Der Grundschulthreat - für alle mit Grundschulkindern
19.08.2009 22:59
Also bei uns dürfen die Kids nach der Zeit aufhören. Die Leherer geben meist mehr auf, um zu sehen, wie viel die Kinder in der Zeit schaffen. Wenn die Zeit rum ist, sollen die Eltern ins Heft schreiben, wie lang die Kids dran gesessen haben und dann dürfen sie aufhören.
19.08.2009 23:11
Zitat von Bianka79:
Also bei uns dürfen die Kids nach der Zeit aufhören. Die Leherer geben meist mehr auf, um zu sehen, wie viel die Kinder in der Zeit schaffen. Wenn die Zeit rum ist, sollen die Eltern ins Heft schreiben, wie lang die Kids dran gesessen haben und dann dürfen sie aufhören.
Muessen die Kids das dann irgendwann nacharbeiten? Weil bei ner Freundin von mir ist das so. Die Kids sollten nur 30 Minuten an den Hausaufgaben sitzen, aber ihrer hat immer laenger gebraucht, weil er Legasteniker ist. Anfangs hat sie dann aufgehoert, bis er die Sachen nacharbeiten sollte in den Ferien. Ab da hat sie ihn alles machen lassen. Es sei denn es hat wirklich zu lange gedauert
19.08.2009 23:15
Nein, die müssen das nicht nacharbeiten. Wie gesagt. eine Stunde, und dann hören sie auf. Die Lehrerin hat und das so erklärt dasss sie oft mehr aufgibt als zu schaffen ist, um die Kinder, die schnell arbeiten auch zu fordern.
19.08.2009 23:37
Zitat von Bianka79:
Nein, die müssen das nicht nacharbeiten. Wie gesagt. eine Stunde, und dann hören sie auf. Die Lehrerin hat und das so erklärt dasss sie oft mehr aufgibt als zu schaffen ist, um die Kinder, die schnell arbeiten auch zu fordern.
Ja, aber ist es dann im Umkehrschluss nicht auch frustrierend fuer die Kids, die nicht so schnell arbeiten oder einfach langsamer sind? Mir wuerde es auf jedenfall so gehen und ich finde es, sorry, totalen bullshit so eine Aussage zu taetigen.
20.08.2009 08:02
Ach, ich find das gar nicht so schlecht!!
Und es ist ja jetzt auch nicht so, dass die Lehrerin dann nach vorne geht und sagt: So Kinder, schaut mal, das sind die Hausaufgaben von..."Horst"...Horst hat nur drei Aufgaben geschafft! Und das hier sind die Hausaufgaben von..."Günter"...Günter hat die ganze Seite geschafft!!!
*
Wir haben auch ein zwei Kinder in der Klasse, die sich von anderen Kindern abheben und schon schneller und weiter sind, als zb mein Sohn.
Wenn er nicht so viel bei den Hausaufgaben schafft, ist er nicht deprimiert oder so, sondern froh, wenn er irgendwann aufhören kann und nicht stundenlang an seinen Aufgaben sitzt!!!!
*
Man kann seine Kinder natürlich auch schon möglichst früh unter Druck setzen und sie überfordern!! Dann braucht man sich mit solchen Dingen nicht auseinander setzen!
Man kann es sowieso niemandem Recht machen, was das angeht, weil es immer Kinder gibt, die sich unterschiedlich voneinander entwickeln!
Und es ist ja jetzt auch nicht so, dass die Lehrerin dann nach vorne geht und sagt: So Kinder, schaut mal, das sind die Hausaufgaben von..."Horst"...Horst hat nur drei Aufgaben geschafft! Und das hier sind die Hausaufgaben von..."Günter"...Günter hat die ganze Seite geschafft!!!
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Wir haben auch ein zwei Kinder in der Klasse, die sich von anderen Kindern abheben und schon schneller und weiter sind, als zb mein Sohn.
Wenn er nicht so viel bei den Hausaufgaben schafft, ist er nicht deprimiert oder so, sondern froh, wenn er irgendwann aufhören kann und nicht stundenlang an seinen Aufgaben sitzt!!!!
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Man kann seine Kinder natürlich auch schon möglichst früh unter Druck setzen und sie überfordern!! Dann braucht man sich mit solchen Dingen nicht auseinander setzen!
