Der Wunsch nach dem anderen Geschlecht
13.07.2021 23:12
Zitat von Alaska:
Zitat von Viala2.0:
Zitat von Enfelchen:doch. Genau DAS sollte man tun.
Zu Viala:
Ja, vielleicht ist so ne Schwangerschaft auch einfach vollgepackt mit Hormonen und jeder reagiert anders… das kann schon sein.
Ich hab z.B. mein Kind bei der Geburt angeschaut und mich förmlich in der ersten Sekunde gefragt „was soll ich jetzt damit?“
Ich kann’s gar nicht beschreiben. Hab so lange auf ihn gehibbelt, mit Kiwu usw. absolutes Wunschkind und ich hab ihn mit dem ersten US-Bild abgöttisch geliebt.
Aber nach der Geburt war es befremdlich. Für ne minimale Zeit und 3 Min später wäre ich für ihn gestorben. Der Ärztin hätte ich bald den Hals umgedreht als sie ihn mit auf die Intensiv genommen hat.
Dennoch muss mal wirklich nicht vor Enttäuschung weinen .
Ich denke man darf einfach dankbar für dieses
Wunder sein und das unabhängig vom Geschlecht.
Aber wie gesagt, ich tu mich da auch schwer…
Die Alternative wäre runterschlucken und verdrängen und das Risiko, es unbewusst doch am Kind auszulassen oder so eine blöde alte zu werden, die enttäuscht über den dritten Enkel reagiert
Deshalb bin ich ja dafür, dass man sich eben NICHT schämt diese Gefühle, sondern sie ansieht, wahrnimmt und verarbeitet. Sonst ist später was im Weg.
Und Vorwürfe wie "man sollte dankbar sein". Helfen da nicht ... Auch Storys von anderen, die froh wären nicht... Das ist wie einer depressiven zu sagen: Hey, dir geht's doch gut, Guck Mal xy, der geht's viel schlechter, also lach Mal wieder" - ne, macht man aus gutem Grund nicht
Und ich dank dir bis heute, dass du mir am Tag des Outings mein schlechtes Gewissen etwas genommen hast.
13.07.2021 23:24
Zitat von Viala2.0:
nö, ich meinte das jetzt ohne genaue Person im Hinterkopf. Es ist ja nur eine Möglichkeit von vielen, was passieren kann.
Passt halt zufällig genau zu meiner Story bzw Cookies Aber da sieht man eben, leider kommt das viel öfters vor, als es sollte.
Bzw ihr denkt bestimmt, das auch die Personen im Umfeld jedes Recht dazu haben, sich enttäuscht über das Outing ihrer Enkelkinder/Neffen/whatever zu äußern. Egal ob das verletzend ist, oder nicht
13.07.2021 23:27
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
13.07.2021 23:41
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Jein. Es würde sehr still im Netz werden, wenn einfach keiner mehr über seine Gefühle und Ansichten schreibt, nur weil es immer irgendjemanden verletzen wird.
Mitgefühl? Ja, definitiv. Denn ich “leide" und fiebere auch hier mit Usern mit, die es schwer haben, für die Kinder keine Selbstverständlichkeit sind, die Fehlgeburten hatten etc.
Aber das macht meine Gefühle nicht kleiner.
Generell halte ich nichts davon, Probleme miteinander zu vergleichen. Das mach ich nur ganz selten. Dann, wenn ich wirklich finde, dass jemand jammert, obwohl er keinen Grund hat.
Aber was bringt es, dem Geschlechterwunsch zu sagen, dass er dankbar sein soll, weil überhaupt schwanger? Das war ich. Das eine hatte nichts mit dem anderen zu tun! Und ich hatte meinem Kind ein wahnsinnig schlechtes Gewissen gegenüber, gerade weil es mein Junge ist. Trotzdem kam der Verstand nicht gegen die Enttäuschung an.
Der Geschlechterwunsch soll also dankbar sein, weil andere einen Kinderwunsch haben. Der unerfüllte Kinderwunsch soll dankbar sein, weil er ansonsten ein gesunder Mensch ist. Der Depressive soll glücklich sein, dass er dich eigentlich nichts hat, der Krebskranke soll dankbar sein, dass er die deutsche Medizin genießen kann und die alte Dame im Altersheim soll dankbar sein, dass sie einigermaßen gut versorgt ist und 1x die Woche Besuch bekommt...
Wenn diese Gedankenspiele so einfach wären...
Ich denk da lieber an meine Lehrerin: jeder trägt sein eigenes Päckchen, Probleme darf man nie gegeneinander aufwiegen.
