Mütter- und Schwangerenforum

Mitleiden mit den Kindern

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Jaspina1
2455 Beiträge
02.11.2022 12:51
Zitat von Litschi:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Litschi:

Es ist doch immer noch ein Unterschied, ob du dich sorgst - mit deinem Mann alles besprichst, da vllt auch mal weinst ODER, ob du genau das mit deinen Kindern machst...

Sorgen der Kinder auffangen, indem man deren Gefühle auch ernst nimmt, aber auch erklärt... "ich weiß, du machst dir Sorgen darüber, die Schule vllt wechseln zu müssen, aber du bekommst das hin. Wir stehen dir bei und helfen. Ein Schulwechsel bedeutet Abschied, Umstellung und auch Aufregung - aber auch ein Neustart mit der Chance, endlich ohne Druck und Bauchschmerzen den Alltag zu bewältigen. Deine Freunde sind nicht aus der Welt, neue Freundschaften entwickeln sich ein Leben lang."

So in der Art. Versuch dich vllt professionell zu stärken. Du machst die Kinder ja kaputt, wenn du mit ihnen im selben Sorgen- und Jammerpool schwimmst.


Danke dir! Es hilft mir wirklich so eine Art Mantra auch für mich zu haben. Danke für dein Beispiel - das hilft mir wirklich weiter! Die Vorteile von Scheitern (weniger Druck) habe ich gar nicht sehen können.


Wir haben hier auch einiges durch. Ich fühle absolut mit dir, denn ich "werde" bzw wurde hier auch immer gefühlsmäßig "aktiviert". Allerdings aktivierte ich mich selbst, wie ich irgendwann erkannte. Die Einsicht, die Kinder nicht vor Frust und Enttäuschungen schützen zu können und zu müssen(!), hat mich unglaublich entspannt - es ist für sie viel lehrreicher nach Lösungen zu suchen und ihnen beizustehen.
Fehler als Quelle für 'Aha-Effekte und Alternativen finden' zu sehen und nicht als Unfähigkeit finde ich für mich und uns eher aufbauend und horizonterweiternd.

Dein Sohn könnte für sich Möglichkeiten entwickeln, Dinge nicht zu vergessen (hab ich richtig im Kopf?), indem er irgendeine Erinnerungsmethode einführt.
Ich könnte auch nicht ohne Kalender und to Do Liste


Wie bist du an den Punkt gekommen, das wirklich zu fühlen?
Jaspina1
2455 Beiträge
02.11.2022 12:53
Zitat von Titania:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Titania:

Ich denke, dass ihr den Fokus bei den Kindern selber darauf lenkt. natürlich solltet ihr für die Kinder da sein, die Angelegenheiten aber nicht so sehr gewichten. Das was du beschreibst, gehört eben zum Leben dazu, es ist eben normal, dass das Leben nicht immer nur positiv verläuft.
Meine Tochter setzt sich bei Noten z. B. auch sehr unter Druck. Mir tut es dann natürlich auch sehr leid, wenn es dann nicht die gewünschte Note wird, obwohl sie viel dafür getan hat. Ich würde sie in dem Moment aber nicht bemitleiden. Sondern ihr sagen, dass sie sich angestrengt hat, ihr bestes gegeben hat und niemand später nach den Noten in der 8 Klasse fragen wird. Ich versuche ihr den Druck zu nehmen, aber nicht in der Weise, dass ich mit ihr im Mitleid zerfließe. Ich denke, dass tut niemandem gut und man steigert sich letztlich immer wieder immer mehr auch in Kleinigkeiten hinein. Natürlich tut es einem als Mama leid und man möchte die Kinder vor schlechten Erfahrungen beschützen, aber das gehört alles zum Leben dazu. Das macht sie stärker, sie sollen an Herausforderungen ja nicht zerbrechen, sondern wachsen. Daher ist der Umgang eben wichtig und sie lernen bzw. gucken sich dieses auch bei den Eltern ab.


