Einfluss auf Kind von politischer Einstellung
26.04.2021 14:22
Liebes Forum,
mit meinem Partner bin ich seit ca. sieben Jahren ein Paar. Wir lieben uns wie am ersten Tag und er macht mich glücklich. Wir wünschen uns sehnlichst ein Baby, allerdings habe ich jetzt wo es tatsächlich ernst wird etwas Bedenken. Er vertritt größtenteils die Meinung einer mir nicht lieben Partei. Er lebt diese Einstellung nicht in der Öffentlichkeit oder extremer Form aus, diskutiert lediglich im privaten Umfeld etc. Mir machte das trotzdem schon öfter zu schaffen, habe auch schon mal deswegen an unserer Beziehung gezweifelt. Falls es von Bedeutung ist: Ich vertrete keine Partei an sich, bin eher der Typ, der je nach Situation abwägt, sich die Sachverhalte genau ansieht und sich dann einen Standpunkt bildet.
Das Positive in unserer Beziehung überwiegte immer und ich möchte die Beziehung nicht wegen einer eigenen Meinung aufgeben. (die ja auch jedem zusteht) Dennoch würde mich interessieren, ob jemand von euch vielleicht eine ähnliche Situation durchlebt hat und vor allem: Wie stark beeinflusst die Meinung eines Elternteils bzw. der Eltern die Meinung der Kinder? Wie wahrscheinlich ist es, dass unsere Kinder ebenso denken wie er bzw. Vielleicht sogar in extremerer Form diese Partei vertreten? Ist es überhaupt ein Grund sich Sorgen zu machen oder haben eure Kinder letztendlich vielleicht eh eine ganz andere Meinung als ihr entwickelt? Ich weiß, dass viele Einflussfaktoren dazugehören, aber manche Einstellungen meines Partners gehen für mich überhaupt nicht und wir haben auch ausgemacht, diese von den Kindern fernzuhalten, um eine eigene Meinungsbildung zu ermöglichen. Aber wer weiß, wie es in zehn Jahren aussieht und ob er ihnen nicht doch mal etwas Unpassendes mit auf den Weg gibt..
Viele Grüße und ich hoffe auf augenöffnende Ratschläge von Außenstehenden
mit meinem Partner bin ich seit ca. sieben Jahren ein Paar. Wir lieben uns wie am ersten Tag und er macht mich glücklich. Wir wünschen uns sehnlichst ein Baby, allerdings habe ich jetzt wo es tatsächlich ernst wird etwas Bedenken. Er vertritt größtenteils die Meinung einer mir nicht lieben Partei. Er lebt diese Einstellung nicht in der Öffentlichkeit oder extremer Form aus, diskutiert lediglich im privaten Umfeld etc. Mir machte das trotzdem schon öfter zu schaffen, habe auch schon mal deswegen an unserer Beziehung gezweifelt. Falls es von Bedeutung ist: Ich vertrete keine Partei an sich, bin eher der Typ, der je nach Situation abwägt, sich die Sachverhalte genau ansieht und sich dann einen Standpunkt bildet.
Das Positive in unserer Beziehung überwiegte immer und ich möchte die Beziehung nicht wegen einer eigenen Meinung aufgeben. (die ja auch jedem zusteht) Dennoch würde mich interessieren, ob jemand von euch vielleicht eine ähnliche Situation durchlebt hat und vor allem: Wie stark beeinflusst die Meinung eines Elternteils bzw. der Eltern die Meinung der Kinder? Wie wahrscheinlich ist es, dass unsere Kinder ebenso denken wie er bzw. Vielleicht sogar in extremerer Form diese Partei vertreten? Ist es überhaupt ein Grund sich Sorgen zu machen oder haben eure Kinder letztendlich vielleicht eh eine ganz andere Meinung als ihr entwickelt? Ich weiß, dass viele Einflussfaktoren dazugehören, aber manche Einstellungen meines Partners gehen für mich überhaupt nicht und wir haben auch ausgemacht, diese von den Kindern fernzuhalten, um eine eigene Meinungsbildung zu ermöglichen. Aber wer weiß, wie es in zehn Jahren aussieht und ob er ihnen nicht doch mal etwas Unpassendes mit auf den Weg gibt..
