Normales Verhalten oder auffällig? (3,5 Jahre)
20.12.2021 07:38
Hallo ihr Lieben,
es gibt Situationen, in denen ich mich frage, ob das Verhalten meines Sohnes (3,5 Jahre) unter normales kindliches Verhalten fällt oder ob man dies schon als verhaltensauffällig bezeichnen kann Ich bin irgendwie noch nicht soweit, da ein Diagnoseprocedere anzustoßen. Dafür empfinde ich ihn eigentlich zu sehr als ein ganz normales Kind. Allerdings fehlt mir oft auch der Vergleich, da er mein erstes Kind ist und sein kleiner Bruder erst ein paar Monate alt.
- Die Babyzeit habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung. Er war kein Schreibaby, aber trotzdem habe ich viel Weinen und Unzufriedenheit in Erinnerung. Entspanntes Sitzen im Café etc. war nicht möglich. Ihn einfach auf dem Schoß sitzen haben und er guckt entspannt durch die Gegend war nicht möglich. Es war immer mit Unhertragen, Schuckeln, KiWa-Schieben etc. verbunden.
- Sehr früh finden bei ihm Wutanfälle an. Ich schätze, das war zeitiger, als normalerweile die Trotzphase beginnt. Vielleicht mit ca. 1 Jahr? Er hat ganz oft geschrien, den Kopf hin und her geworfen, sodass man ihn vor sich selbst schützen musste. Und nichts konnte ihn runterbringen. Man konnte nur für ihn da sein und abwarten, bis es vorbei war. Das Thema Wut hat uns sehr lange begleitet, aber mittlerweile kann ich das bei ihm gar nicht mehr beobachten. Er weint nun, wenn ihm was nicht passt, aber er rastet nicht mehr aus.
- Mit 15 Monaten ging er in die Kita. Die gesamte Krippenzeit lief überhaupt nicht gut. Die Eingewöhnung zog sich über Monate, aber richtig angekommen ist er eigentlich nie. Er hat oft dort nicht richtig ins Spiel gefunden, nur teilnahmslos herumgestanden. Morgens wollte er nicht hingehen. Corona und Lockdowns haben die Lage natürlich nicht unbedingt verbessert.
Seine damalige Erzieherung hat uns darauf auch mehrmals angesprochen. Sie hat ständig nach irgendwelchen „Diagnosen“ für ihn gesucht. Vielleicht hat mich das auch verunsichert, sodass ich mir jetzt selber ständig Gedanken mache. Sie brachte mal Hochsensibel ins Gespräch, aber das passt finde ich gar nicht…
Seit September geht er in den Kindergarten. Neue Gruppe, neue Erzieherin. Einen Kumpel hat er, den er aus der Krippe kennt, mit dem er mittlerweile jeden Tag spielt und lacht. Leider ist er häufig nicht da. Mit den anderen Kindern mag er nicht so richtig spielen. Er sagt selber, dass sie alle schon Freunde haben und er da nicht mitspielen möchte. Er malt dann wahnsinnig viel dort. Den ganzen Tag. Manchmal denke ich, er kann sich damit ein bisschen in seine eigene Welt flüchten, hat eine Routine und er wird dann auch in Ruhe gelassen. Ansich ist es natürlich toll, dass er sich mittlerweile gut dort beschäftigen kann. Aber soziale Interaktion fällt ihm glaube ich echt schwer. Trotzdem scheint er angekommen und er geht mittlerweile gerne hin. Abweichung von Routinen mag er allerdings nicht so. Zum Beispiel, wenn ein Kind dort Geburtstag feiert… da wollte er auch schonmal in die Nachbargruppe gehen. In den meisten Fällen macht er es aber mit.
- Wir hatten auch schonmal eine extreme Angstphase. Auf einmal machten ihm wackelnde Dinge Angst, zB eine Schaukel, die sich im Wind bewegt, Heliumballons etc. Er wurde dann richtig panisch, weinte und wollte ganz dringend nach Hause. Die Phase ging bestimmt auch ein halbes Jahr, ist aber überstanden, würde ich sagen.
- Leider kann er sich nur sehr schwer selber beschäftigen. Phasenweise geht es ganz gut. Da malt er auch sehr viel oder baut Lego etc. Aber häufig fordert er Bespaßung von mir ein. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Stück weit auch anerzogen ist. Er war eben schon als Baby immer so unzufrieden, dass ich ihn nie mal eine Weile unterm Spielebogen allein spielenlassen konnte, ohne dass er meckert. Ich war einfach immer da und das fordert er heute noch ein.
- Er ist extrem schüchtern bei Leuten, die er nicht so oft sieht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und als Kind war das bei mir wohl auch so. Aber viel mehr als ein Ja oder Nein kriegt er nicht raus, wenn er angesprochen wird. Oft sagt er auch gar nichts und erst, wenn ich die Frage nochmal wiederhole, antwortet er. Er kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden. Bekannteren Gesichtern (Mama, Papa, Großeltern, engere Freunde) kann er aber direkt in die Augen schauen und dann redet er auch viel und gerne.
- Apropos reden: Er reder extrem viel. Manchmal ist wirklich nie mal 1min Ruhe. Er kann auch oft nicht abwarten, wenn man sich gerade unterhält. Er quatscht immer rein, fordert ständig Aufmerksamkeit ein. „Mama? Mama? Mama? Guck mal. Guck mal her. Nein, richtig hergucken!“ Er kann überhaupt nicht abwarten. Alles muss sofort sein.
- Er hat einen großen Bewegungsdrang, kann oft nicht still sitzen am Tisch.
- Man sagt ja immer „Kindermund tut Wahrheit kund.“, aber er spricht immer alles aus, was ihm durch den Kopf geht, obwohl es in der Situation oft unangebracht ist oder unhöflich. Ich könnte mir vorstellen, dass Kindern in dem Alter noch nicht bewusst ist, welche Aussagen „unangebracht“ sind, aber bei anderen Kindern ist mir das noch nie so extrem aufgefallen. Wenn wir Besuch haben, sagt er zB manchmal, dass sie jetzt gehen sollen. Oder letztens war ein befreundetes Paar mit Baby da und da sagt er „Mama, der Moritz (das Baby) darf mich nicht angucken!“ Er mag momentan üverhaupt nichts teilen und selbst, wenn niemand zu Besuch ist, erwähnt er immer wieder „Wenn x oder y mal wieder da ist, dann darf der nicht mitspielen!!“
Manchmal sagt er auch gabz offen vor dem anderen Kind „x kann nicht so gut malen wie ich.“ oder „y ist nicht mein Freund!“.
Also er kommt irgendwie so unsympathisch rüber und ich denke mir manchmal „Wie willst du mal Freunde finden, wenn du dich immer so verhältst?“. Er hat schon den ein oder anderen Freund, mit dem er dann auch tobt und lacht und spielt. Aber auf Familienfeiern zB findet er gar keinen Anschluss zu anderen Kindern (die er vielleicht auch nicht so häufig sieht) und will lieber mit uns oder den Großeltern spielen.
- Mir ist mal aufgefallen, dass er so gar keine Rollenspiele spielt. Ist das in dem alter Normal? Die 2 jährige Tochter einer Freundin spielt jetzt schon das Familienleben mit dem Puppenhaus nach, aber sowas macht er irgendwie überhaupt nicht.
Es gab Phasen, da dachte ich, er ist Gefühlsstark. Dann dachte ich, es passt vielleicht zu ADHS. Aber irgendwie hat er von allem ein paar Ausprägungen, aber nichts passt komplett zu ihm.
