Mütter- und Schwangerenforum

Winkelfehlsichtigkeit u. Prismenbrille - wer kanns mir erklären?

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Sarah2022
3000 Beiträge
02.05.2023 18:59
Wer kann mir die Hintergründe zum Thema Winkelfehlsichtigkeit und Prismenbrille erklären? Ich habe schon gegoogelt und habe es nicht verstanden, da in den Erklärungen medizinisches Wissen vorausgesetzt wird.

Wir waren am Sonntag bei einer Familienfeier.
Dort haben wir ein Kind getroffen, das eine Winkelfehlsichtigkeit hat. Der Junge trägt eine sehr starke Brille, genannt Prismenbrille. Er leidet unter Winkelfehlsichtigkeit - sagt die Mutter. Er war und ist ein Kind, dass sehr sehr lebhaft ist, sich schwer konzentrieren kann und in der Schule große Probleme hat. Deshalb (?) soll ihm die Prismenbrille helfen. Das versteh ich nicht.

Nun hat mir die Mutter erzählt, dass sie wegen seiner Augenerkrankung zu einem Optiker in einem abgelegenen kleinen Ort fahren müssen, Fahrzeit rund 2 Stunden. Der hat die Brille erstellt. Sie leben aber in einer Großstadt mit einer sehr guten Uni-Augenklinik. Warum kann man dem Jungen dort nicht helfen?
Sie fahren zu diesem Optiker praktisch an ganz vielen Augenärzten vorbei und auch an mindestens 2 großen Augenkliniken und dann noch sehr viel weiter...

Warum gehen die überhaupt zum Optiker und nicht zu einem Augenarzt?

Nun soll der Junge im Sommer an den Augen operiert werden. Dazu müssen sie in eine rund 400 km weit entfernte Stadt fahren. Gleiche Frage wie oben

Die Tante des Jungen hat die gleiche Augenerkrankung. Früher sah sie ganz normal aus. Ich kenne sie schon lange. Nun hat sie schon seit etlichen Jahren eine Prismenbrille. Ob sie auch eine OP hatte weiß ich nicht.
Jetzt schielt sie sehr stark. Wenn man sie anschaut, blicken die Augen in komplett unterschiedliche Richtungen.
Kann das gut und gesund sein?
Vanellope
15484 Beiträge
02.05.2023 19:25
Warum fragst du die mutter nicht selbst, wenn es doch eh Familie ist.
Und Augenärzte und Kliniken fertigen nunmal keine Brille , damit muss man zum Optiker. Ob das nun nur ein spezieller kann weiß ich nicht. Vielleicht sind sie ja auch gleichzeitig in ärztlicher Behandlung / Kontrolle
Sarah2022
3000 Beiträge
02.05.2023 21:23
Zitat von Vanellope:

Warum fragst du die mutter nicht selbst, wenn es doch eh Familie ist.
Und Augenärzte und Kliniken fertigen nunmal keine Brille , damit muss man zum Optiker. Ob das nun nur ein spezieller kann weiß ich nicht. Vielleicht sind sie ja auch gleichzeitig in ärztlicher Behandlung / Kontrolle
Ich habe die Mutter doch gefragt (steht oben) und die Antwort aber überhaupt nicht kapiert. Das was sie mir erklärte hinterließ sehr viele Fragezeichen in meinem Kopf.
Warum hilft eine Brille wenn ein Kind unruhig ist?

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann sind sie in den letzten Jahren bei keinem Augenarzt gewesen, sondern nur bei diesem Optiker. Kann das überhaupt sein?
Jetzt müssen sie aber doch noch zu dem weit entfernten Augenarzt wegen der anstehenden Operation.

Ich dachte, man geht zu einem Augenarzt, der nach der Untersuchung bei Bedarf eine Brille verschreibt. Die bekommt man dann vom Optiker. So war es jedenfalls bei meinem Mann wg. Weitsichtigkeit. Da sind aber Augenarzt und Optiker auch in der Nähe.
Carlchen
97 Beiträge
02.05.2023 21:34
Ein Optiker kann eine Fehlsichtigkeit genauso gut bzw. sogar besser feststellen als ein Augenarzt. Ich gehe schon seit Jahren für Sehtests nur zu meinem Optiker.

