Mütter- und Schwangerenforum

Geburtsberichte der Juni- und Julimuttis 2011!!

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20.07.2011 09:24
Hallo alle zusammen!

Hier könnt ihr alle Geburtsberichte der "entkugelten" Juni- und Julimamas lesen!

!!Es können auch nicht ganz so schöne Berichte geschrieben werden!!
Es gehört leider dazu, dass nicht jede Geburt ohne Komplikationen verläuft!!

Aber natürlich hoffen wir auf ganz tolle und nahgehende Berichte!
Also haut in die Tasten, Mädels!!!
Kische87
1681 Beiträge
20.07.2011 09:47
Dann will ich hier auch nochmal offiziell unseren Bericht einstellen

Donnerstag, 30.06.2011
Die ersten Wehen oder „Ich glaub es geht los.“
Da ich die Tage zuvor schon die Hoffnung aufgegeben hatte, dass unsere Maus noch vor dem Termin kommt, war ich relativ entspannt und dachte nicht mehr den ganzen Tag daran wann es wohl endlich losgehen würde. Am Nachmittag hab ich mich wie immer zu einem kleinen Schläfchen hingelegt nachdem ich mit unserem Hund draußen war. Geweckt wurde ich von einem fiesen Ziehen im Unterleib. Am besten kann man es wohl mit stärkeren Regelschmerzen vergleichen. Gedacht hab ich mir erstmal nichts dabei, zumal es auch schnell wieder vorbei war. Trotzdem schaute ich irgendwie automatisch auf die Uhr (15:40 Uhr) und stand auf. Das nächste Ziehen kam ganz plötzlich – ich setzte mich auf die Coach und lehnte mich nach vorne. Der Blick auf die Uhr: 16:12 Uhr. Mein Hund schaute mich fragend an und ich sagte: „Lina, ich glaub es geht los.“
Die nächste Zeit hab ich dann mit Saugen verbracht und ein bisserl Aufräumen verbracht. Dazwischen: Immer der Blick auf die Uhr wenn die Krämpfe wieder kamen (16:43 Uhr, 17:05 Uhr). Danach bin ich unter die Dusche – man hört ja immer die schlauen Sprüche: „Nach dem Baden oder Duschen werden echte Wehen stärker und Vor- oder Übungswehen verschwinden wieder.“
Die Dusche brachte dann natürlich nicht den gewünschten Effekt und es passierte über eine Stunde gar nichts mehr. Gut, dachte ich, also falscher Alarm. Ich saß vor meinem Laptop und dann doch wieder… 18:25 Uhr…
Meine beste Freundin schrieb mich gerade an und fragte wie es mir geht und was ich gerade so mache. Ich: „Ich warte auf die nächste Wehe.“ Sie merkte gleich dass ich schon ziemlich aufgeregt war und rief mich über Skype an um mich zu beruhigen. Die nächste Wehe (18:51 Uhr) war schon etwas gemeiner und ich rief Mathias an. Ich: „Du solltest dich so langsam auf den Weg machen.“ Er: „Geht’s los? Ist die Fruchtblase geplatzt?“ Ich: „Nein, aber Wehen hab ich. Aber noch in längeren Abständen.“ Er: „Ok, ich komm.“
Die Abstände werden kürzer oder: „Holst du mir ne Pizza?“
Bis Mathias dann hier war meinte meine beste Freundin ich soll noch einen Kaffee trinken und was essen – wer weiss wann es wieder was gibt. Mathias kam dann zur Tür herein gestürmt und war wohl leicht überrascht weil ich total entspannt auf der Coach saß und telefonierte. Ich: „Schatz, holst du mir ne Pizza? Ich hab Hunger.“ Die Pizza bekam ich natürlich und verspeiste sie genüsslich während ich von Mathias skeptisch beäugt wurde. Ich: „Bist jetzt verunsichert weil ich hier sitze und Pizza esse, wa?“ –Kopf nicken- Die Abstände wurden allmählich kürzer (19:11 Uhr, 19:31 Uhr, 19:46 Uhr, 20:10 Uhr, 20:28 Uhr, 20:40 Uhr, 20:52 Uhr, 21:01 Uhr, 21:10 Uhr, 21:21 Uhr, 21:30 Uhr, 21:35 Uhr).
Gegen 21:30 Uhr haben wir uns dann angezogen und sind ins Krankenhaus gefahren.

