Mütter- und Schwangerenforum

HCC - Leberkrebs

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Solaris
440 Beiträge
22.06.2015 14:05
Hallo,

ich habe ja vor einiger Zeit geschrieben das mein Vater ins Krankenhaus gekommen ist. Nun, nach vielen Untersuchungen steht fest das mein Vater wirklich Leberkrebs hat. Es ist HCC und die Prognosen sehen nicht gut aus. Ich bin noch nicht bereit meinen Vater gehen zu lassen, ich hab immer gedacht meinen Kindern bleiben noch viele Jahre mit ihrem Opa.
Sie lieben ihn so sehr und sind gerne bei ihm. Nun werden sie sich wahrscheinlich nicht mehr an ihn erinnern wenn sie einmal groß sind.

Ich weiß auch gar nicht was ich ihnen nun sagen soll. Ich habe vor 8 Jahren schon meinen Bruder verloren und nun mein Vater. Ich habe so Angst. Was ist wenn meine Mutter auch bald Krebs hat? Dann habe ich niemanden mehr. Ich brauche meine Papa doch noch.
Marf
28718 Beiträge
22.06.2015 14:13
Dein Papa ist noch da.
Nimm deine Kinder und setz dich zu ihm.....verbringe Zeit mit ihm und versuche nicht an Morgen zu denken.Sei einfach da.
Und die Erinnerung an einen Menschen verblasst erst wenn keiner mehr an ihn denkt.Du kannst also durch Erzählungen und Bilder den Opa für deine Kinder erhalten.
Meine 'kennen' ihre Urgroßeltern auch nur über diesen Weg.
Und ja,es kann jederzeit sein das man jemanden durch Krankheiten verliert.Doch zum Glück weiß man es nicht vorher und bitte rede dir da keine Ängste ein.Die verhindern nur das du das Schöne siehst, was trotz Tod oder Krankheit immer noch besteht.
Sommerkind
9169 Beiträge
22.06.2015 14:20
Zitat von Marf:

Dein Papa ist noch da.
Nimm deine Kinder und setz dich zu ihm.....verbringe Zeit mit ihm und versuche nicht an Morgen zu denken.Sei einfach da.
Und die Erinnerung an einen Menschen verblasst erst wenn keiner mehr an ihn denkt.Du kannst also durch Erzählungen und Bilder den Opa für deine Kinder erhalten.
Meine 'kennen' ihre Urgroßeltern auch nur über diesen Weg.
Und ja,es kann jederzeit sein das man jemanden durch Krankheiten verliert.Doch zum Glück weiß man es nicht vorher und bitte rede dir da keine Ängste ein.Die verhindern nur das du das Schöne siehst, was trotz Tod oder Krankheit immer noch besteht.

Was für ein toller und mutmachender Beitrag Marf

Ich habe deinen anderen Thread auch gelesen, es tut mir sehr leid..
Wird er denn jetzt operiert/therapiert?
Solaris
440 Beiträge
22.06.2015 14:26
Zur Therapie wollten sie noch nichts sagen, die machen jetzt nochmal ein ct oder mrt oder so um zu schauen wie groß der ist. Dabei haben sie schon zig mal ultraschall gemacht und beim mrt war er auch schon.

Es hieß ja immer er hat Wasser in Bauch und Beine, heute wurde mir gesagt das er Blut im Bauch hat weil die Leber irgendwie nicht mehr richtig arbeitet.

