Mütter- und Schwangerenforum

Bin ich Alkoholikerin?

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Anonym 1 (210312)
0 Beiträge
03.07.2023 12:56
Hallo zusammen.

Ich habe kürzlich abgestillt. Ich war viele Jahre abstinent, aufgrund von Schwangerschaft und Stillzeit. Seit dem Abstillen merke ich, dass ich wirklich viel Alkohol trinke. Zu Beginn war es einfach schön, zum Essen das Glas Wein zu trinken. Ich trinke generell unter der Woche keinen Alkohol, weil ich ausgeschlafen und fit für Arbeit und Kinder sein möchte. Aber es kam jetzt öfter vor, dass ich am Wochenende extrem betrunken war. Wenn ich einmal anfange, dann wird es zu viel. Ich kann entweder ganz nüchtern bleiben oder ich trinke zu viel. Etwas dazwischen gibt es nicht mehr für mich. Es ist mir furchtbar unangenehm, und wenn ich es schwarz auf weiß lese, bin ich nicht mal mehr sicher, was ich von euch will. Denn es scheint sehr deutlich, dass ich ein Alkoholproblem habe.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Es ist mir peinlich.

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3744 Beiträge
03.07.2023 12:59
Dann such dir Hilfe
Caritas Suchtberatung kann ich dir sehr empfehlen.

Wirklich beurteilen kann ich es nicht nach dem was du geschrieben hast. Aber jedes Wochenende betrunken sein, finde ich persönlich tatsächlich nicht normal.
Enfelchen
14275 Beiträge
03.07.2023 13:08
Zumindest ist es ein ungesunder Umgang mit dem Genussmittel.
Aber ich bin eh kein Freund von Alkohol.
Mal ja. Auch gern mal ein paar Gläser drüber. Aber sobald es zu einer Regelmäßigkeit kommt, sei es auch nur 1 Bier an 2 Tage sehe ich es gefährlich an. Und wenn man immer dran denkt
Sternchen0245
618 Beiträge
03.07.2023 13:11
Also erstmal: ich finde es super toll von dir das du dein "Problem" einsieht. . Ich würde auch einen Termin bei einer Beratungsstelle ausmachen. Die können dir bestimmt helfen.

Für mich wäre das viel zu viel Alkohol und tatsächlich schon ein Problem. Denn meiner Erfahrung nach bleibt es nicht dabei, dann wird es immer häufiger
nilou
14604 Beiträge
03.07.2023 13:12
Die Frage die sich für mich stellt ist, warum du nicht aufhören kannst. Weil du es körperlich brauchst oder weil du es willentlich nicht kannst?

Letztendlich ist egal ob man es Alkoholiker nennt oder nicht, ein Problem mit Alkohol hast du sicher. Was glaubst du warum? Also warum trinkst du? Genuss dürfte es ja nicht mehr sein in dieser Menge. Stressabbau? Vergessen? Betäuben? Was sagt dein Partner dazu?
Gemma
2732 Beiträge
03.07.2023 13:30
Meine Mutter ist alkoholikerin. Und ich analysiere mich dauernd.

Ich habe immer wenn ich das Gefühl hatte es ist Zuviel, einen Monat nichts getrunken. Fiel es mir leicht dann wusste ich es ist nur eine Phase gewesen.

Alles gute für dich und solltest du doch das Gefühl haben es stimmt was nicht dann gibt es ganz viele Hilfestellungen
Leene891189
7 Beiträge
03.07.2023 16:37
Hallo liebes!

