Mütter- und Schwangerenforum

Marie zwischen Kind, Ehe, Beruf und Haushalt

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Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 12:24
Ich bin leer...so leer...

Habe keine Kraft mehr zu kämpfen.
Eigentlich möchte ich nur einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Andere möchten leben und dürfen nicht und ich will nicht mehr und muss mich trotzdem durch jeden Tag quälen.
Indira
13683 Beiträge
28.05.2022 12:35
Zitat von Marie2010:

Ich bin leer...so leer...

Habe keine Kraft mehr zu kämpfen.
Eigentlich möchte ich nur einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Andere möchten leben und dürfen nicht und ich will nicht mehr und muss mich trotzdem durch jeden Tag quälen.


Marie, nimmst du schon AD?

Gib ihnen die Chance und die Zeit zu wirken.
Das dauert ca 14 Tage.

Ich weiß, das ist sehr schwer, man kann es sich auch im Moment nicht vorstellen, aber sie können die Brücke sein!

In der Depression denkt man, es wird nie wieder.

Aber man kann diese schlimme Zeit überstehen und es wird dir auch wieder besser gehen ❤️
Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 12:39
Zitat von Indira:

Zitat von Marie2010:

Ich bin leer...so leer...

Habe keine Kraft mehr zu kämpfen.
Eigentlich möchte ich nur einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Andere möchten leben und dürfen nicht und ich will nicht mehr und muss mich trotzdem durch jeden Tag quälen.


Marie, nimmst du schon AD?

Gib ihnen die Chance und die Zeit zu wirken.
Das dauert ca 14 Tage.

Ich weiß, das ist sehr schwer, man kann es sich auch im Moment nicht vorstellen, aber sie können die Brücke sein!

In der Depression denkt man, es wird nie wieder.

Aber man kann diese schlimme Zeit überstehen und es wird dir auch wieder besser gehen ❤️


Ja, nehme ich. Im Grunde schon knapp sechs Wochen...mit kurzer Unterbrechung.
Vorhin bin ich hier über das Gelände gelaufen und habe überlegt, welches Gebäude hoch genug ist um nicht zu überleben, wenn man runterspringt. Letztlich hatte ich nicht den Mut.
Aber vielleicht irgendwann...
Indira
13683 Beiträge
28.05.2022 13:09
Zitat von Marie2010:

Zitat von Indira:

Zitat von Marie2010:

Ich bin leer...so leer...

Habe keine Kraft mehr zu kämpfen.
Eigentlich möchte ich nur einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Andere möchten leben und dürfen nicht und ich will nicht mehr und muss mich trotzdem durch jeden Tag quälen.


Marie, nimmst du schon AD?

Gib ihnen die Chance und die Zeit zu wirken.
Das dauert ca 14 Tage.

Ich weiß, das ist sehr schwer, man kann es sich auch im Moment nicht vorstellen, aber sie können die Brücke sein!

In der Depression denkt man, es wird nie wieder.

Aber man kann diese schlimme Zeit überstehen und es wird dir auch wieder besser gehen ❤️


Ja, nehme ich. Im Grunde schon knapp sechs Wochen...mit kurzer Unterbrechung.
Vorhin bin ich hier über das Gelände gelaufen und habe überlegt, welches Gebäude hoch genug ist um nicht zu überleben, wenn man runterspringt. Letztlich hatte ich nicht den Mut.
Aber vielleicht irgendwann...


Okay, das ist schon einmal gut, dass du Medikamente bekommst.

Was denkst du ist es bei dir eher.
Depression oder Angst / Panikstörung?

Was sagen die Ärzte?
Alaska
18907 Beiträge
28.05.2022 13:12
Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.
Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 13:22
Zitat von Alaska:

Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.


Ich danke dir!

Das Problem ist, dass ich inzwischen ganz viele Ängste entwickelt habe. Der Krieg ist schon lange in den Hintergrund gerückt.
Ich laufe entweder panisch oder depressiv durch die Gegend.
Nichts interessiert mich mehr.
Ich nehme mir immer wieder mal vor zu kämpfen. Dann denke ich wieder:"Wozu? Der Mist kommt eh bei den Meisten wieder. Irgendwann komme ich also eh wieder an diesen Punkt. Dann kann ich auch jetzt gleich aufgeben.".
Diese ganzen Achtsamkeitsübungen, die wir hier bekommen, funktionieren bei mir nicht. Und das Gedankenkreisen beenden, schaffe ich auch nicht.
Es ist hoffnungslos!
Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 13:23
Zitat von Indira:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Indira:

Zitat von Marie2010:

Ich bin leer...so leer...

