Wasseradern
04.10.2019 12:00
Hallo,
eine Freundin hat mir Gestern erzählt, dass sie ihr Haus auf Wasseradern untersuchen lassen haben und nun alles umgestellt haben. (Bett mitten im Raum ..)
Glaubt ihr an sowas und habt ihr das auch schon gemacht?
eine Freundin hat mir Gestern erzählt, dass sie ihr Haus auf Wasseradern untersuchen lassen haben und nun alles umgestellt haben. (Bett mitten im Raum ..)
Glaubt ihr an sowas und habt ihr das auch schon gemacht?
04.10.2019 12:31
Wenn sie in keinem Karstgebiet lebt, hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Wasseradern unterm Haus.
Hätte sie dennoch welche, wäre (hundertfach) erwiesenermaßen kein Wünschelrutengänger oder anderer "Begabter" in der Lage, sie zu finden.
Hätte sie dennoch welche, wären diese ziemlich sicher nicht schädlich.
Deine Freundin muss also keine Sorgen deswegen haben und v.a. keinem Betrüger oder Wichtigtuer, der womöglich selber noch dran glaubt, Geld oder "freiwillige Spenden" zukommen lassen. Niemand sollte das tun. Genauso wie Samtgemeinden keine EU-Gelder in sogenannte "Wasserschmeckerwege" investieren sollten und im Amt für Tourismus Wünschelrouten dafür verleihen. Aber ich schweife ab...
Nein, man sollte nicht an Wasseradern glauben, denn sie sind keine Glaubensfrage. Es ist schlicht und einfach erwiesen, dass an dem nicht tot zu bekommenen Mythos nichts, aber auch gar nichts dran ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radi%C3%A4sthesie#Wa sseradern
Hätte sie dennoch welche, wäre (hundertfach) erwiesenermaßen kein Wünschelrutengänger oder anderer "Begabter" in der Lage, sie zu finden.
Hätte sie dennoch welche, wären diese ziemlich sicher nicht schädlich.
Deine Freundin muss also keine Sorgen deswegen haben und v.a. keinem Betrüger oder Wichtigtuer, der womöglich selber noch dran glaubt, Geld oder "freiwillige Spenden" zukommen lassen. Niemand sollte das tun. Genauso wie Samtgemeinden keine EU-Gelder in sogenannte "Wasserschmeckerwege" investieren sollten und im Amt für Tourismus Wünschelrouten dafür verleihen. Aber ich schweife ab...
Nein, man sollte nicht an Wasseradern glauben, denn sie sind keine Glaubensfrage. Es ist schlicht und einfach erwiesen, dass an dem nicht tot zu bekommenen Mythos nichts, aber auch gar nichts dran ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radi%C3%A4sthesie#Wa sseradern
04.10.2019 12:37
Zitat von Mamota:
Wenn sie in keinem Karstgebiet lebt, hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Wasseradern unterm Haus.
Hätte sie dennoch welche, wäre (hundertfach) erwiesenermaßen kein Wünschelrutengänger oder anderer "Begabter" in der Lage, sie zu finden.
Hätte sie dennoch welche, wären diese ziemlich sicher nicht schädlich.
Deine Freundin muss also keine Sorgen deswegen haben und v.a. keinem Betrüger oder Wichtigtuer, der womöglich selber noch dran glaubt, Geld oder "freiwillige Spenden" zukommen lassen. Niemand sollte das tun. Genauso wie Samtgemeinden keine EU-Gelder in sogenannte "Wasserschmeckerwege" investieren sollten und im Amt für Tourismus Wünschelrouten dafür verleihen. Aber ich schweife ab...
Nein, man sollte nicht an Wasseradern glauben, denn sie sind keine Glaubensfrage. Es ist schlicht und einfach erwiesen, dass an dem nicht tot zu bekommenen Mythos nichts, aber auch gar nichts dran ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radi%C3%A4sthesie#Wa sseradern
Sie wohnt ca. 45 Autominuten von einem entfernt.