Ich will ihn ja auch in gar keine Schublade stecken und da unser Alltag nichtr beenträchtigt wird, manche Situationen nur einfach unangenehm sind, mag ich da auch erstmal nicht handeln. Aber vielleicht kann ja jemand zu den einzelnen Punktes etwas sagen
es gibt Situationen, in denen ich mich frage, ob das Verhalten meines Sohnes (3,5 Jahre) unter normales kindliches Verhalten fällt oder ob man dies schon als verhaltensauffällig bezeichnen kann Ich bin irgendwie noch nicht soweit, da ein Diagnoseprocedere anzustoßen. Dafür empfinde ich ihn eigentlich zu sehr als ein ganz normales Kind. Allerdings fehlt mir oft auch der Vergleich, da er mein erstes Kind ist und sein kleiner Bruder erst ein paar Monate alt.
- Die Babyzeit habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung. Er war kein Schreibaby, aber trotzdem habe ich viel Weinen und Unzufriedenheit in Erinnerung. Entspanntes Sitzen im Café etc. war nicht möglich. Ihn einfach auf dem Schoß sitzen haben und er guckt entspannt durch die Gegend war nicht möglich. Es war immer mit Unhertragen, Schuckeln, KiWa-Schieben etc. verbunden.
- Sehr früh finden bei ihm Wutanfälle an. Ich schätze, das war zeitiger, als normalerweile die Trotzphase beginnt. Vielleicht mit ca. 1 Jahr? Er hat ganz oft geschrien, den Kopf hin und her geworfen, sodass man ihn vor sich selbst schützen musste. Und nichts konnte ihn runterbringen. Man konnte nur für ihn da sein und abwarten, bis es vorbei war. Das Thema Wut hat uns sehr lange begleitet, aber mittlerweile kann ich das bei ihm gar nicht mehr beobachten. Er weint nun, wenn ihm was nicht passt, aber er rastet nicht mehr aus.
- Mit 15 Monaten ging er in die Kita. Die gesamte Krippenzeit lief überhaupt nicht gut. Die Eingewöhnung zog sich über Monate, aber richtig angekommen ist er eigentlich nie. Er hat oft dort nicht richtig ins Spiel gefunden, nur teilnahmslos herumgestanden. Morgens wollte er nicht hingehen. Corona und Lockdowns haben die Lage natürlich nicht unbedingt verbessert.
Seine damalige Erzieherung hat uns darauf auch mehrmals angesprochen. Sie hat ständig nach irgendwelchen „Diagnosen“ für ihn gesucht. Vielleicht hat mich das auch verunsichert, sodass ich mir jetzt selber ständig Gedanken mache. Sie brachte mal Hochsensibel ins Gespräch, aber das passt finde ich gar nicht…
Seit September geht er in den Kindergarten. Neue Gruppe, neue Erzieherin. Einen Kumpel hat er, den er aus der Krippe kennt, mit dem er mittlerweile jeden Tag spielt und lacht. Leider ist er häufig nicht da. Mit den anderen Kindern mag er nicht so richtig spielen. Er sagt selber, dass sie alle schon Freunde haben und er da nicht mitspielen möchte. Er malt dann wahnsinnig viel dort. Den ganzen Tag. Manchmal denke ich, er kann sich damit ein bisschen in seine eigene Welt flüchten, hat eine Routine und er wird dann auch in Ruhe gelassen. Ansich ist es natürlich toll, dass er sich mittlerweile gut dort beschäftigen kann. Aber soziale Interaktion fällt ihm glaube ich echt schwer. Trotzdem scheint er angekommen und er geht mittlerweile gerne hin. Abweichung von Routinen mag er allerdings nicht so. Zum Beispiel, wenn ein Kind dort Geburtstag feiert… da wollte er auch schonmal in die Nachbargruppe gehen. In den meisten Fällen macht er es aber mit.
- Wir hatten auch schonmal eine extreme Angstphase. Auf einmal machten ihm wackelnde Dinge Angst, zB eine Schaukel, die sich im Wind bewegt, Heliumballons etc. Er wurde dann richtig panisch, weinte und wollte ganz dringend nach Hause. Die Phase ging bestimmt auch ein halbes Jahr, ist aber überstanden, würde ich sagen.
- Leider kann er sich nur sehr schwer selber beschäftigen. Phasenweise geht es ganz gut. Da malt er auch sehr viel oder baut Lego etc. Aber häufig fordert er Bespaßung von mir ein. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Stück weit auch anerzogen ist. Er war eben schon als Baby immer so unzufrieden, dass ich ihn nie mal eine Weile unterm Spielebogen allein spielenlassen konnte, ohne dass er meckert. Ich war einfach immer da und das fordert er heute noch ein.
- Er ist extrem schüchtern bei Leuten, die er nicht so oft sieht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und als Kind war das bei mir wohl auch so. Aber viel mehr als ein Ja oder Nein kriegt er nicht raus, wenn er angesprochen wird. Oft sagt er auch gar nichts und erst, wenn ich die Frage nochmal wiederhole, antwortet er. Er kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden. Bekannteren Gesichtern (Mama, Papa, Großeltern, engere Freunde) kann er aber direkt in die Augen schauen und dann redet er auch viel und gerne.
- Apropos reden: Er reder extrem viel. Manchmal ist wirklich nie mal 1min Ruhe. Er kann auch oft nicht abwarten, wenn man sich gerade unterhält. Er quatscht immer rein, fordert ständig Aufmerksamkeit ein. „Mama? Mama? Mama? Guck mal. Guck mal her. Nein, richtig hergucken!“ Er kann überhaupt nicht abwarten. Alles muss sofort sein.
- Er hat einen großen Bewegungsdrang, kann oft nicht still sitzen am Tisch.
- Man sagt ja immer „Kindermund tut Wahrheit kund.“, aber er spricht immer alles aus, was ihm durch den Kopf geht, obwohl es in der Situation oft unangebracht ist oder unhöflich. Ich könnte mir vorstellen, dass Kindern in dem Alter noch nicht bewusst ist, welche Aussagen „unangebracht“ sind, aber bei anderen Kindern ist mir das noch nie so extrem aufgefallen. Wenn wir Besuch haben, sagt er zB manchmal, dass sie jetzt gehen sollen. Oder letztens war ein befreundetes Paar mit Baby da und da sagt er „Mama, der Moritz (das Baby) darf mich nicht angucken!“ Er mag momentan üverhaupt nichts teilen und selbst, wenn niemand zu Besuch ist, erwähnt er immer wieder „Wenn x oder y mal wieder da ist, dann darf der nicht mitspielen!!“
Manchmal sagt er auch gabz offen vor dem anderen Kind „x kann nicht so gut malen wie ich.“ oder „y ist nicht mein Freund!“.
Also er kommt irgendwie so unsympathisch rüber und ich denke mir manchmal „Wie willst du mal Freunde finden, wenn du dich immer so verhältst?“. Er hat schon den ein oder anderen Freund, mit dem er dann auch tobt und lacht und spielt. Aber auf Familienfeiern zB findet er gar keinen Anschluss zu anderen Kindern (die er vielleicht auch nicht so häufig sieht) und will lieber mit uns oder den Großeltern spielen.
- Mir ist mal aufgefallen, dass er so gar keine Rollenspiele spielt. Ist das in dem alter Normal? Die 2 jährige Tochter einer Freundin spielt jetzt schon das Familienleben mit dem Puppenhaus nach, aber sowas macht er irgendwie überhaupt nicht.
Es gab Phasen, da dachte ich, er ist Gefühlsstark. Dann dachte ich, es passt vielleicht zu ADHS. Aber irgendwie hat er von allem ein paar Ausprägungen, aber nichts passt komplett zu ihm.
Ich will ihn ja auch in gar keine Schublade stecken und da unser Alltag nichtr beenträchtigt wird, manche Situationen nur einfach unangenehm sind, mag ich da auch erstmal nicht handeln. Aber vielleicht kann ja jemand zu den einzelnen Punktes etwas sagen
Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
Ich möchte mein Kond schützen
20.12.2021 08:05
Du solltest das ganze mit entsprechendem Fachpersonal besprechen.
Über den Kindergarten haben wir eine IQ-Test sowie ein Entwicklungsbeurteilung gemacht - eventuell wird das bei euch ja auch angeboten? Im Zweifelsfall den Kontakt zum Kinderarzt suchen und dem die Auffälligkeiten schildern.
