Mütter- und Schwangerenforum

Schwieriges Kind ? - Was steckt hinter den hysterischen Anfällen?!!

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Anonym 172316
4 Beiträge
04.08.2014 10:47
Hallo Zusammen,

vorweg - Anonym desswegen, weil es zum einen einfach um ein Thema geht, das doch ziemlich privat ist - zum anderen, weil es immer irgendwen gibt der was zu nörgeln hat und ich hab ehrlich gesagt keine Lust das hierraus wieder eine riesen Diskussion entsteht die dann in anderen Threads fortgesetzt wird. Danke für euer Verständnis

Also - es geht um unsere Älteste - sie ist jetzt 7 Jahre alt und hat regelmäßig hysterische Anfälle, meist verbunden damit das sie anschließend total reuhmütig über ihr Verhalten ist.

Ich versuch mal es ein wenig zu schildern -

Sie hat in Ihrem Leben schon viele Trennungen durchlebt. Zu ihrem leiblichen Vater besteht seit Geburt kein Kontakt. Danach, gab es 2 Vaterfiguren in ihrem Leben, Ex-Beziehungen - deren Verlust sie erlebte, ausserdem den Verlust der Mama - also mir, und danach den "Verlust" der Großeltern. Um es klar zu sagen - allesamt, leben noch! Aber, es gab ein hin und her - was den Aufenthalt anging, aus verschiedenen Gründen die hier aber nicht näher wichtig sind. Und so gab es eben immer wieder Trennungsmomente in Ihrem Leben.

Nun, ist es so das sie ein sehr extremes Verhalten an den Tag legt. Sie bekommt regelmäßig, extrem hysterische Anfälle - mal mit Grund, manchmal auch gänzlich ohne. Sie rastet dann völlig aus, schreit, schlägt, verweigert jegliche interaktion, hält sich die Ohren zu wenn man sie anspricht. Sagt zum Teil üble Dinge (für eine 7 Jährige) zB. Du bist nicht mehr meine Mutter, ich hasse... (diverses) usw. sie lässt sich weder beruhigen, noch "bestrafen" so zB. bringt auch das noch so konsequenteste "Geh in dein Zimmer, bis du dich ausgetobt hast" etwas - sie bleibt einfach. Versucht man sich mit körperlichem Einsatz in ihr Zimmer zu bringen; also tragen, ziehen, schieben - wehrt sie sich als ginge es um Leben und Tod, lässt sich fallen, schlägt und tritt um sich, schreit..usw. sie steigert sich teilweise in ihre Situation so sehr rein, das sie vor lauter geschrei und gebrüll erbricht.

Diese Anfälle, lassen sich aber auch nicht unterbinden - ein Beispiel.
Beschäftigt man sich sehr wenig mit ihr, bekommt sie diese Anfälle und tickt einfach durch. Beschäftigt man sich aber sehr viel mit ihr, spielt, malt usw. und beendet das dann irgendwann nach mehreren STUNDEN, rastet sie ebenfalls aus.
An der Aufmerksamkeit liegt es also vermutlich weniger.
Ebenso, kann man entweder konsequent sein - oder aber alles möglche erlauben weil man mal "die nette Mama" sein will, und dennoch - gleiches Ergebnis.

Sie ist in der Schule recht gut, von den Leistungen her - allerdings oft unkonzentriert und abgelenkt. Mit ihren Mitschülern kommt sie - solala - zurecht. Abgesehen davon das sie sehr häufig sich selbst und z.T. andere stört, kommt sie in der Schule gut klar.

Ansonsten, ist ihre Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz - in den meisten Dingen. Egal ob Spiele, Filme, Bücher - oder oder. Das Interesse besteht kurz und schweift dann ab.

Sie ist sehr unruhig - rennt viel herrum. Man kann 50 mal am Tag sagen, renn, spring und trampel nicht so durch die Wohnung. .. vergebens. Klar, Kinder sind laut und wild und so ..aber sie ist eben, übermäßig aktiv den ganzen Tag über.
Sie redet grundsätzlich dazwischen wenn man sich unterhält, platzt ins Schlafzimmer wenn ihr ihren Bruder (Baby) ins Bett bringen usw. also insgesamt ist sie sehr ungestüm.

