Mütter- und Schwangerenforum

Starke Neurodermitis

Gehe zu Seite:
04.03.2022 08:34
Huhu,
meine Tochter hat starke Neurodermitis, quasi seit ihrer Geburt. Am Ende war ihr kompletter Organismus betroffen; sie hat über Wochen aufgehört zu wachsen, hat abgenommen und nur apathisch herumgelegen. Ihr sind die Haare ausgefallen, weil auch der Kopf blutig, nässend und entzündet war.

Was uns geholfen hat:
- Eine weltklasse Ärztin und eine Woche stationär in "ihrer" Kinderklinik (schreib mich gerne an, vielleicht wohnt ihr ja zufällig in der Nähe; sie behandelt auch ambulant).
- Zwei Allergietests (Bluttest und Pricktest) und entsprechende Nahrungsmittelkarenz (bei uns sind es Milch und Eier, auf die ich seit der Diagnose verzichte, da ich die Maus stille)
- Wundspüllösung (Prontosan) und Cortison- bzw. Elidel-Creme für die entzündeten Hautstellen
- Pflegecreme 4x täglich (UEA sowie eine angemischte Creme mit Mandelöl)
- fettfeuchten Verbände (24/7, alle 2-3 Stunden wechseln) mit o.g. Cremes und in Schwarztee getränkten Schlauchverbänden an allen betroffenen Körperregionen (bei uns war es der ganze Körper, inklusive Kopf)
- tägliches Baden in klarem Wasser ohne Zusätze
- Fenistil-Tropfen gegen den Juckreiz, wenn es ganz schlimm war

Gerade die fettfeuchten Verbände sind und waren eine enorme Belastung für uns und das Baby, aber "leider" ein großartiges Mittel zur Behandlung der geschädigten Haut. Wenn sie schubt, kriegen wir das bis heute ohne Verbände nicht in den Griff, mit aber schon nach wenigen Anwendungen.
Allerdings: Du brauchst einen fähigen Arzt, der euch begleitet. Bevor ich bei "unserer" Frau Doktor in der Kinderklinik landete, war ich bei vier verschiedenen Hautärzten, und keiner konnte uns helfen. Es ist erschreckend, aber generell scheinen sich die meisten Hautärzte wenig mit Neurodermitis auszukennen.

Ich wünsche dir und besonders deinem Kind alles Gute! Wenn du Fragen hast, kannst du dich gerne melden.
04.03.2022 08:58
Zitat von N1N4:

Zitat von MirfälltNixein:

Ich habe auch seit ich ein Kleinkind war Neurodermitis. Als Kind sehr extrem mit vielen offenen Stellen, Verbänden usw.

Das dein Arzt Dich damit so allein lässt tut mir leid und finde ich absolut inakzeptabel.
Allein das Jucken stresst so sehr, dass es noch mehr juckt. Es kann einen wahnsinnig machen.
Ihr müsst auf jeden Fall auf Ursachen Forschung gehen.
Bei mir waren es mindestens 2-3 Jahre wo ich phasenweise auf bestimmte „Diäten“ gesetzt wurde.
Ei, Gluten, Milch, Fruchtzucker, Farbstoffe usw. Dazu rundum Allergietests. Lebensmittel, Pflanzen, Tiere, Hausstaub, Schimmelpilze usw.

Bei so schlimmen Stellen helfen keine Fett und Pflegecremes mehr. Mir sind die dann ehrlich gesagt eher unangenehm und „zu viel“ auf der Haut. Da muss dann einfach Cortison ran.
Um sich bei Pflegecremes durchzutesten kann ich empfehlen bei Hautärzten und Apotheken nach kleinen gratis Proben zu fragen und dann zB einen Arm die Creme, den anderen die, am Bein die usw… so findet man schneller was passendes.
Ich muss aber sagen, dass mir nie diese gelblichen Fett Cremes geholfen haben, obwohl sie überall empfohlen werden… Ich habe lieber leichte, dünne, Cremes… Balea Med die blaue zB ist nun schon lange meine Tagescreme - zur Vorbeugung. Als Kind bekam ich von Bekannten extra welche aus dem Ausland geschickt - Savlon.

Gegen das Jucken hatte ich als Kind immer Säfte. Tavigil. Oder auch mal sowas wie Cetericin…
Kommt aber wohl erstmal drauf an, was bei Euch der Auslöser ist.

Ich habe auch mal einen etwas verrückten Tipp im Netz bekommen, Clorix mit ins Badewasser zu geben. Das empfehle ich jetzt hier nicht großartig, vorallem für ein Kind… Aber mir hat es super geholfen. Eine Tasse in die ganze Wanne. Hatte es auch meinem Hautarzt gesagt, er fand es lustig und meinte „wenn’s hilft“.
Mir persönlich hilft auch schwimmen im Schwimmbad (Chlor). Und die Luft an der Nordsee.

