmiert, hab die dreckige Wäsche im Zimmer liegen lassen, hab sie auch nicht zum essen gerufen usw usw. Es gab also keinerlei Annehmlichkeiten, bis sie sich überlegt hatten, dass sie doch lieber am Familienleben teilnehmen möchten und es wesentlich angenehmer ist, wenn man sich an gewisse Regeln hält. So haben wir gemeinsam die Pubertät geschafft.
19.09.2018 09:09
Guten Morgen!
Dein Bericht liest sich, als würde euer Leben im Moment aus Vorwürfen und Strafen bestehen, es zumindest dominieren. Das liegt daran, dass du sie mit den rationalen Augen eines Erwachsenen siehst. Du brauchst jedoch Augen auf ihrer Ebene und Wissen, warum sie aktuell so ist, wie sie ist.
In Kurzform: Während der Pubertät gleicht das Gehirn des Kindes/ Jugendlichen einer Baustelle. Oft wird durch die Hormone begründet und das ist auch nicht falsch, aber die Hormonausschüttung während der Pubertät ist nur ein kleiner Bestandteil der Problematik. Die größere Hürde ist eben das Köpfchen und die Entwicklung des Gehirns in dieser Zeit. Hormone sorgen für die körperliche Veränderung, Verhaltensweisen jedoch steuert das Gehirn und das befindet sich im Umbau. Dummerweise macht es das sehr urzeitlich, nicht gleichmäßig und das sorgt eben für diese vermeintlich respektlosen Verhaltensweisen, für die sie gar nichts kann.
Während der Kindheit bilden sich viele Synapsen im Gehirn, konkret in der Großhirnrinde, in der sich auch Nervenzellen befinden, die ebenfalls während der Kindheit ausgebildet werden. Blöderweise lösen sich während der Pubertät, im Rahmen der Umbauarbeiten im Hirn, die meisten davon wieder auf und bilden sich neu. Tja und das eben nicht wundervoll gleichmäßig, sondern nacheinander und unregelmäßig. Deshalb werden zuerst die Teile wieder aktiv, die für lebenswichtige Funktionen wichtig sind. Kontrolle der Bewegung, Wahrnehmung, Orientierung und Sprache. Alles andere liegt brach. Entsprechend unterliegt das Verhalten eines Pubertierenden dem limbischen System. Und da kommen dann die Emotionen dazu, denn die steuert das limbische System. Da jetzt weiter in die Tiefe zu gehen, übersteigt mein Wissen, meine Kompetenz und aktuell auch meine Zeit. Es ist also ordentlich was los im Körper eines Pubertierenden. Nicht nur hormonell, wie es gern begründet wird, sondern auch und eigentlich viel mehr im Gehirn eines Jugendlichen. Das ist aber ganz wichtig für die Entwicklung, denn der Umbau sorgt dafür, dass der Mensch dann schneller denken und lernen kann.
Deine Tochter KANN also nichts dafür, wenn sie, trotzdem du es ihr mehrfach sagst, morgens trampelt. Da funktionieren nur lebenswichtige Dinge. Sie weiß, sie muss hoch, würde aber lieber noch schlafen. (Nicht umsonst ändert sich das Schlafberhalten in der Pubertät wieder und sie werden plötzlich zu Langschläfern) Trotzdem steht sie auf und macht sich fertig. Nicht zu trampeln übersteigt ihre morgendliche Kompetenz und ist keine Absicht. ALLES was sie aktuell tut und euch aufregt, ist eine normale Entwicklung und wichtig für ihre Entwicklung. Am besten übersteht man diese Zeit als Eltern, wenn man gelassen bleibt. Je mehr Strafen ihr setzt und durchzieht, desto schwieriger die Situation. Zeig ihr, dass du für sie da bist, aber nerve nicht. Besondere Situationen, die die Zeit der Pubertät definitiv ist, erfordern besondere Maßnahmen. Gelassenheit lautet das Zauberwort. Und lass ihr das Handy um Gottes Willen. Diese Strafe steht in keinerlei Zusammenhang zu ihrem "Vergehen". Ihre Baustellenkopf empfindet das einzig als Ungerechtigkeit, was es auch ist, und sorgt einfach nur dafür, dass ihr mehr auseinanderdriftet.
Dein Töchterchen klingt für mich völlig normal und auch gar nicht so schlimm. Da hilft nur durchhalten mit dem Wissen, dass all das vorübergeht. Sei da, aber dräng dich nicht auf. Lass die Vorwürfe, schluck deinen Ärger auch mal hinunter, wobei besser wäre, er kommt gar nicht hoch. Ich weiß, dass das alles leichter gesagt ist, als getan. Aber im Grunde kannst du eh nichts anderes tun. Du hast nur die Wahl zwischen Abwarten mit Gelassenheit und Abwarten mit nervenaufreibenden Versuchen, sie zu etwas zu zwingen, zu dem sie einfach gar nicht in der Lage ist aktuell. Wenn sie ihr Zimmer sauber und reinlich hält, musst du dich da ja nicht kümmern. Das kann als Anteil am Haushaltsgeschehen durchaus ausreichen. Der Rest kommt von allein wieder.