Und natürlich stoppt eine Brille keine Unruhe. Aber bei einer Fehlsichtigkeit (inklusive Winkelfehlsichtigkeit) muss man sich extrem anstrengen, um die Sehprobleme auszugleichen. In diesem Fall quasi das "Schielen" bzw. die Doppelbilder zu verhindern.
Das führt zu Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen. Und wenn man dem Unterricht auch optisch nicht folgen kann (oder nur unter großer Anstrengung) dann trägt das nicht unbedingt zur inneren Ruhe bei. Ist sicher keine Wunderlösung, aber kann sicher helfen.
sabrinas28883
3512 Beiträge
02.05.2023 21:35
Ich versuche es mal ein wenig zu erklären.
Winkelfehlsichtigkeit ist wie ein verstecktes schielen und das Gehirn versucht dieses schielen auszugleichen deshalb können sich die Kinder nicht gut konzentrieren und werden unruhig. Die Brille soll dies korrigieren.
Auch wir fahren zwei Stunden für die Brille, habe noch keinen Augenarzt gefunden der uns ernst nimmt.
Und dabei geht es meinem Kind mit der Brille viel besser.
Stanismom
637 Beiträge
02.05.2023 21:38
Also wenn ich Winkelfehlsichtigkeit+ Prismenbrille in google eingeben, kommt ein ziemlich gut verständlicher Artikel von pearle, der durchaus auch verständlich macht, warum das mit dem "Gesamstsystem" auch was macht.
Palabras2
785 Beiträge
03.05.2023 01:04
Ich finde eher krass, dass Außenstehende meinen Beurteilen zu können was für ein Kind besser wäre.
Dein Text liest sich für mich nicht so als würde dich in erster Linie interessieren was das Kind für eine Fehlsichtigkeit hat, sondern eher so als wolltest du dich hier über die Entscheidungen der Mutter auslassen und es so darstellen als würde sie ihrem Kind nicht die bestmöglichste Behandlung zu kommen lassen.
Natürlich wirst du dies nun bestreiten, aber der fade Beigeschmack wird bleiben.

Ich finde bei Google gute Erklärungen zu der Fehlsichtigkeit und auch super Erklärungen wie diese im Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes steht. Ähnlich gut wie es hier schon in den oberen Beiträgen erklärt wird. Ich komme im Übrigen nicht aus dem medizinischen Bereich und konnte sie gut verstehen.

Das bestätigt im Übrigen meine Auffassung deines Textes dass du hier nichts anderes als Mom-bashing betreiben willst.

Oder warum fragst du nicht die Mutter selbst und hast Respekt vor ihren Entscheidungen die sie tragen muss und vor der großen Verantwortung, die man mit einem Kind mit Handicap hat?
Sarah2022
3000 Beiträge
03.05.2023 08:07
Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge mit den Erklärungen. Danke auch für den Hinweis zu dem Artikel im Internet.
Ich hatte die Mutter da wohl irgendwie total falsch verstanden. Aber ich habe von dieser Erkrankung auch noch nie vorher gehört.
Sarah2022
3000 Beiträge
03.05.2023 08:17
Zitat von Palabras2:

Ich finde eher krass, dass Außenstehende meinen Beurteilen zu können was für ein Kind besser wäre.
Dein Text liest sich für mich nicht so als würde dich in erster Linie interessieren was das Kind für eine Fehlsichtigkeit hat, sondern eher so als wolltest du dich hier über die Entscheidungen der Mutter auslassen und es so darstellen als würde sie ihrem Kind nicht die bestmöglichste Behandlung zu kommen lassen.
Natürlich wirst du dies nun bestreiten, aber der fade Beigeschmack wird bleiben.

Ich finde bei Google gute Erklärungen zu der Fehlsichtigkeit und auch super Erklärungen wie diese im Zusammenhang mit dem Verhalten des Kindes steht. Ähnlich gut wie es hier schon in den oberen Beiträgen erklärt wird. Ich komme im Übrigen nicht aus dem medizinischen Bereich und konnte sie gut verstehen.

Das bestätigt im Übrigen meine Auffassung deines Textes dass du hier nichts anderes als Mom-bashing betreiben willst.

Oder warum fragst du nicht die Mutter selbst und hast Respekt vor ihren Entscheidungen die sie tragen muss und vor der großen Verantwortung, die man mit einem Kind mit Handicap hat?
Ich finde es krass, dass du jemandem, der noch nie vorher etwas von dieser Augenerkrankung gehört hat unterstellt, Mom-bashing zu betreiben. Habe ich irgendwo etwas dazu geschrieben, was für das Kind das Beste sein soll? Wie könnte ich das beurteilen, wenn ich die Sache nicht verstanden habe?
Es sind halt nicht alle so gut informiert über alle möglichen Augenerkrankungen wie du. Schade, dass du dich in mich so gar nicht hinein versetzen kannst. Ich empfinde deinen Beitrag als sehr hochnäsig.