Über den Kindergarten haben wir eine IQ-Test sowie ein Entwicklungsbeurteilung gemacht - eventuell wird das bei euch ja auch angeboten? Im Zweifelsfall den Kontakt zum Kinderarzt suchen und dem die Auffälligkeiten schildern.
20.12.2021 08:11
Also ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten. Meine große Tochter hat AD(H)S mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung. Diagnostiziert zu Beginn der Schulzeit bzw kurz vorher.
Ich hab sie auch erstmal immer als "normales" Kind wahrgenommen. (Was auch immer die Definition dafür genau sein mag)
Sie ist auch meine Erst geborene und hatte somit auch wenig Vergleich.
Irgendwann fiel bei mir immer mehr der Groschen dass Sachen bei uns nicht so laufen wie bei anderen. Kleinere Alltagsaufgaben überforderten meine Tochter sehr. Ob es das Anziehen der Schuhe war, oder einfach zu essen und dafür nicht 3 Stunden zu brauchen. Wenn die Reize zu viel werden verschwindet sie in ihrem Chaos im Kopf und bekommt nichts mehr hintereinander, auf der anderen Seite ist sie was Wissen angeht wie ein schwamm. Soziale Interaktionen, Vorallem Gefühle anderer sind für sie etwas schwer, auch wenn sie mega Kontaktfreudig ist.
Worauf ich eigentlich hinaus will, es gibt viele, viele, viele Verschiedene Ausprägungen von ADHS und vielen anderen Besonderheiten. Es wird bei niemanden nach Schema X laufen. Ich bin froh die Diagnostik gemacht zu haben. Es hilft mir mein Kind besser zu verstehen, zu verstehen warum manchmal die "einfachsten" Dinge eine unüberwindbare Aufgabe darstellen.
Mit Therapie und ähnlichem sind wir aber auch erst in der schule gestartet.
Mit 3,5 Jahren werdet ihr wahrscheinlich noch nicht viel diagnostik bekommen, kann sein dass ihr noch warten müsst. Aber ich würde deine Sorgen beim Kinderarzt mal ansprechen
Ich hab sie auch erstmal immer als "normales" Kind wahrgenommen. (Was auch immer die Definition dafür genau sein mag)
Sie ist auch meine Erst geborene und hatte somit auch wenig Vergleich.
Irgendwann fiel bei mir immer mehr der Groschen dass Sachen bei uns nicht so laufen wie bei anderen. Kleinere Alltagsaufgaben überforderten meine Tochter sehr. Ob es das Anziehen der Schuhe war, oder einfach zu essen und dafür nicht 3 Stunden zu brauchen. Wenn die Reize zu viel werden verschwindet sie in ihrem Chaos im Kopf und bekommt nichts mehr hintereinander, auf der anderen Seite ist sie was Wissen angeht wie ein schwamm. Soziale Interaktionen, Vorallem Gefühle anderer sind für sie etwas schwer, auch wenn sie mega Kontaktfreudig ist.
Worauf ich eigentlich hinaus will, es gibt viele, viele, viele Verschiedene Ausprägungen von ADHS und vielen anderen Besonderheiten. Es wird bei niemanden nach Schema X laufen. Ich bin froh die Diagnostik gemacht zu haben. Es hilft mir mein Kind besser zu verstehen, zu verstehen warum manchmal die "einfachsten" Dinge eine unüberwindbare Aufgabe darstellen.
Mit Therapie und ähnlichem sind wir aber auch erst in der schule gestartet.
Mit 3,5 Jahren werdet ihr wahrscheinlich noch nicht viel diagnostik bekommen, kann sein dass ihr noch warten müsst. Aber ich würde deine Sorgen beim Kinderarzt mal ansprechen
20.12.2021 08:17
Ich will hier keine Diagnose stellen, bin ja auch kein Arzt, aber gerade die Themen über sein soziales Verhalten empfinde ich auch eher ungewöhnlich als normal.
Ich würde mit dem Arzt sprechen. Lieber sucht man eine Diagnose und stellt fest, er ist einfach nur charakterlich so, als sich immer einzureden es sei nichts.
Alles Gute
Ich würde mit dem Arzt sprechen. Lieber sucht man eine Diagnose und stellt fest, er ist einfach nur charakterlich so, als sich immer einzureden es sei nichts.
Alles Gute
20.12.2021 08:28
Wow,
das kling wirklich 1 zu 1 wie mein Kind.
Wir haben, mit 7 Jahren in diesem Jahr die letzendliche Diagnose erhalten.
Asperger Autistin mit ADHS.
Es fing bei uns wirklich haargenau so an, mit selbem Alter wie bei dir. Du könntest hier Astrein meine mittlerweile 8 Jährige Tochter beschreiben.
Die Ängste hat sie teilwesie immer noch. Hunde? Nackte Panik. Silberfisch oder Weberknecht? Dann steht sie nachts um 3 Heulend bei uns, damit ich das Entferne.
Gut, Rollenspiele macht sie schon. Aber auch sehr "bizarr" laut HPT Aussage. Ich weis jetzt nicht was bizaar ist, wenn ein Kind mit 8 noch Fantasie hat und eine Giraffe ist oder mit Kuscheltieren eine Unterhaltung hat.
Das spielen sogar wie alten mit ihr noch.
Sie hat nach wie vor große sozial-emotionale Probleme, spielen mit anderen eher nicht. Jetzt hat sie einen neuen Freund, der neu kam, und sie nicht ständig aufgrund ihrer Eigenarten Verar....t und sie noch mehr auf die Palme bringt.
Da reicht schon "Zu nahe" vorbeigehen.
Frustrationstolleranz ist aktuell Zielsetzung Nr. 1.
Sie hat eine Schulbegleitung jetzt und April soll Start zur Regelschule passieren, da die komplett unterfordert ist in der Förderschule.
Letzendlich, eine wirkliche Diagnose, kann dir nur der Facharzt geben.
Autismus konnte bei uns, es stand lange im Raum, erst mit Schuleintrittsalter Diagnostiziert werden.
Es war ein laaaaanger Weg. Viele Tests, viele Termine. Aber das ist es Wert.
Letzendlich wissen wir nun endlich was es ist.
Zwischen Verwöhnte Göre, psychisch gestört (Umfeld) bis zu vermutung auf Hochsensiblität war einiges dabei.
Nach 4 Jahren DIagnostik, Frühförderung, Therapien/Psychologischen Stunden und zig Beobachtungsbögen stehen wir nun da und haben Ansätze.
Wie eben Schulbegleitung die uns so lange, wie nötig gewährt wird.
HPT Besuch der Bewilligt wurde.
Therapiestunden/Gruppen Sozialkompetenztraining. Im März machen wir eine Hundetherapie um die Angst zu mindern.
Ich würde es immer wieder so tun. Am Ende, war es jeder Bogen, jeder Fahrtweg wert.
Ja, es ist Auffällig. Aber nein, es ist nichts woran man zerbricht. Nichts, was man nicht managen kann.
Dies ist meine Sicht.
Lass dich einfach mal bei einer Kinderpsychologin beraten.
Wir waren fast zu spät vom Alter, sodass sie 1 Jahr der SVE Schulvorbereitende Einrichtung, verpasst hat.
Dein Sohn könnte dann im kommenden Jahr schon in ein Förderzentrum gehen um direkt gute Weichen für die Schule zu bekommen.
Jetzt wird unsre halt mit 9 Jahren in der 2. Klasse Regelstufe sitzen, weil wir 1 Jahr zu lange geschlafen haben, bzw wir zu spät die richtigen EMpfehlungen bekommen haben.
Alles liebe dir.
das kling wirklich 1 zu 1 wie mein Kind.
Wir haben, mit 7 Jahren in diesem Jahr die letzendliche Diagnose erhalten.
Asperger Autistin mit ADHS.