Bei ihr geht es halt um mehr als um irgendeine Note. Noch eine schlechte Note und sie muss das Gymnasium verlassen (Schweiz). Darum ist der Druck real. Ich habe Angst sie auffangen zu müssen, wenn sie ihren neu gewonnenen Freundeskreis und das Umfeld, das sie liebt, wieder verliert.
Wie schaffst du es denn konkret nicht mitzuleiden?


oh doch, ich leide mit, ich versuche es mir aber nicht anmerken zu lassen. Meine Mutter litt immer extrem mit mir mit und ich bin im Selbstmitleid zerflossen, habe aber gar nicht versucht die Situation anzugehen, weil ich war ja die Arme die ungerecht behandelt wurde. Ich weiß, dass sie es gut meinte, aber leider hat sie mir damit keinen Gefallen getan.
Ich versuche in der Situation verständnisvoll, aber wenig emotional zu bleiben und zu erklären.
In deinem Fall würde ich allerdings auch eher für einen Schulwechsel plädieren. Wenn es an einem oder zwei Fächern liegt, wäre vielleicht Nachhilfe noch eine Option. Ansonsten würde ich wirklich mit ihr über einen Schulwechsel reden und ihr erklären, dass es kein Weltuntergang ist. Ich selber weiß wie es ist, ich hatte auch immer Panik vor Veränderungen gehabt. Aber aus Erfahrung kann ich dir nur sagen, man hilft dem Kind nicht, wenn man deshalb alles beim Alten belässt. Das Leben besteht aus ständigen Änderungen, im positiven als auch im negativem Sinne. Es ist wirklich leichter, wenn Kinder lernen sich darauf einzustellen und damit umzugehen.

Es geht um ein Fach ja. Muss dazu sagen, dass hier in der Schweiz die Regeln superstreng sind...also in Deutschland wäre sie locker richtig im Gymnasium.
Jaspina1
2455 Beiträge
02.11.2022 13:11
Zitat von Marf:

Dasitzen und im Mitleid zerfliessen, es bejammern hält vom Weiterkommen ab.Eine Situation anpacken,sie verändern und das Beste daraus zu machen ist Aufwendig und oft genug Mühevoll.
Aber am Ende darf man Stolz auf das erreichte sein und das es aus eigener Kraft geschah.
Durch jammern und hadern wirds meist nix.


Danke! Die Richtung "Lösungsorientiert" zu sein, hilft mir gerade weiter... Ich war gestern wie blockiert...
Mathelenlu
49378 Beiträge
02.11.2022 18:04
Ich kann Dich gut verstehen, ich verzweifle manchmal auch an meiner extrem ausgeprägten Empathie. Das fängt bei traurigen Geschichten an, wo ich sofort nasse Augen habe - und endet bei meinen Kindern, wo ich jede Emotion mitfühle, als wäre es meine eigene, oder sogar schlimmer, als wenn ich das erlebe... Ich bemühe mich einfach drum, dass ich mich da nicht ganz so reinfallen lasse, distanziere mich also bewusst etwas, indem ich mir sage, gehört zum Leben dazu, daran wachsen sie, da müssen sie durch usw. Und ich versuche, dass sie das schlicht gar nicht mitbekommen. Denn das fände ich für die Kinder echt ne Belastung durch mich, das will ich nicht.
Litschi
1121 Beiträge
03.11.2022 10:36
Zitat von Jaspina1:

Zitat von Litschi:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Litschi:

Es ist doch immer noch ein Unterschied, ob du dich sorgst - mit deinem Mann alles besprichst, da vllt auch mal weinst ODER, ob du genau das mit deinen Kindern machst...

Sorgen der Kinder auffangen, indem man deren Gefühle auch ernst nimmt, aber auch erklärt... "ich weiß, du machst dir Sorgen darüber, die Schule vllt wechseln zu müssen, aber du bekommst das hin. Wir stehen dir bei und helfen. Ein Schulwechsel bedeutet Abschied, Umstellung und auch Aufregung - aber auch ein Neustart mit der Chance, endlich ohne Druck und Bauchschmerzen den Alltag zu bewältigen. Deine Freunde sind nicht aus der Welt, neue Freundschaften entwickeln sich ein Leben lang."

So in der Art. Versuch dich vllt professionell zu stärken. Du machst die Kinder ja kaputt, wenn du mit ihnen im selben Sorgen- und Jammerpool schwimmst.


Danke dir! Es hilft mir wirklich so eine Art Mantra auch für mich zu haben. Danke für dein Beispiel - das hilft mir wirklich weiter! Die Vorteile von Scheitern (weniger Druck) habe ich gar nicht sehen können.