Wie sie mir erzählt hat, wie viel sie dafür bezahlte war ich echt geschockt!
04.10.2019 12:45
Zitat von Sonnenblume20:
Zitat von Mamota:
Wenn sie in keinem Karstgebiet lebt, hat sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keine Wasseradern unterm Haus.
Hätte sie dennoch welche, wäre (hundertfach) erwiesenermaßen kein Wünschelrutengänger oder anderer "Begabter" in der Lage, sie zu finden.
Hätte sie dennoch welche, wären diese ziemlich sicher nicht schädlich.
Deine Freundin muss also keine Sorgen deswegen haben und v.a. keinem Betrüger oder Wichtigtuer, der womöglich selber noch dran glaubt, Geld oder "freiwillige Spenden" zukommen lassen. Niemand sollte das tun. Genauso wie Samtgemeinden keine EU-Gelder in sogenannte "Wasserschmeckerwege" investieren sollten und im Amt für Tourismus Wünschelrouten dafür verleihen. Aber ich schweife ab...
Nein, man sollte nicht an Wasseradern glauben, denn sie sind keine Glaubensfrage. Es ist schlicht und einfach erwiesen, dass an dem nicht tot zu bekommenen Mythos nichts, aber auch gar nichts dran ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Radi%C3%A4sthesie#Wa sseradern
Sie wohnt ca. 45 Autominuten von einem entfernt.
Wie sie mir erzählt hat, wie viel sie dafür bezahlte war ich echt geschockt!
Das ist übelste Bauernfängerei. Tut mir leid, dass deine Freundin auf so jemanden reingefallen ist.

Genau aus diesem Grund kläre ich bei jeder sich bietenden Möglichkeit gegen scheinbar harmlose Esoterik auf. Denn es schadet Menschen sehr wohl, wenn sie Unsummen für Humbug bezahlen und dann noch ihr ganzes Leben nach willkürlich ausgedachten Regeln umstellen sollen.
Ich nehme aber mal an, du kannst ihr wahrscheinlich nicht verklickern, dass sie ihre Möbel getrost wieder so stellen kann, wie sie hübsch und praktisch sind. Wenn man genügend Geld und Aufwand investiert hat, wird man sich an jeden Strohhalm klammern, das dann doch gut und wichtig zu finden. Die allerwenigstens möchten sich gern eingestehen reingelegt worden zu sein.
04.10.2019 13:26
Ich denke, sie ist grandios reingelegt worden und hat dafür viel Lehrgeld bezahlt.
Aber mit einmal Google hätte man es vorher wissen können.
Ich trage meine Skepsis nicht mehr in die Öffentlichkeit. Der Bote wird immer erschossen.
Aber mit einmal Google hätte man es vorher wissen können.
Ich trage meine Skepsis nicht mehr in die Öffentlichkeit. Der Bote wird immer erschossen.
04.10.2019 13:55
Zitat von serap1981:
Ich denke, sie ist grandios reingelegt worden und hat dafür viel Lehrgeld bezahlt.
Aber mit einmal Google hätte man es vorher wissen können.
Ich trage meine Skepsis nicht mehr in die Öffentlichkeit. Der Bote wird immer erschossen.
Nein, das sehe ich nicht so.
Google spuckt auch immer viel Positives zu solchen Themen aus. Wenn du nicht gelernt hast, seriös von unseriös zu trennen, fällst du leicht mal darauf rein. Besonders wenn derartige Mythen in deinem Umfeld stark verbreitet sind. Ich komme aus einer Gegend, in der du in jedem Dorf mindestens einen Wünschelrutengänger hast, die obendrein meist hoch angesehen beim Gros der Einwohner sind. Da wird es nicht mal in Frage gestellt, ob es Wasseradern gibt, geschweige denn, ob man sie finden kann oder ob sie ein Problem darstellen. Das ist als Allgemeinwissen gesetzt.
Daher finde ich derartiges Victim Blaming hier fehl am Platz. Zumal es dazu beiträgt, dass die Opfer sich weiterhin bedeckt halten werden, anstatt die Betrüger offen anzuprangern.
