Mütter- und Schwangerenforum

Förderschule

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16.10.2014 12:00
Hallo zusammen,
ich wollte mal ein paar Infos und Erfahrungen zum Thema Förderschule sammeln.
Im Moment sind bei uns Herbstferien, daher können wir uns frühestens nächste Woche die drei Schulen, die in Frage kommen, ansehen.
Aber vielleicht gibt es hier ja Eltern, deren Kinder ebenfalls auf eine Förderschule gehen und wir können uns austauschen.

Mein Tochter hat High-Functioning-Autismus, das ist eine Art des frühkindlichesn Autismus, nur mit normaler Intelligenz.
Seit 2 Jahren geht sie in einen integrativen Kindergarten und bekommt dort Ergotherapie, Logopädie sowie heilpädagogische Förderung.
Wir hatten die Hoffnung, dass Clara vielleicht auf eine normale Grundschule gehen kann, aber sie ist wohl noch nicht soweit.

Ich war gestern sehr lange im Kindergarten zum Gespräch, von 9:00 bis 11:30 Uhr und habe mit allen wichtigen Personen von Clara geredet: ihr Erzieher, die Integrationshelferin, die Ergotherapeutin und die Logopädin.
Es ging um Claras jetzigen Entwicklungsstand und um ihre Zukunft, weil ab August wird sie schulpflichtig.
Ich habe mir immer gewünscht, dass Clara auf eine ganz normale Grundschule gehen kann, aber ich möchte auch nur das Beste für meine Wuseltante.
Und ich bin mit den Erziehern und Therapeuten einer Meinung: Eine Grundschule würde sie überfordern, bei 20-25 Schülern würde sie untergehen.
Sie macht ja täglich im Kindergarten schon die Vorschule und schon jetzt sind die anderen Vorschüler viel weiter als sie. Das merkt auch Clara und das frustet sie, sie ist ja nicht dumm. Jetzt verstehe ich auch, warum sie sich seit den Sommerferien auch zu Hause geändert hat.
Sie ist auch hier leicht gereizt und gefrustet, sagt wieder häufig: Ich kann das nicht! bei Dingen, die sie schon lange kann.
Auch mit einem Integrationshelfer an ihrer Seite hätte sie es in einer Grundschule sehr schwer. Ihr Selbstwertgefühl ist jetzt schon angekratzt. Für Clara ist wichtig, dass ihr die Schule Spaß macht. Und dass sie sich wieder beweisen kann, dass sie nicht das Schlusslicht in der Klasse ist.
Wir werden uns daher für eine Förderschule entscheiden. Ich habe vom, Kindergarten 3 Adressen bekommen und soll mir alle Schulen mal zusammen mit Clara anschauen.
Mein Mann hat die Nachricht ganz schön zu schaffen gemacht, ich muss mal schauen, wie ich ihn wieder aufmuntern kann. Aber er versteht, dass die Grundschule nicht das richtige für Clara ist.

Ich freue mich auf Antworten
Mutterdingsi
18238 Beiträge
16.10.2014 12:09
Hi, ich bin ja Lehrerin.

Ich finde es toll, dass ihr euch für eine Förderschule entschieden habt aus mehreren Gründen.

Gerade Kinder mit autistischen Zügen werden gerne von Lehrern übersehen, weil sie nicht die Aufmerksamkeit fordern, die andere, extrovertierte Kinder sich holen.

Wenn ich es richtig verstanden habe, dann ist sie von ihrer Intelligenz "normal" (ich hasse, es, es so zu schreiben und hoffe, Du verstehst das richtig), aber ihre motorischen und sozialen Fähigkeiten sind noch nicht so weit? Das wird massiv von anderen Kindern ausgenutzt, die sich gerne von Anfang an ein "Opfer" suchen um besser dazustehen.

Es gibt viele Schüler, die nach ein paar Jahren auf der Förderschule auf eine normale Schule wechseln. Nur weil man keinen leichten Start hat, heißt das noch lange nicht, dass man nicht aufholen kann. Unser Prof hat von einem Professorenkollegen erzählt, der die Förderschule komplett absolviert hat und jetzt steht er da, wo er ist.