Es wurde zu spät entdeckt, dabei ist er seit April ständig beim Hausarzt wegen ansteigener Leber- und Entzündungswerte. Der Hausarzt hat aber nie weiter nachgeforscht.
Emilieerdbeer
3850 Beiträge
22.06.2015 14:41
ich kann marf nur zustimmen...verbringe so viel zeit mit ihm wie du kannst.und sei stark für ihn und dich.es ist ja nicht gesagt,dass ihr euch schon bald von ihm verabschieden müsst.
ich war 19 ( bin jetzt 33) als ich innerhalb von 3 jahren meine mutter,meinen opa und meine oma an krebs verloren habe.mein vater lebt in australien....somit wird mein Kind seine grosseltern nie kennenlernen.
werde ihm aber später mit bildern und videos von meiner mama berichten...sie wäre eine tolle oma geworden.
Solaris
440 Beiträge
22.06.2015 16:52
Habe gerade nochmal mit meiner Mama geredet. Der Arzt hat ihr gesagt das es nicht mehr heilbar ist. Sie können nur noch sein Leben verlängern.
Marf
28718 Beiträge
22.06.2015 19:09
Dann nutzt die Zeit.Wenn es ihn nicht zu sehr anstrengt besuche ihn mit seinen Enkeln.Setz dich einfach zu ihm hin .... er soll seine verbleibende Zeit so gestalten wie er möchte. Lass ihn seinen Frieden machen und falls du noch etwas klären möchtest tu es jetzt.Das ist für dich und für ihn befreiend.
Was hat er gerne gemacht? Lass ihn nochmal alles erzählen aus seinem Leben....das kannst du dann mit dir nehmen und deinen Kindern geben.
Und vergiss nicht das du trotzdem lachen darfst,dich freuen und ein Recht hast auch mal wütend zu werden.Diese Zeit ist nicht leicht und sehr sehr schmerzhaft.Jedoch auch eine Chance abzuschließen. Für ihn wird es befreiend sein wenn es soweit ist,halte dir das vor Augen.
Und er ist ja nicht weg solange ihr ihn im Herzen tragt.
.....und nun nochmal...er ist noch da!
22.06.2015 19:24
Noch lebt er und ihr könnt schöne Dinge Unternehmen. Genießt die Zeit und ihr könnt euch vorbereiten so Blöd es klingen mag. Mein Papa starb vor 10 Jahren, da war ich gerade 23! Er war nicht auf meiner Hochzeit und hatte nie die Chance seine Enkeltochter in den Arm zu nehmen. Und ich hatte keine Möglichkeit, er lag nach einem plötzlichen Herzinfarkt wochenlang im Koma und war Irgendwann nickt mehr da, kein Wort mehr nichts... Du hast viele Erinnerungen und noch lebt er ja und vielleicht auch noch eine ganze Weile.
Wumpel
6592 Beiträge
22.06.2015 19:35
Hallo,
Mein schwiegervater ist genau am 3 geburtstag meiner tochter gestorben. Wir haben uns abends einen stern ausgesucht und sie redet viel mit ihm.
Wie du vielleicht noch weisst ist mein dad dann keine 1,5 jahre später an leber ca verstorben. Ich habe meiner Maus dann gesagt dem opa gehts nicht gut und auf die frage ob er sterben wird , habe ich ehrlich geantwortet.
Ich kann allen vorrednern nur beistimmen und versuche soviel zeit wie möglich mit ihm zu verbringen. Ich musste mich in der lezten woche vor dem tot krankschreiben lassen, da ich überhaupt nicht mehr in der lage war zu arbeiten
Diese zeit konnte ich gut nutzen und war viel im krankenhaus. Ich wünsche dir viel kraft für die nächste zeit.
Silver1985
3555 Beiträge
22.06.2015 19:52
Wie die Anderen schon schrieben, genießt die gemeinsame Zeit die ihr noch habt und versucht ihm vielleicht auch die Dinge die zu ermöglichen die er sich gewünscht hat ( so weit es geht) und auch die du dir mit ihm noch wünschen würdest, sofern es machbar ist.
Man kann die Dinge leider selten ändern...aber versuchen das Beste draus zu machen...und in eurem Fall die letzte zeit zu genießen.

Meine Mama trennte sich von meinem Papa als ich 10 war. Wir zogen in eine andere Stadt und hatten eher selten Kontakt. Ich suchte zwischendurch den Kontakt aber seine damalige Alkoholigerfreundin erzählte ihm irgendwelche Lügen, so dass ich dann keinen Kontakt mehr suchte, da mir die Worte seiner damaligen Lebensgefährtin sehr weh taten . Nachdem mein Sohn geboren wurde, suchte ich erneut den Kontakt und meine Mama forschte für mich rum wo er sich aufhielt. Raus kam dabei leider, dass er in meiner Stadt im Hospiz liegt mit Krebs im Endstadium und nicht mehr lange zu Leben hat . Es wurde dann gefragt ob wir (mein Bruder und ich) ihn noch mal sehen möchten aber wir entscheiden uns dann dagegen, da er wohl nicht sehr gut aussah und meist abwesend war.
Ich finde es sehr, sehr schade das er meinen Sohn nicht mehr kennenlernen konnte, da er viel zu früh starb mit grad mal 50 Jahren . Genau wie meine Oma und mein Onkel, Oma natürlich älter(mehrere Schlanganfälle, wo sie sich nicht mehr von erholte) aber mein Onkel mit 55, einfach so beim Umzug, Herzinfakt .