Man kann es sowieso niemandem Recht machen, was das angeht, weil es immer Kinder gibt, die sich unterschiedlich voneinander entwickeln!
20.08.2009 08:37
Bei uns müssen alle Hausis gemacht werden. Sonst gibt es einen Vermerk ins Klassenbuch.
Aber es ist schon interessant, wie unterschiedlich das so gehandhabt wird.
Aber es ist schon interessant, wie unterschiedlich das so gehandhabt wird.
20.08.2009 14:39
Zitat von Tiinchen:
Ach, ich find das gar nicht so schlecht!!
Und es ist ja jetzt auch nicht so, dass die Lehrerin dann nach vorne geht und sagt: So Kinder, schaut mal, das sind die Hausaufgaben von..."Horst"...Horst hat nur drei Aufgaben geschafft! Und das hier sind die Hausaufgaben von..."Günter"...Günter hat die ganze Seite geschafft!!!
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Wir haben auch ein zwei Kinder in der Klasse, die sich von anderen Kindern abheben und schon schneller und weiter sind, als zb mein Sohn.
Wenn er nicht so viel bei den Hausaufgaben schafft, ist er nicht deprimiert oder so, sondern froh, wenn er irgendwann aufhören kann und nicht stundenlang an seinen Aufgaben sitzt!!!!
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Man kann seine Kinder natürlich auch schon möglichst früh unter Druck setzen und sie überfordern!! Dann braucht man sich mit solchen Dingen nicht auseinander setzen!
Man kann es sowieso niemandem Recht machen, was das angeht, weil es immer Kinder gibt, die sich unterschiedlich voneinander entwickeln!
Ich wollte mit meiner AUssage jetzt niemanden angreifen. Aber mir wuerde es als Kind ziemlich stinken, wenn ich permanent meine Hausaufgaben nicht ganz schaffen wuerde. Und solche Kinder gibt es nun leider mal. Und dafuer braucht man keine Lehrerin, die einem sagt "der und der hat seine ganzen Hausaufgaben geschaft" Glaub mir, dass machen die Kinder schon unter sich. Und sowas ist deprimierend.
Ich bin der Meinung es sollte eher so sein, das der groesste Teil die Hausaufgaben schaffen kann und wer schneller fertig ist hat halt eher Freizeit und nicht die volle Zeit total ausreizen. So war es bei uns naemlich
20.08.2009 14:50
Britta, du hast mich damit nicht angegriffen oder so...
Ich wollte nicht dass das so rüber kommt!! Sorry
Ich weiß ja wie es gemeint war...
*
Heute war im Übrigen die Lehrerin meines Sohnes bei mir zu Hause!!! Da wisst ihr ja schon bescheid, oder??
Es geht momentan nur bergab und mein Sohnemann benimmt sich wie Satan leibhaftig in der Schule!
Zu Hause ist er ein Engel...
Keine Ahnung...Wir müssen jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle und ihn testen lassen...So kann es nicht weitergehen. Sonst heißt es bald: Sonderschule, wir kommen!!!
Und das kann es ja nicht sein!
Ich wollte nicht dass das so rüber kommt!! Sorry
Ich weiß ja wie es gemeint war...
*
Heute war im Übrigen die Lehrerin meines Sohnes bei mir zu Hause!!! Da wisst ihr ja schon bescheid, oder??
Es geht momentan nur bergab und mein Sohnemann benimmt sich wie Satan leibhaftig in der Schule!
Zu Hause ist er ein Engel...
Keine Ahnung...Wir müssen jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle und ihn testen lassen...So kann es nicht weitergehen. Sonst heißt es bald: Sonderschule, wir kommen!!!
Und das kann es ja nicht sein!
20.08.2009 14:56
Zitat von Tiinchen:
Britta, du hast mich damit nicht angegriffen oder so...
Ich wollte nicht dass das so rüber kommt!! Sorry
Ich weiß ja wie es gemeint war...
*
Heute war im Übrigen die Lehrerin meines Sohnes bei mir zu Hause!!! Da wisst ihr ja schon bescheid, oder??
Es geht momentan nur bergab und mein Sohnemann benimmt sich wie Satan leibhaftig in der Schule!
Zu Hause ist er ein Engel...
Keine Ahnung...Wir müssen jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle und ihn testen lassen...So kann es nicht weitergehen. Sonst heißt es bald: Sonderschule, wir kommen!!!