Es fing bei uns wirklich haargenau so an, mit selbem Alter wie bei dir. Du könntest hier Astrein meine mittlerweile 8 Jährige Tochter beschreiben.
Die Ängste hat sie teilwesie immer noch. Hunde? Nackte Panik. Silberfisch oder Weberknecht? Dann steht sie nachts um 3 Heulend bei uns, damit ich das Entferne.
Gut, Rollenspiele macht sie schon. Aber auch sehr "bizarr" laut HPT Aussage. Ich weis jetzt nicht was bizaar ist, wenn ein Kind mit 8 noch Fantasie hat und eine Giraffe ist oder mit Kuscheltieren eine Unterhaltung hat.
Das spielen sogar wie alten mit ihr noch.
Sie hat nach wie vor große sozial-emotionale Probleme, spielen mit anderen eher nicht. Jetzt hat sie einen neuen Freund, der neu kam, und sie nicht ständig aufgrund ihrer Eigenarten Verar....t und sie noch mehr auf die Palme bringt.
Da reicht schon "Zu nahe" vorbeigehen.
Frustrationstolleranz ist aktuell Zielsetzung Nr. 1.
Sie hat eine Schulbegleitung jetzt und April soll Start zur Regelschule passieren, da die komplett unterfordert ist in der Förderschule.
Letzendlich, eine wirkliche Diagnose, kann dir nur der Facharzt geben.
Autismus konnte bei uns, es stand lange im Raum, erst mit Schuleintrittsalter Diagnostiziert werden.
Es war ein laaaaanger Weg. Viele Tests, viele Termine. Aber das ist es Wert.
Letzendlich wissen wir nun endlich was es ist.
Zwischen Verwöhnte Göre, psychisch gestört (Umfeld) bis zu vermutung auf Hochsensiblität war einiges dabei.
Nach 4 Jahren DIagnostik, Frühförderung, Therapien/Psychologischen Stunden und zig Beobachtungsbögen stehen wir nun da und haben Ansätze.
Wie eben Schulbegleitung die uns so lange, wie nötig gewährt wird.
HPT Besuch der Bewilligt wurde.
Therapiestunden/Gruppen Sozialkompetenztraining. Im März machen wir eine Hundetherapie um die Angst zu mindern.
Ich würde es immer wieder so tun. Am Ende, war es jeder Bogen, jeder Fahrtweg wert.
Ja, es ist Auffällig. Aber nein, es ist nichts woran man zerbricht. Nichts, was man nicht managen kann.
Dies ist meine Sicht.
Lass dich einfach mal bei einer Kinderpsychologin beraten.
Wir waren fast zu spät vom Alter, sodass sie 1 Jahr der SVE Schulvorbereitende Einrichtung, verpasst hat.
Dein Sohn könnte dann im kommenden Jahr schon in ein Förderzentrum gehen um direkt gute Weichen für die Schule zu bekommen.
Jetzt wird unsre halt mit 9 Jahren in der 2. Klasse Regelstufe sitzen, weil wir 1 Jahr zu lange geschlafen haben, bzw wir zu spät die richtigen EMpfehlungen bekommen haben.
Alles liebe dir.
20.12.2021 08:40
Zitat von Anonym 1 (207883):
Hallo ihr Lieben,
es gibt Situationen, in denen ich mich frage, ob das Verhalten meines Sohnes (3,5 Jahre) unter normales kindliches Verhalten fällt oder ob man dies schon als verhaltensauffällig bezeichnen kann Ich bin irgendwie noch nicht soweit, da ein Diagnoseprocedere anzustoßen. Dafür empfinde ich ihn eigentlich zu sehr als ein ganz normales Kind. Allerdings fehlt mir oft auch der Vergleich, da er mein erstes Kind ist und sein kleiner Bruder erst ein paar Monate alt.
- Die Babyzeit habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung. Er war kein Schreibaby, aber trotzdem habe ich viel Weinen und Unzufriedenheit in Erinnerung. Entspanntes Sitzen im Café etc. war nicht möglich. Ihn einfach auf dem Schoß sitzen haben und er guckt entspannt durch die Gegend war nicht möglich. Es war immer mit Unhertragen, Schuckeln, KiWa-Schieben etc. verbunden.
- Sehr früh finden bei ihm Wutanfälle an. Ich schätze, das war zeitiger, als normalerweile die Trotzphase beginnt. Vielleicht mit ca. 1 Jahr? Er hat ganz oft geschrien, den Kopf hin und her geworfen, sodass man ihn vor sich selbst schützen musste. Und nichts konnte ihn runterbringen. Man konnte nur für ihn da sein und abwarten, bis es vorbei war. Das Thema Wut hat uns sehr lange begleitet, aber mittlerweile kann ich das bei ihm gar nicht mehr beobachten. Er weint nun, wenn ihm was nicht passt, aber er rastet nicht mehr aus.
- Mit 15 Monaten ging er in die Kita. Die gesamte Krippenzeit lief überhaupt nicht gut. Die Eingewöhnung zog sich über Monate, aber richtig angekommen ist er eigentlich nie. Er hat oft dort nicht richtig ins Spiel gefunden, nur teilnahmslos herumgestanden. Morgens wollte er nicht hingehen. Corona und Lockdowns haben die Lage natürlich nicht unbedingt verbessert.
Seine damalige Erzieherung hat uns darauf auch mehrmals angesprochen. Sie hat ständig nach irgendwelchen „Diagnosen“ für ihn gesucht. Vielleicht hat mich das auch verunsichert, sodass ich mir jetzt selber ständig Gedanken mache. Sie brachte mal Hochsensibel ins Gespräch, aber das passt finde ich gar nicht…
Seit September geht er in den Kindergarten. Neue Gruppe, neue Erzieherin. Einen Kumpel hat er, den er aus der Krippe kennt, mit dem er mittlerweile jeden Tag spielt und lacht. Leider ist er häufig nicht da. Mit den anderen Kindern mag er nicht so richtig spielen. Er sagt selber, dass sie alle schon Freunde haben und er da nicht mitspielen möchte. Er malt dann wahnsinnig viel dort. Den ganzen Tag. Manchmal denke ich, er kann sich damit ein bisschen in seine eigene Welt flüchten, hat eine Routine und er wird dann auch in Ruhe gelassen. Ansich ist es natürlich toll, dass er sich mittlerweile gut dort beschäftigen kann. Aber soziale Interaktion fällt ihm glaube ich echt schwer. Trotzdem scheint er angekommen und er geht mittlerweile gerne hin. Abweichung von Routinen mag er allerdings nicht so. Zum Beispiel, wenn ein Kind dort Geburtstag feiert… da wollte er auch schonmal in die Nachbargruppe gehen. In den meisten Fällen macht er es aber mit.
- Wir hatten auch schonmal eine extreme Angstphase. Auf einmal machten ihm wackelnde Dinge Angst, zB eine Schaukel, die sich im Wind bewegt, Heliumballons etc. Er wurde dann richtig panisch, weinte und wollte ganz dringend nach Hause. Die Phase ging bestimmt auch ein halbes Jahr, ist aber überstanden, würde ich sagen.
- Leider kann er sich nur sehr schwer selber beschäftigen. Phasenweise geht es ganz gut. Da malt er auch sehr viel oder baut Lego etc. Aber häufig fordert er Bespaßung von mir ein. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Stück weit auch anerzogen ist. Er war eben schon als Baby immer so unzufrieden, dass ich ihn nie mal eine Weile unterm Spielebogen allein spielenlassen konnte, ohne dass er meckert. Ich war einfach immer da und das fordert er heute noch ein.
- Er ist extrem schüchtern bei Leuten, die er nicht so oft sieht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und als Kind war das bei mir wohl auch so. Aber viel mehr als ein Ja oder Nein kriegt er nicht raus, wenn er angesprochen wird. Oft sagt er auch gar nichts und erst, wenn ich die Frage nochmal wiederhole, antwortet er. Er kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden. Bekannteren Gesichtern (Mama, Papa, Großeltern, engere Freunde) kann er aber direkt in die Augen schauen und dann redet er auch viel und gerne.