04.10.2019 14:00
Ich lebe in einem Dorf, keine 200 Einwohner. Aberglaube in jeder Form ist gut verbreitet und integriert. Ich weiß, wovon du sprichst
Trotzdem setze ich medienkompetenz bei Erwachsenen Menschen im Alter unter 40 voraus. Sie sind mit einem Handy und dem Internet erwachsen geworden, sie nutzen es seit 20 Jahren und sollten damit langsam auch wissen, wie man Fakten von billshit trennt.

Trotzdem setze ich medienkompetenz bei Erwachsenen Menschen im Alter unter 40 voraus. Sie sind mit einem Handy und dem Internet erwachsen geworden, sie nutzen es seit 20 Jahren und sollten damit langsam auch wissen, wie man Fakten von billshit trennt.
04.10.2019 14:24
Vielleicht in ich inzwischen auch nur müde geworden gegen die Ignoranz anzudiskutieren.
Aufgewachsen bin ich als pfarrerskind im tiefsten sperrbezirk, dann habe ich mit 6 auch noch beschlossen, dass die "freiwilligen" pioniernachmittage blöd sind und ich da nicht mehr hin möchte. Meine Mutter wurde zur Stasi einberufen und musste erklären, warum. Die Panik die ich hatte, spüre ich heute noch. Auch als Erstklässler wusste ich, dass ein Besuch bei der stasi übel ausgehen kann.
Und die Leute, die heute an wasseradern, chemtrails und Co glauben waren die Verantwortlichen für diverse Ausgrenzungen damals. Mit Argumenten und Logik kommt man da nicht weit, die wollen blind etwas folgen, was ich als Blödsinn erkenne.
Und selbst bis heute sind diese Menschen, teilweise wirklich intelligent, nicht in der Lage zwischen evangelisch und katholisch zu unterscheiden. Nein, bei meinem Glauben gibt es keinen Pabst der gegen Verhütung, Homosexualität und Co ist.
Sollen sie doch als nächstes reichsbürger werden, wenn sie merken, dass die afd nur heiße Luft und Wasser auf den Mühlen ihres frustes ist.
Ich mag einfach nicht mehr.
Aufgewachsen bin ich als pfarrerskind im tiefsten sperrbezirk, dann habe ich mit 6 auch noch beschlossen, dass die "freiwilligen" pioniernachmittage blöd sind und ich da nicht mehr hin möchte. Meine Mutter wurde zur Stasi einberufen und musste erklären, warum. Die Panik die ich hatte, spüre ich heute noch. Auch als Erstklässler wusste ich, dass ein Besuch bei der stasi übel ausgehen kann.
Und die Leute, die heute an wasseradern, chemtrails und Co glauben waren die Verantwortlichen für diverse Ausgrenzungen damals. Mit Argumenten und Logik kommt man da nicht weit, die wollen blind etwas folgen, was ich als Blödsinn erkenne.
Und selbst bis heute sind diese Menschen, teilweise wirklich intelligent, nicht in der Lage zwischen evangelisch und katholisch zu unterscheiden. Nein, bei meinem Glauben gibt es keinen Pabst der gegen Verhütung, Homosexualität und Co ist.
Sollen sie doch als nächstes reichsbürger werden, wenn sie merken, dass die afd nur heiße Luft und Wasser auf den Mühlen ihres frustes ist.
Ich mag einfach nicht mehr.
04.10.2019 16:07
Deinen Frust kann ich gut nachempfinden, auch wenn meine Erfahrung zum Glück nicht von einem totalitären Staat geprägt ist. Dass die Leute irgendwie hierarchisch und voraufklärerisch unterwegs sind, trifft allerdings auch bei mir zu.
Mein Vater hat mir erst gestern wieder in missionarischer Absicht ein Video geschickt, das voll von himmelschreiendem Blödsinn zu den Themen Elektromobilität und globaler Erwärmung war. Begründung: Er hätte 23 Jahre mehr Lebenserfahrung. Da kommst du nicht mit ollen Fakten gegen an, wenn der Herr Auraheiler mal eine Meinung zu was hat.