LG Zaubi
Dein Bericht liest sich, als würde euer Leben im Moment aus Vorwürfen und Strafen bestehen, es zumindest dominieren. Das liegt daran, dass du sie mit den rationalen Augen eines Erwachsenen siehst. Du brauchst jedoch Augen auf ihrer Ebene und Wissen, warum sie aktuell so ist, wie sie ist.
In Kurzform: Während der Pubertät gleicht das Gehirn des Kindes/ Jugendlichen einer Baustelle. Oft wird durch die Hormone begründet und das ist auch nicht falsch, aber die Hormonausschüttung während der Pubertät ist nur ein kleiner Bestandteil der Problematik. Die größere Hürde ist eben das Köpfchen und die Entwicklung des Gehirns in dieser Zeit. Hormone sorgen für die körperliche Veränderung, Verhaltensweisen jedoch steuert das Gehirn und das befindet sich im Umbau. Dummerweise macht es das sehr urzeitlich, nicht gleichmäßig und das sorgt eben für diese vermeintlich respektlosen Verhaltensweisen, für die sie gar nichts kann.
Während der Kindheit bilden sich viele Synapsen im Gehirn, konkret in der Großhirnrinde, in der sich auch Nervenzellen befinden, die ebenfalls während der Kindheit ausgebildet werden. Blöderweise lösen sich während der Pubertät, im Rahmen der Umbauarbeiten im Hirn, die meisten davon wieder auf und bilden sich neu. Tja und das eben nicht wundervoll gleichmäßig, sondern nacheinander und unregelmäßig. Deshalb werden zuerst die Teile wieder aktiv, die für lebenswichtige Funktionen wichtig sind. Kontrolle der Bewegung, Wahrnehmung, Orientierung und Sprache. Alles andere liegt brach. Entsprechend unterliegt das Verhalten eines Pubertierenden dem limbischen System. Und da kommen dann die Emotionen dazu, denn die steuert das limbische System. Da jetzt weiter in die Tiefe zu gehen, übersteigt mein Wissen, meine Kompetenz und aktuell auch meine Zeit. Es ist also ordentlich was los im Körper eines Pubertierenden. Nicht nur hormonell, wie es gern begründet wird, sondern auch und eigentlich viel mehr im Gehirn eines Jugendlichen. Das ist aber ganz wichtig für die Entwicklung, denn der Umbau sorgt dafür, dass der Mensch dann schneller denken und lernen kann.
Deine Tochter KANN also nichts dafür, wenn sie, trotzdem du es ihr mehrfach sagst, morgens trampelt. Da funktionieren nur lebenswichtige Dinge. Sie weiß, sie muss hoch, würde aber lieber noch schlafen. (Nicht umsonst ändert sich das Schlafberhalten in der Pubertät wieder und sie werden plötzlich zu Langschläfern) Trotzdem steht sie auf und macht sich fertig. Nicht zu trampeln übersteigt ihre morgendliche Kompetenz und ist keine Absicht. ALLES was sie aktuell tut und euch aufregt, ist eine normale Entwicklung und wichtig für ihre Entwicklung. Am besten übersteht man diese Zeit als Eltern, wenn man gelassen bleibt. Je mehr Strafen ihr setzt und durchzieht, desto schwieriger die Situation. Zeig ihr, dass du für sie da bist, aber nerve nicht. Besondere Situationen, die die Zeit der Pubertät definitiv ist, erfordern besondere Maßnahmen. Gelassenheit lautet das Zauberwort. Und lass ihr das Handy um Gottes Willen. Diese Strafe steht in keinerlei Zusammenhang zu ihrem "Vergehen". Ihre Baustellenkopf empfindet das einzig als Ungerechtigkeit, was es auch ist, und sorgt einfach nur dafür, dass ihr mehr auseinanderdriftet.
Dein Töchterchen klingt für mich völlig normal und auch gar nicht so schlimm. Da hilft nur durchhalten mit dem Wissen, dass all das vorübergeht. Sei da, aber dräng dich nicht auf. Lass die Vorwürfe, schluck deinen Ärger auch mal hinunter, wobei besser wäre, er kommt gar nicht hoch. Ich weiß, dass das alles leichter gesagt ist, als getan. Aber im Grunde kannst du eh nichts anderes tun. Du hast nur die Wahl zwischen Abwarten mit Gelassenheit und Abwarten mit nervenaufreibenden Versuchen, sie zu etwas zu zwingen, zu dem sie einfach gar nicht in der Lage ist aktuell. Wenn sie ihr Zimmer sauber und reinlich hält, musst du dich da ja nicht kümmern. Das kann als Anteil am Haushaltsgeschehen durchaus ausreichen. Der Rest kommt von allein wieder.
LG Zaubi
19.09.2018 09:12
Zitat von Amalthea:
Zitat von malladonna:
Ehrlich: Sie klingt in deiner Beschreibung noch völlig unkompliziert für die Pubertät und das Alter.
Das hilft mir jetzt aber leider nicht.