- Apropos reden: Er reder extrem viel. Manchmal ist wirklich nie mal 1min Ruhe. Er kann auch oft nicht abwarten, wenn man sich gerade unterhält. Er quatscht immer rein, fordert ständig Aufmerksamkeit ein. „Mama? Mama? Mama? Guck mal. Guck mal her. Nein, richtig hergucken!“ Er kann überhaupt nicht abwarten. Alles muss sofort sein.
- Er hat einen großen Bewegungsdrang, kann oft nicht still sitzen am Tisch.
- Man sagt ja immer „Kindermund tut Wahrheit kund.“, aber er spricht immer alles aus, was ihm durch den Kopf geht, obwohl es in der Situation oft unangebracht ist oder unhöflich. Ich könnte mir vorstellen, dass Kindern in dem Alter noch nicht bewusst ist, welche Aussagen „unangebracht“ sind, aber bei anderen Kindern ist mir das noch nie so extrem aufgefallen. Wenn wir Besuch haben, sagt er zB manchmal, dass sie jetzt gehen sollen. Oder letztens war ein befreundetes Paar mit Baby da und da sagt er „Mama, der Moritz (das Baby) darf mich nicht angucken!“ Er mag momentan üverhaupt nichts teilen und selbst, wenn niemand zu Besuch ist, erwähnt er immer wieder „Wenn x oder y mal wieder da ist, dann darf der nicht mitspielen!!“
Manchmal sagt er auch gabz offen vor dem anderen Kind „x kann nicht so gut malen wie ich.“ oder „y ist nicht mein Freund!“.
Also er kommt irgendwie so unsympathisch rüber und ich denke mir manchmal „Wie willst du mal Freunde finden, wenn du dich immer so verhältst?“. Er hat schon den ein oder anderen Freund, mit dem er dann auch tobt und lacht und spielt. Aber auf Familienfeiern zB findet er gar keinen Anschluss zu anderen Kindern (die er vielleicht auch nicht so häufig sieht) und will lieber mit uns oder den Großeltern spielen.
- Mir ist mal aufgefallen, dass er so gar keine Rollenspiele spielt. Ist das in dem alter Normal? Die 2 jährige Tochter einer Freundin spielt jetzt schon das Familienleben mit dem Puppenhaus nach, aber sowas macht er irgendwie überhaupt nicht.
Es gab Phasen, da dachte ich, er ist Gefühlsstark. Dann dachte ich, es passt vielleicht zu ADHS. Aber irgendwie hat er von allem ein paar Ausprägungen, aber nichts passt komplett zu ihm.
Ich will ihn ja auch in gar keine Schublade stecken und da unser Alltag nichtr beenträchtigt wird, manche Situationen nur einfach unangenehm sind, mag ich da auch erstmal nicht handeln. Aber vielleicht kann ja jemand zu den einzelnen Punktes etwas sagen
Erstmal ist mir eine Frage ganz wichtig:
Hast du Veränderungen festgestellt, seitdem euer Baby da ist? Denn das hat auch mitunter große Auswirkungen auf ein (Klein)Kind. Gerade wenn er sowieso ein fordernderes Kind war.
Einige Punkte konnte ich bei unserer Tochter auch schon beobachten, als sie in ähnlichem Alter war. Gerade, was die Ängste betrifft. Sie hatte auch plötzlich Angst vor bestimmten Dingen und vor allem auch richtig große Trennungsangst. In ihre Angstanfälle (vor allem vor der, Dunkelheit oder dem Feuermelder) hat sie sich manchmal - wenn auch selten - so reingesteigert, dass sie richtig weinte und schrie und sogar Bauchschmerzen und Erbrechen bekam. Zum Glück war diese Phase einmalig und kurz.
Auch anschauen durfte sie ein Baby (ich glaube aber, das war am Anfang ihre Schwester) nicht.
Meine Große war aber ein sehr ausgeglichenes Baby und es war ein seeeeeehr entspanntes erstes Babyjahr. Sie fing später an mehr und sofort zu fordern. Auch jetzt fällt ihr manchmal abwarten schwer.
Sie hat nie andere Kinder ausgegrenzt, sondern, als sie zum Beispiel nicht zufrieden in der Kita war, sich selbst ausgegrenzt - mit Ankündigung. "Nein, ich werde da nicht spielen.... Essen... " Heute geht es ihr in der Kita super.
So ganz auffällig klingt das für mich noch nicht mit den Äußerungen über andere Kinder - eher (noch) sehr selbstbewusst und willensstark. Aber ich würde es auch im Auge behalten.
Vielleicht kannst du auch erstmal mit einem Kinderarzt darüber sprechen.
20.12.2021 08:43
Hallo
Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich zu 100% du beschreibst unsere Tochter. Sie ist jetzt 3 und vom Verhalten her gleicht sie deinem Sohn enorm. Allerdings empfinde ich das Ganze nicht als „unnormal“. Wir haben allerdings auch nur ein Kind, von daher fehlt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, dass ihr Verhalten ungewöhnlich ist. Sie ist eben schüchtern, introvertiert. Aber ich lese hier mal gespannt mit. In diesem Alter wird eine Diagnose denke ich ohnehin schwierig.
Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich zu 100% du beschreibst unsere Tochter. Sie ist jetzt 3 und vom Verhalten her gleicht sie deinem Sohn enorm. Allerdings empfinde ich das Ganze nicht als „unnormal“. Wir haben allerdings auch nur ein Kind, von daher fehlt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, dass ihr Verhalten ungewöhnlich ist. Sie ist eben schüchtern, introvertiert. Aber ich lese hier mal gespannt mit. In diesem Alter wird eine Diagnose denke ich ohnehin schwierig.
20.12.2021 09:38
Zitat von Titanium2016:
Zitat von Anonym 1 (207883):
Hallo ihr Lieben,
es gibt Situationen, in denen ich mich frage, ob das Verhalten meines Sohnes (3,5 Jahre) unter normales kindliches Verhalten fällt oder ob man dies schon als verhaltensauffällig bezeichnen kann Ich bin irgendwie noch nicht soweit, da ein Diagnoseprocedere anzustoßen. Dafür empfinde ich ihn eigentlich zu sehr als ein ganz normales Kind. Allerdings fehlt mir oft auch der Vergleich, da er mein erstes Kind ist und sein kleiner Bruder erst ein paar Monate alt.
- Die Babyzeit habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung. Er war kein Schreibaby, aber trotzdem habe ich viel Weinen und Unzufriedenheit in Erinnerung. Entspanntes Sitzen im Café etc. war nicht möglich. Ihn einfach auf dem Schoß sitzen haben und er guckt entspannt durch die Gegend war nicht möglich. Es war immer mit Unhertragen, Schuckeln, KiWa-Schieben etc. verbunden.
- Sehr früh finden bei ihm Wutanfälle an. Ich schätze, das war zeitiger, als normalerweile die Trotzphase beginnt. Vielleicht mit ca. 1 Jahr? Er hat ganz oft geschrien, den Kopf hin und her geworfen, sodass man ihn vor sich selbst schützen musste. Und nichts konnte ihn runterbringen. Man konnte nur für ihn da sein und abwarten, bis es vorbei war. Das Thema Wut hat uns sehr lange begleitet, aber mittlerweile kann ich das bei ihm gar nicht mehr beobachten. Er weint nun, wenn ihm was nicht passt, aber er rastet nicht mehr aus.
- Mit 15 Monaten ging er in die Kita. Die gesamte Krippenzeit lief überhaupt nicht gut. Die Eingewöhnung zog sich über Monate, aber richtig angekommen ist er eigentlich nie. Er hat oft dort nicht richtig ins Spiel gefunden, nur teilnahmslos herumgestanden. Morgens wollte er nicht hingehen. Corona und Lockdowns haben die Lage natürlich nicht unbedingt verbessert.