Habe keine Kraft mehr zu kämpfen.
Eigentlich möchte ich nur einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Andere möchten leben und dürfen nicht und ich will nicht mehr und muss mich trotzdem durch jeden Tag quälen.


Marie, nimmst du schon AD?

Gib ihnen die Chance und die Zeit zu wirken.
Das dauert ca 14 Tage.

Ich weiß, das ist sehr schwer, man kann es sich auch im Moment nicht vorstellen, aber sie können die Brücke sein!

In der Depression denkt man, es wird nie wieder.

Aber man kann diese schlimme Zeit überstehen und es wird dir auch wieder besser gehen ❤️


Ja, nehme ich. Im Grunde schon knapp sechs Wochen...mit kurzer Unterbrechung.
Vorhin bin ich hier über das Gelände gelaufen und habe überlegt, welches Gebäude hoch genug ist um nicht zu überleben, wenn man runterspringt. Letztlich hatte ich nicht den Mut.
Aber vielleicht irgendwann...


Okay, das ist schon einmal gut, dass du Medikamente bekommst.

Was denkst du ist es bei dir eher.
Depression oder Angst / Panikstörung?

Was sagen die Ärzte?


Ich kann gar nicht sagen, was es eher ist. Zuerst waren die Ängste da, dann kam die Depression.
Alaska
18907 Beiträge
28.05.2022 13:41
Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.


Ich danke dir!

Das Problem ist, dass ich inzwischen ganz viele Ängste entwickelt habe. Der Krieg ist schon lange in den Hintergrund gerückt.
Ich laufe entweder panisch oder depressiv durch die Gegend.
Nichts interessiert mich mehr.
Ich nehme mir immer wieder mal vor zu kämpfen. Dann denke ich wieder:"Wozu? Der Mist kommt eh bei den Meisten wieder. Irgendwann komme ich also eh wieder an diesen Punkt. Dann kann ich auch jetzt gleich aufgeben.".
Diese ganzen Achtsamkeitsübungen, die wir hier bekommen, funktionieren bei mir nicht. Und das Gedankenkreisen beenden, schaffe ich auch nicht.
Es ist hoffnungslos!


Ich kann dir ein Gegenbeispiel sagen. Ich hatte das in meinem Studium so schlimm. Ausgelöst durch Prüfungsangst. Also auch eine ganz andere Angst zu Beginn, die sich irgendwann mit einer Depression verfestigt hatte. Was mir gerade Angst gemacht hat oder ob sie gar nicht da war und ich nur depressiv neben dem Sofa saß war tagesabhängig. Aber gut ging es mir Monate nicht. (Ich hatte aber auch sehr lange gar keine Hilfe gesucht und als ich das tat, war ich halt schon tief drin).

Ja, die Angst kam immer mal wieder. Aber so einen Rückfall in so einen Zustand hatte ich nur 2020, aber da stand auch ALS im Raum. Damit konnte ich gar nicht gut umgehen. Und da kann man halt auch nur warten, wie sich die Symptome weiter entwickeln.
Aber generell kam so etwas nie wieder in diesem Umfang.

Dieses Jahr hat der Krieg mich auch aus der Bahn geworfen, ich hab innerhalb von wenigen Tagen reagiert, mein bewährtes AD gleich genommen und konnte das gut abfangen. Seit 3 Wochen sind sie abgesetzt (wegen der anstehenden Geburt) und ich bin seitdem genauso stabil wie mit den Tabletten.
Jetzt werd ich wieder ein paar Jahre ohne auskommen und irgendein Auslöser wird sie wieder ausgraben. Dann nehm ich sie halt kurzzeitig wieder.

Aber nie wieder hat meine Lebensqualität so gelitten, wie damals im Studium. Ehrlich nicht.
Es kommt der Tag, da denkst du gerne an den letzten Urlaub zurück und dann keimt der Wunsch, da bald wiederh in zu kommen.
Oder einfach nur in das eigene Bett bei der eigenen Familie. Und das ist der Anfang raus.

Generell ist dieser Prozess ja in Wellenform. Man steht morgens nicht auf und alles ist plötzlich wieder gut. Die Wellen werden nur immer länger und höher und irgendwann hast du die Sicherheit wieder, das alles gut ist.
Indira
13683 Beiträge
28.05.2022 13:49
Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.


Ich danke dir!