Doch!
Mahl ehrlich: Mit 14, Handyverbot - Wie hättest Du reagiert?
Meine haben sich in der Zeit oft gegenseitig hochgeschaukelt. Das dann eskalieren lassen, hätte nur zu noch mehr Frust geführt.
Blieb immer nur auf eine ruhige Minute zu warten, dann waren sie zugänglich.
Dir bleibt nur, jeden Tag die Grenzen neu zu verhandeln und dann aber auch daran festhalten.
Gerade Taschengeld ist doch die Möglichkeit dafür! Was braucht sie fürs "Überleben". Was bestreitet sie davon selbst? Wieviel Geld braucht sie dafür?. Vereinskosten, Fahrgeld, …
Und wenn sie das Geld "verfressen" hat und nichts fürs Fahren über ist, dann muss sie halt laufen.
19.09.2018 09:22
Klingt jetzt nicht wahnsinnig schlimm, ehrlich gesagt.
Zum Thema Rücksicht: Wenn sie am Wochenende ausschlafen möchte, dann sauge doch mal um 7 Uhr morgens Staub vor ihrem Zimmer und stoße mit dem Staubsauger an die Zimmertür. Sie wird zwar ausrasten, aber dann könnt ihr einen Deal machen.
Thema Haushalt: Einfach zwingen. Als Eltern sitzt man ja doch noch am längeren Hebel. Die Kinder bei uns mussten das auch machen und auch wenn es Zeit und Kraft kostet, ich habe immer gewonnen.
Thema Marken: Bloß nicht einreißen lassen. Da bin ich extrem vorsichtig, denn das führt zu Neid, Missgunst und zu unguter Stimmung. Mein Sohn hat sich auch kürzlich auch Schuhe für 1400 Euro eingebildet. Das Einzige, was mein Mann dazu sagte, war "No!". In einer ruhigen Minute kann man ja dann an die Vernunft appellieren und "erklären", dass es mit 16 Jahren völlig übertrieben ist, solche Schuhe zu tragen. Welches Licht würde das denn auf uns werfen...? Ich halte es auch nicht für problematisch, wenn wir als Eltern das ein oder andere teure Stück haben...Ausschlaggebender Punkt war, dass mein Mann Schuhe dieser Marke hat, die auch etwa in diesem Preissegment liegen. Aber auch da kann man sagen, er soll warten, bis er 60 ist und wenn es sein Kontostand erlaubt, kann er sie ja kaufen. Richtig verstanden hat unser Sohn das noch nicht, aber er wird es vielleicht vergessen in den nächsten Tagen.
Zum Thema Rücksicht: Wenn sie am Wochenende ausschlafen möchte, dann sauge doch mal um 7 Uhr morgens Staub vor ihrem Zimmer und stoße mit dem Staubsauger an die Zimmertür. Sie wird zwar ausrasten, aber dann könnt ihr einen Deal machen.
Thema Haushalt: Einfach zwingen. Als Eltern sitzt man ja doch noch am längeren Hebel. Die Kinder bei uns mussten das auch machen und auch wenn es Zeit und Kraft kostet, ich habe immer gewonnen.
Thema Marken: Bloß nicht einreißen lassen. Da bin ich extrem vorsichtig, denn das führt zu Neid, Missgunst und zu unguter Stimmung. Mein Sohn hat sich auch kürzlich auch Schuhe für 1400 Euro eingebildet. Das Einzige, was mein Mann dazu sagte, war "No!". In einer ruhigen Minute kann man ja dann an die Vernunft appellieren und "erklären", dass es mit 16 Jahren völlig übertrieben ist, solche Schuhe zu tragen. Welches Licht würde das denn auf uns werfen...? Ich halte es auch nicht für problematisch, wenn wir als Eltern das ein oder andere teure Stück haben...Ausschlaggebender Punkt war, dass mein Mann Schuhe dieser Marke hat, die auch etwa in diesem Preissegment liegen. Aber auch da kann man sagen, er soll warten, bis er 60 ist und wenn es sein Kontostand erlaubt, kann er sie ja kaufen. Richtig verstanden hat unser Sohn das noch nicht, aber er wird es vielleicht vergessen in den nächsten Tagen.
19.09.2018 09:36
Ich finde ehrlich gesagt, dass das ziemlich normal klingt.
Versuch einfach den Kontakt zu ihr nicht zu verlieren, versucht aus dieser Spirale von Genervtheit, Strafen und Meckern rauszukommen indem du Verständnis für sie zeigst und ihr Freiheiten einräumst und Kompromisse anbietest. Irgendwann ist der Spuk auch wieder vorbei, bis dahin heißt es durchhalten - für euch beide.
Versuch einfach den Kontakt zu ihr nicht zu verlieren, versucht aus dieser Spirale von Genervtheit, Strafen und Meckern rauszukommen indem du Verständnis für sie zeigst und ihr Freiheiten einräumst und Kompromisse anbietest. Irgendwann ist der Spuk auch wieder vorbei, bis dahin heißt es durchhalten - für euch beide.
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