Gefühlt bin ich eigentlich permanent umgeben von Bullshit oberster Kajüte. Besonders leid bin ich die andauernden "Gesundheitstipps", die ich permanent nachgeworfen bekomme. Auch dass meine Kollegin (1.&2. Staatsexamen, sollte man meinen...) mehrere 1000 € für ein Kurspaket in Quantenheilung hingeblättert hat und sich in diesen Ferien mit NLP "weiterbildet", verursacht bei mir so ein Stechen in den Schläfen, das sich ganz schwer beschreiben lässt. Emotional bin ich also voll bei dir.
Dennoch mag ich nicht allen, die daran glauben unterstellen, dass sie zu den Hardcore-Spinnern gehören. Vielleicht auch, weil ich selber in jungen Jahren, wohl auch aufgrund meines Umfelds, empfänglich dafür war und mir mein wissenschaftlich-kritisches Denken mitsamt der Medienkompetenz mühsam und über Jahre hinweg antrainieren musste. Wäre ich bloß ein kleines Bisschen weniger strukturiert im Denken, wäre mir das wohl von selber nicht gelungen. Da waren einfach keine Ressourcen, auf denen ich hätte aufbauen können.
Die Freundin der TS ist für mich in erster Linie Opfer von Betrügern, kein Täter. Als solche möchte ich sie auch nicht verurteilen. Ich denke schon, dass nicht alle Leute informationsresistent sind, bloß weil sie nicht aktiv alles überprüfen.
Mein Vater hat mir erst gestern wieder in missionarischer Absicht ein Video geschickt, das voll von himmelschreiendem Blödsinn zu den Themen Elektromobilität und globaler Erwärmung war. Begründung: Er hätte 23 Jahre mehr Lebenserfahrung. Da kommst du nicht mit ollen Fakten gegen an, wenn der Herr Auraheiler mal eine Meinung zu was hat.
Gefühlt bin ich eigentlich permanent umgeben von Bullshit oberster Kajüte. Besonders leid bin ich die andauernden "Gesundheitstipps", die ich permanent nachgeworfen bekomme. Auch dass meine Kollegin (1.&2. Staatsexamen, sollte man meinen...) mehrere 1000 € für ein Kurspaket in Quantenheilung hingeblättert hat und sich in diesen Ferien mit NLP "weiterbildet", verursacht bei mir so ein Stechen in den Schläfen, das sich ganz schwer beschreiben lässt. Emotional bin ich also voll bei dir.
Dennoch mag ich nicht allen, die daran glauben unterstellen, dass sie zu den Hardcore-Spinnern gehören. Vielleicht auch, weil ich selber in jungen Jahren, wohl auch aufgrund meines Umfelds, empfänglich dafür war und mir mein wissenschaftlich-kritisches Denken mitsamt der Medienkompetenz mühsam und über Jahre hinweg antrainieren musste. Wäre ich bloß ein kleines Bisschen weniger strukturiert im Denken, wäre mir das wohl von selber nicht gelungen. Da waren einfach keine Ressourcen, auf denen ich hätte aufbauen können.
Die Freundin der TS ist für mich in erster Linie Opfer von Betrügern, kein Täter. Als solche möchte ich sie auch nicht verurteilen. Ich denke schon, dass nicht alle Leute informationsresistent sind, bloß weil sie nicht aktiv alles überprüfen.
04.10.2019 16:48
Oh ja, diese großartigen Videos kenne ich auch alle, ungefragt. Ich arbeite für einen automobilkonzern, warum glauben dann eigentlich manche, dass ich solche Videos brauche?
Und die medizinischen Diskussionen kenne ich auch, astma, neurodermitis, diverse allergien sind Grund genug damit bombardiert zu werden. Und nein, auch bei astma hilft eine irisdiagnose und zuckerperlen nichts und Cortison ist ja ganz böse und geht auf gar keinen Fall.