13.07.2021 23:41
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Ich denke, da wird man sich nie einig. Ich bin da aber ganz bei dir. Wir sind die, die es nicht verstehen (wollen), und ja, das wars dann scheinbar. Für mich war das damals, als ich meine Zwillinge verloren habe, auch ein richtiger Stich im Herzen, als eine gleichzeitig schwangere Bekannte kurz nach meiner OP meinte, dezent darüber rum zu jammern, wie traurig es ist nicht sei, jetzt keine Haarbänder und Kleidchen kaufen zu können, aber besser ein Junge, als gar kein Kind. Ich war sprachlos. Aber ist okay , hauptsache sie konnte ihre Trauer darüber offen bekunden und musste sie nicht runter schlucken Da wäre es wirklich besser gewesen, nicht so offen zu seinen Gefühlen zu stehen.
13.07.2021 23:47
Zitat von abaddon2708:
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Ich denke, da wird man sich nie einig. Ich bin da aber ganz bei dir. Wir sind die, die es nicht verstehen (wollen), und ja, das wars dann scheinbar. Für mich war das damals, als ich meine Zwillinge verloren habe, auch ein richtiger Stich im Herzen, als eine gleichzeitig schwangere Bekannte kurz nach meiner OP meinte, dezent darüber rum zu jammern, wie traurig es ist nicht sei, jetzt keine Haarbänder und Kleidchen kaufen zu können, aber besser ein Junge, als gar kein Kind. Ich war sprachlos. Aber ist okay , hauptsache sie konnte ihre Trauer darüber offen bekunden und musste sie nicht runter schlucken Da wäre es wirklich besser gewesen, nicht so offen zu seinen Gefühlen zu stehen.
Wusste sie von deiner Fehlgeburt?
Wenn nein, kann sie wirklich nichts dafür. Wobei ich die Formuliering wirklich schäbig finde, denn das wertet den Bub wirklich ab.
Wenn sie davon wusste, war es die gegenüber zudem sehr geschmacklos.
Dennoch, ich kann zu meiner Enttäuschung stehen, weil ich mir dieses Gefühl nicht ausgesucht hatte. Ich hab mich damit auseinander gesetzt und nach ein paar Tagen war es gut. Einfach eine Verabschiedung von der Vorstellung einer Mädchenmama.
Ich kann gleichzeitig aber sehr wohl dankbar sein, wie einfach ich beide Jungs bekommen habe, dass sie gesund und glücklich sind. Das eine blendet das andere nicht aus.
Und ich fiebere schon immer mit Frauen mit, die es schwer haben und hoffe, dass es ein Happy End gibt. Wie aktuell bei wurmli z.b.
13.07.2021 23:54
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Weil es mir gerade wichtig ist: Du weißt, dass Depression eine Krankheit ist, die nicht selten tödlich endet? Einem Menschen mit Depression zu sagen, dass er aufhören soll zu jammern, ist so mit das respektloseste was man machen kann. Vielleicht solltest du dich mit dem Krankheitsbild zumindest mal ein bisschen auseinandersetzen.
14.07.2021 00:04
Zitat von Alaska:
Wusste sie von deiner Fehlgeburt?
Wenn nein, kann sie wirklich nichts dafür. Wobei ich die Formulierung wirklich schäbig finde, denn das wertet den Bub wirklich ab.
Wenn sie davon wusste, war es die gegenüber zudem sehr geschmacklos.
Dennoch, ich kann zu meiner Enttäuschung stehen, weil ich mir dieses Gefühl nicht ausgesucht hatte. Ich hab mich damit auseinander gesetzt und nach ein paar Tagen war es gut. Einfach eine Verabschiedung von der Vorstellung einer Mädchenmama.
Ich kann gleichzeitig aber sehr wohl dankbar sein, wie einfach ich beide Jungs bekommen habe, dass sie gesund und glücklich sind. Das eine blendet das andere nicht aus.
Und ich fiebere schon immer mit Frauen mit, die es schwer haben und hoffe, dass es ein Happy End gibt. Wie aktuell bei wurmli z.b.
Sie wusste davon, sonst wäre ich nicht so geschockt gewesen, weil dann kann man es eventuell noch verstehen, aber dezent.