Ich bin Alina und habe genau das selbe Problem wie du in etwa gehabt! Allerdings hat mein Konsum was mit meinem Privatleben zu tun gehabt und ich ziemlich stark deprimiert war. Ich hab auch so gut wie jedes Wochenende getrunken und dann aber wirklich bis ins Dillirium! Ich hab gebrochen und mir war so schwindelig. Dann hab ich auch öfters in der Woche getrunken allerdings nur kleine Getränke wie Desperados oder Corona oder Heinecken. Maximal 1-2 0,5 Flaschen so das ich eben gut drauf war. Man sagt wenn man mehr als 3 x die Woche zum Alkohol greift gilt man als Alkoholabhängig. Die Frage wäre zudem .. warum trinkst du? Warum trinkst du dann so viel? Hast du private Probleme oder ist es einfach die Lust am trinken? Willst du damit vllt Probleme runterspülen? Oder dir vllt etwas mehr Selbstbewusstsein antrinken? Auch das habe ich getan! Es ist nichts wofür du dich schämen musst.. das gleich mal vorweg! Selbst die gehobensten Frauen auf unserem Planeten sind oder waren schon mal abhängig von Alkohol oder anderen Genussdrogen! Wenn du allerdings merkst es wird zu viel und du denkst immer häufiger darüber nach etwas trinken zu wollen jetzt.. dann solltest du wirklich die Bremse anziehen! Ich hab nach und nach weniger und dann mal 1-2 Wochen gar nichts getrunken .. es ging mir deutlich besser! Alkohol ist nicht nur ungesund für dein Körper .. er macht deine Psyche irgendwann auch kaputt! Pass bitte gut auf dich auf und Versuch dich was den Alkohol betrifft zu zügeln oder ihn gar erstmal ganz zu meiden was natürlich das absolut beste für dich und deinen Körper wäre!

Ich wünsche dir alles liebe!!!
Anonym 2 (210312)
0 Beiträge
03.07.2023 17:12
Ich habe eine alkoholkranke Mutter, die aber auch nach Jahrzenten immer noch nicht einsieht, dass sie Hilfe braucht weil der Genuss von Alkohol doch (scheinbar) völliig normal ist.
Außerdem ist ein sehr enger Verwandter von mir Oberarzt in einer Entzugsklinik und wir sprechen ganz oft darüber.

Zu deiner Frage: Ja, für mich brauchst du eindeutig Hilfe.
Du trinkst regelmäßig -> jedes Wochenende.
Du kannst es nicht mehr lassen, wenn du einen gewissen Punkt überschritten hast.

Bitte such dir unbedingt jetzt Hilfe. Je früher du damit anfängst, desto größer sind deine Chancen, dass du da gut rauskommst. Dann reicht vielleicht sogar eine ambulante Therapie. Wenn die noch länger wartest, steht dir eine stationäre Therapie bevor, in der du anfdangs nur sehr wenig Kontakt zu deiner Familie haben wirst.

Hier schrieb jemand sinngemäßg, dass man kein Alkoholproblem habe, wenn man 1 oder 2 Woichen ohne Alkohol auskomme. Das ist ein Irrtum.
Solche Personen, die oft wochenlang nichtstrinken, aber dann wieder große Mengen, werden umgangssprachlich "Quartalstrinker" genannt. Fachleute sprechen von Epsilon-Alkholismus.
Es ist dem Menschen, der täglich trinkt, komplett gleichzusetzen.
Google mal danach - vermutlich darf ich hier keinen Link reinsetzen.
Meine Mutter gehört leider zu dieser Gruppe. Tagelang völliger Absturz und dann oft für mehrere Wochen trocken. Daher sieht sie auch absolut nicht ein, dass sie Hilfe braucht.
Anonym 3 (210312)
0 Beiträge
03.07.2023 23:57
Ist es denn jedes Wochenende?

