Am Mittwoch bekomme ich meinen Sohn zurück. Er ist 9 Monate alt und lebt seit er 4 Wochen alt ist in einer Pflegefamilie. Es war alles super, als er auf die Welt kam. Wir waren glücklich und er gesund. Zwei Wochen nach der Geburt setzte uns das Schicksal dann zu. Ich hatte einen schweren Autounfall, musste wiederbelebt werden und lag 2 Monate im künstlichen Koma. Darauf folgten viele Therapien und Rehas. Seit 5 Wochen bin ich nun wieder zu Hause und bis auf ein paar Kleinigkeiten wieder die Alte. Mein Sohn kam in eine Pflegefamilie, weil meine Eltern mkt der Situation überfordert waren. Sie haben es nur gut gemeint und ich bin ihnen auch nicht böse. Nun ist nach vielen Amtsbesuchen nächste Woche der Tag der Tage und ich hab tierische Angst. Ich hab ihn ja jetzt schon öfters gesehen und anfangs wollte er gar nicht zu mir und hat nur geweint. Mir hat es das Herz gebrochen. Es ist schon viel besser geworden, aber ich hab Angst, dass er nie eine richtige Bindung zu mir aufbaut. Der Gedanke macht mich richtig fertig. Ich hab ihn nach der langen Zeit gesehen und gewusst, dass er mein Sohn ist. Er sieht aus wie ich und ist einfach nur bezaubernd. Aber was wenn er seine Pflegemama mehr liebt. Mich nie lieben wird? Mir geht es im Moment richtig schlecht deswegen. Die letzten Wochen waren ein Albtraum. Zu erfahren, dass ich so viel Zeit mit ihm verpasst habe war schrecklich. Ich liebe ihn einfsch so sehr und will ihn nicht nochmal verlieren. Es tut mir Leid, dass ich hier so mecker, aber es musste einfach mal raus und ich hab bei meiner Familie usw. das Gefühl, dass sie es nicht mehr hören können.

Hallo hier im MC.
In der Rehazeit hattest du keinen Kontakt zu ihm?Das hätte man doch wunderbar nutzen können damit ihr euch kennenlernt.

Zitat von MamaMarfusu:

Hallo hier im MC.
In der Rehazeit hattest du keinen Kontakt zu ihm?Das hätte man doch wunderbar nutzen können damit ihr euch kennenlernt.

Leider erst am Ende, weil ich die ersten Monate 600km weg war.

Hallo

Werdet Ihr Unterstützung bekommen? Also eine Art Familientherapie, Familienhelferin oder ähnliches die dich unterstützt eine Bindung aufzubauen?

ich will das nicht überlesen haben, aber wo ist der papa von dem kleinen keks? ich kann deine sorgen und ängste verstehen... aber einen rat habe ich leider nicht ...

Mein Gott, das ist ja wirklich eine damatische Geschichte Ich kann deine Ängste voll und ganz verstehen!
Wie lief der Beziehungsaufbau bisher denn ab? Wie oft hast du ihn gesehen, wie lange wart ihr zusammen, wie oft schon alleine und wie fühlt er sich bei dir in der Wohnung?
Ich würde mir an deiner Stelle psychologische Hilfe zur Seite stellen, damit du über deine Ängste sprechen kannst und das ganze optimal begleitet wird. Es gibt Psychologen, die sich auf Babys speziealisiert haben. Das Jugendamt wird dir auch sicher jemand sagen können...die Pflegefamilie lief doch übers Jugendamt, oder?

Also es ist klar das du Angst hast.Doch ich denke wenn du nicht zuviel erwartest und mit Gelassenheit und Ruhe ihm begegnest kannst du schon viel erreichen.
Für ihn bist du fremd,das ist klar.Ich würde auch nicht zuviel TamTam machen...also alles nachholen wollen,Geschenke oder Ablenkung...den das geht sowiso nur in die Hose.
Zeig ihm sein neues Zuhause,seine Dinge wird er ja mitnehmen können...und führe schnell einen geregelten Alltag ein.Das hilft euch beiden.
Wird das alles begleitet?Von einem Fmailienhelfer,Psychologen?
Da würde ich mir aufjedenfall jemanden suchen der euch beiden zur Seite steht.