Bei Schülern mit bestimmtem Förderbedarf besteht eine große Gefahr, dass sie so massiv absinken, dass sie nicht einmal den geringstmöglichen Schulabschluss schaffen Deshalb finde ich es immer schade, wenn man seinem Kind den Start in den Ernst des Lebens so verbaut, wenn es doch auch anders gehen könnte
Indira
13683 Beiträge
16.10.2014 12:18
huhu,

mein großer ist auch nächstes jahr schulpflichtig.
als im mai geborener wäre er der jüngste seiner kiga gruppe der in kiga kommt.

bei der einschulungsunrersuchung kamen zweifel auf, ob er bis dahin schulreif ist.
er hat sprachliche defizite, die feinmotorik macht ihm probleme und auch in der verhaltenssteuerung.

er ist auch normal intelligent.

die sozialassistentin möchte ihn im januar nochmal untersuchen.
dann wird entschieden, ob er in die grundschule kommt, oder eine so genannte nullklasse besucht. und dann im jahr darauf in die grundsvhule.

ich hab jetzt von mir aus kontakt zur sprachheilschule aufgenommen.
dort wird grundschullerstoff unterrichtet, nach der vierten klasse wird spätestens auf die regelschule gewchselt.
die klassen sind klein, bis zu 15 schüler und zwei lehrer! traumhafte quote!

was für schulen guckt ihr euch an ?

die förderschulen bei uns sind nur für kinder mit lernbehinderungen und unterdurchschnittlicher intelligenz...
16.10.2014 12:39
Autismus ist ja eine Wahrnehmungsstörung.
Heißt also, sie nimmt die Welt anders wahr, als wir. Und sie verarbeitet dieses Input auch ganz anders.
Gestern wurden mir ein paar Arbeitsblätter gezeigt, die Clara in der Vorschule macht, um es mir besser zu erklären, wo noch genau ihre Schwierigkeiten liegen.
Zum Beispiel hat sie das Stift halten noch nicht so automatisiert, d.h. zuviel Konzentration geht dafür drauf, dass sie den Stift richtig hält, sodass sie die eigentliche Aufgabe, in einem Arbeitsblatt war das eine geschlängelte Linie mit dem Stift nachziehen, schon völlig überfordert.
In einer normalen Grundschule geschieht das Lernen sehr viel mit dem Hören, aber Clara hat sehr große Probleme, das Gehörte zu verstehen und umzusetzen.

Dann kommt natürlich der Wechsel dazu, sie hat große Schwierigkeiten, wenn sie aus ihrer gewohnten Umgebung raus und in eine ihr unbekannte neue Umgebung rein-kommt.
Dadurch, dass wir nächste Woche auch noch umziehen, würde sie dort niemanden kennen.
Und dann sind die Klassen sehr groß und laut. Große Menschenmengen sind ebenfalls sehr problematisch für sie.
In ihrer Kindergartengruppe sind nur 15 Kinder.

Ja das hat mir die Integrationshelferin auch erzählt, nur weil sie die ersten Jahre in der Förderschule ist, muss das ja nicht bedeuten, dass sie nicht später noch auf eine ganz normale weiterführende Schule gehen kann.
Ganz im Gegenteil, sie hat schon in 2 Schulen gearbeitet und kann mir beide wärmstens empfehlen.
Die Klassen sind auch sehr klein 10-13 Schüler.

Einmal ist das die Schule Haus Freudenberg:
http://www.schule-haus-freudenberg.de/die_schule.h tml
und die Dietrich-Bonhoeffer-Schule vom LVR
http://www.lvr.de/de/nav_main/schulen/frderschulen mitdemfrderschwerpunkt/schulennachfrderschwerpunkt /krperlicheundmotorischeentwicklung/bedburghau_1/b edburghau_2.jsp

Die dritte Schule konnte sie mir nicht so empfehlen, daher wollen wir uns erst einmal die beiden anschauen.
16.10.2014 13:05
Ich habe im Einschulngs Thread ja schon geschrieben und mache hier mal weiter