Ich komme manchmal garnicht mehr gegen sie an wenn sie einen Ihrer Anfälle hat. Danach allerdings, weint sie oft - entschuldigt sich 100mal, verspricht das sie es nie wieder macht usw. ..oft natürlich nicht von langer Dauer.

Auf Grund dieser momentan sehr zugespitzten Situation haben wir uns an eine psychiatrische Klinik gewant um dort Beratung einzuholen. Die Sozialarbeiterin empfahl uns einen 8 wöchigen Aufenthalt stationär, den wird sie nun nach den Sommerferien antreten.

Was mich interessiert. Kennt das noch jemand ausser mir? Ich meine, gibt es mehr Kinder - die so ein "Gefühlschaos" durchleben und ständig durchbrennen? Wie geht ihr damit um? Was kann man tun um es dem Kind leichter zu machen und auch dem Rest der Familie?
Ich komme oft garnicht gegen sie an - wie gesagt - die Therapeutin bei der Beratung meinte ich solle konsequent sein. Schön, aber wenn ich zB. sage "Geh in dein Zimmer" wenn sie durchdreht - dann kann ich das nichtmal umsetzen, weil sie so eine mordsmäßige Kraft entwickelt und sich so sehr wehrt, das ich sie nicht bewegt bekomme - und wenn doch kommt sie eben wieder raus - ich kann sie doch nicht einsperren. Ich will aber auch nicht das sie dann hier im Wohnzimmer rum tobt, wo ihr kleiner Bruder alles mitbekommt.

Lange Rede, kurzer Sinn - ich suche auf dem Weg einfach mal andere Mütter/Eltern denen es vll. ähnlich geht oder ging um Erfahrungen zu hören, und zu lesen - was ihr so gemacht habt.

PS. Ich halte nichts von ADHS/ADS - das ist für mich persönlich eine "Modekrankheit" die hauptsächlich darauf abzieht, in die Taschen der Ärzte und Pharmaindustrie zu arbeiten.
Anonym 172316
4 Beiträge
04.08.2014 10:49
Noch etwas anbei - sollte jemand, aus welchen Gründen auch immer - darauf kommen WER ich bin, bitte behaltet es für euch - schreibt mich gern per PN an aber bitte nicht öffentlich Outen, danke!!
04.08.2014 11:05
ich glaub das ist das alter, solche anfälle hat alicia auch dem öfteren sie ist nun 6,5, auch im bekanntenkreis sagte mir einer das ist das alter,
viele beschreibungen passen haargenau, rumschreien, net hören, wutanfall, agressives verhalten, sie boxt sie sich meist sogar selbst auf beine wenn wütend ist, sie hatte dadurch sogar schon blaue flecken, ich kann ihr hundert mal sagen sie soll aufhören sich zu schlagen, wenn sie wütend ist schlag dein kissen, ihre antwort dazu ne das tut dir ja nicht weh (sie emint im herzen) sätze wie ich hasse dich, bist nicht mehr meine mutter hab ich auch öfters mal gehört, ich ignoriere es mittlerweile bzw wenn sie dann ankommt was von mir will frag ich nur, ach bin ich nun doch wieder deine mama?
man darf da einfach net zu intensiv drauf eingehen, wenn sie einen anfall bekommt, sag ich nur , so kenn ich dich net, rede mit mir wenn dich ausgezickt hast und dreh mich um, sie tobt dann noch etwas aber ich tu so als sei nichts, nach ner zeit beruhigt sie sich dann von selbst, als ich noch drauf eingegangen bin hat sich sowas ne halbe stunde ca rausgezögert und anfälle wurden nur schlimmer ,manchmal sogar halben tag lang so, neee meine braucht dieses sich selbst auswüten, vieleicht deine ja auch?
Anonym 172316
4 Beiträge
04.08.2014 11:31
Zitat von lici08:

ich glaub das ist das alter, solche anfälle hat alicia auch dem öfteren sie ist nun 6,5, auch im bekanntenkreis sagte mir einer das ist das alter,
viele beschreibungen passen haargenau, rumschreien, net hören, wutanfall, agressives verhalten, sie boxt sie sich meist sogar selbst auf beine wenn wütend ist, sie hatte dadurch sogar schon blaue flecken, ich kann ihr hundert mal sagen sie soll aufhören sich zu schlagen, wenn sie wütend ist schlag dein kissen, ihre antwort dazu ne das tut dir ja nicht weh (sie emint im herzen) sätze wie ich hasse dich, bist nicht mehr meine mutter hab ich auch öfters mal gehört, ich ignoriere es mittlerweile bzw wenn sie dann ankommt was von mir will frag ich nur, ach bin ich nun doch wieder deine mama?
man darf da einfach net zu intensiv drauf eingehen, wenn sie einen anfall bekommt, sag ich nur , so kenn ich dich net, rede mit mir wenn dich ausgezickt hast und dreh mich um, sie tobt dann noch etwas aber ich tu so als sei nichts, nach ner zeit beruhigt sie sich dann von selbst, als ich noch drauf eingegangen bin hat sich sowas ne halbe stunde ca rausgezögert und anfälle wurden nur schlimmer ,manchmal sogar halben tag lang so, neee meine braucht dieses sich selbst auswüten, vieleicht deine ja auch?


Naja, auswüten schön und gut - aber, wir haben ja auch noch einen Sohn wie gesagt, der ist mal grad ein halbes Jahr alt - und bekommt das alles mit. Fängt zum Teil an zu weinen wenn sie hier rumschreit und austickt. Der kleine liebt sie abgöttisch, schon jetzt wo er grad mal n paar Monate alt ist - aber ich möchte auch nicht das er das immer so mitbekommt. Vor allem, ich kann mir nicht vorstellen das es "nur das Alter" ist .. dafür ist es, für mein Empfinden eine Spur zu krass.
Titania
5904 Beiträge
04.08.2014 11:45
wie du zu Anfang schriebst, könnte es sein, dass sie die vielen Trennungen in den jungen Jahren nicht richtig verarbeitet hat und wohlmöglich ein Trauma davongetragen hat.
Ihr seid auf dem richtigen Weg, ich denke so ein Aufenthalt in der Psychiatrie wird Euch sicherlich mehr Aufschluss darüber geben.

Ich würde hier in dem Fall eher nicht mit Konsequenzen sondern mit sehr viel Verständnis arbeiten, auch wenn es schwer fällt.
Ich würde sie in den Arm nehmen, ihr helfem mit dem Wutanfall fertig zu werden. Lässt sie körperliche Nähe zu?

P. S. ich habe jetzt deinen letzten Beitrag gelesen, wie lange hat sie die Wutfanfälle denn? Könnte es nicht auch Eifersucht auf den kleinen Bruder sein?
Ostseekind09
10391 Beiträge
04.08.2014 12:45
huhu, ich denke sie hat soviel Gefühl im Bauch, das sie diese nicht einordnen kann.
sie hat schon soviele Einschnitte mitgemacht, das sie erstmal funktionieren musste. nun kommt sie zur Ruhe und es bricht aus ihr aus.

mein Kind hatte das mit drei ganz ganz schlimm, auch aus solchen Gründen. uns half viel viel Liebe und Nähe, viel Ablenkung und Beständigkeit. sie wurde damals sogar als Autist eingestuft, dabei musste der ganze Druck einfach aus ihr heraus.

ich denke eure Wege sind schon gut aber sag mal, bist du in der Zeit bei ihr, wo sie stationär aufgenommen wird? nicht das eine Trennung es noch schlimmer macht. ich würde ihr definitiv zeigen das es ok ist wie sie ist und das annehmen. und dabei Wege finden um mit Emotionen umzugehen.

Du kannst ja mal Gefühle mit ihr aufmalen und besprechen. Wenn sie zB merkt, das sie einen Druck im Bauch hat kann sie an rot denken und mal richtig feste in ein Kissen boxen.