Klar, Cortison ist eigentlich ein Gift, aber wenn ich die Vorteile und Nachteile gegeneinander abwiege, bleibe ich bei der dauergabe.
Ich glaube unsere Berührungspunkte mit diesen Themen sind recht ähnlich, nur unsere Herkunft ist eine andere.
Ich habe von klein auf gemerkt, dass die Breite Masse irrt und habe als Schüler irgendwann den Satz "information ist oberste Bürgerpflicht" gehört und als Credo gespeichert.
Und deswegen halte ich unaufgeklärtheit schon für eine schlechte Eigenschaft. In der judikative schützt ja auch Unwissenheit nicht vor Strafe.
Milder bin ich da nur bei sehr jungen Menschen, bis ca Anfang 20. Als jugendlicher muss man nicht alles durchschauen und verstehen, da hängt man auch manchmal wahnsinnigen Ideen nach.
Gleiches gilt für ältere Menschen, die beispielsweise nicht gewohnt sind mit dem Internet sinnvoll umzugehen.
Aber wer weiß, ob ich nicht grundsätzlich milder wäre mit deinem Hintergrund.
Und die medizinischen Diskussionen kenne ich auch, astma, neurodermitis, diverse allergien sind Grund genug damit bombardiert zu werden. Und nein, auch bei astma hilft eine irisdiagnose und zuckerperlen nichts und Cortison ist ja ganz böse und geht auf gar keinen Fall.
Klar, Cortison ist eigentlich ein Gift, aber wenn ich die Vorteile und Nachteile gegeneinander abwiege, bleibe ich bei der dauergabe.
Ich glaube unsere Berührungspunkte mit diesen Themen sind recht ähnlich, nur unsere Herkunft ist eine andere.
Ich habe von klein auf gemerkt, dass die Breite Masse irrt und habe als Schüler irgendwann den Satz "information ist oberste Bürgerpflicht" gehört und als Credo gespeichert.
Und deswegen halte ich unaufgeklärtheit schon für eine schlechte Eigenschaft. In der judikative schützt ja auch Unwissenheit nicht vor Strafe.
Milder bin ich da nur bei sehr jungen Menschen, bis ca Anfang 20. Als jugendlicher muss man nicht alles durchschauen und verstehen, da hängt man auch manchmal wahnsinnigen Ideen nach.
Gleiches gilt für ältere Menschen, die beispielsweise nicht gewohnt sind mit dem Internet sinnvoll umzugehen.
Aber wer weiß, ob ich nicht grundsätzlich milder wäre mit deinem Hintergrund.
04.10.2019 17:58
Zitat von serap1981:
Oh ja, diese großartigen Videos kenne ich auch alle, ungefragt. Ich arbeite für einen automobilkonzern, warum glauben dann eigentlich manche, dass ich solche Videos brauche?
Und die medizinischen Diskussionen kenne ich auch, astma, neurodermitis, diverse allergien sind Grund genug damit bombardiert zu werden. Und nein, auch bei astma hilft eine irisdiagnose und zuckerperlen nichts und Cortison ist ja ganz böse und geht auf gar keinen Fall.
Klar, Cortison ist eigentlich ein Gift, aber wenn ich die Vorteile und Nachteile gegeneinander abwiege, bleibe ich bei der dauergabe.
Ich glaube unsere Berührungspunkte mit diesen Themen sind recht ähnlich, nur unsere Herkunft ist eine andere.
Ich habe von klein auf gemerkt, dass die Breite Masse irrt und habe als Schüler irgendwann den Satz "information ist oberste Bürgerpflicht" gehört und als Credo gespeichert.
Und deswegen halte ich unaufgeklärtheit schon für eine schlechte Eigenschaft. In der judikative schützt ja auch Unwissenheit nicht vor Strafe.
Milder bin ich da nur bei sehr jungen Menschen, bis ca Anfang 20. Als jugendlicher muss man nicht alles durchschauen und verstehen, da hängt man auch manchmal wahnsinnigen Ideen nach.