Und das kann es ja nicht sein!
Was macht er denn in der Schule? Und habt ihr ihn mal gefragt, warum er sich so verhaelt?
Sonderschule ist doch keine Loesung, wenn er sich "nur" daneben benimmt. Und Sorry, wessen Vorschlag war das wegen der Erziehungsberatung? Wenn er zu Hause ein Engel ist, dann hat das in der Schule nichts mit Erziehungsproblemen zu tun.
20.08.2009 14:56
Ich finde das mit den Hausaufgaben ehrlich gesagt eine bisschen komisch. Wann sollen es die Kinder denn lernen, das sie wenn die eine Aufgabe anfangen sie auch fertig machen sollten? Mein Gott uns ist früher auch keinen abgebrochen als wir unsere Hausaufgaben machen mussten? Keiner macht wirklich gerne Hausaufgaben und geht lieber spielen aber irgend wann muss es ja denn Kindern beigebracht werden und ausderdem ist die Gefahr dann ganz schön hoch das die Kinder hinterher hinken ob wohl es nicht sein müsste. Das dann schule nie Spaß machen wird ist dann wohl logisch.
20.08.2009 14:59
Zitat von Blubberblub1:
Ich finde das mit den Hausaufgaben ehrlich gesagt eine bisschen komisch. Wann sollen es die Kinder denn lernen, das sie wenn die eine Aufgabe anfangen sie auch fertig machen sollten? Mein Gott uns ist früher auch keinen abgebrochen als wir unsere Hausaufgaben machen mussten? Keiner macht wirklich gerne Hausaufgaben und geht lieber spielen aber irgend wann muss es ja denn Kindern beigebracht werden und ausderdem ist die Gefahr dann ganz schön hoch das die Kinder hinterher hinken ob wohl es nicht sein müsste. Das dann schule nie Spaß machen wird ist dann wohl logisch.
21.08.2009 08:09
Zitat von Britta:
Zitat von Tiinchen:
Britta, du hast mich damit nicht angegriffen oder so...
Ich wollte nicht dass das so rüber kommt!! Sorry
Ich weiß ja wie es gemeint war...
*
Heute war im Übrigen die Lehrerin meines Sohnes bei mir zu Hause!!! Da wisst ihr ja schon bescheid, oder??
Es geht momentan nur bergab und mein Sohnemann benimmt sich wie Satan leibhaftig in der Schule!
Zu Hause ist er ein Engel...
Keine Ahnung...Wir müssen jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle und ihn testen lassen...So kann es nicht weitergehen. Sonst heißt es bald: Sonderschule, wir kommen!!!
Und das kann es ja nicht sein!
Was macht er denn in der Schule? Und habt ihr ihn mal gefragt, warum er sich so verhaelt?
Sonderschule ist doch keine Loesung, wenn er sich "nur" daneben benimmt. Und Sorry, wessen Vorschlag war das wegen der Erziehungsberatung? Wenn er zu Hause ein Engel ist, dann hat das in der Schule nichts mit Erziehungsproblemen zu tun.
Naja...er möchte nicht am Unterricht teilnehmen, versteckt sich teilweise, macht die Aufgaben nicht, die man ihm zuteilt, eher genau anders (anstatt plus rechnen, rechnet er minus), er stört die Gruppe, weil er einfach Sachen in die Klasse ruft, er ist teilweise aggressiv gegenüber Mitschülern und seiner Lehrerin (du hast mir gar nichts zu sagen, du dumme Kuh) usw.
Ich kann das gar nicht alles aufzählen.
Jedenfalls habe ich mit dem Therapeuten gesprochen, mit dem wir zu Kindergartenzeiten auch schon Kontakt hatten. Der war totel überrascht, als ich ihm die Sachlage geschildert habe, weil er damals (vor ca. 3 Jahren) nicht den Eindruck hatte, dass sich Lukas so entwickelt. Er meinte jedenfalls, dass er natürlich keinen Therapieplatz frei hat und er mir auch empfehlen würde, mich an die regionale Schulberatungsstelle (oder so ähnlich) zu wenden, weil es ja nur in der Schule so ist. Die stellen auch Theraoeuten, die zb mit in den Unterricht gehen und eng mit Lehrern und Eltern und natürlich dem Kind zusammen arbeiten!