Unterdrückte Aggressionen sind Depressionen. Damit ist nicht zu spaßen.
ich wünsche euch alles Gute
04.08.2014 14:12
Hast Du versucht sie in ihren Ausrastern aufzufangen?
Nimm sie in den Arm, damit sie sich, dich und ihre körperlichen Grenzen spürt. Wenn sie weint, weine mit ihr zusammen. Lass sie spüren, dass Du sie in ihrem Zorn nicht alleine lässt. Gib ihr die Ruhe, die ihr in dem Moment fehlt. Das ist schwer. Weiß ich! Aber ein Weg ihr Vertrauen in dieser Situation zu gewinnen.
04.08.2014 14:20
Huhu, mir ging es eine Zeit lang ähnlich mit meiner großen Tochter. Auch sie hat schon einige "Verluste" miterlebt, ebenso das Hin und Her mit ihrem leiblichen Vater (er hat das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrechts eingeklagt), Tod meines letzten Lebenspartner (mittlerweile gibt es einen neuen Mann an meiner Seite) und noch vieles mehr.
Es gab eine Zeit, wo ich täglich geweint habe, weil ich nicht mehr weiter wusste. Habe mich an einen kinderpsychologen gewannt, wo wir auch einige Termine hatten. Diese Woche haben wir eine große Auswertung !
Momentan geht es mit ihr aber ich habe Angst vor dem ganz großen "Knall"...
Wenn du magst, können wir uns auch gern per PN austauschen.
Für mich ist das ein sehr privates Thema.
LG
04.08.2014 14:21
Ich denke, man kann hier nicht sagen, dass es am Alter liegt. Jedenfalls nicht ausschliesslich und alles. Meine Grosse ist 7,5 Jahre und ja, auch sie flippt mal aus, knallt Türen, heult hysterisch. Aber es ist MAL und nicht ständig und es nimmt keine gewalttätigen Ausmasse an. Auch sie spielt oft wild und übergeht dabei manchmal die Grenzen anderer, sie ist dann so in ihrem "Rausch", dass sie das "Nein" und "Stop" gar nicht hört.

Wenn ich ihr sage, sie soll ins Zimmer gehen um "abzukühlen", motzt sie, stampft auch mal und knallt die Tür. Aber ich muss sie nicht mit Gewalt hinschleifen.

Wenn ich mich viel mit ihr beschäftige z.B. dann rastet sie nicht hinterher aus. Ja, sie ist dann manchmal kurz traurig (wie man eben traurig ist, wenn was schönes vorbei ist), aber sie weiss und versteht ja, dass ich etwas anderes mache und mich danach wieder ihr widme.

Sie ist generell ein sehr sensibles Kind, weint schnell und ist oft ganz schön pessimistisch (und ich habe keine Ahnung, woher das kommt). So war sie aber schon immer und nicht erst jetzt ab 6 oder 7 Jahren. Deswegen denke ich, dass das einfach ihr Charakter ist, nicht das Alter (wobei ich nicht ausschliesse und natürlich sehr hoffe, dass es im Laufe ihres Lebens etwas leichter und positiver für sie wird).

Lange Rede, kurzer Sinn: Bei der Beschreibung denke ich auch, dass es durchaus mehrere Faktoren geben wird, warum sie sich so verhält, wie sie sich verhält. Ein Teil wird sicher das Alter sein, ein anderer Charakter und der nächste eben einfach das "Trauma" durch die Trennungen usw. Ich denke, psychologische Hilfe ist da definitiv richtig, aber , wenn sie da alleine stationär wäre, wäre das eben auch wieder eine Trennung, da würde ich also auch nochmal genauestens Rücksprache halten, ob das wirklich so gut ist.

Ansonsten, nimm sie an und halte sie. Es ist bestimmt total schwierig für euch beide, es klingt sehr sehr anstrengend. Aber sie macht das ja sicher nicht aus Boshaftigkeit, sie braucht einfach Hilfe. Ich drücke die Daumen, dass es ihr und euch bald besser geht.
Marf
28718 Beiträge
04.08.2014 14:47
Bei uns wurde ADS ohne Hype diagnostiziert.Bei einem sehr guten Jungenspsychologen.
Wir haben dort Gesprächstherapie,sie bekommt Konzentrationsübungen und Strategietraining für die Schule.Dazu haben wir mit Medikinet angefangen(jetzt wg.den Ferien aber unterbrochen)und es wird langsam besser.
Sei diesen 'Modekrankheiten' nicht zu abgeneigt.Früher gabs die auch,nur hießen die anders und wurden mit Schlägen und Zurückweisung therapiert.
Das Verhalten deiner Tochter ähndelt dem meiner sher.Abgesehen von den Trennungen ect.
Sie hat es einfach und seit wir es wissen und angehn ist viel Druck aus unserem Alltag weg.
Ich habe gerade 3 Wochen ohne Schreianfälle und Wüt hinter mir - es ist fantastisch!
Heidi
765 Beiträge
04.08.2014 15:04
Oh man das klingt so nach unserem Großen bis auf die Trennungsgeschichten und das Erbrechen haben wir hier genau das gleiche Spiel. Bin so langsam auch mit dem Latein am Ende, hatte heute morgen erst wieder nen Heulanfall weil ich mich einfach so hilflos fühle
ice.tea
3903 Beiträge
04.08.2014 18:13
Zitat von Anonym 172316:

Hallo Zusammen,

vorweg - Anonym desswegen, weil es zum einen einfach um ein Thema geht, das doch ziemlich privat ist - zum anderen, weil es immer irgendwen gibt der was zu nörgeln hat und ich hab ehrlich gesagt keine Lust das hierraus wieder eine riesen Diskussion entsteht die dann in anderen Threads fortgesetzt wird. Danke für euer Verständnis

Also - es geht um unsere Älteste - sie ist jetzt 7 Jahre alt und hat regelmäßig hysterische Anfälle, meist verbunden damit das sie anschließend total reuhmütig über ihr Verhalten ist.

Ich versuch mal es ein wenig zu schildern -

Sie hat in Ihrem Leben schon viele Trennungen durchlebt. Zu ihrem leiblichen Vater besteht seit Geburt kein Kontakt. Danach, gab es 2 Vaterfiguren in ihrem Leben, Ex-Beziehungen - deren Verlust sie erlebte, ausserdem den Verlust der Mama - also mir, und danach den "Verlust" der Großeltern. Um es klar zu sagen - allesamt, leben noch! Aber, es gab ein hin und her - was den Aufenthalt anging, aus verschiedenen Gründen die hier aber nicht näher wichtig sind. Und so gab es eben immer wieder Trennungsmomente in Ihrem Leben.

Nun, ist es so das sie ein sehr extremes Verhalten an den Tag legt. Sie bekommt regelmäßig, extrem hysterische Anfälle - mal mit Grund, manchmal auch gänzlich ohne. Sie rastet dann völlig aus, schreit, schlägt, verweigert jegliche interaktion, hält sich die Ohren zu wenn man sie anspricht. Sagt zum Teil üble Dinge (für eine 7 Jährige) zB. Du bist nicht mehr meine Mutter, ich hasse... (diverses) usw. sie lässt sich weder beruhigen, noch "bestrafen" so zB. bringt auch das noch so konsequenteste "Geh in dein Zimmer, bis du dich ausgetobt hast" etwas - sie bleibt einfach. Versucht man sich mit körperlichem Einsatz in ihr Zimmer zu bringen; also tragen, ziehen, schieben - wehrt sie sich als ginge es um Leben und Tod, lässt sich fallen, schlägt und tritt um sich, schreit..usw. sie steigert sich teilweise in ihre Situation so sehr rein, das sie vor lauter geschrei und gebrüll erbricht.

Diese Anfälle, lassen sich aber auch nicht unterbinden - ein Beispiel.
Beschäftigt man sich sehr wenig mit ihr, bekommt sie diese Anfälle und tickt einfach durch. Beschäftigt man sich aber sehr viel mit ihr, spielt, malt usw. und beendet das dann irgendwann nach mehreren STUNDEN, rastet sie ebenfalls aus.
An der Aufmerksamkeit liegt es also vermutlich weniger.
Ebenso, kann man entweder konsequent sein - oder aber alles möglche erlauben weil man mal "die nette Mama" sein will, und dennoch - gleiches Ergebnis.

Sie ist in der Schule recht gut, von den Leistungen her - allerdings oft unkonzentriert und abgelenkt. Mit ihren Mitschülern kommt sie - solala - zurecht. Abgesehen davon das sie sehr häufig sich selbst und z.T. andere stört, kommt sie in der Schule gut klar.

Ansonsten, ist ihre Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz - in den meisten Dingen. Egal ob Spiele, Filme, Bücher - oder oder. Das Interesse besteht kurz und schweift dann ab.

Sie ist sehr unruhig - rennt viel herrum. Man kann 50 mal am Tag sagen, renn, spring und trampel nicht so durch die Wohnung. .. vergebens. Klar, Kinder sind laut und wild und so ..aber sie ist eben, übermäßig aktiv den ganzen Tag über.
Sie redet grundsätzlich dazwischen wenn man sich unterhält, platzt ins Schlafzimmer wenn ihr ihren Bruder (Baby) ins Bett bringen usw. also insgesamt ist sie sehr ungestüm.