Viele Grüße und ich hoffe auf augenöffnende Ratschläge von Außenstehenden
26.04.2021 14:31
Ich bin in einem sehr politischen Haushalt groß geworden und habe die Meinung meiner Eltern übernommen. Die Werte die diese Partei vertritt sind auch meine, daher wähle ich sie bei allen Wahlen. Wie es jetzt bei der Wahl im Herbst wird weiß ich noch nicht, wahrscheinlich werde ich das erste Mal fremd gehen.
Mein Mann wählt eine andere Partei aus Überzeugung.
Wir diskutieren viel - auch vor und mit den Kindern - über verschiedene Aspekte. Politik von Kindern fern halt ist meiner Meinung nach nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Sie sollen das Geschehen um sich herum sehen und beurteilen und eine Meinung haben.
Es gibt viele Parteien, die vieles richtig machen. Würde mein Mann die x-Partei wählen, weil er ihr Konzept am stimmigstem ist könnte - und kann ich damit gut leben. Solange es keine rechtsextreme Partei ist.
Bei einem AfD-Wähler wäre ich schneller weg, als er „aber das sind doch gar keine Nazis“ sagen könnte.
Mein Mann wählt eine andere Partei aus Überzeugung.
Wir diskutieren viel - auch vor und mit den Kindern - über verschiedene Aspekte. Politik von Kindern fern halt ist meiner Meinung nach nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Sie sollen das Geschehen um sich herum sehen und beurteilen und eine Meinung haben.
Es gibt viele Parteien, die vieles richtig machen. Würde mein Mann die x-Partei wählen, weil er ihr Konzept am stimmigstem ist könnte - und kann ich damit gut leben. Solange es keine rechtsextreme Partei ist.
Bei einem AfD-Wähler wäre ich schneller weg, als er „aber das sind doch gar keine Nazis“ sagen könnte.
26.04.2021 14:40
Eine politische Partei sagt ja doch etwas über die Grundeinstellung aus und das wäre mir sehr wichtig, dass die nicht total auseinandergeht. Also jemand, der mir erzählt, dss Hartz4-Empfänger alle arbeitsfaule Systemausnützer sind, wäre wohl keinen Tag mein Partner...
26.04.2021 14:40
Das ist echt schwierig zu beantwortet, weil man ja nicht weiß, wie dein Partner seinem Kind sein Weltbild erklären wird.
Ich stelle mir grundlegend die Frage, wie das in der Beziehung klappt. Klar, man muss gar nicht politisch diskutieren... Aber so eine Parteineigung spiegelt ja das eigene Weltbild wieder.
Zum Beispiel mal im extremen dargestellt (fiktiv) :
Ich bin sehr sozial (beruflich als auch im Kopf eingestellt), feministin und halte es für richtig, die Umwelt zu schützen. Ebenso möchte ich, dass Geringverdiener mehr verdienen und superreiche mehr Steuern zahlen, damit es sich etwas angleicher und die Welt so etwas sozialer wird. Zudem habe ich ein Patenkind in südafrika.
Mein Mann möchte mit seinem hohen Einkommen weniger Steuern zahlen. Er teilt nicht sonderlich gerne und hat Angst um den Wohlstand, den er sich hart erkämpft hat. Für ihn wiegt die Marktwirtschaft mehr als der umweltgedanke. Wer etwas erreichen will, muss hart dafür arbeiten, ohne Rücksicht auf Verluste. Er genießt sein Leben in vollem Zügen. Ausländer/flüchtlinge und co sind da eher schwierig für ihn, da sie potentielle Konkurrenz sind (auf dem Arbeitsmarkt aber vor allem könnten sie den Wohlstand des Landes gefährden).