Freitag, 01.07.2011

Da bleiben oder Heim fahren? Oder: „Heute Nacht passiert nichts mehr.“
Nach einem CTG stand fest, dass in dieser Nacht nichts mehr passieren würde, da die Wehen jetzt nicht die Wucht waren. Wir wurden vor die Entscheidung gestellt wieder Heim zu fahren oder über Nacht da zu bleiben. Ich wollte lieber da bleiben, da man zu Hause ja nicht wirklich weiss wann man fahren muss oder ob man noch warten kann. Ich bekam also ein Schmerzmittel und Mathias fuhr wieder nach Hause. Das Schmerzmittel hat nicht wirklich geholfen und ich nickte immer nur leicht zwischen den Wehen weg. Kurz vor 5 bin ich dann wieder in den Kreissaal spaziert, da ich nicht schlafen konnte und es wurde noch ein CTG geschrieben. Muttermund ca. 1cm…
Um 7 war Mathias dann wieder da und während wir frühstückten kam eine neue Hebamme und stellte sich uns als Silvia vor. Sie war mir sofort sympathisch und ich hatte ein gutes Gefühl. Sie sagte mir ich solle gleich nochmal probieren schön warm zu duschen und vor allem den Bauch und den Rücken „berieseln“ lassen und dann vielleicht noch ein wenig Treppen zu steigen. In zwei Stunden treffen wir uns dann wieder im Kreissaal zum CTG schreiben. Gesagt getan.
Es wird ernst oder: „Ach, da is wieder Eine unterwegs.“
In der Zwischenzeit war auch eine meiner Zimmergenossinnen wieder da, mit der ich lustigerweise auch im Geburtsvorbereitungskurs war. Sie hatte sich schon über drei Tage im Krankenhaus rumgequält weil sie einen vorzeitigen Blasensprung hatte und keinerlei Wehen… Ihr Kleiner kam kurz vor 5 endlich auf die Welt. Als ich in gesehen habe und er mich anblinzelte musste ich gleich losheulen…
Während dem Duschen kamen dann schon zwei Wehen die schon ein wenig gemeiner waren. Zum Glück gabs da so ne schicke Stange zum Festhalten. Beim Treppen steigen wurden dann die Wehen nochmal stärker und die Abstände auch kürzer. Ein paar Ärzte die uns gesehen haben fanden das wohl ganz witzig dass da wieder eine Dicke am Treppen steigen is und meinten: „Ach da gibt’s Nachwuchs. Is wieder eine unterwegs.“ Lustige Leute…
Vor dem CTG haben die beiden Hebamme (Silvia und Michi – Hebamme in Ausbildung) dann noch nach meinem Muttermund geschaut. Die Ernüchterung: 1-2cm. Silvia hat mich dann über die Möglichkeit eines Wehentropfs aufgeklärt wenn sich weiterhin so wenig am Muttermund tut. Da man ja aber schon böse Geschichten über den bösen Tropf gehört hat, kam das für mich eigentlich nicht in Frage. Sie meinte dann, wir sollten jetzt noch ein bisserl spazieren gehen und zu Mittag sehen wir uns dann wieder, dann entscheiden wir was wir wegen dem Tropf machen. Also wieder los… Auf dem Weg wurden dann die Wehen wirklich gemein (dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindestens ) und zeitweise hatte ich auch keine Pausen mehr dazwischen. Nach einer knappen Stunde hatte ich keine Lust mehr und wollte zurück aufs Zimmer. Dort konnte ich mich ein bisschen entspannen, aber Mathias drängte mich dann ziemlich bald wieder zurück in den Kreissaal zu gehen. Sobald ich wieder auf den Beinen war, wurden die Wehen wieder stärker und die Abstände kürzer. Als wir dort waren hab ich mich sofort auf mein tolles „Bett“ gelegt (wir hatten nämlich glücklicherweise den schönsten Kreissaal am Abend vorher ergattert mit dem größten Bett) und veratmete die nächsten Wehen. Währenddessen kamen meine beiden Hebammen wieder rein und Silvia war ganz erfreut über meine starken Wehen: „Ui na was is denn hier los? Da sind die ja von alleine jetzt stärker geworden. Vielleicht beeilt sich die Letze (so nennt man bei uns kleine Kinder) ja jetzt doch.“
Wehentropf – Ja oder Nein? Oder: „Ich wusste dass du dich so entscheidest.“
Muttermund auf ca. 4 cm. Nach diesem Befund wurde beschlossen, dass wir auf alle Fälle noch abwarten mit dem Wehentropf, da sich in den letzten zwei Stunden doch einiges getan hatte. Die Wehen waren wirklich schmerzhaft und ich veratmete sie nun immer lauter. Ich merkte dass Mathias etwas hilflos war, denn er wusste nicht so richtig wie er mir helfen soll.
Gegen 14:00 Uhr schlug Silvia dann die Wanne vor und meinte dass ich mich dort vielleicht besser entspannen kann. Da ich wusste wo die Wanne war, nämlich ein Stück den Flur runter, kam mir das ganz schön utopisch vor, denn bei jeder Bewegung kam sofort eine Wehe… Aber die Aussicht auf ein bisschen Erleichterung war doch sehr verlockend. Als ich mich aufsetzte: Wehe… Als ich aufstand: Wehe… Drei Schritte: Wehe… Das zog sich dann so hin bis draußen, da meinte dann Silvia zu mir ich solle nochmal aufs Klo gehen und probieren ob ich Pipi muss. Michi fragte mich ob sie mit rein kommen solle, wofür ich ihr sehr dankbar war, denn in dem Moment brach mein Kreislauf total zusammen… Ich saß da auf der Schüssel und meine Beine und Arme zitterten unkontrolliert. Michi rief sofort nach Silvia, die gerade dabei war die Wanne für mich fertig zu machen. Die beiden versuchten mich bei Bewusstsein zu halten und dann kam auch schon wieder die nächste Wehe… Mathias hat mir am nächsten Tag erzählt, dass er sich gewundert hat warum wir da drin so oft spülen, dabei bin ich immer mit dem Kopf gegen Spülung an der Wand geknallt weil ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte
Als es wieder einigermaßen ging meinte Silvia gleich dass wir das mit der Wanne gleich wieder lassen, denn das wäre noch eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf durch das warme Wasser. Also wieder zurück in den Kreissaal… Dort angekommen wurde nach dem Muttermund geschaut. Der Schock: 4-5 cm… Silvia sagte mir, dass wir jetzt wirklich etwas machen müssen, denn wenn es so weiter geht lieg ich morgen noch hier und dann wird mir einfach die Kraft ausgehen. Michi fragte mich wovor ich Angst hätte. Ich sagte, dass ich Angst habe dass durch den Tropf die Wehen mit einmal so stark und heftig werden, dass ich es nicht aushalte und mich nicht darauf einstellen kann… Sie meinte dass ich so oder so die Schmerzen habe, aber wenn wir nichts tun wird es einfach nur länger dauern.
Ich entschied mich also für den Tropf und Mathias sagte zu mir: „Ich wusste dass du dich so entscheidest. Keine Ahnung warum, aber irgendwie hab ichs gewusst.“
Sollen wir die Blase aufmachen? Oder: „Da kann die Letze nochmal richtig gut mithelfen.“
Fast hätte ich es mir mit dem Tropf nochmal anders überlegt, denn die beiden hatten Probleme ihn einzustellen. Ca. 5 Minuten haben sie dran rum gefummelt, fast hätte ich gesagt dass es wohl nicht sein soll, habs mir dann aber verkniffen.
Gegen 14:30 Uhr wurde dann der Tropf gestartet und kaum war er dran wurde es richtig, richtig fies… Silvia und Michi veratmeten immer mit mir zusammen die Wehen. Mathias versuchte alles um es mir zu erleichtern: reichte mir immer wieder Wasser, tupfte meine Stirn und Hals mit einem kalten Waschlappen ab und sagte mir wie stolz er auf mich ist. Ich meine mich zu erinnern dass ich ein paar Mal gesagt habe „Lass das“ wenn mir der Waschlappen grad zu viel wurde. Die Männer haben es schon nicht einfach
Irgendwann (keine Aaaaahung wann) fragte mich Silvia ob ich damit einverstanden bin wenn sie jetzt die Fruchtblase öffnen. „Da kann die Letze nochmal richtig gut mithelfen und mitschieben.“ Mir war eigentlich schon alles egal und bekam die Erklärung wie sie das machen nur noch so halb mit. Michi hat dann mit so einem „Fingerkondom“, an dem etwas ganz feines, spitzes dran ist (genauer kann ich es nicht beschreiben) die Fruchtblase geöffnet. Gemerkt hab ich davon gar nichts, nur wie ich dann unkontrolliert „auslief“. Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, aber die Wehen danach waren nochmal ein anderes Kaliber… Nach ein paar Wehen wollte ich irgendwas gegen die Schmerzen haben. Silvia schaute nochmal nach meinem Muttermund (7-8cm…) und dann bekam ich Buscopan… Wie lächerlich ist das denn..? Bei jeder Wehe hat man das Gefühl es zereisst einen innerlich und dann bekommt man was, was vielleicht bei leichten Regelschmerzen hilft…
Das zog sich dann alles eeeewig lange hin und mein Veratmen der Wehen war eigentlich nur noch ein Schreien. Ich hatte das Gefühl es vergingen Tage. Zwischen zwei Wehen stellte ich dann die blöde Frage wie lange es noch dauern würde (hahahahaaaaaa), die Silvia so beantwortete: „Wir holen die Kleine auf alle Fälle noch vor dem Schichtwechsel, denn wir wollen sie ja noch sehen.“ Ich: „Wann ist das?“ Sie: „Um 19 Uhr“. Mein Blick suchte die Uhr an der Wand: kurz vor 16 Uhr. Dann schossen mir die Tränen in die Augen und ich war mir sicher dass ich das auf keinen Fall noch so lange aushalten würde, was ich dann auch laut aussprach. An der Stelle muss ich sagen wie froh ich bin dass 1. Mathias die ganze Zeit bei mir war und 2. Ich gleich zwei so tolle Hebammen hatte, die mir die ganze Zeit über so gut zugesprochen haben. Alle versuchten mich davon zu überzeugen dass ich das sehr wohl schaffe…
Was richtiges gegen die Schmerzen oder: „Dein Poppi kommt jetzt!“
Kurz danach wollte ich etwas, was wirklich gegen die Schmerzen hilft. Silvia meinte sie könnte mir eine Spritze geben, aber dazu müsste erst die Ärztin kommen, denn sie darf das nicht einfach so geben. Ein paar Minuten ging das so hin und her (ich glaub da war ich das erste Mal ein wenig unfreundlich ), dann kam eine Wehe bei der ich das Gefühl hatte pressen zu müssen. Sofort sagte ich dass ich mitschieben muss. Silvia sagte, dass es noch zu früh ist, sie die Spritze jetzt fertig hat, aber noch schnell nachschaut. Sie tastete herum, fing an zu grinsen und sagte: „Kerstin, dein Poppi kommt jetzt. Bis die Spritze wirkt, is die Letze schon auf der Welt.“ Unter uns: Ich glaube, dass diese Spritze nie existiert hat. Ich glaube, die wollten mich nur hinhalten
Ab der nächsten Wehe durfte ich also endlich etwas tun. Da ich aber noch immer mehr oder weniger lag ging gar nichts vorwärts. Im Liegen hatte ich nicht genug Kraft. Wir versuchten es auf der Seite, das obere Bein an Michis Schulter abgestützt (die Position, die mir am wenigsten gefiel). Danach sollte ich es in der Hocke probieren, was richtig anstrengend war, denn in jeder Wehe musste ich erst einmal aus dem Liegen in die Hocke kommen, denn nach der Wehe sollte ich mich zum „Entspannen“ wieder zurücklegen.
Das Wunder des Lebens oder: „Geht es ihr gut? Sie ist so klein…“
Silvia fragte mich ob ich es auf dem Hocker probieren möchte. Ich willigte einfach überall ein in der Hoffnung, dass ich was beschleunigen kann. Sie holten Matten und Hocker, worauf ich mich setzte und Mathias hinter mich. In den Wehen stützte ich mich bei Mathias ab und dazwischen wischte er mir den Schweiß mit einem kalten Waschlappen aus Gesicht, Nacken und vom Hals. In der Zwischenzeit war ich auch zwischen den Wehen schon lange nicht mehr einigermaßen schmerzfrei, da, da die Maus schon sehr weit unten war und es dehnte sich einfach alles.
Auch auf dem Hocker ging es nicht so recht vorwärts und ich sollte in den Vierfüßlerstand, also auf alle Viere Mathias setzte sich auf einen Hocker und ich „stand“ vor ihm, mit den Armen auf seinem Schoß. So ging das Pressen richtig gut und bald hörte ich: „Ich seh das Köpfchen.“ Was mich doch sehr verwunderte, denn so wie es sich für mich anfühlte war das Köpfchen schon draußen… Zum Schluss hin rammte ich meine Arme in den Boden und meinen Kopf in Mathias Bauch und presste einfach nur noch was das Zeug hielt. Immer wenn ich merkte dass eine Wehe vorbeiging hätte ich heulen können, bewegte mich aber nicht aus Angst dass sie wieder „hineinrutscht“. Das Pressen empfand ich als geringeres Übel, eher als Befreiung, weil ich das Gefühl hatte ich bewirke etwas, das Warten dazwischen, mit den wahnsinnigen Dehnungsschmerzen war Folter…
Als der Kopf draußen war, ging es dann auch endlich schnell. Zum Schluss wartete ich nicht einmal mehr auf eine Wehe, sondern presste einfach so viel ich konnte. Als sie da war, sackte ich zusammen und drehte mich um. Da war sie… Sie schrie nicht, gab nur ein kurzes, leises Geräusch von sich, wurde in meine Arme gelegt und schaute mich mit einem verwirrten Blick an als ob sie sagen wollte: „Wo um Himmels Willen bin ich denn jetzt gelandet?“
Mathias hat sogar die Nabelschnur durchgeschnitten und dann wurde sie kurz untersucht, gewogen und vermessen. Mathias beobachtete alles ganz genau und ich sah wie er sich die Tränen aus den Augen wischte (jetzt streitet er das natürlich ab ). Mir half man wieder in mein Bett ich sagte: „Sie ist so klein, geht es ihr gut?“ Natürlich war sie mit ihren 51cm gar nicht so klein, aber wenn man das erste Mal dieses winzige Menschlein sieht, kommt es einem eben so vor
Das Nähen oder: „Ich hab heut eh nix mehr vor.“
Ich sollte dann nochmal mitpressen, als sie die Nachgeburt aus mir rauszogen/rausdrückten. Das tat nicht unbedingt weh, war aber ein komisches Gefühl. Ich lag dann noch eine Weile so da, mit unserem Wunder in meinen Armen und Mathias neben mir, während Michi die Nachgeburt erklärt wurde. Ich sagte ja in der Schwangerschaft immer, dass ich das gar nicht sehen will, aber in dem Moment empfand ich das als überhaupt nicht schlimm und Mathias meinte noch: „Sieht aus wie Leber.“
Da ich ziemlich heftig und so gut wie überall gerissen bin, wurde ich dann noch fast eine Stunde lang genäht. Die Ärztin entschuldigte sich noch und meinte dass es jetzt leider ein bisserl dauert. Meine Antwort: „Ich hab Zeit, hab heut eh nix mehr vor.“ –Lachen-
Nach dem Nähen wurde ich dann noch notdürftig sauber gemacht und durfte in mein richtiges Bett. Ganze zwei Stunden hatten wir dann noch ganz für uns alleine zum Kuscheln bevor wir wieder ins Zimmer gebracht wurden.
Fazit: Insgesamt fast 25 Stunden Wehen, (nur) 2,5 Stunden am Wehentropf – normalerweise heisst es 1 Stunde – 1cm wenn man am Tropf hängt, 1 Stunde Presswehen und eine Stunde Nähen… Und trotzdem war es das Schönste was ich je erleben durfte. Auch wenn es ein Klischee ist: Wenn es vorbei ist und man sein Würmchen das erste Mal sieht und im Arm hält, ist einfach alles vergessen. Wie gesagt, ich hab beim Nähen ja auch noch Witze gerissen Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und mit nichts auf der Welt zu vergleichen…
Und ich bin überglücklich, dass ich meine Maus so zur Welt bringen konnte wie ich es mir gewünscht habe: Spontan und ohne Schmerzmittel, die einen nur benebeln (Buscopan zählt nit )!
LaVida
1830 Beiträge
20.07.2011 10:10
Hach, was für ein toller bericht.
Da muss ich mir doch gleich ein tränchen wegwischen
20.07.2011 10:25
Sehr toll geschrieben,musste auch ein Tränchen vergießen.
Ziganca
773 Beiträge
20.07.2011 11:39
Oh, wie schön! Du hast es so spannend geschrieben! Habe richtig gebannt gelesen. als wär ich live dabei gewesen! Toll!
Kische87
1681 Beiträge
20.07.2011 11:55
Danke ihr Lieben *rot werd*
Heartsoul-w-
2939 Beiträge
20.07.2011 12:37
Soa ich schmeiss mich mal an mein Bericht...