NEbenbei soll er noch auf ADHS und Hyperintelligenz getestet werden, weil Lukas diesbezüglich wohl sehr auffällig sei!!!
*
Ich habe keine Ahnung, wie das weitergehen soll!!
Natürlich ist die SOnderschule für das Kind keine Lösung, aber für die Schule, auf der er momentan ist. Die schieben ihn ab und sind fertig damit!
21.08.2009 15:55
Zitat von Tiinchen:
Zitat von Britta:
Zitat von Tiinchen:
Britta, du hast mich damit nicht angegriffen oder so...
Ich wollte nicht dass das so rüber kommt!! Sorry
Ich weiß ja wie es gemeint war...
*
Heute war im Übrigen die Lehrerin meines Sohnes bei mir zu Hause!!! Da wisst ihr ja schon bescheid, oder??
Es geht momentan nur bergab und mein Sohnemann benimmt sich wie Satan leibhaftig in der Schule!
Zu Hause ist er ein Engel...
Keine Ahnung...Wir müssen jetzt zu einer Erziehungsberatungsstelle und ihn testen lassen...So kann es nicht weitergehen. Sonst heißt es bald: Sonderschule, wir kommen!!!
Und das kann es ja nicht sein!
Was macht er denn in der Schule? Und habt ihr ihn mal gefragt, warum er sich so verhaelt?
Sonderschule ist doch keine Loesung, wenn er sich "nur" daneben benimmt. Und Sorry, wessen Vorschlag war das wegen der Erziehungsberatung? Wenn er zu Hause ein Engel ist, dann hat das in der Schule nichts mit Erziehungsproblemen zu tun.
Naja...er möchte nicht am Unterricht teilnehmen, versteckt sich teilweise, macht die Aufgaben nicht, die man ihm zuteilt, eher genau anders (anstatt plus rechnen, rechnet er minus), er stört die Gruppe, weil er einfach Sachen in die Klasse ruft, er ist teilweise aggressiv gegenüber Mitschülern und seiner Lehrerin (du hast mir gar nichts zu sagen, du dumme Kuh) usw.
Ich kann das gar nicht alles aufzählen.
Jedenfalls habe ich mit dem Therapeuten gesprochen, mit dem wir zu Kindergartenzeiten auch schon Kontakt hatten. Der war totel überrascht, als ich ihm die Sachlage geschildert habe, weil er damals (vor ca. 3 Jahren) nicht den Eindruck hatte, dass sich Lukas so entwickelt. Er meinte jedenfalls, dass er natürlich keinen Therapieplatz frei hat und er mir auch empfehlen würde, mich an die regionale Schulberatungsstelle (oder so ähnlich) zu wenden, weil es ja nur in der Schule so ist. Die stellen auch Theraoeuten, die zb mit in den Unterricht gehen und eng mit Lehrern und Eltern und natürlich dem Kind zusammen arbeiten!
NEbenbei soll er noch auf ADHS und Hyperintelligenz getestet werden, weil Lukas diesbezüglich wohl sehr auffällig sei!!!
*
Ich habe keine Ahnung, wie das weitergehen soll!!
Natürlich ist die SOnderschule für das Kind keine Lösung, aber für die Schule, auf der er momentan ist. Die schieben ihn ab und sind fertig damit!
Was sagt denn dein Sohn dazu, das er so ist in der Schule?
Ich meine auf ADHS wuerd ich jetzt nicht gehen, da er ja zu Hause total lieb ist. Ich wuerd eher sagen, das ihn das alles langweilt und er deshalb so einen Scheiss macht. Ist dir irgendwas bei den Hausaufgaben aufgefllen? Ich meine, macht er die anders als letztes Jahr oder schludert er da auch so rum und macht sie nicht anstaendig. Ich glaub ehrlichgesagt nicht, das dein Sohn nen Therapeuten braucht. (Meine Meinung)
Ja, die Schulen machen es sich manchmal viel zu einfach, wobei es auch viel an den Lehrern selber liegt. Aber so wie es sich bei eurer Lehrerin anhoert, weg mit dem Problem und fertig. Er passt halt nicht ins Muster. Meine Schwester hat mir dazu ne ganz tolle Geschichte geschickt, ich schau mal, ob ich sie finde. Dann werd ich sie hier einstellen.