Ich habe natürlich die Mutter gefragt. Aber ich habe ihre Erklärung überhaupt nicht verstanden. Ich habe nicht kapiert, warum man diesem Kind nicht in jeder Augenarztpraxis oder Augenklinik bzw. bei jedem Optiker helfen kann. So doofe wie mich soll es tatsächlich geben.
Vielleicht kannst du ein kleines bisschen nachvollziehen, dass man dann auf einer Familienfeier nicht wieder und wieder und noch ein 10. mal nachfragen möchte. Weil man sich einfach so doof vorkommt und die anderen schon beim nächsten Gesprächsthema sind.

Ich habe eher das Gefühl, dass du selbst hier Mom-bashing betreibst. Jedenfalls sehe ich von deiner Seite nur Vorwürfe und keinerlei Verständnis....
Flieder_Zimmer
478 Beiträge
03.05.2023 17:29
Ich habe tatsächlich davon auch noch nie gehört. Habe dann auuh gegoogelt und ganz ehrlich, so abwegig finde ich die Skepsis von der ts nicht. Es ist eben keine anerkannte Krankheit offensichtlich. Daher auch die fahrerei. Das es einen wundert finde ich vollkommen normal, und das hat nichts damit zu tun, dass man den Eltern direkt Unwissenheit oder bösen Willen unterstellt. Ist wohl ähnlich wie Homöopathie, oder Osteopathie etc. Ich kenne selber einige Mütter, die ihren kindern globoli geben, im Glauben etwas gutes zu tun.
Am Ende ist es natürlich die Entscheidung der Eltern, wie sie ihre Kinder behandeln, aber dennoch darf man auch Eltern hinterfragen
cofjun
491 Beiträge
04.05.2023 07:06
Ich kenn mich mit dem Thema nicht aus aber mein Kind hat eine erstdiagnose bei den Augen, die auch sehr selten ist und ich muss auch zu einem Krankenhaus weiter entfernt fahren obwohl dazwischen einige Augenärzte und Kliniken sind. Aber an der einen sind halt Experten für die Diagnose.
Niji
32929 Beiträge
04.05.2023 08:26
Kurz zum Thema Augenärzte, Augenfachkliniken und Optiker. Wie schon vorher hier geschrieben. Je seltener/spezieller oder im blödesten Fall wenig anerkannt die Problematik/Erkrankung ist, desto schwieriger ist es da Spezialisten zu finden.

Meine Eltern sind mit mir als Kind zu verschiedensten Kliniken in ganz Deutschland gefahren nur um immer und immer wieder gesagt zu bekommen, dass man "noch" nichts machen kann. Alle wollten warten bis ich 18 bin mit der OP. Im Nachgang habe ich mich viel informiert und hätte es damals schon mehr Informationen im Internet gegeben könnte ich vielleicht jetzt deutlich besser sehen (denn es ist nachweislich sinnvoll diese OP so zeitig wie möglich zu machen es hat sich nur niemand ran getraut). So ist es aber nunmal und da es erblich ist bin ich einfach nur froh, dass es heut anders aussieht und gemacht wird, aber auch dazu muss man dann weit zum Spezialisten fahren.

Und Optiker...nunja. Sagen wir mal so es gibt die großen Ketten, da kann man evtl. Glück haben und einen sehr kompetenten Mitarbeiter/Team in gerade der Filiale. Wenn man aber etwas spezielles sucht, dann haben dieses es oft nicht im Sortiment/machen es nicht weil es extra Aufwand ist (Gläser müssen bei einem ganz anderen Lieferanten bestellt werden) oder wollen einem doch ernsthaft erklären, dass es das gar nicht mehr gibt und man etwas anders nehmen MUSS. Also da fahre ich auch lieber etwas weiter zum kleinen "freien" Optiker, der da irgendwie noch flexibler ist. Und wenn es dann speziell wird verweisen auch die an Kollegen die eben nicht zwingend in der Großstadt sitzen.

Sarah2022
3000 Beiträge
04.05.2023 18:49
Zitat von Flieder_Zimmer:

Ich habe tatsächlich davon auch noch nie gehört. Habe dann auuh gegoogelt und ganz ehrlich, so abwegig finde ich die Skepsis von der ts nicht. Es ist eben keine anerkannte Krankheit offensichtlich. Daher auch die fahrerei. Das es einen wundert finde ich vollkommen normal, und das hat nichts damit zu tun, dass man den Eltern direkt Unwissenheit oder bösen Willen unterstellt. Ist wohl ähnlich wie Homöopathie, oder Osteopathie etc. Ich kenne selber einige Mütter, die ihren kindern globoli geben, im Glauben etwas gutes zu tun.
Am Ende ist es natürlich die Entscheidung der Eltern, wie sie ihre Kinder behandeln, aber dennoch darf man auch Eltern hinterfragen
Danke für den Hinweis. Ich habe jetzt auch noch mal gegoogelt. Ich hätte nicht gedacht, dass das so ein großes Streitthema ist. Echt krass.