Also 9:00 Uhr im Kreissaal angekommen wurde gleich untersucht und bekam 09:30 die erste Einleitung,gleich darauf 2 stunden CTG.Meine Blase war soo voll das war schon nicht normal,als Hochschwangere 2Stunden liegen unmöglich 11.30 durften wir denn eine Stunde laufen und ich dachte mir zerreisst unterhalb alles.12:30 hiess es wir sprengen die Blase,damit das viele FW abläuft,es plätscherte und plätscherte und der Bauch wurde kleiner,wir haben dann alles gewogen.Sage und schreibe 4kilo waren es...Der MM war denn bei 2cm offen,und Wehen wurden keine angezeigt dabei hatte ich höllische Rückenwehen..Dann sind wir wieder gelaufen aber nicht lange denn nach 2 Ladungen FW war meine Hose nass,also wieder hoch und CTG...15:00Uhr Kontrolle MM 4cm...Dann wieder FW rauslassen,da ich einen verknickten MM habe tat das ganz schön aua...Naja halb so schlimm,meine Rückenwehen war die Hölle.Ich wollt und konnt iwie nich mehr...Nagut doch noch ausgehalten bis ca 17:30 dann wollt ich einfach nur ne PDA..18 Uhr saß sie denn...Naja Wehentropf und ich konnt endlich wieder lachen...Natürlich half das Wehenveratmen nich,wenn sie im Rücken sitzen...Ich habs trotzdem gemacht War halt iwie schon standard dann...Mein Schatz ist denn nach Hause,wollt sich duschen umziehen und wieder komm..Dann waren die Herztöne zwischenan mal runtergefallen aber relativ konstant..Nur tat sich garnix mehr seit 15 Uhr...Alles stand still...getastet sie findet sich nich ins Becken zwecks des FWers...Und sie würde auch nicht durchpassen,KAISERSCHNITT..Ohje dacht ich,Björn anrufen und war ich nervös...Naja Beruhigungstropfen,Pda wurde nachgespritzt ab in Op...Das schlimme war,schatzi war immernoch nich da...Dann ging los sie spannten mir dieses tolle blaue Tuch über mich und rieben mir den Bauch mit dem Jod ein(hab ich gemerkt,dachte oh scheisse)...Dann merkte ich nur noch wie es ruckelte und auf einmal mein Bauch leer wurde und ein kleines Stimmchen meldete sich..Sie wurde mir gezeigt und dann war sie auch weg bei den Ärzten....Ich hab immer wieder nach Björn gefragt und als mir gesagt wurde er ist da und hat den ersten Schrei mitbekomm,war mir alles egal...Nun kam meine Maus endlich zu mir während ich genäht wurde..Es war soo toll aber ich wusste nicht was ich denken sollte...Dann war sie auch weg,ich wurde fertig gemacht für mein Bettchen und wurde wieder zurück in Kreissaal geschoben dort warteten dann Johanna mit Papa auf den Arm..Das schönste für mich wie er gestrahlt hat und wie er sie im Arm hatte...Dann durften wir kurz kuscheln und dann wurde sie leider abgeholt auf ITS gebracht...Wir aufs Zimmer und ich hab erstmal geschlafen.6Uhr war denn die Nacht vorbei und die Pda-spritze auch alle...10 Uhr bin ich aufgestanden und zu meiner kleinen rüber..Es war sooo toll,ab diesen Zeitpunkt konnt mich keiner mehr im Bett halten..Wenn ich denn mal auf meiner Station war hiess es immer die Wanderin kommt wieder....Im großen und ganzen...Ich bereue nix..Ich würde diesen Tag genau nochmal soo durch machen wie er war.Ich hab wehen,PDA und Kaiserschnitt bekomm..Alles in allem kann ich mich nich beklagen,mir gehts gut und ich hab das größte Geschenk nun neben mir liegen...