Das Problem ist, dass ich inzwischen ganz viele Ängste entwickelt habe. Der Krieg ist schon lange in den Hintergrund gerückt.
Ich laufe entweder panisch oder depressiv durch die Gegend.
Nichts interessiert mich mehr.
Ich nehme mir immer wieder mal vor zu kämpfen. Dann denke ich wieder:"Wozu? Der Mist kommt eh bei den Meisten wieder. Irgendwann komme ich also eh wieder an diesen Punkt. Dann kann ich auch jetzt gleich aufgeben.".
Diese ganzen Achtsamkeitsübungen, die wir hier bekommen, funktionieren bei mir nicht. Und das Gedankenkreisen beenden, schaffe ich auch nicht.
Es ist hoffnungslos!


Ich kann mir vorstellen, dass das sehr, sehr anstrengend ist für dich im Moment.

Und es ist wie Alaska schreibt, nicht immer einfach das richtige AD zu finden.
Da braucht man viel Geduld manchmal.

Weißt du Marie, im Moment ist das Ziel, gesund zu werden und dass alles wieder normal ist, auch riesen groß und soo weit weg.

Aktuell geht es mehr darum, dass du schaust, wie kann die nächste Stunde gut werden, oder einfach besser werden.

Manchen Menschen hilft Bewegung, manchen zu lesen, Musik zu hören.
Nägel lackieren...

Duschen, kaltes Wasser über die Hände laufen lassen, einen guten Duft einatmen, das alles kann gegen Gedankenkarussell helfen.

Oder, ohne Witz das funktioniert : Quizsendungen schauen.
Das hilft die rationalen Areale im Gehirn anzusprechen.

Ich wünsche dir, dass du etwas findest, das dir hilft
Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 13:50
Zitat von Alaska:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.


Ich danke dir!

Das Problem ist, dass ich inzwischen ganz viele Ängste entwickelt habe. Der Krieg ist schon lange in den Hintergrund gerückt.
Ich laufe entweder panisch oder depressiv durch die Gegend.
Nichts interessiert mich mehr.
Ich nehme mir immer wieder mal vor zu kämpfen. Dann denke ich wieder:"Wozu? Der Mist kommt eh bei den Meisten wieder. Irgendwann komme ich also eh wieder an diesen Punkt. Dann kann ich auch jetzt gleich aufgeben.".
Diese ganzen Achtsamkeitsübungen, die wir hier bekommen, funktionieren bei mir nicht. Und das Gedankenkreisen beenden, schaffe ich auch nicht.
Es ist hoffnungslos!


Ich kann dir ein Gegenbeispiel sagen. Ich hatte das in meinem Studium so schlimm. Ausgelöst durch Prüfungsangst. Also auch eine ganz andere Angst zu Beginn, die sich irgendwann mit einer Depression verfestigt hatte. Was mir gerade Angst gemacht hat oder ob sie gar nicht da war und ich nur depressiv neben dem Sofa saß war tagesabhängig. Aber gut ging es mir Monate nicht. (Ich hatte aber auch sehr lange gar keine Hilfe gesucht und als ich das tat, war ich halt schon tief drin).

Ja, die Angst kam immer mal wieder. Aber so einen Rückfall in so einen Zustand hatte ich nur 2020, aber da stand auch ALS im Raum. Damit konnte ich gar nicht gut umgehen. Und da kann man halt auch nur warten, wie sich die Symptome weiter entwickeln.
Aber generell kam so etwas nie wieder in diesem Umfang.

Dieses Jahr hat der Krieg mich auch aus der Bahn geworfen, ich hab innerhalb von wenigen Tagen reagiert, mein bewährtes AD gleich genommen und konnte das gut abfangen. Seit 3 Wochen sind sie abgesetzt (wegen der anstehenden Geburt) und ich bin seitdem genauso stabil wie mit den Tabletten.
Jetzt werd ich wieder ein paar Jahre ohne auskommen und irgendein Auslöser wird sie wieder ausgraben. Dann nehm ich sie halt kurzzeitig wieder.

Aber nie wieder hat meine Lebensqualität so gelitten, wie damals im Studium. Ehrlich nicht.
Es kommt der Tag, da denkst du gerne an den letzten Urlaub zurück und dann keimt der Wunsch, da bald wiederh in zu kommen.
Oder einfach nur in das eigene Bett bei der eigenen Familie. Und das ist der Anfang raus.