Bei mir ist es so, dass ich extrem Mühe habe rechtzeitig "Stopp" zu sagen. Ich trinke zwar nur 3-7x im Jahr, aber davon minimum 50% deutlich über den Durst/Punkt der mir gut täte. Das war aber schon immer so. Wir haben mehrere Suchtproblematiken in den Familie und ich habe die ganz starke Befürchtung, dass ich daher nie, dann wenn ich trinke, an mich halten kann. Oft verzichte ich gänzlich, wenn ich weiß, dass mein zu lockeres Verhalten für meinen Partner zb. unangenehm werden könnte.
Es ist nicht so, dass ich irgendwie randaliere, mich nackig ausziehe oder sonst negativ auffale. Ich habe einfach eine richtig lockere, gesprächige, tanzende Zeit. Daher denke ich, dass ich mir zunehmenden Alter da schon noch reinwachsen werde. Als Problem sehe ich es bei mir nicht, schöner wäre es aber, wenn ich nach dem 3. Wein einfach sagen kann: so, ich bin dun. Mir reicht's für heute.
Zelda86
2561 Beiträge
04.07.2023 07:48
Mein Vater ist Alkoholiker, hat es aber auch immer abgestritten - er könne ja auch ohne...
In der Woche sein Feierabendbier, am Wochenende oft Kneipe, Bier und Schnaps, beim Spaziergang am Wochenende auch oft kleine Fläschchen Kräuter-Schnaps. Seine Frau hatte am Wochenende regelmäßig die Flasche Gin direkt neben dem Sofa stehen.
Es gab eine Zeit, in der ich, wenn wir gesellig unterwegs waren, regelmäßig über den Durst getrunken habe - nicht bis zum Delirium, aber deutlich zu viel und es hat nicht damit zu tu, dass ich nichts vertrage. Das hat sich auf jeden Fall gebessert, aber mal gar nichts zu trinken oder sich selbst rechtzeitig zu sagen "Stop" ist nicht einfach für mich. Zuhause haben wir keinen oder nur selten Alkohol. Zum einen, weil mein Mann keinen/kaum Alkohol trinkt (gaaaaanz selten mal 1-2 Bier). Und zum anderen, weil ich wahnsinnige Angst habe, dass ich dann regelmäßig zum Alkohol greife. Gerade jetzt im Sommer, wenn man Abends draußen sitzt oder ich am Grill stehe, denke ich mir oft "Jetzt ein Bier/Radler/Mischgetränk wäre nett". Ich kaufe schonmal eine einzelne Flasche Bier oder ein Sixpack Radler. Aber selbst beim Radler setze ich mich auf meine Finger, damit ich nicht täglich etwas davon trinke.
Ich weiß nicht, ob ich zum Alkoholismus tendiere oder ob ich einfach sehr vorsichtig bin. Aber die Angst ist einfach da. Und der Grundstein, meiner Meinung nach, schon im Kindesalter gelegt - Vater Alkoholiker, Samstags häufig Familienfrühstück in der Kneipe der Nachbarschaft, Sonntags mit Vater und manchmal Opa beim Frühshoppen dabei gewesen, bei Familienfeiern hat ein Teil IMMER über den Durst getrunken, mit 14 Jahren mit Vater öfter am Wochenende in der Kneipe und Radler getrunken - Alkohol war, vor allem in meiner Jugend (als ich das bewusst mitbekommen habe), stark Präsent. Und ich will das weder für mich, noch für mein Kind - vor allem nicht für mein Kind (8 Jahre)! Ich will und kann sie nicht komplett vom Alkohol abschirmen - aber sie soll nicht damit aufwachsen, dass Alkohol allgegenwärtig ist, dass es Regelmäßigkeit gibt, dass ihre Eltern über den Durst getrunken haben.

Zu dir, liebe TS:
Ich finde es wirklich gut, dass du versuchst, dich selbst und deinen Konsum zu reflektieren. Und nach meinem Text kannst du dir vermutlich denken, dass ich finde, dass dein Konsum ein Problem ist. Ich würde es als Alkoholismus bezeichnen, ja. Daher rate ich dir, Hilfsangebote in Anspruch zu nehmen. Es gibt, zum Glück, viele (kostenlose) Beratungsstellen, die dir Helfen können - dich und deinen Konsum einzuschätzen und etwas dagegen zu tun.
Ich wünsche dir die Kraft und den Mut, diese Hilfen in Anspruch zu nehmen und daran zu arbeiten.
Pakuna
7806 Beiträge
04.07.2023 08:04
Ich möchte dir gern einen Link dalassen. Es ist ein Video aus dem YouTube Kanal „Ohne Alkohol mit Nathalie“:

https://youtu.be/L2WHTlSP9ho

Wenn du dich wirklich mit deinem Alkoholkonsum, der in der Tat sehr bedenklich ist, auseinandersetzen möchtest, ist das eine ganz tolle und reflektierte Informationsquelle.

