Mütter- und Schwangerenforum

Adoption / Baby Drogenentzug

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Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
01.05.2024 18:58
Ich schreibe jetzt absichtlich zum Schutz aller Beteiligter sehr sachlich und erkläre nicht, welche Rolle ich dabei spiele.

Eine drogenabhängige Frau bekommt ein Kind im Krankenhaus in B. und gibt es zur Adoption frei. Vermutlich macht das Kind direkt nach der Geburt im Krankenhaus einen heftigen Drogenentzug durch.
Ein adoptionswilliges Ehepaar vom anderen Ende Deutschlands bekommt die Zusage für dieses Kind. Sie fahren sehr viele Stunden nach B. und dürfen das Kind am 9. Lebenstag mit nach Hause nehmen.

Das Kind ist auf der sehr langen Heimfahrt sehr ruhig, schläft 10 Stunden am Stück. Es trinkt auch am nächsten Tag (10. Lebenstag) nur sehr wenig und schläft sehr viele Stunden ( vermutlich 8-12) lang. Die Adoptiveltern freuen sich über das "brave" Kind. Sie erkennen nicht, dass das bei Neugeborenen nicht normal ist. Sie erkennen nicht, dass das gefährlich ist.

Am darauffolgenden Tag (11. LT) kommt die Hebamme bei den Adoptiveltern vorbei. Sie erkennt, dass es dem Kind sehr schlecht geht und schickt die Familie in die Kinderklinik. Dort erkennt man sofort, dass für das Kind absolute Lebensgefahr besteht. Es kommt unverzüglich auf die Intensivstation. Der Stoffwechsel ist komplett entgleist. Noch ist nicht klar, ob das Kind überleben wird bzw. welche Folgen es davon tragen wird.

Kennt sich hier jemand mit dem Thema Adoption aus?
Wie kann so etwas passieren?
Ich dachte, die Adoptiveltern werden genauestens ausgesucht. Wieso haben die keine Informationen, dass man ein Neugeborenes nicht 10 Stunden am Stück schlafen lassen darf - schon gar nicht mehrfach hintereinander?
Wer ist für die Weitergabe von Informationen zuständig - das Jugendamt oder das Krankenhaus in B.?
Wieso erhalten die Adoptiveltern bei so einem schwierig Fall eines Kindes nach einem Drogenentzug nicht ganz ganz engmaschige Unterstützung und Betreuung?
Kommt es eigentlich öfter vor, dass Adoptionen quer durch ganz Deutschland von einem Ende zum anderen vermittelt werden?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Wegen dieser Geschichte

Zwerginator
7793 Beiträge
01.05.2024 19:12
Bei so einer weiten Entfernung lief es wahrscheinlich über einen Adoptionsdienst.
Das Krankenhaus hätte das Kind niemals entlassen dürfen, besondern nicht mit notdürftigen Informationen, die Adoptiveltern trifft da meiner Meinung nach keine Schuld.
Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
01.05.2024 19:28
Zitat von Zwerginator:

Bei so einer weiten Entfernung lief es wahrscheinlich über einen Adoptionsdienst.
Das Krankenhaus hätte das Kind niemals entlassen dürfen, besondern nicht mit notdürftigen Informationen, die Adoptiveltern trifft da meiner Meinung nach keine Schuld.
Was ist ein Adoptionsdienst? Läuft das nicht über die beiden Jugendämter?

Ich habe mich auch gefragt, warum das Kind schon entlassen wurde. Wobei normalerweise Kinder im Drogenentzug nicht lange schlafen, sondern im Gegenteil sehr unruhig sind.
nilou
14336 Beiträge
01.05.2024 19:28
Zitat von Zwerginator:

Bei so einer weiten Entfernung lief es wahrscheinlich über einen Adoptionsdienst.
Das Krankenhaus hätte das Kind niemals entlassen dürfen, besondern nicht mit notdürftigen Informationen, die Adoptiveltern trifft da meiner Meinung nach keine Schuld.


Ich sehe es ähnlich. Es ist da auch schwer was sagen zu können. Wer weiß was die Klinik den Adoptiveltern gesagt haben.