Gleiches gilt für ältere Menschen, die beispielsweise nicht gewohnt sind mit dem Internet sinnvoll umzugehen.
Aber wer weiß, ob ich nicht grundsätzlich milder wäre mit deinem Hintergrund.
Auch hier reihe ich mich ein. Ich bin ebenso Atopikerin plus starker Infektneigung. Übrigens habe ich beinahe allen möglichen Schwurbel dazu durch. Mit 17 ging es bei mir los und ich musste fast 30 werden, bis ich langsam gemerkt habe, dass nicht ich selbst mit meiner miesen Einstellung oder durch falsche Anwendung schuld bin, dass weder Homöopahtie, noch Bachblüten, noch die Aloe-Kur, noch die Kamillen-Kur, noch diverse Entpilzungen, noch Ernährungsumstellungen, noch OPC meine Symptome verbessern, obwohl es doch bei aaaaaaallen anderen und deren Hunden, Kühen Pferden sowie den Kindern, Großeltern und Schwägerinnen sämtlicher Haustiere zur sofortigen Heilung geführt hat. Teilweise wurden die ach so sanften "Naturheilkundler" richtig sauer auf mich, als sich nach längerer Behandlung immer noch keine Besserung zeigen wollte.
Rückwirkend kurios, dass ich so lange gebraucht habe, um das zu begreifen. Aber in meinem Umfeld herrschte halt kompletter Konsens. Ich war ein Exot, der Weirdo. Und heute erlebe ich fast täglich, wie mir die gleichen Menschen wie früher und auch ganz andere Leute mit genau dem gleichen Mist und noch viel gefährlicherem Kram (Aderlass, MMS, gereinigtes Petroleum,...) um die Ecke kommen und unbeirrbar davon ausgehen, ich wäre schon immer nur für die Schulmedizin offen gewesen und müsse das erst noch ausprobieren, dann würde ich schon sehen. Typisch engstirnig halt. Meine Geschichte wollen sie mir einfach nicht glauben. Manche fangen immer wieder an, so als hätte ich ihnen nie davon erzählt, andere rollen einfach mit den Augen oder schauen zweifelnd, als wäre ich ein Kind, das gerade eine wüste Geschichte erfindet.
Das ist so frustrierend manchmal.
Ich habe mich nach langem Hin und Her im Frühjahr dazu entschlossen in die GWUP einzutreten. Eigentlich mag ich keine Vereine und Organisationen, schon gar nicht solche, deren Agenda über eine Sportart oder eine gemeinnützige Tätigkeit vor Ort hinausgeht. Eben weil sowas auch ein Sammelbecken für Schwurbler ist. Aber ich glaube, bei denen ist der kleine Jahresbeitrag gut aufgehoben, denn sie nutzen ihn, um Aufklärungsarbeit mit wissenschaftlichem Anspruch zu betreiben. Selber kann ich das nicht so gut, weil ich einfach keine Naturwissenschaftlerin bin. Ich lese nur, versuche die Grundregeln der seriösen Recherche zu befolgen und verbreite im Zweifelsfall weiter, was die Menschen von sich geben, die sich auskennen. Allerdings fällt mir das im Internet deutlich leichter als im RL. Einfach, weil ich da mehr Zeit, Distanz und Möglichkeiten zur Beweisführung habe.
04.10.2019 20:45
Also im Netz findet man ja so allerlei über Wasseradern und ich bin selbst schon auch der Meinung, dass es was geben kann was man nicht "sieht". In diesem Fall gibt es aber keine einzige Studie (wobei man hier ja auch immer aufpassen muss von wem sie bezahlt ist) die es belegt.
Ich finde auch Naturmedizin angebracht bei kleinen Wehwechen, aber für mich stellt sich immer die Frage: Wo fängt man an und wo hört man auf...und mein komplettes Haus auf den Kopf zu stellen, nur weil eine Person das sagte finde ich sehr fragwürdigt.