Habe demnach nur noch ganz wenig Familie, was einem auch Gedanken macht, denn irgendwie sterben wir einfach zu früh und ich habe Angst, dass ich meinem Sohn nicht lange genug da sein kann.

Mein Leidspruch, der mir hilft es einigermaßen zu ertragen: "Nur die Besten sterben jung"
anja1181
6381 Beiträge
22.06.2015 20:33
Ich schließe mich den anderen an, genießt die Zeit die euch noch bleibt. Ich weiß genau wie du dich gerade fühlst, leider ist mein Papa vor 2 Wochen verstorben..es ging einfach zu schnell und ich konnte ihn nicht mehr sehen, uns trennten 650 km. Nun bleiben mir nur die Erinnerungen an die Zeit die wir hatten.
22.06.2015 23:36
Zitat von Marf:

Dein Papa ist noch da.
Nimm deine Kinder und setz dich zu ihm.....verbringe Zeit mit ihm und versuche nicht an Morgen zu denken.Sei einfach da.
Und die Erinnerung an einen Menschen verblasst erst wenn keiner mehr an ihn denkt.Du kannst also durch Erzählungen und Bilder den Opa für deine Kinder erhalten.
Meine 'kennen' ihre Urgroßeltern auch nur über diesen Weg.
Und ja,es kann jederzeit sein das man jemanden durch Krankheiten verliert.Doch zum Glück weiß man es nicht vorher und bitte rede dir da keine Ängste ein.Die verhindern nur das du das Schöne siehst, was trotz Tod oder Krankheit immer noch besteht.


Wow, richtig schön geschrieben
22.06.2015 23:50
Zitat von anja1181:

Ich schließe mich den anderen an, genießt die Zeit die euch noch bleibt. Ich weiß genau wie du dich gerade fühlst, leider ist mein Papa vor 2 Wochen verstorben..es ging einfach zu schnell und ich konnte ihn nicht mehr sehen, uns trennten 650 km. Nun bleiben mir nur die Erinnerungen an die Zeit die wir hatten.


mein Beileid

Ich finde die Aussage aber auch immer von den Ärzten sehr traurig...in der Schulmedizin haben sie immer keine Hoffnung...und die Alternativen Wege werden nie aufgezeigt die es noch so gibt an Heilmittel...dabei gibts mehr als nur Chemo und ich gebe mich der Krankheit hin...Glaube an die Gesundheit...ich wünsche euch alles gute Solari und eine Genesung für deinen Papa...wenn es so sein soll schafft er das auch...
Solaris
440 Beiträge
23.06.2015 08:10
Ja ich weiß er ist noch da und ich versuche auch so oft es geht zu ihm zu gehen. Aber ich kann es noch nicht glauben das es bald anders sein soll. Mein Papa war einfach immer da.
Mein Opa, sein Vater starb auch recht früh an Lungenkrebs. Ich war zu dem Zeitpunkt fünf und kann mich kaum an ihn erinnern. Es gibt so 1-2 Sachen die mir im Kopf rumschwirren. Natürlich weiß ich viel aus Erzählungen aber es ist nicht das gleiche.

Über alternative Heilmethoden habe ich einiges gelesen, meine Mutter sprach auch die Uniklinik in Tübingen an die mit Viren Krebs heilt. Der Arzt wollte davon nichts wissen. Er bekommt jetzt eine Chemotherapie dabei habe ich gelesen das es bei Leberkrebs sinnvollere Methoden gibt.

DieOhneNamen
29293 Beiträge
23.06.2015 08:34
Hallo,

Tut mir Leid was ihr durchmachen müsst.

Ich kenne es, mein Papa lag vor einigen Jahren auch ewig i. KH wegen einiger Krebsarten.

Warum bekommt er nun doch Chemotherapie, wenn sie vorher doch sagten das sie nichts mehr machen können.
Das würde ich hinterfragen, wenn er es nicht möchte kann er er dagegen etwas sagen.

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit zusammen und viel Kraft.

Alles liebe
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