Wo ist denn das Problem, wenn du deinen Sohn testen lässt?
Ich kenne das was du beschreibst von meiner Tochter (und noch vieles mehr). Bei ihr wurde leider erst sehr spät ADHS und ein Asperger-Syndrom diagnostiziert. Wäre die Diagnose früher gekommen, hätte man in der Schule besser auf sie eingehen können und ich denke, sie hätte eine positivere Einstellung zur Schule.
Meine Tochter konnte teilweise 9-2 nicht rechnen, es ging nicht und Schule, insbesondere Mathe, ist für sie bis heute der Horror, obwohl sie einen IQ von 117 hat. Theoretisch wäre Schule für sie eigentlich kein Thema. Mit angepasster Medikation wurde Schule zwar besser, aber von gut ist sie weit entfernt.
Meinen Sohn habe ich dann einfach der Vorsicht halber testen lassen und auch er hat ADHS. Das war schon vor der Einschulung klar, die Schule wusste von Anfang an bescheid und man konnte anders auf ihn eingehen. Meinem Sohn macht die Schule echt Spaß, die Lehrer gehen auf ihn ein und mittlerweile, er ist in der dritten Klasse, fliegt ihm alles einfach zu und er macht eigentlich nur Fehler in Deutsch und das auch nur, wenn er gerade sehr hibbelig ist. Medikation benötigt mein Sohn derzeit nicht.
Ich kann dir nur empfehlen dein Kind testen zu lassen, es tut ja nicht weh, aber die Schule und Lehrer können einfach besser auf die Bedürfnisse deines Kindes eingehen. Du hilfst ihm ja nur, wenn er tatsächlich eine entsprechende Erkrankung hat.

Ich habe ein Kind im selben Alter, gleiche Klasse.

Also zunächst würde ich hier ein Gespräch mit der Lehrerin führen. Dabei würde ich mir das Diktat zeigen lassen.

Zu Mathe: das kann meine Tochter noch lange nicht. Hier haben sie erstmal den Zahkenraum bis 100 kennen gelernt. Zahkenstrahl, Hundertertafel, rechnen mit Zehnern.

Deutsch: abschreiben haben sie hier jetzt auch in Deutsch. Da hat sie auch reichlich Fehler drin teilweise. Das ist nicht ungewöhnlich, sie lernen es ja gerade erst.

Zum Thema Konzentraten: schau da mal genauer wie er die Hausaufgaben macht. Und sprich hier auch mit der Lehrerin drüber.

Allgemein finde ich solltest du erstmal mit der Lehrerin reden und dich nicht so verrückt machen. Ich finde es von ihr auch nicht in Ordnung das sie dir nur einen Brief schreibt.

Warum bist du auch gleich so durch? Ich finde das alles jetzt nicht „tragisch“ oder extrem problematisch. Mein Kind versteht auch nicht alles von der Lehrerin. Ich gehe das dann eben nachmittags nochmal mit ihr durch. Ich finde es eben wirklich von der Lehrerin nicht gut. So was gehört besprochen und nicht einfach eine Psychologe etc in den Raum geworfen.

Wenn unsere Lehrerin so „drauf gewesen“ wäre, wäre mein Kind jetzt wahrscheinlich in der Förderschule. Die hat sich mit lesen lernen extrem schwer getan. Solche Ferndiagnosen auf die Schnelle finde ich wirklich schwierig.

Schwierig so von außen das ganze zu beurteilen. Aber wenn ich bedenke wie schlimm unsere Jungs in dem Alter waren und was man ihnen nicht alles mögliche andichten wollte....
Nun ja, vielleicht würde etwas Mathe üben einfach das ganze erledigen.

Dass es ein Brief war, habe ich glatt überlesen.
Persönliches Gespräch mit Schulsozialarbeiter:in. Lehrer, die Diagnosen so unbedacht durch den Raum werfen, gehören in ein Gespräch.