Zitat von mimimi:

Hallo

Werdet Ihr Unterstützung bekommen? Also eine Art Familientherapie, Familienhelferin oder ähnliches die dich unterstützt eine Bindung aufzubauen?

ich denke auch das sowas sehr wichtig wäre

@TS....Angst ist verständlich, er muss dich ja erstmal kennenlernen, gib
nicht auf und hol dir Hilfe, ihr schafft das schon Werdet ihr den Kontakt
zu den Pflegeeltern beibehalten? Was ist denn mit dem Papa vom Kleinen?

Der Papa hat sich leider ziemlich schnell aus dem Staub gemacht.

Gesehen hab ich ihn anfangs zweimal die Woche und die letzten zwei Wochen viermal die Woche und er hat auch schon dreimal hier geschlafen. Da war aber immer die Pflegemama dabei.

Ja wir bekommen eine Familienhilfe und das Jugendamt schaut auch drauf. das setzt mich aber nur noch mehr unter Druck

Wiso Druck?
Keiner erwartet das du perfekt sein sollst.
Da ist eine Menge Arbeit vor euch beiden.Und diese Leute helfen dir...nimm die Hilfe an,stell Fragen..und wenn du das kannst setz dich mit der Pflegemama hin und lass dir alles erzählen was ihn betrifft.Für sie wirds auch schwersein...zusammen aber könnt ihr alle im Team das Ganze meistern.

Was ich nicht wirklich verstehe, warum geht der Übergang nicht langsam .
Erst ein paar Stunden, dann ein Wochenende.
Eigendlich ist doch das die übliche Verfahrensweise ?

Zitat von MamaMarfusu:

Wiso Druck?
Keiner erwartet das du perfekt sein sollst.
Da ist eine Menge Arbeit vor euch beiden.Und diese Leute helfen dir...nimm die Hilfe an,stell Fragen..und wenn du das kannst setz dich mit der Pflegemama hin und lass dir alles erzählen was ihn betrifft.Für sie wirds auch schwersein...zusammen aber könnt ihr alle im Team das Ganze meistern.

Eigendlich geht es ohne Begleitung des Jugendamtes.

Zitat von MamaMarfusu:

Wiso Druck?
Keiner erwartet das du perfekt sein sollst.
Da ist eine Menge Arbeit vor euch beiden.Und diese Leute helfen dir...nimm die Hilfe an,stell Fragen..und wenn du das kannst setz dich mit der Pflegemama hin und lass dir alles erzählen was ihn betrifft.Für sie wirds auch schwersein...zusammen aber könnt ihr alle im Team das Ganze meistern.

Kann ich genau so unterschreiben!
Weißt du, dir wurde er doch nicht weggenommen, weil du eine schlechte Mutter bist, weil du ihn nicht versorgen konntest oder ihm in irgendeiner Weise nicht gut getan hättest. Eure Situation ist dohc eine ganz andere! Hier wartet niemand, dass du einen "Fehler" machst, damit sie ihn dir wegnehmen können! Ganz im Gegenteil, ihr habt alle ein gemeinsames Ziel: nämlich, dass du und dein Sohn eine tolles Team werdet. Und dafür ziehen alle an einem Strang. Derhalb brauchst du dich nicht unter Druck gesetzt fühlen. Klar wird es anfangs so sein, dass er nach seiner Pflegemama weint. Und dass das dann auch die Familienhilfe sieht. Aber meinst du, sie rechnet nicht damit? Sie weiß doch, dass das passieren wird. So wie du es auch weißt. Sie wird dir Tipps geben, was du in einer solchen Situation machen kannst und dir mit Hilfe im Rücken stehen. Nicht mit prüfenden Blicken. Und du kannst sicher auch mal "schwach" vor ihr sein, du kannst ihr sagen wie viel Angst dir das macht etc...dadruch kann sie dir einerseits besser helfen und merkt andererseits, wie sehr dein Herz daran hängt, dass alles gut klappt.
Wie wird der KOntakt zur Pflegefamilie weitergehen, wenn er bei dir ist?

Meinte natürlich, ohne Begleitung des Jugendamtes geht es nicht.

Da die Pflegefamilie und die Famiienhilfe über das JA laufen, ist das natürlich dabei.

So lief es ja auch. Wir haben uns ja nie anfangs den ganzen Tag gesehen, sondern nur 1-2 Stunden. Das hat sich dann gesteigert bis es dann zwei Tage mit einer Nacht hintereinander waren.