Seine damalige Erzieherung hat uns darauf auch mehrmals angesprochen. Sie hat ständig nach irgendwelchen „Diagnosen“ für ihn gesucht. Vielleicht hat mich das auch verunsichert, sodass ich mir jetzt selber ständig Gedanken mache. Sie brachte mal Hochsensibel ins Gespräch, aber das passt finde ich gar nicht…
Seit September geht er in den Kindergarten. Neue Gruppe, neue Erzieherin. Einen Kumpel hat er, den er aus der Krippe kennt, mit dem er mittlerweile jeden Tag spielt und lacht. Leider ist er häufig nicht da. Mit den anderen Kindern mag er nicht so richtig spielen. Er sagt selber, dass sie alle schon Freunde haben und er da nicht mitspielen möchte. Er malt dann wahnsinnig viel dort. Den ganzen Tag. Manchmal denke ich, er kann sich damit ein bisschen in seine eigene Welt flüchten, hat eine Routine und er wird dann auch in Ruhe gelassen. Ansich ist es natürlich toll, dass er sich mittlerweile gut dort beschäftigen kann. Aber soziale Interaktion fällt ihm glaube ich echt schwer. Trotzdem scheint er angekommen und er geht mittlerweile gerne hin. Abweichung von Routinen mag er allerdings nicht so. Zum Beispiel, wenn ein Kind dort Geburtstag feiert… da wollte er auch schonmal in die Nachbargruppe gehen. In den meisten Fällen macht er es aber mit.
- Wir hatten auch schonmal eine extreme Angstphase. Auf einmal machten ihm wackelnde Dinge Angst, zB eine Schaukel, die sich im Wind bewegt, Heliumballons etc. Er wurde dann richtig panisch, weinte und wollte ganz dringend nach Hause. Die Phase ging bestimmt auch ein halbes Jahr, ist aber überstanden, würde ich sagen.
- Leider kann er sich nur sehr schwer selber beschäftigen. Phasenweise geht es ganz gut. Da malt er auch sehr viel oder baut Lego etc. Aber häufig fordert er Bespaßung von mir ein. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Stück weit auch anerzogen ist. Er war eben schon als Baby immer so unzufrieden, dass ich ihn nie mal eine Weile unterm Spielebogen allein spielenlassen konnte, ohne dass er meckert. Ich war einfach immer da und das fordert er heute noch ein.
- Er ist extrem schüchtern bei Leuten, die er nicht so oft sieht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und als Kind war das bei mir wohl auch so. Aber viel mehr als ein Ja oder Nein kriegt er nicht raus, wenn er angesprochen wird. Oft sagt er auch gar nichts und erst, wenn ich die Frage nochmal wiederhole, antwortet er. Er kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden. Bekannteren Gesichtern (Mama, Papa, Großeltern, engere Freunde) kann er aber direkt in die Augen schauen und dann redet er auch viel und gerne.
- Apropos reden: Er reder extrem viel. Manchmal ist wirklich nie mal 1min Ruhe. Er kann auch oft nicht abwarten, wenn man sich gerade unterhält. Er quatscht immer rein, fordert ständig Aufmerksamkeit ein. „Mama? Mama? Mama? Guck mal. Guck mal her. Nein, richtig hergucken!“ Er kann überhaupt nicht abwarten. Alles muss sofort sein.
- Er hat einen großen Bewegungsdrang, kann oft nicht still sitzen am Tisch.
- Man sagt ja immer „Kindermund tut Wahrheit kund.“, aber er spricht immer alles aus, was ihm durch den Kopf geht, obwohl es in der Situation oft unangebracht ist oder unhöflich. Ich könnte mir vorstellen, dass Kindern in dem Alter noch nicht bewusst ist, welche Aussagen „unangebracht“ sind, aber bei anderen Kindern ist mir das noch nie so extrem aufgefallen. Wenn wir Besuch haben, sagt er zB manchmal, dass sie jetzt gehen sollen. Oder letztens war ein befreundetes Paar mit Baby da und da sagt er „Mama, der Moritz (das Baby) darf mich nicht angucken!“ Er mag momentan üverhaupt nichts teilen und selbst, wenn niemand zu Besuch ist, erwähnt er immer wieder „Wenn x oder y mal wieder da ist, dann darf der nicht mitspielen!!“
Manchmal sagt er auch gabz offen vor dem anderen Kind „x kann nicht so gut malen wie ich.“ oder „y ist nicht mein Freund!“.
Also er kommt irgendwie so unsympathisch rüber und ich denke mir manchmal „Wie willst du mal Freunde finden, wenn du dich immer so verhältst?“. Er hat schon den ein oder anderen Freund, mit dem er dann auch tobt und lacht und spielt. Aber auf Familienfeiern zB findet er gar keinen Anschluss zu anderen Kindern (die er vielleicht auch nicht so häufig sieht) und will lieber mit uns oder den Großeltern spielen.
- Mir ist mal aufgefallen, dass er so gar keine Rollenspiele spielt. Ist das in dem alter Normal? Die 2 jährige Tochter einer Freundin spielt jetzt schon das Familienleben mit dem Puppenhaus nach, aber sowas macht er irgendwie überhaupt nicht.
Es gab Phasen, da dachte ich, er ist Gefühlsstark. Dann dachte ich, es passt vielleicht zu ADHS. Aber irgendwie hat er von allem ein paar Ausprägungen, aber nichts passt komplett zu ihm.
Ich will ihn ja auch in gar keine Schublade stecken und da unser Alltag nichtr beenträchtigt wird, manche Situationen nur einfach unangenehm sind, mag ich da auch erstmal nicht handeln. Aber vielleicht kann ja jemand zu den einzelnen Punktes etwas sagen
Erstmal ist mir eine Frage ganz wichtig:
Hast du Veränderungen festgestellt, seitdem euer Baby da ist? Denn das hat auch mitunter große Auswirkungen auf ein (Klein)Kind. Gerade wenn er sowieso ein fordernderes Kind war.
Einige Punkte konnte ich bei unserer Tochter auch schon beobachten, als sie in ähnlichem Alter war. Gerade, was die Ängste betrifft. Sie hatte auch plötzlich Angst vor bestimmten Dingen und vor allem auch richtig große Trennungsangst. In ihre Angstanfälle (vor allem vor der, Dunkelheit oder dem Feuermelder) hat sie sich manchmal - wenn auch selten - so reingesteigert, dass sie richtig weinte und schrie und sogar Bauchschmerzen und Erbrechen bekam. Zum Glück war diese Phase einmalig und kurz.
Auch anschauen durfte sie ein Baby (ich glaube aber, das war am Anfang ihre Schwester) nicht.
Meine Große war aber ein sehr ausgeglichenes Baby und es war ein seeeeeehr entspanntes erstes Babyjahr. Sie fing später an mehr und sofort zu fordern. Auch jetzt fällt ihr manchmal abwarten schwer.
Sie hat nie andere Kinder ausgegrenzt, sondern, als sie zum Beispiel nicht zufrieden in der Kita war, sich selbst ausgegrenzt - mit Ankündigung. "Nein, ich werde da nicht spielen.... Essen... " Heute geht es ihr in der Kita super.
So ganz auffällig klingt das für mich noch nicht mit den Äußerungen über andere Kinder - eher (noch) sehr selbstbewusst und willensstark. Aber ich würde es auch im Auge behalten.
Vielleicht kannst du auch erstmal mit einem Kinderarzt darüber sprechen.
Als sein Bruder geboren wurde, hatte der große tatsächlich wieder eine recht anstrengende Phase. Er war sehr „contra“ uns gegenüber, hat gar nicht mehr gehört. Seine Antwort war immer nur nein.
Aber grundsätzlich vom Wesen her hat er sich nicht verändert bzw. gab es diese Auffälligkeiten z. T. auch vorher schon.