Wie gesagt, ich denke, ich bin einfach geschädigt. Geschädigt von solchen unsensiblen Aussagen, nach meiner ersten späteren FG, von den ständigen enttäuschten Äußerungen, als es wieder kein Mädchen wurde, die dann auch sehr in vorwurfsvolle Töne übergingen. Ich war froh, dass es überhaupt wieder geklappt hat, auch zwischen den Kindern, hatte ich mehrere Aborte. Da war es wirklich sehr nebensächlich. Als ob ich es aussuchen könnte Und vor allem Menschen, die wissen, wie sehr ich mich mit Medikamenten vollstopfen musste, um überhaupt ein Kind halten zu können, sollten da echt mehr mitdenken. Ich würde es bestimmt ganz anders sehen, hätte ich eben diese Dinge nicht erlebt. Da hast du schon Recht, jeder hat seine Gründe für gewisse Gefühle, aber ohne in den Schuhen des anderen zu Laufen, kann man es eben nicht immer nachvollziehen.
Aber am Ende zählt wirklich, dass man dann dennoch, so wie du du, stolz auf seine Kinder ist, sie wirklich liebt und es dann alles nicht mehr so schlimm ist, wie für den Moment des Outings.
14.07.2021 00:12
Zitat von abaddon2708:
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Ich denke, da wird man sich nie einig. Ich bin da aber ganz bei dir. Wir sind die, die es nicht verstehen (wollen), und ja, das wars dann scheinbar. Für mich war das damals, als ich meine Zwillinge verloren habe, auch ein richtiger Stich im Herzen, als eine gleichzeitig schwangere Bekannte kurz nach meiner OP meinte, dezent darüber rum zu jammern, wie traurig es ist nicht sei, jetzt keine Haarbänder und Kleidchen kaufen zu können, aber besser ein Junge, als gar kein Kind. Ich war sprachlos. Aber ist okay , hauptsache sie konnte ihre Trauer darüber offen bekunden und musste sie nicht runter schlucken Da wäre es wirklich besser gewesen, nicht so offen zu seinen Gefühlen zu stehen.
Das tut mir sehr leid
14.07.2021 00:12
Zitat von Skorpi:
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Weil es mir gerade wichtig ist: Du weißt, dass Depression eine Krankheit ist, die nicht selten tödlich endet? Einem Menschen mit Depression zu sagen, dass er aufhören soll zu jammern, ist so mit das respektloseste was man machen kann. Vielleicht solltest du dich mit dem Krankheitsbild zumindest mal ein bisschen auseinandersetzen.
Mit Depressionen musst du mir nichts erzählen….
14.07.2021 00:13
Ich habe ja nun sechs Jungs und bin froh darüber.
Ich muss so nicht die beschissene Beziehung mit meiner Mutter noch mal in verkehrten Rollen aufarbeiten, meine Schwiegermutter hat selbst alles Jungs und ist ne coole Socke (so will ich auch mal sein für meine potenziellen Schwiegertöchter und Schwiegersöhne) und ich hatte die Hoffnung so auch Kleider, Nagellack, Pferde und Haareflechten umgehen zu können. Hat nur so semi geklappt bisher und das ist auch ok. Charakterliche Unterschiede überwiegen da halt alle potenziellen geschlechtsspezifischen Besonderheiten. Und das ist gut so. Eigene Peraönlichkeit und so.
Die Mitleidsbekundungen sind manchmal schon krass und deutlich mehr als bei meinen Freundinnen, die 2-3 Mädchen haben und keinen Sohn. Da kommen halt oft Sprüche wie "Oh der arme Papa" oder "so viel Zickendrama du Arme" usw. Aber immerhin nicht täglich. Für uns ist es ein guter Tag wenn ich wie gestern in Ikea nur zweimal darauf angesprochen werde wie schade es doch ist, dass ich keine Tochter habe. Von Wildfremden. Und wir waren gestern auch nur mit 3 von 6 Kindern unterwegs
Ich erlebe es schon so, dass viele Frauen sich eher ein Mädchen wünschen. Gerne beides, ja, aber wenn entweder oder, dann gerne ein Mädchen. Erlebe ich auch beruflich so, im Bekanntenkreis und auch in Foren, ja. Das bedeutet nicht, dass sie ihre Jungs dann nicht lieben.
Meines Wissens nach gibt es auch schon Studien bzw. Statistiken, die zeigen, dass sich der Trend vom "Jungenwunsch" wie er über Jahrzehnte/Jahrhunderte verbreitet war zum "Mädchenwunsch" entwickelt.
Ist nur ein Tabu-Thema und es wird nicht gerne zugegeben eine Präferenz zu haben.