Hoffe ist nich zu durcheinander..hab versucht nochma alles zeitlich zusamm zubekomm...
20.07.2011 12:54
Ich habe ziemlich lange hin und her überlegt ob ich einen Geburtsbericht schreiben soll oder nicht.
Natürlich möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen, aber ich möchte niemanden durch diesen eher unschönen Bericht
verschrecken!
Seid dem ich wusste, dass ich schwanger bin hatte ich panische Angst vor der Geburt!!
Am Donnerstag, den 2.Juni sind mein Freund und ich in die Klink gefahren. Es war herrliches Wetter und es war Vatertag! Mir war bekannt, dass mein Gebärmutterhals verkürzt war, das war auch der einzige Grund, dass ich diese Wehen wahr genommen habe und nicht gedacht habe "Ach, ist schon nichts"
In der Klink angekommen wurde ich gleich via US und vaginal untersucht!
"Er wird zwar nicht in den nächsten 5 Minuten kommen, aber heute oder morgen auf jedenfall wenn wir nichts dagegen tun"
..ich war kreide bleich, meinem Freund stand der Schock auch im Gesicht!
"Sie bleiben auf jedenfall hier und sie bekommen dann die Lungenreife und dann wird das schon"....die Frau hatte gut reden...mein Puls war auf 180, mir wurde heiß und kalt, 1000 Gedanken kreisten durch meinen Kopf...
Es ist viel zu früh, er ist noch nicht soweit, ICH bin noch nicht soweit...!!!
Kurze Zeit später wurde ich stationär aufgenommen, mir wurde ein Zugang gelegt, es wurde Blut abgenommen, ein CTG wurde geschrieben und am EKG war ich auch dran...später auf dem Zimmer angekommen habe ich gleich die erste Lungenreife bekommen...war toootaaaal angenehm, vorallem wenn man Angst vor spritzen hat. Da zwischen den beiden Lungenreifespritzen 12 Stunden liegen müssen kam die zweite Nachts um 4:30Uhr....glaubt mir, es gibt nettere Sachen die man Nachts machen kann...schlafen zum Beispiel...mein Mann blieb die ganze Zeit bei mir...ihn hat das ganze sehr mitgenommen...
Dann kam noch der Wehenhemmer...ich hab mich gefühlt wie ein Junky auf Entzug...mein Körper zitterte, mir war heiß und kalt gleichzeitig, mein Herz schlug so laut, dass ich ihm gleichen Takt zuckte....an schlaf war nicht zu denken...Hunger hatte ich auch keinen...
Am Freitag, den 3.Juni hatte ich ab Nachmittags keine Wehen mehr, der Wehenhemmer wurd abgesetzt und ich war "frei"...dachte ich zumindest...es hieß auch, dass ich dann Samstag nach Hause kann, wenn ich bis zu Visite "wehenfrei" bleibe...in der Nacht von Freitag auf Samstag ging es dann los..es war 1Uhr..meinen Mann hatte ich nach Hause geschickt, er solle sich ausschlafen und mich dann Mittags abholen...dieser unglaubliche Schmerz...dieses Druckgefühl, ich werds nie vergessen..Schmerz in den Oberschenkeln und im Rücken...
Samstag, der 4.Juni an Wehen dachte ich gar nicht erst...habe mir nur gedacht
"Nein, Merle...nicht bimmeln...sonst darfst du nicht nach Hause..." also habe ich tapfer 6 Stunden alleine gekämpft...um 4Uhr habe ich meinem Mann die erste Sms geschickt, er möchte bitte kommen...keine Reaktion...um kurz vor sieben habe ich ihm eine zweite sms geschickt mit Inhalt "Schatz...bitte!!!!"...keine 10min später war er bei mir...als er endlich da war habe ich mich dazu entschieden doch mal zu klingeln um nach Schmerzmitteln zu fragen...joa..eine Krankenschwester kam rein...hab nur gesagt "Habe Schmerzen möchte was dagegen haben"...sie verschwand wieder...keine 3min später kam eine total nette Hebamme rein...sie hatte mich am Vortag auch schon einmal beruhigt und hat mir Mut zugesprochen...habe ihr kurz erklärt wie sich das ganze anfühlt, sie hat mich vaginal kurz untersucht....
"Gut, dann fahren wir dich mal rüber in den Kreissaal! Der Kleine hat sich schon auf den Weg gemacht..du hast seit 1Uhr mit sehr starken Wehen gekämpft...der Muttermund ist schon 3cm offen"
BITTE WAS???? Nein, das kann nicht sein...das darf nicht sein!!!!!
Ich wollte schreien und weinen und alles gleichzeitig...ich konnte nicht, ich war stumm..konnte kein Wort heraus bringen...die Situation hat mich komplett überfordert!
Innerlich sprach eine Stimme zu meinem Baby...du hast noch über einen Monat Zeit, warum machst du dich so früh auf den Weg?? Warum tust du mir das an???
Im Kreissaal angekommen habe ich eine "scheiß-egal-spritze" bekommen..klasse Zeug wirklich!! Zumindest so lange sie wirkt, ich habe sogar unter Wehen noch sms geschrieben ala "Hallo bin im Kreissaal mir gehts super, habe keine schmerzen und keine angst"...haha....sehr gut Merle..erstmal unter voller Dröhnung sms verschicken....
Nach 20 Minuten war die Wirkung verflogen und ich prallte mit voller Wucht auf den Boden der Tatsachen auf..Willkommen in der Realität..aua...es tat weh...
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Ich muss euch noch sagen, dass mir viele Teile der Geburt fehlen...
Erst lag ich auf dem großen Bett..mein Mann saß schräg hinter mir und hielt meine Hand und sprach mir Mut zu...
Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst! Dann kam dieser unglaubliche Druck..dieser Schmerz..meine Beine zitterten..ich hatte Angst und Panik..ich wusste, dass mein Becken zu eng sein wird...und das ich gleich mit meinem Kind durch die Hölle gehen werde....erst waren wir zu dritt im Kreissaal..Mein Mann, die Hebi und ich...schnell merkte sie, dass es wohl nicht ohne Komplikationen klappen wird..schnell waren zwei weitere Hebammen, eine Kinderärztin, der Chefarzt und ein Gynäkologe dabei...kam mir vor wie im Zirkus...der Gyn "löste" die Hebamme ab, hat mich unter der Geburt noch untersucht...er atmete tief durch und sah mich an, ich werde den Blick niemals vergessen....
Dann war ich das erste Mal weg, mein Körper war einfach zu geschwächt...Zwei Tage weder Schlaf noch habe ich was gegessen...Mein Kreislauf versagte und irgendwann wurde ich wieder wach...dieser beißende Schmerz...ich schriee um mein Leben ich konnte es nicht länger aushalten, ich habe angefangen mich zu wehren, ich habe alle um mich herum angeschrieen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen! Es war einfach zu viel...habe mich gegen die Geburt gewehrt...dann schlug das CTG aus...die Herztöne von meinem Baby gingen herunter...dann kam der Gebärhocker auf das Bett...keine Chance..der kleine hing im Becken fest..noch mehr Panik...wieder war ich weg...aufgewacht bin ich auf dem gyn.stuhl....5 Leute um mich herum das Blut ströhmte nur so aus mir heraus..die Herztöne waren noch immer zu niedrig.
Dann kam die Saugglocke...es fühlte sich an, als ob ich 10 Füße und 1000 Hände in mir drin habe...unglaublicher Schmerz und noch immer schriee ich um mein Leben...die Geburt ging nicht vorran, dann hat sich der Chefarzt auf meinen kleinen zarten Bauch gewurfen, mein Mann fing an den Arzt anzuschreien, was er da macht....dann war ich wieder weg..
Ich sitze hier mit Tränen im Gesicht...ich habe mir einen besseren Start für uns erhofft..er war so schwer und so steinig...
Nach 30 Minuten durch diese Folter hörte ich nur von meinem Freund "Du hast es gleich geschafft, er ist gleich da..."
Habe noch zwei Mal so doll gepresst wie ich konnte und dann war er da...habe ihn nicht gesehen...er wurde sofort weggebracht...Mein Mann stand neben mir wie angewurzelt und wusste nicht, wohin mit sich...er verschwand aus dem Zimmer, als ich ihn darum gebeten habe nach dem kleinen zu sehen!
So lag ich dann da...auf dem Gyn Stuhl..voller Blut...mir war schwindelig...alles um mich herum verschwand!
Kurze Zeit danach kam die Hebamme um sich meiner Plazenta zu widmen..die wollte nämlich nicht raus kommen...sie zog an der Nabelschnur...drückte auf meinem Bauch herum..es war die Hölle... ."Gut, ich hole nun den Doktor und dann wirst du unter Vollnarkose operiert..."
Ich war fix und fertig..dachte nur "Reicht es nicht langsam??"
Der Arzt kam und sagte, wir sollten nochmal eine Stunde warten...also saß ich da weiter auf dem Gyn.Stuhl. Die Beine weit gespreitzt, die Gedanken total zerstreut...ich war wie weggetreten, nicht ansprechbar. Ich war eine kleine leblose Hülle, der man jedes Lächeln, jede Freude genommen hat.
Nach der Stunde des Wartens kam nochmal die Hebamme und wir haben es nochmal versucht, dann kam die Planzenta endlich...natürlich wieder mit Gewalt und mit Schmerzen...ich konnte endlich genäht werden...
Der Gynäkologe kam mit dem ganzen Zubehör, sämtliche Spritzen...ich habe davon nichts gemerkt, er hat ca 10 mal zugestochen bevor er anfing mich zu nähen...das ganze dauerte wieder ca eine Stunde...der kleine wurde in der Zeit zu mir gebracht...ich hatte unseren Sohn auf dem Arm..und fühlte nichts...kein leid, keine freude..nichts...bin beim nähen noch eingeschlafen...
Irgendwann war ich jedenfalls fertig und wollte nur noch duschen und dann ins Bett...die Hebamme reichte mir ihre Hand damit ich mich aufrichten kann...sie sagte, dass ich langsam machen soll und wenn ich sternchen sehe soll ich sofort bescheid sagen...
Ich erinnere mich daran, dass ich "be...." sagte...mehr brachte ich nicht mehr heraus..mein Körper war am Ende seiner Kräfte....2 Tage kein Schlaf, keine Nahrung und dann eine 10 Stunden Geburt, da war meine Grenze...
Ich lag blutüberströhmt auf dem Fußboden im Kreissaal...irgendwann wurde ich wach, es war arschkalt..die Hebamme machte mich auf dem Fußboden mit einem Waschlappen sauber..mit arschkaltem Wasser...herrlich...ich war bedient...irgendwann kam mein Bettchen...wurde von allen Seiten gestützt und dann wurde ich endlich aufs Zimmer gebracht...da war es glaube ich schon fast 15Uhr...der kleine war wieder auf de Frühchenstation...
Mein Mann kam noch mit aufs Zimmer, ich bin recht schnell eingeschlafen und er hat die Zeit genutzt um nach Hause zu fahren um sich umzuziehen..nicht nur ich war blutüberstöhmt. Als ich dann 2 Stunden später aufgewacht bin war er schon wieder da und saß neben mir...hielt meine Hand...und dann ging es los...
Ich wurde hysterisch, habe Angst bekommen...dieser unglaubliche Schmerz...ich dachte, ich bekomme noch ein Kind...nach so einem Tag fragte ich das erste Mal in meinem Leben den lieben Gott
"Was habe ich in meinem Leben verbrochen, dass du mich so bestrafst und mich auf so eine Prüfung stellst???"....
...und das meinte ich ernst....langlebe die Nachwehen....
20.07.2011 13:22
@Merle-Perle
Wow, das ist ja echt nicht schön, was Du erlebt hast. Trotzdem Danke, daß Du darüber geschrieben hast. Das zeigt wenigstens, daß eine Geburt nicht immer so toll ist, wie manche tun. Ich hoffe, Dir und Deinem Kleinen gehts jetzt gut.
20.07.2011 13:28
EET 15.Juli 2011
ET 04.Juni 2011