Ich komme manchmal garnicht mehr gegen sie an wenn sie einen Ihrer Anfälle hat. Danach allerdings, weint sie oft - entschuldigt sich 100mal, verspricht das sie es nie wieder macht usw. ..oft natürlich nicht von langer Dauer.

Auf Grund dieser momentan sehr zugespitzten Situation haben wir uns an eine psychiatrische Klinik gewant um dort Beratung einzuholen. Die Sozialarbeiterin empfahl uns einen 8 wöchigen Aufenthalt stationär, den wird sie nun nach den Sommerferien antreten.

Was mich interessiert. Kennt das noch jemand ausser mir? Ich meine, gibt es mehr Kinder - die so ein "Gefühlschaos" durchleben und ständig durchbrennen? Wie geht ihr damit um? Was kann man tun um es dem Kind leichter zu machen und auch dem Rest der Familie?
Ich komme oft garnicht gegen sie an - wie gesagt - die Therapeutin bei der Beratung meinte ich solle konsequent sein. Schön, aber wenn ich zB. sage "Geh in dein Zimmer" wenn sie durchdreht - dann kann ich das nichtmal umsetzen, weil sie so eine mordsmäßige Kraft entwickelt und sich so sehr wehrt, das ich sie nicht bewegt bekomme - und wenn doch kommt sie eben wieder raus - ich kann sie doch nicht einsperren. Ich will aber auch nicht das sie dann hier im Wohnzimmer rum tobt, wo ihr kleiner Bruder alles mitbekommt.

Lange Rede, kurzer Sinn - ich suche auf dem Weg einfach mal andere Mütter/Eltern denen es vll. ähnlich geht oder ging um Erfahrungen zu hören, und zu lesen - was ihr so gemacht habt.

PS. Ich halte nichts von ADHS/ADS - das ist für mich persönlich eine "Modekrankheit" die hauptsächlich darauf abzieht, in die Taschen der Ärzte und Pharmaindustrie zu arbeiten.


Kann dir leider nicht helfen, meine Tochter ist noch pflegeleicht. Mich würde nur interessieren, macht sie den Aufenthalt stationär alleine? Wie soll ihr da geholfen werden?

LG
ice.tea
3903 Beiträge
04.08.2014 18:14
Zitat von MamaMarfusu:

Bei uns wurde ADS ohne Hype diagnostiziert.Bei einem sehr guten Jungenspsychologen.
Wir haben dort Gesprächstherapie,sie bekommt Konzentrationsübungen und Strategietraining für die Schule.Dazu haben wir mit Medikinet angefangen(jetzt wg.den Ferien aber unterbrochen)und es wird langsam besser.
Sei diesen 'Modekrankheiten' nicht zu abgeneigt.Früher gabs die auch,nur hießen die anders und wurden mit Schlägen und Zurückweisung therapiert.
Das Verhalten deiner Tochter ähndelt dem meiner sher.Abgesehen von den Trennungen ect.
Sie hat es einfach und seit wir es wissen und angehn ist viel Druck aus unserem Alltag weg.
Ich habe gerade 3 Wochen ohne Schreianfälle und Wüt hinter mir - es ist fantastisch!



Darf ich fragen, was man da für Medikamente gibt? Ritalin?

LG
Marf
28718 Beiträge
04.08.2014 20:21
Zitat von ice.tea:

Zitat von MamaMarfusu:

Bei uns wurde ADS ohne Hype diagnostiziert.Bei einem sehr guten Jungenspsychologen.
Wir haben dort Gesprächstherapie,sie bekommt Konzentrationsübungen und Strategietraining für die Schule.Dazu haben wir mit Medikinet angefangen(jetzt wg.den Ferien aber unterbrochen)und es wird langsam besser.
Sei diesen 'Modekrankheiten' nicht zu abgeneigt.Früher gabs die auch,nur hießen die anders und wurden mit Schlägen und Zurückweisung therapiert.
Das Verhalten deiner Tochter ähndelt dem meiner sher.Abgesehen von den Trennungen ect.
Sie hat es einfach und seit wir es wissen und angehn ist viel Druck aus unserem Alltag weg.
Ich habe gerade 3 Wochen ohne Schreianfälle und Wüt hinter mir - es ist fantastisch!