Auch ich muss sagen, von dem was ich so lese, ist es wohl wirklich die beste Entscheidung, Clara erst mal auf eine Förderschule zu schicken! Ihr macht ja echt schon viel, damit sie sich "normal" entwickelt und mithalten kann. Die Schulen, die Du hier verlinkt hast, haben ja verschiedene Förderschwerpunkte. Allein davon könnt ihr ja abhängig machen, auf welche Schule sie geht. Allerdings fehlt mir da der emotionale-soziale Bereich, denn von deiner Beschreibung her würde ich sagen, sie bräuchte im e/s oder körperlich/motorischem Bereich Förderung, weniger im geistigen. Aber ich kenne Clara (super schöner Name übrigens) nicht und die Leute, zu denen ihr Kontakt habt, werden wissen, warum sie was empfehlen
16.10.2014 13:18
Ja so richtig etwas zu den beiden Schulen kann ich erst sagen, wenn wir mal dort waren.
Bin auf jeden Fall sehr gespannt, vom Hören-Sagen, klingen beide Schulen sehr interessant.
Die DiBo bieten z.B. Hippotherapie an und Clara liebt Pferde. Im haus Freudenberg legen sie ganz viel Wert auf eine Eingewöhnung.
Ich bin sehr gespannt
soev
7350 Beiträge
16.10.2014 16:30
Hallo!
Ich bin auch Grundschullehrerin, deswegen schriebe ich jetzt auch mal was.

Ich habe aus dem EIngangspost jetzt rausgelesen, dass ihr euch schon für die Förderschule entschieden habt und kann auch eure Gründe sehr gut nachvollziehen. Clara braucht vielleicht einfach noch etwas Zeit und auch Bestätigung, "dass sie was kann". Wenn sie sonst "normal intelligent" ist, dann wäre es eine Möglichkeit, sie nach der ersten Klasse FS in die erste Klasse einer Regelschule zu schicken. So aus der Ferne und der Beschreibung in einem Eingangspost könnte das sehr gut zu ihr passen finde ich.

Sorry, falls es schon geschrieben wurde.
Blumenwiese33
5049 Beiträge
19.10.2014 22:43
Hallo

Ich arbeite an einer Montessori Grundschule. Wir arbeiten integrativ und haben auch einen jungen mit Autismus. Er geht jetzt in die zweite Klasse um für ihn ist es genau das richtige. Es gibt nur vier Klassen bei uns, es ist Jahrgangs übergreifend und in jeder Klasse sind Ca 20 Kinder. Wäre das nicht auch etwas für euch? In meinen Augen kann kein Kind besser lernen.
21.10.2014 06:56
Wir haben leider keine Montessori Schule in der Nähe
Ich finde das Konzept auch ganz toll.
31.10.2014 07:29
Ich hab jetzt 2 Termine für Schulbesichtigungen und bin schon ganz gespannt.
Einmal am 4.11. im Haus Freudenberg, da haben wir den Tag der offenen Tür leider verpasst.
Und am 8.11. ist bei der DiBo ist ein MitSchau-Tag.
Indira
13683 Beiträge
31.10.2014 11:28
Zitat von Funkentanz:

Ich hab jetzt 2 Termine für Schulbesichtigungen und bin schon ganz gespannt.
Einmal am 4.11. im Haus Freudenberg, da haben wir den Tag der offenen Tür leider verpasst.
Und am 8.11. ist bei der DiBo ist ein MitSchau-Tag.



ich bin gespannt was du berichtest
04.11.2014 13:27
Also, da waren wir heute bei der Schule Haus Freudenberg.
Die Rektorin hat uns erst in ihrem Büro empfangen und Clara ein paar Fragen gestellt:
Wie heißt du?
Wie alt bist du?
Wann hast Geburtstag?
Was spielst du gerne?

Als Clara dann die Fragen alle beantwortet hatte, mit ihrem richtigen Geburtsdatum und mit ihrem Lieblingsspiel Schach, kam dann die Frage, warum wir uns die Schule ansehen möchten.
Habe dann erstmal erklärt, dass Clara Autist ist und wir uns nun auf Anraten des Kindergartens verschiedene Förderschulen anschauen wollen.
Und dann meinte sie: Ich sehe Clara nicht hier. Clara ist so intelligent und offen. Sie kann mir ja schon erklären, wie der Springer beim Schach ziehen darf. Wir schauen uns gerne mal die Schule an, ich zeige Ihnen alles, aber wir sind eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, d.h. hier sind Kinder mit geistiger Behinderung und für Clara ist es der falsche Förderschwerpunkt.

Nach dem Schulrundgang und nach einer "Mathematik-Unterrichtsstunde" der ersten Klasse, wo Clara mitmachen durfte, war uns auch klar, die Rektorin hat Recht.
Clara war unterfordert, weil sie das alles schon wusste und konnte, es wurde ein Formenspiel gespielt.
Es ist wirklich eine tolle Schule und ich finde es ganz erstaunlich, wie dort die Lehrer mit den Kindern umgehen. Aber es ist nicht die richtige Schule für unsere Tochter.