Und zur Entfernung: sehe ich nicht als ungewöhnlich an. Ich gehe mal davon aus, das sich nicht alle adoptivwilligen Eltern ein Baby mit Drogenentzug zutrauen bzw. „Wollen“. Was das für Folgeschäden/Einfluss auf die Entwicklung hat kann man ja nicht vorhersagen.

Ich habe übrigens auch nie gesagt bekommen das Neugeborene nicht 10 Stunden am Stück schlafen dürfen. Bzw. habe ich auch nie danach geschaut wie lange sie schlief oder habe sie geweckt.
Marsupilami
20 Beiträge
01.05.2024 20:54
Zitat von nilou:

Zitat von Zwerginator:

Bei so einer weiten Entfernung lief es wahrscheinlich über einen Adoptionsdienst.
Das Krankenhaus hätte das Kind niemals entlassen dürfen, besondern nicht mit notdürftigen Informationen, die Adoptiveltern trifft da meiner Meinung nach keine Schuld.


Ich sehe es ähnlich. Es ist da auch schwer was sagen zu können. Wer weiß was die Klinik den Adoptiveltern gesagt haben.

Und zur Entfernung: sehe ich nicht als ungewöhnlich an. Ich gehe mal davon aus, das sich nicht alle adoptivwilligen Eltern ein Baby mit Drogenentzug zutrauen bzw. „Wollen“. Was das für Folgeschäden/Einfluss auf die Entwicklung hat kann man ja nicht vorhersagen.

Ich habe übrigens auch nie gesagt bekommen das Neugeborene nicht 10 Stunden am Stück schlafen dürfen. Bzw. habe ich auch nie danach geschaut wie lange sie schlief oder habe sie geweckt.


Wenn ein Neugeborenes über mehrere Tage sehr lang am Stück schläft und gleichzeitig wenig trinkt, sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Ich finde schon, dass man das wissen sollte…
Sternchen0245
484 Beiträge
02.05.2024 06:00
Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch
Zwerginator
7793 Beiträge
02.05.2024 11:48
Zitat von Sternchen0245:

Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch

Im Grunde ist es doch völlig egal was den Adoptiveltern gesagt wurde oder nicht, das Krankenhaus hat ein Neugeborenes entlassen, dass sich zu dem Zeitpunkt in einem verminderten Zustand und wahrscheinlich schon in Lebensgefahr befand wenn es sich auf der Heimfahrt schon so gezeigt hat.
Sternchen0245
484 Beiträge
02.05.2024 12:13
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Sternchen0245:

Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch

Im Grunde ist es doch völlig egal was den Adoptiveltern gesagt wurde oder nicht, das Krankenhaus hat ein Neugeborenes entlassen, dass sich zu dem Zeitpunkt in einem verminderten Zustand und wahrscheinlich schon in Lebensgefahr befand wenn es sich auf der Heimfahrt schon so gezeigt hat.

Mein Sohn wurde auch entlassen, obwohl er sich zu den Mahlzeiten nicht gemeldet hat. Also finde ich ist es nicht egal. Und wie der Zustand war können wir nicht beurteilen. Im Krankenhaus gibt's Essen nach Uhrzeit, deshalb auch meine Frage
Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
02.05.2024 12:21
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Sternchen0245:

Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch

Im Grunde ist es doch völlig egal was den Adoptiveltern gesagt wurde oder nicht, das Krankenhaus hat ein Neugeborenes entlassen, dass sich zu dem Zeitpunkt in einem verminderten Zustand und wahrscheinlich schon in Lebensgefahr befand wenn es sich auf der Heimfahrt schon so gezeigt hat.
Normalerweise ist es bei Neugeborenen im Entzug so, dass sie sehr unruhig sind und nur ganz kurz schlafen. Also normalerweise genau das Gegenteil von diesem Kind. Wenn die Kinder dann länger schlafen und insgesamt ruhiger werden wird das als Zeichen gewertet, dass sie den körperlichen Drogenentzug zum Großteil hinter sich haben.
Aber natürlich geht es niemals darum, dass sie 10 Stunden am Stück schlafen sollten.