21.08.2009 15:57
Das ging schnell, hab ihn gefunden. Ich find den so passend fuer das deutsche Schulsystem...
[quote=]Aus der neuen PISA-Welt
Es begab sich, dass der König der Tiere unzufrieden war mit den Schulen des Landes. Er hatte gehört, in anderen Ländern sei's besser. Er befahl seinen hohen Beamten, die Schulen schleunigst und gründlich zu reformieren. Sie erstellten umfangreiche "Bildungsstandards", "Kerncurricula" und einen „Orientierungsrahmen Schulqualität“.
Die Schulen sollten nun vor allem lehren, was gemeinhin als wichtigstes galt: Wettrennen, Klettern, Schwimmen und Fliegen. Man nannte dies „Kompetenzen“. Wie die Kinder dies lernten, sei Sache der Schulen, nur über die "Kompetenzen" müssten am Ende alle verfügen. Den Schulen wurde befohlen, Leitbilder, Schulprogramme, allerlei Konzepte zu schreiben und "Evaluation" zu betreiben. Man nannte sie "eigenverantwortlich", ließ sie dennoch von Inspektoren überprüfen, die wüssten, was "Schulqualität" sei.
Doch dann zeigte sich dies:
Die Enten konnten hervorragend schwimmen. Im Fliegen allerdings brachten sie es nur auf ausreichende Leistungen. Im Wettrennen waren sie hoffnungslos überfordert. Die meisten von ihnen mussten daher mit dem Schwimmen aufhören und in teuren Nachhilfestunden Wettrennen trainieren. Das führte dazu, dass ihre Schwimmfüße schon nach kurzer Zeit vor Anstrengung schmerzten und sie nur noch mäßig schwammen. Die Inspektoren waren es mäßig zufrieden, sie empfahlen mehr offenen Unterricht und selbständiges Lernen.
Die Kaninchen konnten gut Haken schlagen und sich in Höhlen verstecken. Doch führte man sie ins Schwimmbad, wurde ihr Fell noch grauer als grau. Lange verweilten sie in den Umkleidekabinen, paddelten hilflose Runden mit triefnassem Fell und vermieden das Tauchen. Auch Ergotherapie half ihnen wenig. Bei einem Vergleich aller Schulen versagten sie kläglich. Da beschlossen die Beamten, ihre Leistungen nicht gar so streng zu bewerten. Und als dies nicht reichte, wurde ihre Note noch einmal verbessert. So wurde aus mancher "5" eine "3", alle waren zufrieden und die Kaninchen fühlten sich als gute Schwimmer.* Die Inspektoren lobten die Schulen ob ihrer Erfolge.
Die Eichhörnchen waren hervorragend im Klettern. Sogar beim Fliegen von Ast zu Ast leisteten sie Beachtliches. Als sie sich jedoch in der Kompetenz "Abheben vom Boden" üben sollten, reagierten sie völlig frustriert. Die Mädchen, die sich meistens mehr Mühe gaben als die zappeligen Jungen, klagten bald über heftigen Muskelkater. Darunter litten auch ihre Noten im Klettern und Laufen. Als Ausgleich wurde für sie ein "Girls Day" erfunden, damit sie im späteren Leben nicht benachteiligt seien. Die Inspektoren fanden dies beispielhaft.
Es gab nur wenige Adler, aber sie machten Sorgen. Manche ihrer Eltern lebten getrennt, andere hatten vor den Problemen der Erziehung schlicht kapituliert. Viele Adlerkinder waren so dick, dass sie kaum noch die Flügel erhoben. Sie wurden süchtig nach billigen Filmen und grausigen Spielen. Ihre Noten waren oft miserabel, ihr Verhalten entsprach den Erwartungen nicht. Wenn sie versuchten, sich in die Luft zu erheben, wurden sie mit Schimpfen und Strafen daran gehindert. Als sie schließlich einen Baumstamm hinauf klettern sollten, machten einige allerlei Blödsinn. Einer weigerte sich und wurde zum Schulpsychologen geschickt. Dieser wusste keinen rechten Rat, doch es fand sich ein Arzt, der ein „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ diagnostizierte und Pillen dagegen verschrieb.