Wir haben uns dann noch einmal in das Büro gesetzt. Die Rektorin empfiehlt uns eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen.
Am Samstag gehen wir ja zur anderen Schule und die hat diesen Schwerpunkt.
Als zweite Möglichkeit hat sie noch genannt, Clara in der normalen Grundschule anzumelden und einen Antrag auf Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Hilfe zu stellen.
Dann würde wohl nochmal ein Test gemacht werden.
Kennt sich da jemand von euch aus?
Blumenwiese33
5049 Beiträge
04.11.2014 20:55
Zitat von Funkentanz:

Also, da waren wir heute bei der Schule Haus Freudenberg.
Die Rektorin hat uns erst in ihrem Büro empfangen und Clara ein paar Fragen gestellt:
Wie heißt du?
Wie alt bist du?
Wann hast Geburtstag?
Was spielst du gerne?

Als Clara dann die Fragen alle beantwortet hatte, mit ihrem richtigen Geburtsdatum und mit ihrem Lieblingsspiel Schach, kam dann die Frage, warum wir uns die Schule ansehen möchten.
Habe dann erstmal erklärt, dass Clara Autist ist und wir uns nun auf Anraten des Kindergartens verschiedene Förderschulen anschauen wollen.
Und dann meinte sie: Ich sehe Clara nicht hier. Clara ist so intelligent und offen. Sie kann mir ja schon erklären, wie der Springer beim Schach ziehen darf. Wir schauen uns gerne mal die Schule an, ich zeige Ihnen alles, aber wir sind eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, d.h. hier sind Kinder mit geistiger Behinderung und für Clara ist es der falsche Förderschwerpunkt.

Nach dem Schulrundgang und nach einer "Mathematik-Unterrichtsstunde" der ersten Klasse, wo Clara mitmachen durfte, war uns auch klar, die Rektorin hat Recht.
Clara war unterfordert, weil sie das alles schon wusste und konnte, es wurde ein Formenspiel gespielt.
Es ist wirklich eine tolle Schule und ich finde es ganz erstaunlich, wie dort die Lehrer mit den Kindern umgehen. Aber es ist nicht die richtige Schule für unsere Tochter.

Wir haben uns dann noch einmal in das Büro gesetzt. Die Rektorin empfiehlt uns eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen.
Am Samstag gehen wir ja zur anderen Schule und die hat diesen Schwerpunkt.
Als zweite Möglichkeit hat sie noch genannt, Clara in der normalen Grundschule anzumelden und einen Antrag auf Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Hilfe zu stellen.
Dann würde wohl nochmal ein Test gemacht werden.
Kennt sich da jemand von euch aus?


Hallo,

ich arbeite ja an der Montessori Schule, die ja auch eine normale Grundschule ist. Da wir auch Kinder mit Förderbedarf haben, kann ich mich mal da morgen schlau machen.
soev
7350 Beiträge
04.11.2014 21:55
Zitat von Funkentanz:

Also, da waren wir heute bei der Schule Haus Freudenberg.
Die Rektorin hat uns erst in ihrem Büro empfangen und Clara ein paar Fragen gestellt:
Wie heißt du?
Wie alt bist du?
Wann hast Geburtstag?
Was spielst du gerne?

Als Clara dann die Fragen alle beantwortet hatte, mit ihrem richtigen Geburtsdatum und mit ihrem Lieblingsspiel Schach, kam dann die Frage, warum wir uns die Schule ansehen möchten.
Habe dann erstmal erklärt, dass Clara Autist ist und wir uns nun auf Anraten des Kindergartens verschiedene Förderschulen anschauen wollen.
Und dann meinte sie: Ich sehe Clara nicht hier. Clara ist so intelligent und offen. Sie kann mir ja schon erklären, wie der Springer beim Schach ziehen darf. Wir schauen uns gerne mal die Schule an, ich zeige Ihnen alles, aber wir sind eine Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung, d.h. hier sind Kinder mit geistiger Behinderung und für Clara ist es der falsche Förderschwerpunkt.