Wir hatten es beim KiA schonmal angesprochen, weil es in der Kita so lange so schlecht lief. Die Erzieherin hatte es uns ans Herz gelegt. Unsere Ärztin fand ihn bei den Untersuchungen aber immer unauffällig. Er hat kooperiert und mit ihr gesprochen und alles. Da kam dann eher „Haben Sie schonmal über einen Kita-Wechsel nachgedacht?“.
Die ganzen anderen Dinge haben wir noch nicht angesprochen. Teilweise teilweise sind die mir auch erst nach und nach aufgefallen.
20.12.2021 09:45
Zitat von Ella-Bella:
Hallo
Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich zu 100% du beschreibst unsere Tochter. Sie ist jetzt 3 und vom Verhalten her gleicht sie deinem Sohn enorm. Allerdings empfinde ich das Ganze nicht als „unnormal“. Wir haben allerdings auch nur ein Kind, von daher fehlt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, dass ihr Verhalten ungewöhnlich ist. Sie ist eben schüchtern, introvertiert. Aber ich lese hier mal gespannt mit. In diesem Alter wird eine Diagnose denke ich ohnehin schwierig.
Das beruhigt mich zu lesen
Ja, eine Diagnose wäre aktuell sicherlich noch schwierig. Ich mache mir einfach nur solche Gedanken und Sorgen, was noch auf uns zukommt, wenn er älter wird
20.12.2021 09:55
Für mich klingt das alles nicht wirklich, als wäre das in der Norm. Klar hat jedes Kind seine Eigenarten, die einen mehr, die anderen weniger.
Aber bei der Masse würd ich es auf jeden Fall beim Kia ansprechen.
Ein paar Punkte find ich schon "bedenklich".
Aber bei der Masse würd ich es auf jeden Fall beim Kia ansprechen.
Ein paar Punkte find ich schon "bedenklich".
20.12.2021 09:57
Zitat von Anonym 1 (207883):
Zitat von Ella-Bella:
Hallo
Als ich deinen Text gelesen habe, dachte ich zu 100% du beschreibst unsere Tochter. Sie ist jetzt 3 und vom Verhalten her gleicht sie deinem Sohn enorm. Allerdings empfinde ich das Ganze nicht als „unnormal“. Wir haben allerdings auch nur ein Kind, von daher fehlt mir eine Vergleichsmöglichkeit. Ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, dass ihr Verhalten ungewöhnlich ist. Sie ist eben schüchtern, introvertiert. Aber ich lese hier mal gespannt mit. In diesem Alter wird eine Diagnose denke ich ohnehin schwierig.
Das beruhigt mich zu lesen
Ja, eine Diagnose wäre aktuell sicherlich noch schwierig. Ich mache mir einfach nur solche Gedanken und Sorgen, was noch auf uns zukommt, wenn er älter wird
Ich würde dir, aus meiner Erfahrung raus, empfehlen genau eben aus diesem Grund NICHT zu lange zu warten.
Wir haben ein gutes Jahr verloren deswegen.
20.12.2021 10:03
Zitat von ELA28:
Also ich kann nur von meinen Erfahrungen berichten. Meine große Tochter hat AD(H)S mit einer auditiven Wahrnehmungsstörung. Diagnostiziert zu Beginn der Schulzeit bzw kurz vorher.
Ich hab sie auch erstmal immer als "normales" Kind wahrgenommen. (Was auch immer die Definition dafür genau sein mag)
Sie ist auch meine Erst geborene und hatte somit auch wenig Vergleich.
Irgendwann fiel bei mir immer mehr der Groschen dass Sachen bei uns nicht so laufen wie bei anderen. Kleinere Alltagsaufgaben überforderten meine Tochter sehr. Ob es das Anziehen der Schuhe war, oder einfach zu essen und dafür nicht 3 Stunden zu brauchen. Wenn die Reize zu viel werden verschwindet sie in ihrem Chaos im Kopf und bekommt nichts mehr hintereinander, auf der anderen Seite ist sie was Wissen angeht wie ein schwamm. Soziale Interaktionen, Vorallem Gefühle anderer sind für sie etwas schwer, auch wenn sie mega Kontaktfreudig ist.
Worauf ich eigentlich hinaus will, es gibt viele, viele, viele Verschiedene Ausprägungen von ADHS und vielen anderen Besonderheiten. Es wird bei niemanden nach Schema X laufen. Ich bin froh die Diagnostik gemacht zu haben. Es hilft mir mein Kind besser zu verstehen, zu verstehen warum manchmal die "einfachsten" Dinge eine unüberwindbare Aufgabe darstellen.
Mit Therapie und ähnlichem sind wir aber auch erst in der schule gestartet.
Mit 3,5 Jahren werdet ihr wahrscheinlich noch nicht viel diagnostik bekommen, kann sein dass ihr noch warten müsst. Aber ich würde deine Sorgen beim Kinderarzt mal ansprechen
Danke für deine Erfahrungen!
Aufgaben kann er eigentlich recht gut bewältigen. Da scheitert es eher manchmal an der Faulheit, glaub ich. Er hat halt oft keine Lust, sich die Schule allein anzuziehen und man diskutiert ewig. Aber ansich ist er in der Lage. Manchmal nimmt er sich auch selber alle Klamotten aus dem Schrank und zieht sie komplett alleine an. Also in der Lage dazu ist er.
20.12.2021 10:35
Dieses typische sich nicht konzentrieren können hat er eigentlich gar nicht. Wir haben letztens 1,5h zusammen Plätzchen verziert, er kann ewig in seinem Ausmalbuch ausmalen, will uns ganz oft beim Kochen und Backen helfen, macht Bügelperlenbilder usw usw. Gerade diese kreativen Bastelsachen usw. machen ihm richtig Spaß und die bringt er in der Regel auch zu Ende. Auch Spiele wie Uno, Memorie usw. mag er sehr gern und kann er ewig hintereinander spielen.
Seine neue Erzieherin hat noch nichts dergleichen erwähnt, dass sie ihn auffällig findet. Laut ihrer Aussage ist alles prima und ab und zu würde er sich wohl auch schon neue Spielpartner suchen.
(Wenn ich ihn abhole, malt er allerdings meistens Aber immerhin sitzen noch andere Kinder bei ihm, die mit malen. Ob sie interagieren, weiß ich nicht, aber immerhin separiert er sich nicht komplett).
Seine neue Erzieherin hat noch nichts dergleichen erwähnt, dass sie ihn auffällig findet. Laut ihrer Aussage ist alles prima und ab und zu würde er sich wohl auch schon neue Spielpartner suchen.
(Wenn ich ihn abhole, malt er allerdings meistens Aber immerhin sitzen noch andere Kinder bei ihm, die mit malen. Ob sie interagieren, weiß ich nicht, aber immerhin separiert er sich nicht komplett).
20.12.2021 13:17
Also so unnormal finde ich das meiste nicht die panische Angst und den Kopf hin und her schmeißen finde ich ungewöhnlich, aber von den anderen Dingen hätte ich jetzt nicht aufgehorcht. Aber wenn du unsicher bist, dann bitte doch den Kindergarten nochmal Beobachtungen aufzuschreiben und besprich diese Dinge mit dem Kinderarzt.
20.12.2021 13:59
Zitat von Anonym 1 (207883):
Hallo ihr Lieben,
es gibt Situationen, in denen ich mich frage, ob das Verhalten meines Sohnes (3,5 Jahre) unter normales kindliches Verhalten fällt oder ob man dies schon als verhaltensauffällig bezeichnen kann Ich bin irgendwie noch nicht soweit, da ein Diagnoseprocedere anzustoßen. Dafür empfinde ich ihn eigentlich zu sehr als ein ganz normales Kind. Allerdings fehlt mir oft auch der Vergleich, da er mein erstes Kind ist und sein kleiner Bruder erst ein paar Monate alt.
- Die Babyzeit habe ich als sehr anstrengend in Erinnerung. Er war kein Schreibaby, aber trotzdem habe ich viel Weinen und Unzufriedenheit in Erinnerung. Entspanntes Sitzen im Café etc. war nicht möglich. Ihn einfach auf dem Schoß sitzen haben und er guckt entspannt durch die Gegend war nicht möglich. Es war immer mit Unhertragen, Schuckeln, KiWa-Schieben etc. verbunden.