Die besten Schüler waren die Aale. Sie konnten sehr gut schwimmen, sich über feuchte Wiesen schlängeln, sie kletterten flugs die Fischtreppen hoch und schnellten dabei sogar durch die Luft. Vor allem: Sie verhielten sich still in der Schule, träumten von früher Kindheit im Meer, taten dabei interessiert, in der mündlichen Mitarbeit und in der Sauberkeit ihrer Hefte und Bücher übertrafen sie alle. Sie wechselten bald zu den geschätztesten Schulen des Landes, die man Gymnasien nannte.
Denn alle Kinder wurden, kaum hatten sie sich an Schule gewöhnt, in verschiedene Gruppen sortiert. Das gab es in keinem anderen Land, doch man sagte, dies werde Begabungen besser gerecht. Und so landeten die einen in Gymnasien, andere in Real-, der Rest hingegen in solchen, die man Hauptschulen nannte. Dort trafen sie Kinder aus anderen Ländern, die Sprache und Gebräuche hier nicht zureichend kannten.
Nicht alle Eltern akzeptierten die Empfehlung der Lehrer. Wohl wissend, dass der König und seine Minister nichts mehr fürchteten als Unmut bei Wahlen, gaben sie ihre Kinder einfach in Schulen, die sie glaubten, sich schuldig zu sein. Mit Begabung hatte dies oft wenig zu tun, wurde jedoch toleriert und immer mehr üblich.
Manchmal wurden Ranglisten erstellt, ähnlich den Medaillenspiegeln bei olympischen Spielen. Der Kaiser im fernen Berlin gab Geld für ganztägige Schulen. Er erklärte Bildung gleich der Betreuung zu wichtigen Zielen des Staates. Man baute dringend benötigte Caféterien, über Plätze in Krippen wurde heftig gestritten. So, hoffte man, würden mehr Kinder geboren.
Doch nicht alle fanden gelungen, was Kaiser und König und ihre Beamten ersannen. Die Kinder der Füchse und Schlangen blieben Schulen wie diesen fern. Ihre Eltern gaben sie einem Dachs in die Lehre. Der fand, Erziehung und Bildung seien nicht zu standardisieren, er kam ohne Leitbilder aus und misstraute wortreichen Konzepten. In seiner Schule hielt man wenig von Evaluation, Inspektion und anderem Technokratengedöns. Zeit wurde nicht Sitzungen sondern den Kindern gewidmet. Man kannte die wichtige Rolle des Zweifels und der Anregung von außen. Es gab keine Steuer-, sondern nur Rudergruppen, denn die Bewegung des Bootes sei Aufgabe aller.
In dieser Schule nahm man die Kinder, so wie sie waren, bestand nur auf wenigen, aber wichtigen Regeln. Man achtete ihre Talente, förderte Stärken, man ließ sie gewähren und forderte auch, ermutigte und regte viel an. Die jungen Füchse durften die Wälder erkunden und die Schlangen sich lautlos im Grase bewegen. Dennoch wurde kein Kind nach Können sortiert und den Eltern keineswegs ihr Teil erlassen.
Man sagte, dort möge man Kinder.
[/quote]
[quote=]Aus der neuen PISA-Welt
Es begab sich, dass der König der Tiere unzufrieden war mit den Schulen des Landes. Er hatte gehört, in anderen Ländern sei's besser. Er befahl seinen hohen Beamten, die Schulen schleunigst und gründlich zu reformieren. Sie erstellten umfangreiche "Bildungsstandards", "Kerncurricula" und einen „Orientierungsrahmen Schulqualität“.
Die Schulen sollten nun vor allem lehren, was gemeinhin als wichtigstes galt: Wettrennen, Klettern, Schwimmen und Fliegen. Man nannte dies „Kompetenzen“. Wie die Kinder dies lernten, sei Sache der Schulen, nur über die "Kompetenzen" müssten am Ende alle verfügen. Den Schulen wurde befohlen, Leitbilder, Schulprogramme, allerlei Konzepte zu schreiben und "Evaluation" zu betreiben. Man nannte sie "eigenverantwortlich", ließ sie dennoch von Inspektoren überprüfen, die wüssten, was "Schulqualität" sei.