Ganz viele Betroffene und Eltern sind total begeistert von der Behandlung mit der Brille. Ihre Beschwerden wie z.B. Konzentrationschwierigkeiten haben sich sehr stark verbessert.
Andererseits sagen Augenärzte, dass es diese Erkrankung gar nicht gibt. Sie warnen vor der Behandlung mit der Brille und der OP. Dadurch ist auch klar, warum die Eltern nicht in die nächstegelegene Augenklinik bzw. Augenarzt gehen können.

Zwei komplette Gegensätze. Ich habe an eine ganz normale Augenerkrankung wie Kurz- oder Weitsichtigkeit gedacht und dann das.

Für mich ist jetzt klar, dass man nur verlieren kann, wenn man da ohne sehr genaue Kenntnisse den Mund aufmacht. Also ich werde auf jeden Fall meine Klappe halten.
Metalgoth
17541 Beiträge
05.05.2023 07:42
Guten Morgen,

die wenigsten Augenärzte erkennen sowas und ich gehe mit meinem Sohn nur zum Augenarzt, weil der uns ein Rezept ausstellen muss für die Brille, damit die Krankenkasse immerhin einen Teil übernimmt.

Und auch die wenigsten Optiker erkennen das.
Ich bin vor etwas über einem Jahr zum Optiker wegen einer Brille mit Fensterglas mit Migränefilter und bin da am Ende mit einer Prismenbrille raus. Die Prismen sind sehr gering; durch die chronische Migräne hat sie aber empfohlen, das zu korrigieren.
Die wenigsten Optiker tun das. Ein guter Freund von mir ist Optiker und hat mir erklärt warum.

Die Muskulatur hat bei mir immer das leichte schielen ausgeglichen und war dadurch dauerhaft angespannt.
Ich merke das inzwischen, wenn ich die Brille mal nicht auf habe; dann spüre ich, wie sich mein rechtes Auge anstrengen muss und wie die Kopfschmerzen kommen; wenn der Kopf dauerhaft so arbeiten muss, ist es schwerer, den Körper ruhig zu halten.

Das Problem dabei ist aber, dass es für den Kopf eine große Umstellung ist. Der kriegt das hin, aber es dauert ein paar Tage.
Die meisten Erwachsenen geben dann die Brille zurück weil sie denken, das machts ja nur noch schlimmer (Idioten, sry. Für mich ist es völlig selbstverständlich, dass das Gehirn seine Zeit braucht, um sich an sowas zu gewöhnen). Und der Optiker bleibt auf den Kosten sitzen.
Die ersten Tage waren meine Kopfschmerzen noch schlimmer, der Boden sah komplett schief aus (unten rechts viel höher als an den anderen Stellen) und ich hatte das Gefühl, dauerhaft besoffen zu sein, weil alles krumm und schief war und mich durcheinander gebracht hat. Und das bei einer nur leichten Winkelfehlsichtigkeit.

Die Optikerin hat mich vorgewarnt, dass ich dauerhaft auf die Brille angewiesen sein werde. Habe ich sie nicht auf, sehe ich Doppelbilder und fühle wirklich, wie die Muskulatur an meinem rechten Auge sich verkrampft.

Die Augenmuskulatur ist irgendwo zu kurz/lang, das löst das schielen aus. Und die ist ohne Prismenbrille dauerhaft angespannt, um das auszugleichen.
Das erkennen nur wirklich gute Optiker. Und ein Augenarzt im Normalfall schon mal gar nicht.
Sarah2022
3000 Beiträge
05.05.2023 08:12
Ich haben jetzt verschiedenen Sachen dazu gelesen. Entweder zu 100 % begeistert davon oder zu 100% entsetzt darüber.
Eine Frau war auch offenbar ein paar Jahre komplett überzeugt davon und hat jetzt aber sehr starke Probleme bekommen. Daher überlegt sie jetzt den Optiker oder den Arzt zu verklagen - schrieb sie jedenfalls.
Ich kann und will nicht beurteilen, was nun stimmt. Ich bin ja auch nicht betroffen.

Allerdings finde ich es sehr schade, wenn man den, der jeweils anderer Meinung ist mit Schimpfwörtern wie "Idioten" bedenkt und sich so abfällig äußert.
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