Ich habe ziemlich lange hin und her überlegt ob ich einen Geburtsbericht schreiben soll oder nicht.
Natürlich möchte ich meine Erfahrungen mit euch teilen, aber ich möchte niemanden durch diesen eher unschönen Bericht
verschrecken!
Seid dem ich wusste, dass ich schwanger bin hatte ich panische Angst vor der Geburt!!
Am Donnerstag, den 2.Juni sind mein Freund und ich in die Klink gefahren. Es war herrliches Wetter und es war Vatertag! Mir war bekannt, dass mein Gebärmutterhals verkürzt war, das war auch der einzige Grund, dass ich diese Wehen wahr genommen habe und nicht gedacht habe "Ach, ist schon nichts"
In der Klink angekommen wurde ich gleich via US und vaginal untersucht!
"Er wird zwar nicht in den nächsten 5 Minuten kommen, aber heute oder morgen auf jedenfall wenn wir nichts dagegen tun"
..ich war kreide bleich, meinem Freund stand der Schock auch im Gesicht!
"Sie bleiben auf jedenfall hier und sie bekommen dann die Lungenreife und dann wird das schon"....die Frau hatte gut reden...mein Puls war auf 180, mir wurde heiß und kalt, 1000 Gedanken kreisten durch meinen Kopf...
Es ist viel zu früh, er ist noch nicht soweit, ICH bin noch nicht soweit...!!!
Kurze Zeit später wurde ich stationär aufgenommen, mir wurde ein Zugang gelegt, es wurde Blut abgenommen, ein CTG wurde geschrieben und am EKG war ich auch dran...später auf dem Zimmer angekommen habe ich gleich die erste Lungenreife bekommen...war toootaaaal angenehm, vorallem wenn man Angst vor spritzen hat. Da zwischen den beiden Lungenreifespritzen 12 Stunden liegen müssen kam die zweite Nachts um 4:30Uhr....glaubt mir, es gibt nettere Sachen die man Nachts machen kann...schlafen zum Beispiel...mein Mann blieb die ganze Zeit bei mir...ihn hat das ganze sehr mitgenommen...
Dann kam noch der Wehenhemmer...ich hab mich gefühlt wie ein Junky auf Entzug...mein Körper zitterte, mir war heiß und kalt gleichzeitig, mein Herz schlug so laut, dass ich ihm gleichen Takt zuckte....an schlaf war nicht zu denken...Hunger hatte ich auch keinen...
Am Freitag, den 3.Juni hatte ich ab Nachmittags keine Wehen mehr, der Wehenhemmer wurd abgesetzt und ich war "frei"...dachte ich zumindest...es hieß auch, dass ich dann Samstag nach Hause kann, wenn ich bis zu Visite "wehenfrei" bleibe...in der Nacht von Freitag auf Samstag ging es dann los..es war 1Uhr..meinen Mann hatte ich nach Hause geschickt, er solle sich ausschlafen und mich dann Mittags abholen...dieser unglaubliche Schmerz...dieses Druckgefühl, ich werds nie vergessen..Schmerz in den Oberschenkeln und im Rücken...
Samstag, der 4.Juni an Wehen dachte ich gar nicht erst...habe mir nur gedacht
"Nein, Merle...nicht bimmeln...sonst darfst du nicht nach Hause..." also habe ich tapfer 6 Stunden alleine gekämpft...um 4Uhr habe ich meinem Mann die erste Sms geschickt, er möchte bitte kommen...keine Reaktion...um kurz vor sieben habe ich ihm eine zweite sms geschickt mit Inhalt "Schatz...bitte!!!!"...keine 10min später war er bei mir...als er endlich da war habe ich mich dazu entschieden doch mal zu klingeln um nach Schmerzmitteln zu fragen...joa..eine Krankenschwester kam rein...hab nur gesagt "Habe Schmerzen möchte was dagegen haben"...sie verschwand wieder...keine 3min später kam eine total nette Hebamme rein...sie hatte mich am Vortag auch schon einmal beruhigt und hat mir Mut zugesprochen...habe ihr kurz erklärt wie sich das ganze anfühlt, sie hat mich vaginal kurz untersucht....
"Gut, dann fahren wir dich mal rüber in den Kreissaal! Der Kleine hat sich schon auf den Weg gemacht..du hast seit 1Uhr mit sehr starken Wehen gekämpft...der Muttermund ist schon 3cm offen"
BITTE WAS???? Nein, das kann nicht sein...das darf nicht sein!!!!!
Ich wollte schreien und weinen und alles gleichzeitig...ich konnte nicht, ich war stumm..konnte kein Wort heraus bringen...die Situation hat mich komplett überfordert!
Innerlich sprach eine Stimme zu meinem Baby...du hast noch über einen Monat Zeit, warum machst du dich so früh auf den Weg?? Warum tust du mir das an???
Im Kreissaal angekommen habe ich eine "scheiß-egal-spritze" bekommen..klasse Zeug wirklich!! Zumindest so lange sie wirkt, ich habe sogar unter Wehen noch sms geschrieben ala "Hallo bin im Kreissaal mir gehts super, habe keine schmerzen und keine angst"...haha....sehr gut Merle..erstmal unter voller Dröhnung sms verschicken....
Nach 20 Minuten war die Wirkung verflogen und ich prallte mit voller Wucht auf den Boden der Tatsachen auf..Willkommen in der Realität..aua...es tat weh...
.
Ich muss euch noch sagen, dass mir viele Teile der Geburt fehlen...
Erst lag ich auf dem großen Bett..mein Mann saß schräg hinter mir und hielt meine Hand und sprach mir Mut zu...
Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst! Dann kam dieser unglaubliche Druck..dieser Schmerz..meine Beine zitterten..ich hatte Angst und Panik..ich wusste, dass mein Becken zu eng sein wird...und das ich gleich mit meinem Kind durch die Hölle gehen werde....erst waren wir zu dritt im Kreissaal..Mein Mann, die Hebi und ich...schnell merkte sie, dass es wohl nicht ohne Komplikationen klappen wird..schnell waren zwei weitere Hebammen, eine Kinderärztin, der Chefarzt und ein Gynäkologe dabei...kam mir vor wie im Zirkus...der Gyn "löste" die Hebamme ab, hat mich unter der Geburt noch untersucht...er atmete tief durch und sah mich an, ich werde den Blick niemals vergessen....
Dann war ich das erste Mal weg, mein Körper war einfach zu geschwächt...Zwei Tage weder Schlaf noch habe ich was gegessen...Mein Kreislauf versagte und irgendwann wurde ich wieder wach...dieser beißende Schmerz...ich schriee um mein Leben ich konnte es nicht länger aushalten, ich habe angefangen mich zu wehren, ich habe alle um mich herum angeschrieen, dass sie mich in Ruhe lassen sollen! Es war einfach zu viel...habe mich gegen die Geburt gewehrt...dann schlug das CTG aus...die Herztöne von meinem Baby gingen herunter...dann kam der Gebärhocker auf das Bett...keine Chance..der kleine hing im Becken fest..noch mehr Panik...wieder war ich weg...aufgewacht bin ich auf dem gyn.stuhl....5 Leute um mich herum das Blut ströhmte nur so aus mir heraus..die Herztöne waren noch immer zu niedrig.
Dann kam die Saugglocke...es fühlte sich an, als ob ich 10 Füße und 1000 Hände in mir drin habe...unglaublicher Schmerz und noch immer schriee ich um mein Leben...die Geburt ging nicht vorran, dann hat sich der Chefarzt auf meinen kleinen zarten Bauch gewurfen, mein Mann fing an den Arzt anzuschreien, was er da macht....dann war ich wieder weg..
Ich sitze hier mit Tränen im Gesicht...ich habe mir einen besseren Start für uns erhofft..er war so schwer und so steinig...
Nach 30 Minuten durch diese Folter hörte ich nur von meinem Freund "Du hast es gleich geschafft, er ist gleich da..."
Habe noch zwei Mal so doll gepresst wie ich konnte und dann war er da...habe ihn nicht gesehen...er wurde sofort weggebracht...Mein Mann stand neben mir wie angewurzelt und wusste nicht, wohin mit sich...er verschwand aus dem Zimmer, als ich ihn darum gebeten habe nach dem kleinen zu sehen!
So lag ich dann da...auf dem Gyn Stuhl..voller Blut...mir war schwindelig...alles um mich herum verschwand!
Kurze Zeit danach kam die Hebamme um sich meiner Plazenta zu widmen..die wollte nämlich nicht raus kommen...sie zog an der Nabelschnur...drückte auf meinem Bauch herum..es war die Hölle... ."Gut, ich hole nun den Doktor und dann wirst du unter Vollnarkose operiert..."
Ich war fix und fertig..dachte nur "Reicht es nicht langsam??"
Der Arzt kam und sagte, wir sollten nochmal eine Stunde warten...also saß ich da weiter auf dem Gyn.Stuhl. Die Beine weit gespreitzt, die Gedanken total zerstreut...ich war wie weggetreten, nicht ansprechbar. Ich war eine kleine leblose Hülle, der man jedes Lächeln, jede Freude genommen hat.
Nach der Stunde des Wartens kam nochmal die Hebamme und wir haben es nochmal versucht, dann kam die Planzenta endlich...natürlich wieder mit Gewalt und mit Schmerzen...ich konnte endlich genäht werden...
Der Gynäkologe kam mit dem ganzen Zubehör, sämtliche Spritzen...ich habe davon nichts gemerkt, er hat ca 10 mal zugestochen bevor er anfing mich zu nähen...das ganze dauerte wieder ca eine Stunde...der kleine wurde in der Zeit zu mir gebracht...ich hatte unseren Sohn auf dem Arm..und fühlte nichts...kein leid, keine freude..nichts...bin beim nähen noch eingeschlafen...
Irgendwann war ich jedenfalls fertig und wollte nur noch duschen und dann ins Bett...die Hebamme reichte mir ihre Hand damit ich mich aufrichten kann...sie sagte, dass ich langsam machen soll und wenn ich sternchen sehe soll ich sofort bescheid sagen...
Ich erinnere mich daran, dass ich "be...." sagte...mehr brachte ich nicht mehr heraus..mein Körper war am Ende seiner Kräfte....2 Tage kein Schlaf, keine Nahrung und dann eine 10 Stunden Geburt, da war meine Grenze...
Ich lag blutüberströhmt auf dem Fußboden im Kreissaal...irgendwann wurde ich wach, es war arschkalt..die Hebamme machte mich auf dem Fußboden mit einem Waschlappen sauber..mit arschkaltem Wasser...herrlich...ich war bedient...irgendwann kam mein Bettchen...wurde von allen Seiten gestützt und dann wurde ich endlich aufs Zimmer gebracht...da war es glaube ich schon fast 15Uhr...der kleine war wieder auf de Frühchenstation...