Ich glaube, ich habe mit der Beschreibung jeweils zwei bis drei Parteien jeweils einer Person zuordnen können. Zur veranschaulichung.
Wie kann man so miteinander laben? Langfristig an einem Strang ziehen? Ich könnte es nicht. Ich bin froh, dass ich politisch gesehen mit meinem Mann halbwegs auf ein der Wellenlängen schwimme. Klar, hier und da haben wir auch Themen mit verschiedenen Ansichten... Aber nicht im grundlegenden.
Weißt du, wie ich meine?
Bevor ich also daran denke, wie ein potentielles Kind bei uns aufwachsen würde, hätte ich halt erstmal die basisfrage geklärt.
Ich stelle mir grundlegend die Frage, wie das in der Beziehung klappt. Klar, man muss gar nicht politisch diskutieren... Aber so eine Parteineigung spiegelt ja das eigene Weltbild wieder.
Zum Beispiel mal im extremen dargestellt (fiktiv) :
Ich bin sehr sozial (beruflich als auch im Kopf eingestellt), feministin und halte es für richtig, die Umwelt zu schützen. Ebenso möchte ich, dass Geringverdiener mehr verdienen und superreiche mehr Steuern zahlen, damit es sich etwas angleicher und die Welt so etwas sozialer wird. Zudem habe ich ein Patenkind in südafrika.
Mein Mann möchte mit seinem hohen Einkommen weniger Steuern zahlen. Er teilt nicht sonderlich gerne und hat Angst um den Wohlstand, den er sich hart erkämpft hat. Für ihn wiegt die Marktwirtschaft mehr als der umweltgedanke. Wer etwas erreichen will, muss hart dafür arbeiten, ohne Rücksicht auf Verluste. Er genießt sein Leben in vollem Zügen. Ausländer/flüchtlinge und co sind da eher schwierig für ihn, da sie potentielle Konkurrenz sind (auf dem Arbeitsmarkt aber vor allem könnten sie den Wohlstand des Landes gefährden).
Ich glaube, ich habe mit der Beschreibung jeweils zwei bis drei Parteien jeweils einer Person zuordnen können. Zur veranschaulichung.
Wie kann man so miteinander laben? Langfristig an einem Strang ziehen? Ich könnte es nicht. Ich bin froh, dass ich politisch gesehen mit meinem Mann halbwegs auf ein der Wellenlängen schwimme. Klar, hier und da haben wir auch Themen mit verschiedenen Ansichten... Aber nicht im grundlegenden.
Weißt du, wie ich meine?
Bevor ich also daran denke, wie ein potentielles Kind bei uns aufwachsen würde, hätte ich halt erstmal die basisfrage geklärt.
26.04.2021 14:42
Zitat von Schaf:super Einstellung und schön, dass ihr das Thema offen mit den Kindern besprechen, wenn es sich gerade ergibt. Eure politischen Meinungen scheinen sicherlich nicht extrem auseinander zu gehen?
Ich bin in einem sehr politischen Haushalt groß geworden und habe die Meinung meiner Eltern übernommen. Die Werte die diese Partei vertritt sind auch meine, daher wähle ich sie bei allen Wahlen. Wie es jetzt bei der Wahl im Herbst wird weiß ich noch nicht, wahrscheinlich werde ich das erste Mal fremd gehen.
Mein Mann wählt eine andere Partei aus Überzeugung.
Wir diskutieren viel - auch vor und mit den Kindern - über verschiedene Aspekte. Politik von Kindern fern halt ist meiner Meinung nach nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Sie sollen das Geschehen um sich herum sehen und beurteilen und eine Meinung haben.
Es gibt viele Parteien, die vieles richtig machen. Würde mein Mann die x-Partei wählen, weil er ihr Konzept am stimmigstem ist könnte - und kann ich damit gut leben. Solange es keine rechtsextreme Partei ist.
Bei einem AfD-Wähler wäre ich schneller weg, als er „aber das sind doch gar keine Nazis“ sagen könnte.