Generell ist dieser Prozess ja in Wellenform. Man steht morgens nicht auf und alles ist plötzlich wieder gut. Die Wellen werden nur immer länger und höher und irgendwann hast du die Sicherheit wieder, das alles gut ist.


Funktioniert das bei dir, dass du immer das identische AD nehmen kannst?
Hast du einen Arzt, zu dem du dann schnell gehen kannst?

Ich hatte es 2004 schon mal. Da war aber nach acht Wochen Klinik alles gut. Jetzt bin ich seit 12. April hier und es geht mir immer noch schlecht. Gerade hatte ich wieder eine heftigen Weinkrampf.
Letztlich werde ich wohl auch nicht mehr arbeiten können.
Alaska
18907 Beiträge
28.05.2022 14:04
Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Ich les hier schon die ganze Zeit still mit und will schon die ganzen letzten Wochen endlich mal was dazu schreiben.

Das verflixte an dieser Krankheit ist ja eben, dass man sich überhaupt nicht mehr vorstellen kann, dass es jemals anders wird.
Aber das wird es. Der Gedanke bringt dir nur aktuell nichts, weil er für dich nicht greifbar oder vorstellbar ist.

Du hattest dazwischen schon einen besseren Tag. Die kommen wieder. Es ist vielleicht auch einfach nicht mit diesem AD getan. Jeder Mensch ist anders. Gib den Ärzten die Chance, das richtige AD oder eben die richtige Mischung für dich zu finden.
Deine eigene Chemie im Körper gaukelt dir eben gerade eine falsche Realität vor und man muss das richtige Puzzleteil finden, das andocken und das wieder gerade biegen kann.
Dann wirst du nämlich wieder realistisch betrachten können, wie wenig Gefahr für uns gerade besteht, was für eine tolle Familie du hast (und eine Tochter, die bitte noch viele Jahre mit dir haben möchte), eure Urlaube in der Toskana (ich hoff, ich verwechsel dich da gerade nicht) etc. pp. Wie gut es uns hier geht.

Das alles kannst du gerade nicht. Das ist mir völlig klar. Da bringen auch keine Aufzählungen etwas, im Gegenteil.
Aber das ist eigentlich deine Realität. Was dein Kopf abseits davon macht, ist KEINE Realität.

Gib dir Zeit. Wirklich. Bleib stark! Ich denk wirklich oft an dich, sicherlich die meisten hier.


Ich danke dir!

Das Problem ist, dass ich inzwischen ganz viele Ängste entwickelt habe. Der Krieg ist schon lange in den Hintergrund gerückt.
Ich laufe entweder panisch oder depressiv durch die Gegend.
Nichts interessiert mich mehr.
Ich nehme mir immer wieder mal vor zu kämpfen. Dann denke ich wieder:"Wozu? Der Mist kommt eh bei den Meisten wieder. Irgendwann komme ich also eh wieder an diesen Punkt. Dann kann ich auch jetzt gleich aufgeben.".
Diese ganzen Achtsamkeitsübungen, die wir hier bekommen, funktionieren bei mir nicht. Und das Gedankenkreisen beenden, schaffe ich auch nicht.
Es ist hoffnungslos!


Ich kann dir ein Gegenbeispiel sagen. Ich hatte das in meinem Studium so schlimm. Ausgelöst durch Prüfungsangst. Also auch eine ganz andere Angst zu Beginn, die sich irgendwann mit einer Depression verfestigt hatte. Was mir gerade Angst gemacht hat oder ob sie gar nicht da war und ich nur depressiv neben dem Sofa saß war tagesabhängig. Aber gut ging es mir Monate nicht. (Ich hatte aber auch sehr lange gar keine Hilfe gesucht und als ich das tat, war ich halt schon tief drin).

Ja, die Angst kam immer mal wieder. Aber so einen Rückfall in so einen Zustand hatte ich nur 2020, aber da stand auch ALS im Raum. Damit konnte ich gar nicht gut umgehen. Und da kann man halt auch nur warten, wie sich die Symptome weiter entwickeln.
Aber generell kam so etwas nie wieder in diesem Umfang.

Dieses Jahr hat der Krieg mich auch aus der Bahn geworfen, ich hab innerhalb von wenigen Tagen reagiert, mein bewährtes AD gleich genommen und konnte das gut abfangen. Seit 3 Wochen sind sie abgesetzt (wegen der anstehenden Geburt) und ich bin seitdem genauso stabil wie mit den Tabletten.
Jetzt werd ich wieder ein paar Jahre ohne auskommen und irgendein Auslöser wird sie wieder ausgraben. Dann nehm ich sie halt kurzzeitig wieder.