Nach dem Schulrundgang und nach einer "Mathematik-Unterrichtsstunde" der ersten Klasse, wo Clara mitmachen durfte, war uns auch klar, die Rektorin hat Recht.
Clara war unterfordert, weil sie das alles schon wusste und konnte, es wurde ein Formenspiel gespielt.
Es ist wirklich eine tolle Schule und ich finde es ganz erstaunlich, wie dort die Lehrer mit den Kindern umgehen. Aber es ist nicht die richtige Schule für unsere Tochter.

Wir haben uns dann noch einmal in das Büro gesetzt. Die Rektorin empfiehlt uns eine Förderschule mit Förderschwerpunkt Lernen.
Am Samstag gehen wir ja zur anderen Schule und die hat diesen Schwerpunkt.
Als zweite Möglichkeit hat sie noch genannt, Clara in der normalen Grundschule anzumelden und einen Antrag auf Feststellung des Bedarfs an sonderpädagogischer Hilfe zu stellen.
Dann würde wohl nochmal ein Test gemacht werden.
Kennt sich da jemand von euch aus?


Sonderpädagogische Hilfe kann zum einen bedeuten, dass nur der Mobile Sonderpädagogische Dienst für ein paar STunden in der Woche kommt und in der Zeit deinr Tochter extra unterstützt. Das ist aber leider meist nicht der Rede wert.
Es kann aber auch heißen, dass sie einen Schulbegleiter bekommt, der dann immer bei ihr ist, den ganz Tag. Bei Bedarf kann er auch schon den Schulweg mit ihr übernehmen.
Es kommt eben darauf an, was genau dann bei den Tests rauskommt.
(Alle Infos beziehen sich auf Bayern, ist woanders möglicherweise anders.)

Ich glaube, dass eine offenere Regelschule das Beste für sie wäre. Hört ich mal bei den Grundschulen in eurer Umgebung um.
04.11.2014 23:14

Funkentanz, ich kenne mich mit dem (Förder-)Schulsystem in NRW aus:
Wie letztens schon beschrieben, fehlt mir persönlich in der Auflistung der Schulen, die euch empfohlen wurden, eine Schule für emotionale/soziale Entwicklung. Die autistischen Kinder, die ich kennengelernt habe, waren nämlich alle auf e/s-Schulen. Aber gut, ich kenne Clara nicht und kenne auch nicht die Arbeit der Schulen in eurer Umgebung. Womöglich ist die Lb-Schule bei euch so, wie die e/s-Schule hier: Die haben es einfach drauf! (Ich könnte jetzt ins Schwärmen geraten, aber das gehört hier erst mal nicht hin )
Also den Antrag auf das Feststellungsverfahren des Förderbedarfs hättet ihr meines Wissens nach ohnehin noch stellen müssen. Anhand dessen wird festgelegt, welche Schule Clara besuchen sollte bzw "darf" und entsprechend wird ihr Förderplan geschrieben. (Aber was die Antragstellung angeht, ändert sich gerade alles und ich bin seit knapp 6 Monaten im Mutterschutz/Elternzeit und müsste mal meinen Chef fragen, was gerade "angesagt" ist Außerdem haben wir mit den Kindern erst zu tun, wenn der Antrag gestellt wurde).
Bei uns läuft das so ab: 1. Kind wird an einer "normalen" Grundschule angemeldet. Egal, ob schon klar ist, dass es eine Förderschule besuchen soll, oder nicht. 2. AOSF-Verfahren (allgemeine Ordnung sonderpädagogischer Förderung) zur Feststellung des Förderschwerpunkts wird eingeleitet (hier wurde/wird im Moment geändert, wer den Antrag auf das Verfahren stellt bzw stellen darf). 3. Das Kind wird getestet von Lehrerinnen der Regel-Grundschule und Förderschule, Eltern werden befragt, evtl. werden Berichte von Logopäden, Therapeuten und Erziehern eingeholt. 4. Testergebnisse werden mit Eltern besprochen, Schulempfehlungen werden ausgesprochen. Seit diesem Schuljahr ist neu, dass dabei mindestens eine Regel-Grungschule aufgezählt werden muss, an der das Kind integrativ beschult werden kann.

Ich selber habe bislang nur im Förderschwerpunkt Sprache getestet und kann Dir daher gar nicht genau sagen, mit welchen Test in der LB-Schule getestet wird. Außerdem liegt das genaue Testverfahren ja immer in der Hand der Schule. Hier wird das alles sehr spielerisch gemacht.
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