26.04.2021 14:43
Zitat von Jaspina1:das glaube ich eben doch. Eine politische Neigung zu einer Partei hat man doch aufgrund einer gewissen Weltanschauung bzw Grundeinstellung.
Eine politische Partei sagt ja doch etwas über die Grundeinstellung aus und das wäre mir sehr wichtig, dass die nicht total auseinandergeht. Also jemand, der mir erzählt, dss Hartz4-Empfänger alle arbeitsfaule Systemausnützer sind, wäre wohl keinen Tag mein Partner...
26.04.2021 14:57
Es kommt auch darauf an wie er seine politische Einstellungen auslebt. Vertritt er seine Ansichten auch nach außen. Oder schweigt er und ärgert sich einfach nur wenn andere anders denken.
Es kann schon große Auswirkungen auf das Leben des Kindes haben, da sich politische Ansichten auch oft im Erziehungsstil wieder spiegeln.
Zb ein "rechter Wähler" der Ausländer doof findet wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erlauben dass sein Kind ausländische Freunde hat.
Oder akzeptiert er Freunde egal wo sie herkommen oder welchen Hintergrund diese haben.
Es kann schon große Auswirkungen auf das Leben des Kindes haben, da sich politische Ansichten auch oft im Erziehungsstil wieder spiegeln.
Zb ein "rechter Wähler" der Ausländer doof findet wird mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erlauben dass sein Kind ausländische Freunde hat.
Oder akzeptiert er Freunde egal wo sie herkommen oder welchen Hintergrund diese haben.
26.04.2021 14:58
Grundwerte haben nichts mit politischer Einstellung zu tun.
Hätten sie es, würden wir im Einhornzauberpupsiland leben.
Ich vermittle meinen Kinder ,so gut es geht,Kritikfähigkeit,Selbstbewusstsein,Mut,Hilfsbe reitschaft usw. Eine politische Meinung bzw. Einstellung sollte in Erziehung nichts zu suchen haben.Sie dürfen sie selber finden.Und ich finde das Kinder da sehr gute Antenne haben ,da braucht es unsere ,oft sehr kurzsichtige, Haltung nicht.
Ansonsten: würden die Politikansichten meines Partners komplett mit meiner kollidieren, wären wir nicht zusammen.
Hätten sie es, würden wir im Einhornzauberpupsiland leben.
Ich vermittle meinen Kinder ,so gut es geht,Kritikfähigkeit,Selbstbewusstsein,Mut,Hilfsbe reitschaft usw. Eine politische Meinung bzw. Einstellung sollte in Erziehung nichts zu suchen haben.Sie dürfen sie selber finden.Und ich finde das Kinder da sehr gute Antenne haben ,da braucht es unsere ,oft sehr kurzsichtige, Haltung nicht.
Ansonsten: würden die Politikansichten meines Partners komplett mit meiner kollidieren, wären wir nicht zusammen.
26.04.2021 15:35
Zitat von JuWu:
Zitat von Schaf:super Einstellung und schön, dass ihr das Thema offen mit den Kindern besprechen, wenn es sich gerade ergibt. Eure politischen Meinungen scheinen sicherlich nicht extrem auseinander zu gehen?
Ich bin in einem sehr politischen Haushalt groß geworden und habe die Meinung meiner Eltern übernommen. Die Werte die diese Partei vertritt sind auch meine, daher wähle ich sie bei allen Wahlen. Wie es jetzt bei der Wahl im Herbst wird weiß ich noch nicht, wahrscheinlich werde ich das erste Mal fremd gehen.
Mein Mann wählt eine andere Partei aus Überzeugung.
Wir diskutieren viel - auch vor und mit den Kindern - über verschiedene Aspekte. Politik von Kindern fern halt ist meiner Meinung nach nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Sie sollen das Geschehen um sich herum sehen und beurteilen und eine Meinung haben.
