Hallo zusammen!

Muss mich hier kurz ausheulen, weil ich nicht weiter weiß.
Bin mit meinem Mann 15 Jahre zusammen und davon 1 Jahr verheiratet. Hatten uns auch ein Kind gewünscht. Nun lief es das letzte halbe Jahr aber nicht so gut. Trotzdem habe ich die Pille abgesetzt (er wusste es natürlich) und bin nun schwanger. Als ich ihm das erzählt hatte, hat er sich überhaupt nicht gefreut und hat sogar zur A......... geraten! Ein Schock für mich! Er hat fast 1 Woche nicht mehr mit mir geredet und musste erstmal drauf klar kommen. Dann war kurzzeitig alles gut. Bis er mir jetzt mitgeteilt hat, dass er nicht mehr kann. Es sei zu viel zwischen uns vorgefallen, dass könnte er nicht vergessen. Wir haben uns vor knapp einem halben Jahr ziemlich heftig gestritten und er hat mich weggeschubst und gesagt, dass er mich hasst. Wir hatten das geklärt und für mich war nach der Aussprache alles ok, aber für ihn nicht. Diese heftigen Streitereien sind in den letzten 8 Jahren ca. 1 mal im Jahr vorgekommen, aber ohne schubsen. Vielleicht bin ich zu naiv, aber ich denke in einer Beziehung streitet man sich immer mal und wird lauter. Es gibt immer Höhen und Tiefen. Er möchte jetzt die Scheidung. Ich möchte natürlich weiter für unsere Ehe kämpfen, aber weiß nicht wie. Er wohnt zur Zeit sogar wieder bei seiner Mutter.

Willkommen hier.

Vielleicht ist dein Mann mit der Schwangerschaftsnews überfordert. Warte zwei- drei Wochen ab, versuch ihn sogut es geht in Ruhe zu lassen und bitte dann nochmals um ein Gespräch.

Also wenn du sagst „zu viel vorgefallen“ ist da denk ich mehr als streiten im Busch. Wenn ihr das hinkriegen wollt, rate ich euch zu einem Mediator. Einer neutralen Person, der Erbin 2-3 Sitzungen (an verschiedenen Tagen!) erst mal alles sagen was ihn stört, was passiert ist, wie er sich fühlt. Alleine, ohne dich. Du das selbe. Und erst dann gemein, wenn der Mediator sich auskennt und vermitteln kann.

Mir würde spontan die Eheberatung einfallen

Hmm,aber um eine Ehe zu retten, müssen es beide wollen.Und so wie ich es lese,will dein Mann das nicht.So leid mir das tut. Ich denke das wird so nicht funktionieren.Und wenn dein Mann trotz Schwangerschaft so ehrlich war,das zu sagen,denke ich nicht das daß Aussicht auf Erfolg hat.Aber vielleicht täusche ich mich da auch.

Ja Eheberatung habe ich ihm auch schon vorgeschlagen. Er meint, es ist rausgeschmissenes Geld, weil derjenige auch nicht rückgängig machen kann was passiert ist.
Wir waren als wir 7 Jahren zusammen waren, bereits 3 Wochen getrennt. Da hatte er auch Schluß gemacht wegen zu vielen Streitereien.
Es ist bereits 1,5 Monate her als ich ihm die Schwangerschaftsnews mitgeteilt habe. Direkt dann war ja kurz Funkstille und dann war wieder alles gut. Bis jetzt...
Aber ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass streiten nicht dazu gehört? Und wenn ihr euch streitet, könnt ihr dabei ruhig bleiben? Ich werde automatisch laut

Zitat von NanDe:

Ja Eheberatung habe ich ihm auch schon vorgeschlagen. Er meint, es ist rausgeschmissenes Geld, weil derjenige auch nicht rückgängig machen kann was passiert ist.
Wir waren als wir 7 Jahren zusammen waren, bereits 3 Wochen getrennt. Da hatte er auch Schluß gemacht wegen zu vielen Streitereien.
Es ist bereits 1,5 Monate her als ich ihm die Schwangerschaftsnews mitgeteilt habe. Direkt dann war ja kurz Funkstille und dann war wieder alles gut. Bis jetzt...
Aber ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass streiten nicht dazu gehört? Und wenn ihr euch streitet, könnt ihr dabei ruhig bleiben? Ich werde automatisch laut

Streiten gehört schon dazu. Die Frage ist, wie oft man streitet. Mit meinem einen Ex-Freund habe ich mich ständig gestritten und dann, nach vier Jahren, auch die Notbremse gezogen, weil ich fand, wenn man so oft streitet, passt es eben einfach nicht.
Mit meinem Mann streite ich vielleicht ein oder zweimal im Jahr. Klar diskutieren wir ab und zu mal, aber streiten, so richtig mit auch mal lauter werden, wie gesagt ein/zweimal im Jahr.

Dann müsst ihr BEIDE die Gründe der Streitereien angehen,besprechen,lösen um was zu ändern.Nicht die Häufigkeit des Streites,sonders der Inhalt ist das Problem.

Um ehrlich zu sein ging es immer nur um dumme Kleinigkeiten (putzen z. B.)
sein Argument ist, dass er es sich nicht verzeihen kann, dass er handgreiflich geworden ist und er nicht will, dass es noch schlimmer wird vor allem nicht vor dem Kind

Klar gehört streiten dazu, allerdings gibt es halt einen Unterschied, ob beim streiten dennoch ein gewisser Respekt dem anderen gegenüber erhalten bleibt, oder eben nicht.

Mit meinem Expartner, dem Vater meiner Kinder ist es im Streit immer sehr eskaliert. Er ging gerne unter die Gürtellinie, würde zynisch und verletzend. Ich würde dann wütend und eben auch laut.