Ich denke es ist ok solche Wünsche zu haben. Es sollte einem nur klar sein, dass wir das Geschlecht unseres Kindes nur sehr geringfügig beeinflussen können und besser mit beiden Varianten (und all ihren Ausprägungen, denn wer sagt denn, dass das Kind cis ist und nicht transgender oder nicht-binär?!) leben können sollten. Gefährlich wird es doch nur, wenn ein Kind mit dem vermeintlich falschen Geschlecht dann weniger geliebt und wertgeschätzt wird oder das Kind mit dem heißersehnten Geschlecht dann als Projektionsfläche für ganz konkrete Vorstellungen genutzt wird und das Kind dann zwanghaft verborgen wird, um diesen Vorstellungen zu genügen.
Zum Glück ist beides nicht der Regelfall.
Ich habe mir bei Nr. 5 und Nr. 6 jeweils wieder einen Jungen gewünscht. Hätte ich bei einem Mädchenouting geweint? Sicher nicht. Wäre ich enttäuscht gewesen? Vielleicht ganz kurz. Keine Ahnung. Kam ja nicht so weit.
Ich muss so nicht die beschissene Beziehung mit meiner Mutter noch mal in verkehrten Rollen aufarbeiten, meine Schwiegermutter hat selbst alles Jungs und ist ne coole Socke (so will ich auch mal sein für meine potenziellen Schwiegertöchter und Schwiegersöhne) und ich hatte die Hoffnung so auch Kleider, Nagellack, Pferde und Haareflechten umgehen zu können. Hat nur so semi geklappt bisher und das ist auch ok. Charakterliche Unterschiede überwiegen da halt alle potenziellen geschlechtsspezifischen Besonderheiten. Und das ist gut so. Eigene Peraönlichkeit und so.
Die Mitleidsbekundungen sind manchmal schon krass und deutlich mehr als bei meinen Freundinnen, die 2-3 Mädchen haben und keinen Sohn. Da kommen halt oft Sprüche wie "Oh der arme Papa" oder "so viel Zickendrama du Arme" usw. Aber immerhin nicht täglich. Für uns ist es ein guter Tag wenn ich wie gestern in Ikea nur zweimal darauf angesprochen werde wie schade es doch ist, dass ich keine Tochter habe. Von Wildfremden. Und wir waren gestern auch nur mit 3 von 6 Kindern unterwegs
Ich erlebe es schon so, dass viele Frauen sich eher ein Mädchen wünschen. Gerne beides, ja, aber wenn entweder oder, dann gerne ein Mädchen. Erlebe ich auch beruflich so, im Bekanntenkreis und auch in Foren, ja. Das bedeutet nicht, dass sie ihre Jungs dann nicht lieben.
Meines Wissens nach gibt es auch schon Studien bzw. Statistiken, die zeigen, dass sich der Trend vom "Jungenwunsch" wie er über Jahrzehnte/Jahrhunderte verbreitet war zum "Mädchenwunsch" entwickelt.
Ist nur ein Tabu-Thema und es wird nicht gerne zugegeben eine Präferenz zu haben.
Ich denke es ist ok solche Wünsche zu haben. Es sollte einem nur klar sein, dass wir das Geschlecht unseres Kindes nur sehr geringfügig beeinflussen können und besser mit beiden Varianten (und all ihren Ausprägungen, denn wer sagt denn, dass das Kind cis ist und nicht transgender oder nicht-binär?!) leben können sollten. Gefährlich wird es doch nur, wenn ein Kind mit dem vermeintlich falschen Geschlecht dann weniger geliebt und wertgeschätzt wird oder das Kind mit dem heißersehnten Geschlecht dann als Projektionsfläche für ganz konkrete Vorstellungen genutzt wird und das Kind dann zwanghaft verborgen wird, um diesen Vorstellungen zu genügen.
Zum Glück ist beides nicht der Regelfall.
Ich habe mir bei Nr. 5 und Nr. 6 jeweils wieder einen Jungen gewünscht. Hätte ich bei einem Mädchenouting geweint? Sicher nicht. Wäre ich enttäuscht gewesen? Vielleicht ganz kurz. Keine Ahnung. Kam ja nicht so weit.
14.07.2021 00:14
Zitat von Enfelchen:
Zitat von Skorpi:
Zitat von Enfelchen:
Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.
Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.
Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.
Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.
Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
Weil es mir gerade wichtig ist: Du weißt, dass Depression eine Krankheit ist, die nicht selten tödlich endet? Einem Menschen mit Depression zu sagen, dass er aufhören soll zu jammern, ist so mit das respektloseste was man machen kann. Vielleicht solltest du dich mit dem Krankheitsbild zumindest mal ein bisschen auseinandersetzen.
Mit Depressionen musst du mir nichts erzählen….
Und man kann sowas auch empathischer rüberbringen als ein „hör auf zu heulen“, aber ja, manche müssen es eben immer nur schwarz und weiß sehen. Vor allem wenn es um die eigene Meinung geht. Ein dazwischen gibt es eben nicht. Genau das ist es was mir bei den Menschen fehlt!