Es gibt viele Parteien, die vieles richtig machen. Würde mein Mann die x-Partei wählen, weil er ihr Konzept am stimmigstem ist könnte - und kann ich damit gut leben. Solange es keine rechtsextreme Partei ist.
Bei einem AfD-Wähler wäre ich schneller weg, als er „aber das sind doch gar keine Nazis“ sagen könnte.
Nein. Wir sind sehr ähnlich.
Und wir schimpfen über Politiker beider / aller Parteien.
26.04.2021 15:39
Zitat von Marf:
Grundwerte haben nichts mit politischer Einstellung zu tun.
Hätten sie es, würden wir im Einhornzauberpupsiland leben.
Ich vermittle meinen Kinder ,so gut es geht,Kritikfähigkeit,Selbstbewusstsein,Mut,Hilfsbe reitschaft usw. Eine politische Meinung bzw. Einstellung sollte in Erziehung nichts zu suchen haben.Sie dürfen sie selber finden.Und ich finde das Kinder da sehr gute Antenne haben ,da braucht es unsere ,oft sehr kurzsichtige, Haltung nicht.
Ansonsten: würden die Politikansichten meines Partners komplett mit meiner kollidieren, wären wir nicht zusammen.
Das finde ich aber im Alltag schwer zu trennen. Wir reden im Normalfall nicht über Parteien sondern Themen.
Und dann erzählt mein Mann bspw dass er dankbar dafür ist, dass die IG Metall die Tarifrunde so gut abgeschlossen hat und er deswegen mehr Gehalt bekommt. Dann fragen die Kinder was die IG Metall und eine Gewerkschaft ist. Also erklären wir es und sprechen natürlich positiv darüber weil wir es gut finden. Dass wir es auch gut finden wenn sich viele zusammen tun um gemeinsam ein Ziel zu erreichen.
In einem AG-Haushalt wird da sicher anders darüber gesprochen. Also dass die böse Gewerkschaft diesen Nichtsnutzen mehr Geld verhandelt hat.
Als aktuelles Beispiel der letzten Wochen hier im Hause Mäh.
Oder ich rege mich über Piazolo auf, dass er so viel Misz bei den Schulen macht bezogen auf Corona. Wir reden nicht über Parteiern sondern aktuelles Tagesgeschehen und sagen da auch unsere Meinung.
26.04.2021 16:03
Beziehung und Politik lassen sich nicht sauber voneinander trennen, das wäre bei uns unmöglich. Mein Mann und ich vertreten politisch ähnliche Einstellungen. Andernfalls würden wir diese Ehe nicht führen.
Und in einer Elternschaft wird das ja noch ein Stück weiter getrieben - nicht im Sinne von "Wähle Partei XY, Kind! Das sind die einzig Wahren!", sondern in Form von Wertevermittlung. Ich kann mit meinem Kind nicht offen über verschiedene kulturelle Prägungen oder Weltreligionen sprechen, die Einladung der Nachbarn, während des Ramadan nach Sonnenuntergang zum Abendessen vorbeizukommen, wahrnehmen und mich über gefüllte Weinblätter und Köfte freuen, während mein Mann sein Kreuzchen bei denen macht, die am liebsten alles Fremdartige im Keim ersticken möchten.
Nein, geht nicht, unmöglich. Ich würde mich schämen und ekeln und regelmäßig explodieren, würde ich mit einem solchen Menschen zusammen leben. Und letztendlich ist es meine Aufgabe als Mutter, mein(e) Kind(er) vor derart menschenverachtenden Einflüssen zu bewahren und fern zu halten.
Und in einer Elternschaft wird das ja noch ein Stück weiter getrieben - nicht im Sinne von "Wähle Partei XY, Kind! Das sind die einzig Wahren!", sondern in Form von Wertevermittlung. Ich kann mit meinem Kind nicht offen über verschiedene kulturelle Prägungen oder Weltreligionen sprechen, die Einladung der Nachbarn, während des Ramadan nach Sonnenuntergang zum Abendessen vorbeizukommen, wahrnehmen und mich über gefüllte Weinblätter und Köfte freuen, während mein Mann sein Kreuzchen bei denen macht, die am liebsten alles Fremdartige im Keim ersticken möchten.