Aber nie wieder hat meine Lebensqualität so gelitten, wie damals im Studium. Ehrlich nicht.
Es kommt der Tag, da denkst du gerne an den letzten Urlaub zurück und dann keimt der Wunsch, da bald wiederh in zu kommen.
Oder einfach nur in das eigene Bett bei der eigenen Familie. Und das ist der Anfang raus.

Generell ist dieser Prozess ja in Wellenform. Man steht morgens nicht auf und alles ist plötzlich wieder gut. Die Wellen werden nur immer länger und höher und irgendwann hast du die Sicherheit wieder, das alles gut ist.


Funktioniert das bei dir, dass du immer das identische AD nehmen kannst?
Hast du einen Arzt, zu dem du dann schnell gehen kannst?

Ich hatte es 2004 schon mal. Da war aber nach acht Wochen Klinik alles gut. Jetzt bin ich seit 12. April hier und es geht mir immer noch schlecht. Gerade hatte ich wieder eine heftigen Weinkrampf.
Letztlich werde ich wohl auch nicht mehr arbeiten können.


Indira hat grad was ganz wichtiges geschrieben. Dein Kopf kann sich gerade nicht darauf konzentrieren, was in 4 Wochen oder 4 Monaten sein wird. Wir hier können uns vorstellen, dass du da schon wieder Zuhause im Liegestuhl bist und aufatmest. Du nicht.
Deswegen versuch die Gedanken zur Seite zu schieben, was wann sein könnte. Das macht dich kirre. Wieso solltest du in Zukunft nicht mehr arbeiten können? Wenn es dich stresst, dann lass es, bzw. dann wird es halt kleine Schritte Richtung Arbeit geben. Wenn dir der Job Spaß macht und du wieder stabil bist, dann wirst du natürlich auch wieder arbeiten...

Aber nochmal. Konzentrier dich auf JETZT. Wenn du dich in der Dusche geborgener fühlst, dann setz dich rein und dusch. Wenn dich eine Quizsendung etwas ablenken kann, dann schau sie. Ich hab z.B. tatsächlich jeden Abend "Mein Lokal, dein Lokal" angeschaut. Das wurde zu einem Ritual in der Kriegsanfangszeit.
Ich hatte tatsächlich sogar einen Aromadiffuser neben mir, weil mir Zitrusdüfte in der Zeit gut getan haben. Die haben mich an den unbeschwerten Sommer erinnert.

Aber welche Kleinigkeiten dich wenigstens etwas entlasten, das musst du herausfinden. Versuch es doch mal!
Der Spaziergang in die Stadt tat dir neulich auch gut. Da hattest du einfach mal wieder einen besseren Tag. Davon werden mehr kommen. Gib den Ärzten die Chance, die wieder herzustellen.

Und ja, ich hatte das Glück, dass ich gleich an das richtige Medikament geraten bin. Wobei ich jetzt in der Schwangerschaft ein anderes bekam. Da hatte ich schon schlimme Gewissensbisse. Ich wollte niemals Medis in der Schwangerschaft nehmen... in den vorherigen hab ich nichtmal Kopfschmerztabletten genommen.
Marie2010
4745 Beiträge
28.05.2022 14:14
Ich glaube, ich habe einfach zu viele negative Berichte über diese Krankheit gelesen.
So viele erkranken immer wieder, sind Therapieresistent usw.

Diese Leere in mir macht mich fertig. Wenn meine Tochter mich besucht, könnte ich jedes Mal heulen. Sie ist mein Kind und ich fühle nichts. Ich bin nichtmal in der Lage richtig mit ihr zu sprechen, weil ich wie gelähmt bin.
Alaska
18907 Beiträge
28.05.2022 14:23
Zitat von Marie2010:

Ich glaube, ich habe einfach zu viele negative Berichte über diese Krankheit gelesen.
So viele erkranken immer wieder, sind Therapieresistent usw.

Diese Leere in mir macht mich fertig. Wenn meine Tochter mich besucht, könnte ich jedes Mal heulen. Sie ist mein Kind und ich fühle nichts. Ich bin nichtmal in der Lage richtig mit ihr zu sprechen, weil ich wie gelähmt bin.


Ja, das betrifft vor allem Patienten, die gar nie wirklich aus der Depression rauskommen. Davon hab ich zwei im Bekanntenkreis. Die haben das die eine Woche, die andere ist es besser, dann liegen wieder ein paar Tage im Bett, dann geht es wieder zwei Wochen...
Die haben keine Monate oder Jahre dazwischen, die komplett gut sind... oder auch nur annähernd.
Furchtbar ist das, keine Frage.