In diesem Sinne… Gute Nacht
14.07.2021 00:20
Mich hat ja ne zeitlang immer der Satz "Egal, Hauptsache gesund" getriggert.
Einfach weil ich das Gefühl hatte meine beiden (nach gesellschaftlichen Vorstellungen nicht gesunden) Jungs haben es damit offiziell geschaft nicht mal die Mindestanforderung zu erfüllen.
Erst schon das falsche Geschlecht (schon wieder ein Junge) und dann auch noch behindert ... haben wir echt nicht gut hinbekommen ...
Einfach weil ich das Gefühl hatte meine beiden (nach gesellschaftlichen Vorstellungen nicht gesunden) Jungs haben es damit offiziell geschaft nicht mal die Mindestanforderung zu erfüllen.
Erst schon das falsche Geschlecht (schon wieder ein Junge) und dann auch noch behindert ... haben wir echt nicht gut hinbekommen ...
14.07.2021 00:28
Zitat von Carlchen0102:
Mich hat ja ne zeitlang immer der Satz "Egal, Hauptsache gesund" getriggert.
Einfach weil ich das Gefühl hatte meine beiden (nach gesellschaftlichen Vorstellungen nicht gesunden) Jungs haben es damit offiziell geschaft nicht mal die Mindestanforderung zu erfüllen.
Erst schon das falsche Geschlecht (schon wieder ein Junge) und dann auch noch behindert ... haben wir echt nicht gut hinbekommen ...
Da sagst du was Wahres!!!
Da ist es auch schwer die Balance zu finden, wenn man davon spricht, dass man dankbar sein kann, wenn man ein „gesundes“ Kind hat.
Das wird in deinem Fall schnell falsch aufgefasst.
Ich z.B. mag das Wort „Behinderung“ einfach nicht.
Meine beste Freundin war relativ zeitgleich mit mir schwanger.
Wir bekamen beides Jungs. Meiner „kerngesund“, ihrer hatte, bzw hat Beeinträchtigungen. Lernte erst mit 22 Monaten laufen, spricht mit 7 noch immer schlecht, ist noch relativ unsauber…
Wir sind mit ihm aufgewachsen. Für uns ist er ein Spielkamerad, Freund, Familienmitglied-wie jedes andere Kind auch.
Jetzt erst, mit knapp 7 Jahren hat mein Sohn das erste Mal nachgefragt warum er ihn manchmal so schlecht versteht usw.
Was nichts an der Freundschaft ändert….
Aber auch da sehe ich den Wunsch nach einem gesunden Kind höher angesiedelt als den nach einem bestimmten Geschlecht.
Ich denke, mit einem beeinträchtigten Kind ist das Leben doch nochmal ein komplett anderes als eben mit einem Mädchen, wenn man sich nen Jungen wünscht..
Bei meiner Tochter stand kurzzeitig das Down-Syndrom im Raum. Ich habe mich bewusst gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden, weil es an meiner Entscheidung nichts geändert hätte sie zu behalten.
Da sie mein absolutes Wunder war. Die nämlich auf natürlichem Wege zu uns wollte..
14.07.2021 06:31
Zitat von abaddon2708:nein.
Zitat von Viala2.0:
nö, ich meinte das jetzt ohne genaue Person im Hinterkopf. Es ist ja nur eine Möglichkeit von vielen, was passieren kann.
Passt halt zufällig genau zu meiner Story bzw Cookies Aber da sieht man eben, leider kommt das viel öfters vor, als es sollte.
Bzw ihr denkt bestimmt, das auch die Personen im Umfeld jedes Recht dazu haben, sich enttäuscht über das Outing ihrer Enkelkinder/Neffen/whatever zu äußern. Egal ob das verletzend ist, oder nicht
Ich schrieb ja weiter vorn schon, dass ich mich zb bei einigen Themen hier raus halte, weil ich nur verletzen würde.
Gut, wenn man traurig ist, sollte man das auch sein dürfen und nicht vorspielen, was nicht ist. Aber es macht ja doch einen Unterschied, ob man da bei sich bleibt oder ob man der Mutter an den Kopf knallt, dass sie ja sicher enttäuscht ist oder indem man abweisend reagiert.
Wäre es denn besser, wenn man Freude vorspielt, wenn man keine empfindet? Also ich merke das leider direkt und mich beschäftigt sowas ewig, weil ich mich dann Frage, was los ist. Wie nicht, ob es anderen auch so geht.
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