Darf ich fragen, was man da für Medikamente gibt? Ritalin?

LG

Ritalin gibt man nur noch selten.Es gibt inzw.sehr viel bessere und kürzer dosierte Medikamente.
Meine Tochter bekommt Medikinet Retard 5mg.
Wie gesagt,wir haben es ,bis jetzt,ca.10 Tage gegeben und sie sagte selber das sie 'Ruhiger Denken kann'.
Wenn dein Kind aus lauter Frust,weil es aufgrund der Verträumtheit viele Dinge verpasst,so etwas sagt...wenn es plötzlich sieht was es kann und ohne Wirrwarr durch den Tag kommt fällt dir als Mutter ein Gebirge vom Herzen.
Wir haben sehr lange überlegt ob wir das Medikinet geben.Mein Mann war zuerst strikt dagegen-für mich war es immer die letzte Option.
Doch inzw. stehe ich/wir dem ganzen aufgeschlossener gegenüber.Vorallem weil mein Kind bisher nur Nutzen daraus zog.Und ich rede nicht über ihre Funktionalität in der Schule,ich rede von der allgemeinen Lebensqualität.
Falls du vorhast Medikinet zu Googlen dann beachte aber die Altersangaben.Viele Jugendliche und Erwachsene erhalten dieses Medikament,natürlich in höheren Dosen.Da gibt es viele Berichte,bei jüngeren Kindern findet man seltener Erfahrungsberichte.
Und es ist kein ADHS/ADS mit Hyperaktivität.Das spielt auch eine Rolle.
ice.tea
3903 Beiträge
04.08.2014 20:35
Zitat von MamaMarfusu:

Zitat von ice.tea:

Zitat von MamaMarfusu:

Bei uns wurde ADS ohne Hype diagnostiziert.Bei einem sehr guten Jungenspsychologen.
Wir haben dort Gesprächstherapie,sie bekommt Konzentrationsübungen und Strategietraining für die Schule.Dazu haben wir mit Medikinet angefangen(jetzt wg.den Ferien aber unterbrochen)und es wird langsam besser.
Sei diesen 'Modekrankheiten' nicht zu abgeneigt.Früher gabs die auch,nur hießen die anders und wurden mit Schlägen und Zurückweisung therapiert.
Das Verhalten deiner Tochter ähndelt dem meiner sher.Abgesehen von den Trennungen ect.
Sie hat es einfach und seit wir es wissen und angehn ist viel Druck aus unserem Alltag weg.
Ich habe gerade 3 Wochen ohne Schreianfälle und Wüt hinter mir - es ist fantastisch!



Darf ich fragen, was man da für Medikamente gibt? Ritalin?

LG

Ritalin gibt man nur noch selten.Es gibt inzw.sehr viel bessere und kürzer dosierte Medikamente.
Meine Tochter bekommt Medikinet Retard 5mg.
Wie gesagt,wir haben es ,bis jetzt,ca.10 Tage gegeben und sie sagte selber das sie 'Ruhiger Denken kann'.
Wenn dein Kind aus lauter Frust,weil es aufgrund der Verträumtheit viele Dinge verpasst,so etwas sagt...wenn es plötzlich sieht was es kann und ohne Wirrwarr durch den Tag kommt fällt dir als Mutter ein Gebirge vom Herzen.
Wir haben sehr lange überlegt ob wir das Medikinet geben.Mein Mann war zuerst strikt dagegen-für mich war es immer die letzte Option.
Doch inzw. stehe ich/wir dem ganzen aufgeschlossener gegenüber.Vorallem weil mein Kind bisher nur Nutzen daraus zog.Und ich rede nicht über ihre Funktionalität in der Schule,ich rede von der allgemeinen Lebensqualität.
Falls du vorhast Medikinet zu Googlen dann beachte aber die Altersangaben.Viele Jugendliche und Erwachsene erhalten dieses Medikament,natürlich in höheren Dosen.Da gibt es viele Berichte,bei jüngeren Kindern findet man seltener Erfahrungsberichte.
Und es ist kein ADHS/ADS mit Hyperaktivität.Das spielt auch eine Rolle.



Danke für deine ausführliche Antwort. Was ich mir nur immer denke, braucht man das Medikament dann ein Leben lang? Oder kann sich das von selbst wieder bessern?

LG
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