Mit meinem jetzigen Partner ist es anders. Klar, gibt es Meinungsverschiedenheiten, aber es fallen niemals Beleidigungen. Keiner von uns würde den anderen mit Absicht verletzen. Es fallen zwar klare Worte, die auch manchmal treffen können, aber niemals etwas, das wirklich respektlos wäre. Das ist der Unterschied. Und handgreiflichkeiten, wie schubsen, darf es schon gar nicht geben. Da ist meiner Meinung nach tatsächlich eine Grenze an Missachtung überschritten, die nicht mehr so ohne weiteres zu kitten ist.

Zitat von NanDe:

Um ehrlich zu sein ging es immer nur um dumme Kleinigkeiten (putzen z. B.)
sein Argument ist, dass er es sich nicht verzeihen kann, dass er handgreiflich geworden ist und er nicht will, dass es noch schlimmer wird vor allem nicht vor dem Kind

Das klingt doch aber sehr vernünftig von ihm. Daran kann man arbeiten, vielleicht in Form einer anti aggressionstherapie o. Ä.

Zitat von NanDe:

Ja Eheberatung habe ich ihm auch schon vorgeschlagen. Er meint, es ist rausgeschmissenes Geld, weil derjenige auch nicht rückgängig machen kann was passiert ist.
Wir waren als wir 7 Jahren zusammen waren, bereits 3 Wochen getrennt. Da hatte er auch Schluß gemacht wegen zu vielen Streitereien.
Es ist bereits 1,5 Monate her als ich ihm die Schwangerschaftsnews mitgeteilt habe. Direkt dann war ja kurz Funkstille und dann war wieder alles gut. Bis jetzt...
Aber ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass streiten nicht dazu gehört? Und wenn ihr euch streitet, könnt ihr dabei ruhig bleiben? Ich werde automatisch laut

Für manche Menschen gehört Streit dazu, für andere wiederum nicht.
Wir zählen zu den Paaren die nicht streiten. Ab und an sind wir auch mal Zickig, wenn wir von etwas genervt sind, aber wir reden da trotzdem normal drüber. Laut werden wir dabei nie.
Wir zählen beide zu den Menschen, die mit einem lauten Streit nicht umgehen können, und würden keinen Partner wollen für den das dazu gehört......

Zitat von NanDe:

Um ehrlich zu sein ging es immer nur um dumme Kleinigkeiten (putzen z. B.)
sein Argument ist, dass er es sich nicht verzeihen kann, dass er handgreiflich geworden ist und er nicht will, dass es noch schlimmer wird vor allem nicht vor dem Kind

Das klingt für mich ein bisschen als hätte er Angst vor der Vaterrolle... Irgendwas falsch zu machen. Kann aber auch täuschen. Man müsste die situation besser kennen ..

Ich habe es gerade nur noch schlimmer gemacht. Ich bin verzweifelt und habe heulend bei ihm angerufen. Ich habe Freitag einen Termin beim FA und wir wollten zusammen hinfahren. Nun hat er gesagt, er kann das nicht. Wie kann ich nur so blöd sein!? Ich sollte akzeptieren, dass er Abstand will. Es fällt mir nur so wahnsinnig schwer

Mein Mann und ich streiten auch "häufig" (keine Ahnung - so alle 2, 3 Monate mal), und das eskaliert dann auch ein wenig. Allerdings hauptsächlich, weil er andere Umgangsformen hat als ich (gott, hört sich das doof an).
Beispiel: Er spielt ab und an gern mal ein Spiel am PC ("League of Legends").. ich halte da zwar nix von, aber wenn er meint, soll er. Aber wenn er dann nach 5, 6 h immernoch am Spielen ist, obwohl eigentlich was komplett anderes gemacht werden müsste, frag ich auch schon mal "denkst du bitte an die Uhrzeit?" Da reagiert er dann super genervt und los gehts. Er wirft mir z.B. an den Kopf "Du verhältst dich gerade wie eine Fot**!!" und mich trifft alleine das Wort dann derart, dass ich komplett austicke, ihm ein "Du bist ein Ar***" hinschreie und heulend den Raum verlasse (natürlich mit Türenknallen bin da leider echt impulsiv) Er interpretiert in meine Ausdrucksweise immer alles mögliche hinein und denkt, ich bin zynisch, schnippisch, oder will ihn provozieren.. was aber gar nicht der Fall ist. Allerdings meint er, das läge an meinem Ton und der Wortwahl, die ich hätte - auch wenn mir das so nicht bewusst ist.

Für mich ist sein Verhalten in dem Fall auch absolut verletzend und auch respektlos, aber für ihn verhält sich das anders.. er erklärte sich dann mal mit "Naja, für mich ist das eher wie ein "Du Ar***", nur dann halt die weibliche Form - ich mein das gar nicht so böse", aber es trifft mich dennoch. Ich weiß auch nicht, ob ich das auf Dauer weiter aushalten kann, wenn er seine Wortwahl nicht ändert (er sagte, er will es versuchen ) Handgreiflich würde er mir (bzw uns) gegenüber allerdings niemals werden.

Das Ende vom Lied ist, im Prinzip muss jeder für sich entscheiden, was er/sie tolerieren kann - und was eben nicht. Und wenn dein Mann sich selbst nicht verzeihen kann, was passiert ist, dann wird das wahrscheinlich auch nichts mehr. Da kannst du ihn anflehen, wie du willst, ihm sagen, dass du ihm verzeihst - es würde keinen Unterschied machen. Weil er sich nicht verzeihen kann. Da würde tatsächlich nur ein professionelles Gespräch mit einem Therapeuten helfen.. wenn er soweit ist. Alles Gute!