Nein, geht nicht, unmöglich. Ich würde mich schämen und ekeln und regelmäßig explodieren, würde ich mit einem solchen Menschen zusammen leben. Und letztendlich ist es meine Aufgabe als Mutter, mein(e) Kind(er) vor derart menschenverachtenden Einflüssen zu bewahren und fern zu halten.
26.04.2021 16:41
Schwierig zu sagen. Alles kann, nichts muss
Ich kenne so einige Aussagen meines Vaters noch... Auf "die da oben" schimpfen, etc... Er hatte sich kurz vor seinem Tod schon geändert, ich habe als junge Erwachsene viel übernommen, einiges ungefragt, einiges aus eigener Erfahrung.... Und denke heute anders. (Ein anderer Azubi aus meiner Berufsschule war überzeugter grüner und wir haben viele Stunden im Zug gezankt, weil mir seine Ansichten zu extrem waren... Heute würden wir wohl nicht mehr zanken )
Meine Mutter hat zuweilen immernoch Ansichten vor Augen, ganz emotional durch ihre Kindheit geprägt. Vieles habe ich alle junge Erwachsene ähnlich gesehen, ich kannte es ja nicht anders. Aber obwohl wir zusammen leben, arbeiten wir zusammen daran, dass sie objektiver beurteilen lernt. Das geht... Ich beeinflusse inzwischen sie, nicht umgekehrt. Mein Bruder, der nicht mit ihr zusammenlebt und daher automatisch mehr Distanz hat, hat hingegen noch viele von diesen altbackenen Ansichten und versteht nichtmal, was daran falsch sein könnte. Trotz weniger elterlicher Prägung.
Die Kinder können genau nach den Eltern schlagen, das genaue Gegenteil werden und alles dazwischen Man weiß es vorher nicht und bekommt oft das, was man nicht will. Kinder halt
Ich kenne so einige Aussagen meines Vaters noch... Auf "die da oben" schimpfen, etc... Er hatte sich kurz vor seinem Tod schon geändert, ich habe als junge Erwachsene viel übernommen, einiges ungefragt, einiges aus eigener Erfahrung.... Und denke heute anders. (Ein anderer Azubi aus meiner Berufsschule war überzeugter grüner und wir haben viele Stunden im Zug gezankt, weil mir seine Ansichten zu extrem waren... Heute würden wir wohl nicht mehr zanken )
Meine Mutter hat zuweilen immernoch Ansichten vor Augen, ganz emotional durch ihre Kindheit geprägt. Vieles habe ich alle junge Erwachsene ähnlich gesehen, ich kannte es ja nicht anders. Aber obwohl wir zusammen leben, arbeiten wir zusammen daran, dass sie objektiver beurteilen lernt. Das geht... Ich beeinflusse inzwischen sie, nicht umgekehrt. Mein Bruder, der nicht mit ihr zusammenlebt und daher automatisch mehr Distanz hat, hat hingegen noch viele von diesen altbackenen Ansichten und versteht nichtmal, was daran falsch sein könnte. Trotz weniger elterlicher Prägung.
Die Kinder können genau nach den Eltern schlagen, das genaue Gegenteil werden und alles dazwischen Man weiß es vorher nicht und bekommt oft das, was man nicht will. Kinder halt
26.04.2021 18:58
Ich muss zugeben, mir ist es wichtig einen Partner zu haben, der ebenfalls demokratische Werte vertritt. Natürlich müssen Meinungen nicht komplett überein stimmen, ich glaube auch nicht, dass wir die gleiche Partei wählen, aber bei Toleranz, Demokratie und Meinungsfreiheit sind wir uns einig. Und da der Vater die Kinder nun mal mit sozialisiert, würde ich auch keine Kinder mit einem Mann haben wollen, der diese Werte nicht vertritt.