Der Zeitpunkt wo es als Kind bzw Jugendliche bei mir besser wurde, war nach einer Magnetfeldtherapie. Seit dem ist es nicht mehr ständig da, sondern wenn ich einen Schub bekomme, weiß ich woher er kam. (Stress, Heizungsluft, Sonne / Schwitzen / Allergien o.Ä.) Ob es nun daher kam oder weil der Körper sich mit dem Alter verändert… wer weiß

Holt euch auf jeden Fall eine zweite Meinung ein - und Creme mit Wirkstoff…


Das hilft weil es die Haut desinfiziert. Wir nutzen dafür einen extra Badezusatz „Tannosynt“ (irgendwie wird es so geschrieben). Durch das desinfizieren sterben die Bakterien ab, die durchaus (gerade in den Wunden) Juckkreiz verursachen. So zumindest der Professor der Hautklinik


Ja es hat auch wirklich geholfen. Ich habe das oft gemacht.. =)
Die Stellen wurden zwar im Wasser ziemlich rot (Entzündung wird rausgeholt?), sah aber nur schlimm aus, hat nicht gebrannt oder so... Und danach dann mit der Kortison eincremen. War echt super.
BlödmannVomDienst
25940 Beiträge
04.03.2022 09:10
Das war bei uns fast genauso. Von der Kiärztin gabs dann Linola, aber da muss irgendwas drin gewesen sein, was unsere Jüngste nicht vertragen hat, weil sie jedes Mal schrie wie am Spieß, wenn ich sie eincremen wollte. Irgendwann sind wir auch zum Hautarzt und haben eine extra in der Apotheke angemischte Creme verschrieben bekommen. Die war mit Cortison, aber so wirklich toll war die nicht. Es hat Wochen gedauert, bevor überhaupt mal ne geringfügige Besserung eintrat und richtig weg ging es nie. Irgendwann brachte mein Mann dann mal Kaufmanns Haut und Kindercreme mit. Und überraschenderweise ist das die einzige Creme die hilft. Warum weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vllt. weil sie so fettig ist, dass sie wie ein Film auf der Haut klebt? Auf jeden Fall dauert es keine Woche bis die Haut wieder gut aussieht, wenn sie gerade wieder nen Schub hat. Versuchen kann man es ja, kostet nicht die Welt, die Creme.
DieW
3698 Beiträge
04.03.2022 09:26
Hallo!

Ich selbst habe seit 40 Jahren Neurodermitis und kann nur sagen,dass Neurodermits nicht bei jedem gleich ist und auch bei einem selbst es unterschiedlich wird.
Als Kind konnte ich keine Zitrusfrüchte essen/trinken.Die Wechsel zu Winter/Frühling und Sommer/Herbst waren schlimm.

Dann eine relativ lange Zeit überhaupt keine Probleme,ausser trockner Haut.

In meiner Ausbildung ganz schlimme Schübe ,mit Entwicklung von 2 Allergien(Hausstaub und Honig).
Dann wieder 5 Jahre Ruhe und dann so schlimm,dass ich wirklich von Kopf bis Fuß eine offene Wunde war (und weitere Allergien und Unverträglichkeiten dazu kamen -Rotwein,Bananen,Ananas und geschwefefeltes Obst,so wie Haarfäbemittel).
Dafür war die Hausstaubmilbenallergie verschwunden.
Seit 10 oder sogar 15 Jahren bin ich absolut symtomfrei.Mal eine kleine trockne Hautstelle.
Was ich aber noch nie vertragen habe sind Fettsalben oder Bäder .
Nur Feuchtigkeitscreme oder Lotion.

wolkenschaf
11973 Beiträge
04.03.2022 09:58
Für das Badewasser wurde uns übrigens Kaliumpermanganat verschrieben. Das ist auch entzündungshemmend, trocknet die Haut aber auch zusätzlich aus. Danach also wieder gut eincremen. Experimente mit Chlorix würde ich da eher nicht machen, schon gar nicht bei Kindern

Generell ist es aber so, dass jede Neurodermitis anders ist und jeder für sich rausfinden muss, was hilft und was eher nicht. Bei vielen hilft z.B. Salzwasser ganz gut. Bei meiner Tochter sah die Haut danach 10x schlimmer aus. Oft hilft wirklich leider nur probieren, bis man was gefunden hat. Und man sollte keine zu große Angst vor dem Cortison haben. Ich war da am Anfang auch sehr skeptisch, aber eine dauerhafte Entzündung ist für den Körper viel schlimmer, als die äußerlich angewendete Cortison-Creme.

Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, dass sich Hautärzte eher nicht mit Neurodermitis auskennen. Allergologen sind da oft die besseren Ansprechpartner. Und vielleicht kannst du ja mal in der nächsten Uniklinik schauen, oft haben die da Spezialsprechstunden. Das war bei uns damals behandlungstechnisch der Durchbruch.
Weissmerker
3 Beiträge
13.05.2022 13:28
Eine Behandlungsmethode ist die Hormontherapie. Eine Hormonbehandlung ist bei häufigen Rückfällen angezeigt. Allerdings haben diese Medikamente viele Gegenanzeigen. Hormonhaltige Salben dürfen nicht auf empfindliche Hautstellen aufgetragen werden. Es gibt eine begrenzte Nutzungsdauer (höchstens 5 Tage).
Weissmerker
3 Beiträge
27.05.2022 18:31
Hallo zusammen, ich empfehle dir, deine Haut mit Arganöl zu pflegen. Du wirst die Ergebnisse bald sehen. Da bin ich mir sicher. Es ist ein großartiges Produkt, das in vielen Fällen von Hautproblemen verwendet werden kann. Auch um deine Haut gesund zu halten, selbst wenn sie gesund ist. Du kannst es im Internet oder auf Websites wie dieser *link entfernt* finden. Arganöl ist nicht sehr bekannt. In der Apotheke gibt es viele Lösungen für die Haut. Bei so vielen Möglichkeiten fällt die Wahl schwer, aber dies ist ein Naturprodukt. Ich versichere dir, dass du es nicht bereuen wirst. Grüße!
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 6 mal gemerkt