Doch dann zeigte sich dies:
Die Enten konnten hervorragend schwimmen. Im Fliegen allerdings brachten sie es nur auf ausreichende Leistungen. Im Wettrennen waren sie hoffnungslos überfordert. Die meisten von ihnen mussten daher mit dem Schwimmen aufhören und in teuren Nachhilfestunden Wettrennen trainieren. Das führte dazu, dass ihre Schwimmfüße schon nach kurzer Zeit vor Anstrengung schmerzten und sie nur noch mäßig schwammen. Die Inspektoren waren es mäßig zufrieden, sie empfahlen mehr offenen Unterricht und selbständiges Lernen.
Die Kaninchen konnten gut Haken schlagen und sich in Höhlen verstecken. Doch führte man sie ins Schwimmbad, wurde ihr Fell noch grauer als grau. Lange verweilten sie in den Umkleidekabinen, paddelten hilflose Runden mit triefnassem Fell und vermieden das Tauchen. Auch Ergotherapie half ihnen wenig. Bei einem Vergleich aller Schulen versagten sie kläglich. Da beschlossen die Beamten, ihre Leistungen nicht gar so streng zu bewerten. Und als dies nicht reichte, wurde ihre Note noch einmal verbessert. So wurde aus mancher "5" eine "3", alle waren zufrieden und die Kaninchen fühlten sich als gute Schwimmer.* Die Inspektoren lobten die Schulen ob ihrer Erfolge.
Die Eichhörnchen waren hervorragend im Klettern. Sogar beim Fliegen von Ast zu Ast leisteten sie Beachtliches. Als sie sich jedoch in der Kompetenz "Abheben vom Boden" üben sollten, reagierten sie völlig frustriert. Die Mädchen, die sich meistens mehr Mühe gaben als die zappeligen Jungen, klagten bald über heftigen Muskelkater. Darunter litten auch ihre Noten im Klettern und Laufen. Als Ausgleich wurde für sie ein "Girls Day" erfunden, damit sie im späteren Leben nicht benachteiligt seien. Die Inspektoren fanden dies beispielhaft.
Es gab nur wenige Adler, aber sie machten Sorgen. Manche ihrer Eltern lebten getrennt, andere hatten vor den Problemen der Erziehung schlicht kapituliert. Viele Adlerkinder waren so dick, dass sie kaum noch die Flügel erhoben. Sie wurden süchtig nach billigen Filmen und grausigen Spielen. Ihre Noten waren oft miserabel, ihr Verhalten entsprach den Erwartungen nicht. Wenn sie versuchten, sich in die Luft zu erheben, wurden sie mit Schimpfen und Strafen daran gehindert. Als sie schließlich einen Baumstamm hinauf klettern sollten, machten einige allerlei Blödsinn. Einer weigerte sich und wurde zum Schulpsychologen geschickt. Dieser wusste keinen rechten Rat, doch es fand sich ein Arzt, der ein „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ diagnostizierte und Pillen dagegen verschrieb.
Die besten Schüler waren die Aale. Sie konnten sehr gut schwimmen, sich über feuchte Wiesen schlängeln, sie kletterten flugs die Fischtreppen hoch und schnellten dabei sogar durch die Luft. Vor allem: Sie verhielten sich still in der Schule, träumten von früher Kindheit im Meer, taten dabei interessiert, in der mündlichen Mitarbeit und in der Sauberkeit ihrer Hefte und Bücher übertrafen sie alle. Sie wechselten bald zu den geschätztesten Schulen des Landes, die man Gymnasien nannte.
Denn alle Kinder wurden, kaum hatten sie sich an Schule gewöhnt, in verschiedene Gruppen sortiert. Das gab es in keinem anderen Land, doch man sagte, dies werde Begabungen besser gerecht. Und so landeten die einen in Gymnasien, andere in Real-, der Rest hingegen in solchen, die man Hauptschulen nannte. Dort trafen sie Kinder aus anderen Ländern, die Sprache und Gebräuche hier nicht zureichend kannten.
Nicht alle Eltern akzeptierten die Empfehlung der Lehrer. Wohl wissend, dass der König und seine Minister nichts mehr fürchteten als Unmut bei Wahlen, gaben sie ihre Kinder einfach in Schulen, die sie glaubten, sich schuldig zu sein. Mit Begabung hatte dies oft wenig zu tun, wurde jedoch toleriert und immer mehr üblich.