Rechte, linksradikale und religiös extremistische Einstellungen waren daher bei mir neben Drogensucht und Kriminalität die wenigen Ausschlusskriterien bei der Partnerwahl. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, bei euch scheint es ja anders zu funktionieren.
Rechte, linksradikale und religiös extremistische Einstellungen waren daher bei mir neben Drogensucht und Kriminalität die wenigen Ausschlusskriterien bei der Partnerwahl. Das ist aber nur meine persönliche Meinung, bei euch scheint es ja anders zu funktionieren.
26.04.2021 19:06
Zitat von Elsilein:mein reden. Sehe ich ganz genauso
Beziehung und Politik lassen sich nicht sauber voneinander trennen, das wäre bei uns unmöglich. Mein Mann und ich vertreten politisch ähnliche Einstellungen. Andernfalls würden wir diese Ehe nicht führen.
Und in einer Elternschaft wird das ja noch ein Stück weiter getrieben - nicht im Sinne von "Wähle Partei XY, Kind! Das sind die einzig Wahren!", sondern in Form von Wertevermittlung. Ich kann mit meinem Kind nicht offen über verschiedene kulturelle Prägungen oder Weltreligionen sprechen, die Einladung der Nachbarn, während des Ramadan nach Sonnenuntergang zum Abendessen vorbeizukommen, wahrnehmen und mich über gefüllte Weinblätter und Köfte freuen, während mein Mann sein Kreuzchen bei denen macht, die am liebsten alles Fremdartige im Keim ersticken möchten.
Nein, geht nicht, unmöglich. Ich würde mich schämen und ekeln und regelmäßig explodieren, würde ich mit einem solchen Menschen zusammen leben. Und letztendlich ist es meine Aufgabe als Mutter, mein(e) Kind(er) vor derart menschenverachtenden Einflüssen zu bewahren und fern zu halten.
26.04.2021 19:39
Ich hoffe doch, dass meine Kinder unsere politische Richtung übernehmen
Ne, aber ja klar. Es ist wahrscheinlich. Das Elternhaus prägt. Dass beide Eltern unterschiedlich wählen finde ich auch ok, solange es die gleiche Richtung hat, sprich Mitte oder links.
Das Problem bei der afd zb ist halt, dass sie nicht nur für ihre Programmpunkte zur regierungspolitik stehen, sondern für Werte, die eine gewisse Haltung widerspiegeln: homophob, frauenfeindlich, fremdenfeundlich, asosozial, antidemoktlratiaxh etc pp. Wer damit sympatisiert ist entweder uninformiwrt und redet nur nach was er irgendwo liest, ungefiltert. Oder hat halt die gleiche Haltung. Und das würde ich nie niemals im engeren Einfluß für meine Kinder wollen. Damit riskieren ich ja auch, dass ich nicht nur mein restliches Leben mit meinem Partner Streit in politischen Fragen haben werde sondern auch mit den Kindern.
Ne, aber ja klar. Es ist wahrscheinlich. Das Elternhaus prägt. Dass beide Eltern unterschiedlich wählen finde ich auch ok, solange es die gleiche Richtung hat, sprich Mitte oder links.
Das Problem bei der afd zb ist halt, dass sie nicht nur für ihre Programmpunkte zur regierungspolitik stehen, sondern für Werte, die eine gewisse Haltung widerspiegeln: homophob, frauenfeindlich, fremdenfeundlich, asosozial, antidemoktlratiaxh etc pp. Wer damit sympatisiert ist entweder uninformiwrt und redet nur nach was er irgendwo liest, ungefiltert. Oder hat halt die gleiche Haltung. Und das würde ich nie niemals im engeren Einfluß für meine Kinder wollen. Damit riskieren ich ja auch, dass ich nicht nur mein restliches Leben mit meinem Partner Streit in politischen Fragen haben werde sondern auch mit den Kindern.
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