Die Adoptiveltern haben das Kind mehrere Tage lang im Gebiets Krankenhaus besucht und dort auch versorgt. Ich gehe ganz selbstverständlich davon aus, dass es Gespräche mit der Geburtsklinik und dem dortigen Jugendamt gab. Die können die Eltern (egal ob leibliche oder Adoptiveltern) doch nicht einfach so auf eine sehr lange Reise schicken.

Trotzdem fehlte es den Adoptiveltern offenbar an Aufklärung und an Wissen, dass ein Neugeborenes in große Gefahr gerät, wenn es über 2 1/2 Tage jeweils nur alle 8-10-12 Stunden eine kleine Menge trinkt.
Ihr als erfahrene Mütter findet es zum großen Teil normal, dass man so etwas nicht weiß. Ich finde das muss man doch eigentlich schon wissen, wenn man ein Neugeborenes zu Hause betreut.
Und wenn man unsicher ist, kann man doch bei der Hebamme, beim Jugendamt, beim Kinderarzt oder beim Krankenhaus nachfragen. Oder das Jugendamt am Wohnort müsste sich sofort melden, wenn es sich um so ein spezielles Kind handelt.

Es kann doch hier in Deutschland wo es angeblich so viel Beratung rund um eine Adoption und so ein strenges Auswahlverfahren gibt, nicht sein, dass es einem Kind immer schlechter geht und es niemand auffällt.
Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
02.05.2024 12:25
Zitat von Anonym 1 (211177):

Zitat von Zwerginator:

Zitat von Sternchen0245:

Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch

Im Grunde ist es doch völlig egal was den Adoptiveltern gesagt wurde oder nicht, das Krankenhaus hat ein Neugeborenes entlassen, dass sich zu dem Zeitpunkt in einem verminderten Zustand und wahrscheinlich schon in Lebensgefahr befand wenn es sich auf der Heimfahrt schon so gezeigt hat.
Normalerweise ist es bei Neugeborenen im Entzug so, dass sie sehr unruhig sind und nur ganz kurz schlafen. Also normalerweise genau das Gegenteil von diesem Kind. Wenn die Kinder dann länger schlafen und insgesamt ruhiger werden wird das als Zeichen gewertet, dass sie den körperlichen Drogenentzug zum Großteil hinter sich haben.
Aber natürlich geht es niemals darum, dass sie 10 Stunden am Stück schlafen sollten.

Die Adoptiveltern haben das Kind mehrere Tage lang im Gebiets Krankenhaus besucht und dort auch versorgt. Ich gehe ganz selbstverständlich davon aus, dass es Gespräche mit der Geburtsklinik und dem dortigen Jugendamt gab. Die können die Eltern (egal ob leibliche oder Adoptiveltern) doch nicht einfach so auf eine sehr lange Reise schicken.

Trotzdem fehlte es den Adoptiveltern offenbar an Aufklärung und an Wissen, dass ein Neugeborenes in große Gefahr gerät, wenn es über 2 1/2 Tage jeweils nur alle 8-10-12 Stunden eine kleine Menge trinkt.
Ihr als erfahrene Mütter findet es zum großen Teil normal, dass man so etwas nicht weiß. Ich finde das muss man doch eigentlich schon wissen, wenn man ein Neugeborenes zu Hause betreut.
Und wenn man unsicher ist, kann man doch bei der Hebamme, beim Jugendamt, beim Kinderarzt oder beim Krankenhaus nachfragen. Oder das Jugendamt am Wohnort müsste sich sofort melden, wenn es sich um so ein spezielles Kind handelt.