Ich finde auch Naturmedizin angebracht bei kleinen Wehwechen, aber für mich stellt sich immer die Frage: Wo fängt man an und wo hört man auf...und mein komplettes Haus auf den Kopf zu stellen, nur weil eine Person das sagte finde ich sehr fragwürdigt.
04.10.2019 22:31
Naturmedizin finde ich auch gut. Zwiebelsäckchen für freien Atem, Kamillentee bei Bauchschmerzen, Minze gegen Kopfschmerzen usw. Das ist Naturmedizin.
Das, was sich heute so alles unter dem Deckmantel der Naturheilkunde tummelt, ist aber nicht natürlicher als eine Aspirin und hilft meist gegen gar nichts.
Ich bestreite auch nicht, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde geben mag, die wir noch nicht kennen. Aber mich stört, dass immer wieder behauptet wird, längst widerlegte, mit den Naturgesetzen nicht vereinbare Mythen wären halt einfach noch zu hoch für unsere Forschung. Du sagst es ja selbst - es gibt keine Studie, die die Wasseradern bestätigt. Gerade schädliche Strahlung aus Wasseradern hatte schon sehr viele Chancen sich zu beweisen und ist definitiv eher von der Forschung überholt worden als andersrum.
Für mich gilt die einfache Faustregel: Glauben ist gut, solange er nicht über das gesicherte Wissen gestellt wird. Gesichertes Wissen, das auf solider Forschung basiert hat immer Vorrang vor Glauben.
Gekaufte Forschung kann man ziemlich gut entlarven. Es gibt fast immer mehere Leute, die sich einer einzelnen Sache angenommen haben. Die werden normalerweise nicht alle aus der gleichen Richtung gesponsort. Außerdem kann man sich die Studien meist auch anschauen. Wie sie gemacht wurden, wer sie in Auftrag gegeben hat, wie groß sie angelegt war, wo Fehler gemacht wurden,... Oft liegen sogar Metastudien vor, die einen Überblick über das Forschungsfeld bieten. Dieses Misstrauen in die Forschung finde ich daher einfach unangebracht. Im Gegensatz zu Glaubenssystemen ist sie relativ transparent, wenn man sich mal die Mühe macht, etwas rumzusuchen.
Das, was sich heute so alles unter dem Deckmantel der Naturheilkunde tummelt, ist aber nicht natürlicher als eine Aspirin und hilft meist gegen gar nichts.
Ich bestreite auch nicht, dass es Dinge zwischen Himmel und Erde geben mag, die wir noch nicht kennen. Aber mich stört, dass immer wieder behauptet wird, längst widerlegte, mit den Naturgesetzen nicht vereinbare Mythen wären halt einfach noch zu hoch für unsere Forschung. Du sagst es ja selbst - es gibt keine Studie, die die Wasseradern bestätigt. Gerade schädliche Strahlung aus Wasseradern hatte schon sehr viele Chancen sich zu beweisen und ist definitiv eher von der Forschung überholt worden als andersrum.
Für mich gilt die einfache Faustregel: Glauben ist gut, solange er nicht über das gesicherte Wissen gestellt wird. Gesichertes Wissen, das auf solider Forschung basiert hat immer Vorrang vor Glauben.
Gekaufte Forschung kann man ziemlich gut entlarven. Es gibt fast immer mehere Leute, die sich einer einzelnen Sache angenommen haben. Die werden normalerweise nicht alle aus der gleichen Richtung gesponsort. Außerdem kann man sich die Studien meist auch anschauen. Wie sie gemacht wurden, wer sie in Auftrag gegeben hat, wie groß sie angelegt war, wo Fehler gemacht wurden,... Oft liegen sogar Metastudien vor, die einen Überblick über das Forschungsfeld bieten. Dieses Misstrauen in die Forschung finde ich daher einfach unangebracht. Im Gegensatz zu Glaubenssystemen ist sie relativ transparent, wenn man sich mal die Mühe macht, etwas rumzusuchen.
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