Manchmal wurden Ranglisten erstellt, ähnlich den Medaillenspiegeln bei olympischen Spielen. Der Kaiser im fernen Berlin gab Geld für ganztägige Schulen. Er erklärte Bildung gleich der Betreuung zu wichtigen Zielen des Staates. Man baute dringend benötigte Caféterien, über Plätze in Krippen wurde heftig gestritten. So, hoffte man, würden mehr Kinder geboren.
Doch nicht alle fanden gelungen, was Kaiser und König und ihre Beamten ersannen. Die Kinder der Füchse und Schlangen blieben Schulen wie diesen fern. Ihre Eltern gaben sie einem Dachs in die Lehre. Der fand, Erziehung und Bildung seien nicht zu standardisieren, er kam ohne Leitbilder aus und misstraute wortreichen Konzepten. In seiner Schule hielt man wenig von Evaluation, Inspektion und anderem Technokratengedöns. Zeit wurde nicht Sitzungen sondern den Kindern gewidmet. Man kannte die wichtige Rolle des Zweifels und der Anregung von außen. Es gab keine Steuer-, sondern nur Rudergruppen, denn die Bewegung des Bootes sei Aufgabe aller.
In dieser Schule nahm man die Kinder, so wie sie waren, bestand nur auf wenigen, aber wichtigen Regeln. Man achtete ihre Talente, förderte Stärken, man ließ sie gewähren und forderte auch, ermutigte und regte viel an. Die jungen Füchse durften die Wälder erkunden und die Schlangen sich lautlos im Grase bewegen. Dennoch wurde kein Kind nach Können sortiert und den Eltern keineswegs ihr Teil erlassen.
Man sagte, dort möge man Kinder.
[/quote]
21.08.2009 19:50
jaaa...an der Geschichte ist was wahres dran.
Das denke ich auch! Aber es spielt leider keine Rolle, was ich denke...Wenn ich nicht möchte, dass mein Sohn von der Schule verwiesen wird, muss ich irgend etwas tun!
Ich habe mich nun telefonisch an die Schulberatungsstelle gewendet. Die soll auch danach schauen, ob es vielleicht an der Schule liegt. Dort zb etwas vorgefallen ist....
Denn offensichtlich möchte mein Sohn einfach nicht in die Schule gehen!
Er hat heute ohne Probleme seine Hausaufgaben gemacht. Zwar wollte er erst nicht und war auch etwas aufmüpfig. Bei uns wird aber nicht diskutiert. Ich sage es zwei mal und dann macht er das. Innerhalb von zehn Minuten hatte er alle Aufgaben richtig gerechnet!
Und auch lesen und schreiben machen ihm keine Probleme. Er hat eine wunderschöne Handschrift!!!
Am 7.10. lasse ich ihn testen, ob er evtl. ADHS hat oder gar hyperintelligent ist (das ist ja nicht wirklich ein Kompliment, weil die Kinder damit ja völlig überfordert sind)
Ich weiß es nicht. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Und es kann ja nicht so weiter gehen....so verbaut er sich seine ganze Zukunft!!!
Das denke ich auch! Aber es spielt leider keine Rolle, was ich denke...Wenn ich nicht möchte, dass mein Sohn von der Schule verwiesen wird, muss ich irgend etwas tun!
Ich habe mich nun telefonisch an die Schulberatungsstelle gewendet. Die soll auch danach schauen, ob es vielleicht an der Schule liegt. Dort zb etwas vorgefallen ist....
Denn offensichtlich möchte mein Sohn einfach nicht in die Schule gehen!
Er hat heute ohne Probleme seine Hausaufgaben gemacht. Zwar wollte er erst nicht und war auch etwas aufmüpfig. Bei uns wird aber nicht diskutiert. Ich sage es zwei mal und dann macht er das. Innerhalb von zehn Minuten hatte er alle Aufgaben richtig gerechnet!
Und auch lesen und schreiben machen ihm keine Probleme. Er hat eine wunderschöne Handschrift!!!
Am 7.10. lasse ich ihn testen, ob er evtl. ADHS hat oder gar hyperintelligent ist (das ist ja nicht wirklich ein Kompliment, weil die Kinder damit ja völlig überfordert sind)
Ich weiß es nicht. Ich bin mit meinem Latein am Ende. Und es kann ja nicht so weiter gehen....so verbaut er sich seine ganze Zukunft!!!
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