Es kann doch hier in Deutschland wo es angeblich so viel Beratung rund um eine Adoption und so ein strenges Auswahlverfahren gibt, nicht sein, dass es einem Kind immer schlechter geht und es niemand auffällt.
Gebiets Krankenhaus = Geburtskrankenhaus
Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
02.05.2024 12:30
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Sternchen0245:

Ich gehe mal davon aus das das Kind auf der Neo lag?
Durften die Adoptiveltern das Kind gleich mitnehmen oder waren Sie mit auf Station?
Wie war das Baby vorher? War bekannt, dass man es zum trinken vielleicht wecken muss?
Es ist schwierig zu sagen wer Schuld hat, ob es wirklich kein Gespräch gab, was gesagt wurde. Bei uns gab's ein Entlassgespräch

Im Grunde ist es doch völlig egal was den Adoptiveltern gesagt wurde oder nicht, das Krankenhaus hat ein Neugeborenes entlassen, dass sich zu dem Zeitpunkt in einem verminderten Zustand und wahrscheinlich schon in Lebensgefahr befand wenn es sich auf der Heimfahrt schon so gezeigt hat.
Ich vermute eher, dass das Kind bei der Entlassung einen relativ normalen Eindruck gemacht hat. Wenn ein Neugeborenes 2 1/2 Tage nur sehr wenig trinkt, kann das alleine schon zu einer sehr gefährlichen Situationen führen.
Am 11. Lebenstag wog es ungefähr 700 g weniger als bei der Geburt.
Titania
5903 Beiträge
02.05.2024 13:10
ich finde die Schuldzuweisungen hier deplatziert. Da könnte man auch genauso gut sagen, dass die Mutter Schuld an der Situation hat, denn sie hat in der Schwangerschaft Drogen konsumiert.

Die Adoptiveltern haben eine Hebamme, diese ist ja auch genau dafür da, Eltern und das Baby nach der Geburt zu betreuen. Ich muss gestehen, dass ich auch nicht gewusst habe (trotz 3 Kindern) dass es nicht gut ist, wenn Babies die Nacht schon durchschlafen. Denn tatsächlich hört man das hin und wieder mal. Entweder lügen die Mütter, oder bringen ihre Kinder somit in Lebensgefahr.
Anonym 1 (211177)
0 Beiträge
02.05.2024 14:00
Zitat von Titania:

ich finde die Schuldzuweisungen hier deplatziert. Da könnte man auch genauso gut sagen, dass die Mutter Schuld an der Situation hat, denn sie hat in der Schwangerschaft Drogen konsumiert.

Die Adoptiveltern haben eine Hebamme, diese ist ja auch genau dafür da, Eltern und das Baby nach der Geburt zu betreuen. Ich muss gestehen, dass ich auch nicht gewusst habe (trotz 3 Kindern) dass es nicht gut ist, wenn Babies die Nacht schon durchschlafen. Denn tatsächlich hört man das hin und wieder mal. Entweder lügen die Mütter, oder bringen ihre Kinder somit in Lebensgefahr.
Es ging hier aber nicht doch darum, dass ein Kind eine Nacht durchschläft. Also nachts 6-7 Stunden schläft und dafür dann tagsüber alle Mahlzeiten nachholt. Das hat mein eigenes Kind auch schon relativ früh gemacht.
Ich dachte, ich hätte euch klar gemacht, dass das Kind mehrfach hintereinander ca. 10 Stunden geschlafen hat - auch tagsüber - und somit nur auf 2, höchstens 3 Mahlzeiten am Tag kam. Und die waren dazu noch sehr klein.
Also in diesem Fall ist es medizinisch zu 100% klar, dass das Kind viel viel viel zu wenig getrunken hat.
Seesternchen_2.0
9773 Beiträge
02.05.2024 14:05
Was willst du damit bezwecken? Uns mitzuteilen dass z. B. Deine Schwägerin/Schwester/Freundin sich total falsch verhalten haben? Oder willst du auf die Schulter geklopft bekommen dass du das alles weißt?

Ich verstehe nicht was du mit diesem Thread bezwecken willst.
Anvil
397 Beiträge
02.05.2024 14:36
Ich nehme an, du warst bei den Gesprächen im Krankenhaus, beim Jugendamt etc nicht dabei, oder? Also kannst du nicht beurteilen inwieweit die Eltern aufgeklärt wurden bzw was ihnen gesagt wurde und somit kannst du sie auch nicht verurteilen. Und nein, nicht immer wird umfassend informiert oder das Jugendamt meldet sich sofort bzw fühlt sich zuständig.

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