Aber die Lehrperson hat doch gar nichts diagnostiziert, sondern beobachtet und dann ihre Beobachtung mitgeteilt. Find ich prinzipiell nicht verwerflich. Entweder, sie liegt richtig oder eben nicht, aber wenn es auffällig sein sollte und du da unsicher bist, geh mit ihm zum Test

Zitat von Anonym 1 (20772 :

Hallo

Mein Sohn sieben Jahre alt geht jetzt in die zweite Klasse seit September. Leider war ja auch Corona und somit im ersten Jahr nicht viel Unterricht. Vor zwei Tagen habe ich ein Brief von der Lehrerin erhalten dass ich ihn auf eine Konzentrationsschwäche testen lassen soll. Sie hat ein Abschreibtdiktat machen lassen wo er sehr viele Fehler drin hatte. Dazu kommt noch das er kleine zahlen wir 8 + 5 rechnen kann. Heute hat sie einen Test gemacht mit zum Beispiel im Kopf 97 - 46. Also ohne dass die Kinder die Aufgabe sehen. Mein Sohn sieben Jahre alt geht jetzt in die zweite Klasse seit September. Leider war ja auch Corona und somit im ersten Jahr nicht viel Unterricht. Vor zwei Tagen habe ich ein Brief von der Lehrerin erhalten dass ich ihn auf eine Konzentrationsschwäche testen lassen soll. Sie hat ein Abschreibtdiktat machen lassen wo er sehr viele Fehler drin hatte. Dazu kommt noch das er kleine zahlen wir 8 + 5 rechnen kann. Heute hat sie einen Test gemacht mit zum Beispiel im Kopf 97 - 46. Also ohne dass die Kinder die Aufgabe sehen. Das konnte er nicht. Dazu kam das es nur 5-7 Sekunden dauern darf bis die Antwort kommt. Sie meinte auch er würde Unterrichtsstoff erst nach dem zweiten Mal erklären verstehen.

Also quasi adhs.

Ich weiß gar nicht wie ich damit im Moment umgehen soll und tun soll.

Was meint ihr dazu ?

Danke euch

Guten Morgen,

Mein Sohn hatte in der Kindheit auch schlimme Konzentrationsstörungen Dank seines ADHS. Er wurde auch sorgfältig getestet.
Trotzdem denke ich du solltest einen kühlen Kopf bewahren und erst mal auf ein persönliches Gespräch mit der Lehrerin bestehen. Da deutet man doch vieles anders als in Briefen. Dann wird vielleicht einiges klarer.

LG

Erst mal ruhig Blut. Es klingt jetzt nicht nach Überflieger, aber gerade nach der Coronazeit auch nicht völlig abwegig. ADHS ist auch nur eine Möglichkeit, es sollten auch Dinge wie auditive Wahrnehmungsstörung (die Matheaufgabe...) in Betracht gezogen werden. Oder dass er halt einfach Defizite hat noch oder etwas länger braucht. Übt spielerisch, such Dir eine Profimeinung dazu, aber mal nicht die Pferde scheu machen... Es gibt keinen Grund zur Panik.

Um so etwas auszutesten gibt es Fachleute, Schulpsychologen zB. Die haben da Ahnung davon.
Und manchmal muss man auch den Lehrern etwas vertrauen und nicht immer alles hinterfragen. Eltern sind die Experten für ihre Kinder, ja. Aber in der Schule sind sie nicht dabei.

Als Lehrerin muss man heutzutage schon JEDE Beobachtung und Wahrnehmung rechtfertigen und begründen. Selbst mit lückenlose Aufzeichnungen ist das dann aber nie so, denn "daheim ist das Kind ja ganz anders".

Und dann sollte man sich eine Frage stellen: Ist denn da etwas Schlechtes dran, wenn das Kind, falls bei der Austestung was rauskommt, zusätzliche Förderung erhält?

Und wenn sich die Lehrerin irrt, weil
zu streng
zu viel verlangt
Corona
schlechte Mondphase
oder was auch immer...
wird das die Austestung sagen.

Wer soll das in einem Forum aus der Ferne unbekannter Weise beurteilen?