Wir haben hier auch einiges durch. Ich fühle absolut mit dir, denn ich "werde" bzw wurde hier auch immer gefühlsmäßig "aktiviert". Allerdings aktivierte ich mich selbst, wie ich irgendwann erkannte. Die Einsicht, die Kinder nicht vor Frust und Enttäuschungen schützen zu können und zu müssen(!), hat mich unglaublich entspannt - es ist für sie viel lehrreicher nach Lösungen zu suchen und ihnen beizustehen.
Fehler als Quelle für 'Aha-Effekte und Alternativen finden' zu sehen und nicht als Unfähigkeit finde ich für mich und uns eher aufbauend und horizonterweiternd.

Dein Sohn könnte für sich Möglichkeiten entwickeln, Dinge nicht zu vergessen (hab ich richtig im Kopf?), indem er irgendeine Erinnerungsmethode einführt.
Ich könnte auch nicht ohne Kalender und to Do Liste


Wie bist du an den Punkt gekommen, das wirklich zu fühlen?


Ich denke, es geht nicht so sehr um's Fühlen. Empathie und wie gesagt, auch mal aus lauter Sorge fast verzweifeln kenne ich auch - aber ich versuche das nicht vorrangig bei meinen Kindern rauszulassen, sondern bin in dem Moment der Fels in der Brandung.
Fangen meine Kinder an zu jammern oder haben Kummer, versuche ich zunächst mit Trost (Umarmung und co) zu reagieren, um erstmal auch meine Gedanken dazu zu ordnen. Bei manchen Themen frage ich auch ganz konkret, ob Zuhören reicht oder ein Tipp folgen soll/kann.

Ich selbst bin sehr lösungsorientiert eingestellt, aber auch recht entspannt, was z.B. Fehlermachen angeht, ich neige nicht unbedingt zum Grübeln. (Meistens! Ich hab auch schlechte Tage, lass mich emotional mitreißen usw )

Daher schrieb ich in meinem ersten Post, dass vllt du dich professionell stärken lassen könntest. Du sagtest ja auch, dass du manchmal auch alles sehr schwer nimmst. Insgesamt wäre es ja auch für dich oder vor allem für dich stärkend und das schwappt auch auf deine Kinder.
Jaspina1
2455 Beiträge
03.11.2022 13:32
Zitat von Litschi:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von Litschi:

Zitat von Jaspina1:

...


Wir haben hier auch einiges durch. Ich fühle absolut mit dir, denn ich "werde" bzw wurde hier auch immer gefühlsmäßig "aktiviert". Allerdings aktivierte ich mich selbst, wie ich irgendwann erkannte. Die Einsicht, die Kinder nicht vor Frust und Enttäuschungen schützen zu können und zu müssen(!), hat mich unglaublich entspannt - es ist für sie viel lehrreicher nach Lösungen zu suchen und ihnen beizustehen.
Fehler als Quelle für 'Aha-Effekte und Alternativen finden' zu sehen und nicht als Unfähigkeit finde ich für mich und uns eher aufbauend und horizonterweiternd.

Dein Sohn könnte für sich Möglichkeiten entwickeln, Dinge nicht zu vergessen (hab ich richtig im Kopf?), indem er irgendeine Erinnerungsmethode einführt.
Ich könnte auch nicht ohne Kalender und to Do Liste


Wie bist du an den Punkt gekommen, das wirklich zu fühlen?


Ich denke, es geht nicht so sehr um's Fühlen. Empathie und wie gesagt, auch mal aus lauter Sorge fast verzweifeln kenne ich auch - aber ich versuche das nicht vorrangig bei meinen Kindern rauszulassen, sondern bin in dem Moment der Fels in der Brandung.
Fangen meine Kinder an zu jammern oder haben Kummer, versuche ich zunächst mit Trost (Umarmung und co) zu reagieren, um erstmal auch meine Gedanken dazu zu ordnen. Bei manchen Themen frage ich auch ganz konkret, ob Zuhören reicht oder ein Tipp folgen soll/kann.

Ich selbst bin sehr lösungsorientiert eingestellt, aber auch recht entspannt, was z.B. Fehlermachen angeht, ich neige nicht unbedingt zum Grübeln. (Meistens! Ich hab auch schlechte Tage, lass mich emotional mitreißen usw )

Daher schrieb ich in meinem ersten Post, dass vllt du dich professionell stärken lassen könntest. Du sagtest ja auch, dass du manchmal auch alles sehr schwer nimmst. Insgesamt wäre es ja auch für dich oder vor allem für dich stärkend und das schwappt auch auf deine Kinder.


Danke, so habe ich das noch gar nicht gesehen! Ja, ich muss wohl den Fokus auf mich legen...
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