Mein Mann kam noch mit aufs Zimmer, ich bin recht schnell eingeschlafen und er hat die Zeit genutzt um nach Hause zu fahren um sich umzuziehen..nicht nur ich war blutüberstöhmt. Als ich dann 2 Stunden später aufgewacht bin war er schon wieder da und saß neben mir...hielt meine Hand...und dann ging es los...
Ich wurde hysterisch, habe Angst bekommen...dieser unglaubliche Schmerz...ich dachte, ich bekomme noch ein Kind...nach so einem Tag fragte ich das erste Mal in meinem Leben den lieben Gott
"Was habe ich in meinem Leben verbrochen, dass du mich so bestrafst und mich auf so eine Prüfung stellst???"....
...und das meinte ich ernst....langlebe die Nachwehen....
Deiänschen
7720 Beiträge
22.07.2011 13:41
hallo ihr lieben, dann möchte ich auch mal meinen geburtsbericht einstellen bitte nicht auf rechtschreibfehler achten. musste ihn ziemlich schnell schreiben wenn auch mit vielen heulpausen nicht böse sein das ich so wenig schreibe...komm mit dem lesen garnicht hinterher und bin mit 3 kindern doch ganz gut eingespannt grüß euch alle ganz ganz lieb! ,...und nochmal ein herzliches glückwunsch an alle mamis
Am 06.07.2011 stand ich Morgens auf um meine Große für die Schule fertig zu machen. Mein Mann war noch zuhause da er ja die „Frühschichten“ hat und die letzten Tage immer mit dem Auto zur Arbeit fuhr. Mir war an dem Tag anders wie sonst. Ich hatte Bauchschmerzen die ich nicht wirklich einordnen konnte was ich in MC auch mitteilte. Am liebsten hätte ich zu meinem Mann gesagt, dass er zuhause bleiben soll was ich aber dann doch nicht tat. Die Große ging zur Schule und pünktlich zum wach werden meiner Kleinen bekam ich leichte Wehen ca. alle 15 Minuten. Es war alles noch recht entspannt da ich davon ausging das es sich mal wieder um „Übungswehen“ handelt. Naja, wie jeden Morgen die Kleine und mich angezogen und fertig gemacht, gefrühstückt und Samy ging spielen. Als die Wehenabstände sich auf 10 Minuten verkürzten und auch doch bissl doller zu spüren waren dachte ich mir es sei besser mal meine Schwägerin anzurufen die ja Samy heute Nachmittag abholen kommt da die Kleine das erste mal bei Ihrer Mia übernachten durfte. Meine Schwägerin war immer auf Abruf für mich da nur an diesem Morgen wusste ich, dass sie Unterwegs war und erst ab Mittag „Zeit“ hatte. Gesagt getan, und nach langem hin und her beschlossen wir das sie nicht Ihre Erledigungen mache sonder lieber gleich zu uns kommt. Sie muss ja schließlich 45Minuten fahren. Die Wehenabstände verkürzten sich auf 8Minuten. Mia bei uns angekommen sofort in „Hab Acht“ Stellung und versuchte mich zu überreden ins KH zu fahren. Mir war aber so gar nicht danach jetzt schon ins KH zu fahren. Hatte einfach keine Lust wegen Übungswehen wieder nach Hause geschickt zu werden oder eben ewig im KH zu sein da ich KH absolut nicht leiden kann!!! Ich rief meinen Mann in der Arbeit an um zu fragen was er davon hält und ob er sich dann auch schon auf den Weg ins KH machen möchte oder vielleicht doch erst abwarten will was die Ärzte sagen. Eigentlich doof da er ja nicht wissen kann wie schnell es gehen kann darum entschloss er die Zelte abzubrechen und ins KH zu fahren wo wir uns dann um ca 10:00 getroffen haben. Die Autofahrt war wieder ganz toll. Jede Bodenwelle, jedes Schlagloch lies mich jammern. Meine Wehen war ich fleißig am veratmen und Samy lies uns lachen indem sie bei jeder Wehe meinte „Mama aua pusten“ *hihi* sooooo süß. Mein Mann war in der Zwischenzeit schon am Brot essen damit er meiner größten Sorgen wieder umzukippen vorbeugte  Im Kreisssaal angekommen wurden wir herzliche aufgenommen, Formalitäten erledigt und von einer bereits bekannten Hebamme die ich beim letzten mal im KH schon kennen lernen durfte in einen KS zum CTG schreiben geführt. Auf dem Weg dort hin hörten wir ein Neugeborenes schreien und ich guckte meinen Mann mit Tränen in den Augen an und sagte: Die haben es schon geschafft und bald dürfen wir unseren Schatz im Arm halten. Wehen waren da, Herztöne waren ok darum beschloss Sie nach einem ca 3cm offenen MUMU einen Einlauf zu machen und mir für anschließend eine entspannende Wanne einzulassen. Ohje, mein aller Erster Einlauf. Mir graute so sehr davor aber ihre Aussage „ Ein guter Einlauf ist die halbe Geburt“ klang viel versprechend darum lies ich das eben über mich ergehen. Nennen wir es Startschuss. Auf der Toilette bekam ich neben dem natürlichen Folgen des Einlaufes echt richtig dolle Wehen und ich kann jetzt sagen, ein Einlauf ist nicht schön und Wehen auf der Toilette zu veratmen auch nicht. Nebenbei schrieb ich Susen um sie immer schön auf dem Laufenden zu halten. Mein Mann wartete geduldig im Nebenzimmer und nach einer Gefühlten Ewigkeit durfte ich in die Badewanne. Marc trommelte mir bei den Wehen immer auf den Rücken da ich, anders wie bei meinen Mädels, ganz fieße Wehen über den Rücken hatte die ich so nicht kannte und auch wesentlich schmerzhafter empfand aber durch das getrommel „angenehmer“ aushalten konnte. Ich legte mich in die Wanne und stellte wirklich für einen kurzen Moment fest das es sich gut anfühlt doch dann kam eine Wehe und aus war es mit entspannen. Liegen konnte ich eh nicht mehr darum kniete ich in der Badewanne und veratmete brav meine Wehen. Nach knapp einer halben Stunde ging ich aus der Wanne da ich es einfach nicht für angenehm empfand. Es dürfte mittlerweile ca 12.30 gewesen sein. Ich krabbelte am Boden, ging in die Hocke stand nach vorne gebeugt an der Arbeitsplatte doch mir tat alles so fürchterlich Weh das ich einfach nicht wusste in welcher Position ich bleiben soll. Nachdem Karin, unsere Hebamme nochmals nach dem MUMU guckte und mitteilte das er nun bei 4-5cm ist, wurde mir echt flau im Magen. Ich hab mir nur gedacht „oh je…ob die Geburt wirklich die längste von allen 3en wird?“ Wir zogen wieder in den KS um und die Wehen waren mittlerweile richtig schmerzhaft. Dort angekommen schrieb sie nochmals CTG aber an liegen war nicht zu denken. Ich ging bei jeder Wehe in die Hocke vor dem Kreissbett und hatte wirklich gut zu kämpfen. Da knackte es irgendwie in meinem Bauch und ich hatte meinen ersten Blasensprung den ich von meinen vorherigen Kindern nicht kannte da die Blase bei den Geburten gesprengt wurde. Aber es lief nur leicht meine Beine entlang was mich gewundert hat. Karin meinte ich solle doch eine andere Stellung ausprobieren da die Hocke die Wehen nur verstärkt. Also gut, ich legte mich auf das Bett in Seitenlage bei Wehenabständen von 2-3Minuten. Ich merkte das ich dringend was zum festhalten bzw drücken brauche um den Schmerz auszugleichen. Es war nichts da darum gab mir mein Mann seine Hand die ich dann mal ordentlich gedrückt habe. Mein Mann bat Karin um etwas, das ich festhalten konnte und sie baute eine Halterung an das Bett was ich gleich ergriff. Da kam plötzlich ein riesen Schwall Fruchtwasser und Karin sagte nur das ich jetzt das schlimmste geschafft hätte. Häääääääääää? Das schlimmste kommt doch jetzt erst dachte ich und sie bat mich auf den Rücken zu legen damit sie die Unterlage wechseln konnte. Mein Mann half Ihr nur den Hintern zu heben habe ich sehr schmerzhaft in Erinnerung. Die Wehen waren auf dem Rücken schwer zu veratmen. Ich wusste nicht wo ich mit meinen Beinen hin solle und sagte meinem Mann das ich was für die Beine brauche was er auch gleich weiter gab und schon bekam ich für das linke Bein die Halterung zum Einhängen. Ich bat auch um die 2. und Karin sah erneut nach dem MUMU der auf 7cm offen stand. Mein Mann bekam eine Nierenschale und ein Tuch womit er mir die Stirn mit Wasser abtupfen konnte und war in den Wehenpausen fleissig am tupfen und bei den Wehen am Luft zu fechern mit der Nierenschale was wirklich sehr angenehm war. Es war mittlerweile ca 13:30 und die Presswehen begannen was ich mit einem „ ich muss pressen“ deutlich gerufen habe  ich hörte die Hebamme nur sagen das es noch zu früh sei und sie kam um zu gucken. Sie war erstaunt da sich unser Sohn trotz nicht ganz geöffnetem MUMU schon auf den Weg machte. Sie läutete den Ärzten und einer anderen Hebamme die ebenfalls sehr überrascht waren das es soweit wäre. Von da an ging alles sehr schnell und sehr schmerzhaft. Meine Wehen äußerte ich mit einem lauten „uuuuuuuuuuu“ wobei sich Karin noch einen Scherz erlaubte und mir zurief das ich es doch mal mit einem „aaaaaaaaaa“ versuche solle was ich dann lustigerweiße auch umgesetzt habe. Pressen…hächeln und ein guck ma,l man kann die Haare schon sehen folgten. Die Schultern empfand ich komischerweise schmerzhafter als den Kopf und dann lag er da. Um 13:54 mit einem stolzen Gewicht von 3970g, 52cm und einem KU von 37cm geboren. Keine Käseschmiere und kaum Blut verschmiert fing er sofort an zu schreien. Mein Mann nabelte ab was ich mit meinem Handy alles fotografierte und ich bekam unseren Yannic auf die Brust gelegt.
22.07.2011 13:55
Herzlichen Glückwunsch zum ersten Sohn ,toller Bericht konnte richtig mit Dir fühlen,hab jetzt noch mehr bammel vor meiner Dritten Geburt
Kische87
1681 Beiträge
22.07.2011 14:57
Toller Bericht Diana und herzlichen Glükwunsch zum ersten "Stammhalter"
22.07.2011 15:05
So ein toller Bericht, Diana!! Nochmal alles alles Gute zum kleinen
butjentine
3506 Beiträge
22.07.2011 15:13
Zitat von Kische87:

Dann will ich hier auch nochmal offiziell unseren Bericht einstellen

Donnerstag, 30.06.2011
Die ersten Wehen oder „Ich glaub es geht los.“
Da ich die Tage zuvor schon die Hoffnung aufgegeben hatte, dass unsere Maus noch vor dem Termin kommt, war ich relativ entspannt und dachte nicht mehr den ganzen Tag daran wann es wohl endlich losgehen würde. Am Nachmittag hab ich mich wie immer zu einem kleinen Schläfchen hingelegt nachdem ich mit unserem Hund draußen war. Geweckt wurde ich von einem fiesen Ziehen im Unterleib. Am besten kann man es wohl mit stärkeren Regelschmerzen vergleichen. Gedacht hab ich mir erstmal nichts dabei, zumal es auch schnell wieder vorbei war. Trotzdem schaute ich irgendwie automatisch auf die Uhr (15:40 Uhr) und stand auf. Das nächste Ziehen kam ganz plötzlich – ich setzte mich auf die Coach und lehnte mich nach vorne. Der Blick auf die Uhr: 16:12 Uhr. Mein Hund schaute mich fragend an und ich sagte: „Lina, ich glaub es geht los.“
Die nächste Zeit hab ich dann mit Saugen verbracht und ein bisserl Aufräumen verbracht. Dazwischen: Immer der Blick auf die Uhr wenn die Krämpfe wieder kamen (16:43 Uhr, 17:05 Uhr). Danach bin ich unter die Dusche – man hört ja immer die schlauen Sprüche: „Nach dem Baden oder Duschen werden echte Wehen stärker und Vor- oder Übungswehen verschwinden wieder.“
Die Dusche brachte dann natürlich nicht den gewünschten Effekt und es passierte über eine Stunde gar nichts mehr. Gut, dachte ich, also falscher Alarm. Ich saß vor meinem Laptop und dann doch wieder… 18:25 Uhr…
Meine beste Freundin schrieb mich gerade an und fragte wie es mir geht und was ich gerade so mache. Ich: „Ich warte auf die nächste Wehe.“ Sie merkte gleich dass ich schon ziemlich aufgeregt war und rief mich über Skype an um mich zu beruhigen. Die nächste Wehe (18:51 Uhr) war schon etwas gemeiner und ich rief Mathias an. Ich: „Du solltest dich so langsam auf den Weg machen.“ Er: „Geht’s los? Ist die Fruchtblase geplatzt?“ Ich: „Nein, aber Wehen hab ich. Aber noch in längeren Abständen.“ Er: „Ok, ich komm.“
Die Abstände werden kürzer oder: „Holst du mir ne Pizza?“
Bis Mathias dann hier war meinte meine beste Freundin ich soll noch einen Kaffee trinken und was essen – wer weiss wann es wieder was gibt. Mathias kam dann zur Tür herein gestürmt und war wohl leicht überrascht weil ich total entspannt auf der Coach saß und telefonierte. Ich: „Schatz, holst du mir ne Pizza? Ich hab Hunger.“ Die Pizza bekam ich natürlich und verspeiste sie genüsslich während ich von Mathias skeptisch beäugt wurde. Ich: „Bist jetzt verunsichert weil ich hier sitze und Pizza esse, wa?“ –Kopf nicken- Die Abstände wurden allmählich kürzer (19:11 Uhr, 19:31 Uhr, 19:46 Uhr, 20:10 Uhr, 20:28 Uhr, 20:40 Uhr, 20:52 Uhr, 21:01 Uhr, 21:10 Uhr, 21:21 Uhr, 21:30 Uhr, 21:35 Uhr).
Gegen 21:30 Uhr haben wir uns dann angezogen und sind ins Krankenhaus gefahren.