- Sehr früh finden bei ihm Wutanfälle an. Ich schätze, das war zeitiger, als normalerweile die Trotzphase beginnt. Vielleicht mit ca. 1 Jahr? Er hat ganz oft geschrien, den Kopf hin und her geworfen, sodass man ihn vor sich selbst schützen musste. Und nichts konnte ihn runterbringen. Man konnte nur für ihn da sein und abwarten, bis es vorbei war. Das Thema Wut hat uns sehr lange begleitet, aber mittlerweile kann ich das bei ihm gar nicht mehr beobachten. Er weint nun, wenn ihm was nicht passt, aber er rastet nicht mehr aus.
- Mit 15 Monaten ging er in die Kita. Die gesamte Krippenzeit lief überhaupt nicht gut. Die Eingewöhnung zog sich über Monate, aber richtig angekommen ist er eigentlich nie. Er hat oft dort nicht richtig ins Spiel gefunden, nur teilnahmslos herumgestanden. Morgens wollte er nicht hingehen. Corona und Lockdowns haben die Lage natürlich nicht unbedingt verbessert.
Seine damalige Erzieherung hat uns darauf auch mehrmals angesprochen. Sie hat ständig nach irgendwelchen „Diagnosen“ für ihn gesucht. Vielleicht hat mich das auch verunsichert, sodass ich mir jetzt selber ständig Gedanken mache. Sie brachte mal Hochsensibel ins Gespräch, aber das passt finde ich gar nicht…
Seit September geht er in den Kindergarten. Neue Gruppe, neue Erzieherin. Einen Kumpel hat er, den er aus der Krippe kennt, mit dem er mittlerweile jeden Tag spielt und lacht. Leider ist er häufig nicht da. Mit den anderen Kindern mag er nicht so richtig spielen. Er sagt selber, dass sie alle schon Freunde haben und er da nicht mitspielen möchte. Er malt dann wahnsinnig viel dort. Den ganzen Tag. Manchmal denke ich, er kann sich damit ein bisschen in seine eigene Welt flüchten, hat eine Routine und er wird dann auch in Ruhe gelassen. Ansich ist es natürlich toll, dass er sich mittlerweile gut dort beschäftigen kann. Aber soziale Interaktion fällt ihm glaube ich echt schwer. Trotzdem scheint er angekommen und er geht mittlerweile gerne hin. Abweichung von Routinen mag er allerdings nicht so. Zum Beispiel, wenn ein Kind dort Geburtstag feiert… da wollte er auch schonmal in die Nachbargruppe gehen. In den meisten Fällen macht er es aber mit.
- Wir hatten auch schonmal eine extreme Angstphase. Auf einmal machten ihm wackelnde Dinge Angst, zB eine Schaukel, die sich im Wind bewegt, Heliumballons etc. Er wurde dann richtig panisch, weinte und wollte ganz dringend nach Hause. Die Phase ging bestimmt auch ein halbes Jahr, ist aber überstanden, würde ich sagen.
- Leider kann er sich nur sehr schwer selber beschäftigen. Phasenweise geht es ganz gut. Da malt er auch sehr viel oder baut Lego etc. Aber häufig fordert er Bespaßung von mir ein. Ich bin mir nicht sicher, ob das ein Stück weit auch anerzogen ist. Er war eben schon als Baby immer so unzufrieden, dass ich ihn nie mal eine Weile unterm Spielebogen allein spielenlassen konnte, ohne dass er meckert. Ich war einfach immer da und das fordert er heute noch ein.
- Er ist extrem schüchtern bei Leuten, die er nicht so oft sieht. Grundsätzlich finde ich das nicht schlimm und als Kind war das bei mir wohl auch so. Aber viel mehr als ein Ja oder Nein kriegt er nicht raus, wenn er angesprochen wird. Oft sagt er auch gar nichts und erst, wenn ich die Frage nochmal wiederhole, antwortet er. Er kann die Leute auch nicht anschauen beim Reden. Bekannteren Gesichtern (Mama, Papa, Großeltern, engere Freunde) kann er aber direkt in die Augen schauen und dann redet er auch viel und gerne.
- Apropos reden: Er reder extrem viel. Manchmal ist wirklich nie mal 1min Ruhe. Er kann auch oft nicht abwarten, wenn man sich gerade unterhält. Er quatscht immer rein, fordert ständig Aufmerksamkeit ein. „Mama? Mama? Mama? Guck mal. Guck mal her. Nein, richtig hergucken!“ Er kann überhaupt nicht abwarten. Alles muss sofort sein.
- Er hat einen großen Bewegungsdrang, kann oft nicht still sitzen am Tisch.
- Man sagt ja immer „Kindermund tut Wahrheit kund.“, aber er spricht immer alles aus, was ihm durch den Kopf geht, obwohl es in der Situation oft unangebracht ist oder unhöflich. Ich könnte mir vorstellen, dass Kindern in dem Alter noch nicht bewusst ist, welche Aussagen „unangebracht“ sind, aber bei anderen Kindern ist mir das noch nie so extrem aufgefallen. Wenn wir Besuch haben, sagt er zB manchmal, dass sie jetzt gehen sollen. Oder letztens war ein befreundetes Paar mit Baby da und da sagt er „Mama, der Moritz (das Baby) darf mich nicht angucken!“ Er mag momentan üverhaupt nichts teilen und selbst, wenn niemand zu Besuch ist, erwähnt er immer wieder „Wenn x oder y mal wieder da ist, dann darf der nicht mitspielen!!“
Manchmal sagt er auch gabz offen vor dem anderen Kind „x kann nicht so gut malen wie ich.“ oder „y ist nicht mein Freund!“.
Also er kommt irgendwie so unsympathisch rüber und ich denke mir manchmal „Wie willst du mal Freunde finden, wenn du dich immer so verhältst?“. Er hat schon den ein oder anderen Freund, mit dem er dann auch tobt und lacht und spielt. Aber auf Familienfeiern zB findet er gar keinen Anschluss zu anderen Kindern (die er vielleicht auch nicht so häufig sieht) und will lieber mit uns oder den Großeltern spielen.
- Mir ist mal aufgefallen, dass er so gar keine Rollenspiele spielt. Ist das in dem alter Normal? Die 2 jährige Tochter einer Freundin spielt jetzt schon das Familienleben mit dem Puppenhaus nach, aber sowas macht er irgendwie überhaupt nicht.
Es gab Phasen, da dachte ich, er ist Gefühlsstark. Dann dachte ich, es passt vielleicht zu ADHS. Aber irgendwie hat er von allem ein paar Ausprägungen, aber nichts passt komplett zu ihm.
Ich will ihn ja auch in gar keine Schublade stecken und da unser Alltag nichtr beenträchtigt wird, manche Situationen nur einfach unangenehm sind, mag ich da auch erstmal nicht handeln. Aber vielleicht kann ja jemand zu den einzelnen Punktes etwas sagen
Also zu dem Punkt, dass er unsngebrachtes, oder unhöfliches sagt:
Ich finde das gar nicht so schlimm. Bzw in dem Alter durchaus normal. Empathie entwickelt sich erst etwas später und es scheint ja auch häufig DEIN Besuch zu sein, den er wegschicken möchte. Warum darf er das nicht sagen? Vielleicht ist es ihm zu viel. Vielleicht möchte er deine Aufmerksamkeit lieber für sich haben in dem Moment.
Lieber ein Kind, was seine Bedürfnisse äußert und auch nein sagen kann, als eines das alles schluckt und hinnimmt gegen seinen Willen.
Im Vorschulalter bzw Schulalter bemühen wir uns dann den Kindern das " Nein" sagen wieder anzutrainieren, was wir ihnen im Kleinkindalter mühsam ausgetrieben haben
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