Aber dein letzter stationärer Aufenthalt ist 2004 gewesen. Das ist 18 Jahre her! Das ist ein ganzes Leben für viele junge Menschen.
Diesmal dauert es halt länger. Die Ärzte geben dich nicht auf. Die sehen mit Sicherheit auch nicht, dass du damit nun ewig leben musst. Die wissen, wie knifflig es sein kann, das passende Puzzlestückchen zu finden. Das bedeutet aber keinesfalls, dass das eine unmögliche Arbeit ist.
Problem ist einfach, dass die ADs immer ein paar Wochen am Stück getestet werden müssen, bis man den Erfolg so richtig sieht (oder eben wechseln muss). Hauptproblem ist, dass du in der Zeit leidest. Aber der Kampf wird sich definitiv lohnen.

Und klar empfindest du gerade nichts. Dein Körper ist einfach fix und alle. Müde und traurig. Aber auch das wird wieder anders.

Indira
13683 Beiträge
28.05.2022 14:24
Zitat von Marie2010:

Ich glaube, ich habe einfach zu viele negative Berichte über diese Krankheit gelesen.
So viele erkranken immer wieder, sind Therapieresistent usw.

Diese Leere in mir macht mich fertig. Wenn meine Tochter mich besucht, könnte ich jedes Mal heulen. Sie ist mein Kind und ich fühle nichts. Ich bin nichtmal in der Lage richtig mit ihr zu sprechen, weil ich wie gelähmt bin.


Sei nicht so streng mit dir.
Dass du nicht fühlst, das ist die Krankheit!

Ich kann verstehen, dass diese Tatsache dich belastet.
Mein Mann hatte 2018 eine schwere Depression und dieses nicht-fühlen war sehr, sehr schwer für ihn.

Ich hatte, ähnlich wie Alaska, im Studium eine Depression wegen Prüfungs- und Versagensangst.

Seitdem nie wieder so schlimm, aber ich bin auch ein sehr melancholischer Typ.

Ich kann deine Gedanken auch gut nachvollziehen.
Es passiert auch so viel schlimmes auf der Welt, im eigenen Leben, manchmal sieht man das gute nicht.

Im Moment ist das beste, wenn du dich aufs jetzt konzentrieren kannst.
Und ein Schritt nach dem anderen machst.

Vielleicht ist dein Weg raus aus der Depression, dass du langfristig Dinge veränderst in deinem Leben.

Vielleicht tust du Dinge, die dir nicht gut tun, vielleicht bist du im falschen Job,... Wer weiß!

Ich glaube die meisten Berichte über Krankheiten sind negativ. Selten, dass man online schreibt wenn es gut läuft. Deshalb denke ich, spiegelt es nicht die Realität wieder.
Es gibt so viele Menschen die gut mit Depression leben können.
Alaska
18907 Beiträge
28.05.2022 14:37
Achso, Google, dein größter Feind.

Natürlich finden sich da meistens nur die Schreckensberichte. Beispiel Krieg: mit den dramatischen Schlagzeilen lassen sich viel mehr Clickbaits erzielen. So ist das doch immer. Die schrecklichen Nachrichten locken die Leute an TV, Zeitung und Co. Je dramatischer, desto besser.

Genauso bei Depressiven. Es sind die schweren Fälle, die über sich berichten oder sich in Foren und Co. austauschen. Weil sie sich damit auseinandersetzen möchten/müssen.
Diejenigen, die innerhalb von ein paar Wochen / Monaten wiederhergestellt sind, findest du im Netz kaum.
Die sind froh, wenn sie das Kapitel hinter sich haben, genießen wieder ihr Leben und haben sicher keinen Bock, sich weiterhin mit dem düsteren Kapitel zu beschäftigen. Die liest du nicht.

Ich persönlich kenne jede Menge Leute, die schon eine Depression oder Angstzustände hatten und die allermeisten kamen da wieder raus. Ausnahme die zwei schweren Beispiele im Bekanntenkreis, aber die sind auch Hardcore und machen damit gefühlt schon immer rum, ohne wirkliche Pausen.

Ich kann nur sagen, wann immer ich Google befragt habe, weil ich mich eigentlich nur beruhigen wollte, hat es genau das Gegenteil ausgelöst. Wirklich! Ohne Übertreibung.
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