Freitag, 01.07.2011

Da bleiben oder Heim fahren? Oder: „Heute Nacht passiert nichts mehr.“
Nach einem CTG stand fest, dass in dieser Nacht nichts mehr passieren würde, da die Wehen jetzt nicht die Wucht waren. Wir wurden vor die Entscheidung gestellt wieder Heim zu fahren oder über Nacht da zu bleiben. Ich wollte lieber da bleiben, da man zu Hause ja nicht wirklich weiss wann man fahren muss oder ob man noch warten kann. Ich bekam also ein Schmerzmittel und Mathias fuhr wieder nach Hause. Das Schmerzmittel hat nicht wirklich geholfen und ich nickte immer nur leicht zwischen den Wehen weg. Kurz vor 5 bin ich dann wieder in den Kreissaal spaziert, da ich nicht schlafen konnte und es wurde noch ein CTG geschrieben. Muttermund ca. 1cm…
Um 7 war Mathias dann wieder da und während wir frühstückten kam eine neue Hebamme und stellte sich uns als Silvia vor. Sie war mir sofort sympathisch und ich hatte ein gutes Gefühl. Sie sagte mir ich solle gleich nochmal probieren schön warm zu duschen und vor allem den Bauch und den Rücken „berieseln“ lassen und dann vielleicht noch ein wenig Treppen zu steigen. In zwei Stunden treffen wir uns dann wieder im Kreissaal zum CTG schreiben. Gesagt getan.
Es wird ernst oder: „Ach, da is wieder Eine unterwegs.“
In der Zwischenzeit war auch eine meiner Zimmergenossinnen wieder da, mit der ich lustigerweise auch im Geburtsvorbereitungskurs war. Sie hatte sich schon über drei Tage im Krankenhaus rumgequält weil sie einen vorzeitigen Blasensprung hatte und keinerlei Wehen… Ihr Kleiner kam kurz vor 5 endlich auf die Welt. Als ich in gesehen habe und er mich anblinzelte musste ich gleich losheulen…
Während dem Duschen kamen dann schon zwei Wehen die schon ein wenig gemeiner waren. Zum Glück gabs da so ne schicke Stange zum Festhalten. Beim Treppen steigen wurden dann die Wehen nochmal stärker und die Abstände auch kürzer. Ein paar Ärzte die uns gesehen haben fanden das wohl ganz witzig dass da wieder eine Dicke am Treppen steigen is und meinten: „Ach da gibt’s Nachwuchs. Is wieder eine unterwegs.“ Lustige Leute…
Vor dem CTG haben die beiden Hebamme (Silvia und Michi – Hebamme in Ausbildung) dann noch nach meinem Muttermund geschaut. Die Ernüchterung: 1-2cm. Silvia hat mich dann über die Möglichkeit eines Wehentropfs aufgeklärt wenn sich weiterhin so wenig am Muttermund tut. Da man ja aber schon böse Geschichten über den bösen Tropf gehört hat, kam das für mich eigentlich nicht in Frage. Sie meinte dann, wir sollten jetzt noch ein bisserl spazieren gehen und zu Mittag sehen wir uns dann wieder, dann entscheiden wir was wir wegen dem Tropf machen. Also wieder los… Auf dem Weg wurden dann die Wehen wirklich gemein (dachte ich zu dem Zeitpunkt zumindestens ) und zeitweise hatte ich auch keine Pausen mehr dazwischen. Nach einer knappen Stunde hatte ich keine Lust mehr und wollte zurück aufs Zimmer. Dort konnte ich mich ein bisschen entspannen, aber Mathias drängte mich dann ziemlich bald wieder zurück in den Kreissaal zu gehen. Sobald ich wieder auf den Beinen war, wurden die Wehen wieder stärker und die Abstände kürzer. Als wir dort waren hab ich mich sofort auf mein tolles „Bett“ gelegt (wir hatten nämlich glücklicherweise den schönsten Kreissaal am Abend vorher ergattert mit dem größten Bett) und veratmete die nächsten Wehen. Währenddessen kamen meine beiden Hebammen wieder rein und Silvia war ganz erfreut über meine starken Wehen: „Ui na was is denn hier los? Da sind die ja von alleine jetzt stärker geworden. Vielleicht beeilt sich die Letze (so nennt man bei uns kleine Kinder) ja jetzt doch.“
Wehentropf – Ja oder Nein? Oder: „Ich wusste dass du dich so entscheidest.“
Muttermund auf ca. 4 cm. Nach diesem Befund wurde beschlossen, dass wir auf alle Fälle noch abwarten mit dem Wehentropf, da sich in den letzten zwei Stunden doch einiges getan hatte. Die Wehen waren wirklich schmerzhaft und ich veratmete sie nun immer lauter. Ich merkte dass Mathias etwas hilflos war, denn er wusste nicht so richtig wie er mir helfen soll.
Gegen 14:00 Uhr schlug Silvia dann die Wanne vor und meinte dass ich mich dort vielleicht besser entspannen kann. Da ich wusste wo die Wanne war, nämlich ein Stück den Flur runter, kam mir das ganz schön utopisch vor, denn bei jeder Bewegung kam sofort eine Wehe… Aber die Aussicht auf ein bisschen Erleichterung war doch sehr verlockend. Als ich mich aufsetzte: Wehe… Als ich aufstand: Wehe… Drei Schritte: Wehe… Das zog sich dann so hin bis draußen, da meinte dann Silvia zu mir ich solle nochmal aufs Klo gehen und probieren ob ich Pipi muss. Michi fragte mich ob sie mit rein kommen solle, wofür ich ihr sehr dankbar war, denn in dem Moment brach mein Kreislauf total zusammen… Ich saß da auf der Schüssel und meine Beine und Arme zitterten unkontrolliert. Michi rief sofort nach Silvia, die gerade dabei war die Wanne für mich fertig zu machen. Die beiden versuchten mich bei Bewusstsein zu halten und dann kam auch schon wieder die nächste Wehe… Mathias hat mir am nächsten Tag erzählt, dass er sich gewundert hat warum wir da drin so oft spülen, dabei bin ich immer mit dem Kopf gegen Spülung an der Wand geknallt weil ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte
Als es wieder einigermaßen ging meinte Silvia gleich dass wir das mit der Wanne gleich wieder lassen, denn das wäre noch eine zusätzliche Belastung für den Kreislauf durch das warme Wasser. Also wieder zurück in den Kreissaal… Dort angekommen wurde nach dem Muttermund geschaut. Der Schock: 4-5 cm… Silvia sagte mir, dass wir jetzt wirklich etwas machen müssen, denn wenn es so weiter geht lieg ich morgen noch hier und dann wird mir einfach die Kraft ausgehen. Michi fragte mich wovor ich Angst hätte. Ich sagte, dass ich Angst habe dass durch den Tropf die Wehen mit einmal so stark und heftig werden, dass ich es nicht aushalte und mich nicht darauf einstellen kann… Sie meinte dass ich so oder so die Schmerzen habe, aber wenn wir nichts tun wird es einfach nur länger dauern.
Ich entschied mich also für den Tropf und Mathias sagte zu mir: „Ich wusste dass du dich so entscheidest. Keine Ahnung warum, aber irgendwie hab ichs gewusst.“
Sollen wir die Blase aufmachen? Oder: „Da kann die Letze nochmal richtig gut mithelfen.“
Fast hätte ich es mir mit dem Tropf nochmal anders überlegt, denn die beiden hatten Probleme ihn einzustellen. Ca. 5 Minuten haben sie dran rum gefummelt, fast hätte ich gesagt dass es wohl nicht sein soll, habs mir dann aber verkniffen.
Gegen 14:30 Uhr wurde dann der Tropf gestartet und kaum war er dran wurde es richtig, richtig fies… Silvia und Michi veratmeten immer mit mir zusammen die Wehen. Mathias versuchte alles um es mir zu erleichtern: reichte mir immer wieder Wasser, tupfte meine Stirn und Hals mit einem kalten Waschlappen ab und sagte mir wie stolz er auf mich ist. Ich meine mich zu erinnern dass ich ein paar Mal gesagt habe „Lass das“ wenn mir der Waschlappen grad zu viel wurde. Die Männer haben es schon nicht einfach
Irgendwann (keine Aaaaahung wann) fragte mich Silvia ob ich damit einverstanden bin wenn sie jetzt die Fruchtblase öffnen. „Da kann die Letze nochmal richtig gut mithelfen und mitschieben.“ Mir war eigentlich schon alles egal und bekam die Erklärung wie sie das machen nur noch so halb mit. Michi hat dann mit so einem „Fingerkondom“, an dem etwas ganz feines, spitzes dran ist (genauer kann ich es nicht beschreiben) die Fruchtblase geöffnet. Gemerkt hab ich davon gar nichts, nur wie ich dann unkontrolliert „auslief“. Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hätte, aber die Wehen danach waren nochmal ein anderes Kaliber… Nach ein paar Wehen wollte ich irgendwas gegen die Schmerzen haben. Silvia schaute nochmal nach meinem Muttermund (7-8cm…) und dann bekam ich Buscopan… Wie lächerlich ist das denn..? Bei jeder Wehe hat man das Gefühl es zereisst einen innerlich und dann bekommt man was, was vielleicht bei leichten Regelschmerzen hilft…
Das zog sich dann alles eeeewig lange hin und mein Veratmen der Wehen war eigentlich nur noch ein Schreien. Ich hatte das Gefühl es vergingen Tage. Zwischen zwei Wehen stellte ich dann die blöde Frage wie lange es noch dauern würde (hahahahaaaaaa), die Silvia so beantwortete: „Wir holen die Kleine auf alle Fälle noch vor dem Schichtwechsel, denn wir wollen sie ja noch sehen.“ Ich: „Wann ist das?“ Sie: „Um 19 Uhr“. Mein Blick suchte die Uhr an der Wand: kurz vor 16 Uhr. Dann schossen mir die Tränen in die Augen und ich war mir sicher dass ich das auf keinen Fall noch so lange aushalten würde, was ich dann auch laut aussprach. An der Stelle muss ich sagen wie froh ich bin dass 1. Mathias die ganze Zeit bei mir war und 2. Ich gleich zwei so tolle Hebammen hatte, die mir die ganze Zeit über so gut zugesprochen haben. Alle versuchten mich davon zu überzeugen dass ich das sehr wohl schaffe…
Was richtiges gegen die Schmerzen oder: „Dein Poppi kommt jetzt!“
Kurz danach wollte ich etwas, was wirklich gegen die Schmerzen hilft. Silvia meinte sie könnte mir eine Spritze geben, aber dazu müsste erst die Ärztin kommen, denn sie darf das nicht einfach so geben. Ein paar Minuten ging das so hin und her (ich glaub da war ich das erste Mal ein wenig unfreundlich ), dann kam eine Wehe bei der ich das Gefühl hatte pressen zu müssen. Sofort sagte ich dass ich mitschieben muss. Silvia sagte, dass es noch zu früh ist, sie die Spritze jetzt fertig hat, aber noch schnell nachschaut. Sie tastete herum, fing an zu grinsen und sagte: „Kerstin, dein Poppi kommt jetzt. Bis die Spritze wirkt, is die Letze schon auf der Welt.“ Unter uns: Ich glaube, dass diese Spritze nie existiert hat. Ich glaube, die wollten mich nur hinhalten
Ab der nächsten Wehe durfte ich also endlich etwas tun. Da ich aber noch immer mehr oder weniger lag ging gar nichts vorwärts. Im Liegen hatte ich nicht genug Kraft. Wir versuchten es auf der Seite, das obere Bein an Michis Schulter abgestützt (die Position, die mir am wenigsten gefiel). Danach sollte ich es in der Hocke probieren, was richtig anstrengend war, denn in jeder Wehe musste ich erst einmal aus dem Liegen in die Hocke kommen, denn nach der Wehe sollte ich mich zum „Entspannen“ wieder zurücklegen.
Das Wunder des Lebens oder: „Geht es ihr gut? Sie ist so klein…“
Silvia fragte mich ob ich es auf dem Hocker probieren möchte. Ich willigte einfach überall ein in der Hoffnung, dass ich was beschleunigen kann. Sie holten Matten und Hocker, worauf ich mich setzte und Mathias hinter mich. In den Wehen stützte ich mich bei Mathias ab und dazwischen wischte er mir den Schweiß mit einem kalten Waschlappen aus Gesicht, Nacken und vom Hals. In der Zwischenzeit war ich auch zwischen den Wehen schon lange nicht mehr einigermaßen schmerzfrei, da, da die Maus schon sehr weit unten war und es dehnte sich einfach alles.
Auch auf dem Hocker ging es nicht so recht vorwärts und ich sollte in den Vierfüßlerstand, also auf alle Viere Mathias setzte sich auf einen Hocker und ich „stand“ vor ihm, mit den Armen auf seinem Schoß. So ging das Pressen richtig gut und bald hörte ich: „Ich seh das Köpfchen.“ Was mich doch sehr verwunderte, denn so wie es sich für mich anfühlte war das Köpfchen schon draußen… Zum Schluss hin rammte ich meine Arme in den Boden und meinen Kopf in Mathias Bauch und presste einfach nur noch was das Zeug hielt. Immer wenn ich merkte dass eine Wehe vorbeiging hätte ich heulen können, bewegte mich aber nicht aus Angst dass sie wieder „hineinrutscht“. Das Pressen empfand ich als geringeres Übel, eher als Befreiung, weil ich das Gefühl hatte ich bewirke etwas, das Warten dazwischen, mit den wahnsinnigen Dehnungsschmerzen war Folter…
Als der Kopf draußen war, ging es dann auch endlich schnell. Zum Schluss wartete ich nicht einmal mehr auf eine Wehe, sondern presste einfach so viel ich konnte. Als sie da war, sackte ich zusammen und drehte mich um. Da war sie… Sie schrie nicht, gab nur ein kurzes, leises Geräusch von sich, wurde in meine Arme gelegt und schaute mich mit einem verwirrten Blick an als ob sie sagen wollte: „Wo um Himmels Willen bin ich denn jetzt gelandet?“
Mathias hat sogar die Nabelschnur durchgeschnitten und dann wurde sie kurz untersucht, gewogen und vermessen. Mathias beobachtete alles ganz genau und ich sah wie er sich die Tränen aus den Augen wischte (jetzt streitet er das natürlich ab ). Mir half man wieder in mein Bett ich sagte: „Sie ist so klein, geht es ihr gut?“ Natürlich war sie mit ihren 51cm gar nicht so klein, aber wenn man das erste Mal dieses winzige Menschlein sieht, kommt es einem eben so vor
Das Nähen oder: „Ich hab heut eh nix mehr vor.“
Ich sollte dann nochmal mitpressen, als sie die Nachgeburt aus mir rauszogen/rausdrückten. Das tat nicht unbedingt weh, war aber ein komisches Gefühl. Ich lag dann noch eine Weile so da, mit unserem Wunder in meinen Armen und Mathias neben mir, während Michi die Nachgeburt erklärt wurde. Ich sagte ja in der Schwangerschaft immer, dass ich das gar nicht sehen will, aber in dem Moment empfand ich das als überhaupt nicht schlimm und Mathias meinte noch: „Sieht aus wie Leber.“
Da ich ziemlich heftig und so gut wie überall gerissen bin, wurde ich dann noch fast eine Stunde lang genäht. Die Ärztin entschuldigte sich noch und meinte dass es jetzt leider ein bisserl dauert. Meine Antwort: „Ich hab Zeit, hab heut eh nix mehr vor.“ –Lachen-
Nach dem Nähen wurde ich dann noch notdürftig sauber gemacht und durfte in mein richtiges Bett. Ganze zwei Stunden hatten wir dann noch ganz für uns alleine zum Kuscheln bevor wir wieder ins Zimmer gebracht wurden.
Fazit: Insgesamt fast 25 Stunden Wehen, (nur) 2,5 Stunden am Wehentropf – normalerweise heisst es 1 Stunde – 1cm wenn man am Tropf hängt, 1 Stunde Presswehen und eine Stunde Nähen… Und trotzdem war es das Schönste was ich je erleben durfte. Auch wenn es ein Klischee ist: Wenn es vorbei ist und man sein Würmchen das erste Mal sieht und im Arm hält, ist einfach alles vergessen. Wie gesagt, ich hab beim Nähen ja auch noch Witze gerissen Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und mit nichts auf der Welt zu vergleichen…
Und ich bin überglücklich, dass ich meine Maus so zur Welt bringen konnte wie ich es mir gewünscht habe: Spontan und ohne Schmerzmittel, die einen nur benebeln (Buscopan zählt nit )!


mir sind beim lesen auch die tränchen gelaufen...
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