Ich trinke ganz selten, aber trotzdem schaue ich ihre Videos, weil es mich interessiert.
Yuria
353 Beiträge
04.07.2023 09:50
Mal etwas zu mehr trinken ist doch kein Alkoholiker. Dann bin ich seit 20 Jahren betroffen..

Ein Problem ist es wenn regelmäßig getrunken wird, aus negativer Stimmung, Gewohnheit (ohne es lassen zu können) und/oder wenn man es versucht zu verheimlichen.

Alles andere ist höchstens eine Phase die sich leicht beenden lässt.
Zirkonia85
2176 Beiträge
04.07.2023 10:06
Sorry, du hast gerade abgestillt, gehe dann davon aus das du ein Baby hat bzw Kleinkind und dann bist du oft betrunken? Du hast eine Verantwortung deinen Kindern gegenüber. Sagt dein Mann da gar nix zu? Was ist wenn dein Kind mal krank ist, ins Kkh muss etc. Dann kannst du es nicht mal fahren, weil du gerne trinkst?

Jetzt wo du es gemerkt hast, solltest du schleimigst aufhören und vielleicht auch erst mal den Wein zum Essen weglassen. Du scheinst ja dazu zu neigen das es Zuviel wird. Viel Glück
Anonym 1 (210312)
0 Beiträge
04.07.2023 10:41
Danke für die vielen guten und besonders kritischen Antworten. Mein Plan ist es jetzt erst mal gar nicht mehr zu trinken. Mindestens einige Monate. Und wenn nur noch zu besonderen Anlässen, also Hochzeit, Weihnachten oder Silvester.

Mein Mann und ich trinken nie beide. Einer ist immer ganz nüchtern, für den Fall, dass was ist. Danke für die Sorge, aber das ist immer und jederzeit gewährleistet.

Werde mir auf jeden Fall einen Termin bei einer Beratungsstelle machen um das professionell aufzuarbeiten denn ich trinke tatsächlich zum genuss. Ich mag wein, hasse Schnaps etc und das trinke ich auch nicht. Gäbe es nur das, wäre ich immer nüchtern.
Anonym 2 (210312)
0 Beiträge
04.07.2023 11:56
Zitat von Yuria:

Mal etwas zu mehr trinken ist doch kein Alkoholiker. Dann bin ich seit 20 Jahren betroffen..

Ein Problem ist es wenn regelmäßig getrunken wird, aus negativer Stimmung, Gewohnheit (ohne es lassen zu können) und/oder wenn man es versucht zu verheimlichen.

Alles andere ist höchstens eine Phase die sich leicht beenden lässt.

Nein, das stimmt so nicht. Man braucht nicht regelmäßig oder aus Gewohnheit o.ä. zu trinken, um Alkoholiker zu sein.
Man kann auch zwischen dem übermäßigen Trinken vieleWochen oder Monate ohne Alkohol verbringen und trotzdem Alkoholiker sein. Bei Quartalstrinkern steht nicht die körperliche, sondern die psychische Abhängigkeit im Vordergrund. Ich habe in meinem Beitrag oben mehr dazu geschrieben.

Wer seinen Alkoholkonsum nicht kontrollieren kann, ist Alkoholiker. Dabei ist es egal, ob das jedne Tag oder nur an bestimmten Tagen/Wochenende etc. passiert.
Google mal nach den verschiedenen Phasen der Alkoholabhängigkeit.

Grundsätzlich sehe ich darin ein Problem, dass man übermäßigen Alkoholkonsum (also etwas zu mehr trinken ...) als harmlos darstellt. Bei den einen mag es vielleicht tatsächlich harmlos sein. Bei vielen anderen ist es schon Alkoholismus, den sie aber nicht erkennen.
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